Ben Jason Miller stand über ihr und lachte wahnsinnig. Und obwohl Sarah bewusst wurde, dass sie anscheinend ein Talent dafür hatte Wahnsinnige anzuziehen, weigerte sie sich Bartemius mit ihm zu vergleichen.
„Na Sarah, dann erzähl mir doch mal von deinem neuen Freund. Was hast du dir für einen Loser angelacht?“ fragte er höhnisch. Sarah antwortete nicht. Sie wollte kein Wort mit ihm wechseln aber ihr tat auch alles so weh, dass sie fürchtete den Mund zu bewegen. Ben schien dafür jedoch kein Verständnis zu haben. Er packte sie erneut an den Haaren und schlug ihr brutal ins Gesicht. Sarah spürte wie ein Knochen brach und nahm an, dass es sich um ihr Jochbein handelte. Im ersten Augenblick tat es nicht einmal weh aber schon Sekunden später spürte sie die Auswirkungen des Schlages und wimmerte während Benn belustigt auf sie herab sah.
Bartemius landete mit einem „Plopp“ im Flur und hielt sein Geschenk fest in einer Hand als er eine aggressive Männerstimme im Wohnzimmer hörte. Er legte das kleine Päckchen auf dem Schuhschrank und ging ins Wohnzimmer.
Was er da sah ließ ihn einen Augenblick fassungslos innehalten. Er sah zu Sarah die auf dem Boden und in ihrem eigenen Blut lag und leise wimmerte. Plötzlich sah sie ihn mit flehendem Blick an und gleichzeitig sagten ihre Augen ihm, dass sie froh war, dass er da war. Plötzlich regte sich ein Gefühl in Bartemius, welches er zuvor so noch nie gespürt hatte. Er wurde wütend aber auf eine Art, die sich von seiner sonstigen Wut unterschied. Gleichzeitig wollte er sich um Sarah kümmern. Er wollte ihr die Schmerzen nehmen und sie beschützen. Er dachte nicht einmal darüber warum er es wollte. All seine Gedanken drehten sich um sie. Die ersten Sekunden nahm er Benn gar nicht wahr. Was diesen zu stören schien. Er wandte sich Bartemius zu und grinste ihn überheblich an.
„Du bist also der Neue. Also wirklich Sarah, da hättest du dir aber auch einen etwas kräftigeren Beschützer aussuchen können. Der Kerl sieht ja aus, als ob er schon nach dem ersten Schlag schlapp macht.“
Bartemius löste langsam seinen Blick von Sarah und sah zu Ben. Dieser war zu selbstsicher um zu erkennen, dass er einen Gegner vor sich hatte, den er nicht bezwingen konnte. Er wechselte Bartemius Ruhe mit Angst.
„Na du Loser, willst du jetzt auch deine Abreibung bekommen?“ fragte er vor Arroganz triefend.
Bartemius musterte ihn einmal. Offensichtlich gelangweilt aber innerlich überlegte er, wie lange und auf welche Art er ihn foltern würde. Es war ihm ein Bedürfnis ihm weh zu tun aber er wusste auch, dass er sich um Sarah kümmern musste und das es für sich nicht förderlich wäre, einer Folterung beizuwohnen.
So ein Mist aber auch. -dachte er verärgert.
„Du hast soeben dein Todesurteil unterschrieben.“ sagte er Ben und schon im nächsten Moment schlug er unbarmherzig mit seiner Faust und dessen Gesicht. Überrascht von der Kraft die ihn getroffen hatte, taumelte Ben rückwärts und hielt sich die Nase. Bartemius stand immer noch äußerlich gelangweilt da. Innerlich kämpfte er mit sich die Beherrschung zu behalten. Er wollte, dass dieser Mann lange litt aber auf der anderen Seite war er in Eile weil er sich um Sarah kümmern wollte.
Ben schüttelte den Kopf um den schmerz zu vergessen und trat erneut auf Bartemius zu.
„Na schön du Hämpfling, ich habe dich wohl unterschätzt.“ gestand Ben unwillig ein, machte aber deutlich, dass er noch immer von einem Sieg ausging.
Bartemius griff in seine Manteltasche und holte seinen Zauberstab heraus.
„Du hast ja keine Ahnung.“ bestätigte er ihn und noch bevor Ben wusste wie ihm geschah richtete Bartemius seinen Zauberstab auf ihn und sagte: „Crucio.“
Augenblicklich fiel Ben zu Boden wandte sich vor Scherzen. Sarah wusste nicht was sie in diesem Moment fühlen sollte um so mehr erschreckte sie, dass sich langsam so etwas wie Genugtuung in ihr Herz schlich.
Bartemius stand zufrieden über Ben und schaute auf ihn herab. Der Hauch ein grausamen Lächelns umspielte seine Mundwinkel während er auf sein schreiendes Opfer sah. Als er endlich seinen Zauberstab senkte lag Ben durchgeschwitzt und und keuchend auf dem Boden.
„Bitte...bitte ich...“ begann er zu flehen.
Bartemius lächelte und nickte. „Aber natürlich.“ sagte er gefährlich höflich. Dann richtete er seinen Zauberstab erneut auf Ben und sagte: „Avada Kedavra.“ Sarah sah den grünen Blitz der aus seinen Zauberstab geschossen kam und noch bevor er Ben traf wusste sie, dass dieser Fluch nicht zum Foltern diente.
Bartemius kümmerte sich nicht weiter um Ben, sondern kniete sich sofort zu Sarah und berührte sie sanft am Arm. Er hatte Angst ihr durch unbedachte Berührungen noch mehr Schmerzen zuzufügen
„Sarah.“ sagte er leise.
„Bartemius.“
Er hob sie vorsichtig in seine Arme und Sarah lehnte ihren schmerzenden kopf gegen seine Schulter.
Nachdem er sie auf ihrem Bett abgelegt hatte, besah er sich ihre Wunden. Es war nicht was er nicht heilen konnte. Jeder Todesser kannte Flüche um die Verletzungen zu heilen, die bei einer Schlägerei entstehen konnten. Und Bartemius zögerte nicht sie anzuwenden um Sarah zu helfen. Zuerst richtete er die Knochen ihres Jochbeins und ihrer Nase und dann kümmerte er sich um ihre angeknacksten Rippen. Es würde dennoch noch dauern bis ihre Verletzungen richtig abheilen würden aber wenigstens die Knochen waren wieder in Ordnung. Und das bedeutete, dass sie keine Spätfolgen erleiden würde und dies wiederum machte Bartemius glücklich.
Sarah sah ihn an und griff seine Hand.
„Danke. Ich habe gewusst, dass du mir helfen würdest.“ sagte sie mit schwacher Stimme.
Bartemius dachte nicht einen Augenblick über das nach was er dann tat. Er tat es einfach. Er legte sich neben sie und zog sie sie vorsichtig in seine Arme.
Und Sarah wehrte sich nicht. Noch vor nicht allzu vielen Minuten hatte sie sich in der Gewalt von ihrem brutalen Exfreund befunden und nun hatte sie jemanden der sie beschützte. Sie lehnte sich gegen ihn während er mit der Hand vorsichtig über ihren Rücken strich.
„Er ist tot nicht wahr?“ fragte sie plötzlich leise.
„Er wird dir nie wieder wehtun können.“ sagte Bartemius.
Sarah war nicht wohl bei dem Gedanken eine Leiche in ihrem Wohnzimmer zu haben aber noch mehr besorgte sie, dass es sie nicht störte, dass Bartemius Ben ermordet hatte. Sie war froh, dass sie ihn los war.
„Er kann doch nicht im Wohnzimmer liegen bleiben.“ stellte sie ungewohnt sachlich fest.
„Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich schon um ihn. Aber jetzt geht es erst mal um dich.“
Sarah griff seine Hand und kämpfte gegen ihre Tränen an. Sie wusste nicht warum sie anfing zu weinen. Sie konnte all ihre Gefühle im Moment nicht ordnen.
„Ich habe Angst.“ flüsterte sie.
Und dann hörte sie Bartemius etwas sagen womit sie niemals gerechnet hätte.
„Die brauchst du nicht zu haben. Ich beschütze dich. Immer.“
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