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Fanfiction

Wenn der Phönix singt - Wenn der Phönix singt

von MagicMarlie

Die Dämmerung brach herein, langsam aber sicher begann die Sonne, die nun blutrot strahlte, hinter den fernen Bergen zu versinken. Es war ein schöner Tag gewesen; den ganzen Tag lang hatte die Sonne geschienen, ein leichter Frühlingswind hatte die Blumen in der grünen Wiese sanft bewegt und ein wahrer Blütenregen war von den Kronen der nahen Bäume niedergegangen.

Nun war der Tag fast vorbei, und den alten Mann erfüllte eine tiefe Traurigkeit. Warum konnte so ein Tag nicht ewig währen? Warum konnte er nicht wiedergeboren werden wie ein Phönix?

Ein anderer hätte ihn ausgelacht und gemeint, dass es solche Tage doch öfter gab, doch in seinem Alter wusste man nie, wie lange man solche Tage noch genießen konnte. Gedankenverloren starrte er aus dem Fenster, eingehüllt in das Sirren und leise Rattern der vielen mysteriösen Gerätschaften um ihn. Er war so versunken in seine Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, wie die Tür aufging. Erschrocken wandte er den Kopf und sah einen empört blickenden jungen Mann mit fettigen schwarzen Haaren und einer langen Hakennase.

„Ich habe geklopft!“, sagte der Mann anklagend. „Tut mir leid, Severus, ich war so sehr in meine Gedanken versunken, ich habe es wohl nicht gehört.“, erwiderte Albus Dumbledore beschwichtigend. Die beiden Männer fielen in ein unangenehmes Schweigen, das Snape schließlich brach: „Weshalb haben Sie mich gerufen, Albus?“ Dumbledore seufzte leise. „Weil ich dir danken will.“ „Danken? Mir?“ Snape glaubte, sich verhört zu haben. „Ja, dir, Severus. Danke, dass du den Jungen gerettet hast. Er wäre wirklich fast vom Besen gefallen.“ Snape schnaubte. „Na und? Da bewahrt man diesen Balg vor dem sicheren Tod, und was bekommt man zum Dank? Man wird angezündet!“ Dumbledore verkniff sich ein Schmunzeln. „Miss Granger hat das doch nicht so gemeint-“ Snape wollte etwas einwenden, doch Dumbledore hob die Hand, um ihm Schweigen zu gebieten. „Aber was ich dir eigentlich sagen wollte, ist, behalte Quirrel besser im Auge, er scheint sich da regelrecht hineinzusteigern. Die Sache gerät außer Kontrolle. Wir müssen verhindern, das Quirrel den Stein bekommt.“ Er blickte Snape intensiv in die Augen. Dieser nickte leicht.

Wieder verfielen sie in ein langes und tiefes Schweigen, jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Plötzlich aber räkelte sich der Phönix auf seiner Stange und begann, leise zu singen. Gleichzeitig wandten die beiden Lehrer sich um. „Hallo, Fawkes.“, begrüßte Snape den Vogel fast zärtlich. Dumbledore musste lächeln. Sein Schützling hatte Fawkes schon immer gemocht.

Da erhob sich der Vogel und glitt anmutig zu Snape hinüber. Er ließ sich auf der Armlehne des Stuhles sinken, auf welchem Snape nun saß. Fawkes legte seinen Kopf an Snapes Schulter, doch dieser drückte den Vogel vorsichtig von sich. „Na, na, du dummer Vogel, flieg zu Albus!“ Es war offensichtlich, das Snape nur versuchte, nicht zu zeigen, wie sehr er dem Phönix zugeneigt war. Wieder lächelte Dumbledore, doch es war ein beklommenes Lächeln, denn er sah, mit welcher Traurigkeit Snape den Phönix musterte. Oder besser, seine Augen.

Fawkes Augen waren mandelförmig, und es war nicht schwer zu erraten, woran Snape gerade dachte. Außerdem waren Dumbledore die Begriffe Okklumentik und Legilimentik nicht gerade unbekannt.

Dumbledore holte tief Luft und sagte: „Severus, ich weiß, wir sollen den Toten immer gedenken, doch es hat keinen Sinn, wenn du immer noch trauerst.“ Er sagte es nett und mitfühlend, aber Snape schnellte auf seinem Stuhl zornig herum. „Wie können Sie es wagen, Dumbledore?! Sie haben ja keine Ahnung, wie es ist, wenn-“ „Wenn ein geliebter Mensch stirbt?“, vollendete Dumbledore den Satz. „Doch, mein Guter, ich weiß das vermutlich besser als jeder andere. Vielleicht sogar besser als du.“ Er dachte insgeheim an seine kleine Schwester Ariana, die er immer noch vermisste. Das hatte er nie jemandem erzählt. In gewisser Weise verstand er Severus nur zu gut.

Er seufzte und sagte dann: „Severus, wo waren wir vorhin stehen geblieben? Ach ja, bei dem Jungen. Ich weiß, du schätzt ihn nicht besonders, aber wie ich bereits bei unserem letzten Treffen sagte, man sieht eben nur, was man sehen will, nicht wahr?“ Zu seinem Bedauern sah er, dass Snapes Miene sich noch mehr verbittert hatte. „Bitte hilf mir, den Jungen zu schützen. Du bist wahrscheinlich der einzige Mensch, der das kann.“ Als Snape wieder nichts sagte, seufzte Dumbledore abermals. „Du weißt, warum Lily Potter gestorben ist. Sieh zu, dass das nicht alles umsonst war. Außerdem hat er ihre Augen. Du erinnerst dich bestimmt noch an Form und Farbe von Lily Potters Augen?“ „Nein! Hören Sie sofort auf, Dumbledore!“ Snape hatte die Hände zu Fäusten verkrampft und den Blick gesenkt, da Tränen in seinen Augen brannten. „Er … er ist genau … genau wie sein Vater!“, brachte Snape mühsam hervor, darauf bedacht, sich die Trauer nicht anmerken zu lassen, die ihn bei dem Gedanken an Lily befiel. Allerdings versagte er dabei kläglich. Dumbledore sah darüber hinweg und sagte mitfühlend: „In der äußeren Erscheinung vielleicht. Aber im Wesen ähnelt er viel mehr seiner Mutter. Er könnte keiner Fliege etwas zu leide tun.“ „Das konnte … das konnte auch sie nicht“, schluchzte Snape wütend und vermied, Lilys Namen zu nennen, „und dann wurde sie ge … getötet!“ Das letzte Wort schrie er fast.

Abermals herrschte Schweigen zwischen ihnen. Auch Fawkes hatte aufgehört zu singen.

„Faszinierende Wesen, diese Phönixe.“, brach Dumbledore das Schweigen. „Sie können unglaubliche Lasten in die Lüfte tragen, ihre Tränen besitzen Heilkräfte, und sie werden aus der eigenen Asche wiedergeboren. Aber das seltsamste an einem Phönix ist wohl ihr Gesang. Er ist erfüllt von Trauer und Schmerz, aber auch von purer Freude und Glückseligkeit. Bezaubernd … Jeder fühlt etwas anderes, wenn er dem Gesang des Phönix lauscht. Wenn der Phönix singt, ist es uns möglich, aus der Dunkelheit heraus zu finden, auch wenn uns das ansonsten unmöglich erscheint.“

Er wandte sich wieder Snape zu und lächelte leicht. „Sieh nach vorne. Was hinter uns liegt, ist die Vergangenheit. Wir können die Toten nicht zurückholen, aber sie verlassen uns nie ganz. Sie bleiben bei uns in unserem Herzen und sind für uns da, wenn wir sie wirklich brauchen.“ Er blickte in Snapes leidendes Gesicht und fügte hinzu: „Ich weiß, was du denkst, aber wir hätten sie nicht retten können. Lily und James haben ihr Vertrauen in die falschen Leute gesetzt, weder du noch ich hätten das ändern können. Hör auf, dir die Schuld zu geben. Hör auf, dich vom Schmerz leiten zu lassen. Schau wieder nach vorne, das Leben liegt noch vor dir. Menschen kommen und gehen, so ist der Lauf der Dinge.“

Snape erhob sich langsam und steif. Er blieb kurz stehen, blickte Fawkes in die Augen, wandte sich dann um und verlieĂź das BĂĽro.

Als er fort war, lenkte der Direktor seinen Blick hinaus aufs Schulgelände. Die Sonne war untergegangen und der Mond stand hoch am Himmel. Es war Vollmond, und der milchig weiße Mond beleuchtete die grünen Wiesen.
Dumbledore lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Hass treibt die Menschen dazu, furchtbare Dinge zu tun, Schmerz und Trauer hingegen kann die dunkelste Seele zerstören.“, murmelte er nachdenklich, als er plötzlich das Rauschen von Flügeln neben sich wahrnahm. Er öffnete die Augen und sah, dass Fawkes sich erhoben hatte und durch das offene Fenster nach draußen flog. Dumbledore unternahm keinen Versuch, den Vogel zurückzuhalten, denn er wusste längst, wohin er flog. Und dieses Wissen bestätigte sich.

Severus Snape stand in der Wiese und blickte gedankenverloren auf den See hinaus, das konnte Dumbledore vom Fenster aus beobachten. Und nun war Fawkes zu ihm gestoĂźen.

Snape streckte die Hand aus, und Fawkes landete darauf. Selig streichelte der junge Mann den hĂĽbschen rot goldenen Kopf. Obwohl der Mann im Schatten des Mondlichts stand, war Dumbledore bewusst, dass er weinte.

Und so war es auch. Snape weinte bitterliche Tränen, während er auf das Wasser starrte und Fawkes streichelte. Auch der Vogel hatte zu weinen begonnen, doch Snape sagte nur: „Danke, Fawkes, aber gegen diese Art von Schmerz helfen deine Tränen leider nicht.“
Noch lange standen die beiden so da, der Todesser und der Phönix. Der Todesser weinte und der Phönix sang. Diese Melodie war trauriger und doch auch schöner als alles, was Snape in seinem kläglichen Leben bisher gehört hatte.

Aber auch Dumbledore hörte den Gesang des Phönix und musste schlucken. Es trieb ihm Tränen in die Augen, als er den beiden Gestalten zusah.

Snape wandte den Kopf gen Himmel, er blickte zum Mond auf. Er hatte plötzlich klar vor Augen, was er als nächsten tun wollte, spürte die Hoffnung auf ein besseres Leben als bisher. Es stimmte, was Dumbledore gesagt hatte; Wenn der Phönix singt, schöpft man Hoffnung.

Der Direktor sah, wie Snape sich umwandte und zusammen mit dem singendem Phönix vom See fort ging. Um einiges besser gelaunt als zuvor schritt Severus Snape den Rasen entlang, mit Fawkes auf seiner Schulter. Dumbledore lächelte sanft, als er bemerkte, dass Snape aus dem Schatten der Bäume auf den vom Mondlicht beleuchteten Rasen trat. Er hatte es vorhin eigentlich nicht ernst gemeint, hatte es nur gesagt, um Snape aufzumuntern, doch anscheinend stimmte es wirklich. Das, was er vorhin gesagt hatte; Wenn der Phönix singt, ist es uns möglich, aus der
Dunkelheit heraus zu finden, auch wenn uns das ansonsten unmöglich erscheint.

Anscheinend hatte es wirklich gestimmt. Snape war aus der Dunkelheit heraus getreten. Er war aber nicht nur aus dem Schatten herausgetreten, sondern hatte sich auch in seinem Inneren von der Dunkelheit, der Trauer und dem Schmerz abgewandt.

„Was sonst noch alles möglich ist, wenn der Phönix singt, das werde ich noch herausfinden.“, schwor sich Dumbledore lächelnd. „Aber fürs erste soll uns das mal genügen.“

Snape hatte das Eingansportal fast erreicht, und Fawkes hatte sich von seiner Schulter erhoben. Auch hatte er aufgehört zu singen, doch Snape hatte die Dunkelheit nun überwunden, und dafür war er dem Phönix dankbar. Da aber dachte er wieder an Lily, und somit auch an ihren Ehemann James, an dessen Stelle doch eigentlich er gern gewesen wäre. Doch zu seiner Verwunderung verspürte er weder Zorn noch Schmerz, wenn er an seinen größten Feind dachte. „Vielleicht kann er ja gar nichts dafür“, dachte sich Snape, „Wahrscheinlich hat er einfach nur Glück, und ich einfach nur Pech gehabt im Leben. Ja, eigentlich sollte ich mich für die beiden sogar freuen. Ich tue Lily doch nichts Gutes, wenn ich mich so gegen James währe. Ja …“

Verwundert blieb er stehen. Hatte er das wirklich gerade gedacht? Er musste lächeln. „Was ist doch alles möglich, wenn der Phönix singt …“


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