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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Die Vögel

von *Dea1963*

Liebe Leser,
wegen diverser von mir nicht beeinflussbarer Umstände in Gesundheit und Privatleben kann ich nur noch sehr sporadisch veröffentlichen! ich schreibe aber weiter... und wenn es nur satzweise geschieht. Das Folgekapitel steht bereits zu 25%. Leider ist mein Beta ausgefallen, deswegen ist dieses Kapitel nicht korrekturgelesen. Viel Spass damit!














In der golden schimmernden Nachmittagsluft lag eine Mahnung herbstlichen Todes. Dadurch klang etwas Wehmut in den perlenden Tönen, welche sich emporschwangen. Kaum noch vom leisen Rauschen der leichten Brise zu unterscheiden, trafen sie seine Ohren. Er flog so hoch über dem Boden dahin, dass nur die schärfsten Augen ihn erspähen konnten.

In seinem bisherigen Dasein hatte es solch eine Freiheit nicht gegeben und er hatte sich jener Disziplin unterworfen, welche die Magier von ihm und seinen Artgenossen verlangten. Doch nun, nach Erfüllung seiner letzten Aufgabe und seiner Weigerung, zurück zu kehren, war er allein. Es fiel ihm sehr schwer, sich ohne die dafür notwendige Erfahrung ausreichend zu ernähren. Und dementsprechend war sein Erscheinungsbild eher knochig, struppig und ungepflegt.

Er stellte die Schwingen und schraubte sich, entzückt über seine grenzenlose Freiheit, etwas tiefer. Die zunehmende Luftfeuchtigkeit des sinkenden Tages schlug sich auf seinen Schwingen nieder und hemmte seinen Flug. Urplötzlich schlug seine Stimmung um: Jäher Argwohn und eine misstrauische Wachsamkeit fluteten seine Seele. Die Federn an der linken Schwinge stellend, vollzog er völlig unerwartet eine Kehre und ritt nun gegen statt mit dem Wind.

Das Manöver rettete ihm das Leben. Denn von ihm völlig unbemerkt hatte sich hoch oben in der dünnen Luft eine rasch segelnde Silhouette abgezeichnet: einer der größten Landraubvögel Europas hatte ihn ins Visier genommen. Wie ein explosives Geschoss stürzte der rötlich gefiederte Räuber herab, die gewaltigen Fänge griffen mit erbarmungsloser Zielgenauigkeit nach dem zerzausten Bartkauz und… verfehlten.

Der Streifhieb warf beide Vögel aus ihrer jeweiligen Bahn. Der Kauz trudelte halb betäubt in einer immer enger werden Todesspirale aus dem Himmel herab. Bilder der letzten Tage huschten durch sein fieberhaft arbeitendes Gehirn… die Flucht vor seinem Herren, der Unterschlupf, den er für einige Tage bei einer netten Magierin gefunden hatte… gerade noch rechtzeitig schüttelte er die Apathie ab. Knapp oberhalb der Baumgrenze gelang es ihm unter Aufbietung aller verbliebenen Kräfte, aus dem fast senkrechten Sturz heraus hochzuziehen.

Vor ihm öffnete sich im dichten Laub einer Hecke ein enger Tunnel, bot ihm Zuflucht vor seinem gefiederten Jäger. Die überanstrengten, zitternden Flügel anlegend, schoß er viel zu schnell in den vermeintlich rettenden Unterschlupf. Von allen Seiten prügelten Blätter und Zweige auf den Vogel ein, bremsten seine Flucht. Dann öffnete sich das Blattwerk wieder, denn die Hecke war keineswegs die Zuflucht, die der Kauz sich erhofft hatte. Erstickt aufkrächzend schlug er schlitternd auf einem Rasen auf, rutschte, sich immer wieder überschlagend, eine kurze Strecke dahin und blieb, nun endgültig am Ende seiner Kräfte, als zerrupftes Häufchen Federn liegen.

Narzissa und Andromeda schreckten hoch, letztere zückte im ersten Schreckmoment kampfbereit ihren Zauberstab. Die beiden Schwestern hatten sich, wie abgesprochen, in Malfoy Manor getroffen, um endlich wieder einmal gemeinsam zu musizieren. Um das herrliche Wetter des herbstlichen Nachmittags zu nutzen, hatten sie sich in den von einer dichten mannshohen Hecke überwachsenen Gartenpavillon zurückgezogen. Die zierlichen Möbel aus Gusseisen harmonierten mit der wildromantischen Heckenrose. In einer feinen Porzellankanne dampfte ein aromatischer Tee, neben dem Gebäckteller breiteten sich Notenhefte und Blätter aus.

Die beiden Schwestern waren bei der gefühlvollen Intonation von Hoffmanns Barcarole gewesen, als der Postvogel so unverhofft in die Zweisamkeit schlitterte. Vorsichtig legte Narzissa ihre Geige, ein Original aus der Werkstatt des Nicola Amati, zur Seite auf einen etwas abseits stehenden Stuhl. Dies rettete dem wertvollen Instrument aus dem 17. Jahrhundert die Unversehrtheit, denn keine der beiden Frauen hätte mit der über sie hereinbrechenden Urgewalt gerechnet.

Auch den rostfarbenen Adler hatte der erste Zusammenprall aus der Bahn geworfen. Er war es nicht gewohnt, auf der Jagd zu verfehlen, und die hilflos zu Boden trudelnde Beute reizte ihn zu einem zweiten Angriff. Es fehlte ihm die notwendige Geschwindigkeit, den trudelnden Kauz noch in der Luft zur greifen, doch war sich der Räuber sicher, diesen dann am Boden fassen zu können. So tauchte er heiser schreiend dem Flüchtenden hinterher. Blind vor Jagdeifer vollzog er dessen verzweifeltes Hochziehen nach und folgte ihm in die blattreiche Hecke.

Wie eine Kanonenkugel brach er auf der anderen Seite aus dem Gebüsch. Jetzt erst bemerkte er, dass er sich dem Erdboden viel zu steil und zu schnell genähert hatte. Reflexartig breitete er die Flügel zu ihrer beeindruckenden Spannweite von fast zwei Metern aus. Wild peitschten die Schwingen die Luft im verzweifelten Versuch, den Aufschlag auf dem Boden, wenn schon nicht zu verhindern, so doch zumindest zu mildern. Scheppern, Klirren, und ein Schmerzensruf sowie das tiefe Klingen eines umstürzenden Instruments vereinten sich mit dem wilden rauen Laut aus der Adlerkehle und dem mehrfachen Plopp von Apparitionen zu einer ebenso einmaligen wie alarmierenden Kakophonie.

Lucius Malfoy, der von dem geplanten Besuch seiner Schwägerin wusste, hatte seine Arbeit im ministeriellen Archiv früher beendet als sonst. Ganz der wohlerzogene Gentleman, hatte er ein hochwertiges Blumengebinde besorgt und wollte seiner Schwägerin damit eine versöhnliche Geste als Willkommensgruß machen. Altgedienter Kämpe, der er war, reagierte er sofort, als der ungewöhnliche Lärm nach der Apparition nach Malfoy Manor an seine Ohren schlug. Seinen Zauberstab aus dem Gehstock reißend, verwandelte er sich wie früher in dahinrasenden Rauch. Nur dass dieser nicht mehr nachtschwarz waberte, sondern hell silbern hinter dem Dahinrasenden zerfaserte.

Von der Orangerie her hetzten zwei weitere Männer herbei. Draco hatte eingedenk seiner Erfahrungen mit dem Organisationstalent und dem Erfindungsreichtum der Muggel auch etliche ihrer Gesetze studiert. Dabei war er auf ein seit drei Jahren bestehendes Regelwerk geistoßen: Die Richtlinien zum Datenschutz des Europäischen Rates. Gemeinsam mit Percy Weasley hatte er in der Orangerie die Möglichkeit einer Adaption dieser Bestimmungen auf entsprechende Akten des magischen Archives diskutiert. Seine Erziehung gebot ihm um die Teezeit, seinem Gast einen ebensolchen anzubieten und so waren beide auf dem Weg zu Narzissa gewesen. Mit riesigen Sprüngen hasteten sie nun ebenfalls mit gezückten Zauberstäben herbei, um die Ursache des Lärms zu erkunden.

Für endlos erscheinende Sekunden starrte Lucius auf das Tohuwabohu, das sich seinen Augen darbot. Die Gartenmöbel bis auf einen abseits stehenden Stuhl umgeworfen, auf den überall am Boden verteilten Notenblättern verteilten sich Teespritzer und die Splitter des zerschellten kostbaren Porzellans. Seine Frau und seine Schwägerin standen geschockt mitten in dem Desaster, auf zwei am Boden liegende Vogelkörper starrend.
Sein Blick fiel auf eine Blutspur, verfolgte diese zurück und dann setzten Verstand und Erziehung wieder ein.

„Andromeda, Sie sind verletzt!“ eilte der Adlige seiner Schwägerin zu Hilfe. Ein kurzes Wedeln des Zauberstabes bestätigte ihm, dass die klaffende Schnittverletzung an der Wade von den Splittern des zerbrochenen Porzellans stammen musste. Er bot ihr stützend seinen Arm und führte sie ins Haus, um die Wunde zu versorgen.

Narzissa hatte mit ihrem Gatten einen kurzen Blick getauscht und wusste ihre Schwester in bestmöglicher Versorgung. Sie beugte sich über den zu ihren Füßen liegenden Kauz, der nur schwach und unregelmäßig nach Luft schnappte und heftig zitterte. Vorsichtig hob sie das bewusstlose Tier auf und bemerkte jetzt erst ihren Sohn mit seiner Begleitung. Mit einer kurzen wortlosen Kopfbewegung bat sie Draco, sich um den zweiten Vogel zu kümmern.

Behutsam kniete sich der Blonde neben dem Adler nieder. Von den Durmstranggästen aus seinem vierten Jahr wusste er, dass einige von ihnen statt Eulen Adler als Postvögel einsetzten und war daher bestens darüber im Bilde, wie wehrhaft diese riesigen Geschöpfe waren. Vor ihm lag ein ausgewachsener Seeadler, dessen rechte Schwinge in einem merkwürdigen Winkel verkrümmt abgespreizt war. Auf die vorsichtige Aufforderung, auf den dargebotenen Arm aufzublocken, reagierte das Tier nicht, völlig lethargisch lag es mit fast geschlossenen Lichtern da. Er traute sich nicht, den vermutlich gebrochenen Flügel zu bewegen und fasste den Vogel daher kurzerhand hinter dem Schwingenansatz um den Rumpf. Die schlaff herabhängenden Adlerschwingen schleppten links und rechts von ihm her, als er seiner Mutter in die Küche folgte.

Percy Weasley fühlte sich im ersten Augenblick ziemlich fehl am Platze. Da zu der Umsetzung des Datenschutzes in der magischen Welt noch sehr viel Klärungsbedarf bestand, hatte er Dracos Einladung zum Tee als Arbeitsessen angesehen und angenommen. Nun jedoch waren sein Gastgeber und dessen Familie offensichtlich mit eigenen Problemen beansprucht und er spielte mit dem Gedanken, stillschweigend wieder zu verschwinden. Da fiel sein Blick auf ein bisher übersehenes Detail mitten in diesem Chaos.

Halb unter den Notenblättern verborgen lag ein recht großes Päckchen mit völlig zerfetztem Verpackungspapier, die eine Ecke war sogar offen. Offensichtlich war der Kauz als Postvogel unterwegs gewesen, als der Angriff des Adlers erfolgte. Da es in Percys Natur lag, Statistiken aufzusaugen wie ein trockener Schwamm das Wasser, meldete ihm sein Gedächtnis, dass in Großbritannien Seeadler eigentlich als ausgestorben galten. Denn auch er hatte erkannt, dass es sich um einen solchen handeln musste. Sein Pflichtbewusstsein setzte sich jedoch durch, er hob die beschädigte Postsendung auf und folgte den Malfoys ins Manor. Seine Absicht dabei war es, Draco um eine der familieneigenen Eulen zu bitten, um die beschädigte Sendung dem Empfänger zuzustellen.
Nach einem kurzen Wedeln mit seinem Zauberstab über die blutende Wunde seiner Schwägerin murmelte Lucius einen eigentümlich klingenden Spruch. Aus dem Schnitt lösten sich einige kleine blutverschmierte Porzellansplitter und dann schloss sich die Wunde selbsttätig. Es blieb nur ein kaum sichtbarer silberner Strich auf der Haut zurück.

Andromeda bedankte sich und fragte neugierig nach dem angewandten Spruch. Während Nymphadora’s Aurorenausbildung hatte Narzissas Schwester einiges an Zaubern mitbekommen, aber dieser hier war ihr völlig fremd. Lucius erklärte, dass er einen uralten babylonischen Heilzauber verwendet hatte. Während seinen persönlichen Nachforschungen vor etlichen Jahren in den uralten Schriften war er nach eigener Aussage auf einige effektivere Sprüche gestoßen als die üblichen Zauber der modernen magischen Welt. Als Folge dieses Interesses konnte er nicht nur die alten Keilschriften und Hieroglyphen fließend lesen, er beherrschte sogar einige der für ausgestorben geltenden Sprachen.

Am nebenstehenden großen Küchentisch kümmerten sich Narzissa und Draco um die beiden abgestürzten Vögel. Der Adler überwand den Schock als Erster, setzte sich massiv zur Wehr und hackte Draco tief in die rechte Hand.

„AUA!“

Unwillkürlich schloss Draco beim schmerzhaften Zusammenzucken auch die linke Hand, mit der er den gewaltigen Vogel an den Flügelansätzen fixierte. Ein glühende Schmerzwelle schoss dem Adler durch die gebrochene Schwinge und er sank in sich zusammen, vorläufig den Widerstand aufgebend.

Narzissa hatte den kurzen Kampf zwischen dem rostfarbenen Riesenvogel und ihrem Sohn nur am Rande mitbekommen. Nachdem sie regelmäßig mit ihren Vögeln telepathisch kommunizierte, berührte sie unbewusst gedanklich den Bartkauz unmittelbar, nachdem dieser seine Augen angstgeweitet aufriss. Der Eulenvogel schwieg mental im ersten Moment, nur seine grenzenlose Überraschung war telepathisch spürbar. Dann erklang zaghaft der sonore Ton einer Tuba antwortend in Narzissas Kopf.

Zeitgleich hatte Percy die beschädigte Sendung auf der Küchenanrichte untersucht. Die Verpackung war jedoch durch den Heckensturz dermaßen beschmutzt und zerrissen, dass weder Absender noch Empfänger eindeutig zu entziffern waren. Fest stand nur, dass die Eulenpost aus dem Ausland kommen musste und nach England bestimmt war. Dies äußerte der Weasley-Spross dann auch.

Lucius knurrte aufgebracht:

„Unverantwortlich, dass das Ministerium verboten hat, Posteulen mit einem Unaufspürbarkeitszauber zu belegen! Jeder schiesswütige Muggeljäger und jeder hungrige Raubvogel kann ungehindert unsere Posteulen angreifen!“

Narzissa fiel ihm unvermittelt ins Wort.

„Du irrst dich, Lucius. Der Postvogel war der Adler…“ Jäh verstummte sie und eine verlegene Röte flog über ihr Gesicht.

Denn alle Anwesenden starrten sie überrascht an. Bislang hatte die blonde Adlige niemandem verraten, dass sie mit den magischen Vögeln kommunizieren konnte. Nun blieb ihr keine Wahl, zögernd und nach Worten suchend erzählte sie den Anwesenden davon. Ein hoher schriller Ton hallte durch ihr Hirn, Tiamat hatte das Geschehen aufgefangen und reagierte erbost auf den Verrat des sorgsam gehüteten Geheimnisses.

Percy reagierte als Erster und konstatierte etwas ungläubig:

„Ihr behauptet, dass Postvögel eine eigene Sprache besitzen und das bisher vor uns geheim gehalten haben?“

Heftig flatternd erschien die Buntfalkin in der offen gebliebenen Seitentür und blockte neben den beiden Artgenossen am Küchentisch auf. Sie starrte mit zornglühenden Lichtern erst Narzissa in die Augen und es war offensichtlich, dass zwischen Magierin und Vogel ein Austausch stattfand. Dann wandte sich Tiamat den anderen Menschen zu und stellte von sich aus den telepathischen Kontakt her.

Sie betitelte die federlosen Zweibeiner als arrogant und unwissend. Und sie stellte unmissverständlich klar, dass magische Vögel über eine eigene Sprache mit eigenem Kommunikationsweg verfügten. Nach einem etwas giftigen Seitenblick auf Narzissa hob sie ab und strich hinaus ins Freie.
Draco musterte nachdenklich die beiden abwartend kauernden Vögel. Dabei entdeckte er, dass beide Vögel beringt waren. Vorsichtig zog er den beringten Ständer des Adlers etwas nach vorne, las die Gravur und bestätigte die Aussage seiner Mutter.

„Dieser Adler heißt Ogon und kommt von Charly Weasley aus Rumänien. Da die Post offensichtlich aus dem Ausland kommt, ist tatsächlich er der beauftragte Postvogel.“

Percy hatte zeitversetzt die schmutzverkrusteten Fänge des Kauzes untersucht und richtete sich verblüfft wieder auf.

„Merkwürdig… der Kauz trägt eine Ministeriumskennzeichnung! Meines Wissens geht uns aber derzeit kein Vogel ab… dabei ist dies hier definitiv ein Ausreißer.“

Lucius beugte sich vor und entzifferte die verkratzte Kennzeichnung. Dabei stach ihm trotz des zerzausten Federkleides eine charakteristische Farbabweichung im Nacken des Kauzes auf .

„Ich kenne diesen Vogel! Er gehört Parkinson Senior und hat mir oft genug Geschäftspost gebracht.“

„Warum hat er dann aber eine Ministeriumskennzeichnung?“ insistierte der Rotschopf in der für ihn typischen Pedanterie.

Andromeda warf leise ein:

„Das kann doch noch später geklärt werden. Ist es nicht wichtiger, die beiden Tiere zu versorgen und die Postsendung dem Empfänger zuzustellen?“

Draco nahm das zerfetzte Päckchen in Augenschein. Dabei stieg ihm aus dem Inneren ein vertraut erscheinender Geruch entgegen. Ein kurzes Grübeln, eine jäh aufblitzende Erinnerung an eine bestimmte Lehrstunde bei seinem Patenonkel, dann gab er seine Erkenntnis preis.

„Da ist ein Drachenei drin! Der Drachenbändiger hatte Professor Severus die Schalen der Wasserdracheneier versprochen, sobald die Jungen geschlüpft sind.“

Der immer noch missmutige Ogon drehte mit unnachahmlicher Eleganz seinen markanten Kopf und dann kratzte es in den Gedanken der Anwesenden wie eine nicht sauber gespielte singende Säge.

„Ich soll diesen toten Echsen-Nestling zum großen Steinbau bringen, dass ihr Erdgebundenen Hogwarts nennt.“ Gab er kurzangebunden bekannt. Dann fauchte er in Lucius Richtung:

„Flieg du mal mit leerem Bauch über Berge und das große Wasser! Wenn dieses alte Federbündel am hellichten Tag ziellos umherflattert, macht er sich für jeden hungrigen Jäger zur Beute!“

Der Adlige knurrte, denn im eigenen Hause von einem Vogel gerügt zu werden wie ein dummer Schuljunge verletzte ihn zutiefst in seinem stolzen Standesbewusstsein. Erneut raspelte er Sprüche in einer längst toten Sprache und hob dann die Augenbrauen. Die Vögel hatten die Wahrheit gesagt.

Die Sendung war eine Überlandsendung des Adlers. Und dieser war tatsächlich ausgehungert und gefährlich dehydriert nach der langen Reise von Rumänien nach England.

Lucius war von Draco recht umfassend über die gesuchten Trankzutaten informiert und beschloss, seinen alten Freund Severus umgehend von dem Paket in Kenntnis zu setzen. Mit dem folgenden Zauber überraschte er alle Anwesenden.

„Expecto Patronum“

Es war allgemein bekannt, dass Todesser keine Patroni herbeirufen konnten. Severus war die bekannte Ausnahme gewesen. Lucius bewahrte jedoch eine glückliche Erinnerung, die mit dem besiegten Schwarzmagier nicht das Geringste zu tun hatte:

Der Augenblick, als seine geliebte Narzissa nach vielen vergeblichen Versuchen einem lebensfähigen gesunden Kind das Leben schenkte und es ihm glückstrahlend präsentierte.

Insgeheim hatte Percy Weasley den Sinneswandel des alten Malfoy nie für wahrhaftig gehalten. Aber der Anblick des davon huschenden silbernen Schutzherren ließ ihn diese Meinung ändern. Kein Schwarzmagier war in der Lage, einen Patronus herbei zu rufen.

Als Friedensangebot offerierte er seinem blonden Gastgeber:

„Ich werde mal im Archiv nachschauen, warum der Kauz eine Ministeriumskennzeichnung trägt und keine persönliche Beringung. Außerdem finde ich es interessant, dass Parkinson Senior den Verlust seines Postvogels nicht hat registrieren lassen.“


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