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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Heimkehr

von *Dea1963*

Die ängstliche Frage hing noch zitternd in der Luft. Die beiden Männer unterbrachen das Gespräch und musterten die Fragerin, jeder mit anderen Hintergedanken. Severus Snape hatte in den vergangenen Tagen auf die Konfrontation gesetzt und war, so gestand er sich selbst ein, gescheitert. Bei ihrem letzten gemeinsamen Flug mit dem rasenden Strigoi hatten die Nerven Hermines nachgegeben und sie war, völlig untypisch, in eine hysterische Ohnmacht gefallen.

Azrael, der von all dem nichts wusste, wunderte sich. Sicher, es war erschütternd für die junge Frau, von dieser offensichtlich völlig unbekannten Begabung zu erfahren. Die Menschen hatten scheinbar sogar die Existenz elementarer Magie vergessen. Aber dass eine so eindeutig von der Kraft der Luft durchdrungene Hexe eine panische Angst vor dem Natürlichsten der Luftmagie, dem Fliegen, hatte, das war ihm unverständlich. Im Gegensatz zu den Menschen war Legilimentik für Azrael nicht solchen Verboten und Restriktionen ausgesetzt, denn sie galt als Teil der elementaren Kraft.

Höflichkeit war nicht angesagt und so las er über die weit aufgerissenen Augen vorsichtig Hermines Gedanken. Anschließend zog er sich wieder zurück und dachte fieberhaft nach. Jene tatsächlich schwer verstörende Erinnerung an sterbende Menschen erklärte, woher die Flugangst der jungen Frau rührte. Das Leiden und grauenvolle Sterben hatte sich mit der jedem Lebewesen innewohnenden Todesangst verbunden und nun erwies sich dieser Umstand als Problem.

Um ihre elementare Magie meistern zu können, musste Hermine lernen, die Luft zu kontrollieren. Der einzige Weg dazu war, selbst zu fliegen. Offensichtlich hatte der schwarz gewandete Professor die junge Hexe in den vergangenen Tagen durch alle den magischen Menschen zur Verfügung stehenden fliegenden Transportmittel begleitet, und das Ergebnis war ein Zusammenbruch der jungen Frau gewesen. Auch wenn Snapes mimische Kontrolle ausgereift war, so konnte Azrael in ihm doch Schuldbewusstsein und Selbstvorwürfe lesen. Dann war es der Anblick der jungen Eule, die den Vogelmenschen auf eine Idee brachte.

Er hatte durchaus Hermines aufwallende Eifersucht bemerkt, als sich Traumfeder in seine Hände kuschelte. Er konnte sich nicht mit dem Rufnamen Tiziana anfreunden und so nannte er den Kläfferkauz bei ihrem Nestlingsnamen. Die Eifersucht der Hexe entsprang einer der Mutterliebe sehr ähnlichen Zuneigung zu dem jungen Vogel. Und welch größeren Gegenspieler für den Tod konnte es geben als die Liebe! Vielleicht ließ sich dieser Umstand ausnutzen.

Azrael wusste, dass viele magische Tiere der mentalen Kommunikation fähig waren und mit Traumfeder hatte er bereits einfache Gedankenbilder ausgetauscht. Nun sandte er ihr einen gezielten Gedanken ohne mentales Bild. Nicht jeder Vogel war zu dieser ausgereiften Telepathie fähig und eine gewisse Erleichterung durchflutete ihn, als die Eule ihm zielgerichtet antwortete. Er fasste mental kurz Hermines Problem zusammen, fügte seine Erkenntnis über die Liebe der jungen Luftmagierin hinzu und bat das Tier um Hilfe.

Tiziana war sehr frühreif. Ihre dahinsiechende Mutter hatte ihre mentale Fähigkeit sehr früh erweckt um ihr einziges Küken in der verbleibenden Zeit alles zu lehren, was dieses nur aufzunehmen vermochte. So war die Eule der vollen telepathischen Kommunikation viel früher fähig als ihre Artgenossen und konnte sich mühelos mit Azrael verständigen. Sie war Hermine sehr zugetan, nicht nur für die Rettung aus den Händen jenes zwielichtigen Straßenhändlers, sondern auch für die stete Fürsorge seitdem. Dass die Junghexe vom Element Luft durchdrungen war, hatte sie sehr wohl gespürt, aber nicht hinterfragt.

Hermine und ihr finsterer Begleiter waren die ersten Magier, mit denen sie in Kontakt kam. Davor hatte sie nur die Muggel auf dem Basar gekannt und so hatte sie die elementare Begabung dieser beiden Menschen für normal gehalten. Der Vogelmensch klärte sie über die selten gewordene elementare Begabung unter den Magiern auf und erklärte zudem, dass jeder so Begabte ohne die dauerhafte Bindungen an ein Elementarwesen nicht in der Lage war, die Kontrolle über sein jeweiliges Element zu erlangen. Denn Lehrer in der Kunst der Elementarzauberei gab es schon sehr lange nicht mehr und so gelang das Erlernen dieser schwierigen Kunst nur durch die Bindung an ein Elementarwesen.

Die Eule reagierte mit Enthusiasmus und Begeisterung. Da Hermine nicht freiwillig fliegen würde, schlug das Tier etwas anderes vor. Sie selbst würde aus der Höhle heraus fliegen und durch eine mentale Verbindung könnte die Hexe durch ihre Augen sehen, fühlen, wie die Luft die Eule trug und wie diese sich vertrauensvoll von den Strömungen und Wirbeln der Aufwärtswinde tragen ließ. Azraels Reaktion war belustigt, denn die junge Eule hatte bisher nur einmal ansatzweise eine kurze Strecke mehr flatternd als fliegend überwunden. Diese reagierte daraufhin mit einem geistigen Schulterzucken. Sie würde so oder so in den nächsten Tagen endgültig flügge sein und sah deshalb in ihrem Vorschlag keine unüberwindbaren Schwierigkeiten.

Der Vorteil eines mentalen Austauschs zeigte sich umgehend. Dieser hatte nur einige wenige Herzschläge an Zeit benötigt, denn Gedanken waren so viel schneller als das gesprochene Wort. Und durch die mitschwingenden Emotionen waren die sonst so häufigen Missverständnisse nahezu ausgeschlossen. Azrael fasste den Vorschlag von Traumfeder, wie er sie immer noch nannte, in Worte und sah die beiden so unvermittelt in sein Refugium geplatzten Gäste dann fragend an.

Snape fand den Vorschlag bemerkenswert. Dass ein Mensch fliegen konnte, wusste er sicher, hatte Voldemort doch diese Kunst gemeistert und er selber hatte sie kopiert. Allerdings war diese Kunst nicht Ergebnis einer Beherrschung elementarer Kräfte, sondern eine gewagte Kombination zweier simpler Zauber gewesen. Und nur durch eine gewisse Konzentration war eine längere Manipulation der Schwerkraft möglich, denn dieser Zauber war sehr Kräfte zehrend. Der Dunkle Lord hatte seine Kraft aus seinem Hass geschöpft, aber selbst er war nur selten geflogen und hatte diese erworbene Fähigkeit erst bei der Jagd auf die sieben Potters offenbart. Jedenfalls nickte der Slytherin nach kurzem Durchdenken und äußerte mit der für ihn typischen Knappheit, dass er das vorgeschlagene Prozedere für machbar und effizient hielte.

Hermine hingegen schluckte, schloss ihre Augen und kämpfte gegen die wieder hoch kochende Angst. Um dieser etwas entgegen zu setzen, kramte sie wahllos in ihrem angelesenen Wissen. Als erstes fiel ihr eine Formulierung aus einem kürzlich gelesenen Buch und dem dazu gehörenden, in den Ferien gesehenen Kinofilm ein:

Ich darf mich nicht fürchten. Angst tötet das Bewusstsein und führt zu völliger Zerstörung.
Ich werde ihr ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen.
Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben außer mir selbst.

Sie wiederholte diese aufgeschnappten Worte mehrmals wie ein Mantra und erstaunlicherweise zeigte es Wirkung: Der Atem wurde ruhiger, die Schreie verbrennender Menschen in ihrem Geist wurden leiser und verhallten schließlich.

Ruhig geworden öffnete sie ihre Augen wieder und ihr Gesicht zeigte jene Entschlossenheit, die sie schon durch den Kampf gegen Voldemort getragen hatte.

„Ich fürchte mich zwar immer noch, aber ich bin bereit, es zu versuchen.“

Die Beherztheit seiner Adeptin ließ in Severus die Erinnerung an ähnlich mutig blickende, smaragdgrüne Augen aufkommen. Erstaunt und dann erfreut stellte er fest, dass dem Bild der Nachhall von Trauer, Selbstvorwurf und schärfe fehlte… seit er begonnen hatte, sich seinen Emotionen zu stellen, raubte ihm die Vergangenheit nicht mehr den Lebensmut. Er warf ein, ob die Jungeule überhaupt schon in der Lage sei, richtig zu fliegen… denn nur so würde eine mentale Verbindung Sinn machen. Zu bedenken sei auch, dass Hermine in der Legilimentik völlig ungeübt sei und er zweifelte an, dass ohne direkten Augenkontakt eine stete Verbindung möglich sein würde.

Er bot an, einen komplexen Illusionszauber zu wirken. Je nach Gewichtung würde Hermine das Gefühl haben selber anstelle Tizianas zu fliegen, ohne dass diese in ihren Handlungen oder Gedanken beeinträchtig wäre oder aber erst einmal nur das Gesehene in Form eines magischen Abbildes zu zeigen.

Hermines Verstand arbeitete auf Hochtouren. Wieder einmal hatte die belesene Hexe einen passenden Erinnerungssplitter parat. Sie verschlang in den Ferien alles an Magazinen, wessen sie nur habhaft werden konnte und da war doch…

„Es gibt da Untersuchungen, dass der menschliche Verstand ab einer bestimmten Höhe mehr keinen Bezugspunkt zur Strecke hat. Deswegen haben Fallschirmspringer keine Angst vor dem Absprung ins Leere.“ Versuchte sie den Artikel, den sie nur bruchstückhaft überflogen hatte, zusammen zu fassen.

„Vielleicht hilft es mir, wenn ich das Fliegen erst einmal nur durch Tizianas Augen sehe.“

Zur Eule gewandt murmelte sie einen leisen Dank, dann wechselte Snape unerwartet das Thema.

„Während der Vogel ein wenig das Fliegen übt, habe ich noch einige Fragen.“ Schnarrte er.

Tiziana war von den rauen Worten nicht beleidigt. Unter der vermeintlich harten schale hatte sie ein empfindsames Gemüt ausgemacht und durchschaute Severus Tobias Snapes Maske sehr viel besser als alle Anderen. Sie drehte sich zur Öffnung der Höhle, lüftete ihre Flügel und schlug diese probehalber einige male auf und ab. Dann stieß sie ab und gewann heftig flatternd an Höhe, durch den Einsturz aufsteigend und sich dort in der Luft tummelnd.

Derweil begann Snape etwas zu hinterfragen, was ihm im Hinterkopf bohrte. Bei all den faszinierenden Ausführungen über die elementare Magie hatte er den eigentlichen Sinn ihres Hier seins nicht aus den Augen verloren und fragte ihren geflügelten Gastgeber gezielt nach der schwarzen Karpatenlerche, die immerhin in Scamanders Werk als schwer gefährdet geführt wurde. Azrael war erfreut, den beiden Magiern in diesem Punkt helfen zu können. Mit konzentriertem, in sich gekehrtem Gesichtsausdruck stellte er sich an ein Loch in der Höhlenwand, das hinaus in die luftige Bläue führte. Ein rasches melodisches Trillern entwich seinen Lippen nach einigen Augenblicken, er öffnete seine Augen wieder, sah suchend aus der Öffnung und vollführte eine kreisende Handbewegung mit ausgestrecktem Zeigefinger, als wolle er etwas umrühren.

Kurze Zeit darauf wurde ein nicht ganz Amselgroßer unscheinbarer Vogel von einer kreisenden Luftströmung zu ihnen nach oben getragen, löste sich heftig flatternd aus der Luftströmung und landete auf Azraels Hand. Fasziniert hatten Snape und Hermine das geschehen beobachtet, es war unbestreitbar kein natürlicher Aufwärtswind gewesen, welcher den Vogel bis zur luftigen Höhe von Azraels Höhle getragen hatte. Die Lerche war entgegen der Beschreibung in Scamanders Buch nicht schwarz, sondern hatte eine nachtdunkle, graue Färbung. In jeder schattigen Ecke würde man den Vogel nicht bemerken und die beiden Magier tauschten einen Blick. Ihr Gastgeber hatte dies verfolgt und lachte leise auf.

„Eure Karpatenlerche ist mitnichten vom Aussterben bedroht“ ließ er sie wissen. „Nur zur Frühlingszeit zeigen sich die Männchen im lackschwarzen Glanz. Dieser trübt sich im Laufe der Wochen ein und die Weibchen sind durchgehend schattenfarben. Wer immer auch die Vermutung aufgestellt hat, diese Gattung wäre akut vom Aussterben bedroht, hat dies nicht bedacht oder schlicht nicht gewusst.“

Er wandte sich dem Vogel zu, der kurz darauf begann, sich mit kurzen ruckartigen Kopfbewegungen an Brust und Bauch zu putzen. Eine Flaumfeder nach der anderen sank so in Azraels gewölbte Handfläche. Als sich die Lerche mit einem kurzen scharfen Triller von der Hand kippen ließ und, den Sturz mit weit gespreizten Flügeln in ein Gleiten abfangend, aus der Höhle verschwand, reichte der Vogelmensch dem Tränkemeister weit mehr Federn, als dieser nach seinen Schätzungen brauchte. Mit einem dankbaren Nicken nahm Snape die fehlende Trankzutat entgegen, verstaute sie sorgfältig in einem aus den Umhangtaschen gefischten Seidenbeutelchen und versenkte dieses mit derselben Gründlichkeit sicher in der Tasche.

Dann rauschte es plötzlich erneut in der Luft, vier Eulenflügel peitschten im Versuch, praktisch in der Luft stehend senkrecht zu landen. Tiziana blockte auf Severus Arm auf, denn die Luftwirbel des Artgenossen hatten sie von ihrem angepeilten Ziel zur Seite geworfen. Hermine hatte ebenfalls den linken Unterarm gehoben, doch unter dem deutlich höherem Gewicht des schwarzen Uhus, der sich ermattet darauf fallen ließ, zog es sie nach unten. Bubo, denn er war es, der nach einem Nonstopflug zu ihnen zurückkehrte, krächzte leise indigniert auf, als sein Ruheplatz, Hermines Unterarm, so unvermutet unter ihm wegsackte. Mit voll ausgebreiteten Flügeln ruderte er, um nicht kopfüber zu kippen. Dabei schlug er unbeabsichtigt mit dem Flügelbug gegen Hermines Gesicht, was ein heftiges Nasenbluten zur Folge hatte.

Snape setzte Tiziana auf einem Vorsprung der Felswand ab und murmelte Episkey, seinen Zauberstab vor dem Gesicht der Hexe kreisen lassend. Dann bot er dem Uhu seinen sehnigen Arm und löste die am Ständer des Vogels befestigte Nachricht. Gerade wollte er, nach Eulenkeksen forschend, die freie Hand in seinen vielzähligen Umhangtaschen versenken, als Bubo jäh den Kopf schief legte und für den gefühlten Bruchteil einer Sekunde zum Sturzkampfbomber wurde. Die Maus, welche am Rand von Azraels nestartigem Lager herumgekrochen war, starb einen unvermuteten schnellen Tod. Denn bislang hatte ihr in der Höhle des Vogelmenschen keine Gefahr gedroht.

Bubo hob sich mit kräftigem Flügelschlag soweit empor, dass er unweit von Tiziana auf einem anderen Felsvorsprung aufblocken konnte, wo er seine Beute fachgerecht zerlegte und verspeiste. Derweil hatte Severus Snape das Malfoy`sche Siegel, welches die Nachricht verschloss, erbrochen und las den Text. Sein Freund hatte ihm einiges zu berichten, aber Hermine tat keinen Mucks. Azrael hatte sich abgewandt und suchte in einer Nische hinter seinem Lager herum.

Endlich sah Severus Snape auf. Widerstreitende Gefühle huschten über sein Gesicht, dann begann er zu berichten. Draco hatte von Potter Nachricht erhalten, dass die Caledonier vor langer Zeit schon den Loch Ness verlassen hatten und dass Harry die Spur aufgenommen hatte. Lucius teilte ihm in gewohnter Detailgenauigkeit mit, dass Ritas illegale Machenschaften nun vom Aurorenbüro untersucht wurden. Es war in Kürze mit der Verhaftung der Reporterin zu rechnen, welche sich derzeit in Hogsmeade aufhielt. Hier unterbrach Snape den Bericht kurz und merkte mit gehässiger Genugtuung an, dass das Täuschungsmanöver mit seinen beiden Zauberstäben offensichtlich zum gewünschten Erfolg geführt hatte: Der Zeitungskäfer vermutete ihn in Hogwarts. Dann fasste er den Rest kurz und knapp zusammen: Mr. Malfoy Senior sagte als Kronzeuge gegen Parkinson Senior aus und abschließend berichtete er von Dracos überraschendem Erfolg. Hermines Augen leuchteten auf, die bücherverliebte Hexe hätte nie zu träumen gewagt, dass ihr Hausaufsatz den Anstoß für eine so grundlegende Veränderung der magischen Welt führen würde.

Eine von vier notwendigen Trankzutaten war gefunden worden und so, wie Severus die Hartnäckigkeit Potters einschätzte, würde auch dieser mit brauchbaren Ergebnissen heimkehren. Entweder mit gefundenen Überresten von caledonischen Drachen oder mit der betrüblichen Tatsache, dass die zeit alle Spuren dieser Drachenart vom Antlitz der Erde getilgt hatte. Dann musste geklärt werden, mit welcher Substitution… der Tränkemeister unterbrach seinen Gedankengang bewusst und sah die Hexe ernst an.

„Wir müssen auf schnellstem Wege heimkehren“.

Die Junghexe verstand das Ungesagte sehr wohl: Sie waren hier weit ab von jeglicher Reisemöglichkeit. Ins Blaue hinein apparieren war bei der zerklüfteten Bergwelt nicht ratsam, also würde ihnen nur die Rückkehr über die schon auf dem hinweg genutzten Reisemöglichkeiten bleiben: Mit dem Strigoi nach Albanien, mit dem öffentlichen Teppich dann nach Tirana und dort vom internationalen Flughafen aus nach London. Drei mal Fliegen…ihr Mund war plötzlich trockener als die Wüste Gobi und das Gesicht färbte sich zartgrün. Gerade als sie tapfer schluckte, um trotz ihrer Angst die Zusage zu dieser kürzestmöglichen Reiseroute zu geben, räusperte sich Azrael.

„Warum setzt du deine Luftmagie nicht ein?“ wollte er wissen.

„Wie denn? Fliegen, ich, mit Magie? Nein!“ platzte es aus Hermine heraus.

Der Geflügelte hatte diesen Einwand erwartet, er hätte auch nie in Erwägung gezogen, die in ihrer Elementarkraft völlig unerfahrene und ungeübte Hexe in die Luft aufsteigen zu lassen.

„Welche magischen Arten des Ort-zu-Ort-Transports kennt ihr?“ begehrte er zu wissen. Zu lange schon mied er jeden Kontakt zu Menschen und damit auch zu deren magischer Welt. Froh über den Aufschub des scheinbar Unvermeidlichen begann Hermine aufzuzählen:

„Flohnetzwerk, Apparieren, Besenflug, der Fahrende Ritter, der Öffentliche Teppich, der Rasende Strigoi… und auf einem Thestral bin ich auch schon einmal geflogen.“

„Sie vergessen das Porten“ brummte ihr Lehrer in den nicht vorhandenen Bart.

Bei diesen Worten leuchtete das Gesicht des Vogelmenschen auf.

„Dann können wir uns die Luftmagie zu Nutze machen.“ Begann er zu erklären. „Sie erhalten jeder von mir eine bezauberte Feder, die sie zeitlos an einen anderen ort versetzen wird.“

„Für den Portus-Zauber dürfte die Strecke zu weit sein“ Severus knurrte missmutig. Durch die erst kürzlich entdeckte Behinderung seiner magischen Kraft hatte ihm das Erlernen des Portus-Zaubers solche Schwierigkeiten gemacht, dass er ihn nach seiner Schulzeit niemals wieder benutzt hatte. Und er wollte kein Risiko eingehen… ein fehlerhafter Portus-Zauber könnte ebenso fatal enden wie eine unkonzentriert durchgeführte Apparition.

„Kein magischer Portzauber“ erwiderte Azrael zu beider Überraschung.

„Solange sie die Feder festhalten, werden sie auf den Strömen der Luftmagie entlang gleiten.“

Severus zweifelte noch immer. Je weiter die zu überwindende Strecke, desto potenzierter die dafür benötigte magische Kraft. Nicht einmal der Dunkle Lord oder Albus Dumbledore hätten über ausreichend Macht verfügt, um einen magische Transport über eine derart weite Strecke zu ermöglichen.

Ein feines Lächeln überzog die Lippen des Geflügelten.

„Die Federn werden die benötigte Kraft über den Kontakt mit einer elementar Begabten direkt vom magischen Feld ziehen, das uns alle umgibt.“

Ein magisches Feld? Überlegend schloss Severus halb seine Augen… er war kein Zauberkunstexperte und die Theorie dazu hatte er zwar ein Semester lang belegt, aber dies nur, weil er seinerzeit seiner scheinbaren magischen Behinderung auf die Spur hatte kommen wollen. Nach einem Semester öden und trocknen Diskutierens von unzähligen Thesen und Theorien, von Golpalotts Gesetzen bis hin zu den Erkenntnissen aktuellster Forschung, hatte er das Fach wieder abgewählt. Fieberhaft versuchte er sich vorzustellen, was gemeint sein könne.

Wieder war es Hermines umfassendes Allgemeinwissen auch in Muggelerkenntnissen, die weiterhalf.

„Versteh ich das richtig, dass die Erde nicht nur über ein Magnetfeld und damit verbunden den Van-Allen-Gürtel verfügt, sondern auch über ein Planeten umspannendes magisches Feld?“

Snape verstand nur Bahnhof. Was hatte der Gürtel eines Holländers mit Magie zu tun? Er beging den Fehler, dies laut zu denken und löste in Hermine einen heftigen Lachanfall aus. Der Professor sah aus, als sei er gezwungen worden, in eine ganze Obstkiste voller Zitronen zu beißen, Azraels Blicke flogen gebannt zwischen den Beiden hin und her.

„Die Erde ist von einem Magnetfeld umgeben. Dieses hat einen Torus energiegeladener Teilchen eingefangen. Sie müssen sich das wie einen Schwimmreifen um die Erdkugel vorstellen. Und dieses Strahlungsfeld, welches unter anderem für das Polarlicht ebenso verantwortlich ist wie für einige merkwürdige Phänomene im so genannten Bermuda-Dreieck wurde nach dem Wissenschaftler benannt, dem als erster der Nachweis des Feldes gelang: James Van Allen, ein US-amerikanischer Astrophysiker.“

Hermines Erklärung war stark vereinfacht, aber Snape wäre nicht Wissenschaftler mit Leib und Seele gewesen, wenn er dies nicht verstanden hätte. Er schlussfolgerte:

„Und Sie haben unseren…Gastgeber dahingehend verstanden, dass es außer diesem… der Name blieb ihm auf der Zunge hängen… Strahlungsgürtel auch ein vergleichbares magisches Feld existiert.“

Azrael hatte zwar Hermines Ausführungen nicht verstanden, aber er erfasste ganz klar, dass die Hexe ein geistig fassbares Bild des Ganzen gewonnen hatte.

„Sie werden auf den Strömungen dieses Feldes gleiten und die Kraft der Luftmagie nutzen.“

Immer noch war Severus misstrauisch.

„Ich bin aber kein Luftmagier, wie Sie selbst erwähnten.“ Schnappte er. „Und wenn meine elementare Begabung jenes Element betrifft, dass ich vermuten muss… nein Danke, ich gedenke nicht auf einem Feuerschweif durch die Luft zu reiten.“

Hermines Mundwinkel zuckten schon wieder, doch Azrael blieb ernst.

„Solange Sie und Miss Granger Körperkontakt halten, werden die Federn sie beide tragen.“

„Und wie eng muss dieser Kontakt sein“ schnarrte der Tränkemeister unbehaglich.

„Sich die Hände zu reichen würde genügen.“ Meinte der Gefiederte. „Aber um Schwierigkeiten bei möglichen Turbulenzen vorzubeugen, sollten sie sich gegenseitig um die Hüfte fassen.“

Nun, er hatte auf sofortige Abreise und eilige Heimkehr gedrängt. Also schluckte Snape einige Male, verbiss sich jeden Kommentar und beobachtete Azrael, wie dieser mit drehenden Handbewegungen zwei fast Unterarmlange Schwungfedern aus seinen flügeln löste und mehrmals darüber strich. Das jähe magische Prickeln, welches den beiden Reisegefährten die Härchen an der haut aufstellte, bewies, dass hier überaus potente Magie gewirkt wurde. Nach dem Ziel gefragt, stieß Snape „Marienbad, Tschechei“ hervor. Ab dort beabsichtigte er, mit dem vertrauten Flohnetzwerk heim zu kehren. Doch er hatte nicht mit Hermines Hartnäckigkeit gerechnet.

Für sie war das Reisen mit der Feder nicht mit dem gefürchteten Fliegen, sondern eher dem vertrauten Porten vergleichbar.

„Warum nicht direkt bis nach Hogwarts?“

Seufzend gab Severus klein bei und schulterte das Reisegepäck. Da Tiziana bereits auf Hermines Schulter gehüpft war und sich dort wie eine Zecke fest in den Umhangstoff festkrallte, musste Snape als Transporteur für Bubo herhalten. Die Größe des Uhus und die Kraft seiner gefährlichen Krallen verbot es, diesen wie die Winzeule auf die Schulter zu nehmen. Der Uhu schien derselben Ansicht zu sein, denn er ließ sich auf dem als Rucksack umgehängten Gepäcksack nieder und schloss die mächtigen Fänge sicher um einen der Packgurte. Er ließ sich auf dem Gepäck nieder wie eine brütende Vogelmutter und drückte seinen Kopf seitlich an Severus Hals, um den notwendigen Körperkontakt herzustellen.

Fasziniert und widerstrebend zugleich fasste Severus erstmals seit vielen Jahren freiwillig eine attraktive junge Frau fest um die Hüfte und zog sie an sich. Die zierlichere Hand Hermine griff mit erstaunlicher Kraft um seine eigene Taille und hakte sich im festen Stoff seiner Robe fest. Mit den beiden noch freien Händen ergriffen sie die Federn.

„Auf los geht's los“ mutmaßte Hermine…und lag damit völlig richtig. Es war der zielgerichtete Wille, welcher die Federn quasi aktivierte. Es war, als würden sie durch Licht und Wärme gleiten, vorbei an wattigen Wolken und einer unbeschreiblichen Bläue. Wenige Herzschläge später berührten sie wieder festen Boden und ihr erster tiefer Atemzug füllte die Lungen mit der gewohnten würzig-feuchten schottischen Herbstluft. Vor ihnen ragte das Portal Hogwarts auf.


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