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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Schlimmer geht immer

von *Dea1963*

Weil Harry nach dem Verlassen des Krankenflügels trotz des von Poppy verabreichten Stärkungstranks immer noch völlig fertig wirkte, hatte ihn die mittlerweile aufgetauchte Direktorin stante pede ins Bett beordert und höchstpersönlich bis zu seinem Schlafsaal begleitet. Dort versank er in einen abgrundtiefen, traumlosen Schlaf. Nicht einmal die Rückkehr von Ron und Hermine bekam er mit. Draco war zum Übernachten bei seinem Vater im Manor geblieben, nur in Hogwarts Kerkern brannte die ganze Nacht Licht.

Es ließ Snape keine Ruhe, dass Heiler Missfit Ginny die experimentelle Probe verabreicht hatte. Sicher, nach seinen ausgesprochen sorgfältigen Berechnungen sollte es zu keinen gravierenden Nebenwirkungen kommen, trotzdem fand er keinen Schlaf. Nachdem die Ereignisse der letzten Wochen immer deutlicher gemacht hatten, dass es sehr wohl Elementarmagie gab, hatte er Hufflepuffs Heiltrank dahingehend analysiert. Und die fehlenden Trankzutaten waren alle bestimmten Elementen zuzuordnen!

Drei Zutaten kannte er bereits, drei von vier Elementen waren quasi abgedeckt. Aber das vierte Element, die vierte Zutat, bereitete ihm zunehmend Kopfschmerzen. Sie musste der Logik zur Folge dem Feuer zugehörig sein. Eine Perle jedoch wurde dem Element des Wassers zugerechnet, also konnte diese Zutat nicht wörtlich gemeint sein. In seiner Verzweiflung hatte er sogar mehrfach versucht, mit dem Porträt Salazars ein Gespräch anzuknüpfen, aber der Gründer schwieg beharrlich. Für den experimentellen Trank hatte er die unbekannte Zutat anhand arithmantischer Berechnungen substituiert.

In der Bibliothek hatte er sich auf verstaubte Folianten gestürzt, in denen Trankzutaten nicht nur nach der üblichen Methode klassifiziert und beschrieben waren. Dabei war ihm die Übersetzung einer alten chinesischen Handschrift in die Hand gefallen, in welcher Pflanzen auch den fünf Elementen der chinesischen Feng Shui Lehre zugeordnet waren. So hatte er nach pflanzlichen Trankzutaten gesucht, welche dem Element des Feuers entsprangen und auch schon zu Hufflepuffs Lebzeiten verfügbar waren. Viel hatte er nicht herausgefunden und so hatte er sich erneut an den jungen Longbottom gewandt, der in der zweiten Ferienhälfte ein Phytologie-Praktikum bei Professor Sprout absolvierte.

Dieser kannte sich bestens mit Pflanzen aus. Selbstredend kannte er auch mögliche elementare Zuordnungen sowie die entsprechende Zugehörigkeit zu diversen heidnischen Festen der verschiedenen Kulturen. So hatte Neville einen sehr langen Aufsatz für Snape verfasst. Aus dieser Abhandlung heraus hatte Severus sich letztendlich für die Donnerrose als mögliches Substitut entschieden. Sie gehörte nach altem Brauch zu den Kräutern der Sonnwendfeuer im germanischen Raum. Eine wie auch immer geartete Wirkung in Zaubertränken war nicht bekannt. Die Pflanze stand für das Element Feuer, konnte aber keinen Schaden anrichten.

Was ihm nun jedoch sehr große Sorgen bereitete, war die Magielosigkeit Ginevra Weasleys. War diese wirklich nur eine vorübergehende Erscheinung? War es eine Folge des Gifts? Oder vielleicht doch eine Nebenwirkung seines Trankversuchs? Die ganze Nacht hatte er in seinen Büchern gewälzt, zig Pergamentrollen mit arithmantischen Berechnungen gefüllt und immer wieder Brauversuche begonnen und wieder abgebrochen. Der Morgen fand ihn völlig übernächtigt mit rot unterlaufenen Augen an seinem Schreibtisch. Da er ohnehin mit Neville Longbottom über möglicherweise nicht dokumentierte Wirkungen der Feuer-Lilie und mit Potter über dessen Tauchgang und seine Ergebnisse sprechen wollte, schlug er die Wälzer zu. Der dumpfe Klang hallte in seinem Kopf wieder und machte ihm erneut unmissverständlich klar, dass er für durchgearbeitete Nächte stets mit rasenden Kopfschmerzen bezahlte.

Dementsprechend schlecht gelaunt machte er sich auf den Weg in die Große Halle. Selbst der Kaffee, den er literweise in sich hineinkippte, heiterte ihn nicht auf. Beim Hinausgehen bedeutete er dem mittlerweile anwesenden Trio und Longbottom, ihm in seine Räume zu folgen. Vielleicht würden sich ja aus Potters Bericht einige Informationsbruchstücke ziehen lassen, die weiter halfen. In der Halle rannte er dann fast in seinen Patensohn hinein. Er raunzte ihn missmutig an und zitierte auch ihn in die Kerker. Draco folgte ihm kopfschüttelnd… er kannte Snape gut genug, um zu wissen, dass jetzt keine all zu angenehme Stunde folgen würde. Hinter ihm schlossen Neville und das Trio auf.

Im Fuchsbau hingegen schob Ginny Frust pur! Mit der schon fast über behütenden Art ihrer Mutter kam sie halbwegs klar. Aber schon sehr schnell war ihr auf brutale Art klar geworden, dass sie vor einem riesigen Berg Probleme stand! Sie hatte am Vorabend bestimmt eine ganze Kanne voll Kräutertee alleine geleert und musste folgerichtig mitten in der Nacht ziemlich dringend aufs Klo. Es begann damit, dass sie kein Licht machen konnte. Ihre Magie verweigerte sich weiterhin und der Zauberstab war für sie im Augenblick nichts weiter als ein nett gedrechseltes Holzstäbchen.

Sie war ohne Licht durch den Flur getappt, hatte sich mehrmals übel die Zehen angestoßen und hätte beinahe Großtante Muriels letztes Weihnachtsgeschenk, eine ebenso hässliche wie geschmacklose Vase, von der Flurkommode gestoßen. Dann ergab sich das nächste Problem. Das Badezimmer wurde immer magisch verschlossen und hatte dem zu Folge keinen normalen Türriegel. Wegen ihrer überraschenden Genesung waren natürlich im Laufe des Nachmittags alle Familienmitglieder im Fuchsbau eingetrudelt und die meisten übernachteten hier. Die Wahrscheinlichkeit, nicht ungestört auf die Toilette gehen zu können, war entsprechend groß. Erleichtert, ungestört geblieben zu sein, hatte sie wenige Minuten später die Pyjamahose hochgezogen und sich mit der gewohnten Handbewegung abwenden wollen.

Aber… die magisch gesteuerte Toilettenspülung sprang nicht an. Nach einigem Nachdenken hatte sie sich den Zahnputzbecher gegriffen, um diesen mit Wasser zu füllen und damit zumindest notdürftig zu spülen. Aber auch die Armaturen reagierten nicht auf sie. Mit Tränen der Demütigung in den Augen hatte sie schließlich das Klo ungespült hinterlassen und war in ihr Zimmer zurück geschlichen. Dort lag sie mit brennenden Augen wach und ihr wurde mit Grauen klar, dass buchstäblich alles in ihrem Zuhause magisch funktionierte. Wie sollte das nur werden, wenn sie sich nicht einmal ohne Hilfe würde waschen können? Endlich glitt sie zurück in einen unruhigen Schlaf voller Albträume.

Der Morgen wurde ebenso grauenhaft wie es die kurze nächtliche Exkursion gewesen war. Neun von zehn Handgriffen musste Molly für sie erledigen, da ihre Magie gänzlich verschwunden zu sein schien. George und Ron versuchten sie aufzumuntern und versicherten ein ums andere Mal, dass der Zustand vergleichbar wäre mit der vorübergehenden Magieschwäche der Zwillinge nach durchlittener Zauberpockeninfektion. Aber Ginny glaubte nicht daran… was sie spürte beziehungsweise nicht mehr fühlen konnte, war keine Magieschwäche, sondern die Abwesenheit von jeglicher magischen Begabung.

Am späten Vormittag reichte es ihr und sie schrie ihre Mutter völlig unbeherrscht an, rannte wie von Furien gehetzt in ihr Zimmer und vergrub sich auf ihrem Bett. Doch die über den Bettbezug springenden Einhörner machten ihr mit aller Brutalität deutlich, was nun vor ihr lag. Wild warf sie sich herum, kam auf dem Rücken zu liegen und starrte an die Zimmerwand. Dort jedoch hingen ihre Poster und Fotos. Die Holyhead Harpies jagten lachend einem Quaffel hinterher, ihre Familie winkte ihr vom Fuß einer ägyptischen Pyramide zu und Harry tauchte wieder und wieder dem Schnatz nach. Mit einem frustrierten Aufschrei schoss sie hoch, fetzte die Poster von der Wand und schmetterte die Fotos in die nächste Zimmerecke.

„Leicht frustriert heute, wie?“

Ihr Schminkspiegel hatte kaum ausgesprochen, als er durch den mit Wucht geworfenen Blumentopf vom Fensterbrett in Myriaden von Scherben zerschellte. Heiße Tränen liefen über das Mädchengesicht. Nie wieder würde sie auf einem Besen fliegen können, ihr Traum, nach der Schule ins Profiteam der Harpies zu gehen, zerplatzte wie eine Seifenblase. Ihre guten ZAGs waren völlig nutzlos und ohne Magie war die Jobauswahl in der magischen Welt mehr als dürftig. Nicht umsonst wechselten die meisten Squibs in die Muggelwelt. Aber was würde sie da schon groß erwarten?

Sie wusste von Muggelkunde her, dass man auch in der Muggelwelt einen vernünftigen Schulabschluss brauchte. So einen würde sie nie erwerben können, ihr wurde klar, dass ihr sogar die nötigen Grundlagen zum Überleben unter Muggeln fehlten. Von muggelgeborenen Mitschülern und dem neuen Pflichtfach wusste sie, dass Geld unter Muggeln einen noch sehr viel höheren Stellenwert hatte als in der magischen Welt. Und Geld hatte sie weder in der einen noch in der anderen Währung! Rabenschwarze Verzweiflung überrollte sie und erneut warf sie sich auf ihr Bett, das Gesicht in die Arme vergrabend und heftig aufschluchzend.

Im Kerker herrschte Grabesstille. Den fünf Freunden war völlig klar, dass sich der Professor denkbar schlechte Laune hatte und keiner wollte als Erster den Mund aufmachen und dafür einen Anpfiff kassieren. Snape saß auf seiner Seite des Schreibtischs, verfluchte das Hämmern hinter seinen Schläfen und fixierte die Schüler aus zusammengekniffenen Augen. Durch die Konzentration, mit der er auch den pochenden Schmerz auszublenden versuchte, aktivierte er eher unbewusst seine legilimentischen Fähigkeiten.

Dracos Augen wirkten leicht verschleiert, sein Patensohn war kühl, distanziert und abwartend. Neville Longbottom war sichtlich nervös und unruhig, rieb immer wieder die schwitzigen Handflächen an den Hosenbeinen. In Rons Augen stand deutlich der vorherrschende Gedanke: „Was will er denn nun schon wieder von uns?“.

Der alles durchdringende Blick der schwarzen Augen glitt weiter und blieb zuerst an Hermine hängen. In den klaren braunen Augen stand… Mitleid! An der Oberfläche ihres Geistes war klar abzulesen, dass sie sich bewusst war, dass ihr Professor offensichtlich übermüdet war und sichtlich unter Kopfschmerzen litt und dafür…bemitleidete sie ihn! Doch der eigentliche Schock war dann der Kontakt zu Harrys grünen Iriden.

Der Gryffindor war nur teilweise geistig anwesend. Ein Gutteil seiner geistigen Präsenz weilte im Fuchsbau und sorgte sich um Ginny. Und der andere Teil…unwillkürlich tauchte Snape etwas tiefer in die Gedankenwelt des Anderen. Er fand neben der Sorge um das Weasley-Mädchen ein leichtes Unbehagen als Folge der gestrigen körperlichen Überanstrengung, den Nachhall der Erlebnisse unter Wasser und dann erschütterte der Rest den Tränkemeister zutiefst.

Harry Potter hegte ihm gegenüber inzwischen ein nahezu grenzenloses Vertrauen! Für ihn war der sich so unnahbar gebende Slytherin eine Mischung aus Mentor, erwachsenem Freund, Held und Vorbild geworden. Er respektierte die Eigenarten seines Lehrers vollkommen. Hastig schloss Snape sowohl die unbeabsichtigte Geist-zu-Geist Verbindung wie auch die eigenen Augen. Um keinen Preis wollte er irgendjemandem offenbaren, wie tief ihn die Erkenntnis berührt hatte, dass es da zumindest einen Menschen gab, dem etwas an ihm lag!

„Sir, ob es Ihnen mit einem Trank vielleicht etwas besser geht?“ Die etwas schüchtern klingende Frage Nevilles ließ den Professor die Augen ruckartig wieder aufreißen. Und er fand auch in Longbottoms Augen nur Mitgefühl neben der stets vorhandenen Nervosität ihm gegenüber. Die etwas erdige, zitternde Hand des Jungen hielt ihm eine Phiole mit einer Tinktur entgegen, dem Geruch nach eine Mischung aus Kamille, Zitronenmelisse und Johanniskraut. Bevor es ihm selbst bewusst wurde, hatte Snape wie ferngesteuert die Tinktur ergriffen, mit etwas Wasser gemischt und hinunter gekippt.

Der bohrende hämmernde Schmerz klang augenblicklich deutlich ab und das zweite Wunder des Tages geschah: Ein leises brummiges „Danke“ kam von den zusammengekniffenen Lippen.

Tief füllte Severus seine Lungen und zum ersten Mal störte ihn die stets etwas muffige Kerkerluft. Er schüttelte kurz und heftig den Kopf, wenn er sich weiter so atypisch verhielt, würde man ihn gewiss noch für verrückt erklären. Um von seinen ungewöhnlichen Verhaltensweisen abzulenken, forderte er die Freunde brummig auf, ihre neuesten Erkenntnisse zu berichten.

Mit einem Seitenblick auf den nicht ganz bei der Sache befindlichen Harry ergriff Hermine als Erste das Wort. Minutiös schilderte sie die Ereignisse im See und schloss mit den Worten: „Ich glaube nicht, dass von den Wassermenschen im Schwarzen See irgend etwas Hilfreiches zu erwarten ist.“

Ron berichtete fast im Telegrammstil von den ereignislosen Momenten in Benandonners Tal. Nur die Aurensicht betonte er und Neville bestätigte, dass er zwar auch ganz grob die Aura des Riesen habe wahrnehmen können, aber dass es Ron war, der in diesem Bereich das deutlich bessere Talent hatte.

Zuletzt ergriff Draco das Wort. Mit etwas schleppender Sprechweise berichtete er ähnlich ausführlich wie Hermine, zitierte die Aussagen der Betty Waters fast wörtlich und wurde erst gegen Ende seines Berichtes merklich fahrig und ungenau. Damit kam er aber bei seinem Hauslehrer nicht durch und rückte schließlich mit der Sprache heraus. Dabei war unschwer zu erkennen, dass der Malfoyspross nicht die geringste Ahnung hatte, warum ihm die Muggelin so unvermittelt eine gescheuert hatte!

Hermine versuchte vergeblich, sich die aufkommende Reaktion zu verkneifen und lachte dann doch schallend los. Harry war durch die Situationskomik kurzfristig von seinen sonstigen Problemen abgelenkt und konnte es nicht verhindern, ebenfalls los zu prusten. Und auch auf dem strengen Gesicht des Lehrers zuckte es amüsiert. Rons und Nevilles Gesichter zeigten hingegen nur riesige Fragezeichen. Endlich gelang es Hermine, ihre Heiterkeit genügend unter Kontrolle zu bekommen, um das Missverständnis aufzuklären.

Als Draco begriff, dass er entgegen seiner eigentlichen Absicht der hilfsbereiten Bibliothekarin zu verstehen gegeben hatte, sie für eine Angehörige des käuflichen Gewerbes zu halten, errötete er zutiefst. Sicher, durch den Kontakt zu den Todesserkreisen war ihm alles, was sich so zwischen den Geschlechtern abspielte, nicht fremd. Aber das war dann doch zu peinlich!

Noch immer verhaltend schmunzelnd versuchte Hermine einen Themenwechsel.

„Draco hat das Kelpierätsel tatsächlich zum größten Teil gelöst.“ Begann sie laut zu denken.

„Wenn ich das richtig verstehe, weist uns der Wasserdämon praktisch auf die Vorfahren der Wasserkönigin hin. Ich verstehe das so, dass sie irgendwie über die Nixe Loreley von den Sirenen abstammt. Sein letzter Vers weist auf eine im Meer versunkene Stadt hin.

Wenn ich das jetzt mit den Informationen kombiniere, die Harry und ich gesammelt haben…“ wieder einmal malträtierte die Junghexe ihre Unterlippe mit den Zähnen, während sie in Gedanken kombinierte, formulierte und das Formulierte wieder verwarf.

Dracos Denkweise war ähnlich analytisch veranlagt und er zog das Resümee.

„ Die Wasserkönigin ist die Herrscherin der Wassermenschen. Die Heimat der Wassermenschen war Atlantis, aber das ist im Meer versunken. Müssen wir also nach Atlantis suchen?“

Neville widersprach.

„Das glaube ich nicht. Dieser Uisge Lacubo hat ja Atlantis als Inselreich bezeichnet, der Kelpie dagegen sprach von einer Stadt. Sicher bezieht er sich auf tatsächliche Gegebenheiten. Der Bericht der Wassermenschen endet ja in der Vergangenheit mit der Errichtung einer Stadt in Küstennähe. Kann es sein, dass auch diese Stadt aus irgendeinem Grund versunken ist und wir nach dieser Stadt suchen müssen, um die Wasserkönigin zu finden?“

Ron schnaubte.

„Selbst wenn wir die Stadt finden… warum sollten uns die Wassermenschen helfen? Schließlich haben sie Hermine und Harry sogar angegriffen!“

Draco hielt dagegen, während der Tränkemeister aufmerksam lauschte. Denn wieder einmal erreichten die Schüler mit ihrer unorthodoxen Herangehensweise so viel mehr als erhofft.

Die leicht schnarrende Stimme hatte einen sehr ernsten klang, als Draco Ron widerlegte.

„Der Uisge vom Loch Ness war sogar sehr hilfsbereit. Einen Versuch ist es also allemal wert. Außerdem könnte es hilfreich sein, den Kontakt zu den Wassermenschen wieder etwas zu normalisieren… immerhin sind es genau genommen unsere direkten Nachbarn.“

Die Weitsicht des jungen Malfoy überraschte alle. Keiner hatte daran gedacht, was es für Hogwarts bedeuten mochte, wenn die Wassermenschen vom Schwarzen See sich plötzlich zu feindseligen Wesen verwandelten.

Ron brachte einen weiteren Einwand.

„Wozu noch all die Mühe und der Aufwand? Ginny ist schließlich wieder wach und gesund.“

„GESUND?“ Harry schrie beinahe. Das Entsetzen in Ginnys Gesicht stand ihm noch viel zu deutlich vor Augen.

„Du nennst Magielosigkeit gesund?“

„Aber Mum sagte doch, dass wäre bei Fred und George…“ vergeblich versuchte Ron den aufgebrachten Freund zu beruhigen. Es war das tiefe Brummen Snapes, das Harry inne halten ließ.

„Lassen Sie mal ihren Besen im Schuppen, Mr. Potter. Noch ist es nicht erwiesen, worauf das derzeitige Versagen der magischen Fähigkeiten von Miss Weasley zurück zu führen ist.“

„Sie beabsichtigen wirklich, herum zu sitzen und abzuwarten, ob Ginny irgendwann wieder zaubern kann?“ Entgeistert starrte Harry seinen Lehrer an,

Das dunkle Gesicht verzog sich etwas ironisch.

„Keineswegs. Aber Gryffindor'sche Impulsivität ist hier eher kontraproduktiv. Was schlagen Sie denn vor, Mr. Malfoy?“

Draco schreckte hoch und antwortete spontan:

„Weitersuchen. Die versunkene Stadt finden und dort die Wassermenschen aufsuchen.“

Severus nickte knapp und ergänzte:
„Ich werde auf jeden Fall den Heiltrank vollständig brauen. Nur so kann eindeutig untersucht werden, ob es sich bei der spontanen Heilung von Miss Weasley um eine Folge der Trankprobe oder um eine Spontanheilung handelt. Auch kann ich nur so klären, ob die Magielosigkeit eine nicht berechenbare Nebenwirkung ist und ob sie gegebenenfalls sporadisch beziehungsweise heilbar ist.“

Wie schon so oft hatte Snape ein komplexes Thema mit nur wenigen Sätzen erschöpfend abgehandelt. Die Freunde tauschten sich noch darüber aus, wer nun was machen sollte. Hermine erklärte sich bereit, alles zum Thema versunkener Städte zu recherchieren, Draco entschuldigte sich, dass er mittlerweile vom Aufbau seines Projektes zeitlich ziemlich vereinnahmt wurde und Ron wollte sich erst einmal in den verbleibenden Ferientagen intensiv um seine Schwester kümmern.

Neville hatte die ganze Zeit Harrys Mienenspiel beobachtet und merkte fast unhörbar an, dass er es für besser hielt, den Freund bei den kommenden Aktionen außen vor zu lassen, weil dieser völlig erledigt wirke.

Noch bevor Harry vehement protestieren konnte, traf Snape eine Entscheidung.

„Im Augenblick brauchen wir die weiteren Recherchen von Miss Granger. Dann erst werden wir entscheiden, wie es weiter geht. Und Sie, Mr. Potter, werden sich ab sofort jeden Abend zum Training bei mir einfinden!“

„Training?“

Severus nickte.

„Noch einmal werden Sie nicht ihr Glück mit Dianthuskraut strapazieren. Sie werden bei mir so lange üben, bis Sie einen annehmbaren Kopfblasenzauber und einen einwandfreien Körperwärmzauber zustande bringen!“

Der Tonfall duldete keinerlei Widerspruch und machte außerdem deutlich, dass die Gesprächsrunde für dieses mal beendet war. Der Tränkemeister öffnete den Schülern eigenhändig die Kerkertür, folgte ihnen in den Gang und machte sich mit wehender Robe auf den Weg ins Schulleiterbüro.


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