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Fanfiction

Per Aspera Ad Astra - Wer Nächtens durch die Gänge schleicht…

von NoctiVagux

oOooOooOo

Per Aspera Ad Astra
--- 9. Wer Nächtens durch die Gänge schleicht… ---
im Februar 1999


Der Wind pfiff jedem eisig um die Ohren, rötete diese genauso wie die unter dicken Stoffen verborgenen rotleuchteten Pausbacken, der so mutig war und sich draußen im tobenden Schneegestöber herumtrieb.

Hermione und Ginny schauten beide betrübt aus dem Fenster, welches halb zugeschneit und vereist leise klapperte.
"Und du musst heute wirklich in die Apotheke?" fragte die Rothaarige.
"Ja."
"Was, wenn du eine Eule schickst?" fragte sie.
"Ginny, sollen die gesamten Zutaten durcheinander geraten? Außerdem überprüfe ich sie noch einmal, bevor ich sie mitnehme, ob auch wirklich alles da ist und sie auch die gewünschte Brauchbarkeit haben. Und wie soll die Eule da unten heil ankommen?" Sie blickte auf die kleine Curie, die bei Ginnys Vorschlag, ihre großen runden Augen empört weit aufgerissen hatte und ganz plötzlich nervös auf dem Kleiderschrank herum trämpelte.

Hermione brachte es nicht fertig, ihre kleine Eule in der Eulerei Hogwarts unterzubringen. Nach dem Tod von Krummbein - Wurmschwanz war der Täter, wohl als späte Rache dafür, dass der Kater ihn einst immer gejagt hatte - hatte sie kein weiteres Haustier haben wollen. Doch jetzt war da dieses kleine feine Federvieh - ein Geschenk von Ginny und Harry - und so war Curie das geliebte Haustier an ihrer Seite geworden.

"Ja, verdammtes Wetter!" grummelte Ginny und pflanzte sich schwungvoll auf ihr Bett zurück. So gern wäre sie heute mit Mione nach Hogsmeade gegangen, so wie jedes Wochenende - ihr kleines gemeinsames Ritual zelebrierend: Apotheke, George's Laden, Shopping-Tour, Drei Besen. Manchmal kam George auch mit, was Ginny freute, da er so mal aus seinem Tüftelladen herauskam.

oOo

Als beide zum Mittagessen waren, kam Hagrid auf sie zu. Er sah aus wie ein bombastisch großer Schneemann. "Na, ihrs zwei? Heftiges Wetter da draußen, was." brummte er und es rieselten dicke Flocken aus seinem zerzausen Bart. "Geht bloß nicht raus da, ist recht ungemütlich." und stapfte zum Lehrertisch und verteilte Schnee- und Eisreste auf dem Steinfußboden.

oOo

Mione war zum Zeitvertreib am Nachmittag in der Bibliothek. Es ließ ihr jedoch keine Ruhe, dass sie die neue Bestellliste weder in der Apotheke abliefern, noch die neuen Zutaten abholen konnte. Sie sinnierte vor sich hin, als eine andere Schülerin aufschreckte und kreidebleich mit zittriger Hand auf eine kleine braun-weiß gestreifte Maus zeigte. Mione schwang den Zauberstab und die Maus schwebte zu ihr. Sie nahm sie hoch und beäugte das kleine Tierchen, setzte es auf den Tisch und gab ihr eine Kekskrume, die sie aus ihrer Schultasche fischte.
Ein kleiner Junge kam angeflitzt. "Oh Mann, Jerry, wo warst du nur?" flüsterte er und nahm seine Maus rasch vom Tisch und sie verkroch sich fiepsend unter seiner Robe.
"Du solltest besser auf sie aufpassen. Viele Schüler haben auch Katzen." meinte Mione lächelnd.
"Ja, danke. Gestern war sie hinter einer buckligen Statue verschwunden. Da muss irgendwo ein Loch sein. War nicht leicht sie da raus zu bekommen. Sie büxt immer aus." seufzte er und war auch schon wieder weggehuscht.
Mione schlug sich die Hand vor den Kopf. 'Natürlich…' dachte sie sich, 'der Gang von der Hexe in den Honigtopf.' Rasch stand sie auf, schnappte ihre Pergamente und Federkiele und rannte in ihr Zimmer hinauf.

Ginny lag auf dem Bauch mit schlenkernden Beinen in der Luft und grübelte verbissen über einen Aufsatz in Zauberkunst. "Kannst du mir mal helfen? Ich verstehe nicht, was Zauberkunst mit sphärischen Lichtmomenten zu tun hat, was das auch immer sein mag."
Hermione seufzte. "Da geht es einfach nur darum, die Luft einzufärben, ohne daraus eine Giftwolke entstehen zu lassen und die Luft in einen harmonischen Klang zu versetzen. Du verzauberst die Luftmoleküle mit Drall und Drift, erzeugst Bewegungsmuster und Schwingungen zur musikalischen Untermalung. Flitwick sieht gern ein paar Objekte, also nicht nur bunte Wolken."
"Oh…?! Warum drücken die sich immer nur so gequält hochtrabend aus…" Ginny schrieb hastig los.

"Du Ginny?" fragte Mione.
"Ja?"
"Ich glaube wir können doch noch in die 'Drei Besen' einkehren."
"Ach und wie? Als Eiszapfen vielleicht?" rollte sie mit den Augen. "Dein Pflichtbewusstsein ist ja schön und gut. Aber wegen dir friere ich mir nicht die Finger ab." brummelte sie.
"Nein, kennst du noch den Weg von der Buckligen Hexe in den Honigtopf?" griente Mione breit.
Ginnys Augen leuchteten auf. "Natürlich, wieso sind wir nicht gleich darauf gekommen." Sie war aufgesprungen und umarmte Mione für die geniale Idee. "Wie war der Zauberspruch, der den Weg frei gab?" fragte sie sogleich.
"Den brauchen wir nicht. Ein Junge hatte dort seine Maus verloren. Der Weg ist frei. Muss wohl noch vom letzten Kampf so sein."
"Gut, ich zieh mir schnell was Warmes an." und holte einen typischen Weasley-Pullover aus dem Schrank - selbstgestrickt und in den sonderlichen Farben Orange und Mintgrün -, sowie passenden Schal, Mütze und Handschuhe dazu.

oOo

Keine Stunde später lugten zwei Augenpaare unter einer Holzplatte hervor.
"Die Luft ist rein." flüsterte Ginny vorsichtig.
Beide schummelten sich an den wenigen Menschen vorbei, die bei Kälte gern viel Süßes kauften und traten hinaus auf die Straße, die wie leergefegt war. Jedoch aufgrund des heftigen Windes. Ginny brachte also doch noch die Abrechnung zu George und Hermione betrat ersichtlich erleichtert die Apotheke.

"Guten Tag, Mr Pistiller." grüßte sie den alten Kauz, der dünn und krumm hinter dem Tresen stand. Dazu hatte er auf seiner Glatze Falten wie ein dickes Walross, trug eine Hornbrille mit Gläsern darin, die auch ein Feuerwhiskeyflaschen-Glasboden hätten sein können. Genau wie die schrullige Trelawney blickte er sie so mit großen und wässrigen Glubschaugen an.
"Ah, Ms Granger. Das sie den Weg bei solch ungestümen Wetter hierher gefunden haben. Die Lehrer haben auch kein Mitleid mit Ihnen, nicht wahr?" lächelte er sie mitfühlend an.

Hermione lächelte knapp zurück. "Wie man es nimmt. Hier, die neuen Bestellungen." und gab ihm die Liste.
Er nickte, rückte sich seine Brille zurecht und ging das Pergament durch. "Hm, alles im Vorrat bis auf… und dann noch… und… Oh, doch so große Mengen. Nun gut, wie immer in einer Woche?" fragte er und sie nickte. "Ihre Ware ist auch da, bitte sehr." verwies er auf eine große Kiste, gut eingeschnürt und versiegelt.

Hermione hakte alles ab - nachdem sie an manchen Zutaten roch, andere wiederum ins Licht hielt oder ihren Zauberstab an das Gefäß tippte und dieser ihr mit einem Grün, Orange oder Violett die Beschaffenheit und den Zustand angab -, ob Zutat, Menge und Qualität stimmten. "Wie immer perfekt." sagte sie und zeichnete zufrieden auf der Rechnung entgegen.

Als sie draußen war, blickte sie sich um und machte sich sogleich auf, in die 'Drei Besen' zu gelangen. 'Jetzt ein gutes warmes Butterbier.' war genau das Richtige.

oOo

Gegen Abend verließen Ginny und Hermione gut aufgewärmt und nach einer kleinen Tratschrunde mit Hannah - die beide geradezu fürsorglich mit den Neuigkeiten aus dem Dorf versorgte - das Gasthaus und es hatte sich der Schneesturm gelegt. Ein Straßenräumer war unterwegs, befreite - eingemummelt wie eine aus mehreren Schichten bestehende, zusammengeschnürte und liegende Teppichrolle -, die Hauptstraße vom gröbsten Schnee bis hinaus auf die Straße und weiter bis vor die Tore Hogwarts.

Hermione und Ginny entschlossen sich zum Schloss zurück zu laufen. Neben Hermione schwebte die große Kiste mit den Bestellungen.
"So ein schöner und klarer Sternenhimmel. Kein Vergleich zum Mittag und Nachmittag." seufzte Ginny.
"Ja, in der Tat." sog Hermione auch die wunderbare kühle Luft ein.

oOo

Minerva stand an ihrem Fenster im Büro, nippte an einer heißen Tasse Tee.
"Schon komisch, da sind Harry und die anderen nicht da und schon büxen die Mädchen aus und machen Streiche." giggelte eine tiefe Stimme.
Minerva blinzelte über ihre quadratischen Brillengläser zu Dumbledore hinauf. "Du findest das wohl noch lustig?" gab sie entrüstet an.
"Nun ja, du hast den beiden Freiheiten gegeben, ihre Aufgaben eigenständig zu erledigen. Nun solltest du es auch hinnehmen, dass die beiden eben ganz eigene Wege gehen."
"Ja schon, aber bei diesem Wetter…" seufzte sie in die Tasse hinein. "Hat sie eigentlich wieder einmal Severus gesehen?" fragte Minerva neugierig.
"Nein, er stürzt sich in sein Projekt, den Wolfbann-Trank zu verbessern und…" sein verschmitzter Blick blühte noch mehr auf, "Hermione genauso."
Minerva war hellhörig geworden und hatte ihre Beobachtungen der beiden eingestellt. "Wie, sie forscht auch am Wolfbann-Trank?"
Albus nickte ganz deutlich. "Ja, Minerva."
Und in Gedanken zogen an der Schulleiterin sogleich neue und interessante Möglichkeiten vorüber, wie man das doch für beide nutzen könnte - wohl besser ausnutzen!

oOo

In der Eingangshalle kam Minerva McGonagall zum Abendessen gerade mit Hermiones und Ginnys Hauslehrerin Loli Leroux-Ducret die Treppen herunter. Ginny und Hermione betraten schnaufend, aber zufrieden, die Eingangshalle und putzten sich Schneereste von den Schuhen.
"Waren Sie heute in Hogsmeade?" fragte Minerva mit scharfem Blick.
"Ja." nickten beide Gryffindors.
"Alles in Ordnung? Der Sturm war ja unglaublich stark. Selbst Hagrid hatte Mühe es von seiner Hütte bis hier her zu schaffen und wieder zurück." seufzte Minerva besorgt, aber durchleuchtete beide Frauen akribisch.
"Es ist alles gut gegangen." versicherte Hermione und Minerva hatte einen seltsamen Blick aufgesetzt, einen, den sie sehr gut kannte. Früher hatte sie Harry und Ron immer so bedacht.

Ginny ahnte selbiges und griff nach Hermiones Hand. "Wir wollten uns noch schnell die dicken Sachen ausziehen, bevor wir zum Abendbrot gehen." und wollte sie mit sich ziehen.
"Ich muss zuerst die Zutaten in die Vorratskammer bringen." unterbrach Hermione sie.
"Jetzt?" Ginny war fassungslos.
"Ja, sie sind kostbar, empfindlich… und sollten nicht hier einfach so in der Eingangshalle herum stehen. Wer weiß, was sich mancher Schüler dabei denkt und sie vielleicht…"
"Sie hören sich an, wie Professor Snape. Er war immer so pedantisch aufgelegt." lachte Pomona Sprout mit ihrer gütigen Art leise, die jetzt auch dazu gestoßen war.
Hermione nickte nur, presste ihre Lippen schmal aufeinander, schnappte die Kiste und verschwand energischen Schrittes in den Kerkern.
Ginny zuckte entschuldigend mit den Schultern. "War ein anstrengender Marsch vom Dorf bis hierher." und huschte die Treppen hinauf.

Die Lehrer standen recht pikiert da. "Sie steigert sich doch da nicht in etwas hinein?" fragte Pomona leise und putzte sich noch schnell mit einem kleinen Zauberspruch ihre allzu dreckigen Fingernägel etwas sauberer.
"Wie? In was denn?" fragte Minerva geradezu erschrocken.
"Na, dass mit den Bestellungen und… Sie ist nur noch in den Kerkern. Ms Granger war schon immer - nun ja - zu perfekt, wenn sie eine Sache einmal angefangen hat." und dachte wohl dabei an die Sache mit den Hauselfen, was jedem Lehrer damals aufgefallen war. Sie zupfte wie immer an ihrem Hut herum und blickte an sich herum, ob die Roben auch nicht zu sehr mit Dreck- und Kräuterflecken übersät waren.
"Also NUR NOCH ist da doch übertrieben, oder?" fragte Minerva streng.
"Nein, ich habe sie schon öfters sehr recht spät auf den Gängen getroffen. Meist war sie aus Richtung Kerkern gekommen." gab auch die Hauslehrerin Gryffindors zu, Professor Leroux-Ducret.
"Hermione war schon immer fleißig, manchmal etwas übereifrig, aber das liegt in ihrer Natur. Nie hat sie andere Aufgaben dadurch schleifen lassen, nie." Minerva hatte ihr Statement abgegeben und rauschte nun im Stechschritt in die Halle.

"Sie nimmt das doch nicht persönlich, oder?" fragte die Französin.
"Nein, nein. Minerva liegt nur sehr viel an der Kleinen. Das hat nichts damit zu tun, dass sie ihre Vorgängerin war." beschwichtigte Pomona ihre Kollegin armtätschelnd.
"Ah… gut." sinnierte Leroux-Ducret und auch sie gingen zum Abendbrot.

oOo

Minerva nahm Platz und Nevan schaute zu ihr.
"Neuigkeiten?" fragte er, als er ihren mehr als ernsthaften Blick bemerkte, denn ihre Lippen waren schmal aufeinander gepresst und meist bedeutete dies, dass Minerva unzufrieden bis gar erbost schien.
"Nun, einige der Belegschaft glauben, Hermione würde sich mit ihrer Aufgabe in Zaubertränke in etwas hineinsteigern." brummelte sie leise.
Nevan hob eine Augenbraue. "Hm, das ist schade, dass andere es so sehen. Sie scheinen dabei nicht zu bemerken, dass sie darunter nicht leidet, sondern förmlich darin aufgeht." und aß genüsslich weiter.
"Ja, so sehe ich das auch. Jedoch denken die anderen, dass sie ihre Schulaufgaben damit vernachlässigt." seufzte sie.
"Sind ihre Noten denn schlechter geworden? Dann würde ich ein Wort mit Ms Granger darüber reden, nicht so viel zu forschen." klang er besorgt.
"Nein, ihre restlichen schulischen Leistungen sind die besten. Seit über einem Jahrhundert gab es keinen besseren Schüler, außer Severus und Albus vielleicht." schwang etwas Stolz in Minervas Stimme mit.
"Mach dir nicht so viele Gedanken darum, Minerva. Sie sind Lehrer, so wie wir und nur um das Wohl ihrer Schüler bemüht." flüsterte er und schenkte ihr dabei einen warmen Blick.
"Ja", schaute sie jetzt wieder beruhigter, "könntest du nachher auf einen Tee bei mir im Büro vorbei schauen? Denn da gibt es interessante Neuigkeiten." murmelte sie verschwörerisch.
Nevan hielt inne, bekam rote Ohren, denn ohne Grund flüsterte Minerva nicht so verheißungsvoll am Lehrertisch in Anwesenheit aller anderen. "Welche Art von Neuigkeiten, Liebes?" fragte er mit verschmitztem Blick.
Minervas Augen verengten sich. "Nicht solche und niemals im Büro!" gab sie streng an.
Alle Köpfe auf dem Lehrerpodest schnellten zu den beiden herum.
"Öhm ja… selbstverständlich schaue ich vorbei, werte Schulleiterin." stammelte er verlegen und beäugte die Möhrchen auf seinem Teller wie Einzeller unter einem Mikroskop.

oOo

"Du denkst doch nicht, dass ich SO etwas am Lehrertisch anspreche?" fragte sie nervös.
"Nein… nur… nun ja… ich…" Nevan versank in seinem Sessel.
Die Augen - geschult unauffällig - der ehemaligen Schulleiter huschten abwechselnd zwischen ihm und Minerva hin und her. Eine bessere Seifenoper hätten sie sich nicht wünschen können. Natürlich taten alle Portraits wie immer: schlafen, nichts hören und nichts sehen.
Ihre Mundwinkel vollzogen eine kleine Welle der Versöhnung. "Ich hätte nicht so reagieren sollen. Es ist ungewöhnlich, dass der eigene Partner mit am Tisch sitzt." versuchte sie ihr Verhalten zu erklären.
"Ja, ich verstehe." sagte er wie gelähmt.
Minerva merkte, dass ihr Verlobter verletzt war und war aufgestanden. Sie stellte sich hinter ihn, legte ihre Hände auf seine Schultern. "Wir sind keine Teenager."
"Aber verliebt und da hat man, also ich zumindest, schon mal solche Gedanken." murmelte er vor sich hin.
Sie hob eine Augenbraue. "Ach so?" fragte sie feurig.
Er drehte sich sitzen bleibend Kopf drehend um, schaute zu ihr auf.
Auf ihrem Gesicht erschienen rote Flecken. "Manchmal, da…" fing sie an.
"Ja-ha?" fragte er und konnte sich einem breiten Grinsen voller Vorfreude kaum enthalten.
"Warst du schon mal im Raum der Wünsche?" fragte sie verträumt.
"Raum der Wünsche?" und in seinen Augen flackerte Leidenschaft auf.
"Ja, den muss ich dir bei Gelegenheit mal zeigen." tätschelte sie seine Schulter, räusperte sich und begab sich wieder hinter ihren schützenden Schreibtisch.
"Warum nicht jetzt?" fragte er gerade raus und konnte es nicht fassen, wie sie ihn einfach so heiß gemacht in der Luft zappeln ließ.
"Weil es um Hermione und Severus geht, Nevan." antworte sie in alter McGonagall-Manier.
"Natürlich, das geht vor, meine Schönheit." gab er etwas angeknabbert an und erntete sogleich wieder den gestrengen Blick ihrerseits.
Ihr Lehrerton holte ihn die Realität zurück. "Fertig?"
"Ja, schieß los." nickte er.

"Ich habe von Albus erfahren, dass Severus im Moment an dem Wolfbann-Trank forscht."
"Wirklich? Das ist interessant. Er hat mir noch nichts davon berichtet. Nur, dass er sich in etwas üben wolle." runzelte Nevan die Stirn und war wieder voll und ganz auf das Fachliche konzentriert.
"Ja und zu meiner Ãœberraschung, forscht auch Hermione daran."
"Woher weiß das Albus alles?" fragte Nevan, denn er schien auch davon nichts zu wissen.
"Ich denke", wog Minerva ihre Gedanken dazu ab, "dass Albus sich bei allen anderen Portrait-Personen so seine Informationen zusammensammelt und soweit ich weiß, hängt eine Gryffindor-Quidditch-Spielerin im Zimmer bei Ginny Weasley und Hermione Granger."
"Ja, das könnte es erklären." nickte Nevan verstehend. "Ms Granger hat mir jedoch nicht gesagt, dass sie jetzt den Wolfbann-Trank verbessern möchte."

"Das liegt daran, dass Hermione noch ihre Theorien dazu ausarbeitet und erst dann mit dir in Kontakt tritt, wenn sie sich sicher ist, dass es erfolgversprechend sein könnte." fuhr Albus dazwischen. "Guten Tag, ihr beiden Turteltauben." grüßte er hinterher und beide Professoren schauten ihn mahnend an.
"Ich habe nichts dagegen, wenn du im gesamten Schloss Informationen sammelst. Doch bitte lass das Privatleben von Nevan und mir außen vor, Albus." bekam der ehemalige Schulleiter seine Schelte.
"Ja, selbstverständlich, Minerva." verbeugte er sich gar leicht und es war Ehrensache, ihren Wunsch zu respektieren.

"Dann werde ich warten bis Ms Granger sich an mich wendet." kam Nevan auf das eigentlich Thema zurück.
"Das sie jedoch solange damit wartet und dich nicht schon einmal ein wenig vorgewarnt hat, bereitet mir Sorgen." seufzte Minerva, denn diese Art kannte sie nicht von der selbstbewussten jungen Frau.
Nevan schaute Minerva interessiert an. "Ich finde, dass es recht Slytherin ist." und erntete böse Blicke von ihr.
"Slytherin? Hermione ist eine Gryffindor und hat gewiss keine Züge an sich, die sie listig und verschwörend beschreiben könnten oder ihr Eigenschaften zuweisen, eigenmächtig Vorteile erzielen zu wollen." war der alte Hauslöwe in Minerva erwacht.
"Ich meine damit, dass sie - und das ist eine gute Eigenschaft der Slytherins - nicht mit aus der Luft gegriffenen theoretischen Phantastereien hausieren geht, sondern erst dann ihre Gedanken äußert, wenn sie fundiert sind und logisch einen Nutzen darstellen." fühlte sich Nevan angegriffen und war sogleich zur Verteidigung seines Hauses übergegangen, aber auch der Hermiones. Nevan war die Partei-Ergreifung im Namen Gryffindors doch etwas zu weit gegangen. Er funkelte sie leicht böse an.

Albus gluckste über die beiden. Er fand sie einfach nur drollig, wenn sie debattierten.
"Gut." meinte sie schroff.
Nevan nickte nur und sah es als kleinen Sieg an, einen den er lange herbei gesehnt hatte, da Minervas logische Argumente sonst immer so felsenfest in der Brandung standen, dass sie kaum Widerspruch zu befürchten hatte. Doch hier, so schien ihm, hatte sie sehr persönliche Gefühle für die junge Gryffindor Granger und die junge Frau zugleich eine Erinnerung an ihr eigenes junges Leben war.

Minerva räusperte sich mit zurechtrückender Brille auf ihrer kleinen spitzen Nase. "Wir sollten also darauf Acht geben, dass beide irgendwie mit ihren Forschungen zusammenkommen. Wenn wir das geschafft haben, dann können wir nur hoffen, dass beide einen Weg finden."
"Ein gemeinsamer wäre mehr als wir erwarten können." seufzte Nevan etwas realistischer.
"Wie meinst du das?" fragte Albus.
"Hermione weigert sich, die Zutaten im Privatlabor persönlich abzuliefern und dort zu sortieren. Sie hat bis jetzt immer wieder Ausreden gefunden und sie mir auf den Schreibtisch gestellt. Nur den Schülervorrat füllt sie mit Gewissen auf. Neuerdings ist die Bibliothek bei ihr wieder aktueller, wenn sie gerade mal nicht braut oder ihre Hausaufgaben macht und lernt." gestand er betrübt ein.
"Und Severus?" fragte der ehemalige Schulleiter weiter.
"Er hat auf meinen Brief hin nicht geantwortet. Daher dachte ich, dass er es als gegeben hinnimmt." meinte Minerva dazu.
"Er konzentriert sich auf Grundlagenforschungen im Bereich des Wolfbann-Trankes. Hierzu braucht es keine besonderen Zutaten oder Hilfsmittel. Bücher gibt es genug in der Bibliothek, die er nutzen kann." dachte Nevan laut und fing dann an zu grinsen. "Und wenn er und Hermione einmal in der Bibliothek aufeinander treffen?" sinnierte er freudig weiter.
Minerva schüttelte den Kopf. "Das wüsste ich Irma nicht zu erklären. Sie nimmt es sehr, sehr ernst, dass die Bibliothek geradezu hermetisch versiegelt ist, wenn es Mitternacht schlägt und Severus Zugang erhält. Das könnte, wenn es dumm läuft, bis ins Ministerium getragen werden." nahm sie Nevan den Wind aus den Segeln.

Also dachten alle drei vereint weiter. Albus grinste immer breiter und zwinkerte Nevan zu.
"Beide drucksen umeinander herum." sprachen es Albus und Nevan gleichzeitig aus.
"Dann sollte sich das bald ändern." hatte Minerva jetzt ihre Keksdose geöffnet und bot Nevan einen an.
"Severus kribbelt es irgendwann so sehr in den Fingern, dass er von ganz allein um Zutaten bitten wird. Das Brauen ist seine Welt und in dieser hat er Beständigkeit, kann seinen Geist von seinen Sorgen und Ängsten ablenken. Wenn er das weiterhin möchte, dann muss er auch etwas dafür tun." hatte Albus einen väterlichen Ton angeschlagen.
Minerva schaute ihn gespannt an. "Meinst du wir sollen abwarten, was passiert?"
"Ja, gewiss. Er ist… feinfühlig, fühlt sich schnell verletzt. Gib ihm die Zeit und bei", Albus drehte sich von Minerva jetzt zu Nevan," Ms Granger wird es nicht anders sein." Er lächelte mild.
"Die beiden sind sich sehr ähnlich." stellte Nevan fest und war aufgestanden. "Die Pflichten als Lehrer rufen. Ms Granger war nicht zum Abendessen. Sie hat sicherlich sofort mit den Einsortieren der Zutaten begonnen. Ich werde mal nach ihr sehen und vorher in der Küche vorbei sehen. Nun ja, ich gehe dann mal." und Nevan verließ das Büro ohne ein weiteres Wort an Minerva zu richten.

Minerva hob ihre Augenbrauen. 'Hm, sehr gut eingeschätzt. Woher er so genau weiß, dass Hermione die Zutaten einsortieren wird und das Abendessen vergisst?' Sie hatte den Eindruck, dass er es wie eine Entschuldigung gesagt hatte, als müsse er sich schämen, sich um einen seiner Schüler zu sorgen. Und sie war auch überrascht, dass er recht hatte, dass Hermione die Zutaten sogleich an ihren Bestimmungsort gebracht hatte. 'Er scheint sie gut zu kennen oder er beobachtet sie aufmerksamer als andere Schüler… Doch, sie ist ja auch sein Liebling!' betrachtete sie das Verhältnis der beiden genauer. Das Wort Liebling löste dabei noch ganz andere Annahmen aus.

Minerva blickte zur Tür.
"Was grübelst du?" fragte Albus.
"Ach… nichts." hatte er sie aus ihren Gedanken gerissen.
"Nevan?" fragte er.
"Ja, er…" sie seufzte.
"Du möchtest doch keinen Rückzieher machen, oder?" klang er verschwörerisch.
"Nein!" gab sie barsch an.
"Gut, denn dann wäre ich dir zum ersten Mal böse." giggelte er.
"Das glaube ich dir aufs Wort, Albus. Doch frage ich mich, warum er auf einmal so in Gedanken war?"
"Es war, als du Hermione verteidigen wolltest und dabei deinen Blick für die Tatsachen verloren hattest." erinnerte er sie schmerzlich daran.
"Hatte ich nicht."
"Minerva, ich denke er ahnt, dass du sie wie… nun ja… wie eine Tochter siehst. Ich weiß, dass du dich ganz genau über sie informiert hast. Warum ihre Eltern wieder nach Australien ausgewandert sind." gab er ihr den guten Rat preis.
"Du… also… das steht mir nicht zu." fühlte sie sich ertappt. "Er denkt doch nicht, dass…"
"Hatten er und seine Frau Kinder?" fragte Albus.
"Nein, soweit ich weiß nicht. Er hat jedenfalls nie welche erwähnt."

"Ich weiß nicht, ob ich dir meinen kleinen Wunsch mitteilen möchte. Bitte, höre erst zu, doch…" Albus zögerte und Minerva stand auf, ging zu seinem Portrait und musterte ihn genau.
"Was ist es?" fragte sie offen.
"Wahrscheinlich werden Hermiones Eltern sie nie mehr wirklich akzeptieren oder den Kontakt mit ihr suchen und doch sehnt sich diese Frau nach einer Familie. Ich weiß durch die Gespräche zwischen Ms Weasley und ihr, dass es so ist. Auch Nevan und Hermione unterhalten sich in seinen Privaträumen mindestens einmal pro Woche, nach ihren Forschungen darüber - mal mehr mal weniger - und sie haben ein offenes, respektvolles Ohr füreinander. Sie sind bereits zum Vornamen übergegangen."

Minerva nickte langsam. Das hatte Nevan ihr gegenüber bis heute mit keiner einzigen Silbe erwähnt.

"Hermione hatte stets ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie und nun? Nunmehr ist dieses Band zerrissen und sie ist es ebenfalls. Wie schwer muss es für einen Menschen sein, der immer auf den Rückhalt der Eltern vertrauen konnte und es dann auf eine so quälende Weise enden musste. Ihre Lethargie, in die sie manchmal verfällt und sich dann in Zaubertränke stürzt, hat wohl auch damit zu tun, dass sie Nevan mag, dass sie das Brauen mag und vielleicht auch so ein Stück näher bei Severus sein kann. Es sind alles nur vage Vermutungen und dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass diese drei Dinge bei ihr eng miteinander verknüpft sind." hatte er eine Hand zur Faust geballt und Minerva merkte, dass sein Portrait-Geist auf Hochtouren lief und er aus diesem Rahmen leider nicht hinaus konnte, um etwas zu bewegen, seine Gedanken - so sehr sie auch nie wirklich sich weiter entwickeln konnten, wie zu Lebzeiten -, aber schon zu richtigen Schlüssen aufgrund seiner Weisheit fähig waren.

Minerva nickte. Selten hatten sie sehr offene Worte von Albus Dumbledore gehört. Meist verstrickte er sich in seine Spekulationen im Geiste und drückte sich rätselhaft aus, um andere nicht zu sehr zu beeinflussen. Er gab ihnen die Möglichkeit nachzudenken und selbst zu entscheiden. Doch wie es unter Freunden eben einmal ist, Ausnahmen bestätigen die Regel und da wird auch schon mal die Wahrheit so ausgesprochen wie sie war - nicht beschönigt und ehrlich.

"Nevan ist für Hermione eine Art Vaterersatz und sowohl du als auch Hermione… ihr steht euch sehr nahe. Nur euer Respekt und Pflichtbewusstsein voreinander hält euch beide davon ab, eine engere Beziehung einzugehen. Ich frage mich, ob sich das nicht im Laufe der Zeit vielleicht ändern könnte." und Albus schmunzelte erwartungsvoll und gütig auf sie.
Minerva suchte den prunkvollen Bilderrahmen ab, als stünden dort die richtigen Worte. "Meinst du?" war jedoch alles, was sie zittrig heraus brachte.
"Ja." nickte er warm zu ihr herab.

Minerva seufzte, suchte Ablenkung, ging wieder zum Schreibtisch. "Wie kommt es eigentlich, dass du so gut Bescheid weist? Die alte Bugertha Bongers geht nicht so schnell aus ihrem Rahmen. Sie behütet ihren alten Quidditch-Flugbesen wie ihren Augapfel."
"Nun ja, deshalb haben Phineas und ich uns mit dem alten Clutterton getroffen und siehe da, er hat eine Schwäche für sie." blitzten Albus blaue Augen hell auf.
"Und du warst in Gryffindor." murmelte sie leise und verstand jetzt auch warum er und Phineas so oft beim alten mürrischen Clutterton gewesen waren.
Er lachte. "Mit deinem strengen Blick und deiner Vorliebe für dunkelgrüne Roben, könnte man dies genauso gut von dir denken, Minerva." und er verschwand geschwind aus dem Bild, noch bevor ihn ein erdolchender Blick seiner guten alten Freundin traf.

oOo

Recht wütend über diese abfällige Bemerkung, die sogar noch eine Lehrerin ausgesprochen hatte, sortierte Hermione die Zutaten im Tränkelabor, Vorratsschrank und der Vorratskammer. Jede Zutat hatte seinen festen Platz und Hermione kannte sie mittlerweile auswendig. Mehrere Stunden durchforstete sie jedes noch so kleine Gramm an Zutat und machte sich nebenher bereits eine Liste, welche für ihr möglicherweise neues Projekt 'Wolfbann-Trank' nützlich sein könnten - rein zu Experimentierzwecken.

Nevan kam in das Schülerlabor herein. "Hier… Ms Granger, ich hatte bereits den Verdacht, dass Sie das Abendessen… und Sie auch noch nach Mitternacht…" Sie bedachte ihm mit einem warnenden Blick, dass sie nicht guter Laune war "…vergessen könnten." und stellte den Teller mit belegten Sandwiches und einem Krug Kürbissaft ab.
Sie nickte. "Danke."
Er ging wieder, ohne einen Ton zu sagen.

Hermione vergaß alles um sich herum. Fragte sich, warum immer alle Snape gegenüber so gehässig sein mussten, auch jetzt noch. 'Er ist kein Todesser mehr! Warum sieht das keiner?' fluchte sie innerlich und aus der Laune heraus, stellte sie fest, dass sie ein Statement abgeben müsste. Denn warum zum Drachenfeuer mied sie die Vorratskammer im Privatlabor? 'Ich bin eine erwachsene Frau. Ich kann damit umgehen, dass er mich nicht haben wollte und schließlich sehe ich ihn nicht als Todesser. Also, Abmarsch!'

Mit einigen Zutaten in der Hand, betrat sie das Privatlabor des Tränkemeisters und wieder schauten sie schwarze Augen überrascht an. Ein kurzes Nicken ihrerseits und sie huschte in die Vorratskammer. Snape schaute wie immer stur in seinen Kessel und wie immer hatte er seine Lauscher aufgestellt, um jedes noch so kleine Geräusch, dass sie verursachte mitzubekommen. Er blickte sich um. Er brauchte Mondrauten-Samen und die waren dort, wo Granger sich augenblicklich befand. 'In acht Minuten muss ich acht Unzen Mondrauten-Samen-Pulver hinzugeben…' Er straffte seine Schultern, hatte vor wie eh und je, seine bittere arrogante Ader zu zeigen.

Doch als ihn die Schritte zur Kammer trugen, wurde er innerlich immer kleiner. Zum Schluss stand er in der Tür, so klein geworden wie ein Schulbub; seine Augen an Hermione geheftet, wie sie mit schwebender Feder und Pergament, genau notierte, wie viel sie wo von welchen Vorräten auffüllte. Sie ging sehr präzise, sehr konzentriert und sehr… 'Ja, was nur?' fragte sich Snape. Irgendetwas konnte er nicht so recht beziffern.

"Ich benötige Mondrauten-Samen-Pulver." sagte er kühl.
Hermione drehte sich um. Sie nickte, nahm ein Glas mit dem Inhalt und stieg zwei Stufen die Leiter hinab. Sie hatte noch nicht einmal genau hingeschaut. Erst jetzt, kurz bevor sie es ihm gab, vergewisserte sie sich, dass es auch die richtige Zutat war. Sie streckte ihre Hand aus, sah ihm direkt in die Augen, so wie er in Zeitlupe nach dem Glas griff, ohne seinen Blick von ihr zu nehmen. Er achtete so penibel genau darauf, sie auch nicht nur ansatzweise zu berühren und hatte ihre kleinen zarten Finger so genau fixiert, dass er leicht zitterte und innerlich schluckte.

Hermione dagegen, wusste gar nicht wohin mit sich, saß - oder besser, stand - hier oben auf der Sprosse der Leiter fest und kam sich vor wie ein aufgescheuchtes Huhn, das dazu gezwungen wurde still zu sein, anstatt flatterhaft davon zu huschen. Dann scharrte sie den Mut zusammen, von dem sie hoffte, er würde sie jetzt nicht im Stich lassen. "Ist es der Wolfbann-Trank?" fragte sie und hatte diesen für sie so typischen und für ihn als Neun-Mal-Klug bekannten Blick aufgesetzt.
Keine Reaktion.
"Sir?"
Wieder nichts.
Erst als sie die Liter hinunter geklettert und einen Schritt auf ihn zu machte, schien er sich zu besinnen, wich einen Schritt zurück, begab sich rasch zum Kessel und schaute auf die Uhr. Er hatte noch zwei Minuten. Also starrte er in die graugrüne Suppe.
Sie hatte ihre Hände an die Seite klappen lassen und ein riesiges Fragezeichen spiegelte sich auf Hermiones gerunzelter Stirn wider. Sie lugte um die Ecke.
Da stand er, regungslos.
'Was ist mit ihm nur los?' fragte sie sich und nahm zögerlich ihre Arbeit wieder auf.

Bald hörte sie ein leises mahlendes Geräusch. Sie selbst hatte ihre Arbeit beendet und stand nun neben der Kammer.

Wie lange sie dort schon stand, wusste er nicht. Doch hatte sein Experiment so viel Konzentration abverlangt, dass er es nicht bemerkt hatte.
Nach einer Weile, blickte er seitlich zu ihr. "Sind Sie fertig?"
"Ja."
"Dann gehen Sie, Gute Nacht."
Sie nickte. "Gute Nacht, Professor Snape." flüsterte sie zaghaft und war so leise gegangen, dass er noch glaubte, eine Art Abdruck von ihr schwebe hier im Raume.
Sie hatte ihn angesprochen… ihn… mit… 'PROFESSOR Snape!'
Er seufzte leise und seine Zähne mahlten aufeinander. 'Erst bin ich nur ein MISTER und jetzt flüstert sie meinen Titel, als wäre es etwas… ja… etwas… Hmpf.'
Dennoch allein der Name aus ihrem Munde… Er seufzte abermals, diesmal mit geröteten Wangen, und verfluchte sich zugleich.
Es zischte im Kessel, das Experiment verpuffte in einer kleinen glitzernden Rauchwolke. Sie hatte sein Labor schon wieder entweiht.

oOo

Müde begab sich Hermione durch die dunklen Gänge. Der Wind pfiff und säuselte leise, wie ferne Stimmen von vielen Geistern.
"So spät noch unterwegs?" fragte eine sehr bekannte Stimme.
Hermione hielt inne. "Professor Dumbledore?" meinte sie verblüfft.
"Ja, der bin ich." und schmunzelte. "Ich war auf dem Weg zurück vom Treffen der zerbeulten Ritter, wir haben uns in der Zeit geirrt, bei den vielen Themen."
"Ja." murmelte sie rätselnd, wer denn die zerbeulten Ritter sein könnten.
"Was betrübt dich?" fragte er offen.
"Warum lebt er so zurück gezogen?"
"Wer, Hermione?" schaute er gütig auf sie herab.
"Professor Snape?"
"Hm… Er hatte schon immer das Bedürfnis für sich zu sein."
"Er wirkt irgendwie… Nun ja, als fehlen ihm Menschen und er verlernt den Umgang mit ihnen."
Dumbledore strich sich sorgenvoll durch seinen weißen langen Bart. "Ja, das habe ich auch schon bemerkt." murmelte er leise.
Hermione trat ganz nah an das Bild. "Sie beobachten ihn?"
Er nickte. "Nevan hat ein kleines Bild, wo ein Zauberer einen Wagen mit Kesseln darauf zieht über die Tür des Privatlabors gehängt. Es ist sehr unauffällig. Ich stehe heimlich hinter dem Wagen und schaue ihm nachts zu." flüsterte er.
"Sie vermissen ihn, nicht wahr?" fragte sie vorsichtig.
"Ja, das tue ich. Doch er möchte nichts und niemanden um sich haben."
"Wirklich nicht?" fragte sie und wirkte sogleich betrübt, als hätte Dumbledore ihr die kühnsten Hoffnungen genommen.
"Es wundert mich nur, warum er dich noch nicht rausgeworfen hat." tat Dumbledore schauspielerisch perfekt überrascht.
"Ich bringe ihm Zutaten. Es gehört zu meiner Aufgabe, die mir Professor Nettle-Jones gegeben hat." plapperte sie rasch und hatte ihre Hände in die Robentaschen gesteckt, immer wieder Fingernagel an Fingernagel reibend, dass sie sich verraten könnte.
"Ja, in der Tat. Da ist Severus vielleicht ganz Slytherin…" und Albus zog weiter. "Gute Nacht, Hermione!" hörte sie noch aus weiter Ferne und wieder war ihre Miene rätselnd.


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