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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Wassermusik

von *Dea1963*

Aufmerksam sahen sich Harry und Hermine in der Hütte um, in die sie der Uisge des Seevolkes geführt hatte. Das Bauwerk schien vollständig aus Algen geflochten zu sein und erinnerte Hermine an die Grashütten einiger indianischer Völker. Überall in der lebenden Wand hafteten Muschelschalen, wie man sie nur im Salzwasser finden konnte. Etliche davon waren bearbeitet und fein poliert worden. Harry hatte zwar nie Gelegenheit gehabt, einen Sinn für Kunstwerke zu entwickeln, aber sogar ihm ging auf, dass sich die Wassermenschen darauf verstanden, eben solche herzustellen. Für Hermine war das Vorhandensein der zauberhaften maritimen Dekoration nicht ganz so überraschend…ein Volk, das sich aufs Singen verstand, würde natürlich auch Sinn für die anderen schönen Künste haben, so war ihre Überzeugung.

Das feindselige Misstrauen des Meermenschen war einer distanzierten Vorsicht gewichen, was die Atmosphäre spürbar entspannte. Ihr Gastgeber hatte kurz etwas im Hintergrund der Hütte gesucht, wandte sich ihnen nun wieder zu und überreichte den beiden Magiern Gastgeschenke: In seiner Hand lagen zwei herrlich schimmernde schwarze Perlen. Die Makellosigkeit der fast kirschgroßen Juwelen sorgte für grenzenlose Fassungslosigkeit der beiden Tauchreisenden.

Während Harry immer nach großäugig sein Gastgeschenk inspizierte und sich dabei heimlich fragte, wie er darauf reagieren sollte, war ihm Hermine ein gutes Stück voraus. Durch die Lektüre der im Elternhaus abonnierten Magazine wusste sie auch viel über die Naturvölker der Muggel und deren Bräuche. Offensichtlich herrschte beim Meervolk eine vergleichbare Stammesstruktur vor und es war ratsam, ein Gegengeschenk zu überreichen. Sie hatte dabei etwas sicherlich Passendes im Sinn. Vorsichtig und langsam zog sie ihren Zauberstab, was den Uisge alarmbereit zusammenzucken ließ.

Sie lächelte entschuldigend, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Gartenhäuschen ihrer Eltern. Ihre Mutter züchtete hobbymäßig Orchideen und hatte ihr erst kürzlich eine neu erworbene seltene Art gezeigt. Eine feuerrote Ada Aurantiaca, die den Weg aus dem Umland von Costa Rica in das Grangersche Gewächshaus gefunden hatte. Als Hermine die prächtigen Blüten endlich deutlich vor Augen standen, zögerte sie. Die Blüten mit einem Haltbarkeitszauber versehen herbei zu zaubern hieße, sie gleichzeitig auch zu töten und das widerstrebte ihr. Doch die Perle in ihrer Handfläche sorgte für einen rettenden Einfall.

Aus dem Deutschlandurlaub, bei dem sie als Kind auch Zeuge des Rammstein-Unglücks wurde, hatte sie noch einige am Ostseestrand gefundene Bernsteinstücke auf ihrem Fensterbrett liegen. Scharfe Linien gruben sich in ihre Züge, als sich die Konzentration erhöhte. Ihre Perle hatte sie nebenher am Halsausschnitt zwischen Neoprenanzug und Haut geschoben. Auf der nun freien Handfläche erschienen die magischen Duplikate der beiden größten Bernsteinbrocken. Diese waberten scheinbar flüssig und veränderten ihre Form, bis zwei fast golden strahlende perfekte Blüten der Ada-Orchidee aus reinem Bernstein in der schmalen Mädchenhand ruhten.

Diese überreichte sie dem verblüfften Meermann als Gegengeschenke und entschuldigte sich obendrein, ohne dessen Erlaubnis so unerwartet gezaubert zu haben. Vorsichtig nahm dieser die beiden ungewöhnlichen Schmuckstücke entgegen und musterte sie lange. Dabei wunderte er sich insgeheim, woher dieses Luftgeschöpf von der Vorliebe seines Volkes für Bernstein wissen konnte. Er beschloss, seine Vorbehalte beiseite zu schieben und dieser Besucherin sowie ihrem Begleiter die Verbrechen ihrer Vorfahren nicht anzulasten. Da er die Gepflogenheit der Luftatmer zumindest teilweise kannte, wies er seinen Gästen zwei Steinblöcke am Boden als Sitzgelegenheit und ließ sich ihnen gegenüber auf seiner nach hinten gebogenen Schwanzflosse nieder.

Er dachte kurz nach und begann dann zu sprechen.

„Ich bezweifle, dass ihr meine Sprache verstehen würdet. In eure Begriffe übersetzt nennt man mich Uisge Lacu Dubos, ihr könnt mich mit Lacubo anreden.“

Der Gryffindor übernahm die Antwort.

„Ich danke euch für eure Gastfreundschaft, Uisge Lacubo“ antwortete er vorsichtig, jedes Wort sorgfältig abwägend. Um keinen Preis wollte er die anfangs erlebte Feindseligkeit des Meermannes wieder erwecken.

„Mein Name ist Harry Potter und meine Begleiterin ist Hermine Granger.“

Nach der Nennung ihrer Namen zögerte er. Noch nie hatte er sich mit Diplomatie befasst und ihm war bewusst, dass es seines Wissens in der Zaubererwelt in jüngerer Vergangenheit keinen ihm bekannten Kontakt zu den Wassermenschen gegeben hatte… wenn man vom dem alten Clearwater am Loch Ness mal absah. Und es war sicher keine gute Idee, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und die Frage zu stellen, die ihm auf der Zunge lag.

Lacubo hatte das Zögern bemerkt und nickte leicht. Offensichtlich hatte sein Gegenüber noch keine Erfahrung mit dem Wasservolk und verhielt sich doch überraschend korrekt. So lüftete er einen Teil seiner Vergangenheit:

„Vor vielen Mondumläufen rettete ein Luftatmer meinem Vater das Leben vor einem Feuerspeier. Damit gehörte das Leben des Uisge Gaisata diesem Zauberer. Der lehnte ab, das übliche Blutgeld dafür zu nehmen, denn er hätte nichts übrig für Reichtümer, so sagte er. Als Gegenleistung verlangte er, dass wir den Schülern von Hogwarts gegenüber friedfertig auftreten und garantierte, dass diese uns nicht belästigen würden. Vor einiger Zeit bat er uns dann, ein einmaliges Eindringen in unser Reich für den Zweck eines Wettkampfes zu gestatten. Er hatte sich die Mühe gemacht, unsere Sprache zu erlernen, so gestattete ich ihm sein Vorhaben.“

Atemlos hatten die beiden Magier ihm gelauscht. So also war Dumbledore zu seinen Kenntnissen des Meerischen gekommen!

„Feuerspeier?“ hakte Harry nach. Dann fiel ihm ein, dass sich Dumbledore auch mit der Erforschung der zwölf Anwendungen von Drachenblut hervorgetan hatte und er fügte hinzu:

„Ihr meint sicherlich einen Drachen?“

Lacubo nickte erneut und schilderte den Drachen als Feuer speiendes schwarzes Geschöpf von gut 5 Faden Länge. Hermine überschlug das maritime Längenmaß hastig und rechnete es in Meter um.

„Etwa zehn Meter“ raunte sie dem Freund zu. Dieser nickte kurz und lauschte weiter, als Lacubo weitere Details erwähnte. Als Lacubo die Flügelform als jene einer ihrer fliegenden Mäuse` beschrieb, wusste er genug und warf ein:

„Wir nennen diese Drachenart Schwarze Hebriden. Ich dachte bisher immer, diese würden nur auf den gleichnamigen Inseln unter der Aufsicht des Mc-Fusty-Clans leben.“

Lacubo musste über die Unbedarftheit dieser Aussage lächeln und klärte sein Gegenüber auf.

„Bei den Feuerspeiern ist es wie bei den Walen: Wenn die Bullen ihre Reife erreichen, brechen sie auf zur Suche nach einem eigenen Territorium. Dumbledore hat versichert, dass der Feuerspeier ein Ausreißer gewesen sei. Er wurde eingefangen und zurückgebracht, berichtete er meinem Vater.“

Er wurde ernst.

„Bevor ihr euer Anliegen äußert, werde ich euch berichten, was eure Vorfahren den Meinen angetan haben. Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr eure Bitte vorbringt.“

Harry fing von Hermine einen warnenden Blick auf sowie erneut ein schwaches Klopfen auf ihr Handgelenk. Etwas verlegen wandte er sich an Lacubo und erklärte diesem sein Problem mit dem eingenommenen Dianthuskraut.

„Ich könnte mir von Hermine natürlich einen Kopfblasenzauber anhexen lassen, aber unsere Freunde an der Oberfläche würden in Sorge geraten.“ schloss er.

Das Stammesoberhaupt des Seevolkes lächelte nur vage und hielt den beiden Magiern große in sich gedrehte Muscheln hin, forderte sie auf, diese ans Ohr zu halten. Hermine erinnerte sich an ein altes Kinderspiel: Wenn man sich eine große Muschel ans Ohr hielt, hörte man angeblich das Meer rauschen. Sie wusste jedoch auch, dass das gehörte Rauschen mitnichten vom Meer, sondern vielmehr vom eigenen Blut herstammte. Zögernd griff sie zu und folgte Harrys Beispiel, der sich die perlmutterne Schale bereits ans Ohr presste und mit geschlossenen Augen lauschte.

Zuerst hörte auch sie nur ein Rauschen, doch dann klang ganz leise, allmählich näher kommend, ein Singen auf. Sie schloss wie Harry die Augen, um sich besser auf ihren Hörsinn konzentrieren zu können und wurde in einen eigenartigen magischen Wirbel gezogen. Die Augen vermochte sie nicht mehr zu öffnen, aber der an ihr Ohr klingende Gesang schwoll an und umgab sie jäh vollkommen, pulsierend von magischer Macht. Eine kristallklare perlende Stimme klang aus dem Akkord heraus, dann noch, und eine weitere… gebannt lauschte sie.

„Vor unzähligen Zeiten lebten wir nahe des Wendekreises des Krebses. Mit Hilfe von Korallen erschufen wir uns Inseln, auf diesen errichteten wir unsere Heimat.“ Begann der Gesang. Hermine konnte Harrys Präsenz neben der Ihren spüren und so vernahm sie seine atemlose Stimme, welche einen Namen flüsterte:

„Atlantis wurde von Wassermenschen erbaut?“

Die Stimmen waren offensichtlich zur Interaktion fähig, denn sie berichteten davon, wie die Seemenschen damals als amphibisch lebendes Volk ihr Inselreich erschufen und mit Leben füllten. Die Bauten schmückten sie mit Perlmutt, so dass die Seestadt in der Sonne glänzte wie ein Juwel. Dann war eines Tages während eines der im Atlantik heftig tobenden Stürme ein eigenartiges Wassergefährt ans Ufer gespült worden. In allen Einzelheiten schilderten die magischen Stimmen die „Stolz von Sidon“, ein phönizisches Handelsschiff, welches vom Sturm auf dem Rückweg von den Azoren auf das Küstenriff von Atlantis getrieben wurde.

Für die amphibischen Atlanter war dies der erste direkte Kontakt zu den Land bewohnenden Luftatmern, außerdem machten sie zu damaliger Zeit keinen Unterschied zwischen magischen und nichtmagischen Menschen. Als gastfreundliches Volk boten sie den phönizischen Seefahrern Unterkunft und Hilfe bei der Reparatur des Schiffes an. Dabei erwähnten die Stimmen ganz am Rande ein Detail welches beide Zauberer aufhorchen ließ: die Atlanter waren den Phöniziern in Menschengestalt gegenübergetreten, auf zwei normalen Beinen statt des Fischschwanzes, den die Wassermenschen heute aufwiesen.

Doch der magische Bann der Stimmen hinderte sie inzwischen daran, Fragen zu stellen und so folgten sie dem Bericht aus der Vorzeit weiter. Unter den Phöniziern hatte es zwei rivalisierende Gruppen gegeben: Der Sterndeuter und der Steuermann sowie ihre jeweiligen Gefolgsleute. Der Kapitän war den Erzählern zufolge auf den Azoren an Lungenfäule gestorben und zwischen den beiden Gruppenführern war ein Streit um die Schiffsführung entbrannt. Verschärfend kam hinzu, dass sich der Steuermann in eine junge Atlanterin verguckte und der Sterndeuter sich ebenfalls in die menschliche Erscheinungsform der Nixe verliebt hatte.

Es kam, wie es kommen musste: Die beiden Kontrahenten hatten einen regelrechten Zweikampf darum begonnen, wer von beiden nun um die Schöne würde werben dürfen. Begonnen hatte das Duell als simpler Faustkampf, denn willkürliches Blutvergießen war auf Atlantis verpönt und anfangs folgten die beiden dieser Vorgabe der Gastgeber. Dann jedoch versuchte sich der Sterndeuter mittels seiner angeborenen Gabe einen Vorteil zu verschaffen. Der Steuermann konterte mit der ihm eigenen Gabe, von welcher der Sterndeuter nichts geahnt hatte.

Atemlos lauschten Harry und Hermine den Stimmen, denn die erzählten Geschehnisse ließen nur einen Schluss zu: die beiden Männer waren nicht nur magisch begabt, beim Duell prallten auch ihre zusätzlichen Elementarkräfte von Wasser und Luft aufeinander. Wie sie es schon aus Slytherins Schilderung über die Entstehung des Schwarzen Sees her kannten, war hier etwas Vergleichbares geschehen: Die entfesselten Elemente wurden für ihre Urheber unkontrollierbar. Die Folgen, welche die mittlerweile in klagenden Molltönen klingenden Stimmen berichteten, waren furchtbar und irreversibel.

Atlantis bestand aus etlichen, auf Korallenriffen entstandenen Inseln. Diese Korallenriffe waren von den Wasserwesen gezielt gezüchtet worden. Die magisch verursachten Tsunamis und Wirbelstürme, welche viele Tage lang aus allen Himmelsrichtung kommend auf das Inselreich trafen, zerstörten diese Korallenbänke und Atlantis versank in Stücke zerschlagen in den Fluten. Nicht alle Wassermenschen konnten sich retten, denn zur Verwandlung in Zweibeiner wie auch für die Rückverwandlung bedurfte es eines speziellen Trankes. Und die Vorräte reichten nicht einmal für den zehnten Teil der Population.

Die Phönizier hatten sich auf ihre Diere geflüchtet und einigen von ihnen gelang es, den Sturm in Richtung Osten abzureiten, lebend die Säulen des Herakles zu passieren und das ägyptische Delta zu erreichen.

Die Überlebenden des Wasservolkes hatten nicht nur Atlantis verloren. Mit ihrer Heimat war auch der Zirkel der Wasserhexen zerstört worden und mit ihm die Kenntnis, wie der Wandlungstrank herzustellen war. Die Stammesältesten berieten lange. Nie wieder wollten sie mit den Menschen zu tun haben, aber die Phönizier hatten genügend erzählt, um klar werden zu lassen, dass sie hier, am Wendekreis des Krebses, keine Ruhe mehr vor den Luftatmern finden würden.

Ihr Zuchtvieh, die Grindelohs, vertrug kein warmes Wasser, so wandten sich die Überlebenden gen Norden. Die wenigen Menschen an den Küsten des nördlichen Europas dümpelten zwar in Küstennähe auf Fischerbooten dahin, aber die Seebeherrschung der Phönizier hatten sie nicht einmal im Vorstadium erreicht. Der Ärmelkanal schien sich als Heimat anzubieten, aber marodierende Caledonier trieben die Überlebenden weiter. Verschiedene Ansiedlungsversuche inmitten des nördlichen Atlantiks schlugen fehl, da die Thunfischschwärme sich über den Grindelohnachwuchs hermachten und die allgegenwärtigen Haie auch einem Dreizack tragenden Wassermann zur tödlichen Gefahr wurden. So hatte es die Wassermenschen wieder in Küstennähe getrieben, schließlich fanden sie ein Gewässer, in dem es kaum Haie und keine Thunfische gab. Dort siedelten sie sich an und errichteten ihre neue, aber sehr viel kleinere Heimatstadt. Mit einem anschwellenden gewaltigen Akkord klagten die Stimmen die luftatmenden Magier der Zerstörung von Atlantis an und warfen ihnen auch den Verlust der Gestaltwandlung vor.

Die magischen Stimmen verklangen zum murmelnden nichts sagenden Meeresrauschen, Harry und Hermine erwachten aus der unvermuteten Trance. Lacubo und seine Wachen musterten sie mit kühlem Blick. Offensichtlich hatten sie sich auch wieder an die Schatten der Vergangenheit erinnert. Die Stimmung war erneut umgeschlagen. Die Spannung war beinahe elektrisch zu nennen, die Wachen fixierten mit ihren gefährlichen Waffen Hermine, ganz als ob die junge Luftelementarin jeden Moment zum Angriff übergehen würde. Ein falsches Wort und mindestens Hermine würde die Angst dieser Wesen mit dem Leben bezahlen. So entschloss sich Harry schweren Herzens seine Frage herunterzuschlucken und fluchtartig den Rückzug anzutreten.

Die Erzählung hatte gefühlte Stunden gedauert, ein Blick auf Hermines wasserdichte Armbanduhr offenbarte, dass bislang erst eine Dreiviertelstunde verstrichen war. Vom Trimagischen Turnier wusste Harry noch, dass es für ihn das Ertrinken bedeutete, wenn das Dianthuskraut hier unten, weit unter der Oberfläche, seine Wirkung verlor. So verabschiedete er sich höflich vom Uisge, gab diesem auf dessen Verlangen auch das Versprechen, nicht wieder in das Reich der Wassermenschen vom Schwarzen See einzudringen, und begann, gefolgt von Hermine, mit dem Auftauchen.

Als sich plötzlich das vom trimagischen Turnier her vertraute Gefühl der Beklemmung im Hals und der Brust breit machte, war er nur noch eine Armlänge von der Wasseroberfläche entfernt. Ungestüm wie ein springendes Walross durchbrach Harry die Grenze zum vertrauten Leben spendendem Element und schnappte erst einmal nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Dann packte ihn jäh eine große fleischige Hand von hinten am Kragen des Neoprenanzuges und hievte ihn an Bord des Ruderbootes.

Fürsorglich versorgte Hagrid die beiden Schüler mit warmen Decken und reichte ihnen den mitgeführten heißen Kräutertee, in welchen er einen Schuss Rum gemischt hatte. Dankbar schlürften beide das heiße Getränk, denn trotz der Neoprenanzüge waren sie in der Tiefe des Sees bis auf die Knochen durchgefroren und zitterten um die Wette. Schweigend kauerten sie auf der Sitzbank, während der Halbriese kräftig die Riemen durchzog, um sie nach Hogwarts zurück zu bringen.

An Land angekommen kehrten sie ins Schloss zurück und wollten zuerst in die Küche, das versäumte Essen nachholen, als Ron wie ein Wahnsinniger heranwirbelte und keuchte:

„Harry, wir müssen sofort los, ins St. Mungos porten!“

Noch während der Rotschopf ihn packte und ihm eine blau aufschimmernde angeschlagene Tasse in die Hand drückte, hallte nur ein einziges Wort durch Harrys Kopf:

„GINNY!“


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