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Fanfiction

Abseits der Pfade - Severus Snape - Kapitel 13

von lenali

@MrsRickman: Hallo und willkommen zurück nach doch immerhin fast 3 Jahren... Schande über mich. Aber es hat mich sehr gefreut, zu sehen, dass dich die FF noch interessiert. :) Sie ist in meinem Kopf schon lange fertig, also sollte ich wieder in ein Schreibtief gelangen, gebt mir hier einfach einen mentalen Tritt :)
@Suschi: Danke für deinen Kommentar :) Ganz im Ernst, ich liebe Kommentare. Nichts beflügelt einen in der Früh so sehr wie Kommentare - außer vielleicht Kaffee - also schreib gerne immer, was dir durch den Kopf geht, es interessiert mich sehr, was du von der FF hältst. Und ja, das nächste Treffen der beiden wird nicht unbedingt schön... weiter gehts:

----

Marie wusste nicht, wie sie zurück in „ihr“ Zimmer gelangt war. Sie wusste nicht, was Tonks zu ihr sagte und sie bemerkte nicht einmal, dass Sirius und Remus anwesend waren. Sie wusste nicht, was Molly ihr zu Essen hinstellte. Sie wusste nicht, warum sie einen frischen Umhang trug. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Sie wusste gar nichts.

Marie war erstarrt. Dieselbe Starre hatte sie erfasst, wie damals, als sie aus Toms und ihrer gemeinsamen Wohnung geflüchtet war und das Loch in Spinners End bezogen hatte. Dieselbe Starre hatte sie in ihren Klauen, wie damals, als sie auf dem Boden ihrer neuen Wohnung zusammen gebrochen war.

Marie nahm nichts wahr, sie starrte in die Leere und versuchte diese in sich auf zu saugen. Sich ganz und gar von ihr füllen zu lassen. Denn die leere war erträglicher, als alles was sie fühlte.

---


Severus schlich durch die Schule. Das war seiner Meinung nach die beste Zeit des Jahres, Sommerferien. Bisher hatte er jedoch, anders, als in den vergangen Jahren, kaum Zeit hier verbringen können und wenn, dann war er so müde gewesen, dass er regelrecht in sein Bett gefallen war.
Beinahe liebevoll strich er mit seiner Hand die alten Gemäuer entlang. Dumbledores Büro lag auf der anderen Seite der Schule und so hatte er, während er zu dem Schulleiter ging, beinahe 10 Minuten Zeit für sich. Zeit die stille Schule zu genießen.
„Singende Froschgummibären“, murmelte er, als er vor dem Wasserspeier stand. Ruckelnd fuhr der Wasserspeier zur Seite und machte den Weg zu Dumbledores Büro frei.

Er erwartete, dass das Büro leer war, doch er hörte Stimmen. Kurz stutze Severus, doch dann klopfte er. Dumbledore erwartete ihn schließlich, und er musste noch dringend zu Lucius, er hatte noch immer nichts von den neusten Plänen des Dunklen Lords erfahren…
„Komm herein Severus!“, rief Dumbledore gut gelaunt.

Als er eintrat saß Minerva auf dem Stuhl gegenüber dem Schreibtisch. „Severus mein Junge, wie geht es dir?“, fragte der Zauberer und Minverva sah ihn besorgt an. „Bestens“, antwortete er trocken und stand etwas steif im Türrahmen. Gerade eben war ihm wieder eingefallen, dass Minverva in seinen Räumen gewesen war – zweifelsohne hatte Dumbledore seinen Schutzzauber gebrochen und sie eingelassen.

Dumbledore schwenkte elegant seinen Zauberstab und ein bequem aussehender, lila Samtsessel erschien. „Bitte, nimm Platz. Wie lange bist du schon auf den Beinen?“
„Etwa eine halbe Stunde“, sagte er leise. Minerva sah ihn überrascht an „Solltest du da schon umherlaufen?“

Severus ignorierte sie und setze sich, dabei sah er Dumbledore erwartungsvoll an.
„Ich habe mit Minerva gerade das neueste Arrangement besprochen. Sie wird deine Hogwarts-Kontaktperson für solche zukünftige Situationen.“
„Was darf ich darunter verstehen, Sir?“, fragte Severus.
„Es heißt ganz einfach, dass du Minverva eine Nachricht schickst, wenn du das Hogwarts-Gelände verletzt betrittst. Du kannst, vor allem wenn die Ferien jetzt dann enden, nicht verletzt über die Ländereien laufen.“
Severus setzte sich steif auf und sah Dumbledore misstrauisch an. Er ahnte worauf das hinaus lief.

„Minverva wird dich in einem solchen Fall in die Kerker bringen und dich verarzten.“
„Ich brauche Minerva dazu nicht“, sagte Severus kühl. „Ich bin sehr wohl in der Lage mich selbst zu heilen, Dumbledore!“
„Das weiß ich. Aber hätte Minerva dich heute nicht zufällig gesehen, hätte sie mich nicht benachrichtigen und ich dich nicht behandeln können.“
„Ich hätte mich selbst geheilt…“
„Du warst bewusstlos, Severus!“, schnitt ihm Dumbledore das Wort ab.
„…sobald ich aufgewacht bin. Ich brauche ihre Hilfe nicht, Dumbledore! Das war gar nichts!“
„Gar nichts?“, fragte Dumbledore leise. „Mein lieber Junge. Ich erinnere mich sehr wohl daran, wie du aussahst.“ Die blauen Augen sahen ihn besorgt durch die Halbmondbrille an. „Und auch, wie du an dem Abend aussahst, als du zu Voldemort zurück gekehrt bist.“

Severus schwieg, wütend presste er die Zähne zusammen. „”Ich kann es mir nicht leisten, dich zu verlieren. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, mehr nicht. Minverva wird außerdem Zugang zu deinen Räumen in den Kerkern erhalten, damit sie…“
Jetzt sprang Severus auf. „Auf keinen Fall“, knurrte er wütend. „Sie hätte schon heute nicht dort sein sollen, das ist MEINE Wohnung, ich werde nicht…“

„Das war nicht heute, mein lieber Freund, das war vor drei Tagen. Du hast die letzten drei Tage verschlafen.“

Drei Tage. Severus setze sich, dumpf. Er hatte drei Tage versäumt. „Oh“, sagte er, vollkommen überrascht.

So unerfreulich diese Eröffnung auch war, er fing sich schnell wieder. „Aber es ist unnötig Minerva…“

„Severus…“, sagte Dumbledore streng.

„Dobby könnte…“

„Haushelfen verfügen nicht über die erforderliche Menge an Magie, des es benötigt, Heilzauber auszuführen. Minerva wird deine Kontaktperson in Hogwarts, ab heute benachrichtigst du sie, wann immer du das Gelände verletzt betrittst und du gewährst ihr Zutritt zu deinen Räumen. Das ist ein Befehl, Severus. Ende der Diskussion“, sagte Dumbledore bestimmt.

Severus kniff die Lippen zusammen und erwiderte seinen Blick wütend, widersprach jedoch nicht.

„Keine Sorge“, sagte Minerva sacht, „es verschlägt mich nur selten in die Kerker, es ist viel zu düster dort unten. Ich werde deine Räume einzig und allein betreten, wenn es notwendig ist.“

„Du kannst sowieso nicht helfen“, zischte Severus leise, „du hast keine Ahnung von schwarzer Magie oder Heilzaubern, geschweige von Gegenflüchen oder -tränken.“

„Und deswegen wirst du mir eine Liste erstellen, welchen Trank bei welcher Verletzung und so weiter und so fort. Lesen ist nämlich ein unglaubliches Talent von mir“, erwiderte sie kühl.

Severus wollte protestieren und sah Dumbledore anklagend an – für so was fehlte ihm im Moment schlichtweg die Zeit. Doch anstatt ihr zu widersprechen, nickte der alte Zauberer gefällig. „Dann wäre das besprochen, vielen Dank Minerva. Selbstverständlich wird das unter uns dreien bleiben“, sagte er und sah Minerva über den Rand seiner Brillengläser freundlich an.

„Natürlich Albus“, sagte sie.

Dumbledore lächelte und sagte: „Ich müsste noch kurz etwas mit Severus alleine besprechen.“

„Aber sicher.“ Die strenge Zauberin nickte Dumbledore zu, ignorierte den hasserfüllten Blick, den Severus ihr zu warf und verließ das Büro.

Severus kochte vor Wut und sah geflissentlich ein paar Zentimeter an Dumbledores Gesicht vorbei. „Severus, ich tue das nicht um dich zu quälen. Ich tue das aus Sorge um dich.“

Severus blickte den alten Zauberer an. Er kniff die Augen zusammen und entgegnete spitz: „Es ist nicht notwendig, dass sie sich Sorgen. Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe. Als ich zugestimmt hatte, zurück zu gehen, wusste ich exakt, wie es werden würde.“

Dumbledore nickte bedauernd, doch sagte bestimmt: „Dann wirst du mir zustimmen, dass dieses Arrangement das Beste für alle ist.“

Severus erwiderte nichts. Natürlich machte es Sinn, logisch betrachtet. Doch die Kerker waren SEIN Zuhause, SEINE Zuflucht. Es hatte einen Grund, warum er seine Tür verhext hatte. Er wollte niemanden dort drinnen haben, selbst wenn es nur für kurze Zeit war. Und Minerva ging ihm ohnehin schon auf die Nerven, seit sie in den letzten Jahren ständig den Hauspokal holte.

„Nachdem wir das geklärt haben, müssen wir noch einmal deine Freundin Marie Braun besprechen.“

Severus sah den alten Zauberer an. Richtig. Die hatte er ja ganz vergessen.

„Sie ist nicht meine Freundin. Sie ist…“ Dumbledore musterte ihn aufmerksam und Severus fürchtete, einzugestehen, dass er aus einem unbedachten Moment heraus gehandelt hatte.

„Ich kenne sie kaum“, gestand er schließlich leise. „Ich habe sie erst einmal getroffen.“
Dumbledore sagte nichts, er sah nicht einmal wütend aus, weil Severus eine fremde Frau in das Hauptquartier gebracht hatte, sondern blickte ihn mit wachen, strengen Augen an und wartete, dass Severus sich erklären würde.

Severus seufzte. Er hasste es, wenn er das tat. Wenn der dunkle Lord unzufrieden mit einem war, wurde derjenige physisch gefoltert und danach war die Sache gegessen. Dumbledore dagegen war ein Meister darin, mit einem einzigen Blick echte Schuldgefühlte zu Tage zu befördern. Und Severus konnte es nicht ertragen, wenn Dumbledore unzufrieden mit ihm war. Dazu hatte er zu große Achtung vor dem Mann.

Fest sah er Dumbledore in die Augen und sagte: „Ich schwöre, bei Merlin, diese Frau ist keine Gefahr für den Orden. Ich hätte sie nicht dorthin bringen sollen, aber ich hatte keine Zeit… Sie steht in keiner Verbindung zu Todessern oder dem dunklen Lord selbst.“

Dumbledore nickte, nachdenklich. „Und Voldemort denkt, was genau, was du mit ihr vorhast?“

Severus verzog das Gesicht. „Er denkt ich halte mir ein nettes kleines Haustier.“
Verstehen huschte über Dumbledores Gesicht und seine hellen, klaren Augen verdunkelten sich kurz. „Und er geht davon aus, dass du sie am Ende tötest?“

„Natürlich.“

Dumbledore nickte, sein Blick schweifte nachdenklich zum Fenster. Severus wusste, dass sein brillanter Verstand die Situation abwog, er kannte diesen Blick von Dumbledore gut, kannte diese Seite von Dumbledore vermutlich besser als die meisten Menschen, die in dem alten Zauberer nur den quirligen Bekloppten sahen, den er - zu Severus absolutem Unverständnis - so oft gab.

„Und was wirst du tun, wenn er nach ihr fragt? Wenn er sie sehen will, oder dem Spektakel gar beiwohnen will?“, sagte er schließlich leise und sah ihn wieder an.

Severus antwortete nicht und wich seinem Blick aus.

„Severus?“

Steif sagte er: „Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Es war durchaus üblich…“ Severus schluckte, doch schon nach einem kurzen Moment fuhr er glatt fort: „Todesser hatten sich damals immer mal wieder Muggel oder in Ungnade gefallene Halbblüter gehalten. Der dunkle Lord hat sich für keinen einzigen von ihnen interessiert. Und im Moment hat er weitaus wichtigeres im Kopf als das.“

Der Schulleiter erwiderte nichts darauf, sondern faltete nur mit einem tiefen Runzeln auf der Stirn die Finger unter dem Kinn. Bestimmt fügte Severus hinzu: „Er wird nicht nach ihr fragen.“

Dumbledore schwieg noch immer und Stille hing im Raum, nur unterbrochen von Fawkes schnabelartigem Geklapper. Schließlich ertrug Severus es nicht mehr. Wütend zischte er: „Was ich tun muss, Sir. Ich bin nicht dumm, ich weiß sehr wohl was auf dem Spiel steht. Ich werde selbstverständlich tun, was ich tun muss.“

Dumbledore nickte und sah ihn traurig an. Leise sagte er „In Ordnung.“

Nach einem weiteren Moment ungemütlicher Stille fragte er Severus neugierig: „Warum hast du sie gerettet? Ich weiß, du sagtest schon in der Nacht, als du sie mitbrachtest, es sei eine reine Kurzschlusshandlung, aber…. ?“

„Benötige ich einen Grund, ein Menschenleben zu retten, Dumbledore?“

„Ganz und gar nicht, Severus. Das war sehr nobel von dir. Ich habe mich nur gewundert ob diese Dame vielleicht deine Partnerin ist…“

„Meine Partnerin?“, sagte Severus trocken und zog, von dem plötzlichem Themenwechsel belustigt eine Augenbrauche nach oben.

„Sie schien dich zu kennen, ihr seid laut ihren Angaben Nachbarn und du bist nicht mit vielen Menschen aus deiner Nachbarschaft befreundet...“

Das war bestensfalls eine höfliche Untertreibung. Severus war natürlich mit keinem einzigen seiner Nachbarn befreundet. „Wie ich schon sagte“, sagte Severus steif, „kenne ich sie kaum. Also nein, sie ist nicht meine …Partnerin“, tiefer Sarkasmus tropfte aus seiner Stimme. „Wir sind nicht befreundet. Ich stehe in keiner Beziehung zur ihr, Dumbledore. Bis gerade eben wusste ich nicht einmal, dass ihr Nachname Braun ist.“

Dumbledore seufzte erneut. „Ich muss gestehen, ich hatte dies gleichermaßen gehofft und befürchtet. Du könntest jemanden an deiner Seite gebrauchen, Severus“, sagte der alte Zauberer und sah ihn sanft an. „Jemanden, der dich durch diese schweren Zeiten bringt.“

Severus, noch irritierter von der Richtung, die das Gespräch angenommen hatte, sah ihn blank an. „Ich brauche niemanden.“

Sein Gegenüber ignoriere seinen Einwand und fuhr fort: „Aber gleichzeitig wäre es eine Tragödie, wenn dieser jemand Marie Braun wäre.“

Severus zog die Augenbrauen zusammen. Dumbledore, der dies bemerkte, sagte sanft: „Versteh mich nicht falsch, Severus. Ich freue mich, dass du diese junge Dame retten konntest, das tue ich. Je mehr Leben wir retten können, desto besser. Das ist der Grund, warum wir all das hier überhaupt machen. Um Leben zu retten! - Aber du weißt, dass wir auf alle, auch auf die schrecklichsten Szenarien, vorbereitet sein müssen. Es ist nur ein Gedankengang von vielen - Ich muss diese Situation einfach in Erwägung ziehen.“

Severus nickte, geschlagen. Er hatte gerade erst einen Stärkungstrank genommen, doch plötzlich fühlte er sich wieder müde.

„Ich habe sie in den Orden aufgenommen. Sie wird dauerhaft im Hauptquartier bleiben. Ich habe sie einen magisch bindenden Vertrag unterschreiben lassen, der es ihr nicht ermöglichen wird das Haus zu verlassen.“

Severus sah überrascht auf. Solche Maßnahmen hatte er bei dem Hund nicht ergriffen.

Dumbledore, der seinen Blick richtig deutete, sagte leichthin: „Ich habe dir vertraut, als du sagtest, sie sei keine Gefahr. Und ich habe dir vertraut, als du sagtest, sie könne nicht weg, daher dieser, zugegebener Maßen rigorose, Schritt. Mit Sheffield, dem Angriff auf Harry, seiner nahenden Anhörung, deiner Verletzung und…“ Dumbledore unterbrach sich. „ einigen anderen Dingen… Im Moment ist so viel passiert, dass ich nicht die Zeit hatte für eine vielleicht etwas taktvollere Lösung“, gestand er und fuhr nach einem kurzen Moment munter fort: „Sie hat es jedoch ohne zu zögern unterschrieben. Das ist ein gutes Zeichen. Und da sie es nun mal unterschrieben hat, belassen wir es vorläufig dabei. Bist du einverstanden?“

„Ja“, sagte Severus leise. „Sie kann auf keinen Fall das Haus verlassen. Wenn ein Todesser sie sieht…“ Er fuhr nicht fort. Dumbledore kannte das Risiko.

Dumbledore nickte. „Gut, dann wird sie also vorläufig im Hauptquartier bleiben.“ Der alte Zauberer lehnte sich zurück. „Wirst du heute Abend am Treffen teilnehmen?“, fragte er.

Richtig, es waren drei Tage vergangen, heute war bereits wieder ein Treffen des Ordens. Severus zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Ich wollte als nächstes zu Lucius, der dunkle Lord hatte von neuen Plänen gesprochen die Lucius ausarbeiten soll, bezüglich Azkaban. Bisher konnte ich noch nichts darüber in Erfahrung bringen. Ich weiß nicht, ob der dunkle Lord mich rufen wird, er hat es offenbar ganze drei Tage nicht getan…“ Severus beunruhigte diese Tatsache sehr. Der dunkle Lord war nicht unbedingt für seine Gnade bekannt – sollte er ihm tatsächlich eine Auszeit gegönnt haben?

„Ich komme, falls ich es rechtzeitig schaffe. Denn abgesehen davon, hätte ich sowieso nichts zu berichten. Die letzten drei Tage waren erstaunlich ruhig“, sagte er mit einem spöttischen Lächeln.

Dumbledore zog seine Taschenuhr hervor. „Es ist jetzt 5 Uhr. Ich werde das Meeting auf 10 Uhr abends verschieben, das sollte doch reichen?“

Severus zuckte erneut die Schultern. „Es kommt darauf an, was im Hause Malfoy sonst noch geboten ist. Wenn sie mich zum Essen einladen, kann ich das nicht ablehnen. Ich versuche, es zu schaffen.“

----

Severus hob seinen Arm. Das Mal prickelte kurz, als er das Grundstück der Malfoys durch schwere Eisentore betrat. Das Grundstück war auf mehrere Arten gesichert, hauptsächlich durch einige widerliche kleine Zauber und sogar durch ein paar legale. Doch das Mal gewährte ihm – und allen anderen Todessern – unversehrten Eintritt.

„Hallo Severus, schön dich zu sehen“, begrüßte ihn die Hausherrin des Manors an der Eingangstüre. Narzissa Malfoy war noch nie ein Fass überbrodelnder Lebensfreude gewesen, doch Severus bemerkte, dass sie in den vergangenen Wochen noch stiller war als sonst. Ihm gegenüber war Narzissa stets höflich. Aber Severus wusste das es ihr nicht passte, dass die Todesser, und gelegentlich auch der dunkle Lord selbst, in ihrem Haus ein- und aus spazierten.
Doch natürlich würde sie nie etwas dergleichen sagen. Zum einen, weil sie die Ansichten des dunklen Lords tatsächlich teilte. Zum anderen, weil Narzissa clever war. Sie wusste, wann sie den Mund zu halten hatte.

Severus nicke höflich, nahm seinen Umhang ab und sagte: „Danke, ebenso Narzissa. Wie geht es dir?“

„Gut, natürlich“, antwortete sie mit einem dünnen Lächeln und fügte hinzu: „Sie sind im grünen Salon.“

Severus nickte ihr noch einmal zu und ging direkt nach hinten. Der grüne Salon war so etwas wie Lucius Malfoys persönliches Wohnzimmer, er war schon viele Male dort gewesen.

Als er eintrat, wandten sich die Anwesenden ihm zu. „Severus“, Lucius, der über einige Pergamentrollen auf dem großen Eichentisch in der Mitte des Raumes gebeugt war, drehte sich überrascht um, „da bist du ja. So schnell hatte ich nicht mit dir gerechnet.“

Severus warf seinen Umhang auf einen grünen, mit Samt bezogenen Sessel. „Ich bin sehr wohl imstande die Zauber des dunklen Lords zu erdulden, Lucius“, sagte er kühl und ging zu ihm hinüber an den Tisch.

„Ich weiß“, sagte dieser leise und musterte ihn kurz.

„Crabbe, Goyle“, Severus begrüßte die beiden Zauberer, die in großen Sesseln am Feuer saßen und ihn stumm ansahen.

„Kann ich dir etwas anbieten? Cognac, Whiskey?“, fragte Malfoy und ging bereits zu einem kleinen Seitentischchen.

„Nein Danke“, sagte Severus langsam und beugte sich über die Pergamente am Tisch. „Ich muss später noch zu Dumbledore, ich kann es mir nicht leisten meinen Verstand einzunebeln.“

Malfoy kam zurück zum Tisch. „Ein Jammer. Das ist ein 74er Ardbeg.“

Severus seufzte. Das war in der Tat ein Jammer. Aber er konnte es sich nicht leisten in Gegenwart von Todessern zu trinken. Er brauchte die volle Kontrolle über seinen Verstand.

„Was ist das“, fragte er und deutete auf die Pläne vor ihm.

„Azkaban“, sagte Malfoy gelassen. Severus sah auf und starrte ihn überrascht an. Der blonde Zauberer blickte triumphierend. „Wunderbar, nicht wahr?“

Severus lächelte. „Das ist es, Lucius. Sind das tatsächlich vollständige Pläne oder täuschen mich meine Augen?“

„Natürlich sind sie vollständig“, sagte Malfoy herablassend. Severus richtete sich auf. „Jetzt würde ich tatsächlich gerne mit dir anstoßen. Das ist unglaublich, Lucius. Es war sicher nicht leicht an diese zu kommen.“ Severus blickte Malfoy anerkennend an und der blonde Zauberer lächelte zufrieden zurück.

„Ich nehme an, der dunkle Lord ist sehr zufrieden mit dir“, sagte Severus leise.

Malfoy ging nun hinüber zum Feuer und setzte sich ebenfalls in einen Sessel. „Er hat es durchaus sehr gebilligt, dass ich so schnell an die Pläne kam“, sagte er leise, doch sein Gesicht glühte vor Selbstgefälligkeit. „Wir hatten gestern Abend ein Meeting, Severus, du hast es leider verpasst, sonst hättest du seine Worte miterleben können. Ich bin gerade nur noch einmal über die Baupläne gegangen.“

„Dann habt ihr die Pläne schon besprochen? Das Vorgehen?“, fragte Severus nun ernsthaft

„Ja, in der Tat.“

Severus fluchte. Das war wichtig gewesen und jetzt musste er sich mit Informationen aus zweiter Hand zufrieden geben. Er konnte sich solche Schnitzer nicht leisten.

„Keine Bange. Der dunkle Lord selbst hat dich entschuldigt.“

Severus nickte, besorgt. War das, weil der dunkle Lord wusste, wie lange es dauerte, bis man sich von einem Incendio dolor corporis-Fluch erholte? Oder wollte er ihn bewusst von diesem Meeting fern halten?
„Es ärgert mich nur, dass ich so etwas bedeutendes verpasst habe!“, sagte Severus leise.
„Das kann ich gut nachvollziehen. Keine Sorge, er hat mir aufgetragen dir zu berichten was beschlossen wurde.“
„Beinahe beneide ich dich“, sagte Severus mit einem spöttischen Lächeln und setzte sich ebenfalls mit ans Feuer. „Der dunkle Lord hat eine hohe Achtung vor dir!“

„Ach nicht doch, Severus“, sagte Malfoy glatt. „Wir alle wissen, wie wichtig deine Arbeit für den Lord ist. Und bei Merlin, ich würde um nichts in der Welt mit dir tauschen wollen. Ständig diesen selbstgerechten, alten Nichtsnutz um sich zu haben stelle ich mir anstrengend vor.“

„Ja“, schnaubte Severus verdrießlich. „Ich weiß natürlich, wie wichtig es ist, dass Dumbledore mir vertraut. Aber es gibt Tage, an denen ich mich sehr zusammenreißen muss, damit ich nicht nach meinen Zauberstab greife.“ Zum Teil stimmte das sogar. Der alte Zauberer brachte ihn manchmal zur Weißglut. Mit seiner neuen Minerva-Regel zum Beispiel.

Malfoy lachte.

„Wo wir beim Thema sind, hat der Lord dir auch gesagt, wie ich mich verhalten soll in dieser Hinsicht?“ Malfoy sah ihn verwirrt an. „Nun, Dumbledore erwartet Informationen. So etwas Riesiges wie Azkaban kann ich ihm kaum glaubwürdig verschweigen.“

Malfoy fluchte. „Es ist beschämend, dass wir diesen alten Idioten auch noch zufrieden stellen müssen!“

„Wem sagst du das“, sage Severus und starrte nachdenklich ins Feuer.

„Nein, das hatten wir nicht besprochen, Severus. Am besten sagst du zu Dumbledore nichts, bevor der dunkle Lord dir seine Anweisungen gibt.“

„Ja, vermutlich das Beste…“, stimmte er Lucius nachdenklich zu.

Den restlichen Abend verbrachte er mit Lucius am Feuer. Er schätzte Lucius Malfoy. Auch wenn er gegen ihn arbeitete, hatte der Mann einen hellen Verstand. Lucius klärte ihn über die Einzelheiten der „Operation Azkaban“ auf, wie er es nannte. Zu Severus großer Überraschung sollte diese schon in ein paar Wochen stattfinden.

Der Hausherr sprach über verschiedene Taktiken, ihre Gefolgsleute zu befreien – denn Azkaban war auch ohne die Dementoren ein stattliches Hindernis. Irgendwann hatte sich dieses Thema jedoch erschöpft und Severus und der blonde Zauberer wandten sich anderen Dingen zu.

Sie sprachen über Draco, darüber, ob Slytherin es schaffte endlich die vermaledeiten Gryffindor im Quidditch zu schlagen. Sie sprachen über den Tagespropheten, das Wetter, gemeinsame Bekannte.

Crabbe und Goyle trugen nicht viel zur Unterhaltung bei. In Severus Augen waren die beiden Männer dumme Grobschlächter. Geeignet für die niederen Aufgaben, für alles andere Unbrauchbar. Er bezweifelte tatsächlich, dass die beiden Lesen, geschweige denn Schreiben konnten. Severus würde nie verstehen, warum sich Lucius Malfoy mit ihnen umgab, aber so war es schon immer gewesen.

Wenn man den Teil des Gespräches abzog, der sich auf Azkaban bezog, war es ein ganz normaler Abend im Haus der Malfoys.


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck