Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Der Schläfer erwacht

von *Dea1963*

Es war wie ein Déjà-vu. Zuerst hatte der Morgennebel nass und klebrig den Start in den Tag zu einer eher lästigen Pflicht gemacht. Und dann hatte der Himmel wie am ersten Tag ihrer Fahrt die Schleusen geöffnet. Bis jetzt am Spätnachmittag war es nicht der übliche eher dünne Nieselregen, nein, die eisigen Wassermassen stürzten seit Stunden mit der Vehemenz eines tropischen Monsuns herab. Die Kleidung klebte mehr als klamm auf der Haut, vom Haar bahnten sich eisige Tropfen ihren Weg durch den Kragen unter seiner Regenjacke und die unterkühlte Muskulatur rechnete ihm schmerzhaft vor, dass sie seit ihrem Aufbruch fast schon eine Woche tagein tagaus in die Pedale traten.

Was Rons Laune jedoch auf unterirdisches Niveau herabdrückte, waren die ständigen erfolglosen Zwischenstopps. Bei wirklich jedem in Richtung Küste fließendem Gewässer, ob Rinnsal oder sprudelnder Bach, hielten sie an, um es zu prüfen. Da sich etliche der Wasserläufe tief in die felsige Küste gegraben hatten, war meistens eine ebenso mühselige wie überflüssige Kletterpartie angesagt. Denn bisher war nicht einmal eine Spur eines magisch angereicherten Wassers auszumachen gewesen.

Hinzu kam, dass sich sein bester Freund wieder einmal in sich selbst zurückzog. Kummer und Zweifel zerfurchten das Gesicht Harrys und schon seit Stunden reagierte er nicht mehr auf Rons zaghafter werdende Versuche, ihn wenigstens etwas aufzurichten. Ein weiteres Déjà-vu kam Ron in den Sinn. Damals, als sie mit dem Horkrux-Medaillon durch die Lande gezogen waren, war die Stimmung ähnlich gedrückt gewesen. Nur dass Harry damals irgendwie mehr Kampfgeist gehabt hatte. Die Sorge um Ginny lähmte den Freund förmlich und das zog auch Ron immer tiefer herab.

Das leise Quietschen von Harrys Bremsen riss ihn aus der Grübelei. Von der Seite her plätscherte ein weiterer Bach unter dem Radweg entlang in Richtung Meer. Da die Kletterei oft durchnässte Schuhe und Hosenbeine mit sich brachte, waren sie dazu übergegangen, abwechselnd die oft mühselige Kraxelei auf sich zu nehmen. Lautlos aufseufzend schwang Ron sich steif vom Fahrradsattel, stellte es ab und rutschte mehr wie dass er trat auf der Landseite des Radweges in Richtung des Plätscherns. Am letzten Trittstein glitt er aus und landete mit einem Fuß bis zur Wade im eisigen Wasser. Gerade wollte er herzhaft losfluchen, als die vom Kälteschock taube Haut zu prickeln begann.

„Harry! Ich glaube, da ist etwas!“ Vorsichtig zog Ron das Bein aus dem Bach wieder heraus und bückte sich, steckte prüfend eine Hand hinein. Ja, da war es wieder, das magische Prickeln… wenn auch schwächer als jenes am Loch Ness. Sein Freund musterte prüfend die Umgebung des Wasserlaufes. Dieser kam durch einen schmalen grasbewachsenen Felseinschnitt vom Landesinneren her und hatte sich im Laufe der Zeit ziemlich tief eingegraben. Breit war der Bach nicht gerade, bestenfalls drei lange Schritte. Immer noch zeichneten sich Zweifel auf Harrys Gesicht ab. Unter einem ausgewachsenen Wasserdrachen stellte er sich ein gewaltiges Tier von der Größe der Basilisken vor. Und solch ein Geschöpf hätte nur mit Schwierigkeiten durch den gesamten Einschnitt gepasst.

Trotzdem war dies die erste brauchbare Spur, seit sie früh am Morgen die Gastwirtschaft „Zur Salzigen Seeschlange“ hinter sich gelassen hatten. Und wer vermochte zu sagen, ob diese Spur nun hilfreich sein würde oder nicht? Sie würden es nur erfahren, wenn sie ihr folgten. Das bedeutete aber, die Räder am Bach entlang schieben zu müssen. Der felsige, stellenweise grasbewachsene Untergrund stieg zum Landesinneren hin an, überall lagen spitzkantige Felsbrocken und bedrohten ihre Reifen. Endlich fasste Harry einen Entschluss, wuchtete die durchs Gepäck recht schweren Räder über das Geländer in Rons zupackende Hände, und dann begannen sie den Aufstieg ins Landesinnere.

Eine gute Stunde später öffnete sich vor ihnen der schmale Einschnitt zu einem muldenförmigen Kessel. Die links vom Bach gelegene Seite war von einem lichten Nadelwald bewachsen. Der Boden unter den Rotföhren und Kiefern war übersät mit Blaubeeren, deren rote Blätter den Eindruck erweckten, als stünde der Waldboden in Flammen. Auf der anderen Seite des rasch dahinplätschernden Baches prangte die von Krähenbeeren überwucherte Borstgraswiese, außerdem erkannte Ron Arnika, Frauenmantel und Wacholder in dem satten Grün. Nicht weit vom Bach entfernt ragte ein gewaltiger kantiger Steinblock empor. Der wie poliert schimmernde Findling war am Boden umgeben von einem blauen Kranz: Drachenkraut!

Die beiden Freunde sprangen förmlich aus dem Bachbett, in dem sie durch den Einschnitt hindurch hatten waten müssen. Die Trekkingräder fielen am Bachufer unbeachtet auf die Seite, während Harry bereits neben den magischen Pflanzen auf die Knie fiel. Ron gesellte sich zu ihm, lange schwiegen die Gryffindors und zunehmende Enttäuschung furchte vor allem Harrys Gesicht. Durch den mittig aufragenden Monolithen wirkte der Bestand wesentlich größer als er es tatsächlich war. Das vorhandene Drachenkraut bedeckte bei genauerer Betrachtung nicht einmal die Hälfte jener Fläche, die sie am Loch Ness gefunden hatten. Abrupt sprang Harry auf, schwang sich auf den Felsbrocken, kauerte sich darauf zusammen und starrte mit tränenden Augen blind über den Bach.

Ron war ratlos. Er verstand ja, dass Ginnys ungewisses Schicksal an Harrys Gemüt zehrte, auch ihn ließ das Koma der Schwester nicht unberührt. Aber dass Harry seinen Kampfgeist so völlig verloren zu haben schien, war untypisch für den sonst so beharrlichen Sucher. Dann fiel dem Weasley die fast unnatürliche Ruhe im Talkessel auf. Obwohl die magische Aura fast spürbar war, befand sich außer dem Drachenkraut nichts Magisches im Talkessel. Keine Bowtruckles, keine Knarls oder Niffler… nicht einmal die allgegenwärtigen Flubberwürmer konnte er ausmachen. Bis auf einige lärmende, ganz und gar unmagische Sperlinge, die sich um die noch verbliebenen Blaubeeren stritten, war das Tal bar jeden tierischen Lebens.

Das vehemente Knurren seines Magens machte ihm klar, dass der Nachmittag bereits dem Abend wich. Selbst wenn sie sofort aufbrachen, würden sie erst bei vollständiger Dunkelheit wieder am Radweg sein. Und der Himmel mochte wissen, wie weit es zum nächsten Nachtquartier sein mochte. Durchnässt und frierend warf er dem apathisch auf dem Felsen kauernden Freund einen Blick zu und ergriff entschlossen die Initiative. Die sanft zur Felswand ansteigende Wiese wies nicht weit oberhalb des Felsens einen aus fünf halbkugeligen Felsen bestehenden Kreis aus. Die davon umschlossene Fläche schien nicht nur eben, sondern auch groß geniHimmel mochte wissen, HHug für ihr Zelt zu sein.

Durch den immer noch strömenden Regen hindurch wuchtete er die Zeltrolle vom Rad und kehrte damit zur ausgesuchten Fläche zurück. Wie er es sich auf dem Campingplatz bei Harry abgeschaut hatte, verankerte er erst den Boden, richtete die beiden Fiberglasbögen des Tunnelzeltes auf und fixierte die beiden vorderen Spannschnüre mit Zeltnägeln. Dann begann er dieselbe Prozedur an der Zeltrückseite, versuchte den Hering in den Boden zu drücken, stieß aber auf Widerstand. Knurrend angelte er sich den mitgeführten Hammer aus der Zelttasche, holte aus…

„AUA! Drachenmist, elender!“ Finster musterte Ron den blau anlaufenden Daumennagel, den er soeben zielsicher erwischt hatte. Nachdem er eine Weile auf dem schmerzenden Finger gestarrt hatte, griff er erneut zu Hammer und Hering. Diesmal traf der Hammer, aber der Hering bog sich zur Seite, ein klirrendes Geräusch machte unmissverständlich klar, dass knapp unter der Grasnarbe Felsen sein musste. Achselzuckend verlängerte Ron die Spannschnur etwas, zog sie in einem anderen Winkel lang und setzte einen anderen Hering an. Doch auch dieser verbog sich unter dem Hammerkopf, nachdem er bestenfalls drei Fingerbreit in die Erde eingedrungen war.

Die Laune des Zeltbauers erreichte einen weiteren Tiefpunkt und er begann halblaut zu fluchen.

„Verdammter Muggeldreck! Wenn wir zaubern könnten, würden wir schon längst im Trockenen sitzen…“ es folgten noch einige Kraftausdrücke, für die ihm seine Mutter sicherlich einen Satz heiße Ohren verpasst hätte. Molly hatte zwar Verständnis für das Temperament ihrer Söhne, aber unflätiges Fluchen duldete sie nicht. Immer noch zornig murmelnd angelte er sich den mittlerweile dritten Hering, verlängerte die Spannschnur noch mal und zog sie in die andere Richtung straff. Mit deutlich mehr Schwung als nötig sauste der Hammer herab.

Diesmal prellte der Hammerschlag den Hering sogar mit Wucht wieder aus dem felsigen Untergrund, der durch die Luft schießende Haken verfehlte das Gesicht Rons nur knapp. Die bis auf die Haut durchnässte Kleidung, die gedrückte Stimmung, der inzwischen dritte Fehlversuch, die Spannschnur zu befestigen… es reichte. Mit dem für die Weasleys typischen Temperament explodierte er ebenso lautstark wie unflätig: „Bei Merlins vollgeschissener Unterhose!“ Weiter kam er jedoch nicht.

Jäh schüttelte sich der gesamte Talboden, die fünf Felskuppen versanken im Erdreich und der immer noch in sich versunken auf dem Monolithen hockende Harry wurde rücklings in das Drachenkraut hinabgeschleudert. Im nächsten Moment schloss sich der Felsen aus dem Boden brechend um Ron und ein tiefes rumpelndes Grollen füllte den Talkessel und folterte lautstark ihre Ohren.

„Wie kann er sich erdreisten, den größten Magier aller Zeiten dergestalt zu verunglimpfen?“

Während Ron kreidebleich noch schockstarr in einem Felsklumpen feststeckte, reagierte Harry. Mit in Professor Asatiras Unterricht trainiertem Reflex schoß er mit hastig gezücktem Zauberstab aus dem Gras hoch und herum, um dann ebenfalls zu erstarren. In der Felswand hatte sich eine scheunentorgroße Fläche geöffnet und offenbarte ein monströses Auge mit olivgrün-goldbraun-gesprenkelter Iris. Und der Felsklumpen, in dem Ron steckte, war nichts anderes als eine gewaltige Granitfaust.

In Bruchteilen von Sekunden schossen diverse Überlegungen durch Harrys Kopf. Offensichtlich handelte es sich hier um einen übergroßen Riesen, der seitlich halb im Boden versunken gewirkt hatte wie eine Felswand. Riesen… Harrys Erinnerungen lieferten vereinzelte Schlagwörter. Unempfindlich gegen Magie, aggressiv, gewalttätig, seit fast hundert Jahren in England ausgestorben, der geistig stark beschränkte Grawp… dann erklang die bedächtige Stimme Alistair MacStorms in seinem Hirn, die Legende von Benandonner berichtend.

Noch während Harrys Hirn fieberhaft arbeitete, klang erneut die grollende Stimme auf und der durchbohrende Blick des riesigen Auges glitt von Ron zu Harry hinüber.

„Wer seid ihr, junge Magier?“

Dabei lockerte sich der Griff der Steinfaust soweit, dass der mittlerweile bedenklich blau angelaufene Ron wieder gurgelnd nach frischer Luft schnappte.

Zögernd reagierte Harry als Erster.

„Ich bin Harry. Harry Potter“

Und zum ersten Mal in seinem Leben erfolgte auf die Nennung des Familiennamens keine sichtbare Reaktion, kein forschender Blick auf die Stirnnarbe. Sein Name sagte dem Riesen nichts.

Ron hatte sich soweit wieder gefasst, dass er erstickt seinen Namen röchelte. Noch immer ruhte der Blick des fremdartigen Geschöpfes auf Harry, der seinen Verdacht in Worte fasste.

„Und ihr seid….Benandonner?“

Der unsicher fragende Tonfall ließ ihr Gegenüber nachdenklich die felsige Stirn runzeln… einige Steinbrocken lösten sich polternd an der entsprechenden Stelle von der vermeintlichen Felswand. Zustimmend brummte der Riese wortlos und setzte Ron im Gras ab. Dann wiederholte er seine Frage.

Ron platzte heraus: „Ich weiß ja, dass man von Toten nicht schlecht reden soll. Aber Merlin ist schließlich schon vor über tausend Jahren verschwunden…“ Diesmal war es Harry, der Ron heftig einen Rippenstoss verpasste. Es erschien dem Sucher nicht gerade ratsam, diesen fremdartigen Riesen in irgendeiner Form zu erzürnen.

Dieser murmelte „Tausend Jahre schon….“, wobei sein leises Flüstern den Jungs gewaltig in den Ohren dröhnte. Dann begann er die Jungs nach dem Woher und Wohin auszuhorchen. Seine Sprechweise war altmodisch, wenn auch bei weitem leichter verständlich als Salazars mittelalterliche Sprechweise. Harry spürte, dass nur absolute Ehrlichkeit ihnen aus der prekären Lage heraushelfen konnte und berichtete daher knapp von ihrer Suche nach den schottischen Wasserdrachen.

„Zu welchem Behufe spürt ihr nach den blauen Caledoniern?“ Das Rumpeln erschütterte erneut das Tal, die Bäume am anderen Bachufer zitterten merklich und die Spatzen flohen schimpfend. Zeitgleich endete jäh der seit Tagesanbruch strömende Regen und die Wolken rissen auf.

Stockend berichtete Harry davon, dass seine Freundin an den Folgen einer Vergiftung litt und für den Heiltrank Schuppen eben dieser Drachenart erforderlich waren. Ron, der sich endlich ein Herz gefasst hatte, warf ein:

„Leider gelten diese Drachen als ausgestorben. Die letzte Spur, die wir von ihnen fanden, ist gute fünfhundert Jahre alt.“

Tief grollend wollte Benandonner wissen, wie sie denn gedachten, den Drachen ihre Schuppen zu nehmen. Offensichtlich unterstellte er ihnen, mit mörderischer Absicht der Fährte der Caledonier zu folgen, aber Ron fand eine befriedigende Antwort. Wusste er doch von Charly, dass sich rund um ein Drachenlager unzählige abgebrochene Schuppen finden ließen und dass die Reservate diese einsammelten und als Trankzutaten verkauften, um sich so zu finanzieren.

Diese Antwort besänftigte Benandonner sichtlich und als Harry vorsichtig anfügte, dass man Drachen auch magisch ohnehin kaum schaden könne, wurde der Riese neugierig und verlangte Auskunft, woher der Jungmagier dies denn wisse. Harry rief sich das Trimagische Turnier in Erinnerung… damals hatte er erkannt, dass man als einzelner Zauberer gegen einen aufgebrachten Feuer speienden Drachen kaum eine Chance hatte. Deswegen hatte er ja damals seinen Feuerblitz gerufen und das Hornschwanzweibchen nach allen Regeln der Kunst in der Luft taktisch ausmanövriert.

Damit errang er unbeabsichtigt Benandonners Hochachtung und die immer noch grimmig verkniffenen Gesichtszüge entspannten sich…was einen erneuten Steinschauer von der felsigen Stirn zur Folge hatte. Unerwartet gesprächig erzählte Benandonner nun von sich und Merlin. Dieser habe dem selbst unter Riesen als gewaltig groß geltenden Big Ben einen Gefallen gegen einen Gefallen erwiesen. In Fels verwandelt fand der im Grunde seines Herzens friedfertige Riese Ruhe vor ruhmsüchtigen Rittern ebenso wie vor den streitsüchtigen Artgenossen. Dafür erklärte sich Benandonner bereit, das Schwert Excalibur zu hüten, bis der wahre König hervortreten und es aus dem Stein ziehen würde.

Den beiden Jungzauberern entgleisten förmlich die Gesichtszüge. Der halb im Grasboden versunkene Monolith, von dem Harry heruntergekippt war, war tatsächlich jener legendäre Stein, in dem das ebenso sagenhafte Königsschwert gesteckt haben sollte. Ron vergaß seine Angst, sprang impulsiv auf und untersuchte die tafelartige Oberfläche des Felsbrockens. Und tatsächlich… da war eine gut handbreite tiefe Kerbe in der Mitte der Fläche, aus der ein Büschel Steinbrech hervorwucherte.

Der Riese erzählte weiter. Er hatte seitdem überwiegend geschlafen, aber einige Male war er dann doch geweckt worden. Beim letzten Male sei er dabei sogar in seiner Felsgestalt verletzt worden von einem eigenartigen Geschoß, das mit pfeifendem Geräusch aus dem Himmel herab gestürzt und in der Nähe seiner Hüfte explodiert sei. Harry wusste mit der Beschreibung nach einigem Nachdenken etwas anzufangen und erblasste ein wenig. Zum Glück fiel dies dem Riesen nicht auf… der Gryffindor war auch nicht wirklich bereit, ihm zu beichten, dass es sich vermutlich um eine im zweiten Weltkrieg verirrte V2-Rakete der deutschen Muggel gehandelt haben musste.

Endlich war Big Ben bei den flügellosen Caledoniern angekommen. Seine Kenntnis dieser Geschöpfe erwies sich als hilfreich. Ron berichtete, was sie von dem Wassermenschen erfahren und was sie selber geschlussfolgert hatten. Der Riese brummte erneut zustimmend und gab dann seine Vermutung preis.

„So die blauen Caledonier noch leben, werdet ihr sie am ehesten im Königreich Lothians finden. Dort werdet ihr eine gewaltige Bucht vorfinden, reich an Höhlen und Fischen, geschützt vor der Unbill der wilden See durch die umliegenden Inseln.“

Ein gewaltiges Gähnen wehte durch das inzwischen nachtdunkle Tal, dass sich der Nadelwald unter dem Ansturm des aufkommenden Windes tief neigte. Die Jungs kullerte es unhaltbar die abschüssige Wiese hinab bis zum Bachufer. Big Ben blinzelte träge, ermahnte Ron, ihm nicht weiter spitze Dolche in die Fingerkuppe treiben zu wollen, bat darum, zukünftig in Ruhe gelassen zu werden und schloss dann das sichtbare Auge.

Perplex rappelten sich die beiden Freunde auf. Harry half dem erröteten Ron, das Zelt um eine gute Strecke seitlich zu versetzen. Hier ließen sich die Zeltheringe problemlos in den Wiesenboden drücken. In ihre Schlafsäcke kriechend unterhielten sie sich noch eine ganze Zeit lang über die vergangenen Stunden. Ron erfuhr von Harry alles über die Artussaga, denn der Muggelerzählung von Mr. Brown hatte der Rotschopf bestenfalls mit halbem Ohr gelauscht, ihm war das Frühstück wichtiger geworden. Dabei löste sich auch das Rätsel um das Königreich Lothians.

Einer von Artus ersten Gefolgsleuten war der Ritter Gawain gewesen. Dieser hatte den Thronanspruch des jungen Königs sogar gegen seinen eigenen Vater Lot, König der Orkneys, verteidigt. Und Rons Gälischkenntnisse übersetzten Lothian sinngemäß als „Land des Lot“. Harry wühlte die Karte hervor und inspizierte diese angestrengt. Wenn sie die Räder in den Scottish Postbus verluden, könnten sie am nächsten Tag in Wick am Nordende Schottlands sein. Von dort verkehrten Fähren zwischen der schottischen Küste und Mainland, der Hauptinsel der Orkneys. Und unter den Quartierempfehlungen ihres letzten B&B-Gastgebers befand sich eine Adresse direkt am Fährhafen von Mainland.

Außerdem kamen die beiden Freunde überein, der Bitte des Riesen entsprechend die Existenz und den genauen Aufenthaltsort Benandonners für sich zu behalten. Sicher, Professor Snape und die Direktorin würden sie einweihen müssen, aber Harry hatte keine Lust, als Entdecker des lebenden britischen Urgesteins durch die Presse gereicht zu werden. Es ging schon auf Mitternacht zu, als sie sich die Schlafsäcke bis über die Ohren zogen und endlich Ruhe fanden.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich je etwas anderes als Buchautorin werden wollte.
Joanne K. Rowling