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Fanfiction

Albus Potter und das Auge Slytherins - McGonagalls Büro

von Lancelot

Kapitel 12: McGonagalls Büro

Als Albus und Terrence den geräumigen, runden Raum betreten hatten, schloss sich die Tür hinter ihnen wie von selbst. Sie blickten auf einen großen Schreibtisch, auf dem mehrere Bücher, Pergamentrollen und einige Schreibfedern fein säuberlich angeordnet lagen. Hinter dem mächtigen Holztisch stand ein mit schottischem Karomuster überzogener Stuhl, auf dem wohl Professor McGonagall saß, wenn sie ihre Arbeit als Schulleiterin verrichtete, und davor standen zwei kleinere Stühle, als wären sie extra für Albus und Terrence dorthin platziert worden.
Albus, der noch immer einen pochenden Schmerz in seinem Rücken bis hoch in den Nacken verspürte und dessen Knie nun zitterten und sich ziemlich weich anfühlten, war froh, sich setzen zu können. Terrence nahm mit einem Seufzer neben ihm Platz.
„Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt.“
Albus nickte, soweit sein angeschlagener Nacken dies zuließ.
„Glaubst Du, die wollten uns umbringen?“
Genau dieselbe Frage hatte sich Albus auch schon gestellt, ohne zu einer wirklich befriedigenden Antwort gekommen zu sein.
„Ich glaube eigentlich nicht“, antwortete er zögernd. „Wahrscheinlich wollten sie nur abhauen. Aber andererseits haben wir das Gesicht des einen gesehen und könnten ihn vielleicht wieder erkennen. Der andere der beiden Eindringlinge hat jedenfalls schon zu einem Fluch, den ich nicht kenne, gegen mich angesetzt. Ohne Deine Hilfe hätte er mich erwischt.“
Albus` Blick ruhte lange auf Terrence.
„Du hast mir womöglich das Leben gerettet. Danke.“
„Nicht der Rede wert.“ Terrence grinste ein wenig verlegen. „Du hast Dich ja schließlich auch ganz gut geschlagen und mich vor einem Schockzauber bewahrt. Jedenfalls wärst Du bestimmt ein guter Rugbyspieler.“
„Ich nehme an, das ist wieder eine der vielen Muggel-Sportarten“, meinte Albus und lächelte leicht gequält.
„Klar doch. Ist aber nicht so cool wie Fußball“, erwiderte Terrence lapidar, während er auf eines der zahlreichen Regale, die sich in dem Büro befanden, deutete. „Ist das da oben nicht der Sprechende Hut?“
„Ja, das ist er tatsächlich.“ Albus hatte ihn auch erblickt und schaute sich nun interessiert im ganzen Raum um. „Und die ganzen Gemälde hier an den Wänden…“
Plötzlich stockte er. Ihm war, als hätte er in der hintersten Ecke des Büros eine Bewegung wahrgenommen.
„Das ist nur eine Katze, Albus“, beruhigte ihn Terrence. „Ich hab sie schon gesehen, als wir vorhin den Raum betreten haben. Sie hat sich vor uns versteckt.“
Tatsächlich schlich eine grau getigerte Katze vorsichtig auf die beiden Jungen zu und sprang schließlich behände auf den Schreibtisch, von wo aus sie Albus und Terrence misstrauisch musterte.
„Professor McGonagall hat also eine Katze“, meinte Terrence. „Verglichen mit den Eulen, Kröten und Ratten, die bei Zauberern und Hexen sonst so üblich sind, ist dies ja ein recht gewöhnliches Haustier.“
„Kann sein. Jedenfalls ist es kein Zufall, dass Professor McGonagall eine Katze hält“, erinnerte sich Albus an etwas, das ihm sein Dad vor noch gar nicht allzu langer Zeit über die Schulleiterin erzählt hatte. Sie ist nämlich ein Animagus und kann sich selbst in eine Katze verwandeln.“
Terrences verständnisloser Gesichtsausdruck, veranlasste Albus dazu, eine genauere Erklärung folgen zu lassen.
„Ein Animagus ist jemand, der sich in ein Tier verwandeln kann. Animagi sind ziemlich selten, aber Professor McGonagall ist ein solcher und kann sich in eine Katze verwandeln. Mein Opa James war übrigens auch ein Animagus,“
„Das ist ja echt abgefahren.“ Terrence war sichtlich beeindruckt. „Hast Du schon einmal gesehen, wie sich jemand verwandelt?“
„Nein“, antwortete Albus und dachte, dass ihn das tatsächlich interessieren würde.
„Eure magische Welt ist echt unglaublich“, fuhr ein noch immer staunender Terrence fort, „aber Du wolltest gerade etwas über die Gemälde hier sagen, als ich Dich unterbrochen habe.“
„Stimmt“, nahm Albus den Faden wieder auf. „Bei den Porträts, die Du hier an den Wänden des Büros siehst, handelt es sich um die Bilder ehemaliger Schulleiter von Hogwarts.“
„Na immerhin einer von Euch beiden scheint sich ansatzweise auszukennen“, mischte sich plötzlich eines der Gemälde in Albus` und Terrences Gespräch ein. „Ich nehme an, Du bist kein Muggel, junger Mann?“
Der spitzbärtige Zauberer, der nicht gerade freundlich klang, war der einzige der ehemaligen Schulleiter, der wach war, während die übrigen Hexen und Zauberer entweder dösten oder ihre Porträts verlassen hatten.
„Das stimmt“, antwortete Albus verblüfft, „aber Terrence ist auch kein Muggel.“
„So so.“ Der Mann auf dem Gemälde schüttelte missbilligend den Kopf. „Ein wenig strengere Auswahlkriterien würden der Schule jedenfalls gut zu Gesicht stehen.“
„Sie meinen, Kinder aus Muggelfamilien sollten nicht in Hogwarts aufgenommen werden? Wie können Sie als ehemaliger Direktor dieser Schule so etwas sagen?“ Albus war geschockt und empört. Was würde Terrence wohl empfinden, wenn er solch eine Aussage hörte?
„Nun, alle Muggelgeborenen auszuschließen wäre vielleicht etwas überzogen. Aber jeden aufzunehmen, der über ein klein wenig magische Begabung verfügt, kann nicht im Sinne der echten Zauberer sein. Davon einmal abgesehen…“ Der Spitzbart blickte Albus streng an und zog seine Augenbrauen nach oben. „… wäre es mehr als angebracht, mir etwas mehr Respekt entgegen zu bringen und mich mit Sir anzureden. Oder hast Du keinen Anstand, junger Freund?“
Wütend stand Albus auf und funkelte den Zauberer erbost an, als ihm bewusst wurde, dass er sich gerade mit einem Gemälde anlegte, was ziemlich skurril und wohl wenig sinnvoll war. Er entspannte sich und konnte sich sogar zu einem kleinen Lächeln überwinden.
„Ich teile Ihre Meinung nicht, Sir. Und die derzeitige Schulleiterin von Hogwarts glücklicherweise ebenfalls nicht.“
„Bravo, mein Junge.“ Eines der anderen Porträts, eine ältere Hexe mit langen silbernen Ringellöckchen, war inzwischen aufgewacht. „Lass Dich von dem alten Griesgram nicht einschüchtern. Phineas hat an allem und jedem herumzunörgeln und seine politischen Ansichten sind völlig antiquiert. Und das obwohl er lange nach mir gelebt hat.“
„Es wundert mich nicht im Geringsten, liebe Dilys, dass Du Dich wieder einmal auf die Seite der Schüler stellst“, setzte sich der Zauberer, der offenbar den Vornamen Phineas trug, zur Wehr. „Und das, obwohl der junge Mann keinerlei Benehmen vorzuweisen hat, dafür aber wie die meisten Schüler alles besser weiß.“
„Papperlapapp.“ Die Hexe, die Albus zur Seite gesprungen war, verdrehte leicht genervt die Augen. „Wenn hier jemand kein Benehmen hat, dann bist Du das, Phineas Nigellus Black.“ Dann wandte sie sich wieder an Albus und Terrence. „Ich muss mich bei Euch für das Verhalten Professor Blacks entschuldigen. Die meisten der ehemaligen Schulleiter von Hogwarts wissen sich durchaus zu benehmen, aber Phineas… nun Ihr habt es ja gerade selbst erlebt.“ Sie schien einen kurzen Moment zu warten, ob Professor Black noch etwas zu erwidern hatte, doch der hatte inzwischen die Augen geschlossen und tat so, als würde er schlafen. „Ich bin übrigens Professor Derwent und ich freue mich immer, Schüler des heutigen Hogwarts kennen zu lernen.“
„Mein Name ist Albus Potter und das ist Terrence Clark.“
„Albus? Ein interessanter Name. Einer meiner berühmtesten Nachfolger hier an der Schule hieß ebenfalls so.“
„Ich weiß“, antwortete Albus routinemäßig, „meine Eltern haben mich nach Dumbledore benannt.“ Aber plötzlich fiel ihm ein, dass in diesem Büro ja Porträts aller Schulleiter hingen. Und seinen legendären Namensgeber hätte er ganz besonders gerne kennen gelernt.
„Professor Derwent“, erkundigte sich Albus interessiert bei der älteren Hexe, während er bereits begann, die anderen Gemälde zu inspizieren, „welches ist denn das Porträt von Dumbledore? Ich würde ihn sehr gerne einmal sehen.“
„Da hast Du leider Pech, mein Junge“, erwiderte Dilys Derwent mit offensichtlichem Bedauern. „Der gute Albus ist leider schon lange nicht mehr in seinem Bild hier gewesen. Schau, das dort drüben ist es.“
Sie zeigte auf das größte aller Bilder im ganzen Raum, welches auf der Höhe von Professor McGonagalls Schreibtisch hing. Aber wie Professor Derwent bereits angekündigt hatte, blickte Albus lediglich auf einen kunstvoll gearbeiteten aber leeren Rahmen.
„Das ist wirklich schade“, meinte Albus enttäuscht. „Wissen Sie wo er ist?“
„Nein, da kann ich Dir nicht weiterhelfen. Aber wie Du sicher weißt, gibt es von den meisten von uns nicht nur dieses eine Gemälde, und von einem so bekannten Zauberer wie Albus Dumbledore gibt es wahrscheinlich besonders viele. Ich nehme an, er wird sich dort aufhalten.“
„Ein wenig merkwürdig ist es allerdings schon“, fügte sie noch gähnend hinzu. „Ihr müsst mich jetzt aber entschuldigen. Es ist spät und ich bin müde. In meinem Alter ist man meistens müde. Ich jedenfalls.“ Ein erneutes Gähnen und schon schloss sie die Augen und schien unmittelbar wieder eingedöst zu sein.
Albus fragte sich, ob die Porträts eigentlich auch einen Tag- und Nachtrhythmus wie lebende Menschen hatten, während Terrence, der das Gespräch die ganze Zeit äußerst aufmerksam aber schweigend verfolgt hatte, ein „Schlafen Sie gut!“ murmelte.
„Können in der magischen Welt eigentlich alle Bilder sprechen?“, erkundigte sich Terrence interessiert bei Albus.
„Glaube ich nicht“, antwortete dieser zögernd. Darüber hatte er sich noch nie Gedanken gemacht. „Es gibt jedenfalls eine Menge Fotos und auch Gemälde, die ich noch nie habe reden hören. Bewegen können sich alle, aber sprechen wohl nicht.“
„Die Fette Dame, die den Eingang zu Haus Gryffindor bewacht, kann es jedenfalls“, sagte Terrence, „und viele andere Bilder hier in Hogwarts ebenfalls.“
Albus zuckte ratlos mit den Schultern und richtete seinen Blick auf ein anderes, äußerst interessantes Objekt, das in einer gläsernen Vitrine lag und auf unerklärliche Weise eine Aura von Heldenmut und Tapferkeit ausstrahlte - ein prächtiges, funkelndes Schwert, das mit tiefroten Rubinen besetzt war.
„Das ist Gryffindors Schwert“, flüsterte er Terrence ehrfürchtig zu, der jedoch nur die Augen verdrehte und einen Seufzer der Verzweiflung von sich gab.
„Tut mir leid, Albus, aber dieses Büro ist ein bisschen zu viel für mich. Es ist offenbar vollgestopft mit Dingen, die unglaublich beeindruckend sind, die ich aber nicht kenne und größtenteils nicht verstehe. Phineas Black hat schon Recht - ich weiß fast nicht von der magischen Welt.“
„Du bist ja auch erst wenige Monate in Hogwarts“, bemühte sich Albus, den leicht deprimiert wirkenden Terrence wieder aufzubauen. „Und Du kommst doch super klar. Du hast keine Probleme im Unterricht, gerade haben wir zwei erwachsene Zauberer in die Flucht geschlagen und von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen“ - Albus warf einen kritischen Blick auf das Porträt des noch immer schlummernden Phineas Nigellus Black - „wirst Du in der magischen Gemeinde doch sehr gut aufgenommen.“
Albus spielte auf McGonagalls Katze an, die sich inzwischen auf Terrences Schoß niedergelassen hatte und sich von ihm den Nacken kraulen ließ.
„Ich sag ja auch gar nicht, dass mir das alles nicht gefällt. Manchmal ist es einfach nur ein bisschen viel auf einmal.“ Terrence schien sich wieder gefangen zu haben und brachte sogar ein leicht gequältes Grinsen zustande. „Also, was ist das für ein besonderes Schwert dort in der Vitrine?“
„Wie schon gesagt ist es das Schwert von Godric Gryffindor“, antwortete Albus in leicht pathetischem Tonfall. „Gryffindor war einer der vier Gründer von Hogwarts und unser Haus ist nach ihm benannt.“
„Das weiß sogar ich schon“, unterbrach ihn Terrence lachend. „Die anderen drei Gründer waren Salazar Slytherin, Helga Hufflepuff und Ronda Ravenclaw.“
„Rowena Ravenclaw“, berichtigte Albus und setzte seine Ausführungen fort. „Das Schwert hat jedenfalls Zauberkräfte und mein Dad hat damit in seinem zweiten Schuljahr einen Basilisken getötet.“
„Einen Basilisken?“
„Eine Riesenschlange, die hier im Schloss gelebt und mehrere Schüler angegriffen hat.“
Terrences Augen weiteten sich ein wenig und gespannt lauschte er Albus` Erzählung, aber an diesem Tag sollte er die Geschichte von der Kammer des Schreckens nicht mehr zu hören bekommen, denn in diesem Moment wurde die Tür des Büros geöffnet und Professor McGonagall trat ein.
„Entschuldigen Sie, dass Sie so lange warten mussten, aber es gab einiges zu tun, das keinen Aufschub duldete.“
Die Schulleiterin musterte die beiden Jungen eindringlich und setzte sich auf ihren großen karierten Arbeitsstuhl. Da weder Albus noch Terrence, denen die Anwesenheit der Schulleiterin offenbar großen Respekt einflößte, etwas erwiderten, fuhr Professor McGonagall mit ernster Miene fort.
„Ich werde Sie wohl zuerst einmal über den Stand der Dinge informieren, Mr. Potter und Mr. Clark. Wie Sie beide ja hautnah miterlebt haben, sind zwei unbekannte Zauberer in unsere Schule eingedrungen. In Anbetracht dessen sowie der jüngsten Ereignisse gelten ab sofort wieder alle Sicherheitsvorkehrungen in Hogwarts. Das bedeutet, dass kein Schüler das Schloss verlassen darf außer in Begleitung eines Lehrers zu den Unterrichtsveranstaltungen, die im Freien oder in den Gewächshäusern stattfinden. Des Weiteren wird das Ministerium wieder Auroren zur Untersuchung der Angelegenheit und zum Schutz der Schüler nach Hogwarts entsenden. All dies habe ich ihren Mitschülern gerade in der Großen Halle mitgeteilt.“
Die Schulleiterin hielt einen Augenblick inne und schien zu überlegen, wie sie ihre nächsten Worte am besten formulieren sollte.
„Die Eindringlinge befinden sich inzwischen nicht mehr in Hogwarts. Sie sind geflohen. Glücklicherweise ist kein Schüler bei diesem Einbruch ernsthaft zu Schaden gekommen. Die beiden Unbekannten haben jedoch Mr. Filch mit einem Schockzauber angegriffen. Er wird wieder auf die Beine kommen, aber derzeit befindet er sich im Krankenflügel und hat das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt.“
Albus lief es kalt den Rücken hinunter und er begann ein wenig zu zittern. Terrence und er waren nicht die einzigen gewesen, die den Eindringlingen begegnet waren. Und die beiden Unbekannten waren eindeutig nicht davor zurückgeschreckt, Gewalt anzuwenden. Erneut wurde Albus bewusst, dass Terrence und er verdammt viel Glück gehabt hatten.
„Somit sind Sie die einzigen, die die Einbrecher gesehen haben“, fuhr Professor McGonagall fort, „und es ist unerlässlich, dass ich Ihnen einige Fragen stelle.“
In diesem Augenblick wurde die Schulleiterin durch ein lautes Klopfen an der Tür zu ihrem Büro unterbrochen. Und als sie die Besucher herein bat, wollte Albus seinen Augen kaum trauen, doch es war tatsächlich sein Dad gefolgt von Neville, Professor Topshot und Serafina Finnigan, die den Raum betraten.
„Willkommen Harry“, begrüßte Professor McGonagall den Leiter der Aurorenzentrale, der gleichzeitig ihr ehemaliger Schüler war. „Gut, dass Sie so schnell kommen konnten. Es ist schön, Sie wieder zu sehen, auch wenn der Anlass natürlich wenig erfreulich ist.“
Albus fand, dass Professor McGonagalls Stimme beinahe ein wenig sentimental klang, was eigentlich so gar nicht zu ihr passte.
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Minerva.“, erwiderte Harry. „Es ist tatsächlich schon einige Zeit vergangen seit unserer letzten Begegnung.“
Dann wandte sich Harry mit einem leichten Kopfschütteln, das Albus als Ausdruck von Missbilligung interpretierte, seinem Sohn zu. In seiner Stimme lag jedoch vor allem väterliche Sorge.
„Ist bei Dir alles in Ordnung, Albus?“
„Ja, Dad. Alles klar.“
„Und bei Deinem Freund auch?“, erkundigte sich Harry nach Terrence.
Dieser nickte und Harry richtete seinen Blick wieder auf Albus.
„Wie konntest Du nur in eine solch gefährliche Situation kommen, mein Sohn? Und das, da Du erst seit ein paar Wochen in Hogwarts bist?“
„Ein Potter-Junge in einer gefährlichen Situation in Hogwarts - das hatten wir hier wirklich noch nie“, warf Professor McGonagall ein und Albus war sich sicher, dabei ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen erkennen zu können. Neville dagegen grinste über das ganze Gesicht.
„Ja ja, ich weiß“, gab sich Harry sogleich geschlagen. „Aber bei den eigenen Kindern ist das etwas anderes.“ Dann atmete er einmal tief durch und schlug einen anderen, offizielleren Ton an. „Also kommen wir zur Sache.“
Mit Hilfe ihres Zauberstabs platzierte Professor McGonagall augenblicklich vier weitere Stühle um den großen Schreibtisch herum, so dass alle Anwesenden Platz nehmen konnten.
„Professor Topshot und Professor Longbottom haben Mrs. Finnigan und mich dankenswerterweise bereits über die wichtigsten Ereignisse dieses Abends aufgeklärt“, begann Harry zu rekapitulieren. „Demzufolge haben zwei unbekannte Zauberer das heutige Quidditch-Spiel genutzt, um unbemerkt in das Schloss einzudringen. Wir wissen nicht, was sie dort wollten und wie lange sie sich dort aufgehalten haben.“
„Entschuldigen Sie, wenn ich an dieser Stelle unterbreche, Harry. Aber ich denke, dass ich bereits ein wenig mehr herausfinden konnte.“ Gespannt richteten sich alle Blicke auf Professor McGonagall. „Selbstverständlich waren in der derzeitigen Situation nicht alle Lehrer im Quidditch-Stadion. Professor Sinistra war beispielsweise in der Nähe des Eingangstores postiert, sie hat jedoch niemand Fremdes hineingehen sehen. Wir wissen also in der Tat nicht, wie die beiden Zauberer in das Schloss gelangt sind, was durchaus beunruhigend ist. Professor Topshot befand sich ebenfalls im Schloss und entdeckte dort den ohnmächtigen Mr. Filch. Wenn Sie diese Begebenheit vielleicht kurz selbst darstellen möchten, John?“
„Gerne, Minerva.“ Professor Topshot räusperte sich kurz und knüpfte sodann an die Ausführungen der Schulleiterin an. „Ich patroulierte gerade durch einige Gänge im Westteil des Schlosses, als Filchs Katze wie wild und voller Panik auf mich zugerannt kam. Ich kenne mich mit Katzen nicht besonders gut aus, aber mir war sofort klar, dass Mrs. Norris mir etwas zeigen wollte. Und da ich wusste, dass sie keine ganz gewöhnliche Katze ist, bin ich ihr gefolgt.“
„Ja, die gute Mrs. Norris ist ganz bestimmt keine gewöhnliche Katze“, ergänzte Professor McGonagall nachdrücklich. „Genauso wenig wie meine Nofretete. Es ist übrigens sehr ungewöhnlich, dass sie sich von Fremden so geduldig streicheln lässt, Mr. Clark.“ Professor McGonagall warf Terrence einen wohlwollenden Blick zu, ehe sie Topshot aufforderte weiter zu machen.
„Jedenfalls führte mich die Katze direkt zu Filch, den ich reglos am Boden liegend ganz in der Nähe dieses Büros hier fand. Ich alarmierte Professor McGonagall und Madam Pomfrey, die kurze Zeit später kamen und sich um Filch kümmerten. Ich machte mich derweil an die Verfolgung der Eindringlinge.“
„Aber es stimmt, wie Sie mir vorhin berichtet haben, dass Sie die beiden nicht gesehen haben?“, fragte Harry nach.
„Ja, das ist zutreffend, Sir. Dass es sich um zwei Eindringlinge handelte, habe ich erst von den beiden Jungs erfahren. Genaugenommen habe ich also niemanden verfolgt. Ich bin einfach den Gang weitergelaufen, in dem ich Filch gefunden hatte, und habe den direkten Weg zur Eingangshalle gewählt, da ich vermutete, dass die beiden versuchen würden, das Schloss so schnell wie möglich zu verlassen. Und diese Vermutung hat sich ja schließlich auch als richtig herausgestellt, denn auf diesem Weg bin ich dann Mr. Potter und Mr. Clark begegnet, die kurz zuvor auf die Einbrecher getroffen waren.“
„In der Zwischenzeit hatten Madam Pomfrey und Professor Flitwick, der inzwischen ebenfalls am Tatort eingetroffen war, Mr. Filch in den Krankenflügel gebracht.“ Nun war es wieder Professor McGonagall, die weiter berichtete. „Und während ich alleine den Ort des Geschehens begutachtete, dachte ich mir, dass es möglicherweise kein Zufall war, dass der arme Mr. Filch nur wenige Schritte vom Eingang zu meinem Büro entfernt angegriffen wurde. Also schaute ich mir den Eingang ein wenig genauer an. Und tatsächlich entdeckte ich Spuren von Gewaltanwendung sowohl an dem steinernen Wasserspeier als auch am Gemäuer dahinter. Zwar haben sich die Einbrecher ganz offensichtlich darum bemüht, diese Spuren wieder zu entfernen, aber selbst einem begabten Zauberer gelingt dies in so kurzer Zeit nicht vollkommen.“
„Dann vermuten Sie also, dass die beiden Unbekannten versucht haben in Ihr Büro einzudringen und dabei von Filch überrascht wurden. Sie haben den Hausmeister außer Gefecht gesetzt, versucht ihre Spuren zu verwischen und sind geflohen.“ Harry kaute ein wenig auf seiner Unterlippe und nickte dann leicht. „Ja, das hört sich schlüssig an.“
„Ist es nicht möglich, den Wasserspeier zu befragen?“, schaltete sich Serafina Finnigan in das Gespräch ein. „Der müsste doch ganz genau gesehen haben, was geschehen ist.“
„Ich fürchte, dass das nicht funktioniert“, antwortete die Schulleiterin. „Dieser Wasserspeier erfüllt zwar seine Aufgabe als Wächter meines Büros sehr zuverlässig, aber soweit ich weiß, spricht er nicht. Wir haben hier im Schloss allerdings auch zahlreiche sprechende Wasserspeier. Also versuchen Sie es, Mrs. Finnigan. Vielleicht bringen Sie ja auch diesen zum Reden.“
„Im Ministerium gibt es sicherlich einen Experten für Wasserspeier“, sagte Harry und machte sich sogleich eine Notiz auf seinem Block, den er vor sich auf den Tisch gelegt hatte. „Ich werde mich danach erkundigen. Aber die Einbruchsspuren werden wir ohnehin noch genau untersuchen.“
Dann schaute sich Harry kurz in dem großen, runden Raum um und richtete seinen Blick schließlich auf Professor McGonagall.
„Bleibt natürlich die Frage, was die Einbrecher in Ihrem Büro wollten, Minerva.“
„Das habe ich mich auch bereits gefragt, bin jedoch zu keiner überzeugenden Antwort gekommen. Natürlich werden hier einige wertvolle Dinge aufbewahrt - Gryffindors Schwert, der Sprechende Hut, ein seltener Geheimnisdetektor, Dumbledores altes Denkarium und einiges mehr. Aber ich fürchte, wir können nur spekulieren, worum es den beiden Eindringlingen ging.“
„Und das macht im Moment wenig Sinn“, stimmte Harry zu. „Außerdem sollte ich als verantwortungsvoller Vater so langsam dafür sorgen, dass mein Sohn ins Bett kommt. Also nun zu Euch, Albus und… Terrence, nicht wahr?“
„Ja, Sir. Terrence Clark.“
Albus hätte nichts dagegen gehabt, wenn die Erwachsenen noch ein bisschen spekuliert und sich über den Fall unterhalten hätten. Er fand das alles sehr spannend und fühlte sich, auch wenn er bisher nichts zu dem Gespräch beigetragen hatte, ein klein wenig in den Kreis der Lehrer und Auroren aufgenommen. Er freute sich bereits darauf, Rose von all dem zu erzählen.
Auf Nachfrage seines Vaters schilderte Albus nun so detailliert wie möglich den Zusammenstoß mit den beiden Eindringlingen. Gelegentlich wurde er von Terrence unterbrochen, wenn dieser etwas ergänzen wollte. Als Albus geendet hatte, bemerkte er, dass inzwischen noch eine weitere Person im Büro der Schulleiterin eingetroffen war. Es war Ramsey Patton, dessen Eintreten er während seiner Schilderung nicht bemerkt hatte. Der Auror erhielt ebenfalls einen Stuhl und setzte sich zu den anderen an Professor McGonagalls Schreibtisch, um den herum es langsam etwas eng wurde. Er hatte mehrere schmucklose Ordner dabei, die er vor sich ablegte.
„Zuerst einmal muss ich Euch beiden ein Lob aussprechen.“ Albus` Dad nickte anerkennend. „Ihr habt Euch außergewöhnlich mutig und geistesgegenwärtig verhalten. Es als Erstklässler mit zwei erwachsenen Zauberern aufzunehmen verdient Respekt. Und dass Ihr bereits in den ersten Schulwochen einen Schockzauber gelernt habt, ist ebenfalls beeindruckend. Den hätte ich in meinen ersten Jahren hier in Hogwarts auch schon gut gebrauchen können.“
„Eigentlich steht der Schockzauber auch nicht auf dem Lehrplan für die ersten Wochen - oder Jahre“, warf Professor McGonagall mit strenger Stimme ein, die allerdings nicht wirklich zu dem Lächeln passte, das Albus auf ihrem Gesicht ausmachen konnte. Überhaupt schien die Schulleiterin deutlich häufiger zu lächeln als Albus dies erwartet hätte.
„Der eine der beiden Eindringlinge verwendete ebenfalls einen Schockzauber und setzte zu einem anderen Zauberspruch an, den er dank Terrence glücklicherweise nicht ausführen konnte“, kehrte Harry zur Befragung der Jungen zurück. „Könnt Ihr Euch erinnern, wie dieser Zauberspruch lautete?“
Albus erinnerte sich mit großem Unbehagen daran, in welch hilflosem Zustand er sich genau in dem Augenblick befunden hatte, als der kleinere der Einbrecher diesen Fluch auf ihn schleudern wollte. Doch auch wenn er in dieser Situation weder zu einem klaren Gedanken noch zu einer rettenden Bewegung imstande war, konnte er sich gut an die Worte erinnern.
„Oblivi…“ Albus war sich seiner Sache sicher. „So begann der Zauberspruch, den er nicht vollenden konnte.“
Professor McGonagall, Harry und die anderen Erwachsenen sahen sich an und schienen sich, ohne ein Wort miteinander zu wechseln, einig zu sein.
„Dabei handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Gedächtniszauber, der eingesetzt wird, um Erinnerungen aus dem Gedächtnis eines Menschen zu löschen“, erläuterte die Schulleiterin. „Wenn er sorgfältig angewandt wird, kann man damit sehr gezielt Erinnerungen tilgen. Der Zauber kann jedoch auch sehr unangenehme Auswirkungen haben.“
„Jedenfalls wollte der Einbrecher offenbar bewirken, dass Du Dich an irgendetwas nicht mehr erinnern kannst, Albus.“ Harry schaute zuerst seinen Sohn und dann Terrence eindringlich an. „Ihr habt geschildert, dass dem größeren der beiden Eindringlinge durch den Zusammenstoß mit Albus die Kapuze vom Kopf rutschte, so dass Ihr sein Gesicht sehen konntet. Glaubt Ihr, Ihr würdet ihn wiedererkennen?“
Plötzlich war die Spannung in McGonagalls Büro geradezu mit Händen zu greifen und alle blickten erwartungsvoll auf Albus und Terrence. Albus wusste, dass dies der entscheidende Moment war. Wenn sie einen der Eindringlinge identifizieren konnten, würden sie seinem Dad und den Auroren entscheidend weiter helfen. Aber Albus war sich nicht sicher. Der Gang war nicht besonders gut beleuchtet gewesen, er hatte das Gesicht nur kurz gesehen und er war kurz zuvor ziemlich unsanft zu Boden geschleudert worden.
„Ja. Ich denke, wir würden ihn wiedererkennen, Mr. Potter.“
Es war Terrence, der zuerst antwortete. Erstaunt drehte sich Albus zu ihm um und musste plötzlich grinsen, als er in dessen zuversichtliches Gesicht blickte. Nun gut, ein Versuch konnte nicht schaden.
„Sehr schön“, meinte Harry und signalisierte Ramsey Patton mit einem Kopfnicken, dass er nun an der Reihe war. Der Auror erhob sich und nahm zwei Ordner von dem Stapel an Unterlagen, die er mitgebracht hatte. Einen der Ordner legte er vor Albus, den anderen erhielt Terrence.
„In diesem Ordner befinden sich Fotos von Zauberern, die mit dem Aurorenbüro in irgendeiner Form in Berührung gekommen sind. Ich möchte Sie bitten, diese Fotos ganz genau zu betrachten und uns zu sagen, ob einer der Männer der Eindringling war, den Sie gesehen haben.“
„Dann handelt es sich bei diesen Männern um gesuchte Verbrecher?“, fragte Albus vorsichtig nach. „Und einem von ihnen könnten wir begegnet sein?“
„Nicht alle werden gerade gesucht“, antwortete Patton nüchtern. „Manche haben Gefängnisstrafen abgesessen und befinden sich nun ganz regulär auf freiem Fuß, einige waren lediglich in Straftaten verwickelt, ohne jedoch verurteilt worden zu sein. Wir haben es hier mit sehr unterschiedlichen Personen zu tun.“
„Also gut. Versuchen wir es.“ Mit einem leisen Seufzer öffnete Albus den dicken Ordner und begann, genau wie Terrence, sich konzentriert ein Foto nach dem anderen anzuschauen. Auf jeder Seite befanden sich je drei Fotos derselben Person. Eines, das frontal von vorn aufgenommen war, und zwei vom Profil eines jeden Mannes. Namen standen nicht dabei. Die meisten konnte Albus sofort ausschließen, da sie nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Einbrecher aufwiesen. Bei einigen musste er ein wenig länger schauen, ehe er sie ausschließen konnte. Zu ganz wenigen blätterte er noch einmal zurück und schaute sich die Bilder zwei- oder dreimal an. Am Ende war er sich jedoch ziemlich sicher, dass der Gesuchte nicht dabei war. Terrence war mit seinem Ordner bereits etwas früher fertig. Und auch er hatte niemanden erkannt. Niedergeschlagen und enttäuscht blickten die Jungs zuerst zu Patton und dann zu Harry.
„Tut mir leid, Dad.“
„Quatsch, Al. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Ihr jemanden wiedererkannt hättet. Aber wenn der Richtige nicht dabei war, kann man nichts machen.“
Albus erwartete, dass sich sein Dad nun gleich verabschieden und ihn und Terrence in den Gryffindor-Turm schicken würde. Professor McGonagall hatte sich bereits erhoben und Neville und Professor Topshot taten es ihr gleich. Harry machte jedoch keine Anstalten aufzustehen und schien stattdessen angestrengt über etwas nachzudenken.
„Sir“, sprach Patton ihn vorsichtig an, „meinen Sie nicht, wir sollten…“
„Ja, Sie haben recht“, unterbrach ihn Harry, wirkte dabei allerdings nicht allzu überzeugt. „Geben Sie ihnen noch den zweiten Ordner.“
Professor McGonagall und die beiden Lehrer setzten sich mit fragenden Blicken wieder hin, während Patton zwei weitere Ordner holte, die deutlich dünner waren als diejenigen, die Albus und Terrence gerade durchgearbeitet hatten.
„Mit diesem Ordner verhält es sich ein wenig anders als mit dem ersten“, begann der Auror zu erklären. „Von den Personen, die Sie sich gleich anschauen sollen, haben wir keine aktuellen Fotografien. Deswegen gibt es für jede dieser Personen zwei Blätter. Das jeweils erste entspricht der Art von Fotos, die Sie sich die ganze Zeit angeschaut haben. Sie sind jedoch mehrere Jahre alt. Deswegen finden Sie auf dem jeweils zweiten Blatt magisch bearbeitete Abbildungen, die darstellen, wie diese Männer heute aussehen könnten. Das heißt, unsere Spezialisten haben gewissermaßen den Alterungsprozess simuliert. Eine solche Simulation kann nie ganz exakt sein. Falls die Fotografie der gesuchten Person in diesem Ordner zu finden sein sollte, wird sie also sicherlich nicht genau der Realität entsprechen. Aber versuchen Sie es trotzdem.“
In Albus` Gehirn begann es plötzlich wie wild zu arbeiten und sein Pulsschlag beschleunigte sich. Dass die Fotos in diesem Ordner älter waren als in dem andern, war sicher nur ein Teil der Wahrheit und kaum der einzige Grund, warum sie in einem separaten Ordner zusammengefasst waren. Albus war sich ziemlich sicher, dass sie neunzehn Jahre oder älter waren und dass es sich dabei nicht um Personen handelte, die einfach nur irgendwie mit dem Aurorenbüro in Berührung gekommen waren.
Er schluckte und öffnete bedächtig den Deckel dieses bedrohlich wirkenden Ordners, vor dem sogar sein Dad einen gewissen Respekt zu haben schien. Die meisten der Männer sahen in der Tat recht furchterregend aus, aber es waren auch einige dabei, denen man rein von der äußeren Erscheinung her keine schrecklichen Verbrechen zutrauen würde. Bei den älteren von ihnen unterschieden sich die Originalfotos meist nicht so sehr von den simulierten Bildern, bei den jüngeren war der Unterschied in der Regel größer.
Je mehr Seiten Albus aufmerksam aber erfolglos betrachtet hatte, desto mehr wich seine Anspannung zunehmender Enttäuschung. Es sah nicht so aus, als würde er den so fieberhaft gesuchten Eindringling in diesem Ordner finden. Nur wenige Fotos blieben noch übrig und Albus machte sich keine großen Hoffnungen mehr. Plötzlich bemerkte er jedoch bei Terrence, der die ganze Zeit ruhig und ebenfalls in seinen Ordner vertieft neben ihm gesessen war, eine Veränderung. Er atmete plötzlich ein wenig heftiger und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Hatte er möglicherweise etwas entdeckt? Albus schaute zu ihm hinüber und sah augenblicklich eine große Zufriedenheit, die sich in Terrences Gesicht widerspiegelte.
„Schauen Sie bitte in Ihren eigenen Ordner, Mr. Potter“, wies ihn Patton bemüht höflich zurecht. „Und äußern Sie sich beide bitte erst, wenn jeder von Ihnen alle Fotografien angesehen hat. Sie sollen sich möglichst nicht gegenseitig beeinflussen.“
Albus richtete seinen Blick sofort wieder auf den Ordner, der vor ihm lag. Ungeduldig blätterte er weiter. Er war sich sicher, dass Terrence etwas entdeckt hatte. Und auf der vorletzten Seite sah er ihn. Bereits die Originalfotos ließen keinen Zweifel zu. Albus blickte erneut in das grobe, brutale Gesicht und in die Augen des Eindringlings, mit dem er früher am Abend so schmerzhaft zusammen gestoßen war. Er holte tief Luft und schaute zu seinem Vater.
„Ich sehe Euch an, dass Ihr beide etwas entdeckt habt“, sagte dieser leise zu den beiden Jungen und auch ihm war nun wieder eine gewisse Anspannung anzumerken. „Schlagt einfach beide das Foto auf, von dem Ihr glaubt, dass Ihr darauf jemanden wiedererkannt habt.“
Alle Anwesenden im Büro der Schulleiterin hatten sich von ihren Stühlen erhoben und drängelten sich um die beiden aufgeschlagenen Ordner herum, die auf dem mächtigen Schreibtisch lagen. Und beide zeigten sie exakt die gleichen Fotografien.
„Yaxley“, entfuhr es Neville, was ihm augenblicklich einen tadelnden Blick Ramsey Pattons einbrachte.
Ansonsten sprach niemand, aber ganz offensichtlich wussten alle der Erwachsenen, um wen es sich bei diesem Yaxley handelte. Und niemand schien davon unberührt zu sein. Lediglich Terrence schaute ziemlich verständnislos drein und auch Albus hatte diesen Namen noch nie zuvor gehört. Aber die Reaktion der Erwachsenen bestätigte seine Vermutung, dass es sich um einen Todesser handelte. Professor McGonagall war die erste, die ihre Sprache wieder fand. Noch vor wenigen Augenblicken war Albus aufgefallen, dass sie häufiger zu lächeln schien als man ihr gemeinhin zutraute. Doch nun waren ihre Gesichtszüge hart wie Stein und ihr Blick ließ Albus frösteln.
„Es ist nicht das erste Mal, dass diese Person in Hogwarts eingedrungen ist. Die ersten beiden Male sind Menschen gestorben. Und auch heute wurden Menschen angegriffen.“
Minerva McGonagall wandte sich Harry zu.
„Ich werde diese Schule und alle, die in ihren Mauern leben, verteidigen und schützen so gut ich kann. Und ich weiß, dass Sie mich dabei unterstützen werden, Harry.“
„Ich denke, wir sollten die Sache nicht überbewerten, Minerva. Aber natürlich mache auch ich mir Sorgen um Hogwarts. Und natürlich ist mir bewusst, dass Yaxley gefährlich ist.“
Als Harry in die fragenden Gesichter von Albus und Terrence blickte, zögerte er kurz, beschloss dann aber doch, den beiden jungen Gryffindors eine kurze Erklärung zu geben.
„Nicomedes Yaxley war ein Anhänger Voldemorts, der an schrecklichen Verbrechen beteiligt war und nie gefasst werden konnte. Die Tatsache, dass er hier aufgetaucht ist, ist natürlich ein wenig beunruhigend, aber Ihr müsst Euch nicht wirklich Sorgen machen. Das Ministerium und Eure Lehrer werden Hogwarts schützen. Und nun, da wir wissen, wen wir suchen, werden wir Yaxley finden und nach Askaban befördern.“
Albus wusste, dass sein Dad ihn und Terrence beruhigen wollte und dass ihm das Auftauchen dieses Todessers mehr Sorgen bereitete als er vorgab. Was Albus jedoch wirklich beunruhigte war die Tatsache, dass es nicht Yaxley war, der bei der Begegnung mit den Eindringlingen an diesem Abend so bedrohlich auf ihn gewirkt hatte. Es war der andere der beiden Zauberer, der ihm wirklich Angst eingeflößt hatte.


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