Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Ein gefiederter Bote

von *Dea1963*

Die aristokratische Nase kräuselte sich angewidert und die gepflegten Hände hielten die Tageszeitung nur mit bis in die äußersten Fingerspitzen ausstrahlender Abscheu fest. Seit Bill Weasley ihm den Kredit eingeräumt hatte, war Lucius zu einigen lieb gewonnenen Gewohnheiten zurückgekehrt. Dazu gehörte die tägliche Morgenlektüre des Tagespropheten. Auch wenn er noch immer keine Anstellung gefunden hatte, so informierte er sich doch mit allen ihm zugänglichen Quellen über das aktuelle Tagesgeschehen.

Natürlich war ihm nicht entgangen, dass eine ehemalige Hauskameradin nicht mehr täglich ihre spekulativen journalistischen Ergüsse veröffentlichte. Aber was diese Kimmkorn heute in die Presse stellte, schlug dem Kessel den Boden aus! Verbunden mit der Ankündigung der Neuerscheinung ihres Werkes ?Severus Snape - Schuft oder Heiliger` hatte sie in altbekannter schlüpfriger Manier aus einzelnen bekannten Bruchstücken, Halbwahrheiten, Spekulationen und schierer Fantasie einen Artikel zusammen gestrickt, der in Lucius Malfoy den fast unstillbaren Wunsch weckte, ein letztes Mal den Avada Kedavra zu wirken.

Wenn man dem schwülstigen Elaborat Glauben schenkte, war Severus` Liebe zu Lilly Evans nur vorgetäuscht gewesen und dieser tatsächlich homosexuell veranlagt. Rita stellte die Behauptung auf, dass das Leben als angeblicher Doppelspion die Psyche des Tränkemeisters nachhaltig negativ beeinflusst habe und dass dieser sich scheinbar zu deutlich jüngeren Männern hingezogen fühle. Geschickt erweckte die Reporterin in den Lesern den Verdacht der Pädophilie, ohne diese jedoch beim Namen zu nennen.

Im nächsten Absatz breitete sie sich umständlich über die Beziehung zwischen seinem Schulfreund und dem Jungen-der-zum-Helden-wurde aus. In Lucius begann es allmählich zu brodeln. Denn diese Kimmkorn-Zeitungsschmiererin unterstellte seinem Schulfreund nicht mehr, aber auch nicht weniger, als sich in ebenso egoistischen wie zutiefst verurteilenswerten Motiven an den zu diesem Zeitpunkt gerade erst volljährig gewordenen Bezwinger des Schwarzmagiers heran gemacht zu haben. Kurz gesagt: Ihre Zeilen implizierten, dass Severus Snape sich mit homosexuellen Absichten seinem Schutzbefohlenem genähert habe. Zudem deutete sie an, dass es ja hauptsächlich die Aussage eben dieses jungen Mannes gewesen sei, welche für den Freispruch Snapes von allen Anklagen des Gamots so ausschlaggebend gewesen sei.

Der Gipfel dieser gedruckten Infamie war die Aufforderung, den Rest der Geschichte in der neu erscheinenden Biografie über den Tränkemeister nachzulesen. Das Werk könne ab Ende der kommenden Woche im magischen Buchhandel gegen eine Reservierungsgebühr vorbestellt werden. Diese Gebühr würde auch als Eintrittskarte für eine der Autorenlesungen gelten, die Rita Kimmkorn ab Halloween allabendlich durchführen würde.

Lucius kräuselte angewidert die Nase. Er war viel zu sehr Finanzier und Politiker, um die versteckten Signale nicht sofort zu erkennen: Seiner ehemaligen Hausgenossin fehlte es offensichtlich sowohl an wohlwollenden Fürsprechern wie auch schlicht am nötigen Kleingeld. Denn eines wusste er recht gut: Kimmkorns Biografie von Harry Potter floppte massiv… dafür sorgten nicht zuletzt die regelmäßigen Artikel und Berichte im Klitterer, die im Vergleich zu Lovegoods üblichen Sichtungen irgendwelcher fantastischen Geschöpfe sehr sorgfältig recherchiert waren und deren Quellenangaben sich regelmäßig als korrekt erwiesen.

Lee Jordan hatte den Piratensender Potterwatch nach dem Fall des Schwarzmagiers vom Ministerium genehmigen lassen und weiter betrieben. Der Sender boykottierte Kimmkorns Machwerke gezielt und sendete immer wieder Interviews mit Zeitzeugen. Zu seiner eigenen Überraschung beschloss Lucius: Sollte er wieder in eine entsprechende finanzielle Situation kommen, würde er dem Sender unterstützend unter die Arme greifen. Aber die Infamien gegen seinen alten Schulfreund Severus konnte er unmöglich ignorieren! Diesem Tratschweib musste schnellstmöglich das Maul gestopft werden!

Mittlerweile saßen auch Draco und Narzissa mit am Frühstückstisch. Letztere hatte einen übel zugerichteten Bartkauz aus dem Eulenhaus mit herein gebracht, um diesen zu verarzten. Überrascht musterte Lucius den Vogel… er erkannte in ihm dem schon betagten Postvogel von Parkinson Senior. Seine Frau verarztete den Kauz und informierte ihn leise, aber zornbebend darüber, dass das Tier offensichtlich über lange Zeit misshandelt worden war. Die Vogelliebhaberei seiner Frau war ihm geläufig und so nickte er nur zu ihrer Aussage, das Tier erst einmal in der Malfoy'schen Eulerei gesund zu pflegen. Perseus war gerade erst von seiner Tour nach Hogwarts und ins Ministerium zurückgekehrt und schlief nach narzissas Aussage noch tief.

Draco machte einen übermüdeten Eindruck. Er tat im Archiv sein Bestes, alle Anfragen möglichst zeitnah zu erledigen und nebenher zumindest in den jüngeren Aktenbergen etwas Struktur hinein zu bringen. Pergamenon Lolliguncula war Lucius durchaus bekannt, aber dass im Ministerium nach Shaklebolts Durchgreifen noch immer derart beklagenswerte Zustände herrschten, konnte sich Lucius nicht erklären. Er erinnerte sich, Draco bei seinem Projekt helfen zu wollen. Ursprünglich hatte er vorgehabt, auf einen Gesprächstermin bei der Schuldirektorin zu warten, aber der Artikel über Severus erforderte aus diversen Gründen sofortiges Handeln!

Einige kurze Worte und einen Griff zum Ausgehumhang später disapparierte Lucius in Richtung Hogwarts. Er stürmte wutschnaubend in Richtung Schlosstor, denn seine Erinnerungen an eine ehemalige Schulsprecherin lieferten ihm immer mehr bedenkliche Details. Der hinter ihm her wehende Umhang ließ Assoziationen zum üblichen Auftritt des dunklen Tränkemeisters wach werden, nur dass sein eigener Umhang in edlem Moosgrün prangte. Er brauste wortlos an Filch vorbei durch das Tor und auf direktem Weg zum Gargoyle, welcher das Schulleiterbüro bewachte.

Zufällig verliess Madam Pince gerade die Wendeltreppe, so dass das Oberhaupt der Malfoys ohne Aufenthalt wie ein tödlicher Racheengel bis vor den Schreibtisch der Direktorin gelangte, ihr den aufgeschlagenen Tagespropheten auf den Tisch knallte und gefährlich knurrte: „WAS gedenken Sie dagegen zu unternehmen?“ Den plötzlich auf ihn gerichteten Zauberstab ignorierte er mit einer weitern Unmutsfalte auf der Stirn, wedelte ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung zur Seite und fixierte die Augen der jäh aufgesprungenen Schulleiterin.

Minerva McGonagall atmete bewusst einige Male tief durch, um ihre auf Alarm geschalteten Nerven zu beruhigen. Was in Merlins Namen veranlasste Mr. Malfoy, derart echauffiert in ihre Diensträume zu stürzen? Dass der Mann brandgefährlich sein konnte, wusste die Ordenskämpferin aus vergangenen Tagen nur zu gut! Zögernd ließ sie ihren Zauberstab sinken, denn ihr Gegenüber fixierte sie zwar immer noch wie ein beutehungriger Drache, hatte sich aber mit verschränkten Armen im Besucherstuhl niedergelassen.

Sie folgte seinem Beispiel und griff sich die hingeworfene Tageszeitung. Nach der Lektüre sah sie nachdenklich auf. Die Vorwürfe ihrem Tränkelehrer gegenüber waren zwar heftig, aber nichts, was sich nicht mit etwas Diplomatie aus dem Weg würde räumen lassen. Sie fragte sich nur, wie Miss Kimmkorn auf diese Vorwürfe gekommen war… wenn man einmal von einem missglückten Werbeversuch für ihre dritte Biografie absah. Erschrocken zuckte sie zusammen, denn diesen letzten Gedankengang hatte sie unbewusst halblaut gemurmelt. Und der Slytherin vor ihr zog plötzlich seinen Zauberstab in derartigem Tempo hervor, dass ihre Reaktion zu spät kam.

Auf das Schnippen das Ulmenholzstabes hin erglühte ihr eigener erneut hochgerissener Stab plötzlich in einem eigentümlich violetten Leuchten. Die erfahrene Hexe identifizierte dies sofort als sichtbaren Nachweis für einen Spürzauber. Und der Intensität des Leuchtens nach war die Spur schon ziemlich alt… die seidige distinguierte Stimme des Adligen unterbrach ihren Gedankengang.

„Dies, Direktorin McGonagall, ist das Werk derselben Person, welche gerade diese ebenso infamen wie absurden Behauptungen im Tagespropheten veröffentlichen ließ.“

Die Löwin in ihrem Herzen brüllte auf vor Wut, dadurch überhörte sie das leise Klacken vor ihrem Bürofenster. Wenn Minerva etwas abgrundtief hasste, so war es, manipuliert und hintergangen zu werden. Wenn Lucius Malfoy Recht hatte… aufmerksam lauschte sie seinen Ausführungen, vergessen war das anfängliche Misstrauen und Gefühl der Bedrohung. Zudem wusste sie ja davon, dass eben Miss Kimmkorn auch kürzlich Severus alten Zauberstab mit einer Spur belegt hatte. Nur einem glücklichen Zufall und der langjährigen Erfahrung des Filius Flitwick war es zu verdanken, dass die unverhoffte Reise ihres Tränkemeisters bislang geheim geblieben war.

Lucius kam rasch zur Sache. Rita Kimmkorn war einige Jahre vor ihm in Hogwarts gewesen… er hatte sie die ersten zwei Jahre seiner Schulzeit als Schulsprecherin erlebt. Und er wusste sicher, dass sie in dieser Zeit unzählige Stäbe mit ihrer modifizierten Spur belegt hatte. Rita hatte dies wohl zu nutzen gewusst… kaum ein Liebespaar, das nicht von ihr in einer peinlichen Situation ?gefunden' und denunziert worden war. Er offenbarte Minerva, dass die Kimmkorn selbst vor den Stäben ihrer Professoren nicht Halt gemacht hatte. Zum ersten Mal äußerte er den all die Jahre gehegten Verdacht, dass die ehemalige Sprecherin ihre guten Noten mehr als einmal illegal erschlichen haben mochte.

Denn über die Spur konnte ein geschickter Zauberkünstler durchaus feststellen, welche Zauber mit dem so gekennzeichneten Stab vollführt wurden… ein Prinzip, dessen sich das Ministerium bei der Überwachung der Minderjährigenzauberei ebenfalls bediente. Und er brachte noch einen bedenklichen Punkt zur Sprache: Eine bislang wenig beachtete Nebenwirkung hatte Adalbert Schwafel in einem seiner Werke zur Magischen Theorie beiläufig erwähnt: Wurde mit einem mit Spur versehenen Stab Magie gewirkt, dann war dieser während des Zauberns von entsprechend empfindsamen Spürzaubern punktgenau zu lokalisieren, da die Spur die Magie des damit versehenen Stabes wie ein Leuchtfeuer auch aus einer magischen Umgebung herausstechen ließ.

Sehr ernst werdend offenbarte er ein bisher nie erwähntes Detail aus der Zeit seiner Todesseraktivitäten. Etliche Auroren und auch andere Zauberer waren vom Brüderpaar Lestrange auf diese Weise lokalisiert und anschließend eliminiert oder gefangen genommen worden. Bellatrix hatte ihm gegenüber nie mit der Sprache herausgerückt, wie ihr Mann und ihr Schwager diese Erfolge erzielten. Zu groß war ihre Eifersucht gewesen auf seine Position im Innersten Kreis. Seinem sonst so maskenhaften Gesicht war deutlich anzusehen, dass sich diese Erkenntnis soeben erst explosionsartig in seinem Bewusstsein ausbreitete.

Mühsam ihre Stimme ruhig haltend bat Minerva den unerwarteten Besucher um einen Augenblick Geduld und schickte der Geschwindigkeit halber ihren Milan-Patronus zum Ravenclaw-Hauslehrer. Dieser musste in der Nähe gewesen sein, denn nur wenige Minuten später, in der die beiden früheren Kontrahenten schweigend verharrten, eilte der Halbkobold mit besorgtem Gesicht in das Büro. Über ihm war Albus Dumbledore in seinem Porträt erschienen und auch alle anderen gemalten Schulleiter lauschten mit sichtlicher Wachsamkeit. Das erneute Klacken am Fenster verhallte ungehört, zu groß waren die Spannung und Konzentration auf Malfoys Erklärungen.

Lucius wiederholte, was er am Morgen aus der Zeitung entnommen hatte und welche Erinnerungen und Kombinationen dies in ihm geweckt hatte. Filius lauschte nachdenklich und ergänzte dann, was er über den Spurzauber auf Severus Stab herausgefunden hatte. Dabei unterschätzte der an sich pfiffige kleine Professor den feinen siebten Sinn des Adligen, denn dieser hörte heraus, dass sein Freund sich nicht in Hogwarts befand und dass dessen Abwesenheit ebenso offensichtlich geheim bleiben sollte. Genau dies sprach er dann auch an.

„Was wissen Sie über den Zustand von Miss Weasley?“ wechselte Minerva jäh das Thema. Die blonden Augenbrauen zogen sich skeptisch zusammen. Was hatte der Gesundheitszustand von Miss Weasley mit dem Tränkemeister… jäh fügte sich für Lucius das Puzzle zusammen.

„Ich nehme an, dass Severus immer noch nach einem Heiltrank sucht und derzeit zwecks Zutatensuche unterwegs ist. Draco erzählte mir außerdem, das Miss Granger ihn als seine Adeptin auf Zeit begleitet.“

Das feine Lächeln deutete an, dass der Malfoy sich sehr viel mehr zusammenreimte. Minerva und Filius wechselten einen raschen Blick. Die Freundschaft zwischen Severus Snape und Lucius Malfoy bestand seit dem ersten Tag von Severus Einschulung, als der damalige Drittklässler Lucius ihn vor einem von Sirius Black kommenden Kitzelfluch bewahrt hatte. Und diese Freundschaft bestand noch immer, hatte offensichtlich das Zeitalter Voldemorts überlebt. Loyalität war eine gemeinsame Eigenschaft der Gryffindors und der Slytherins, ein leichtes Nicken sowohl vom Zauberkunstlehrer als auch vom Porträt Dumbledores bewogen die Direktorin dazu, die Karten auf den Tisch zu legen.

In groben Zügen berichtete sie von der Reise des Tränkemeisters sowie von den früheren Anwürfen in der Presse als Reaktion auf das Geschehen am Seeufer direkt nach der Modenschau. Das aristokratische Gesicht des hoch gewachsenen Blonden verfärbte sich in tiefem Zornrot…. Von dieser Schmähflut hatte Severus bei ihrem freundschaftlichen Briefwechsel nichts erwähnt! Und zu jener Zeit hatte sich Lucius noch keine tägliche Zeitung leisten können…. Diese Vorfälle waren an ihm vorbei gegangen, denn auch Draco hatte nichts davon verlauten lassen. Laut äußerte er nur den Wunsch, dem Treiben der Reporterin ein für alle mal einen Riegel vorzuschieben.

Professor Flitwick regte sich in den Polstern des Besucherstuhls, in denen seine kleine Gestalt fast versank.
„Sie wissen sicher, dass Miss Kimmkorn bereits während der Schulzeit auch die Zauberstäbe des Lehrkörpers mit ihrer Spur belegt hat? Können sie dies beweisen?“

„Allerdings! Ich habe ihr Treiben schnell durchschaut. Und ich habe kein Bedürfnis danach verspürt, meine Freundschaft zu Narzissa Black von dieser… Dame herum getratscht zu hören. Die von ihr verwendete Kombination vom Cognosce Nihili mit dem ursprünglichen Spurzauber habe ich einem ihrer Diagramme entnommen, als ich es in einem von ihr ausgeliehenem Schulbuch fand. Ich habe dann einen Gegenzauber entwickelt, der mir zeigte, ob mein Stab mit ihrer Spur belegt war oder nicht. Diese Diagramme hat Miss Kimmkorn sicherlich aufbewahrt.“

Auf Flitwicks neugierige Frage hin schnippte Lucius kurz mit seinem Ulmenstab und warf ein nicht fokussierten SignificaVestigium consecratio in den Raum. Erneut erglühte Minervas Zauberstab, aber auch Flitwicks Efeuholz erglühte in dem eigentümlichen violetten Schimmer und der Fachlehrer für Zauberkünste schnappte nach Luft. Er bat Minerva kurz um ihr Einverständnis und legte dann ein Priori Incantatem auf ihren Zauberstab. In schimmernden Blasen zeigten sich die zuletzt gewirkten Sprüche in umgekehrter Reihenfolge. Ein Wärmezauber, dessen Blase in Richtung der auf dem Tisch stehenden Teekanne flog, dann ein Öffnungszauber der sich an einen Schrank mit Schulakten darin heftete. Die dritte Blase offenbarte in feuriger Runenschrift nur ein Wort, bei dem Minerva hörbar nach Luft schnappte, nach dem Zauberstab griff und so weitere Blasen verhinderte. Stockend bestätigte sie, dass das in flammenden Buchstaben erschienene Wort eben das derzeitige Passwort zum Schrank sei.

Dann wandte sie sich direkt an ihren Besucher.

„Mr. Malfoy, ich bin ihnen zu tiefem Dank verpflichtet. Sie haben nicht nur einen dreisten Betrug aufgedeckt, sondern auch eine bedenkliche Sicherheitslücke. Viele ihrer ehemaligen Schulkameraden sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Der Phönixorden und auch das Aurorenbüro haben nie ergründen können, woher die Mörder um den aktuellen Aufenthaltsort ihrer Opfer wissen konnten. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn sie mich zum Minister begleiten und dort ihre Aussage wiederholen würden.

Übrigens hatten Sie mich über ihren Familienuhu um einen Termin gebeten. Bei welchem Anliegen kann ich Ihnen denn behilflich sein?“

Lucius lehnte sich in seinem Stuhl zurück, faltete die Hände über dem silbernen Knauf seines Gehstocks und sammelte sich. Seine Stimme übertönte das erneute leise Klopfen an die Fensterscheibe, vor der sich ein schwarzer Schatten ungeduldig regte.

„Ich nehme an, dass Ihnen Miss Grangers brillanter Aufsatz im Tagespropheten noch geläufig ist?“

Er wartete das Nicken der Direktorin gar nicht erst ab, natürlich kannte die alte Löwin die Ausführungen ihrer Lieblingsschülerin. Leise berichtete er von seinem Treffen mit Draco, dessen Erzählungen über die Zustände im ministerialen Archiv und dann über den mehr als inspirierenden Besuch der Nationalbibliothek der Muggel. Anschließend schilderte er Dracos Projektidee in allen Details und ergänzte dies dann um seine Ideen:

„Direktorin McGonagall, ich möchte meinen Sohn bei seinem Projekt unterstützen. Damit die von ihm geplante, magische Version der von den Muggeln bereits erfolgreich eingesetzten Datenbanken ihre Leistungsfähigkeit gegenüber dem Finde-Zauber beweisen kann, ist eine möglichst umfangreiche Bibliothek von Nöten. Wir können bereits über meine eigene Bibliothek, die meiner Frau, sowie die ihrer Schwestern verfügen. Freundlicher Weise hat Mr. Potter auch die Bibliothek der Blacks beigesteuert, zudem bin ich überzeugt davon, dass auch Professor Snape seinem Patensohn den Zugang zu seiner Sammlung über Zaubertränke nicht versagen wird. Alle Werke bleiben an ihrem Ort, werden im Volltext indiziert, klassifiziert und mit den notwendigen Sicherheitsmerkmalen versehen. Eine Selektion zwischen weiß- und schwarzmagischen Exemplaren wird nicht erfolgen. Bewusst sollen alle Werke mit beschränktem Zugriff im Bestand verbleiben, um den Vorteil aufzuzeigen, den eine je nach Sicherheitsniveau kanalisierte Abfrage hervorbringt. Alle angeschlossenen Bibliotheken könnten dann die Zielmenge als magisch geschütztes Sofortduplikat beziehen. Eine Gefährdung durch irgendwelche dunklen Schutzflüche der Leser ist so ausgeschlossen, da die Duplikate nur über passive Schutzzauber verfügen. Eine Kontrolle von Rückgabe oder Verbleib erübrigt sich, da sich alle Duplikate nach der Ausgabefrist beziehungsweise bei nicht genehmigter Weitergabe rückstandsfrei vernichten.
Dies ist der erste theoretische Entwurf. Ich bitte sie um die Genehmigung die Hogwartsbibliothek komplett mit einbeziehen zu dürfen, was dem Charme aufweisen würde, dass Madam Pince als Gutachter verfügbar wäre, zum Anderen benötige ich ihre Fürsprache im Ministerium, dass verbotene, respektive schwarzmagische Werke im Bestand verbleiben dürfen.“

Nach diesem Wasserfall von Worten entstand erst einmal eine Pause von einigen, nagenden Sekunden, die auch die Professoren benötigten um die Gedanken schematisch zu ordnen und zu bewerten.

Jetzt fixierte Prof. McGonagall Lucius mit einem intensiven Blick. „Mr. Malfoy, das Projekt ihres Sohnes kommt einer Revolution gleich. Eine derartige Neuordnung des archivierten Wissens unserer Welt ist, wie Miss Granger richtig formulierte, längst überfällig.“ Sie wechselte einen schnellen Blick mit Prof. Flitwick, welcher ihr unmerklich zunickte, wonach sie sich wieder Lucius zuwandte. „Ich bin geneigt sie in beiden Punkten zu unterstützen. Die Klärung des Vorfalls mit Miss Kimmkorn hat jedoch absoluten Vorrang, Sie und auch Professor Flitwick begleiten mich bitte umgehend ins Ministerium.“

Sie zückte ihren Stab, richtete ihn auf den Kamin und zögerte plötzlich. Sie wandte sich erneut and en Adligen. „Helfen sie mir bitte bei der Entsperrung des Kamins, zurzeit besitzen sie hier den einzigen Zauberstab ohne Spur. Das heutige Passwort ist Aqua Vitae Scotia.“

Dieser Vertrauensbeweis zauberte ein feines, von Herzen kommendes Lächeln auf die scharfen Züge des Malfoy-Oberhaupts. Er zog jedoch nicht seinen Zauberstab, sondern antwortete nur leise:

„Miss Kimmkorn hört jeden Floh im Fell eines Hippogreifs husten. Und ihre Kontakte zum Ministerium sind beachtlich. Wenn Sie, Direktorin, plötzlich von ihrem üblichen Verhaltensmuster, mit dem Kamin zum Ministerium zu reisen, abweichen, wird sie das sofort darauf aufmerksam machen, dass hier etwas im Busch sein muss.“

Filius Flitwick schluckte trocken. Dann hakte er ein, denn obwohl ein äußerst gewitzter Zauberer, so hatte er doch keine Eignung in den Verschleierungskünsten eines Spions. Mit wenigen Worten informierte er Lucius über den Vorfall mit Snapes Zauberstab und was er selbst unternommen hatte, um die Abwesenheit des Tränkemeisters zu verschleiern. Auf die trockene Gegenfrage war er jedoch nicht vorbereitet:

„Haben sie auch den täglichen Reinigungs- und Haartrocknungszauber angewandt?“

Der verwirrte Blick beider Professoren verriet Lucius, was er wissen wollte. Severus würde ihn sicherlich für diese Indiskretion umbringen, aber es stand zu viel auf dem Spiel.

„Severus ist ein äußerst reinlicher Mensch. Seine Haare sind mitnichten fettig… er benetzt sie nur nach jedem Duschen mit einem Schutzbalsam, um sie vor den aggressiven Dämpfen aus den Trankkesseln zu schützen. Bedenken sie das Aussehen älterer Zaubertrankmeister, ihnen allen ist eines gemein…“

„Ihre Kahlköpfigkeit“ platzte Flitwick heraus und lief schamrot an. Hatte er doch seinem Kollegen erst kürzlich einen versteckten vorwurfsvollen Hinweis gegeben, als Vorbild für die Schüler etwas mehr auf sein Erscheinungsbild zu achten.

In diesem Augenblick zerbrach das Fenster, löste sich in einen Schauer aus kleinen Glassplittern auf, aus dessen Mitte ein schlecht gelaunter, schwarzer Federtornado hervor schoß. Mit vorwurfsvollem Blick blockte der riesige Uhu auf einer Stuhllehne auf und streckte sein linkes Bein vor. Minervas zugreifende Hand erntete einen kapitalen Biss des scharfen Schnabels und mit einem heiseren Laut fixierte Bubo Mr. Malfoy, streckte erneut das Bein vor und klackte auffordernd und sichtlich gereizt mit dem Schnabel.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Nur manche Wortspiele lassen sich nicht eins zu eins übertragen, aber das ist bei anderen Übersetzungen genauso.
Klaus Fritz