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Fanfiction

Die Schuld eines Todessers - Zweifel und Vorurteile

von Depressionsfaktor

Hermine lag auf der Couch und hörte Bartemius beim Kochen zu. Nach einer halben Stunde kam er mit zwei Tassen Tee zu ihr ins Wohnzimmer und setzte sich ihr gegenüber auf den Sessel.
„Geht es dir wieder besser?“ fragte er und reichte ihr eine Tasse Pfefferminztee.
Sie nickte.
„Ja, mal abgesehen davon, dass ich diese Situation immer noch merkwürdig finde.“ antwortete sie ihm und nahm die Tasse entgegen.
„Was genau findest du denn so merkwürdig? Dass du überlebt hast? Das du hier gelandet bist? Das ich es bin, der dich gerettet hat? Das ich kein Todesser mehr bin? Das dein Freund Potter mir die Freiheit geschenkt hat?“ Sein Gesichtsausdruck war wieder ernst geworden und seine Stimme so monoton wie zum Anfang ihrer Begegnung.
Nachdenklich sah Hermine in ihre Tasse und schwenkte den heißen Tee hin und her.
„Vermutlich alles.“ sagte sie schließlich. „Versteh mich bitte nicht falsch. Ich danke dir wirklich dafür, dass du mein Leben gerettet hast. Und ich möchte dir auch gerne glauben und auf eine Art mache ich das auch. Nur habe ich nichts anderes als dein Wort. Ich kann nichts von dem was du mir gesagt hast nachprüfen. Es ist nicht so, dass ich dir nicht glauben möchte. Das möchte ich wirklich. Aber....wenn Harry dich freigelassen hat, dann kann ich nachvollziehen warum du nicht gegen ihn kämpfen wolltest. Ich kann sogar verstehen, warum du in die Muggelwelt geflohen bist. Obwohl es doch recht merkwürdig für einen Todesser ist, sich in der Muggelwelt niederzulassen. Aber was ich nicht verstehe ist, warum du gleich deine gesamte Ideologie über den Haufen geworfen hast.“
Bartemius hatte sich ihre Fragen und Überlegungen angehört ohne einmal den Blick von ihr abzuwenden. Nachdem sie zu Ende gesprochen hatte, sah er aus dem Fenster und starrte in den Regen. Regungslos und ohne, dass Hermine eine Gefühlsregung in seinem Gesicht erkennen konnte. Es schien als wäre er mit seinen Gedanken in einer anderen Welt versunken und als er nach einigen Minuten noch immer nicht reagierte, nahm Hermine an, dass sie auch keine Antwort mehr erhalten würde.
Plötzlich bekam sie Angst und zog ihre Deck schützend eng an sich. Er war ihr unheimlich. Alles an ihm, an dieser Hütte sogar das Wetter wurde ihr unheimlich.
Sie sah verkrampft in ihre Tasse und als sie das nächste mal zu ihm, traf sie der stechende Blick seiner braunen Augen. Unwillkürlich zuckte sie zusammen.
„Du glaubst nicht wirklich, dass Menschen sich ändern können. Vielleicht glaubst du, dass du es denkst aber in wirklich, zählt für dich nur das was jemand einmal war. Weißt du warum es so viele Todesser gibt? Nicht weil sie alle Voldemort treu ergeben sind, sondern weil es Menschen wie dich gibt. Menschen, die nicht akzeptieren können, dass jemand seine Fehler einsieht und sie nicht wiederholen möchte. Aber tröste dich, du hast genug Gesellschaft. Es passt nicht in dein Weltbild, dass ich dich hergebracht habe und dich nicht foltere oder? Es passt nicht zu der Vorstellung, die du von einem Todesser hast. Beantworte mir eine Frage Hermine, dann werde ich auch deine Fragen beantworten.
Was glaubst du ist ein Todesser?“
Er wandte den Blick nicht von ihr ab und Hermine hatte das Bedürfnis sich kleiner zu machen.
Sie kam sich auf einmal ziemlich dumm vor und ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie keinen siebzehnjährigen Schüler vor sich zu sitzen hatte, sondern einen erwachsenen Mann, der in seinem Leben schon viel erlebt und durchgemacht hatte. Dennoch hatte es sie verletzt, dass er ihr und Menschen die so waren wie sie, die Schuld an der Existenz der Todesser gab. Zumindest an der Größenordnung ihrer Existenz.
Aber vor allem wusste sie nicht, wie sie seine Frage beantworten sollte. Was sollte sie sagen, was nicht wie ein Vorurteil klang? Hatte sie jemals ernsthaft darüber nachgedacht, warum jemand ein Todesser wurde? Jemals wirklich nach Gründen gesucht? Oder bestand ihre Meinung nicht eher aus Floskeln, die unter den Gegnern Voldemorts üblich und gern gesehen waren? Ein Todesser war ein dummer, rassistischer Mensch, der über keinerlei Moral oder anderweitigen menschlichen Gefühle verfügte. Vor allem aber war er dumm. Ganz gleich welchen Bildungsstatus er inne hatte oder was er gelernt hatte. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie Todesser nicht als Menschen ansahen. Nicht wirklich. Sie waren Feinde und es galt sie zu bekämpfen. Aber ein Todesser war nicht Voldemort selbst.
Sie schluckte und sah ihn unsicher an.
„Ich denke....Ich denke, dass ein Todesser ein Mensch ist.“ sagte sie leise.
„Und glaubst du das Menschen sich ändern können?“ fragte er immer noch ruhig. Beinah so, als ob das Thema ihn nichts anginge.
„Ja.“ bestätigte sie.
„Ergo glaubst du auch, dass Todesser sich ändern können.“
Er hatte es als Aussage formuliert und nicht als Frage und Hermine war dankbar dafür, denn wenn sie ehrlich war, hätte sie diese Frage mit Nein beantwortet.
Hermine nickte. Was blieb ihr auch übrig aber sie sah in Bartemius Augen, dass er wusste, wie sie wirklich dachte. Und sie sah, dass sie ihm damit unheimlich wehtat und dafür hasste sie sich in diesem Moment.
War sie wirklich ein so engstirniger Mensch?-fragte sie sich traurig.
Bartemius trank einen Schluck Tee und sah wieder aus dem Fenster.
„Du hast Recht. Es ist ungewöhnlich für einen Todesser sich in der Muggelwelt niederzulassen. Nur hatte ich keine Wahl. Es war auch nicht so, dass ich vor Freude durch Luft gesprungen wäre als ich endlich hier ankam. Ich hatte das Bedürfnis jeden einzelnen dieser Muggel zu töten. Aber auf der anderen Seite beschäftigte ich mich viel mehr mit Potter und der Frage, warum ich überhaupt noch in der Lage war auf Mordgedanken zu kommen. Außerdem war ich auf diese Muggelbande angewiesen. Und sie waren misstrauisch. Meine Güte, du hättest ihre Gesichter sehen sollen wenn ich ins Dorf kam. Keine Sekunde haben sie mich aus den Augen gelassen. Als ob es ihnen etwas genützt hätte. Na ja, früher oder später fingen sie dann an Fragen zu stellen und damit das Ganze nicht so auffiel, haben sie ihre Fragen mit Einladungen zum Essen oder Festen verbunden. Glaub mir, es war die Hölle mit diesen Leuten an einem Tisch zu sitzen und dabei zuzusehen, wie das Essen in ihren Muggelmündern verschwand. Aber ich musste mich wohl oder übel fügen, wenn ich nicht auffallen wollte.
Na ja, irgendwann unterhält man sich halt doch mit ihnen und stellt fest, dass es ganz nette Menschen sind. Und wenn man erst mal einen von ihnen nett findet, dann ist der Keim schon gesät. Mit dem Hass ist es genauso. Wenn man erst mal anfängt ein Halbblut zu hassen, ist es kein großer Schritt mehr alle zu hassen. Aber wahrscheinlich ist es menschlich. Du hasst doch auch alle Todesser und stellst keine Fragen über ihre Motivation oder über ihr sonstiges Leben.“ sagte er ruhig ohne Hermine anzusehen.
Langsam schüttelte sie den Kopf.
„So ist das nicht.“ versuchte sie zu widersprechen.
„Doch ist es. Und es ist gut so. Wir Menschen schützen uns dadurch, dass wir so denken. Wenn du einen Todesser auf der Straße erkennen würdest, würdest du das Weite suchen und nicht überlegen mit ihm ein Gespräch über seine genaue Motivation zu führen. Und das rettet dich. Wir Menschen werden immer mit Vorurteilen leben und sie haben. Und bis zu einem gewissen Grad ist das wahrscheinlich auch gut. Sie schützen uns. Aber wenn dieser Grad erst einmal überschritten ist, führen sie nur noch zu Unverständnis, Hass und schließlich zu Krieg und Tod.“
Hermine wollte sich weigern seine Worte zu glauben, obwohl sie zugeben musste, dass sie eine gewissen Logik hatten. Dennoch antwortete sie ihm nicht.
Bartemius beobachtete sie eingehend mit seinen durchdringenden Augen und Hermine wünschte sich nichts mehr, als das er endlich wieder in der Küche verschwinden würde.
„Hermine, wenn ich wirklich noch auf Voldemorts Seite stehen würde, welchen Grund hätte ich dann, dich gut zu behandeln? Ich würde dich einfach fesseln und in den Schuppen sperren und damit hätte sich das Thema für mich erledigt. Glaubst du wirklich, ich würde mir diese Mühe hier machen?“
Hermine musste sich eingestehen, dass da was dran war.
Unsicher sah sie ihn an und räusperte sich.
„Nein....nein das glaube ich nicht. Es ist nur....es fällt mir einfach schwer dich plötzlich als Freund anzusehen.“
Ein trauriges Lächeln ergriff von seinem Gesicht besitz.
„Du sollst mich ja auch gar nicht als Freund ansehen. Du sollst mir einfach nur glauben. Das wir Freunde werden, wäre mehr als ich zu hoffen wagen würde. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich gefreut hatte endlich mal jemanden hier zu haben, mit dem ich reden kann. Aber wahrscheinlich werde ich für dich immer der Todesser bleiben.“ sagte er traurig und sah wieder aus dem Fenster.
„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen.“ sagte Hermine und meinte es auch absolut aufrichtig.
Bartemius nickte.
„Das glaube ich dir. Ich denke, dass es für mich, wenn ich an deiner Stelle wäre, auch nicht einfach wäre. Ich hatte damals auch noch eine Weile gedacht, Potter und Dumbeldore würden einen Plan verfolgen. Vielleicht haben sie das auch und ich habe ihn nur bis jetzt noch nicht durchschaut. Das Problem ist, dass Menschen nichts aus purer Nächstenliebe tun. Sie verfolgen immer ein Ziel. Dumbeldore und Potter wollten sich vermutlich nicht schuldig daran fühlen, dass jemandem seine Seele gestohlen wird. Ich versuche mein Gewissen zu erleichtern in dem ich versuche, Dinge die ich getan habe wieder gut zu machen.“
Nachdenklich sah Hermine Bartemius an.
„Ich glaube nicht, dass das der Grund war weshalb man dich hat gehen lassen. Ich denke, es gab einen Plan.“
Sie zu Boden und sagte dann nachdenklich: „Vielleicht gibt es ihn noch immer.“
Einen Moment lang sahen sich sich an wie zwei Menschen, die ein Rätsel entdeckt hatten und nun alles daran setzen würden, es zu lösen.
Aber schon Sekunden später stand Bartemius auf und ging wortlos in die Küche.
Sie hörte wie er in den Töpfen rührte und etwas hinfallen ließ und schließlich kam er zurück und setzte sich auf die freie Stelle auf der Couch.
„Möchtest du wissen, wie ich ein Todesser geworden bin?“


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