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Fanfiction

Per Aspera Ad Astra - Klärende Gespräche, Teil 3

von NoctiVagux

Per Aspera Ad Astra
oOooOooOo

Per Aspera Ad Astra
--- 12. Klärende Gespräche, Teil 3 ---
im März 1999


Hermione kam in ihrem Zimmer an, Ginny sprang auf. "Kann ich jetzt?"
"Ja, natürlich." lächelte Hermione mild und Ginny rannte die Treppen hinab.
Doch Hermione ging marionettenartig auf ihr Bett zu, setzte sich darauf und stierte die Wand an.

oOo

Ginny öffnete voller Elan die dicke Bürotür zum Schulleiterbüro und ihr Lächeln erstarb auf ihren Lippen, wie sie Harry im Sessel sitzend vorfand. Er blickte bitter in das Feuer des Kamins und hatte sein Kürbissaftglas fest umklammert.
"Hi, Harry." sagte sie und setzte sich.
"Hi." sagte er kalt.
Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, dann seufzte sie und schaute auch in das Feuer. "Möchtest du darüber reden?"
"Eigentlich nicht."
"Gut, dann kann ich ja wieder gehen." und war aufgestanden.
Er schielte zu ihr. "Bleib, bitte."
"Und weswegen?"
Er zuckte mit den Schultern.
Ginny schĂĽttelte den Kopf. "Ich kann es nicht glauben." herrschte sie los. "Du Idiot!"
Er sprang auf. "Ich und ein Idiot? Ich habe ihr nur die Augen geöffnet. Etwas, dass du die gesamte Zeit über nicht getan hast." bellte er.
"Harry James Potter! Ich bin ihre Freundin und durchaus in der Lage, zu beurteilen, dass ich ihr sehr wohl die Wahrheit sage. Du hingegen bist von deinen Gefühlen so was von verklärt und eingenommen, dass du die Wahrheit gar nicht mehr erkennst und alles nur kaputt machst." Sie pumpte heftig und funkelte ihn böse an.
Harry winkte ab.
"Jetzt tu nicht so, als wäre das nicht die Wahrheit. Ich habe es satt, weißt du? Einst hast du nie so extrem anderen in ihre Angelegenheiten hineingeredet. Dumbledore hat dich stets dazu ermahnt, dich nicht in Spekulationen zu verstricken. Er hat dir gezeigt, dass du dein Temperament auch besser nutzen kannst - nämlich mit deinem Verstand! Und du dich dann erst auf das Herz verlassen solltest. Doch bei dir ist es jetzt umgekehrt. Zuerst dein Dickschädel, dann der Verstand und der gaukelt dir in letzter Zeit viel Falsches vor." redete sie sich jetzt in Rage.
"Was soll das werden, Ginny? Die gleichen abgedroschen Argumente wie auch im Januar, wo ich im Kamin mit dir um dieses Thema stritt?"
"Ja, wenn es sein muss immer wieder." Sie seufzte und plumpste in den Sessel zurĂĽck.

Eine ganze Weile starrten beide nur ins Feuer, ein jeder fĂĽr sich.
"Weißt du, Harry, ich dachte, dass die Selbstanzeige und…" fand sie leise Worte.
"Du weiĂźt es also schon." schnaubte er laut aus.
"Ja, Mom hatte mir eine Eule geschickt." nuschelte Ginny.
"Toll, jetzt hast du einen vorbestraften Verlobten, Glückwunsch." und hatte beide Hände dabei kurz hochgerissen, als solle man ihn dafür auch noch feiern.
"Harry, dazu gehört Mut, aber leider…" sie schaute auf ihre Hände, "hast du es erst getan, als du dich in die Enge getrieben fühltest. Du kreidest Snape genau dieselben Gründe an. Das er alles nur gemacht hat, in einem Moment, wo er nicht weiterwusste und Dumbledore ihm den Zauberstab auf die Brust gesetzt hatte. Du bist im Augenblick nicht viel besser. Dennoch behauptest du, dass du ehrenwert und moralisch richtig handelst."
Harry schwieg eisern.
"FrĂĽher hast du solche Menschen verabscheut."
Harry lachte auf.
"Und nun? Du bist nicht besser als sie. Jeder Mensch macht Fehler, aber jeder Mensch bekommt auch eine zweite Chance. Ich weiß nicht, ob ich dein Benehmen…"
Harry schluckte. Er sah Ginny nicht an, hatte Angst vor dem was sie jetzt sagen würde oder könnte.
"Hermione wird sich weiter von dir abwenden. Sie hast du vielleicht für immer als Freundin verloren. Ich bin Hermiones beste Freundin. Bei allem was noch geschehen möge, Harry James Potter…"
Harry zitterte innerlich wie äußerlich, er befürchtete das Schlimmste.
"Ich werde weiterhin Hermiones beste Freundin bleiben und hoffe…"
Er hielt es vor Spannung nicht mehr aus. "Sag es schon, sag schon, dass du mit jemanden wie mir nicht länger verlo…"
Doch Ginny hatte seine Hand genommen und lächelte. "Dich kriege ich schon noch dazu, dass du erwachsen und vernünftig wirst, aber meine Freundschaft zu Hermione gebe ich auch nicht auf. Das wollte ich damit sagen." schwabbelten ihre Worte warm und herzlich zu ihm hinüber, und sie streichelte sanft seine Hand.
Er nickte nur und schluckte seine Angst herunter, dass sie jetzt eben genauso gut hätte Schluss mit ihm machen können.
"Ich denke, wir werden das Thema Snape und Hermione erst einmal nicht weiter ansprechen. Ich möchte unsere Beziehung damit nicht zu sehr belasten. Dennoch, eines Tages, wirst du dich dem stellen müssen und sage dann nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Dein zukünftiges Jammern zieht bei mir nicht." stellte Ginny ein für alle Male klar.
Er nickte mit schwitzigen Händen und versuchte seine Ängste, die er eben gespürt hatte, so gut es geht zu verbergen. Doch noch immer lief ihn ein Schreckensschauder über den Rücken.
"Ok?" fragte sie.
"Hmpf… Ok." meinte er nur und nickte immer noch langsam, aber mit einem kleinen schüchternen Blick zu ihr.

Ginny lächelte immer noch warm und offen. Sie war aufgestanden und gab ihm einen Kuss in sein Strubbelhaar. "Wie viel Zeit hast du noch?" fragte sie.
"Ein wenig." gab er an und es stahl sich ein verschmitztes Lächeln auf seine Lippen.
"Raum der WĂĽnsche?" fragte sie. Dabei wurden ihre Wangen ganz rosig und er sprang auf.

oOo

Nach einer Stunde Wand anstarren, es war bereits 21:00 Uhr durch, schnappte Hermione sich ihren Umhang, Tasche und Zauberstab und marschierte in das Tränkeklassenzimmer, um sich aus der Lethargie zu befreien, in die sie sich von Harrys Hasstriaden und verbitterten Anklagen hin gepresst fühlte. Sie brauchte Ablenkung von all der Ungerechtigkeit, zu der ein Harry James Potter neuerdings fähig war. Für eine Hermione Jean Granger war es ein absolutes Grauen, mit ansehen zu müssen, wie ihr bester Freund und von der gesamten Welt hochgelobter Bezwinger Voldemorts, eine solche tiefe Kehrtwende in seinen fundamentalen Wertsätzen zustande brachte. Ihr Herz schrie nach Gerechtigkeit. So stark, dass selbst ein Löwe eine gruselige Gänsehaut bekommen würde.

Hermione war jedoch auch verzweifelt. Verzweifelt, weil sie jung und vom Krieg geprägt so viel in kurzer Zeit hatte durchmachen müssen. Sie hatte in ihrem Anflug von Spekulationen daran gedacht, dass Snape sich an einem jungen Ding vergreifen könnte, so weit war sie schon gegangen, aber Harry hatte jetzt die Hoffnung bestätigt, von der sie glaubte, dass sie am wahrscheinlichsten wäre: Er wollte nichts von dieser Lily, nicht wirklich im Sinne eines Ehemannes. Er wollte an ihr vielleicht wieder nur das gut machen, was er an Lily verloren hatte. Liebte er Harrys Mutter auch heute noch, trotz der verlorenen Erinnerungen? Mit Sicherheit. So etwas vergeht nicht, nur weil der Krieg vorüber ist und Erinnerungen verloren gegangen sind. 'Liebe besteht nicht nur aus Erinnerungen. Sie ist an die Seele gebunden, darin verwurzelt.'

Hermione ärgerte sich, dass sie daran kurz gezweifelt hatte. Das sie doch für einen Moment so schlecht von Severus gedacht hatte. Sie hatte nicht das Recht dazu, über ihn zu urteilen, denn sie kannte diesen Menschen nicht. So wie es aussah, wollte er auch niemanden kennen - er hatte die absolute Isolation gewählt. 'Sein eigenes kleines Gefängnis - selbstquälend, selbstbemitleidend und mit einer vagen Hoffnung auf so gut wie gar nichts.'

So sehr sich Hermione alles schön redete, kam sie beim Brauen im Endeffekt nur zu einem Schluss. Sie war nur die zweite Wahl für Severus Snape und eigentlich gar keine mehr - im Moment und auch in Zukunft. Snape wollte zwar zuerst sie haben, weil er so seine Lebensschuld begleichen wollte. Es war für ihn wie damals wo er sich aus Schuldgefühlen Dumbledore anschloss um gegen Voldemort zu kämpfen - aus Verzweiflung und Schwäche heraus. Nie jedoch, weil er selbst davon überzeugt gewesen wäre. Und als sie angeblich absagte - ihn so von seiner Lebensschuld ihr gegenüber freisprach -, dann nahm er das, was ihm eigentlich wichtig war… Eine Erinnerung an Lily und weiteres Gutmachen seiner Fehler seiner wahren Liebe gegenüber: Lily Evans, bevor sie ihren Namen hergab und den ihres Mannes Potter annahm. 'Die Vergangenheit kann so grausam und ernüchternd sein…' seufzte sie tief aus ihrer Brust heraus in den Gewölbekeller hinein.

Ganz plötzlich hatte Hermione keine Lust mehr, brach alle Brauvorgänge ab und ging matt zu ihren Räumen zurück. Gähnend wollte sie sich nur noch in ihr Bett legen, in die dicken Federn einkuscheln und schlafen. Doch hämmerte eine kleine Eule ganz wild draußen am Fenster. Hermione schaute genervt auf das kleine Biest, das einfach nicht aufhörte, mit hartnäckigen Krächzen und Gurren, sowie Picken an die Fensterscheibe, auf sich aufmerksam zu machen. Also stand sie auf, ging lustlos hinüber und öffnete das Fenster, um das halbdurchgefrorene Tier herein zu lassen. Sie gab der kleinen ein paar Kräcker und nahm den Brief gähnend entgegen.


Hallo Hermione,

wenn es dir nichts ausmacht, zu später Stunde einen kleinen Plausch mit einem Gläschen Wein abzuhalten, schau doch mal vorbei.

Nevan.


Sie blickte auf das Pergament und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Wollte sie oder wollte sie nicht. Sie schaute auf ihr Bett und wusste, so verlockend der Schlaf unter einer warmen Bettdecke auch sein mochte, dass sie wieder nur Träume von Snape heimsuchen würden und so schnappte sie sich ihre Roben und ihren Umhang und machte sich kurze zeit später auf den Weg in die Kerker.

oOo

Sie klopfte an die Privatgemächer Nevans an und die Tür ging auf. Sie blickte hinein und bemerkte, dass es recht dunkel war; nur wenige Kerzen flackerten vor sich hin und das Kaminfeuer durchzog mit fadem rotem Licht den Raum. Hermione trat ein "Nevan?" frage sie.
"Ja, komm rein. Ich bin gleich da." sagte er und sie suchte sich einen Platz am Kamin.
Sie rieb sich über ihre Oberarme. Sie wusste genau, dass die Kälte die sie spürte, aus ihrem Inneren kam. Als sie gerade wieder an das Gespräch mit Harry dachte, huschte jemand an ihr vorbei. Sie drehte sich um und sah, wie Nevan etwas aus seinem Schreibtisch heraus kramte. Es schwebten drei Gläser und eine Flasche Wein heran.
"Wir mĂĽssen uns noch einen Moment gedulden." und er setzte sich ihr GegenĂĽber.
"Wen erwartest du noch?" fragte sie.
"Minerva."
Hermione hob eine Augenbraue. Auch wenn sie sich mit Nevan gut verstand und er mit dieser Frau verlobt war, Hermiones Respekt vor ihr war einfach zu groß, als das sie die gleiche entspannte Lockerheit ans Tageslicht brachte, wenn ihre Übermutter mit dabei war. Eine Handvoll Male war sie bei Minerva gewesen und hatte mit ihr kurz eine Unterhaltung geführt. Mindestens drei Mal davon, war auch Albus zugegen gewesen. Doch war sie stets mit ihrer ehemaligen Hauslehrerin allein gewesen… Hermione dachte an ihren Irrwicht und fragte sich, ob es immer noch das Abbild von Minerva sein würde. 'Nein, es wäre Ro…' Sie seufzte, grübelte, horchte in sich hinein. 'Es wären beide - Ron und Severus - einfach beide.' Eine seltsame Erkenntnis stellte sie fest. Doch war es auch beruhigend zu wissen, nicht in dieser Hinsicht nichts weiter vormachen zu wollen.

Nevan war ganz still gewesen. Er hatte von Minerva erfahren, dass Harry heute hier war, hatte auch von Albus erfahren, dass Harry an der Misere schuld war. Kurzum war Minerva so besorgt gewesen, dass Nevan sich dazu entschieden hatte über einen kleinen Umweg eine Art familiäre Situation zu schaffen. Er war eben doch ein Slytherin und so hoffte er, dass sein Plan aufging und wartete mit seinen eigenen Gedanken und Sorgen um Hermione auf seine Verlobte. 'Sie jetzt darauf anzusprechen verschreckt sie. Es ist besser mit etwas Positiven abzulenken, ihr etwas Hoffnung zu geben… Wenn es an der Zeit ist, wird sie ihr Herz ausschütten. Wo bleibt Minerva nur?' blinzelte er in das Feuer.

Bald hörten beide die Tür und Minerva kam herein, nahm zu Hermiones rechten Platz. "Hallo, ihr beiden." meinte sie neutral.
"Hallo, Liebling." grinste er breit.
"Guten Abend, Minerva." sagte Hermione. Ihr war dieser Plausch suspekt.
Nevan schenkte allen Wein ein und Minerva besonders reinen, da sie sich räusperte und sogleich mit dem Thema begann. "Hermione, du hattest doch einmal, um die Zutaten besser zu überprüfen, dir ein paar Gedanken darum gemacht?"
Die junge verwirrte Frau nickte nur und nahm fast geistesabwesend das Glas mit blutdunkelrotem Wein entgegen, dass ihr Nevan jetzt reichte.
"Du hattest sogar, um mir zu beweisen, dass deine Arbeit bezüglich der Zutatenbesorgungen gründlich abläuft, deine Methoden dazu en Detail beschrieben." führte Nevan jetzt fort.
Abermals nickte Hermione und nippte am Glas. Sie erinnerte sich, dass sie es Nevan und auch Minerva irgendwann im Februar mal erzählt hatte.

Minerva strahlte, so wie sie immer schaute, wenn Hermione ihr Zeugnis mit Bestnoten nach dem Jahresabschluss einer Klasse erhalten hatte. "Hättest du etwas dagegen, wenn wir diese Aufzeichnungen für den Wettbewerb zu Kesse-Kessel-Knaller eingeschickt hätten?" fragte sie neugierig und nippte zur hoffenden Unterstützung, dass Hermione nicht böse sein würde, kurz an ihrem Glas Wein.
Hermione verschluckte sich. Sie blickte ihre ehemalige Hauslehrerin an, als hätte sie felsenfest behauptet, das Gryffindors auch nur Slytherins seien. Doch dann ging ihr ein Licht auf. "Moment mal, du sagtest 'eingeschickt hätten!', oder?" stellte sie fest.
Nevan nickte schuldig. "Schlimm?" fragte er vorsichtig.
Hermiones Blick war undeutbar, also fügte er schnell an. "Es war meine Idee und ich habe Minerva erst dann um Rat gefragt, als ich bereits die Briefeule losgeschickt hatte." Seine Augen waren regelrecht rund geworden, ganz so als habe er Angst, sie könne ihm das übel nehmen. Doch als er Hermiones Gesicht sah, wie sie hin und her gerissen schien, schlich sich nach und nach ein Lächeln auf seine Lippen.

Ein paar Momente der Stille vergingen. Minerva seufzte schlieĂźlich kopfschĂĽttelnd, als sie Nevans Strahlemann-Gesicht sah.

Hermione stellte fest, dass Minerva wohl nicht ganz begeistert gewesen war und schien enttäuscht, wenngleich sie es nicht guthieß, dass man sie nicht gefragt hatte, ob sie die Einreichung ihrer Arbeit wollte. Dennoch, oder? Hermione war sich noch unsicher. Sie kalkulierte sämtliche Möglichkeiten wie eine Pro-und-Kontra-Liste durch, was das für ihre berufliche Zukunft bedeuten könnte. Dann jedoch, als sie immer wieder ihren Blick zwischen Minerva und Nevan hin und her gleiten ließ, stimmte es sie eher sorgenvoll, ob die Verbindung der beiden darunter gelitten haben könnte. Hermione wollte alles, nur nicht, dass zwei weitere Menschen, die ihr wichtig waren, sich wegen ihr stritten.

Nevan erkannte dies. "Ja, Minerva und ich haben uns daraufhin etwas gestritten."
Minerva sah ihn an, als wolle sie ihm den Mund zuhexen.
"Ist doch so." zuckte er lässig mit den Schultern und tätschelte dafür ihre Hand beschwichtigend.
"Nun, ich dachte, dass wir dich vorher hätten fragen sollen." stellte Minerva ihren gerechten Standpunkt dazu klar. "Also Nevan hätte dies tun sollen und mich dazu, weil du immer noch Schülerin hier in Hogwarts bist." gab sie streng an und war ganz die Schulleiterin.
"Ja, das haben wir schon durchgekaut, Liebes." spielte er die ausgestandene Misere herunter und winkte dies mit einem 'Vergessen wir den Schmus' ab.
"Nenn mich nicht Liebes, wir sind hier nicht…" schnappte sie empört nach Luft, wenngleich sie rote Flecken im Gesicht bekam.
"Privat?" fragte er spitz und hatte dieses verschmitzte Augenfunkel aufgesetzt.
"Wenn ihr euch weiter streiten wollt, gehe ich wohl besser." murmelte Hermione matt und müde. Heute bekam sie definitiv zu viel zu hören und hutschte auf ihrem flauschigen Sessel ein Stück nach vorn, als würde sie jeden Momentdie Flucht ergreifen wollen.

Minerva reagierte prompt darauf. Ihre strenge Haltung war selten so schnell einer sanften und weichen Art von ihr gewichen. Aufmerksam beugte sie sich vor. "Tut mir leid, Hermione." und schenkte ihr einen ihrer ganz seltenen und warmen Blicke.
Hermione nickte und setzte sich wieder richtig hin, nicht mehr halb auf dem Sprung seiend.
"Was sagst du dazu, Hermione?" fragte Nevan bedächtig. Auch er lächelte mit einer ganz besonderen Sanftheit.
Hermione holte ganz tief Luft, so dass sie kurz eins, zwei Zentimeter im Sessel wuchs und dann bei Ausatmen sich noch ein Stück weiter einkuschelte. "Mal davon abgesehen, dass du wirklich ein Slytherin bist, es einfach zu tun, die besten Absichten vorgibst und dabei auch noch unverschämt gütig dreinschaust…" seufzte sie und konnte ihre strenge Miene nicht länger halten. Ihre Mundwinkel rutschten automatisch in ein kleines, feines Lächeln und sie drückte kurz seine Hand, die er locker über ihre Sesselarmlehne gelegt hatte. Er legte daraufhin seine andere Hand über ihre, streichelte sie sanft, hob sie sacht zu seinem Gesicht hoch und gab ihr schließlich einen kleinen Schmatzer der Freude darauf. Beide ließen sich keine Sekunde aus den Augen.

Minerva die beiden im übrigen auch nicht. Sie blickte zu Hermione und war über die Art wie sie hier mit Nevan sprach doch sehr aus der Fassung. Dennoch hielt sie sich zurück, hatte sich wie eine geschmeidige Katze in den Sessel gekuschelt und bemerkte wie Nevan leise kicherte. Wenn sie nicht wüsste, dass dieser Mann mit ihr zusammen war, hätte sie Zauberstab und Spitzhut darauf geschworen, die beiden hätten etwas miteinander. Denn bei Minerva ließ er solche Sprüche nicht einfach so durchgehen. Sie nahm daraufhin einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas.

Hermione zog sich wieder etwas zurĂĽck, Nevan ebenso und so entrĂĽckte die Innigkeit ein wenig, aber die Vertrautheit der beiden blieb bedingungslos stehen.
"Getraut hätte ich mich selbst nicht, so weit zu gehen, es anderen zu zeigen." Hermione blickte auf ihren Schoß, nahm einen weiteren Schluck Wein zu sich. "Habe ich denn eine Chance?" waren ihre Augen schließlich neugierig geworden.
"Eine sehr große sogar." und er gab ihr den Vordruck der neuesten Ausgabe von 'Zaubertränke Heute'. "Alle nominierten Kandidaten wurden veröffentlicht. Herzlichen Glückwunsch, Hermione." sagte er ersichtlich stolz.
"Wirklich?" Hermione stellte das Glas ab, blätterte sofort los.
"Seite neununddreißig." gab er an, beugte sich seitlich zu ihr, um mit hineinzuschauen. Flink huschten ihre haselnussbraunen Augen darüber. "Das ist…" war sie sprachlos und ihre Wangen war von einer fantastisch freudvollen Röte geprägt.
"…Dein erster Auftritt in der professionellen Trankbrauer-Zunft." nickte er.
Sie wusste nicht, ob sie lachen oder es vehement abstreiten sollte, dass es wahr war und ihr Name in dieser renommierten Fachzeitschrift zu lesen war. Aus heiterem Himmel umarmte sie Nevan überfallartig und er fiel in seinen Sessel zurück. Er lachte auf, tätschelte ihren Rücken und sie schluchzte vor Freude an seine Hals. "Das zahle ich dir heim." nuschelte sie mit Freudetränen in den Augen.
"Na klar doch, immer wieder gern." freute er sich genauso und gab ihr dazu einen Kuss in ihr buschig wildes Haar hinein.

Minerva beobachtete beide und merkte, dass Nevan in Hermione tatsächlich so etwas wie eine Tochter sah. Sie hingegen fühlte sich nicht dazu gehörend. Sie schaute etwas betrübt, gar leicht eifersüchtig auf ihn, in den Kamin und dachte nach. Wäre auch sie dazu bereit so weit zu gehen, Hermione nicht nur über die Jahre hinweg persönlich gewonnene gediegene Freundschaft zu zugestehen, sondern ihr eine Art Mutter zu sein? Sie wusste es nicht und verschluckte sich fast, als ihre Gedanken sich so sehr verselbstständigt hatten, dass vielleicht - wenn der gesamte Plan aufging - Severus dann so etwas wie ihr Schwiegersohn wäre. Sie tätschelte sich kurz und kräftig ihr Dekolleté mit der Faust und hüstelte dazu.

Prompt hatte Minerva die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Nevan runzelte die Stirn. "Geht es dir gut, Liebes?" fragte er mit einem doch sehr nervösen Blick, der auch ein wenig Sorge zeigte.
"Ja, alles in Ordnung, Schatz. Ich habe mich nur verschluckt." meinte sie und versuchte mit aller MĂĽh ihre alte Fassung zurĂĽck zu gewinnen.
Er schien es ihr nicht ganz abzukaufen, aber hatte bemerkt, dass der Wein ihr sehr gut getan haben musste, wenn sie ihn hier so frei weg 'Schatz' nannte.
Also lenkte Minerva etwas ein und für sich selbst auch ab. "Du bist Nevan und mir, dass ich nicht alles daran gesetzt habe, es zu verhindern, nicht böse?" fragte sie rasch und trank ihr Glas in einem Zuge aus.
Hermione schĂĽttelte den Kopf. "Nein." hatte sich zu ihr umgedreht und sie in eine zaghafte Umarmung gezogen.
Minerva fielen fast die Augen aus und Nevan nickte gentleman-like mit einem Toast auf seine Verlobte. Sie bekam rote Flecken im Gesicht und wusste in diesem Augenblick nicht wohin mit sich. Also blieb sie steif sitzen.

"Wie verlief das Gespräch mit Harry?" fragte Minerva, um wieder einmal abzulenken und schon war die Umarmung vorüber.
Nevan schĂĽttelte leicht angedeutet und mit rollend amĂĽsierten Augen den Kopf. Seine Minerva war aber auch ein Feigling heute.
Hermione zog sich auf ihrem Sessel zurĂĽck. Sie schaute ins Feuer, wirkte ernst und in sich gekehrt.
"Nicht gut." sagte Nevan und Hermione nickte langsam, die Lippen fest aufeinander gepresst.
Lange schwieg sie.
"Wenn du Minerva mit deinem Gesicht Konkurrenz machen möchtest, solltest ihr beide zum Üben ins Bad gehen." sagte er und Hermione und Minerva funkelten ihn gespielt beleidigt an.
Er hob seine Hände. "Ich bin nun einmal so wie ich bin, meine Lieben."
"Ich weiß und…" Hermione seufzte.
Minerva schenkte jedem nach und lehnte sich zurĂĽck. Sie ahnte, dass sie Nevan die Feder fĂĽhrend ĂĽberlassen sollte.
"Harry hat mir die gesamte Wahrheit gesagt." platzte es aus der jungen Gryffindor heraus und trank das Glas auf Ex aus. "Severus hat mir einen Antrag gemacht so wie ich ihm. Harry hat meinen Antrag abgefangen. Severus seinen dann sicherheitshalber auch noch, indem er Mrs Eldowneys Gedächtnis manipulierte und sie die Anträge fälschte. Severus bekam die Absage und wählte danach Lily Edwards. Ich habe nie eine Antwort auf den Antrag erhalten, sondern nur die Bestätigung von Mrs Eldowney, dass Severus mir nicht länger als Kandidat zusteht. Somit wusste ich, dass er eine andere Variante gewählt hatte. Ich dachte erst es sei die Heirat mit einer anderen, nach Nevilles Geständnis, dass Severus in den Kerkern ist, Hogwarts auf Lebenszeit." Sie drehte irgendwie verloren ihr Glas in ihren Händen hin und her und schaute darauf, als könne sie wie in einer Glaskugel genau so schreckliche Wahrsagungen für die Zukunft vorhersagen wie Trelawney. Denn ihr Blick für die Zukunft schien verloren.

Nevan und Minerva nickten sich wissend zu. Sie hatten beide innerlich die Luft angehalten. Minerva jedoch war zutiefst von Harry enttäuscht und fragte sich wie es nur so weit kommen konnte. Wenn sie daran dachte, wie Harry direkt vor allen und vor Voldemort selbst Snape verteidigt hatte… Es war ihr rätselhaft.

Hermione schaute jetzt nur zu Nevan. "Er ist ein Idiot! Er glaubt, dass nur er ein Recht darauf hat, seine Mutter zu lieben, Severus nicht und Severus auch zukünftig kein Recht auf Liebe hätte. Er glaubt, dass ich durch den Zwist mit meinen Eltern und dem Tod Rons nicht ganz bei Verstand war und nur deshalb ihm den Antrag gemacht hatte. Er glaubt", und sie wurde immer energischer und wütender dabei, "dass Severus - weil ich ihm das Leben rettete - mit der Heirat nur seine Lebensschuld bei mir begleichen wollte… dass durch den Gedächtnisverlust an Lily Potter, ich nur ein Ersatz sei und dies nicht echt, ernst und richtig sei. Er glaubt doch tatsächlich, dass er alles nur zum Wohl aller anderen machen würde. Was denkt er eigentlich wer er ist?" kreischte sie fast schon und schnaubte bitter hinterher. Ihr Glas landete polternd, aber noch heil, auf dem Couchtisch vor ihr, als sie es wie mit einem Hieb darauf abstellte.

"Ein törichter unreifer Kerl, der seine gerechte Strafe bekommen muss." blies Nevan in das Horn mit hinein.
"Genau!" meinte Hermione trocken.
Minerva schaute komisch bisweilen mahnend, dass Gerechtigkeit vor Strafe gelte.
"Ist so!" war seine Antwort mit einem kurzen Augenmerk zu seiner Verlobten. "Kein Mensch der Welt hat so ein Recht, anderen in ihr Leben zu pfuschen." meinte er sich verteidigend.

Hermione blickte jetzt zu Minerva und wollte ihre persönliche Meinung dazu wissen. Minerva selbst spürte, dass dies eine Art Prüfung schien. Es war ihr so, dass Hermione wissen wollte, auf welcher Seite sie stehen würde: an der Hermiones oder auf irgendeiner anderen. Jede andere dabei war definitiv weit von der Hermiones und der von Nevans entfernt. Stieg sie nun mit in das Bott hinein, oder wollte sie alleine paddeln und wenn sie Pech hatte in eine ganz andere Meinungs-Richtung.

"Nun, das ist auch uns neu, dass ihr beide euch gegenseitig einen Antrag gemacht habt." blieb Minerva sachlich und seufzte innerlich. Im Moment konnte sie sich noch nicht für eine Seite entscheiden und blieb vorerst am Steg stehen. 'Beide wollten sich? Interessant… Oh Harry, was hast du nur angerichtet…'
"Kingsley war nach dem Vorfall mit meinen Eltern im Muggel-Krankenhaus erschienen und hatte einen Heiler namens Kilgore mitgebracht. Er hatte mir versichert, dass aufgrund der Situation gegen mich keine Ermittlungen laufen…" sagte Hermione - überging Minervas Rückzieher - und Nevan verstand worauf Hermione hier anspielte.
"Welcher Art?" fragte Minerva erschrocken.
"Ich habe einen der Todesser getötet, mit dem Todesfluch." sagte sie fest und Minerva hob nur eine Augenbraue, aber schien Hermione regelrecht zu röntgen.

Hermione dachte, dass Minerva jetzt aufstehen und gehen wĂĽrde. Doch tat sie es nicht.
"Es war noch das Kriegsrecht verhängt. Das Zaubereiministerium hat nach dem Fall Voldemorts nicht sogleich den Krieg für beendet erklärt, da noch einige Todesser geflohen waren. Man hatte also darauf spekuliert, dass es noch zu derartigen Ereignissen kommen könnte." erklärte Minerva dazu nüchtern.
"Ja, ich habe die Gesetze dazu später studiert. Im damaligen Moment jedoch… da waren mir meine Eltern wichtiger." sprach Hermione mit eisiger Kühle, die sich im Raum ausbreitete, sie weiter im Sessel versank und fuhr mit dem Thema fort. "Kingsley hat mir auch gesagt, dass meine Situation nunmehr anders sei. Ich nicht einfach nur irgend jemanden zum Heiraten finden müsste, sondern jetzt nur einen aus Todesserkreisen wählen dürfte. Viele schon damals verlobte Paare nutzten dies ja dann entsprechend aus - der große Run auf das Heiratsbüro. Da die Verhandlung von Snape im Gange war und Kingsley mir sagte, dass es nicht gut um Severus Freispruch stände, sagte ich einerseits zu, mit auszusagen und das er der einzige wäre, der in Frage käme. Kingsley hatte eine derartige Antwort erhofft und gestand mir, dass auch er damit geliebäugelt habe. Wir waren uns einig und ich wollte dass er Schweigen bewahrt. Drei Tage später, nachdem Severus Verurteilung fest stand, gab er mir die Liste der Kandidaten. Ich musste nach Eröffnung des Büros nur noch ins Zaubereiministerium gehen, mich dort auf die Liste der Geschädigten setzen lassen, meine Kandidaten nennen und später dann den Antrag abholen." sagte sie ruhig.

Nevan war aufgestanden und hatte über den Kamin ein kleines Mitternachtsimbiss bestellt. Er bot jedem etwas an. "Natürlich durfte niemand wissen, dass Kingsley dir die Liste gegeben hatte, bevor das Büro geöffnet war." dachte er weiter und nickte Hermione milde zu, dass sie ruhig ein paar Happen essen solle.
"Ja, ich wusste also wer in Frage kam. Dennoch habe ich gezögert und habe ein paar Tage ins Land ziehen lassen." murmelte sie und griff nach einem der kleinen Käsehäppchen.
"Hm… Warum?" fragte er und griff auch nach einem weiteren.
"Ich… ich habe Albträume… schreckliche Albträume. Einerseits wegen Ron, andererseits wegen Snape, wiederum wegen meinen Eltern. Ich dachte… irgendetwas stimmte mit mir nicht, seitdem ich ihn da in der Heulenden Hütte habe liegen sehen…" Hermione kaute nur noch auf dem Zahnstocher herum, anstatt auf ihrer Unterlippe, wie sonst üblich.
"Du hast Ron geliebt, Hermione." stellte Minerva fest und blickte abschätzend über die Häppchenplatte, bevor sie sich entschied und zugriff.
Hermione lächelte nur gebrochen. "Nun, es ist nicht mehr zu ändern. Es ist zu spät und ich habe meine Gefühle noch nicht wirklich zugeordnet. Wenn man jung ist, glaubt man schnell Vieles und denkt es ist das einzig Wahre, weil einem zum Vergleich die Erfahrungen fehlen." sagte sie und dachte dabei an mehre Dinge gleichzeitig.
"Zu spät ist es, wenn man die Alraunen von unten betrachtet, Mione." sagte Nevan aufbauend und war über Hermiones Weitsicht sehr erstaunt.
"Ja, vielleicht. Ich bin müde und möchte jetzt…" sie seufzte "…nur noch ins Bett."
"Ja, meine Kleine." sagte er warm, war aufgestanden, so wie Hermione auch und gab ihr einen Kuss an die Schläfe.
Wieder umarmten sich beide innig. "Wenn du Traumlos-Schlaf brauchst… ich weiß, er behebt die Probleme nicht… aber für eine Nacht wenigstens einmal einen erholsamen Schlaf zu haben… das tut ganz gut." Er schaute auf sie voller Sorge und Stolz zugleich hinab - ein Blick, zu denen nur Väter wirklich in der Lage waren.
"Danke, doch das ist nichts fĂĽr mich." gab sie beschwichtigend an. "Gute Nacht, Minerva, Nevan."
"Gute Nacht, Hermione." sagte die Schulleiterin leise und neutral schauend.
"Nacht, Liebes." meinte Nevan und öffnete ihr die Tür zuvorkommend.
Hermione dreht sich noch einmal zu Minerva um, als wolle sie noch etwas sagen. Doch lächelte sie dann nur Nevan an, der ihr Mut bringend zunickte und sie ging.

oOo

Nevan blickte auf die Uhr und es schlug gerade zu Mitternacht und sah dann ganz vorsichtig zu einer in sich gekehrten Minerva, als wäre sie aus zerbrechlichem Glas.
"Geht es dir wirklich gut, Liebes?" und strich ihr sanft ĂĽber die Wange.
Sein Blick war intensiv auf sie gerichtet.
"Ja, Nevan." versicherte sie ihm leise.
"Das Hermione getötet hatte, wusste ich nicht. Ich hatte nur Informationen darüber eingeholt, dass ihre Eltern wieder nach Australien sind… Und Kingsley… er sagte auch nie etwas dazu." nippte sie gedankenverloren an ihrem Glas und verschluckte sich wieder.
"Ich denke, dass Thema haben Kingsley und Hermione sich genau so zurecht gelegt gehabt, wie wir bereits vermuteten. Nur Harry Potter und…" meinte Nevan.
"Ja, sicherlich. Von Harry… das hätte ich nie erwartet, nicht so etwas." war sie fassungslos und merkte, dass sie Hermione vielleicht gar nicht so gut kannte, wie sie meinte. Nevan hingegen schien einen viel, viel besseren Draht zu der jungen Frau zu haben. 'Und dabei hatten Hermione und ich die letzten Monate seit Weihnachten doch ganz angenehme Gespräche.' sinnierte Minerva vor sich hin.

Dann griff sie nach einem der Häppchen und baute eines aus Gewürzgurken und Käse mit einem aus Datteln und Käse zusammen. Nevan hob beide Augenbrauen hoch, trank sein Glas auf Ex aus und goss sich sofort nach.
"Bekomme ich denn nichts mehr?" fragte sie spitz und baute bereits das nächste skurrile Häppchen aus Süßem und Saurem zusammen.
"Ich glaube du hast genug gehabt." meinte er.
"Wie?" fragte sie erzĂĽrnt.
Er seufzte und goss ihr das Glas nur halb voll. Sie schaute ihn mystisch an, schnaubte leise und nahm einen Schluck.
"Alle die im Krieg getötet hatten - auf der guten Seite und nur zur Verteidigung - haben keinen offiziellen Akteneintrag." gab er an.
"Ja, ich weiß. Nur, dass es für jeden schwer ist, damit umzugehen. Ich hatte Molly mal in der Winkelgasse getroffen. Sie hat Bellatrix ja getötet, was aufgrund der Vorgeschichte mit Fred nicht verwerflich ist. Dennoch, auch ihr ist die Zeit danach schwer gefallen ihren Zauberstab wieder im Haushalt zu benutzen." sinnierte Minerva über die schwere Last, die man ab da mit sich herumtrug.
"Hast du nicht auch…?" fragte Nevan und er brach ab, als Minervas Kopf zu ihm herum geschnellt war.

Sie schnappte nach weiteren Häppchen. Dieses mal Erdbeere, Senfbrot und Schokoladencremebrot. Nevans Augen beobachteten akribisch, wie seine Verlobte dies mit Hochgenuss verspeiste, sie dabei völlig geistesabwesend blieb und dann weitersprach. "Ja, als dieses junge Trio von Todessern, es auf Filius abgesehen hatten. Sie waren aus Belgien gewesen, wie sich später herausstellte."
"Hast du alle drei…?" fragte er.
"Nein." schüttelte sie den Kopf. "Zwei waren schon verletzt, die habe ich kampfunfähig gemacht, zusammen mit Kingsley. Aber als der Dritte dann nicht weit von uns Filius ins Visier nahm und ich seine Gedanken wahrnahm, dass er den Todesfluch abfeuern wollte, war ich eben schneller. Dann hatten wir drei es wieder mit Voldemort persönlich zu tun." und atmete tief ein und aus. Sie hatte plötzlich ganz schwitzige Hände bekommen und wischte sie sich kurz an ihrer Robe ab.
"Ich habe den erwischt, der meine Frau getötet hatte." murmelte Nevan und verzog missmutig sein Gesicht. Er blickte jetzt auch in Gedanken gekehrt in sein halbvolles Weinglas.
Minerva griff nach dem nächsten Häppchen: Lakritz und Chili, gepaart mit Gurke und Kokos. "Nun ja, es war eine unschöne Zeit, grausam und kalt."
"Ja." murmelte er, war aufgestanden und gab ihr einen Kuss an die Schläfe. "Und auch sonst keine Beschwerden wie Übelkeit, Gereiztheit, ungewöhnliche Hitzewellen oder vielleicht…?" flüsterte er in ihr Ohr und lenkte hier ab.
Minervas Augenbrauen zogen sich zusammen, ihre Lippen wurden schmal. "Nevan Domenicus Nettle-Jones, du denkst doch wohl nicht, dass ich… ich… und… also… NEIN…" Sie schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen harsch nach Luft. "Ich kann es nicht fassen!" war sie aufgebracht und wollte wutschnaubend seine Räume verlassen.
Doch er hielt sie am Arm fest, zog sie an sich und küsste sie einfach. "Entschuldige… ich bin nur so… verliebt… da kann ich… kaum normal… denken." murmelte er zwischen all den entschuldigenden und innigen Küssen hindurch.
"Du bist manchmal… ein … richtiger… ungehobelter… Träumer… und…" zu mehr war sie nicht fähig, weil er sie liebkosend so schön daran hinderte und das Licht im Wohnzimmer erlosch. Nur der Kamin knisterte mit letzten glimmenden Zügen leise und behände vor sich hin.


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