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Fanfiction

Vergangen - Vergangen

von Dreamcatcher

Severus Snape saß im Licht der verlöschenden Kerzen allein in seinem Büro. Die Nacht war lange hereingebrochen und die steinernen Wände wurden von dunklen Schatten verschluckt.
Er hatte den Kopf auf die Hände gestützt. Es war wieder eine dieser Nächte, in der er kein Auge zutun konnte. Keine körperlichen Leiden waren es, die ihm zu schaffen machten, es waren die Erinnerungen. Alte, lange zurückliegende Erinnerungen, die in seinem Kopf herumspukten und ihn nie losgelassen hatten.
Seufzend strich er sich das schwarze Haar aus der Stirn und warf einen Blick aus dem Fenster auf den mit Sternen übersäten Himmel.
Lily, dachte er.


- Flashback -

„Na, Schniefelus, wie war die Stunde? Lief doch super für dich, meinst du nicht?“
„Hast du gesehen, wie er sich abgerackert hat, James? Der hing mit dem Zinken ja schon in seinem Kessel drin!“
Die vier Jungs, ein dünner, blasser, ein schwarzhaariger mit Brille, ein großer, sehr gut aussehender und ein kleiner, pummeliger, der den ersten dreien hinterher getrottet war, lachten lauthals.
Severus würdigte sie keines Blickes und drückte sich an ihnen vorbei durch das Schlossportal hinaus. Wie er sie hasste, James Potter und seine Clique.
„Steck dir das Hemd rein, Schniefelus!“, grölte Black hinter ihm her.
Severus presste die Lippen aufeinander und musste sich zusammenreißen, um nicht herumzufahren und ihm einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Er wusste, dass wenn er auch nur eine falsche Bewegung machte, er es gleich mit mehreren ernstzunehmenden Gegnern zutun bekommen würde.
„Was soll das?“, hörte er auf einmal eine wütende Stimme hinter ihm. „Ihr benehmt euch ja wie Kleinkinder!“
Vorsichtig warf er einen Blick über die Schulter und sah, dass ein hübsches, rothaariges Mädchen auf die Gruppe zugetreten war und sie mit vor der Brust verschränkten Armen wütend anfunkelte.
„Potter und Black“, sagte sie abschätzend und zog eine Grimasse. „Von euch kann ich natürlich nichts anderes erwarten.“
„Hey, Evans“, sagte Potter eilig. „Ziemlich sonniger Tag heute. Hast du nicht Lust, eine Runde schwimmen zu gehen?“
Das Mädchen antwortete nicht, sie schnaubte nur aufgebracht.
„Hört auf euch aufzuführen, als wärt ihr die Größten, denn das seit ihr nicht, auch wenn ihr es glaubt!“
Und damit machte sie auf dem Absatz kehrt und eilte davon, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.
Severus drehte sich rasch um und lief schnellen Schrittes weiter. Es war ein seltsamer Augenblick. Hatte ihn dieses Mädchen eben in Schutz genommen? Wie kam sie dazu? Sie kannte ihn doch gar nicht ...
In Gedanken vertieft ließ er sich unter einem schattigen Baum nieder und versuchte sich auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren, doch das hübsche Mädchen mit dem tiefroten Haar wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen.

- Flashback Ende -


Ruhelos schritt Severus Snape auf und ab, während sein Blick hin und wieder auf die große Pendeluhr an der Wand huschte. Er nahm einen Stoß Aufsätze in die Hand, blätterte sie unkonzentriert durch und legte sie wieder weg. Er ließ sich auf seinem Stuhl nieder und stand keine Minute später wieder auf, entkorkte ein paar Flaschen, die er wahllos einem der Zutatenschränke entnahm, prüfte ihren Inhalt auf den Geruch und verschloss sie wieder. Schließlich lehnte er sich mit geschlossenen Augen gegen die Türen eines Schrankes und atmete tief durch. In seiner Brust saß ein dicker Knoten, der ihm die Luft abzupressen schien. Dann gab er nach und ließ die Bilder, die sich ihm ohne Unterlass aufdrängten, vor seinem inneren Auge vorbeilaufen.


- Flashback -

Er saß abgesondert am Frühstückstisch der Slytherins in der Großen Halle, als er zufällig ein Gespräch zweier Jungs auffing, dem er sofort aufmerksam lauschen musste.
„Hey, siehst du die Kleine dort drüben?“, flüsterte der eine gedämpft dem anderen zu. „Die mit den roten Haaren, am Gryffindortisch, meine ich.“
„Hmm.“
„Das ist Lily Evans. Ziemlich begehrt, und wenn du mich fragst, ist das echt verständlich ...“ Er zwinkerte vielsagend. „Dieser Potter soll ja ein regelrechtes Gehabe um sie veranstalten, aber was man von ihrer Seite so hört, ist nicht gerade vielversprechend.“
Der Freund des Jungen, der geflüstert hatte, sah ihn fragend an.
„Warum interessiert dich das eigentlich?“
„Tja ... ich werd sie fragen, ob sie mit mir ausgeht.“
„Sie ist eine Gryffindor!“
„... und irre gut aussehend. Wen schert es da noch, in welches Haus sie geht?“
Severus verfolgte den weiteren Verlauf des Gespräches nicht länger. Lily Evans hieß sie also. Lily ... er ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen.
Er hatte gerade die Große Halle verlassen und sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum gemacht, als er mit jemandem zusammenstieß.
„Autsch! Pass doch ... oh.“
Lily rieb sich die schmerzende Stirn, doch erstaunlicher Weise lächelte sie. „Ist schon okay, ich dachte, du wärst Potter. Er hat die lästige Angewohnheit, mir ständig in die Arme zu rennen. Angeblich aus Versehen.“
Sie verleierte die Augen.
Severus hingegen konnte nicht anders, als sie anzustarren. Diese Augen ... bisher hatte er nicht gewusst, das Augen zu grün sein konnten.
„Ich ...“ begann er. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Wegen gestern Nachmittag ...“
„Gern geschehen, ehm ...“
„Severus.“
„Ah, Severus“, sagte sie und musste grinsen. „Gib nichts auf das, was diese Grünschnäbel von sich geben, damit kannst du höchstens den Boden wienern.“
Severus lächelte vorsichtig und steckte die Hände in die Taschen.
„Ich hätte nie gedacht“, entgegnete er, „dass jemand wie du sich für ... jemanden wie mich einsetzen würde. Immerhin bist du eine Gryffindor, ich meine ...“
Doch er verstummte, denn Lilys Gesicht war seltsam wächsern geworden.
„Ah, verstehe“, sagte sie trocken, während sie ein paar Schritte zurückwich. „Verstehe, du bist einer von diesen Reinblut-Slytherins, die sich mit den Unreinen nicht abgeben wollen. Wenn das so ist ...“ Sie wandte sich von ihm ab.
„Hey, Evans ... Lily! Warte, so war das doch nicht ...“
Doch in diesem Augenblick war sie in der Menschenmenge, die aus der Großen Halle strömte, verschwunden.

- Flashback Ende -


Es war schon eigenartig, dachte Severus, wenn man die unterschiedlichen Stufen von empfundenen Schmerz miteinander verglich. Damals, ja, damals, als Lily weggelaufen war, weil er ein Slytherin war und wie ein Slytherin gedacht und geantwortet hatte, hatte es ihn geschmerzt. Doch wenn er gewusst hätte, was er an weiteren Qualen zu leiden haben würde, hätte er sich nicht den Kopf darüber zerbrochen.
Sie hatte sein Leben auf den Kopf gestellt. War er vorher ein eifriger, ja von Arbeit besessener Schüler gewesen, so hatte er nach dem unglücklichen Wortwechsel mit der hübschen, hilfsbereiten und freimütigen Gryffindor keinen Gedanken mehr außer für sie. Seine schulischen Leistungen litten darunter, und noch viel mehr sein Schlaf, doch das hatte er gar nicht zur Kenntnis genommen. Er hatte sich heimlich nach einem Gespräch mit ihr, und nur mit ihr allein, gesehnt, doch sie war ihm aus dem Weg gegangen und er hatte sie wochenlang nicht mehr zu Gesicht bekommen. Bis zu jenem Abend ...


- Flashback -

Unruhig wälzte sich Severus in seinem Bett hin und her. Er war todmüde von den vielen Nächten, die er durchwacht hatte. Doch auch jetzt kam er nicht zur Ruhe. Er hatte von Lily geträumt, und die kleine Flamme, die stetig in ihm glomm, seit er sie das erste Mal gesehen hatte, loderte erneut und stärker denn je auf.
Er wusste nicht, was ihn umtrieb und weshalb er das tat, was er als nächstes tat, doch er stieg leise aus dem Bett, warf sich einen Mantel über und huschte aus dem Schlafsaal.
Die Gänge waren leer und verlassen und es bedurfte keiner besonderen Vorsicht, um nicht ertappt zu werden. Wie von selbst trugen ihn seine Füße in die Richtung, aus der immer die Gryffindors kamen.
Eigentlich war es vollkommen sinnlos, sich dorthin zu pirschen, solange er nicht das Passwort besaß. Severus wusste nicht, ob es ihm besser gehen würde, wenn er vor einer verschlossenen Tür stand und mit den nackten Tatsachen konfrontiert wurde; sie war eine Gryffindor, er ein Slytherin. Was erwartete er überhaupt?
Doch weiter kam er in seinen Gedankengängen nicht, denn ihn lenkte die Silhouette einer schmalen Person an einem der großen Fenster ab.
„Lily?“, fragte er fassungslos und trat einen Schritt näher.
Als sie sich umdrehte, erkannte er sofort das rote Haar, das im Mondlicht dunkel schimmerte.
„Was ... was machst du denn hier?“
Gab es wirklich solche Zufälle?
Lily lachte trocken.
„Manche Sachen halten einen eben wach.“
„Was für Sachen meinst du?“, fragte er und musterte sie mit gerunzelter Stirn.
Sie sah ihn schief an. „Ihr Jungs natürlich, was sonst ... und was machst du hier?“
Severus zögerte kurz, dann trat er zu ihr ans Fenster und stützte sich auf den breiten Fenstersims. Er atmete tief ein.
„Ich wollte mir dir reden.“
„Na so ein Zufall, dass du mich hier getroffen hast“, sagte sie leicht schmunzelnd. „Schieß los, was hast du zu sagen?“
Er warf ihr einen scharfen Blick zu. Normalerweise hätte sich Wut in ihm angestaut. Er mochte es eigentlich nicht, wenn man ihn so direkt auf Dinge ansprach, über die er lieber geschwiegen hätte.
„Ich bin kein Reinblut-Slytherin“, sagte er entschlossen und sah ihr dabei fest in die Augen. Er wollte noch etwas sagen, doch dann wandte er sich wieder von ihr ab und blickte auf irgendeinen Punkt draußen auf dem Hogwartsgelände.
Lily senkte den Kopf.
„Das hätte ich dir nicht an den Kopf werfen dürfen. Ich war nur sehr aufgebracht.“
Beide schwiegen. Severus hätte gern etwas gesagt, doch wie so oft blieben ihm die Worte auf halbem Weg im Halse stecken. Und als sie sich ihm wieder zuwandte und ihm einen langen Blick zuwarf, mit ihren grünen Augen, die im einfallenden Mondlicht geheimnisvoll schimmerten, konnte er nicht mehr widerstehen und griff nach einer Strähne ihres roten Haares.
Verblüfft wich sie ein wenig zurück und er ließ ihr Haar abrupt wieder los.
„Tut mir leid“, murmelte er. „Es schimmert so schön, wenn der Mond drauf scheint.“
Im Dunkeln sah er, wie sie rot anlief.
„Das macht nichts“, sagte sie schnell.
Und dann ging es sehr schnell. Er trat einen Schritt auf sie zu, während sie eine Hand auf die seine gelegt hatte. Ehe sie es selbst recht wussten, hatten sich ihre Gesichter einander genähert und ihre Lippen sich aufeinander gelegt. Severus` Herzschlag verdreifachte sich. Er spürte, wie er am ganzen Körper zitterte, und auch Lily zitterte, als er seinen Arm um sie schlang.
Sie hätten noch ewig so verharrt, wenn er sich nicht urplötzlich und mit einer ruppigen Bewegung von ihr losgerissen hätte.
Er sah sie verwirrt und erschüttert zugleich an.
„Das - das darf nicht sein!“, sagte er laut, während er sich hastig mit dem Handrücken über den Mund fuhr. „Das dürfen wir nicht!“
Lily stand bleich, mit hilfloser Miene und weit geöffneten Augen vor ihm.
„Severus ...“
Doch er warf ihr nur einen betroffenen Blick zu.
„Du bist eine Gryffindor“, sagte er mit einem merkwürdigen Kratzen in der Stimme.
„Ja, das weiß ich“, erwiderte Lily, „aber ist das ein Grund für -“
„Und ob es ein Grund ist!“, rief Severus verzweifelt. „Wie konnte ich überhaupt ... ach verdammt!“ Er trat aus dem Licht des Fensters zurück, und die in ihm aufwallenden Gefühle schienen ihn innerlich zu zerreißen. Mit vor Wut verzerrter Miene, die keiner anderen Regungen mehr Platz ließ, starrte er sie an.
„Das bleibt unter uns, verstanden? Und wag es bloß nicht, irgend jemandem etwas davon zu erzählen!“
Er drehte sich um und hastete in einen der dunklen Seitengänge davon. Zurück ließ er ein in sich zusammengesunkenes und leise schluchzendes Mädchen.

- Flashback Ende -


In den in Dunkelheit getauchten Kerkern war Severus Snape auf seinen Stuhl gesunken und versuchte die bohrende Leere in seinem Inneren niederzukämpfen. Er würde sich nie verzeihen, was er damals getan hatte. Wenn er nur gewusst hätte, dass sie nicht lange darauf ...
Er atmete tief und zitternd ein. Der Schmerz daß immer noch dort, wo er sich vor Jahren in ihn hineingebohrt hatte wie ein giftiger Stachel.
Er erinnerte sich noch gut an jenes verschneite Wochenende, an dem es wieder einen dieser Ausflüge nach Hogsmeade gegeben hatte. Wie er sich zwischen den Häusern herumgedrückt hatte, um Lily heimlich zu beobachten und seinen Kummer und sein Leid niedergekämpft hatte, so wie er es jetzt tat. Wie er ihr unauffällig an den Rand des Dorfes gefolgt war und James Potter bei ihr gesehen hatte. Er war wie angewurzelt gewesen, unfähig sich zu bewegen. Er hatte zusehen müssen, wie Potter mit Lily gelacht, wie er den Arm um sie gelegt, ihr leise ins Ohr geflüstert, sie leidenschaftlich geküsst hatte ...
Severus` zitternde Hand ballte sich zur Faust. Ein leises Knacken ertönte und er bemerkte, dass er einen Federkiel gepackt und zerbrochen hatte.
Lily war tot. Sie war nicht mehr da, und er hatte all die Jahre, in denen er mit ihr reden, sich mit ihr hätte versöhnen können, tatenlos verstreichen lassen. Sie hatten nie wieder ein richtiges Wort miteinander gewechselt. Und als er ihr das erste Mal seit langem wieder in die Augen geblickt hatte, war dieses geheimnisvolle Funkeln, welches er in jener Nacht so bewundert hatte, verloschen.
Severus stand auf und zog sich den langen Umhang enger um die Schultern. Die Kerzen waren lange heruntergebrannt und das einzige, den Raum erhellende Licht fiel durchs Fenster. Er stützte die Hände auf den breiten Fenstersims und sah hinaus auf den mit Abertausenden von Sternen übersäten Himmel.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg