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Fanfiction

Das Tagebuch der Arabella Doreen Figg - Der Friede im Kleinen

von BlackWidow

Sorry, sorry, sorry, liebe Leute!
Ich will mich auch nicht länger mit Entschuldigungen für mein langes Schweigen aufhalten, sondern mein neues Kapitel ankündigen.
Ãœber Kommentare freue ich mich immer.
Eine Runde Freibutterbier für alle, die so ewig lange warten mussten. Bitte nicht traurig sein, dass das Kapitel etwas kürzer geraten ist, aber ich bin vor der Wahl gestanden, ein kurzes oder längere Zeit kein neues Kapitel einzustellen.

Viel Spaß beim Lesen
Eure BlackWidow


104
Der Friede im Kleinen

7. Januar 2002
Nun fällt es mir etwas schwer, mich wieder in den ganz normalen Schulalltag einzufinden, wo wir ein paar Tage Londoner Luft genießen durften. Aber die Schüler haben es mir zum Glück sehr leicht gemacht, mich hier wieder daheim zu fühlen: sie haben ausnahmslos alle mein Buch gekauft! Somit bin ich die Sorge schon einmal los, nach welchem Buch ich das restliche Schuljahr über vorgehen soll: nach Wigworthys oder nach meinem. Sowohl von den Kollegen als auch von den Schülern bekam ich bis jetzt nur Respekt entgegengebracht, sie scheinen alle hinter meinem Buchprojekt zu stehen. Und ich muss zugeben, dass mich das doch irgendwie stolz macht. Pomona gestand mir sogar, dass sie selber auch schon lange mit so einem Projekt liebäugelt, und wenn sie mehr Zeit hätte, würde sie das sofort in Angriff nehmen. Ich habe sie ermutigt, es zu tun. Die Zeit dazu müsste sie sich halt irgendwie nehmen.

Das größte Kompliment allerdings bekam ich heute nach dem Abendessen, als ich gerade kurz in unsere Wohnung ging, bevor ich meinen Hauslehrerpflichten nachkommen wollte. Argus kam gerade aus Samanthas Büro, und als er mich vorbeigehen sah, räusperte er sich erst einmal, dann kam er her, schüttelte mir die Hand, stammelte „Gratuliere zu deinem Buch. Wir Squibs können auch was, stimmt's?“ und verschwand ganz schnell im Treppenhaus, ehe ich etwas erwidern konnte. Mir ist schon klar, dass wir niemals wirkliche Freunde werden, aber das hat mich ziemlich berührt, dass er so über seinen Schatten gesprungen ist. Samanthas Therapie scheint ihm eine echte Hilfe zu sein und das freut mich über die Maßen. Es hat mir gezeigt, dass man keinen Menschen vorzeitig aufgeben, sondern jedem eine Chance und Hilfe geben sollte. Vielleicht haben Argus und ich nun endlich unseren Frieden gemacht …

31. Januar 2002
Es gibt ganz wunderbare Neuigkeiten bei meinen Freunden: Samantha ist schwanger! Minerva teilt wohl unsere Begeisterung nicht so sehr, vielleicht, weil sie befürchtet, dass ein Baby in Hogwarts den Schulalltag ziemlich durcheinanderbringen würde. Oder graut es ihr davor, eine Vertretung für Samantha zu finden? Ich muss einmal in einer ruhigen Stunde mit ihr darüber reden. Schließlich ist es nicht wenig, was wir ihr in den letzten paar Jahren an Neuerungen abverlangt haben, und ich möchte nicht, dass sie sich unwohl dabei fühlt. Johns Kommentar dazu lautete: „Vielleicht wird Minerva in Zukunft nur mehr Lehrern über sechzig die Erlaubnis zur Heirat geben, damit sie sicher sein kann, Hogwarts vor zu viel Kinderlärm zu schützen.“ Natürlich sagt er solche Dinge nur, wenn wir unter uns sind. Ich kenne ja seinen Humor, weiß ihn zu schätzen und weiß vor allem, dass es ironisch gemeint ist und er Minerva niemals zu nahetreten würde.

15. März 2002
Das wird ein aufregender Sommer, der uns erwartet! Das Baby soll wohl Anfang Juli geboren werden, mit ein bisschen Glück kommt es erst, wenn die Schüler in den Sommerferien sind. Samantha hat mich gefragt, ob ich bei der Geburt dabei sein möchte, was für mich ein großer Vertrauens- und Freundschaftsbeweis ist. Auch habe ich das Gefühl, dass sich hier ein Kreis in meinem Leben schließt, denn ich habe doch schon bei etlichen Entbindungen anwesend sein dürfen.

Da die Hochzeit von Harry und Ginny Mitte August stattfindet, sieht es auch in diesem Sommer für unsere geplante Amerikareise schlecht aus. John hat nichts gesagt, aber ich sehe es ihm an, dass ich ihm eine ganze Menge an Geduld abverlange. Zum Glück hat er aber mit seiner Praxis in Hogsmeade sowie einem Thestralzuchtprojekt, das er zusammen mit Rubeus betreut, selber genügend Aufgaben, sodass es ihm nicht gar so schwerfällt, auf die Reise verzichten zu müssen.

1. April 2002
Mein Unterricht läuft weiterhin gut und ohne Zwischenfälle, und die Schüler haben sich schon so sehr an das neue Lehrbuch gewöhnt, dass sie es nicht mehr missen möchten. Und ich muss gestehen, dass ich sehr zufrieden mit meinem Werk bin und dass ich bis jetzt nicht den Eindruck habe, ein wichtiges Thema vergessen zu haben. Da die traditionelle Feindschaft zwischen den Häusern Gryffindor und Slytherin durch die Freundschaft von uns Hauslehrern derzeit ad absurdum geführt wird, ist der Lehrerberuf gerade einfach nur schön. Und wie immer, wenn mir meine Arbeit zu leicht von der Hand geht, suche ich mir dann wohl weitere Aufgaben, damit ich nur ja nicht auf die Idee komme, die Hände in den Schoß zu legen. So habe ich mir endlich ein Herz gefasst und mit Minerva gesprochen. Und dieses Gespräch war wirklich eine gute Sache für uns beide. Minerva ist wohl derzeit ziemlich überfordert, denn die vielen Umwälzungen in der Schule haben ihr arg zugesetzt. Sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste, hat schon viele Veränderungen und dunkle Zeiten mitmachen müssen, und nun hat sie Angst, den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden.

„Ich verstehe es natürlich, dass Liebende zusammen im Schloss wohnen möchten und habe auch zu der Heirat gern mein Einverständnis gegeben. Aber wenn nun auch noch schreiende Kinder den Schulbetrieb stören, dann wird mir das einfach zu viel!“ Ich glaube eher, dass sie einfach müde ist von der großen Verantwortung, die sie seit Dumbledores Tod und erst recht seit dem Wiederaufbau der Schule zu tragen hat. Ich konnte ihr dann einigermaßen klarmachen, dass ein Kleinkind den Tagesablauf von Hogwarts wohl kaum stören wird. John wird vorerst Samanthas Unterricht übernehmen - das haben wir längst so abgesprochen, so ist Minerva schon einmal von der Last befreit, einen Vertretungslehrer für Samantha zu suchen. Außerdem kennt John inzwischen sowohl die Schüler als auch die Abläufe hier in Hogwarts und müsste sich da schon nicht mehr einarbeiten. Und als Tierheiler ist er natürlich auch ein guter Tränkebrauer.

Ich befürchte fast, dass hinter Minervas Ablehnung dieses Kindes noch mehr steckt. Wer weiß, vielleicht hatte sie irgendein traumatisches Erlebnis mit Kindern? Nun wäre ja Samantha dafür die richtige Heilerin, aber ich glaube, in diesem Falle wäre das nicht gut für beide Beteiligten. Ich selber halte mich nicht für kompetent genug, weiter in sie zu dringen, weil ich nicht weiß, wie man eine seelische Wunde, die vielleicht zum Vorschein käme, heilen kann. So konnte ich Minerva nur versichern, dass Samantha und Luc alles tun werden, dass der Ablauf in Hogwarts nicht durch ein Kind gestört wird. Die Tatsache, dass sie sich durch Johns Hilfe nicht auch noch nach einem neuen Lehrer umsehen muss, war ihr dann auch Beruhigung genug, sodass wir zu einem versöhnlichen Abschluss des Gespräches kommen konnten.


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