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Fanfiction

Per Aspera Ad Astra - Auf Kollisionskurs

von NoctiVagux

Per Aspera Ad Astra
oOooOooOo

Per Aspera Ad Astra
--- 20. Auf Kollisionskurs ---
im Juni 1999


Nevan war enthusiastisch und Elan geladen, was die heutige Nacht betraf. Neun Tage lang hatte er sich abgemüht, etwas ganz Bezauberndes zu schaffen. Er wollte Minerva endlich einen Termin für ihre gemeinsame Hochzeit präsentieren. Zwar hatten sie sich gleich in den Weihnachtsferien verlobt, doch es war irgendwie nicht nach seinem Geschmack gewesen. Da hatten einfach die Romantik und all das zuckrige und ereignisschwere Drumherum gefehlt. Jetzt jedoch - und darauf war er stolz wie eine Natter - hatte er das richtige Ambiente geschaffen: Ein fliegender Teppich umgewandelt zu einem schwebendem Floß, behangen mit Fackeln, tanzenden Flitter-Feen und einem großen offenen Zelt darüber. Das alles auf dem großen schwarzen See auf dem Schlossgelände und man konnte es unsichtbar machen. Er bestaunte sein stolzes Werk voller Inbrunst und seufzte schwer dabei.

Ein Knacken im Unterholz, am Rande des naheliegenden Verbotenen Waldes, war zu hören.
Firenze - ein Zentaur, der ab und zu Wahrsagen unterrichtete, meist wenn Professor Trelawney einen Cherry zu viel intus hatte -, stolz im Gebaren und anmutig im hufschlagenden Gehen, kam näher. "Sehr beeindruckend, Nevan." meinte er anerkennend.
"Danke, Firenze." Nevan wischte sich nervös die Finger an seiner Robe ab. "Glaubst du, es könnte ihr gefallen oder habe ich zu dick aufgetragen?" blickte er nervös.
"Es ist passend. Du möchtest ihr die Schimmersterne zeigen?" blieb der Zentaur gelassen.
"Ja, möchte ich." gestand Nevan und bekam rosige Wangen.
Firenze blickte gen Himmel. "Sie stehen unter guten Konstellationen, nicht nur für euch. Diese Nacht ist entscheidend." seufzte er mit tiefer ausdrucksstarker Stimme.

Mit einem kleinen Schwingen des Zauberstabes hatte Nevan es unsichtbar gemacht. "Könntest du ein Auge darauf haben?" fragte er und überging die Deutungen des Zentauren. Er war zu sehr Wissenschaftler, wenn auch ein verliebter, als dass er auf Astrologie und Wahrsagungen vertraute.
"Ich werde in der Nähe bleiben. Nur woher weißt du, das wir es auch so sehen können?" warf Firenze dem Professor neugierige Blicke zu.
"Meine Großtante hatte über magische Geschöpfe geforscht und mir immer ihre neuesten Erkenntnisse in Briefen mitgeteilt, als ich ein kleiner Junge war. Sie kannte zudem Scamander recht gut."
"Ah ja…" Firenze schmunzelte etwas.
"Danke, Firenze."
"Gern geschehen."

Er war auf dem Weg zum Schloss, wollte noch schnell das bei den Hauselfen bestellte Menü in der Küche abholen. Nevan hatte Minerva gesagt, dass sie Punkt 02:00 Uhr in aller Merlins-Frühe am See sein sollte. Er blickte auf die Uhr. 'Noch eine dreiviertel Stunde dann ist der große nördliche Schimmerstern-Schwarm genau über uns…' und beeilte sich.

oOo

Es köchelte in dampfenden Kesseln vor sich hin, so wie es in Severus brodelte. Er redete sich wirklich ein, dass Hermione, ihm einen bösen Streich gespielt hatte. Oder war sein Angebot mit den Aufzeichnungen nicht eindeutig genug…

Er fragte sich zum x-ten Male, wie er eigentlich nur die Idee haben konnte, ihr seine kompletten Forschungen Preis zu geben. Wahrscheinlich schien er mit der Zeit hier unten, tief in den Kerkern, vollkommen den Sinn für Realität und Rationalität zu verlieren. Dieser Gedanke, war erschreckend. Denn stets glaubte er, Herr der Lage zu sein, wenn es um seinen Verstand ging und er nicht gerade wieder in seinen Albträumen versank, die immer mehr zu Appetitträumen wurden und ihm ein hungriges Gefühl in der Magengegend verschafften, das nur Granger stillen konnte. Andere Menschen - gar Männer, so sehr sie Gefühlsbekundungen auch scheuen - hätten es als Schmetterlinge im Bauch bezeichnet. Doch ein wahrer Snape stritt so etwas natürlich behände ab.

Snape lief auf und ab, besah seine beiden Projekte auf den Feuerstellen und sprach einen Stasiszauber. Heute Nacht noch zu brauen, war sinnlos. Granger hatte ihm keine Antwort geschickt und es nagte an ihm wie eine Papp-Assel die so gern Pergament anknabberte.

Geschlagene drei Stunden brachte er an seinem so geliebt hochpoliertem Schreibtisch damit zu, wie er 'Es' formulieren könnte. Mehrere Pergamente lagen zerknüllt oder in kleine Papierfetzen zerschossen auf dem Fußboden um ihn herum verstreut. Wieder schnappte er nach dem Blatt zerknüllte es und warf es in die Luft. Er zielte mit seinem Zauberstab darauf und es entstanden daraus - wie aus einer Konfetti-Kanone - viele kleine Schnipselchen, die langsam zu Boden glitten. Gedankenvollhangen schaute er, seiner Unfähigkeit Worte zu formen, den zerstückelten Wortfetzen hinterher. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes huschten diese, als hätten sie flinke Füße, in den Kamin und gingen lodernd in Flammenfunken auf.

Snape lehnte sich zurück. Es hatte keinen Sinn. So sehr er auch versuchte ein paar umgarnende Worte zu finden - er konnte es nicht. Er war eben kein Süßholzraspler, wenn er sich nicht irgendeinen lukrativen Vorteil versprechen konnte, der in ihm den Slytherin weckte. Um Granger mit Honig zu locken, würde er noch Jahre in diesem Verließ zubringen. Die Frist lief jedoch Ende Juli ab. Bis dahin… 'Hoffentlich denkt sie nicht, dass es nur deswegen sei.' dachte er. Nie hätte er gedacht, dass es ihn einmal ärgern könnte, dass er stets ein mürrischer und ungeselliger Mann war. Er hatte Granger in manchem Jahr übel mitgespielt. Da war die Sache mit den Zähnen, dass er sie als Ms-Know-It-All betitelte hatte, sie eine dumme Göre genannt hatte… Snape hatte definitiv schlechte Karten. 'Nun, dann weiß ich wenigstens woran ich bin… Sie weiß ja, wie ich ticke…' dachte er und im Hinterkopf, ganz weit in einer dunklen Ecke versteckt, war da dieser eine Lichtblick in ihm, jener, der ihn heute hier sitzen ließ - die Rettung eines Lebens. Er hing also wieder einmal an seinen sehnsüchtigen Träumen fest.

'Nein!' Severus entschied ganz er selbst zu bleiben und krakelte drauf los. Dabei berührte sein fettiges stumpfes Haar fast das Blatt Papier auf dem er schrieb, so sehr hatte er sich vorgebeugt und seine große Hakennase schien jedes Wort sorgsam zu überprüfen.


Ms Granger,

erweisen Sie mir die Ehre, einer Eheschließung zu zustimmen.

S. Snape.


Es war unpersönlich, kurz und knapp. Sie hatte nichts anderes zu erwarten. Es war eben so. Das war er, Severus Snape. Es war seine Zustimmung, das genügte. Entweder sie akzeptierte oder nicht, da war er jetzt ganz kompromisslos eingestellt. "Entweder Oder, Granger… Hermione… Granger… Hermione Snape…" flüsterte er, als er den Briefumschlag schloss und eilig an das Füßchen der Eule band. Minervas Eule Pallas war schon recht nervös auf und ab gelaufen, hatte immer wieder versucht Severus Schreibtisch zu attackieren, was ihr ein paar kleine Energieblitze in ihren Schwanz von ihm beschert hatte. Also blieb sie weiterer Boshaftigkeiten fern - allein schon deshalb, weil ihr von den Zauberstab-Blitz-Attacken ganz schwindelig war - und als sie seit einer gefühlten Ewigkeit wartend, endlich den Brief bekam, schüttelte die Eule verständnislos den Kopf und flatterte krächzend davon.

Severus blickte bitter hinterher. 'Ein letze Mal und dann nie wieder.' So stand es für ihn fest. Wenn das jetzt nicht funktionieren sollte, dann waren entweder Azkaban oder eine Art Muggel-Leben noch möglich. Angst machte ihm keine von den anderen Optionen mehr, denn er hatte zwei größere: eine Absage und somit auch das Bleiben seiner Albträume oder Appetitträume, die nicht minder eine Qual darstellten. Weh tat beides allemal und Angst bescherte es ihm jede Nacht aufs Neue.

oOo

Einige Stockwerke höher, im hohen Gryffindor-Turm, leuchtete ein Fensterlicht hell und klar in die Dunkelheit hinaus. Hermione nahm nun ihre letzte Möglichkeit in die Hand und schrieb einen Brief an ihn. Sie wusste, dass Snape kein Mann der schönen Worte war und ihr Brief nach Ostern ein Desaster. Ebenfalls wie bei Severus säumte, ein in wie Tüll getauchter Teppich aus zusammengeraubtem, Papier den Fußboden um Hermione herum. Seufzend und sich ihre Schreibhand reibend, die sich bereits taub anfühlte, hielt sie sich letztendlich lieber an Fakten und blieb beim Tatbestand.


Professor Snape,

hiermit möchte ich Sie erneut darum bitten, einer Eheschließung zwischen Ihnen und meiner Person zu zustimmen.

H. Granger


Die kleine Curie, die zuerst aufgeregt gewartet hatte, aber nach der ersten halben Stunde doch in ein Nickerchen gefallen war, schreckte auf, als sie merkte, wie jemand an ihrem Bein herum nestelte. Noch ganz verschlafen machte sie sich sofort auf den Weg, aufgeregt, was für eine enorm wichtige Botschaft sie von ihrem Frauchen doch bei sich trug.

oOo

Nevan Nettle-Jones blickte zum Portal hinaus, hatte den Weidenkorb mit allen Lieblingsspeisen von Minerva in der Hand und huschte in die Dunkelheit hinaus. Kurz darauf hörte man tippelnde Schritte von Minerva McGonagall. Sie blickte auch hinaus, schloss die Portaltür, so dass es stockfinster wurde und nur noch der schwarze wolkenlose Himmel mit seinen abertausenden Sternen winzige funkelte Lichter erzeugte. Sie wollte gerade die Treppen hinunter als vor ihr zwei Eulen prompt Federn ließen. "Lumos" flüsterte sie und blickte mit geweiteten Augen auf Pallas und Curie. Beide Eulen schienen irritiert, zuerst im Licht fliegen zu können und dann auch wieder nicht.

Minerva war besorgt. "Pallas, meine Kleine." kam sie auf sie zu, und versuchte die beiden benommenen Eulen wieder auseinander zu bekommen.
Nevan kam zurück, hatte das wirsche laute Geflatter und Purzeln gehört und sah Minerva vor dem Schlosseingang knien. "Wo bleibst du… am See… ist alles in Ordnung? Bist du gestürzt?" schaute er zu ihr hinab.
"Nicht jetzt." fauchte Minerva im Lehrerton streng.
"Wie? Ich habe Wein, ein paar…" war Nevan verdattert. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken.
"Nevan, Pallas hat sich verletzt." klang sie noch barscher.
Er huschte im Dunkel an sie heran. "Ach so." Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Sie musterte ihn. "Du kommst schon noch auf deine Kosten."
"So meinte ich das gar nicht." tat er unschuldig, dieses Missgeschick ihrer Eule, nicht als schlechtes Omen zu sehen - jenes, was die schöne Nacht am See zu Nichte machen könnte.
"Oh, doch. Ich kenne diesen Blick." funkelte sie ihn an.
Er kniete sich neben sie. "Ach, und ich mag deinen, wenn du immer dieses mystische Glühen und sehnsuchtsvolle…"

Minerva hielt ihm einen Zeigefinger an seine Lippen, er sich kurz über diese mit seiner Zunge wischte und dabei ihren Zeigefinger erwischte. "Hilf mir und wir sind schneller fertig." sagte sie mit erweichtem Blick.
Nevan nickte und nahm die kleine verschlafen drein schauende Curie an sich. "Schau, der ist von Mione an Severus."
"Und dieser hier von Severus an Mione." säuselte sie leise.
Beide blickten sich an.
"Wir könnten…" begann Nevan.
"Unterstehe dich! Es hat sich bereits einmal einer eingemischt und was ist dabei rausgekommen?"
Er seufzte. "Ich bin nur neugierig, du nicht auch?" fragte er spitz.
"So kann nur ein Slytherin denken." schnaubte sie leise und sie bekam einen Kuss, so dass sie nur noch vor sich hin seufzte. "Oh, Nevan…" stöhnte sie, als der Kuss intensiver und leidenschaftlicher wurde. Ihr wurde ganz schwummrig und sie hielt sich automatisch an seinen Schultern fest.

Minerva achtete kurz nicht mehr auf das Geschehen und prompt hatte er die beiden Briefe an sich genommen. Er murmelte etwas und noch bevor sie ihren Zauberstab in der Hand hatte, weil sie immer noch Pallas auf dem Schoß hatte, grinste Nevan breit. Minerva schnaubte. Sie hatte sich doch tatsächlich von ihm überrumpeln lassen und was das Schlimme daran war, sie hatte ihn bei diesem Kuss vertraut gehabt. 'Slytherin… Er macht alles kaputt! Die beiden kommen nie zusammen, nie!' brummte es in ihrem Kopf.

Er schloss die Umschläge, murmelte erneut etwas und band sie an Pallas und Curies Füßchen an. Die kleinen Federviehe waren wieder halbwegs wohlauf und hatten den Schreck ihrer Kollision einigermaßen verdaut. Hermiones Curie schüttelte noch einmal mit dem Kopf und erhob sich geschwind in die Lüfte. Auch Pallas, ihre Flügel kurz beschauend, erhob sich kurze Zeit später.

Ein Rauschen und Surren breitete sich über beiden Magiern aus. Nevan blickte auf und der Schwarm zog vorüber. Er seufzte und wusste, dass sein Plan gerade unterging, sang- und klanglos. Minerva hatte auch ihren Kopf gehoben und beachtete das wundersame Naturschauspiel nicht sonderlich beeindruckt. Sie war viel zu wütend und enttäuscht über diesen Mann, der wohl gerade nichts anders vorhatte, als in irgendwelchen Sphären am Himmel zu versinken.
"Und?" fragte sie. "Zufrieden?" Minervas hellen Perlmutt-Augen glühten und sie hatte schmale Lippen.
"Ja, Liebes. Ein wenig zumindest." nickte er zuversichtlich. Er bot ihr einen Arm an, doch sie drehte sich um, zeigte ihm so die kalte Schulter und ging im Stechschritt wieder ins Schloss hinein.
"Da macht du jetzt nicht wirklich, oder?" entglitten Nevan die Gesichtszüge. "Der Schwarm ist vorüber, aber dennoch… Die Überraschung, Liebes?!" rief er ihr hinterher. Es klang irgendwie erbärmlich kläglich.
"Und ob! Das war die letzte Überraschung." wetterte sie nach draußen, ihren Kopf nur zur Seite gelegt, durchquerte die Eingangshalle und steuerte geradewegs auf die weiße Marmortreppe zu.

Er lief die Treppen hinauf, nahm zwei Stufen mit einmal. Wegen diesem kleinen Streich sogleich eine Abfuhr zu bekommen, für eine Nacht, für die er geschlagene neun Tage jeden Abend Aufwand betrieben hatte, wollte er nicht klein beigeben.

Kaum hatte er die oberste Stufe im Eingangsportal erreicht, sah er Minerva auf der oberen Seite der Marmortreppe sich umdrehen. Sie funkelte ihn an, als würde ihn sogleich eine Löwin anspringen. Er schluckte, schloss kurz die Augen, war im Eingang stehen geblieben. "Minerva, bitte Lieb…"
Es platzte ihm eine Hochdruck-artige und gezielte Fontäne Wasser entgegen und katapultierte ihn die Stufen wieder hinab.
"Minerva!" klang er strenger, rappelte sich auf, triefnass und hatte zum ersten Mal seit langem zornige Falten auf der Stirn. Sie war bereits über alle Stufen hinweg und um die Ecke geschnellt. 'Diese Frau, sie macht einen verrückt… Mann, hat sie ein Feuer…'
Schnaubend und bereits vor nasser Kälte fröstelnd, stapfte er durch die Eingangshalle mit dem Ziel, Minervas Wohnung.

Filch huschte heran mit einer Öllampe in der Hand und einer krächzend aufmauzenden Mrs Norris. "Wer schleicht hier noch…?" keifte er durch seine gelben Zähne hindurch und blickte auf den geläuterten Professor. "Sie sind es Professor Nettle-Jones. Sie…" Filch wischte sich mit seiner Zunge über die spröden Lippen, schaute mit Argusaugen an ihm auf und ab. "Regnet es?" fragte er verdattert.
"Ja, es hagelt und stürmt fürchterlich!" brummte Nettle-Jones und ging bedient die Marmortreppe hinauf.

Filch huschte mit seiner Mrs Norris zum Eingang, um das Portaltor zu schließen. Er lugte kurz hinaus. Draußen zirpten Grillen, der Himmel war sternenklar, die Luft angenehm kühl und mit dem Duft von sattem grünen Gras durchtränkt. "Hagel, was für ein Schwachsinn. Ich sagte doch schon immer, Magier und ihr Zauberstabgefuchtel… da kommt nicht immer Gutes bei raus." brummte er und verschloss die Tore, tätschelte Mrs Norris Köpfchen und hatschte gähnend und Kopf schüttelnd wieder in seine Räume zurück.

oOo

Der Brief sank aus seiner Hand zu Boden, das Pergament rollte über den dunklen Teppich, über die Brandlöcher vor dem Kamin und kam erst am gemauerten Kaminvorbau zum halten. Bevor das Feuer darin anfing das trockene Pergament zu entzünden, hatte Severus mit einem Accio das Pergament zurück in seine Hand befördert. Er lehnte sich im Sessel tief zurück und schloss die Augen. Er horchte dem Knistern und Knacken der Holzscheite im Kamin zu, so als wäre es die in ihm abfallende Spannung, die seine letzten Ängste ausgemacht hatte: Das sie ablehnen würde und alles nur ein Traum aus Zauberkessel-Blasen gewesen war. Er hatte Angst enttäuscht zu werden und wurde es nicht. Das war am schwersten zu realisieren.
Stattdessen hielt er ihren Antrag in seinen Händen.

Er wischte sich die Hände trocken. Jetzt - ganz plötzlich, denn ihm war ein Sieg durch ihren Antrag ja mehr als gewiss - wollte er ganz Mann sein und wusste, dass er ihrem Antrag genauso zustimmen müsste, wie sie seinem. Doch wollte er definitiv der Erstere von beiden sein. Mit Ehrgeiz legte er los. Es kratzte wirsch auf dem Blatt der Federkiel und zufrieden mit sich, schloss Snape das Pergament behutsam im Umschlag ein. Er beäugte Pallas, die seufzte, da sie noch einmal in die Nacht hinaus musste und das nicht weil sie jagen durfte, sondern einen Brief zu befördern hatte. Ihr knurrte schon seit Stunden der Magen. Doch als sie bei Hermione angekommen war, um sich dort etwas den Bauch mit Keksen vollzuschlagen, hatte Snape sie bereits wieder zu sich gerufen. Sie hasste diesen Mann, der nie eine kleine Leckerei für sie hatte.


Ms Granger,

ich nehme ihren Antrag auf eine Eheschließung zwischen Ihrer und meiner Person an.

S. Snape.


oOo

Ginny rollte mit den Augen. "Los mach ihn auf."
"Nein." kaute Hermione nuschelnd so stark auf ihrer Unterlippe herum, dass diese blutrot angelaufen war.
"Warum nicht?" Ginny verstand nicht, was Hermione an einem Brief von Snape stören könnte, wenn sie doch gerade ihren Antrag abgeschickt hatte. Er hatte vielleicht die gleiche Idee.
"Weil ich…" schnappte sie mit zittriger Stimme nach Luft und zitterte den Brief passend dazu auf den Schreibtisch zurück - ungeöffnet.
Ginny funkelte sie böse an.
"Weil ich Prüfungen habe und wenn ich jetzt diesen Brief öffne, dann…" redete sich Hermione fein säuberlich heraus.
"Verdammt! Du hast so viele Monate gewartet und gebangt und nun…?" zog Ginny ihre Augenbrauen zu einem Balken zusammen, auf dem imaginär geschrieben stand: 'Öffnen oder ich dreh' dir den Hals um!'
Hermione seufzte laut, dass sie davon selbst Gänsehaut bekam und kalte Füße hinzu. Sie griff hastig nach dem Papier und öffnete es. Sie runzelte die Stirn und Ginny hatte fragende Blicke.
"Zeig her." schnappte sie danach und sie las es. Sie lachte befreit. "Zwei Dumme, ein Gedanke." meinte die Rothaarige.

Hermione setzte sich plumpsend, als Ginny ihr das Pergament vor die Nase hielt. In Hermiones Ohren begann es zu rauschen. Ihr Herz schlug den Hals hinauf und purzelte noch höher, hinauf bis an ihre Schädeldecke und es bescherte ihr ein konstantes Schwindelgefühl. Sie schnappte nach Sauerstoff. Es war wie in einem Traum, der zur Wirklichkeit wurde.
"Komm schon, schreib ihm." tippte Ginny ihre Freundin an die Schulter, als diese vollkommen abwesend vor sich hinstarrte.
Wieder flatterte die kleine Pallas herein und Ginny fing den Brief ab. "Hier ist noch einer von ihm. Ich denke, es wird seine Antwort auf deinen Antrag sein." strahlte sie bis über beide Ohren.
Hermione streckte ihre Hand wie eine Marionette aus.
"Na, na, na… erst wenn du seinem Antrag zustimmst." hob Ginny mahnend den Zeigefinger und mit einem glänzenden Schalk in ihren Augen.
"Woher willst du wissen, dass ich zustimme?" wurden Hermiones Augen strenger und räusperte sich, als würde das ihre Worte emotionsloser klingen lassen.
Ginny grinste nur breit, wedelte mit dem Brief in der Hand, ging in ihr Bett und trällerte "Gu-hu-te Na-ha-cht, Mi-one."
Die Kerzen waren mit einem Male aus und es war pechschwarz im Raum.
"Hey!" fluchte Hermione, entfachte wieder die auf ihrem Schreibtisch stand, griff nach Papier, Feder, Tinte und schrieb Unterlippen-kauend drauf los. "Aber nur, weil du keine Ruhe lässt." gab sie angeknabbert an.
"Na klaro, nur deswegen. Du klingst so falsch wie eine Slytherin."
"Nimm das zurück!"
"Was? Das du kalte Füße bekommen wolltest?" giggelte Ginny.
Wirsch und hastig schrieb Hermione die wenigen und wichtigen Worte auf.


Professor Snape,

ich fühle mich geehrt und stimme der Eheschließung zu.

H. Granger


Schnell steckte sie ihn in einen Umschlag und schickte die kleine Pallas wieder fort, die irgendwie sehr mitgenommen wirkte und legte ihre Hände in den Schoß. Curie war leider nicht da. Sie muss nach dem ersten Brief an Severus sogleich auf Jagd gegangen sein.
"Zufrieden." schielte sie zu Ginny, die sie die gesamte Zeit über beobachtet hatte.
"Ja." schlug sie die Decke zurück und richtete sich auf.
Hermione setzte sich aufs Bett. "Bekomme ich jetzt den Brief?"
"Gleich." Ginny kramte unter ihrem Bett eine Flasche Elfenwein hervor.
"Nein, bloß keinen Alkohol heute." schüttelte Hermione den Kopf und ihr kamen die Erinnerungen vom heutigen Morgen wieder hoch.
"Ein Gläschen ist es wert." schubste Ginny ihre beste Freundin an und schenkte sich und ihr in zwei Bechern - schnell aus einer Nachttisch-Schublade hervorholend - etwas ein. "Los, mach ihn auf…"
Hermione öffnete den Brief und hielt die Luft an.
"Sag schon…" starrte Ginny auf sie mit gespannter Erwartung auf ein…
Hermiones Kopf bewegte sich und Ginny wusste es nicht zu deuten. Doch als sie ihr um den Hals fiel und dabei die Weinflasche und Ginnys Papp-Becher umkippte und gar zerknitterte, war es ihr klar. "Ja." brachte Mione inbrünstig heraus.
"Na also." jauchzte Ginny laut auf und umarmte sie gleich viel mehr.
Schluchzend löste sich Mione von ihr und hatte Tränen in den Augen.
"Und das mit dem Wein war doch Absicht, oder?" fragte sie spitz und Hermione schlug mit dem Umschlag nach ihr.

Sie teilten sich also beide einen Becher und eine halbe Flasche Wein dazu.
"Ich finde, nach all dem was passiert ist, passt es, dass ihr euch gegenseitig die Anträge gemacht habt. Genauso wie es einst angefangen hatte." sagte die Rothaarige.
Mione gähnte bereits. "Jetzt wird es ernst."
"Ja." strich Ginny ihr zuversichtlich über den Arm. "Hast du Angst davor?"
"Nein, nicht wirklich… Manchmal ja, weil ich nicht weiß, was mich erwartet. Es ist… Neuland für uns beide." seufzte Mione und legte sich hin. Sie schaute zu Ginny. "Ich bewundere, wie du und Harry mit eurer Beziehung umgeht - so offen, immer wieder die Situationen meisternd, sich nicht unterkriegend. Und so sehr ihr euch auch streitet, alles ist schnell nur Schall und Rauch. So viel Stärke hat nicht jeder - nicht wie ihr beide."
Ginny legte sich auch hin. "So einfach ist das nicht immer. Es ist eine sehr intensive Beziehung, die oftmals ganz schön an die Substanz geht. Da nützt Stärke nicht viel, nur Nerven, die braucht man… sehr viele sogar." seufzte sie an die Decke.
"Hm, aber das ist es was ihr braucht. Ihr seid beide sehr voller… Energie. Stellt euch mal eure Kinder vor…" und Hermione kicherte.
"Daran möchte ich noch nicht denken. Ein Haus voller hyperaktiver…" Ginny lachte. Sie drehte sich auf die Seite und griente Hermione breit an. "Wie sieht es mit dir aus. Du liebst ihn, und möchtest du auch mal Kinder haben… mit ihm?"
Mione dachte ernsthaft über die Frage nach. "Zuerst die Karriere, dann die Kinder." nickte sie kalkulierend.
Ginny tat es ihr gleich. "Ja, das ist vernünftig und passt zu euch. Das muss ich Harry auch noch beibringen. Seitdem ich das Thema mal in der Krankenstation angesprochen habe, scheint er zu glauben, dass ich schon jetzt welche haben möchte."
"Armer Harry." murmelte Mione und unterdrückte nur schwer ein Glucksen. Sie zog ihre Bettdecke höher und gähnte schwer.
"Armer Severus." flüsterte Ginny theatralisch Kopfschüttelnd zurück und lachte dabei leise vor sich hin. Auch sie legte den Kopf tief in die Kissen. "Gute Nacht, Mione… und herzlichen Glückwunsch."
"Danke, dir auch. Du bist natürlich zur Hochzeit eingeladen… und, nun ja… Harry auch, wenn er mag. Gute Nacht, Ginny."
"Ich bring ihn gefesselt und zugeschnürt mit, sicher ist sicher."
Das Licht ging aus und beide schliefen erschöpft, aber wohl mit ihren Träumen an die Zukunft ein.

oOo

Severus sah Pallas hereinfliegen, riss die Augen weit und gewichtig auf, wobei die Eule es mit der Angst zu tun bekam, so von diesem Mann fixiert zu werden. Sie purzelte auf den Schreibtisch und der Grobian hatte nur eines im Sinn: den Umschlag! Pallas interessierte ihn kein Stück. Die kleine Eule flatterte mit letzter Müh so schnell sie konnte wieder fort. Nie wieder wollte sie diesem Mann Briefe bringen oder entgegen nehmen. Dies musste sie ihrem Frauchen ein für alle Male verdeutlichen.

Flink huschten seine Augen über die Zeile und er grinste. Er umgriff den Brief, seine Hand zur Faust geballt und setzte eine 'Ich bin der Gewinner'-Miene auf, als habe er James Potter den Quidditch-Pokal just vor dessen arroganter Nase weggeschnappt. Mit stolzer Brust ging er zu Bett und starrte seine verzauberte Himmelbett-Decke an; die kleinen funkelnden Lichter da oben - ein jedes stand für ein kleines Jauchzens seines Herzens.

oOo

Minerva schaute zur kleinen Pallas. Die vor ihr auf und ab stakste und immer wieder versuchte, nach Minervas Schreibhand zu picken. "Pallas, was soll das?" herrschte Minerva sie an.
Sie schreib weiter und steckte den Brief an den Fuß der Kleinen. Diese wollte nicht losfliegen.
"Pallas, es ist mein Ernst. Schicke den Brief sofort zu Nevan, vorher brauchst du nicht wieder zu kommen." Sie stand auf und ging zu Bett.
Noch einmal hob sie den Kopf, weil Pallas bockte. "Abflug!" und die Eule begab sich kopfhängend in die Lüfte.

oOo

Nevan versuchte seit einer Stunde, den Sperrzauber von Minervas Wohnung aufzulösen und hatte schon Schweißperlen auf der Stirn und immense Kopfschmerzen. Immer wieder schaute er sich um, ob auch gar kein Schüler hier draußen herum schlich. Es wäre geradezu skandalös, wenn Geschichten über einen aufdringlichen Zaubertrankprofessor kursieren würden, der der Schulleiterin nachstellte. Es half alles nichts. Egal was er auch versuchte, Minerva hatte ihr bestes an kniffligen Bann- und Absperrzauber zusammengebracht. Sie wollte ihn nicht sehen und er saß da draußen fest.
Wie betäubt ging er in Richtung Kerker. Als er seine Wohnungstür geschlossen hatte, erblickte er einen Brief.

Seufzend öffnete er ihn und hörte nur noch ein Klirren. Er sah wie der Ring über den Steinfußboden rollte und halb unter einen seiner Sessel zum liegen kam. Er starrte auf das Objekt, als wäre es ein giftiger Trank. Mit Tränen in den Augen ging sein Kopf ruckartig zum Brief herum.


Lieber Nevan,

wenn es nur ein harmloser Streich gewesen wäre… Doch hast Du die Privatsphäre der beiden verletzt.
Viel schlimmer ist jedoch - und das kann ich Dir nicht verzeihen -, dass Du mit meiner Schwäche für Dich, diese ausgenutzt hast, um mich zu täuschen.
Weißt Du, in dem Moment wo Du mich geküsst hattest, da war ich in diesen Kuss einfach versunken, weil ich das immer tue, wenn Du das tust. Stets waren meine Absichten ehrhaft und aufrichtig, so wie dieser Kuss für mich es auch war.
Nur dieses Mal war Dein Kuss nicht echt.
Er war eine Täuschung…
…Du hast mich zutiefst enttäuscht.

Es tut mir Leid,
Minerva.


Das Blatt rutschte ihm aus der Hand, als würde ihn in diesem Augenblick seine Lebensenergie verlassen. Das Papier segelte langsam in hin und her schwebenden Bahnen zu Boden und landete neben dem Ring. Langsam beugte er sich hinunter und hob diesen auf. Er drehte ihn, sah dabei auf seinen eigenen an seiner Hand, dann sah er ihre Worte am Boden liegen. Er blickte benommen, dann blitzte es in seinen Augen auf und just war er zur Tür hinaus gestürmt.

Am See angekommen, er rutschte am kiesigen Strand fast aus, pumpte er wie ein Drache, vollkommen außer Atem.
"Firenze?" frage er hastig und heftig nach Luft schnappend.
"Ja?" trat dieser langsam aus dem Waldrand hervor.
"Alles noch da?" wischte sich Nevan mit seinem Robenärmel die schwitzige Stirn ab.
"Ja." nickte er und deutete mit seinem Kopf zum Steg hin.
"Gut." Nevan ging den Steg entlang und machte das Floß sichtbar.
Er flüsterte ein paar Worte, stieg darauf und der fliegende Teppich erhob sich. Firenze drückte seinen Daumen nach oben, als wäre er ein Fluglotse wie sie es bei den Muggeln gab, die Startzeichen für eines dieser technische lauten Flugobjekte gaben, und Nevan nickte hinterher. 'Ok, so etwas hat noch nie ein Zentaur gemacht und das ist zwar ein Regelverstoß - ein fliegender Teppich - aber sie will es ja nicht anders.' und er schwebte direkt vor ihr Fenster.

oOo

Minerva hörte es klappern. Sie lauschte, schlug die Bettdecke zurück und sprach "Lumos."
Da war er auch schon fast vor ihr. Sein Blick war glühend und dunkel.
Ihr lief ein heiß-kalter Schauer über den gesamten Körper, so dass sich all ihre Härchen klein und fein aufstellten. Sie wusste nicht, ob ihr Herz jetzt stehenbleiben sollte - vor Angst -, oder rasend schnell hämmern sollte - beeindruckt von seinem bestimmten und kämpferischen Auftritt. Minerva besann sich ihrer selbstaufgestellten Regeln, ihm dies nicht durchgehen zu lassen.
"Nevan!" blaffte sie streng und ihre Nasenlöcher bebten, als sie ihn hatte durch Fenster klettern gesehen hatte. Das hatte sie nicht mit Zaubern abgesichert. Für so verrückt hätte sie ihn niemals gehalten.
Er hielt ihr den Brief hin. "Denkst du wirklich, dass dieser Kuss nicht ernst gemeint war?" klagte er sie an.
"Du hast so gehandelt wie ein Slytherin." meinte sie kalt und zornig.
"Falls du es vergessen hast, ich bin deren Hauslehrer. Also was bin denn sonst?" war er recht laut im Ton geworden, eine Seite die ihr an ihm vollkommen neu war.
Sie schwieg.
"Ein NICHTS UND NIEMAND vielleicht?" spöttelte er und klang mustergültig nach einem Slytherin.
Sie schwieg beharrlich weiter. Sie presste ihre Lippen schmal zusammen und griff nach ihrer Brille.
Doch er nahm sie ihr ab. "Keine Verstecke." meinte er schroff. "Oder bin ich nur Ersatz für deine kleinen neckischen Spielchen, die du sonst mit Severus getrieben hast und nebenbei einer der zufälligerweise auch noch andere Annehmlichkeiten damit verbindet und dir ein wenig Abwechslung im Bett verschafft." Er pumpte schwer und fühlte sich mehr als gekränkt. Das war seiner Stimme lautstark zu vernehmen.

Ihre Augenbrauen waren nur ein schmaler Balken. "Nevan Domenicus Nettle-Jones…!" begann sie und war daraufhin empört aus ihrem Bett hochgeschnellt.
"Ja, genau der und kein anderer!" sagte er, raffte seinen Arm um sie, zog sie an sich, küsste sie und sie drohte wieder seiner Macht, die er so über sie gewinnen konnte, zu erliegen.
Er ließ kurz von ihr, warf sie über seine Schulter und stieg durch das Fenster auf den Teppich. "Wenn ich schon gegen die britische Gesetze verstoße und mit einem Fliegenden Teppich erwischt werde, so du auch. Bin gespannt wie wir zwei uns in einer Zelle machen werden."

Sie landete sanft auf dicken Kissen und blickte sich um. Schnell herrschte sie hoch, während sie bereits in Richtung See unterwegs waren. "Wie kannst du es nur wagen, in meine Räume einzudringen, mir Vorwürfe zu machen, die vollkommen haltlos sind, die Schulleiterin Hogwarts entführen, auf einem verbotenen Flugobjekt und jetzt…" Ihre kleinen Nasenlöcher flatterten unentwegt. Ihre Perlmutt-Augen, hell und funkelnd brannten feurige Löcher in Nevan seine Dackelaugen.
"Jetzt was?" hob er kräuselnd eine Augenbraue. Er spielte den unbeeindruckten und arroganten Slytherin.
Sie reagierte nicht. Nur ihre Augen sprühten weiter hell und feurig auf seine.
Er schnaubte, sie genauso.
"Hier, den will ich nicht wieder haben." und warf ihr den Ring vor die Füße.
Er setze sich im Schneidersitz hin und der Teppich landete kurz über der Oberfläche inmitten des Schwarzen Sees.

oOo

Beide schwiegen. Durch magische Zauber geschützt, blies der sanfte Wind warm um sie herum. Es duftete nach einem Gemisch aus See, Gras und Waldbäumen. Jeder hing seine Gedanken nach. Irgendwann fing Nevan an, die Stille zu durchbrechen, ob er damit den Vertrauensbruch kitten könnte, den Minerva erlitten hatte? Er wusste es nicht, konnte es nur versuchen, immer und immer wieder. Das war ihm gewiss. "Ich wollte an dem Glück der beiden teilhaben. Sehen ob sie es auch wirklich tun würden." murmelte er. "Ist es so falsch noch ein paar Träume zu haben? Jeder Stern da oben steht angeblich für einen Traum - für die verschiedenen Menschen, dir hier auf Erden weilen." Er griff nach einem Glas und schenkte sich etwas Elfenwein ein.

Minerva blickte hingegen nur auf den Ring vor sich, der im Fackelschein vor sich hin schimmerte, genauso wie die Sterne da oben. Sie sah, dass er seinen noch immer trug. "Willst du deinen nicht ablegen?" fragte sie kühl mit zaghafter Versuchung Milde in ihre Stimme zu bringen.
"Ich wüsste nicht warum." meinte er bitter.
Sie blickte zur Seite. Sie wollte nicht weinen, nicht jetzt und schon gar nicht vor ihm. Sie fragte sich, wo die sonst so immer alles unter Kontrolle habende Minerva McGonagall jetzt war. Jedenfalls nicht hier. Bei Nevan fiel es ihr zunehmend schwerer, nicht einfach nur sie selbst zu sein. So wie viele sie nicht kannten - eine Frau mit Gefühlen, die im Herzen nahe ans Wasser gebaut hatte.

Ein Lufthauch streife sie. Sie hatte nur ihr dunkelgrünes mit weißen Blümchenmuster zwischen den Karostreifen besticktes Nachthemd an. Ihr wurde dies erst jetzt bewusst. Sie kroch unter einer der dicken und kuscheligen Decken, lehnte sich in die fluffigen Kissen zurück. Sie brauchte etwas Schützendes um sich herum. Wieder fing sie das Glimmen des Rings ein.
"Mein Traum bist du." sagte er und wandte sich zu ihr um.
Beider Blicke trafen sich und ihm liefen Tränen die Wangen hinab. Sie wusste nicht so recht wohin noch schauen sollte, ihn anzusehen schmerzte. Sie wartete, verharrte vielmehr… Dann rappelte sie sich auf, kroch zu ihm, legte die Decke versucht behutsam um ihn. Es wirkte unbeholfen. Immer wieder schniefte sie und er schwieg vor sich hin - doch die Tränen kullerten. Langsam senkte er seinen Kopf an ihre Schulter und beide schlossen ihre Augen. Langsam hob sie eine Hand legte sie vorsichtig in seinen Nacken und holte ganz tief Luft. Sie strich im sanft über den Rücken.

Minerva lehnte sich mehr an seine Schulter, drehte den Kopf zur Seite, starrte verloren auf den Ring, der im Bodenpolster lag, allein und verloren. Nevan schluchzte leise an ihrer Schulter. Automatisch streichelte sie ihn weiter.
Mit der anderen Hand nahm sie ihren Ring. "Du solltest…" und sie räusperte sich mit trockener Kehle, "…ihn mir anstecken."
Beide lösten sich voneinander. Er schnippte mit dem Zauberstab und seine Tränen waren getrocknet, aber seine Augen noch immer rot unterlaufen. Er griff zittrig danach, streifte ihre Finger dabei, was ihm ein jähes Seufzen seiner Kehle bescherte. "Willst du Minerva McGonagall mich - einen törichten Mann, der leider auch ein Slytherin ist, aber das mit Stolz - immer noch heiraten?" fragte er kaum hörbar.
Seine Hand streichelte immer noch ihre und er spielte mit ihrem Ring in der Hand. Beide blickten zuerst darauf. Dann hob er den Kopf und sah ihr tief in die Augen.
'Ja, ich möchte dich heiraten, Nevan Domenicus Nettle-Jones, egal ob töricht oder Slytherin… ich möchte es mit Stolz behaupten können, deine Frau zu sein.'
Er steckte ihr den Ring zittrig an, so dass sie leicht nachhalf und beide verhakten ihre Finger ineinander.
'Ich liebe dich mit all deinem Feuer, all deiner Gerechtigkeit, kleines Schmusekätzchen.' dachte er ihr laut entgegen und lief dabei blutrot im Gesicht an. Ihm glühten gar seine Ohren.
Beider Lächeln wurde breiter, ihre Herzen weiter.
'Ich liebe dich, Nevan, jeden Tag ein Stückchen mehr.' und sie küssen sich zaghaft, und wieder flossen Tränen, die des Glücks.

Beide kuschelten sich auf ihrem schwebenden Traum der Realität in die flauschigen dicken Kissen und Decken. Die Nacht war atemberaubend schön und beide blickten in die weite Natur hinaus, die sie kaum wahrnahmen, aber dennoch so innig spürten, genauso wie sie einander die Nähe und Zusammengehörigkeit stärker denn je verband.
"Wusstest du, dass ich auch ein Animagus bin?" flüsterte er in ihr Ohr.
"Nein, ich habe noch nie deinen Namen auf einer der Listen gelesen. Es gibt ja nicht allzu viele. Und… ich habe mich noch nicht getraut, dass du mich mal… nun ja, dass ich mich mal auf deinem Schoß zusammenrolle." bekam sie rote Flecken im Gesicht.
Er lachte leise und blickte sie verträumt an. "Nun, ich gestehe, ich bin ein Slytherin. Meine Großmutter hatte mein Talent dafür entdeckt und mich in meinen Schulferien heimlich trainiert." und Minerva wusste so, dass er sich nicht registriert hatte.
Doch das war nicht wichtig, denn in ihr war die Neugier geweckt. "Was bist du denn für einer?" und grinste schelmisch.
"Lach jetzt nicht." meinte er schüchtern.
"Niemals." versicherte sie aufrichtig und liebkoste seine Wange sanft mit ihrer Handfläche.
"Ich bin ein Waschbär." brummelte er an ihre Handinnenfläche, als er diese zu küssen begann.
"So wie du kitzelst alle male." kicherte sie und beide küssten sich.
"Dann können wir Nachts mal auf Streifzug gehen." flüsterte er.
"Hm… lässt sich einrichten, doch nur, wenn du…" strich sie ihm mit ihrem Zeigefinger und Fingernagel bedeutungsvoll über seine Wange.
"Ja, ja, ich lasse mich registrieren." und seufzte theatralisch. 'Was man für diese wundervolle Frau nicht alles tut.'
Nevan hatte seine Arme um sie gelegt und Minerva ihren Kopf in seine Halsbeuge. Er hob seinen Zauberstab und griente.
"Was hast du vor?" fragte sie verträumt und im Halbschlaf mit geschlossen Augen.
"Ähm, woher weißt du?" stotterte er verdutzt.
"Ich weiß mehr als du denkst…" säuselte sie wissend.
"Du bist unheimlich." neckte er sie offen.
"Du scheinst es zu mögen." giggelte sie verführerisch.
"Darf ich dann?" fragte er heißer an ihr Ohr.
"Ja." seufzte sie lächelnd.
Es machte kurz 'Klick' und 'Ping' und ihre schwarzen, seidigen bis zur Hüfte reichenden Haare breiteten sich wie ein flüssiger Teppich um sie herum.
"Wow…" flüsterte er. "Warum du sie nur nicht offen trägst." gab er ehrfürchtig an.
Minerva seufzte, streichelte seine Brust. "Ich heb' mir dies nur für besondere Menschen auf."
"Danke, du bist wunderschön, begehrenswert wunderschön, mein feuriges Schmusekätzchen."
Minerva bekam ganz rote Flecken und kuschelte sich näher an ihn heran. Er schloss seine Hand um ihre, führte sie an sein Herz und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Nevan war glücklicher denn je. Es dauerte nicht lange und beide schliefen wohlig ein.


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