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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Das Kloster

von *Dea1963*

Sie glaubten sich ins Mittelalter zurück versetzt. Offensichtlich verfügte die Ansiedlung über keinerlei Stromversorgung, in den schmutzigen Fenstern sah man hie und da Kerzenlicht schimmern und die wenigen Gestalten, die noch auf der Dorfstraße unterwegs waren, trugen rußende blakende Fackeln mit sich. Man hatte sie bemerkt und reagierte. Noch bevor sie vollends in das schwache Licht getreten waren, erscholl ein Alarmschrei und alle Dorfbewohner verschwanden wie weggezaubert in den Gebäuden. Überall schlossen sich die Türen mit lautem knallen, diverse Fensterläden wurden hastig geschlossen, andere Fenster von innen mit Decken verhängt.

Während sie die kurze Dorfstraße entlanggingen, versank der gesamte Ort in lichtlose Finsternis und aus den Häusern stieg ein rhythmisches Murmeln auf. Alte Erinnerungsfetzen stiegen vor allem in Severus hoch und er erkannte den steigenden und fallenden Rhythmus von im Zwiegesang aufgesagten alten Gebeten… scheinbar rezitierten die Einwohner den Rosenkranz, immer wieder unterbrochen von zittrigen Rufen: „Vade retro, Satanas!“. Dann flog die Tür des größten Gebäudes hinter ihnen auf und eine kleine Gruppe Männer kam mit vor sich her getragenen, angriffsbereit gefällten Mistgabeln bedrohlich auf sie zu. Einer von ihnen trug ein metallisch schimmerndes Kreuz vor sich her und hatte eine eigentümliche Kette aus fast faustgroßen, knochenweiß schimmernden Knollen um den Hals geschlungen.

Den beiden Wanderern blieb nur die Flucht nach vorne in den dunklen Wald. Einige eigentümliche Geschosse flogen hinter ihnen ebenso her wie gutturale unverständlich Flüche. Eines der Geschosse traf Severus an der Schulter und entpuppte sich als fast frischer stinkender Pferdeapfel. Sie hasteten weiter, ließen sich von dem inzwischen nächtlichen Wald aufsaugen und beschleunigten immer noch ihre Schritte. Endlich war hinter ihnen von den aufgebrachten Bewohnern des Fleckens nichts mehr zu hören und sie bremsten ihre Schritte, um nach Luft zu schnappen.

Leise knurrend ließ Snape die Überreste des Pferdemists auf seiner Schulter verschwinden und brachte Hermine dazu, in einer hysterischen Lachsalve zu explodieren. Denn das schwache Licht des aufgehenden Mondes ließ das bleiche Gesicht ihres Lehrers aussehen wie… sie lachte und lachte, als ihr dazu klar wurde, woraus die Kette des einen Bauern bestanden haben musste. Der tödliche Blick des Tränkemeisters erstarrte zu Eis, als sie, mühsam eine Lachattacke niederzwingend, herauspresste:

„Die haben Sie für einen Vampir gehalten, Sir! Das war nämlich Knoblauch…“

Hinter den wie aus einem Eisblock geschnitzten Zügen rasten die Gedanken. Eine Erinnerung an jenen Tag im St. Mungos blitzte auf… hatte er sich selbst nicht in einem Anflug von Ironie als Kerkerfledermaus bezeichnet?
Weitere Augenblicke tauchten auf… das gemütliche Beisammensein im Pirates Coffeeshop, der Lachanfall, als seine Haare voll mit Flaum gewesen waren… Es war einfach angenehm gewesen über Nichtigkeiten zu reden und nach langer Zeit noch einmal richtig zu lachen. Mit Erstaunen registrierte er, dass es nicht schlimm gewesen war, sich fallen zu lassen und die Kontrolle abzugeben. Und er musste zugeben, dass er sich auf den nächsten derartigen Moment freute, ja, er sehnte ihn sich geradezu herbei.

Und so stimmte er zu Hermines Überraschung in das Gelächter mit ein. In dieser gehobenen Stimmung marschierten sie zügig durch die sich vertiefende Dunkelheit den wieder schmaler werdenden Waldpfad entlang. Trotz der aufziehenden Wolken stand der Mond noch bleich am Himmel und spendete ihnen eine wenn auch mangelhafte Beleuchtung. Der Pfad stieg immer steiler an, die uralten knorrigen Bäume wichen zurück und machten borstigen Sträuchern Platz. Die Luft war merklich dünner geworden, denn mittlerweile waren sie inmitten der transsylvannischen Alpen.

Dann hob Hermine aufjapsend die Hand und wies auf im Mondlicht aufschimmernde Gebäude. Ein Turm und die Schemen einer Kirche zeichneten sich undeutlich in den nächtlichen Schatten ab. Sie beeilten sich, die unverhofft aufgetauchte Örtlichkeit zu erreichen. Hermines Japsen ging in hörbares Keuchen über und auch Snape hatte mit der Höhenluft zu kämpfen. Vor ihrem Ziel stehend mussten sie den ersten Eindruck ein wenig revidieren. Der Turm war aus uralten Steinen errichtet, in jeder Fuge wucherte Moos und am Boden lagen unzählige Bruchstücke des maroden Gemäuers. Die Fassade der vermeintlichen Kirche erwies sich als potemkinsches Dorf: Es stand dort nur mehr die Stirnwand mit leeren Höhlen anstelle der Fenster. Aber halb im Gesträuch am Fuß der Ruine verborgen befand sich eine grob gezimmerte Holztür und der ausgetretene Pfad bis zu dieser Pforte bewies, dass sich hier immer noch Menschen aufhalten mussten. Snape ergriff den an der Tür angebrachten altertümlichen Bronzeklopfer und seine Schläge hallten dumpf durch die Nacht.

Nach einigen nervenaufreibenden Momenten erklang ein schlurfendes Geräusch, dann öffnete sich die Tür mit einem Kreischen gleich dem einer gehäuteten Katze. Im flackernden trüben Licht einer Unschlittkerze stand ein rundlicher kleiner Mann vor ihnen, dessen Kutte und Tonsur ihn als Mönch auswiesen. Snape wollte auf die ihm unverständliche gutturale Fragen, er vermutete einen rumänischen Bergdialekt, auf Latein antworten, als die Junghexe neben ihm zu seiner Überraschung in derselben Sprache antwortete. Stirnrunzelnd folgte er ihr, als der Mönch ihnen die Türe vollends öffnete und sie ins Innere geleitete.

Eine Viertelstunde später fanden sie sich in einer kargen Zelle wieder, das mit Schiefer gedeckte Dach machte keinen allzu vertrauenserweckenden Eindruck, schienen doch hie und da die Sterne hindurch. Aber die beiden Pritschen waren mit trockenem Stroh und frisch duftenden Kräutern gefüllt, in einem Krug stand klares frisches Bergwasser bereit und einen halben Laib dunkles Brot sowie einige herb duftende Holzäpfel hatte ihnen der Mönch ebenfalls gebracht. Severus Gesicht war ein einziges Fragezeichen, als er sich Hermine zuwandte.

„Ich wusste gar nicht, dass sie die rumänischen Bergdialekte beherrschen, Miss Granger.“

Die Hexe wirkte zutiefst verstört und stotterte für sie völlig untypisch herum. Endlich verstand der Tränkemeister, dass sie davon überzeugt gewesen war, Englisch zu sprechen und dass sie sich über die Sprachfertigkeit des Mönches zwar gewundert hatte, aber schlicht zu müde war, um dem sofort nachzugehen.
Snape ließ diese Information sacken und dachte angestrengt nach. Einige Erinnerungsfetzen, die er aus Harrys Geist kannte, kamen ihm in den Sinn und er seufzte leise auf.

„Ist es richtig, dass Mr. Potter sich anfangs auch nicht bewusst war, dass er Parsel sprach? Ich meine jenen Vorfall im Duellierclub.“

Hermine sah fragend auf und bestätigte dann, dass dieser sich nicht bewusst war, dass er eine völlig andere Sprache gesprochen habe. Sie zog sofort denselben Schluss daraus wie ihr Lehrer.

„Sie meinen, dass ich eine fremde Sprache gesprochen habe, ohne dies bewusst zu bemerken?“

Severus nickte ernst.

„Sie haben sie verstanden und gesprochen, Miss Granger. Und ich bin davon überzeugt, dass dies nicht der erste Vorfall dieser Art ist. Sie schienen meine Gespräche Meister Bronzebart ebenfalls zu verstehen, dabei sprach ich in jenem Augenblick Arabisch. Sie sollten sich darüber nicht beunruhigen, wir werden dieses Phänomen nach unserer Rückkehr nach Hogwarts genauestens erforschen. Ich möchte sie jedoch bitten, die weiteren Gespräche auf Lateinisch zu führen… als Klosterbruder ist diese alte Sprache dem Mönch sicherlich vertraut genug.“

Die immer noch zutiefst erschütterte Hexe nickte, ließ sich in eines der Strohbetten sinken und war trotz ihres aufgewühlten Gemütszustandes binnen Sekunden in tiefen Erschöpfungsschlaf versunken. Der Tränkemeister musterte sie mit besorgten Blicken, immerhin war ein stundenlanger Aufstieg ins Gebirge kein Zuckerschlecken und auch ihm brannten die Lider vor Müdigkeit. Er hüllte sich wärmesuchend fest in seinen Umhang und streckte sich auf der zweiten Pritsche aus. Bald forderten die Anstrengungen des Tages ihren Tribut und er versank in unruhigem Schlaf.

Nur wenige Stunden später schreckte er wieder hoch. Misstönend scheppernd klang eine Glocke durch die Räume und man konnte hinter der geschlossenen Zellentür vielstimmiges Räuspern und Schlurfen vernehmen, begleitet von leise im Singsang murmelnden Stimmen. Wie schon im Dorf identifizierte der Slytherin das Murmeln rasch als Gebete und rekapitulierte, was er über die Glaubensgemeinschaften der Muggel wusste. Richtig, in den Klöstern richtete sich der Tagesablauf nach den vorgeschriebenen Gebeten. Dem Stand des Mondes und der Sterne nach musste es etwa zwei Stunden nach Mitternacht sein, also gingen die Brüder zur Vigil. Ein Blick auf seine Begleitung offenbarte, dass die Hexe viel zu tief schlief, um sich von dem dünnen Glockenklang wecken zu lassen. Knurrend verschränkte er die Arme vor der Brust, schloss die Augen und glitt zurück in einen nur oberflächlichen leichten Schlaf.

Es mochte gegen sechs Uhr sein, als das die Ohren folternde Gebimmel erneut anhob um zur Prim zu rufen. Es klopfte leise an ihrer Türe und dann steckte der Mönch seinen Kopf in die Zelle. Snape krächzte mit belegter Stimme:

„Quis es?“

„Crux sacra sit mihi lux.” Erwiderte der Mönch und fügte freundlich hinzu „Veni mecum“

Hermine war diesmal ebenfalls erwacht. Hastig spülte sie sich mit einer Handvoll Wasser aus dem Krug zumindest das Gesicht und versuchte, mit den Händen die zerzausten Locken zu bändigen. Severus, der bezüglich der Katzenwäsche ihrem Beispiel folgte, zog aus einer seiner unzähligen Umhangtaschen eine längere Schnur und reichte sie ihr wortlos herüber. Die Hexe bändigte ihre widerspenstigen Locken in einen halbwegs ansehnlichen geflochtenen Zopf und dann beeilten sie sich, dem wartenden Mönch zu folgen.

Im Torbogen blieben sie stehen. Vor ihnen erstreckte sich das Refektorium, eine kleinere zugige Halle, welche gerade genug Platz bot für den schweren langen Eichentisch. Einige flackernde Wandfackeln kämpften einen vergeblichen Kampf gegen die düsteren Schatten. Eine Handvoll kuttentragender alter Männer saß an dem altertümlichen Möbel, das gewiss schon bessere Zeiten gesehen hatte. Außer dem Abt, welcher sie mit sichtlichem Misstrauen beäugte, waren die Häupter über gefalteten Händen gesenkt, die Grabesstille wurde nur durch die leise schlurfenden Schritte des Cellerars unterbrochen, der dabei war, eine dünne schleimige Hafersuppe aufzutragen.

Mit wenigen Worten stellte sie der kleine Bruder, der sie in der Nacht aufgenommen hatte, in derbem ungeschliffenem Latein vor. Snape beantwortete die scharfen Fragen des Abtes kurz angebunden. An ihre bisherige Legende anknüpfend, bezeichnete er Hermine als seine Tochter und stellte sich als Professor vor. Während er sich doch etwas mühselig mit dem lateinischen als Umgangssprache abquälte, stieg ihm ein unverkennbarer Geruch in die Nase. Von den Körpern der Mönche strömte jener muffige ungewaschene Gestank, den man sofort mit alten Menschen identifizierte. Für den von Berufs wegen fein geschulten Geruchssinn des Tränkemeisters grenzte dieser Mief schon fast an körperliche Folter und ein verächtlicher Zug huschte kurz, aber deutlich erkennbar über die schmalen Lippen.

Gerade als der Abt nachhakte, welcher Art die Professur des Gastes wohl sei und wohin ihr Weg führe, rührte sich in Hermines lose gefaltetem Umhangtuch die Winzeule, fiepte leise und begann zu sperren. Die Disziplin der Mönche brach und leises Flüstern erhob sich. Die Missbilligung im Gesicht des Klosteroberhauptes war nicht zu übersehen. Diese fast schon rothaarige junge Frau und ihr dunkler Begleiter mit der finsteren Aura waren ihm äußerst suspekt. Außerdem war ihm die Verachtung in den bleichen Zügen des Hageren nicht entgangen, und dass dieses Weib einen feuerroten Teufelsvogel mit sich führte, behagte ihm überhaupt nicht. Das greise Oberhaupt hatte durchaus erkannt, dass es sich bei dem Nestling um eine Eule handeln musste, aber für ihn gehörten diese Nachtvögel zur Gefolgschaft des Gehörnten. Er beschloss, die beiden Fremden genau im Auge zu behalten und entbot ihnen äußerst widerwillig den Gruß der Gastfreundschaft. Auf seinen Wink hin glitten die beiden Reisenden an das Ende der Tafel.

Offensichtlich führte der Vorsteher ein sehr strenges Regiment. Auf sein scharfes Bellen hin senkten sich die Köpfe wieder und die Brüder begannen ihr Tischgebet:

„Pater noster, qui es in caelis, sanctificetur nomen tuum…“

Hermine, der das Vaterunser aus Kindertagen vertraut war, betete hörbar mit, während Snape, dem die Verse nur in Englisch und zudem bestenfalls bruchstückhaft aus seiner Jugendzeit her im Gedächtnis hafteten, nur das Haupt senkte. Dies entging dem Oberhaupt der Klosterbrüder nicht und in seinen Augen glomm es gefährlich auf. Schweigend löffelten die Mönche und auch ihre Besucher nach dem Gebet die dünne Haferschleimsuppe. Hermine brockte außerdem einige Krümel von dem Brotkanten, der neben ihrem Teller lag, und reichte sie der hungrigen Jungeule, ihr stumm in Gedanken versprechend, in Kürze wieder einige sicherlich nahrhaftere Insekten für sie zu suchen. Erneut klang zum Ende der Mahlzeit das bekannte Gebet auf, doch dann beging Snape einen verhängnisvollen Fehler. Als die Worte „in nomine patrii, filii et spiritus sancti“ erklangen, bekreuzigten sich die Brüder und auch Hermine. Er riss zwar noch die Hand hoch, um einen ungenauen Kringel vor Gesicht und Oberkörper zu vollführen, aber da er noch das Brot in der Hand hatte, benutzte er dafür die Linke.

Helle Entrüstung glomm im Gesicht des Abtes auf, wie konnte dieser dubiose Professor es wagen, das Kreuzeszeichen derart zu entweihen! Dann fiel sein Blick auf den durch den zurückrutschenden Robenärmel entblößten bleichen Unterarm des Mannes mit dem sichtbaren dunklen Mal und er schoss hoch. Schon immer war er überzeugt gewesen, dass auch er eines Tages wie der Gottessohn versucht werden würde und nun war es seiner Überzeugung nach soweit. Er riss das auf dem Tisch stehende Kreuz an sich und brüllte Snape wutentbrannt an:

„Vade retro, Satanas“, dabei vehement zur Türe weisend.

Die anderen Brüder erhoben sich und griffen nach den Fackeln, diese bedrohlich in ihre Richtung schwenkend. Hermine versuchte erschrocken zu vermitteln, aber der hasserfüllte Blick aus den greisen Augen brachte sie zum Verstummen. Ihre Worte hatten den Alten noch mehr aufgebracht und er zischte sie an:

"Vade retro Satanas, nunquam suade mihi vana. - Sunt mala quae libas, ipse venena bibas."

Vor dem tobenden Ordensbruder schrittweise zurückweichend übersetzte Snape sich hastig die Worte: ?Weiche Satan und führe mich nicht zur Eitelkeit! Schlecht ist, was du mir einträufelst. Trinke selber dein Gift! `

Die Dörfler hatten ihn für einen Vampir gehalten, dieser fehlgeleitete fast kahl geschorene Irre hielt ihn gar für den Höllenfürsten persönlich. Und das mit dem Gift, ihm, dem besten Tränkemeister seiner Zeit… er musste unwillkürlich hart auflachen. Das war der Tropfen, der den Kessel überkochen ließ… nur die Tatsache, dass Snapes lange Beine und Hermines Jugend sie deutlich schneller laufen ließ als es die alternden Mönche vermochten, rettete sie vor dem Feuer. Snape wedelte beim Verlassen des Klosters hastig mit dem herausgerissenen Zauberstab ein Accio et Locomotor Gepäck und machte, dass er der flüchtenden Hexe hinterher kam.

Als das aufgehende Tagesgestirn eine gute Stunde später die Umgebung allmählich erhellte, hatten sie sich gründlich verirrt. Die gesamte felsige Umgebung war in Morgennebel gehüllt. Die milchige Suppe schien undurchdringlich und schluckte zudem die Geräusche, so dass sie fast blind und orientierungslos einen Fuß vor den anderen setzten. Längst war aus der überhasteten Flucht ein fast mutloses Dahin schleichen geworden. Hermine ging mit fest um den Körper geschlungenen Armen voran, die leise fiepende Tiziana wieder in einer Umhangfalte bergend. Der Professor hatte ihrer beider Gepäck geschultert und memorierte hinter ihr gehend die Karten, die er sich vor ihrer Abreise von dieser Gegend der Karpaten eingeprägt hatte.

Immer wieder versuchte Snape sich zu orientieren. Sein feiner Geruchssinn half ihm dabei und er war mittlerweile davon überzeugt, dass sie sich wohl am Rande eines lang gezogenen Grates entlang in Richtung West-Nordwest bewegten. Von der einen Seite wehte es schräg von unten eiskalt in seine Robe und obwohl er die Hand vor Augen kaum sehen konnte, war er doch davon überzeugt, dass es dort steil in die Tiefe gehen musste. Das Kalkgestein war ohnehin recht brüchig und er versuchte, zwecks Verifikation seiner groben Orientierung durch den diffusen Schein der Morgendämmerung den genauen Sonnenstand auszumachen.

Der undurchsichtige schallschluckende Nebel, der durch die Morgenröte die Farbe von frischem Blut annahm, raubte Hermine schließlich den letzten kümmerlichen Rest ihrer Nervenstärke und sie blieb abrupt stehen. Gerade noch rechtzeitig verhielt Severus seinen nächsten Schritt und konnte einen Zusammenprall verhindern. Völlig unerwartet ging die Junghexe verbal auf ihn los.

„Sie! Sie sind schuld! Ich dachte, Sie würden sich in der Muggelwelt auskennen! So etwas weiß man doch als gebildeter Mensch, dass man sich nicht mit Links bekreuzigt!“ Sie fauchte dabei wie eine Wildkatze, riss dann ihren Zauberstab heraus und legte ihn mit den Worten „Monstra Iterum ad Eremophila nigra karpatris“ auf die offene Handfläche. Der Stab rotierte kurz und blieb dann zitternd liegend, ihr mit der Spitze die gewünschte Richtung weisend. Halblaut ihre vorwurfsvolle Tirade fortsetzend, wirbelte sie erneut herum und eilte mit energischen Schritten in die neblige Suppe hinein. Der Tränkemeister stand noch immer wie vom Donner gerührt, mit einem derartigen Ausbruch hätte er nie im Leben gerechnet. Dann wurde ihm bewusst, dass Hermine ausgerechnet in die Richtung lief, aus der jener kalte Höhenwind herauf wehte. Dort musste sich der Abgrund befinden! Als er gerade die Lippen zu einem Warnruf öffnen wollte, begann das Geröll unheilvoll zu poltern und ein wortloser Schreckensruf gellte schrill auf.

Mit langen Sätzen hastete er durch den sich allmählich lichtenden Dunst hinter der Hexe her und erreichte ein gähnendes Loch mit frischen Bruchrändern. Immer noch lösten sich vereinzelt Steine vom Rand und kollerten in die Tiefe. Sein Verzweiflungsruf hallte über die Felsen, vielfach zurückgeworfen von einem spöttisch klingenden Echo.

„Hermine!“


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung