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Abseits der Pfade - Severus Snape - Kapitel 12

von lenali

„Der Orden des Phönix hat im Moment 23 Mitglieder, dich eingeschlossen“, sagte Tonks feierlich.

„Nur 23?“, hauchte Marie. „Das ist nicht besonders viel.“

„Ja, nun ja... Aber es gibt noch viele weitere Zauberer und Hexen, die dem Orden zuarbeiten. Viele wollen dem Orden nicht ganz beitreten“, sagte Tonks und Marie notierte den verärgerten Unterton. „Sie haben Angst. Und viele wissen gar nicht, dass es den Orden wieder gibt…“
„…und ein paar würden gerne beitreten, dürfen es jedoch nicht“, warf Sirius ein. Marie war überrascht, dass er sich an der Unterhaltung tatsächlich beteiligte; doch sowohl Sirius als auch Remus musterten die beiden Frauen mit aufmerksamen Mienen.

„Was vernünftig ist, Sirius. Dieses Gespräch hatten wir schon“, sagte Remus gelassen und beendete damit, was immer Sirius noch hinzufügen wollte. Alle drei wandten sich nun erwartungsvoll Marie zu.

Hieß das etwa, sie sollte schon etwas erzählen? „Aber…“

„Nein“, sagte Tonks entschieden, „jetzt bist du dran!“

„Aber das war doch überhaupt keine Info, das war nur….“

Tonks hob ungeduldig die Augenbrauen und auch Sirius und Remus sahen sie unverändert neugierig an. Marie trommelte mit Ihren Fingern auf den Tisch. Schließlich seufzte sie. „Was wollt ihr wissen?“

„Am besten fängst du von vorne an. Grundinfos. Wo bist du aufgewachsen, wo kommst du her, Marie Braun klingt nicht gerade englisch und du hast einen eigenartigen Akzent…“

„Vielen Dank, Tonks“, sagte Marie. Da fühlte man sich doch gleich besser.
Marie überlegte einen Moment. Die drei Ordensmitglieder waren bisher sehr nett zu ihr gewesen. Na gut, zwei. Sirius zählte definitiv nicht dazu. Dennoch war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich wollte, dass diese Menschen so viel über sie wussten.

Andererseits wollte sie selbst ja unbedingt mehr über den Orden erfahren. Was solls, dachte sie sich und holte tief Luft: „Ich bin in Deutschland geboren, wir haben in der Nähe von München gelebt.“
„Und?“, fragte Tonks neugierig.
„Und was?“
„Und weiter, natürlich. Du glaubst doch nicht etwa, dass du mit einem Satz davon kommst?“, grinste Tonks sie gut gelaunt an.

„Du hast auch nur einen Satz gesagt!“, antwortete Marie verärgert.
„Ja, aber ich hab dir etwas über den einzigartigen, geheimnisumwobenen“ hier fuchtelte sie wie wild mit ihren Händen in der Luft „Orden des Phönix erzählt. Diese Infos sind unglaublich wertvoll. Pro Lebensabschnitt erhältst du einen weiteren Satz von mir!“, versprach sie.

Marie kniff die Augen zusammen, das war kaum fair. Dennoch stimmte sie dem zu. Was machte es, jetzt noch, wenn sie diesen Leuten ihre Lebensgeschichte erzählte? Sie hatte ja abgeschlossen mit ihrem Leben. Sie wollte nur noch KÄMPFEN. Und dafür brauchte sie Informationen.

„Mein Vater war Deutscher, meine Mutter Schwedin“, fing sie erneut an. „Als ich 4 Jahre alt war, ist mein Vater tödlich verunglückt…“

„Das tut mir Leid“, sagte Tonks und ihre knallroten Haare verblassten kurzzeitig einen Ton. Marie lächelte leicht. Es war unglaublich faszinierend, wie sich Tonks Stimmungen in ihrem Aussehen manifestierten.

„Schon gut. Es ist schon lange her. Jedenfalls, meine Mutter ist damals zurück nach Schweden und hat mich natürlich mitgenommen. Wir sind in die Provinz Norbottens Iän gezogen. Meine Großeltern und meine Mutter leben dort immer noch in einem sehr sehr kleinen Dorf.“

Marie sah die anderen erwartungsvoll an. Doch Tonks machte nicht den Eindruck, als würde ihr das bereits reichen. Also seufzte sie ungeduldig und fuhr fort:

„Deswegen bin ich natürlich nach Durmstrang, es ist …“ Sie unterbrach sich. Sirius, Remus und Tonks hatten sich erwartungsvoll nach vorne gebeugt.

„Es ist was?“, fragte Remus interessiert.

Marie schüttelte den Kopf und lächelte. Sie wollte sagen: „Es ist natürlich viel näher als Hogwarts“. Doch sie hätte nicht weiterreden können, selbst wenn sie wollte. Und sie wollte nicht. Definitiv nicht.

„Du kannst es uns nicht sagen?“, fragte Tonks und ihre Augen glänzten vor Aufregung.

„Nein. Und selbst wenn, würde ich es euch nicht sagen.“

„Als ob uns diese widerliche Schule interessieren würde“, schnaubte Sirius abfällig. Marie kniff wütend die Augen zusammen „Du weißt gar nichts über das Durmstrang-Institut“, sagte sie bissig, „und damit hast du kein Recht, auch nur über Durmstrang zu reden!“

Sirius hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Remus sanft sagte: „Das stimmt. Wir alle wissen nichts von Durmstrang. Das ist der Grund, warum deine alte Schule vielleicht ein wenig… ähem… missverstanden wird.“

„Missverstanden?“, fauchte Sirius, „Jetzt hör aber auf Moony!“

„Was ich sagen will, ist, dass du uns helfen könntest, Durmstrang besser zu verstehen, wenn du uns etwas darüber erzählen würdest.“

Marie überlegte einen Moment. Es hatte viele Gründe, warum über Durmstrang so wenig bekannt war. Zum einen, wurde es mit einem Zauber geschützt, der es seinen Schülern unmöglich machte, allzu viel darüber zu erzählen und der Zauber machte es magisch begabten Menschen auch unmöglich Durmstrang zu orten. Zum anderen war es eine Sache des Stolzes. Ja… so konnte man es ausdrücken. Stolz. Jeder Schüler Durmstrangs war Teil einer Gemeinschaft und es war aufs schwerste verpönt, die Geheimnisse der Schule Preis zu geben. Durmstrang war EINE Schule, und zwar nicht nur für die 7 Jahrgänge, die sich Jahr für Jahr im Schulgebäude aufhielten, sondern für all die Generationen, die je durch die Durmstrang-Räume gewandelt waren.

Durmstrang war nicht einfach nur eine Institution. Es war eine Gemeinschaft. Es war ein Club. Durmstrang zog sich durch das ganze Leben hindurch.
Und auch wenn die Schüler untereinander oft stritten (und zugegebener Maßen endete dies oft genug im Krankenzimmer), Durmstranger würden sich immer helfen, nach außen hin waren sie vereint – über alle Generationen Durmstrangs hinweg. Und sie war stolz darauf, dem anzugehören. Sie war eine stolze Durmstrangerin.

So hatte sie auch ihren Job bekommen. Ihr Arbeitgeber… Ex-Arbeitgeber, verbesserte sie sich in Gedanken, war natürlich Durmstranger.
Also nein. Sie wollte diesen Hogwarts-Leuten nichts über Durmstrang erzählen. Sie würden es wahrscheinlich nicht verstehen, schließlich förderte Hogwarts die Trennung seiner Schüler sogar noch.
Allerdings gab es eine Sache, von denen das Institut sogar wollte, dass es erzählt wurde…

„Ich KANN euch nichts über Durmstrang erzählen“, sagte sie, wohl wissend, dass es mehr mit persönlichen, moralischen Gründen zu tun hatte, als mit dem Bann. Der Bann hielt sie davon ab, zu verraten wo Durmstrang lag, nicht jedoch, über die Schule selbst zu reden. Aber das konnten sie ja nicht wissen. „Bis auf eins, ich hatte es letztens schon erwähnt.“

Sirius ließ sich auf seinem Stuhl wieder nach vorne krachen und auch Tonks und Remus musterten sie mit unverhohlener Neugierde.

„Unser Lehrer für Zaubereigeschichte war ein Vampir.“

Tonks atmete zischend ein, sah aber vollkommen begeistert aus. Remus musterte Marie nachdenklich und Sirius sie ungläubig.

„Einen echten Vampir? Ich bin noch nie einem begegnet“, sagte Tonks verzückt und Sirius meinte: „Ist es nicht ein wenig unpassend für einen Vampir, Zaubereigeschichte zu unterrichten?“
„Ganz und gar nicht“, sagte Marie mit einem zufriedenen Grinsen. „Herr Komarow hat sie schließlich persönlich durchlebt. Er kann aus erster Hand berichten, sein Unterricht ist unglaublich spannend!“ Die beiden sahen sie einen Moment an, offenbar unsicher, was sie sagen sollten.

„Und die Eltern haben kein Problem damit, ihre Schüler von einem Vampir unterrichten zu lassen?“, fragte Remus leise. Marie schüttelt den Kopf. „Er ist, zugegebener Maßen, anfangs sehr einschüchternd. Aber im Normalfall wurden die Eltern auch schon von ihm unterrichtet, sie wissen also, dass er ein toller Lehrer ist. Und sie wissen natürlich, dass er nie einem Durmstrang-Schüler etwas tun würde.“
„Ja aber wie ernährt er sich denn? Ist das nicht… gefährlich…“, Tonks sah unsicher zu Remus hinüber, „für die Schüler?“

„Komarow hat vor knapp 400 Jahren mit dem damaligen Durmstrang-Direktor einen Deal geschlossen. Das war zu der Zeit, in der die Zaubereigemeinschaft verstärkt Jagd auf Vampire gemacht hat. Vampire wurden beinahe ausgerottet, es gibt nur noch ganz wenige…“, driftete Marie ab. „Jedenfalls versprach Komarow kostenlos zu unterrichten und er versprach keine Menschen zu töten, wenn Durmstrang ihm Unterschlupf gewähre. Er wollte dafür nur Kost und Logis. Durmstrang hatte zu der Zeit noch nicht die finanziellen Mittel, die es heute hat, also hat der Direktor zugestimmt. Damals wurde jeder Siebtklässler verpflichtet alle zwei Monate Blut zu spenden.“

Die anderen sahen sie mit entsetzten Gesichtern an und Marie fuhr hastig fort: „Heute ist die Spende natürlich freiwillig, aber es gibt kaum Siebtklässler, die nicht spenden. Im Gegenteil, der Schulrat lehnt jedes Jahr den Antrag der Schülerschaft ab, der es auch den jüngeren Schülern ermöglichen würde zu spenden.“
Die Blicke hatten sich nicht sonderlich geändert. Es war immer dasselbe.
„Ich weiß, das klingt erst einmal merkwürdig. Aber es ist eben eine alte Tradition in Durmstrang. Komarow ist ein unglaublich netter Herr“, Marie stutze „auf seine eigene Art. Die meisten Schüler vergöttern ihn. Und er sorgt sich tatsächlich um seine Schüler, er würde ihnen nie ein Haar krümmen. Aber er ist nun mal ein Vampir und ohne Blut würde er sterben. Wäre es da nicht ziemlich egoistisch, nicht zu spenden, wenn er es zum Überleben BRAUCHT und wir es gut entbehren können? Nach dem Spenden erhalten die Schüler sofort einen Blutbildenden Trank, es ist wirklich kein großer Akt…“
Tonks Mund hing offen und auch die beiden Männer sahen sie nachdenklich an.

„Dann hast du dich auch regelmäßig…. beißen lassen?“, fragte Tonks unsicher.

„Oh Nein. Das wird schon lange nicht mehr gemacht. Hat hygienische Gründe. Das Blut wird in unserem Krankenzimmer gespendet, Komarow ist da nicht einmal anwesend. Es kann magisch frisch gehalten werden, so hat er auch immer einen kleinen Vorrat.“

Nach einem weiteren Moment nachdenklicher Stille fragte Remus:
„Wieso kannst du uns ausgerechnet davon erzählen?“

„Ist das nicht offensichtlich? Komarow möchte, dass die Welt erfährt, dass Vampire nicht immer reißwütige, grauenhafte Monster sind. Es gibt auch zivilisierte unter ihnen. Und wahrscheinlich hofft er, so weiterhin Spender anzuwerben“, lachte Marie. „Die meisten Durmstranger spenden auch nach ihrem Abschluss hin und wieder. Ich war das letzte Mal allerdings schon vor zwei Jahren, damals, bevor ich nach Großbritannien gezogen…“

Marie unterbrach sich. Ein jäher, grober Schmerz durchfuhr sie. Wie immer, wenn sie an ihn dachte. Bevor Toms Bild erneut in ihrem Kopf erschien, sagte sie hastig: „Du bist dran, Tonks.“

Tonks, die ihren Stimmungswechsel offenbar nicht bemerkte, nickte. „Der Orden hat im Moment sozusagen 5 Standbeine, oder Aufgaben, wie immer man es nennen mag. Die größte Aufgabe, die den meisten Raum einnimmt und an denen die meisten Mitglieder beteiligt sind, ist natürlich der Schutz von Harry Potter.“

Marie nickte, begierig mehr zu erfahren und Tonks fuhr fort:
„Die Ordensmitglieder bewachen ihn rund um die Uhr, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Er lebt bei seinen Muggelverwandten in Little Whining…“
„Zum Glück nicht mehr lange. Dumbledore hat endlich zugestimmt, ihn hierher zu holen“, warf Sirius ein und wie auch schon tagsüber, beim Putzen, wurde sein sonst zermürbtes Gesicht von einem breiten Grinsen erhellt, sobald er von Harry Potter sprach. Marie lächelte zurück. Sie war so gespannt darauf, diesen Jungen kennen zu lernen, ob er nun verrückt war oder nicht.

„Harry sicher zu halten, ist die oberste Priorität des Orders“, mischte Remus sich in die Unterhaltung ein. „Er ist die größte Hoffnung, die wir haben.“
„Dann stimmt es?“, fragte Marie, „Der Potter-Junge ist der Auserwählte? Er wird Ihr-wisst-schon-wen besiegen?“

Remus und Sirius schenkten einander kurze Blicke. Sie sah vieles darin, Sorge, Widerstand, Angst, aber auch Stolz, Hoffnung und Zuversicht.
„Zumindest sagt Dumbledore das“, antwortete Sirius fest und Marie sprangen unwillkürlich Tränen in die Augen.

Natürlich hatte sie selbst versucht, den dunklen Zauberer zu attackieren. Aber wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht wirklich damit gerechnet Erfolg zu haben. Wie konnte man jemanden besiegen, der von den Toten auferstanden war? Darüber hinaus war sie eine durchschnittliche Hexe, in allem was sie tat. Wenn es Dumbledore – und all den anderen, begabten Zauberern und Hexen, die sich mit ihm duelliert hatten – nicht gelungen war, Du-weißt-schon-wen zu besiegen, warum hätte es ihr gelingen sollen? Im Grunde hatte sie nicht geglaubt, lebend aus dieser Sache heraus zu kommen. Sie wollte nur Rache. Und bis zu eben diesem Moment hatte sie nicht geglaubt, dass es tatsächlich möglich war, Du-weißt-schon-wen zu besiegen.

Oh sicher, der Orden war eine großartige Institution, der dem dunklen Lord schadete, so gut es ging, aber in ihren Augen war er nur ein kleiner Tropfen auf einem großen sandigen Stein. Doch wenn Albus Dumbledore sagte, dass der Junge Harry Potter den dunklen Zauberer besiegen würde – dann glaubte sie das. Sie spürte, wie die Hoffnung in ihr anschwellte und zittrig atmete sie aus: „Bei Merlin, ich hoffe er hat Recht.“

Remus nickte. „Harry ist ein sehr begabter Zauberer, ich hatte das Glück ihn ein Jahr lang unterrichten zu dürfen, wirklich faszinierend, dieses Talent...“ Remus schien in Gedanken, doch nach einem Moment sagte er: „Im Augenblick jedoch ist er noch viel zu jung, er ist gerade erst 15 Jahre alt geworden. Dumbledore möchte, dass er nach Möglichkeit die Schule beendet, bevor er sich Lord Voldemort entgegen stellt.“

„Falls das überhaupt möglich ist…“, sagte Sirius leise.

„Jedenfalls bewacht der Orden Harry“, schloss Tonks das Thema. „Du bist dran!“

Marie rollte die Augen. Dieses „Spiel“ ging ihr schon jetzt auf die Nerven. „Wen interessiert denn meine Lebensgeschichte, wenn man über Harry Potter (!) spricht?“, fragte Marie ungeduldig in die Runde. Sie erhielt keine Antwort. „Was wollt ihr wissen?“, sagte sie schließlich, bemüht höflich. Schließlich hielt Tonks ihr Versprechen, dann konnte sie das auch.

„Was hast du nach der Schule gemacht?“

„Ich habe als Verkaufsassistentin bei Larsson Panna angefangen.“ Den ratlosen Blicken nach zu urteilen, half das keinem weiter. „Der Kesselhersteller Larsson? Die haben ihren Hauptsitz in Stockholm.“

„Ach ja, in der Tat. Das sind sehr… hochwertige Kessel, nicht wahr? Ich hab nie einen Larsson-Kessel besessen“, sagte Remus mit einem verlegenen Lächeln.

„Wieso weißt du dann, dass das hochwertige Kessel sind?“, fragte Sirius.

Remus seufzte. „DU hattest einen Larsson-Kessel, Sirus.“ Sirius blickte ihn verdutzt an. „Tatsächlich?“ Tonks kicherte, aber Remus rollte nur mit den Augen.

„Und du hast Kessel verkauft? Ist das nicht furchtbar langweilig?“, fragte Tonks. Offenbar entging Tonks, wie unhöflich diese Frage war. „Ganz und gar nicht“, antwortete Marie kühl. „Nach zwei Jahren hat mich Herr Larsson auch schon zur Verkäuferin befördert. Mit 19 Jahren! Ich war die jüngste Kesselverkäuferin seit einem Jahrhundert – und das ziemlich erfolgreich!“

Tonks sah nicht sonderlich beeindruckt aus und auch Sirius musterte sie offenbar gelangweilt. Nur Remus sah Marie zumindest… interessiert an.

„Man verdient sehr gut im Kesselgeschäft, vor allem im hochpreisigen Segment. Ich war zuständig für unsere Großkunden, also könnt ihr euch vorstellen…“

Sirius gähnte.

„Ach, vergesst es“, sagte Marie verärgert. Wie sie selbst schon gesagt hatte, wen interessierte ihre Lebensgeschichte, verglichen mit Themen wie dem Orden und Harry Potter?

„Nein, das ist wirklich… beeindruckend“, sagte Remus hastig, offenbar besaß ausgerechnet der Werwolf so etwas wie Anstand.

„Ach ja?“, fragte Sirius und zog feixend eine Augenbraue nach oben. „Du fandest Zaubertränke immer furchtbar langweilig, wenn ich mich richtig erinnere. Und du hast dich jedes Mal beschwert, wie unhandlich die Kessel sind, weil sie immer so viel Platz einnehmen beim…“

„Wie bist du dann in London gelandet?“, fragte Remus und ignorierte seinen Freund kurzerhand.

Marie schluckte. Sie war noch nicht bereit darüber zu reden und schüttelte, mehr für sich selbst, den Kopf. Tonks missinterpretierte ihr Kopfschütteln jedoch und sagte: „Stimmt, wir sind dran. Also, die zweite große Sache, mit der sich der Orden beschäftigt: die Mysteriumsabteilung im Zaubereiministerium.“

Sofort war Marie gefangen von dem, was Tonks erzählte. „Der Orden bewacht, ebenfalls rund um die Uhr, die Tür zur Mysteriumsabteilung. Eigentlich sollte dort sowieso niemand hinein gelangen, der nicht durch das Ministerium befugt dazu ist, aber das ist eben das Problem. Auf das Ministerium ist kein Verlass mehr, also haben wir diese Aufgabe selbst übernommen.“

Tonks nahm einen Schluck von ihrem Tee und Marie wartete gespannt, bis sie weiter erzählte.

„In der Mysteriumsabteilung liegt eine Prophezeiung, die Du-weißt-schon-wen und Harry Potter betrifft. Du-weißt-schon-wer will diese Prophezeiung unbedingt, also verhindern wir, dass er sie bekommt.“

„Es gibt eine Prophezeiung?“, fragte Marie überrascht. Davon hatte sie noch nie gehört.

„Ja. Zum Glück ist sie einigermaßen sicher verwahrt. Vorläufig kriegt er sie also nicht, dafür sorgen wir“, sagte Tonks entschlossen.
„Aber… was sagt die Prophezeiung?“, fragte Marie.
„Ich hab keinen blassen Schimmer“, sagte Tonks mit einem breiten Lächeln.

Marie wandte sich zu Remus, doch er schüttelte den Kopf, ebenso wie Sirius.
„Ihr beschützt eine Prophezeiung, von der ihr nicht einmal wisst, was sie sagt? Warum hört ihr sie euch nicht an?“ Dieses Verhalten irritierte Marie.
„Ist es nicht Grund genug, zu verhindern, dass Lord Voldemort das bekommt, was er sich wünscht?“, fragte Remus.
„Ja, natürlich. Schon. Aber man kann sie doch auch von ihm fernhalten UND sie sich selbst anhören, oder?“
„Erstens“, sagte Tonks. „ist es gar nicht möglich. Die Prophezeiung kann nur von denen geholt werden, über die sie gemacht wurde – sprich Du-weißt-schon-wer und Harry. In der Mysteriumsabteilung liegt sie also relativ sicher, denn Du-weißt-schon-wer will im Moment auf keinen Fall, dass das Ministerium von seiner Rückkehr erfährt. Er wird sicher nicht ins Ministerium marschieren um sie zu holen. Und zweitens“, fügte sie gewichtig hinzu, „kennt Dumbledore den Inhalt der Prophezeiung.“

Marie lehnte sich im Stuhl zurück und atmete tief ein. „Dumbledore kennt sie?“
„Ja“, sagte Sirius und klang etwas verärgert.
„Aber er sagt euch nicht, was sie prophezeit?“
„Nein“, antwortete Tonks. Marie meinte einen Hauch von Unzufriedenheit heraus zu hören. „Aber das spielt keine Rolle, solange Dumbledore sie kennt, oder? Er meint, es sei ohnehin nicht gut, zu viel auf Prophezeiungen zu geben. Dass sie selbsterfüllend seien oder so.“

Maries Herz stockte einen Moment. „Dann heißt das, dass die Prophezeiung gegen Harry Potter spricht?“ Welchen Grund hätte der weiße Zauberer denn sonst, diese geheim zu halten?

Tonks schüttelte vehement ihren Kopf und Remus sagte eilig: „Oh Nein. Laut Dumbledore spricht sich die Prophezeiung weder für, noch gegen Harry aus.“
„Aber… Was für eine lahme Prophezeiung ist das dann?“, fragte Marie, noch immer verunsichert.
Tonks lachte. „Genau das hab ich auch gefragt!“ Marie wollte etwas sagen, doch Remus fiel ihr ins Wort.
„Wie auch immer. Dumbledore wird seine Gründe haben, warum er uns nicht den Inhalt der Prophezeiung verrät. Alles was wir wissen müssen, ist, dass Lord Voldemort sie nicht in die Hände bekommen darf“, sagte er und erneut schien es, als würde er die Diskussion damit beenden.

„Ok. Aber warum seid ihr so sicher, dass Ihr-wisst-schon-wer nicht einfach eines Tages ins Ministerium spaziert?“, fragte Marie.
„Ahh…“, sagte Tonks und grinste breit „das ist sozusagen das dritte Standbein des Ordens. Dein Kumpel Snape hält uns da auf dem Laufenden.“
„Severus? Er ist nicht.. Wir sind nicht direkt befreundet…“, Marie stockte. „Was genau macht er?“
Tonks schüttelte den Kopf. „Du bist dran!“
Frustriert stöhnte Marie auf.

„Erzähl uns, wie es dich nach London verschlagen hat!“, schlug Remus mit einem Lächeln vor.

Maries Herz setzte aus. Sie spürte den Schmerz beinahe physisch. Sie spürte, wie er langsam durch ihren Körper glitt und wieder Besitz von ihr Ergriff. Die vergangenen Tage hatte sie jeden Gedanken an Tom verbannt. Der Vielsaft-Trank und dann der Orden hatten sie erfolgreich daran gehindert sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Marie bemerkte nicht, dass sie ihren Oberkörper mit den Armen umschlang, den anderen entging es jedoch nicht. Ihnen entging auch nicht der Wechsel von Euphorie und Erregung zu der vollkommenen Ruhe und Stille, die von ihr auszugehen schien.

Marie wollte nicht über ihn reden, alleine an ihn zu denken, tat weh. Aber sie hatte geschworen, ihn zu rächen, oder? Wenn diese Ordensleute also nun diese Info im Austausch für weitere Infos verlangten, konnte sie es ihnen doch sicherlich sagen?

„Mein Verlobter…“, Maries Stimme versagte. Sie brachte es noch nicht einmal fertig, seinen Namen auszusprechen. Mein Verlobter Tom, dachte sie und spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen. Hastig atmete sie tief ein und aus und kämpfte gegen die Tränen an. „Er…“ versuchte sie es erneut. „Er…“ Sie konnte es nicht aussprechen. Zu sagen er sei tot - es war so endgültig. Sie konnte es einfach nicht. Also flüsterte sie nur leise „Sie haben….“ Doch nicht einmal das wollte Marie über die Lippen.

„Ich denke, wir verstehen auch so“, murmelte Remus leise.
„Ach kommt schon, ein paar Tränen und ihr lasst euch erweichen? Nach allem, was wir selbst durchgemacht haben?“, fragte Sirius. Es klang nicht einmal spöttisch. Eher interessiert.
„Gerade deswegen solltest du es um so besser verstehen“, wies Remus seinen Freund zurecht. Sirius schwieg und Tonks, unsicher, was sie sagen sollte, erzählte einfach weiter in die Stille und lenkte Marie damit höchst erfolgreich ab.

„Snape war früher ein Todesser. Er hat jedoch, noch bevor der erste Krieg zu Ende war, die Seiten gewechselt…“

„Das glaubst du nicht wirklich Tonks, ich weiß, dass du das nicht glaubst“, Sirius flüsterte, aber seine Stimme war kalt und seine Augen unglaublich hart.

„Dumbledore sagt…“,

„Dumbledore sagt, Dumbledore sagt“, äffte Sirius seine Cousine nach. „Ich kann es bald nicht mehr hören. Snape ist eine kleine, schleimige, hintertückische Ratte. Todesser ändern sich nicht, er…“

Remus unterbrach ihn, er ignorierte Sirius geradezu, wie schon vorhin und Marie war sich sicher, dass Sirius jedem anderen dafür eine Faust ins Gesicht geschlagen hätte. Aus irgendeinem Grund jedoch ließ Sirius sich von Remus zu Recht stutzen und starrte ihn nur grimmig an.

„Snape hat sich, auf Dumbledores Befehl hin, den Todessern wieder angeschlossen. Seit Mai spioniert er für den Orden und hat uns bisher mit einer Menge nützlicher Informationen versorgt“, sagte Remus resolut und sah Sirius mahnend an.

„Aber kann man Ihr-wisst-schon-wen überhaupt täuschen?“, fragte Marie leise.

„Das ist der springende Punkt, nicht wahr?“, fragte Sirius höhnisch, doch Remus ignorierte ihn erneut und sagte lediglich: „Snape ist ein hervorragender Okklumentiker. Wahrscheinlich der beste Okklumentiker, den es je gab.“

Marie schluckte. Zu wissen, dass dieser Mann früher tatsächlich ein Todesser war… Nun gelinde gesagt, es erfüllte sie mit Unbehagen. Und auch, wenn er die Seiten gewechselt haben sollte, verbrachte er doch seine Zeit mit Du-weißt-schon-wem und seinen Anhängern.

Und da fiel es ihr wie Schuppen vor die Augen. Severus verbrachte seine Zeit mit Todessern!

Zittrig fragte sie: „Aber was macht er genau, wenn er bei Ihr-wisst-schon-wem ist? Ich meine, die werden ihm kaum alles erzählen, wenn er sie nicht hundertprozentig überzeugen konnte, oder?“

Sirius Gesicht verdunkele sich schlagartig, die Furchen in seinem Gesicht vertieften sich und er sah gleichzeitig sehr alt und wütend aus. Remus blickte ausdruckslos in seine Tasse und Tonks hatte die vollen Lippen eng zusammengepresst.

„Darüber wissen wir nichts“, sagte sie und ihre natürliche Fröhlichkeit verschwand vollkommen. „Dumbledore hat entschieden, dass Snape uns lediglich die Informationen mitteilt, die das Vorgehen von Du-weißt-schon-wen betreffen. Was sie genau bei diesen… Treffen machen, keine Ahnung.“
„Also kommt Schleimbeutel-Snape mit seinen Verbrechen ungeschoren davon!“, zischte Sirius wütend.

Marie atmete heftig ein und aus, sie zitterte nun am ganzen Körper. Konnte es sein?

„Er berichtet uns immerhin von den Angriffen, von denen er erfährt…“, sagte Tonks leise. „Im Nachhinein“, unterbrach Sirius sie höhnisch, doch er sah nicht aus, als ob ihn dieses Thema amüsieren würde. Tonks fuhr tapfer fort: „Wir… nun… wir sammeln Informationen darüber. Die Namen der Opfer, Zeitungsberichte und so weiter. Wir sammeln es, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.“

Es herrschte eine bedrückte Stille, bis Tonks plötzlich aufsah und bemerkte dass das neuste Ordensmitglied am ganzen Körper zitterte. Marie hielt ihren Oberkörper fest umschlungen, ihr Gesicht war so weiß wie Kalk und sie zitterte am ganzen Körper. „Marie, ist alles in Ordnung mit dir?“

„Kann ich diese Unterlagen sehen?“, krächzte Marie. Die drei sahen sie überrascht an, natürlich, der Orden pflegte diese Unterlagen, aus Pflichtgefühl und aus Anstand. Dennoch war ausgerechnet das ein Thema, dass sie alle umgingen, wenn sie konnten. Es war einfach… zu erschütternd.

„Warum willst du dir ausgerechnet das anschauen?“, fragte Tonks verwundert, doch Remus sagte leise: „Hältst du das für eine gute Idee?“

Marie nickte, sah ihn mit flehenden Augen an und sagte „Bitte.“
Remus stand auf, ging zu einem Schrank am Ende der Küche hinüber, zückte seinen Zauberstab und murmelte ein paar Worte. Als die Schranktür sich öffnete, holte er einen Ordner heraus.

Als er den Ordner vor Marie auf den Tisch legte, starrte sie ihn nur an. Es war ein schlichter, einfacher Ordner. Er hatte denselben Grauton, den die Ordner in ihrem Verkaufsbüro hatten…

Mit zittrigen Fingern öffnete sie ihn. Er war ordentlich, gut strukturiert. Es machte sie ganz krank, dass etwas so furchtbares so ordentlich aussah. In einzelnen Lochhüllen lagen, wie Tonks es gesagt hatte, gesammelte Zeitungsausschnitte. Aber auch handschriftliche Notizen und Fotos waren abgeordnet.

Ganz oben auf, in der ersten Hülle, blickte ihr aus einem Foto das Gesicht einer unbekannten Hexe entgegen. Marie kannte die Frau nicht, und sie konnte sich auch nicht erinnern, dass sie in letzter Zeit etwas über sie gelesen hätte. Halb verdeckt von dem Foto lag ein Zeitungsausschnitt, eine kurze, kleine Meldung: „Ministeriumsangestellte Bertha Jorkins gilt als vermisst“. Eine handschriftliche Notiz wies darauf hin, dass sie vermutlich von Du-weißt-schon-wem persönlich ermordet wurde, 1994 in Albanien. Auch wenn sie das Schicksal der Frau bedauerte, im Moment interessierte sie etwas anderes, also blätterte sie die erste Hülle rasch um.

Die zweite Hülle war beinahe leer. Ein unbewegtes Muggelfoto lag darin, ein alter Mann und eine handschriftliche Notiz „Frank Bryce, Hausmeister Riddle Manison“. Zwei kleine Zeitungsausschnitte aus Muggelzeitungen lagen dabei, doch Marie machte sich erst gar nicht die Mühe, diese zu lesen, sondern blätterte rasch weiter.

Die Opfer der nächsten beiden Hüllen waren ihr bekannt, ihre Tode lagen noch nicht allzu weit zurück und der Tagesprophet hatte über sie berichtet. Der eine war Barty Crouch, Ministeriumsangestellter und der andere Cedric Diggory, Hogwartsschüler. Rasch blätterte sie weiter, über Hüllen und Namen, die ihr nichts sagten. Über keine dieser Morde hatte der Tagesprophet auch nur ein Wort erwähnt. Da waren Julie Miller aus Billingham, Max MacDonald und Xavier Hines aus Birmingham und schließlich… Thomas Redford, London. Hätte Marie noch etwas weiter geblättert, zu der letzten Hülle, hätte sie ein Foto einer Familie aus Sheffield gesehen. Doch Marie blätterte nicht weiter, wie erstarrt blickte sie auf die Hülle vor sich.

Marie fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf geschüttet. Ihre Hand zitterte, als sie vorsichtig, so als könne sie es beschädigen, Toms Foto berührte.
Er starrte sie unbewegt an, es war ein kleines schwarz-weißes Foto aus einer Muggelzeitung und Marie fühlte sich verhöhnt. Der Tagesprophet hatte nicht darüber berichtet, obwohl sie das Ministerium und den Tagespropheten persönlich angerufen hatte. Es wurde als Unfall dargestellt. Ein Unfall, ausgerechnet!
Und so hatte nur das Londoner Muggel-Abendblatt darüber berichtet und Tom starrte ihr aus stillen, leeren Augen entgegen. Beinahe so, als ob er schon bei Aufnahme des Fotos tot gewesen wäre.

„Was hat Severus über diesen Angriff berichtet?“, fragte sie und nahm kaum wahr, dass ihre Stimme viel zu hoch klang.

Keiner antwortete ihr und Marie blickte weg, von Toms toten, unbewegtem Muggelfoto zu den drei Ordensmitgliedern. „Was hat er gesagt?“, fragte sie, eine Spur zu scharf und sah wütend auf.
Warum antworteten sie ihr nicht?

Remus blickte sie traurig an und auch Tonks starrte sie mit großen, entsetzten Augen an.
„Oh mein Gott, das bist du?“, flüsterte sie. „Der Artikel hat erwähnt, dass er eine Verlobte zurück lässt… Oh es tut mir so leid. Den Artikel, ich… ich hab den Artikel abgeheftet“, sagte sie zusammenhangslos, als ihre großen Augen sich mit Tränen füllten. „Es tut mir so leid, Marie!“

Marie sah rasch weg, sie wollte das nicht. Es war schwer genug, Fassung zu bewahren. Doch bevor sie erneut zusammenbrach, wollte sie wissen, was diese Menschen über Toms Tod wussten. „Was hat er gesagt?“, krächzte sie erneut und sah Remus und Sirius an. Selbst in Sirius Blick meinte Marie Mitleid ausmachen zu können und sie wollte es nicht, sie wollte das nicht. Sie wollte das alles nicht. Nicht von ihm.

„Remus, bitte?“, flehte sie den anderen Zauber an. Sie sah, dass Remus sich unwohl fühlte, doch er antwortete ihr, einigermaßen gefasst: „Nichts. Er... Tut mir Leid, er hat uns nur gesagt, dass ein Todesser-Angriff stattfand. Mehr nicht. Er….“

Maries Blick verschwamm und ihre Ohren rauschten.

„Dann besteht die Möglichkeit, dass er dabei war?“, fragte sie und es war ihr selbst ein Rätsel, wie sie diese Frage stellen konnte.

Wieder antwortete Remus: „Nun, Snape ist mehr der Mann für feinere Arbeiten, denke ich. Nur weil er uns von den Angriffen berichtet, heißt es nicht notwendigerweise dass er selbst an ihnen beteiligt war. Ich glaube nicht, dass er in der Lage wäre…“

„Aber es ist nicht auszuschließen?“, unterbrach ihn Marie, gespenstisch ruhig. „Es… Besteht auch nur die kleinste, minimalste Chance, dass er bei diesem Angriff“, und sie stieß den Finger wütend auf Toms Hülle „dabei war?“

Als ihr keiner antwortete, schlug sie ihre Hände vor den Mund und flüsterte vollkommen entsetzt: „Oh Gott. Oh Gott. Mein Gott.“ Marie spürte, wie sie die Kontrolle verlieren zu drohte und hastig flüsterte sie erneut: „Dann besteht die Möglichkeit, dass er…“, sie holte tief Luft, allein der Gedanke widerte sie so sehr an. „…es ist möglich, dass Severus Tom getötet hat?“

Keiner antwortete Marie und dieses Schweigen war zu viel für sie. Sie wollte, dass ihr die anderen sagten, das sei absoluter Quatsch. Dass er zu so was bestimmt nicht in der Lage wäre, doch die drei schwiegen. Marie fühlte sich, als hätte man ihr eine Ohrfeige verpasst. Tränen strömten ungebrochen ihre Wange hinunter, das Zittern verschlang ihren Körper. Erst als sie das Knallen ihres umfallenden Stuhles hörte, war ihr bewusst, dass sie aufgesprungen war.

Eine unglaubliche, alles zerfressende Wut auf diesen ekelhaften, widerlichen Todesser durchfuhr sie. Sie spürte, erneut, wie die Wut sie zu zerstören drohte, sie fühlte sich, als ob jede einzelne Zelle ihres Körpers explodieren müsste… - Doch auf einen Schlag war es weg.

Marie war entsetzt. Ihr ganzer Körper war von purem Grauem gepackt, als sie sich mit tiefem bestürzen daran erinnerte, wie sie ihn kennen gelernt hatte. Oh Gott. Was hatte sie getan? Es war schlimm genug, dass sie Tom betrogen hatte, kaum dass er ein paar Wochen tot war. Sollte sie das ausgerechnet mit seinem Mörder…?

Marie keuchte auf und sackte auf dem Boden zusammen. Bei Merlin, was hatte sie getan? Hektisch atmete sie ein und aus, ihr war unglaublich schlecht. Sie war angewidert von sich selbst. Was hatte sie getan? Was war sie nur für ein Mensch? Ihr war schwindlig und ein eigenartiger Schmerz durchfuhr sie.

Übelkeit stieg in ihr auf, ausgelöst durch einen tiefen Ekel vor sich selbst. Maries Blick war von Tränen so stark verschwommen, dass sie nichts mehr sah. Voller Abscheu, voll Hass auf sich selbst, lag sie auf dem Küchenboden und verkrampfte sich. Sie nahm am Rande Stimmen war, konnte jedoch nicht ausmachen, was sie sagten. Plötzlich wurde sie nach oben gezogen und fest gehalten, doch Marie kämpfte sich frei, vollkommen orientierungslos schlug sie um sich, bis sie los gelassen wurde. Dann stolperte sie durch ihren Tränenschleier zu der Küchenzeile und übergab sich.


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