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Fanfiction

Das Tagebuch der Arabella Doreen Figg - Potterwatch

von BlackWidow

Sorry für den bösen Cliff - dafür gibt's heute schon das neue Kapitel. Viel Spaß damit.

82
Potterwatch

14. November 1997 (Fortsetzung)
„Mrs. Figg, was hat Sie nur dazu gebracht, mitten am Tage in die Winkelgasse zu spazieren?“ wurde ich von einer mir vage bekannt vorkommenden Stimme in die Wirklichkeit zurückgeholt. Endlich war ich bereit, den Tatsachen ins Auge zu sehen und öffnete diese zu dem Zweck. Vor mir stand Mr. Tamer und sah sehr beunruhigt aus. „Entschuldigen Sie bitte, dass ich sie so unsanft mit mir genommen habe, aber es war keine Zeit für Erklärungen. Im Laden befanden sich einige Todesser, und die hätten mit uns beiden mit Sicherheit kurzen Prozess gemacht.“ Ihm stand selber noch der Schrecken des eben Erlebten ins Gesicht geschrieben. „Mr. Tamer, Sie brauchen sich ja wohl nicht dafür zu entschuldigen, dass Sie mir das Leben gerettet haben. Ich stehe tief in Ihrer Schuld und weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll,“ brachte ich nur hervor, doch dabei drängte es mich, zu fragen, was um alles in der Welt er selber in der Winkelgasse zu suchen hatte. Auf eine Erklärung brauchte ich zum Glück nicht lange zu warten, denn Mr. Tamer hatte wohl selber das Bedürfnis, sich auszusprechen:

„Ich bin auf der Suche nach meinem Vater, der immer noch nichts vom Tod meiner Mutter weiß. Er war den ganzen Sommer über im Ausland, um nach einer Möglichkeit zum Auswandern zu suchen. Er und meine Mutter sind beide muggelgeboren und daher ist unsere Familie in größter Gefahr. Sie sehen, Sie und ich sitzen derzeit wohl im selben Boot, daher war es mir klar, dass ich guten Gewissens nur dann vor den Todessern fliehen durfte, wenn ich Sie mit mir nehme. Allerdings ist mein Haus hier längst nicht mehr sicher und ich fürchte, wir werden in absehbarer Zeit wohl äußerst unangenehmen Besuch bekommen.“

„Meine Wohnung steht unter dem Fideliuszauber und sie ist groß genug, dass ich Ihnen ein Zimmer anbieten kann. Haben Sie denn einen Plan, wie sie die Suche nach Ihrem Vater weiterführen wollen?“ „Ehrlich gesagt, bin ich bisher völlig planlos vorgegangen und habe auch keine Ahnung, wie ich die Suche fortsetzen soll.“ Schnell packte Mr. Tamer das Nötigste und apparierte mit mir in meine Wohnung, dankbar für diesen sicheren Unterschlupf. Wenn wir uns vom ersten Schrecken erholt haben, werden wir gemeinsam überlegen, wie wir den Aufenthaltsort seines Vaters herausfinden könnten, ohne dass das Ministerium davon Wind bekommt.

17. November 1997
Es tut so gut, einen Mitbewohner zu haben, mit dem man lange Gespräche führen kann. Sean Tamer bewohnt nun das ehemalige Zimmer meiner Mutter, das dank Williams Zauber geräumig und freundlich ist. Da wir nun die Wohnung miteinander teilen, sind wir natürlich dazu übergegangen, uns beim Vornamen zu nennen - eine Vertraulichkeit, zu der ich es mit seiner Mutter bedauerlicherweise nie gebracht habe. Gestern nach unserer Ankunft hier und nachdem Sean sich eingerichtet hat, haben wir noch bis spät in die Nacht hinein geredet. Sein Vater ist kurz vor Mrs. Tamers Erkrankung nach Amerika gereist, jedoch hat Sean nicht die leiseste Ahnung, in welchem Bundesstaat er sich derzeit aufhält. Wie soll man in so einem großen Land nach einem Menschen suchen, ohne die Behörden zu fragen? Wie soll eine solche Suche heimlich vonstattengehen? Doch plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: „Sean, ich habe einen winzigen Hoffnungsschimmer für dich. Ich habe eine alte Freundin aus meiner Jugendzeit, die schon seit Jahrzehnten bei einem Indianerstamm lebt. Sie ist absolut vertrauenswürdig und verfügt über magische Möglichkeiten, von denen wir hier nicht einmal zu träumen wagen. Sie hat vor etlichen Jahren einmal eine gefährdete Person durch einen Weißkopfseeadler über den Atlantik bringen lassen. Wenn es dir recht ist, schreibe ich ihr noch heute einen Brief. Allerdings weiß ich nicht, wie lange meine Eule braucht für die Strecke, die dieser wunderbare amerikanische Vogel in kürzester Zeit fliegt.“ Ich schrieb den Brief in deutscher Sprache, worüber Sean sehr erstaunt war. „Das hat zudem noch den Vorteil, dass die Todesser bestimmt keine Ahnung von der deutschen Sprache haben, falls sie meine Sira abfangen sollten.“ In Gedanken fügte ich noch hinzu: „Ich wünsche mir sehnlichst, dass diese Eule lebend und gesund zurückkehrt.“ Schließlich habe ich schon einmal einer Eule einen fatalen Auftrag zugemutet.

24. November 1997
Heute war William wieder zu Besuch und ich habe ihm gestanden, nun einen Mitbewohner bei mir aufgenommen zu haben. Irgendwie hatte ich etwas Angst, ihm das zu sagen, aber wegen der Lebensmittelversorgung war dies unumgänglich. „Ehrlich gesagt bin ich richtig erleichtert, dass du nicht mehr allein hier leben musst“, lautete seine verständnisvolle Antwort. „Ich bin froh, dass du nun einen Zauberer bei dir hast, der dich bei eventueller Gefahr wenigstens schützen oder mit dir fliehen kann. Auch wenn der Fideliuszauber eine wunderbare Erfindung ist, gefällt es mir nicht, wenn du ganz allein hier lebst. Wegen der Lebensmittelversorgung brauchst du dir keine Sorgen zu machen, das bekomme ich geregelt.“ Nun bin ich doch sehr erleichtert, dass William sich als so verständig zeigt. Das ist so viel mehr, als ich meinem Neffen je im Leben zugetraut hätte.

2. Dezember 1997
Sira ist wohlbehalten in Begleitung besagten Adlers aus den Vereinigten Staaten zurückgekommen. Luise schrieb mir:

„Liebe Arabella,
wie froh bin ich, wieder ein Lebenszeichen von Dir erhalten zu haben, weil mich die neuesten Nachrichten aus Großbritannien sehr beunruhigen. Bist Du denn in Sicherheit? Du weißt hoffentlich, dass Du jederzeit hier willkommen bist. Und natürlich darfst Du immer Menschen bringen, die die Notwendigkeit oder den Wunsch haben, ihre Heimat zu verlassen. Bitte gib meinem Adler eine genaue Personenbeschreibung und, wenn möglich, auch ein Foto der Person mit, nach der wir suchen sollen. Ich will Dir nicht allzu große Hoffnung machen, aber völlig aussichtslos ist dieses Unterfangen tatsächlich nicht. Die Indianer haben wegen der jahrhundertelangen Unterdrückung durch die Weißen ihr eigenes magisches Kommunikationssystem entwickelt und der Zusammenhalt zwischen den Stämmen ist inzwischen unglaublich groß. Schicke bitte nicht mehr Deine Eule - sie war arg erschöpft, als sie hier ankam, und außerdem können Eulen leichter abgefangen werden. Mein Adler ist die sicherste Möglichkeit der Kontaktaufnahme, deshalb werde ich ihn ab sofort einmal wöchentlich zu Dir schicken, damit Du ein sicheres Posttier oder im Bedarfsfall sogar ein Transporttier hast. Grüße bitte Deinen neuen Mitbewohner unbekannterweise und sage ihm, dass er die Hoffnung nicht aufzugeben braucht. Ich bin froh, dass Du in dieser schweren Zeit nicht völlig allein leben musst.
Herzlichst
Deine Luise“

Sean hat sofort einige Fotos seines Vaters herausgesucht und wir haben den majestätischen Vogel damit auf die weite Reise geschickt, nicht ohne ihm vorher für seine großartige Hilfe zu danken. Sean hat den Respekt vor Tieren wohl nicht nur von seiner Mutter gelernt: „Mein Vater ist Tierheiler und daher lernte ich von Kindesbeinen an, wie man mit Tieren umgeht,“ erklärte er mir, als hätte er meine Gedanken erraten. Ich muss gestehen, dass ich von den Fotos von Mr. Tamer senior ziemlich beeindruckt war. „Arabella, du hast dich nicht für diesen Mann zu interessieren,“ schalt ich mich selber. „Er hat erst kürzlich seine Frau verloren und weiß es noch nicht einmal. Er braucht mit Sicherheit noch unendlich viel Zeit zum Trauern und wird sich kaum so bald für eine andere Frau interessieren.“ Und trotzdem spukt mir dieses markante Gesicht mit den gütigen Augen nun manchmal im Gehirn herum, ohne dass ich etwas dagegen machen kann. Immerhin ist eine Schwärmerei für diesen Mann wesentlich realistischer als meine Backfischgedanken an Kingsley, die zum Glück inzwischen völlig verschwunden sind. Ich glaube, Kingsley hat, ohne es zu ahnen, in mir einfach den Gedanken daran wiedererweckt, dass ich durchaus noch eine liebesfähige und liebebedürftige Frau bin. Ich weiß ja, dass er viel zu jung für mich wäre - eine Tatsache, die auf Mr. Tamer ganz und gar nicht zutrifft.

Weihnachten 1997
Ich kann es Sean ansehen, dass dieses Fest für ihn so etwas wie den seelischen Tiefpunkt bildet, ist es doch das erste Weihnachtsfest nach dem Tod der Mutter und dem Verschwinden des Vaters. Nun ist Sean mit Sicherheit in einem Alter, in dem man sich längst vom Elternhaus gelöst hat - er dürfte schätzungsweise zehn Jahre jünger als Sirius sein - und doch ist es schrecklich traurig, wenn man in solchen Zeiten nicht den Rückhalt der Familie hat. Da wir diesbezüglich wohl im selben Boot sitzen, haben wir das Fest zusammen so feierlich verbracht, wie das eben unter diesen Umständen möglich ist. Wir haben schließlich jede Menge Gesprächsstoff, indem wir uns gegenseitig unser beider Leben erzählen.

Außerdem gibt es jetzt einen Píratensender im magischen Rundfunk, der sich Radio Potterwatch nennt. Die Organisatoren dieses Senders können die Hörer nicht regelmäßig informieren, weil sie praktisch ständig auf der Flucht sind. Doch heute hatten wir das große Glück, eine Sendung hören zu können. Ich konnte die unverkennbare Stimme von Kingsley vernehmen, aber ich glaube, auch Fred und George Weasley waren mit von der Partie. Wie ich diese Leute bewundere, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um die magische Welt über die Untaten der Todesser auf dem Laufenden zu halten. Da sowohl der offizielle magische Rundfunk als auch der Tagesprophet nichts als Lügen verbreitet, ist dieser Rundfunksender die einzige wirklich zuverlässige Informationsquelle. Zudem macht ein solcher Sender den Menschen Mut, diese schreckliche Zeit durchzustehen. Die wichtigste Nachricht heute war, dass man den Namen V. (ich traue mich nun nicht einmal mehr, ihn im Tagebuch auszuschreiben) unter gar keinen Umständen mehr aussprechen sollte, weil er mit einem Tabu belegt wurde. Dadurch können die Todesser in kürzester Zeit Zauberer aufspüren, die den Namen ausgesprochen haben. Ich will nur hoffen, dass auch Harry darüber in Kenntnis gesetzt werden konnte, gehört doch vor allem er zu den Unerschrockenen, die den Namen von Anfang an hemmungslos ausgesprochen haben.

Neujahr 1998
Sean und ich haben den Jahreswechsel besinnlich verbracht, denn zum Feiern ist in dieser schrecklichen Zeit keinem zu Mute. Luise hat Wort gehalten und schickt ihren Adler einmal wöchentlich mit einem Brief zu mir, so sind wir nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Auch aus Genf bekomme ich ab und zu Post, doch Florence ließ verlauten, dass es immer gefährlicher würde, Eulen zu schicken, weil immer mehr Tiere abgefangen und dabei verletzt würden. Da ich meinen Mr. Tibbles nicht auf weite Auslandsreisen schicken möchte, ist meine Korrespondenz in die Schweiz derzeit eher dürftig. Fürs neue Jahr haben wir alle nur die eine Hoffnung: dass dieses Grauen bald ein Ende hat und wir endlich wieder ein normales Leben führen können.

18. Februar 1998
Was für wunderbare Nachrichten wir heute aus Amerika erhalten haben:

„Liebe Arabella,
es ist uns tatsächlich gelungen, Mr. John Tamer aufzuspüren, obwohl er sich in dem weit von uns entfernten Bundesstaat Maine aufhielt. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände war er einige Zeit nicht fähig, Kontakt zu seiner Familie aufzunehmen, doch nun ist er wohlbehalten bei uns. Ob er auf dem schnellsten Weg nach England reisen möchte, oder ob er wünscht, seinen Sohn zu uns zu holen, weiß er wohl selber noch nicht. Inzwischen weiß er vom Tod seiner Frau und ist dementsprechend niedergedrückt. Unser Medizinmann hat eine Trauerzeremonie abgehalten und ich hoffe, dass ihm der Beistand meines Stammes eine Stütze sein wird. Sollte Sean Tamer zu uns kommen wollen, würde ich Dich doch sehr bitten, Dich anzuschließen. Ich möchte Dich ungern wieder allein in Deiner Wohnung wissen, wo Du vielleicht vor lauter Einsamkeit noch einmal eine Dummheit machst. Pass gut auf Dich auf!

Herzlichst
Deine Luise“

11. März 1998
Radio Potterwatch ist uns immer ein großer Trost, und so versuchen wir, ja keine Sendung zu verpassen. Ob die Jungs ahnen, wie wichtig ihre selbst auferlegte Aufgabe für uns Untergetauchten ist?

* „Guten Abend, liebe Hörerinnen und Hörer! Wir bitten zu entschuldigen, dass wir vorübergehend nicht über den Äther gingen, dies lag an einer Reihe von Hausbesuchen in unserer Gegend, die uns die reizenden Todesser abgestattet haben. Glücklicherweise haben wir jetzt einen anderen sicheren Standort für uns gefunden, und ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass zwei unserer ständigen Berichterstatter heute Abend bei mir sind. Guten Abend, Jungs.“
„Guten Abend, Stromer,“ vernahmen wir zwei zumindest mir recht bekannte Stimmen.
„Doch bevor uns Royal und Romulus berichten, nehmen wir uns einen Moment Zeit, um die Todesfälle zu melden, die die Nachrichten im Magischen Rundfunk und der Tagesprophet nicht für erwähnenswert halten. Mit großem Bedauern informieren wir unsere Hörer von den Morden an Ted Tonks und Dirk Cresswell.“ An dieser Stelle konnte ich einen Aufschrei nicht unterdrücken. Ich fühlte mich sofort schuldig, weil ich es versäumt hatte, Andromeda die Adresse meiner Freunde in der Schweiz mitzuteilen - Ted wäre dort mit offenen Armen aufgenommen worden. Und nun ist er tot, weil ich nicht daran gedacht habe, dass auch er in Gefahr sein könnte. Sean nahm mich in die Arme, um mich zu beruhigen. Ich wollte auch nicht gleich mit ihm darüber reden, damit wir den Rest der Sendung nicht versäumen, die uns doch so wichtig ist.

Irgendwann vernahm ich dann Kingsleys Stimme: „Die Muggel wissen nach wie vor nicht, wer für ihr Leid verantwortlich ist, während sie weiterhin schwere Verluste zu beklagen haben. Allerdings hören wir laufend wirklich inspirierende Geschichten von Zauberern und Hexen, die sich selbst in Gefahr bringen, um befreundete oder benachbarte Muggel zu schützen, häufig ohne dass die Muggel davon wissen. Ich möchte an all unsere Hörerinnen und Hörer appellieren, sich an ihnen ein Beispiel zu nehmen und vielleicht einen Schutzzauber über jedes Muggelhaus in ihrer Straße zu legen. Viele Leben könnten gerettet werden, wenn solche einfachen Maßnahmen ergriffen würden.“

„Und was würdest du den Hörern sagen, die darauf antworten, dass in diesen gefährlichen Zeiten Zauberer zuerst gelten sollte?“

„Ich würde sagen, dass es nur ein kleiner Schritt von Zauberer zuerst bis zu Reinblüter zuerst und dann zu Todesser zuerst ist. Wir sind alle Menschen, nicht wahr? Jedes Menschenleben ist gleich viel wert und schützenswert.“

Nach dieser Aussage Kingsleys hatten wir beide Tränen in den Augen und mussten uns mächtig zusammennehmen, um den Rest der Sendung noch mitzubekommen. Der Sprecher kündigte gerade an:

„Und nun zu Romulus und unserer beliebten Reportagereihe Freunde von Potter. Romulus, behauptest du immer noch, wie jedes Mal, wenn du in unserer Sendung bist, dass Harry Potter nach wie vor am Leben ist?“ Und ich hörte Remus` vertraute Stimme sagen: „Allerdings, ich habe keinerlei Zweifel daran, dass die Todesser die Nachricht von seinem Tod möglichst weit verbreiten, denn das würde der Moral all derjenigen, die dem neuen Regime Widerstand leisten, einen tödlichen Schlag versetzen. Der Junge, der überlebt hat bleibt eine Symbolfigur für alles, wofür wir kämpfen: den Triumph des Guten, die Macht der Unschuld, die Notwendigkeit, weiterhin Widerstand zu leisten.“ „Und was würdest du zu Harry sagen, wenn du wüsstest, dass er jetzt zuhört, Romulus?“ „Ich würde ihm sagen, dass wir alle in Gedanken bei ihm sind. Und ich würde ihm sagen, er soll seinem Instinkt folgen, der sicher und fast immer richtig ist.“ *

Wir hörten noch, dass Rubeus knapp der Festnahme entkommen konnte, weil er Gerüchten zufolge eine Harry-Potter-Freundschaftsparty veranstaltet haben soll. Danach kamen die Weasley-Zwillinge zum Einsatz, die es schafften, sich über den Obersten Todesser, wie sie V. nun bezeichnen, Witze zu reißen. Es tut so unendlich gut, sich über das Grauen auch einmal lustig zu machen in einer Zeit, in der man kaum etwas zu lachen hat.

Ostern 1998
Sean hat sich mit seinem Vater ausgiebig brieflich beraten und beide sind zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre derzeitigen Aufenthaltsorte erst einmal beibehalten wollen. Ich will es ungern zugeben, aber drei Personen würden sich auf die Dauer in meiner Wohnung wohl doch auf die Füße treten. Gerade wenn man das Haus aus Sicherheitsgründen nicht verlassen kann, passiert es sehr schnell, dass man sich gegenseitig auf die Nerven geht. Dank Luises Adler können die beiden Männer ausführlich miteinander korrespondieren und Sean liest mir oft Stellen aus den Briefen seines Vaters vor. Auch wenn ich eigentlich nicht das Recht habe, allzu tiefen Einblick in die Seele eines mir völlig fremden Menschen zu bekommen, höre ich immer sehr interessiert zu. Diese Vertraulichkeit zwischen Sean und mir hat sich wohl einfach aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, da wir im Moment nur einander haben, um die tiefsten Gedanken und Wünsche auszutauschen.

Ich befürchte, John Tamer macht sich schlimme Gewissensbisse, weil er bei der Erkrankung seiner Frau nicht erreichbar war. Sean hat mir anvertraut, dass er sich nicht getraute, seine Mutter ins St. Mungo zu bringen. Wie alle öffentlichen Einrichtungen untersteht auch das Krankenhaus dem Ministerium, und die Gefahr, dass eine muggelgeborene Patientin sofort dem Ministerium gemeldet worden wäre, erschien ihm größer als die Gefahr, die von den Drachenpocken ausging. Nun ist es so, dass John Tamer als Tierheiler wohl leichter ein wirksames Mittel gefunden hätte, als dies seinem Sohn möglich war. Und so hadern nun beide Männer damit, den Tod von Mrs. Tamer irgendwie selber verschuldet zu haben. Ich rede zwar mit Engelszungen auf Sean ein, doch scheine ich nicht allzu überzeugend zu klingen, sitzt mir doch meine eigene Mitschuld an Sirius` sinnlosem Tod noch im Nacken.

1. Mai 1998
Harry und seine Freunde haben etwas völlig Unmögliches vollbracht - Radio Potterwatch brachte soeben folgende Meldung:

„Guten Abend, meine lieben Freunde, hier spricht euer Korrespondent Nager von Radio Potterwatch, der unglaubliche Nachrichten für euch hat. Harry Potter wurde heute beinahe dabei erwischt, wie er in ein Hochsicherheitsverlies bei Gringotts eingebrochen ist. Ihr werdet es nicht glauben, aber er konnte in letzter Sekunde entfliehen. Haltet euch fest, liebe Hörerinnen und Hörer, denn unser Held Harry ist mit seinen Komplizen auf einem Drachen entflohen. Alle, die Harry Potter beim Trimagischen Turnier beobachten konnten, werden sich wohl gar nicht so sehr darüber wundern, hat er doch damals schon enormes Geschick im Umgang mit Drachen bewiesen. Wenn ihr also irgendwo einem freilaufenden Drachen begegnet, ist vielleicht Harry nicht weit.“

Auch wenn uns Außenstehenden der Sinn dieser Aktion nicht klar ist, mussten wir beim Hören der Nachrichten unwillkürlich jubeln. Dieser Einbruch beweist, dass Harry ein weit mächtigerer Zauberer ist, als man es bisher angenommen hatte. Und wer bei Gringotts einbricht, der ist auch in der Lage, weit größere Wunder zu wirken. Unsere Hoffnung auf einen Sieg über V. und die Todesser wird vielleicht doch erfüllt.


[i]* Anmerkung der Verfasserin: Diese Sendung von Radio Potterwatch habe ich - bis auf einige Kleinigkeiten - wörtlich übernommen aus „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Seite 447 - 452“. Rowlings Aussagen dort sind mir zu wichtig gewesen, um sie zu verschweigen oder nur kurz zusammenzufassen. Vor allem Kingsleys Aussage zum Thema "Zauberer zuerst" halte ich für eine der wichtigsten in der gesamten Harry-Potter-Reihe.


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