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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Das Parfüm

von *Dea1963*

Sie schwebte durch eine wattige Welt. Ihr ganzes Sein war durchflutet von einem unvergleichlichen Leichtigkeitsgefühl und ihr war, als ob kürzlich eine ebenso bedrohliche wie zentnerschwere Last von ihr abgeglitten wäre. Dann drangen zuerst leise, dann immer lauter werdend, quäkende Töne in ihre Wahrnehmung, verdichteten sich zu einem orientalisch klingendem Instrumentalstück, gepaart mit murmelnden Stimmen und klappernden Tassen. Hermine wurde bewusst, dass sie aus einem Traum erwachte und sich… wo befand?

Ruckartig setzte sie sich auf. Vor ihrem Blick offenbarte sich ein kleiner, aber heller Raum. Er wurde fast vollständig von einem gewaltigen Bett eingenommen, das ausschließlich aus seidenen Polstern und üppig bestickten Kissen zu bestehen schien. Von ihrem Oberkörper war eine dünne gesteppte Seidendecke herabgeglitten und offenbarte einen schwarz-blauen Pyjama. Leicht geschockt strengte die Junghexe ihr noch verschlafenes Denkvermögen an. Nach und nach setzte die Erinnerung an ihren Besuch bei Dhûllkars wieder ein und ihr wurde klar, dass sie ihrem Professor ohnmächtig vor die Füße gesunken sein musste. Bei Merlin, wie peinlich… errötend senkte sie den Kopf, bemerkte jetzt erst bewusst das Nachtgewand und die Färbung vertiefte sich.

Nach einigen Momenten gab sie sich einen Ruck, rutschte hastig aus ihrem Nachtlager und suchte ihre Kleidung. Aber außer der unberührten Reisetasche vor und ihrem Zauberstab sowie der in dem zusammengeknäuelten Umschlagtuch schlafenden Tiziana auf dem aus Kupfer getriebenem Beistelltischchen war das Zimmer leer. Endlich nahm ihr analytischer Verstand seinen Dienst vollends auf, sie griff hastig nach dem Stab und atmete erleichtert auf. Snape hatte wohl kurzerhand Rock und Bluse in einen Pyjama verwandelt, ohne sie auszukleiden. Ihm diese Diskretion in Gedanken hoch anrechnend, angelte sie sich ihren Kulturbeutel aus der Reisetasche und trat in den Durchgangsbogen. Klappernd öffnete sich der vielfarbige Perlenvorhang und gab den Blick in einen weiteren Raum frei.

Teppiche, Kissen, ein einladender Diwan und weitere kupferne Beistelltischchen, zierlich ziseliert, füllten den Raum. Halb hinter dem Diwan versteckt lugte die lederne Motorradtasche hervor, die Snape als Reisegepäck diente. Erneut flutete ein intensives Rubinrot über das Gesicht der Hexe. Offensichtlich handelte es sich bei der Reiseunterkunft um ein Doppelzimmer und ihr Professor hatte ihr das Bett überlassen und selber auf dem Diwan geschlafen. In einer geschickt versteckten Nische fand sie hinter einem weiteren Perlenvorhang einen anderen kleinen Raum mit Waschtisch und allem, was ein Reisender für seine Morgentoilette benötigte. Hastig richtete sie sich zurecht, holte die verschlafene Mini-Eule, verwandelte den Pyjama zurück in die Kleidung vom Vortag und verließ das Quartier.

Dem Lärm folgend, betrat sie den großen Raum, der im Moment als Speisesaal diente. Neben dem Durchgang, aus dem verheißungsvolle Küchengerüche drangen, war ein opulentes Buffet aufgebaut. Und an einem Wandtisch, am Rand des Trubels, saß eine vertraute schwarzgekleidete Gestalt. Beherzt schluckend erwiderte sie den funkelnden Blick und beeilte sich, am Buffet ein leichtes Frühstück zusammenzustellen und ebenfalls am Wandtisch Platz zu nehmen. Tief Luft holend wünschte sie dem Slytherin einen guten Morgen und begann dann stotternd, sich für ihren Zusammenbruch am Vortag zu entschuldigen und sich für die Hilfe zu bedanken. Snape unterbrach sie in seiner typischen Art.

„Ihnen ist die Luft in den Katakomben nicht bekommen, Miss Granger. Als ihr Lehrer bin ich für ihr Wohlergehen verantwortlich, es ist also nicht nötig, hilflos an einem Dank herum zu stottern.“

Hermine senkte den Kopf, schimpfte Snape in Gedanken einen unmöglichen Wicht und angelte dann nach der noch ungewürzten Portion Tatar auf ihrem Teller. Denn Tiziana war inzwischen ebenfalls erwacht und bettelte nachdrücklich um Futter. Während sie der Jungeule Bröckchen um Bröckchen in den aufgerissenen Schnabel stopfte, sah sie sich fragend um. Sie vermisste das vierte Mitglied ihrer kleinen Reisegruppe und fragte schließlich nach.

„Wo ist denn Bubo, Sir?“

„Unterwegs nach England“ gab Snape kurz angebunden zur Antwort, da er gerade dabei war, sich einen Kaffee einzuschenken. Dann bequemte er sich zu einer Erklärung, sich wohl bewusst, dass ihm die Neugier Hermines sonst den letzten Nerv rauben würde. Er umriss kurz, welche Bitte Minister Kingsley an ihn herangetragen hatte und dass es gestern dank eines glücklichen Zufalls gelungen war, alle notwendigen Beweise gegen Parkinson Senior auf ein Mal zu erhalten. Severus war sehr viel früher aufgestanden und hatte bereits einiges erledigt. Unter anderem hatte er den Interkontinental-Uhu mit den magisch verkleinerten Unterlagen, die er von Bronzebart erhalten hatte, und einem Brief in Richtung England geschickt. Außerdem hatte er die getätigten Einkäufe an Hogwarts liefern lassen.

Hermine nickte verstehend. Immerhin war Severus Snape nur zehn Tage vor Schuljahresbeginn aus dem St. Mungos entlassen worden, die knappe Zeit hatte nicht gereicht, das Zutatenlager des Schullabors vollständig zu bestücken. Dass der Professor ihre Suche nach der Karpatenlerche mit einem Einkauf der fehlenden Ingredienzen verband, war nur logisch.

„Wie geht es jetzt weiter, Sir?“

„Sie werden mitbekommen haben, dass das Zwergenkontor mir nicht die gewünschte Menge an Dianthuskraut liefern konnte. Die größten Vorkommen befinden sich in der nördlichen Adria vor der Küste von Shëngjin. Da das ohnehin auf unserem Weg in die Karpaten liegt, werden wir zuerst dort hinreisen.“

Die Junghexe nickte erneut und kramte die von Jeannie erhaltenen Reiseunterlagen hervor. Snapes Vorhaben deckte sich mit ihrer ursprünglichen Reiseplanung. In der entsprechenden Broschüre blätternd, begann sie:

„Hinter dem Bahnhof in der Altstadt Tiranas fährt der Überlandbus der Muggel in Richtung Norden ab…“

Rüde unterbrach sie der Professor. Mit bissigem Sarkasmus informierte er sie, dass er nicht gedenke, sich noch einmal über Stunden in einen viel zu knapp konzipierten Sitzplatz einer rollenden Konservenbüchse zu zwängen. Die Erinnerung an den langaufgeschossenen Slytherin, der sich in den Fiat 500 zusammenfaltete, hätte Hermine beinahe breit grinsen lassen, gerade noch rechtzeitig biss sie sich ins Wangenfleisch.

„Aber wenn wir auf magischem Weg reisen, könnte uns Rita Kimmkorn…“

„Papperlapapp!“ wurde Severus ungeduldig.

„Ihr Fotograf wurde bereits verhaftet, sie selber wird der von ihr gelegten Spur folgen, die sie nur zu Professor Flitwick führen kann. Und der dritte im Bunde, diese personifizierte Inkompetenz Gilderoy Lockhart,“ Severus Nasenflügel bebten vor Verachtung „würde eine Spur nicht einmal dann finden, wenn sie vor ihm herumspringen und Fähnchen schwenken würde!“

Hermine dachte fieberhaft nach. Von Tirana nach Shëngjin waren es immerhin gute sechzig Kilometer Entfernung. Wenn sie nicht auf Muggelart reisen würden, wie sollten sie dann diese Strecke zurücklegen?

Severus hatte mit steigender Belustigung die sich auf dem Gesicht abzeichnenden Überlegungen seiner Schülerin verfolgt und beschloss, mit seiner Reiseplanung heraus zu rücken.

„Auch wenn ihr Wille beachtlich ist, Miss Granger, so halte ich es nach ihrem Zusammenbruch gestern nicht für ratsam, per Apparition weiter zu reisen. Und ich weigere mich entschieden, eines dieser nur vom guten Willen ihrer Fahrer zusammengehaltenen Muggelgefährte zu besteigen. Außerdem herrschte in diesem Land bis vor wenigen Monaten Krieg. Und alle Magie dieser Welt vermag uns nicht vor der verirrten Kugel eines Heckenschützen zu bewahren.“

„Also benutzen wir das Flohnetzwerk.“

„Nein. Der einzige existierende Kamin befindet sich im albanischen Ministerium und führt per Direktverbindung nach Rom. Der Orient selber hat für das Flohnetzwerk keine Verwendung.“

Der fassungslos fragende Blick Hermines entschädigte Severus und seine Laune stieg. Er nahm einen Schluck des brühheißen Mokkas und ergänzte:

„Können sie sich eine magische Wüstenkarawane mit einem Kamin im Gepäck vorstellen?“

Suchend glitt Hermines Blick durch die Fenster, aber auch dort fand sie keine Lösung. Dann erlöste ihr Begleiter sie aus ihrer Unwissenheit und erklärte, dass der Orient statt des Flohnetzwerkes einen landestypischen Ersatz habe. Für Fernsprechverbindungen dienten Kristallkugeln und für die Reisen…

„Ein öffentlicher Teppich? ICH … soll fliegen? Nur über meine Leiche!“ tobte Hermine los. Severus leerte in aller Ruhe seine Mokkatasse und schenkte sich nach. Dann sah er auf und sein Blick wurde hart.

„Diesen Wunsch werde ich Ihnen gewiss nicht erfüllen, Miss Granger. Aus den Ihnen wohlbekannten Gründen kann ich nicht zulassen, dass meine Adeptin auf Muggelart alleine reist. Entweder sie fliegen freiwillig mit oder ich sehe mich gezwungen, magisch nachzuhelfen.“

„Ein [style type="italic"]Imperius[/style]? Das wagen sie nicht! Außerdem bin ich volljährig und…“

„Übersehen gerade Sie, Miss Granger, tatsächlich, dass sie durch ihr Praktikum zeitweilig den Status meiner Adeptin innehaben? Ich bin nicht nur Hogwarts, sondern auch der Tränkemeisterzunft für ihr Wohlergehen und ihre Unversehrtheit verantwortlich, egal wie alt sie sein mögen. Wenn sie es wirklich vorziehen, mittels einer kleinen Verwandlung die Reise als eines meiner Gepäckstücke fortzusetzen, nun, es ist ihre Entscheidung. Der Teppich startet in einer Stunde am großen Platz zwischen dem Basar und dem Ministerium. Ich erwarte sie pünktlich zum Abflug dort. Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden…“

Entgeistert sah Hermine dem davon eilenden Slytherin nach. Er konnte sie doch unmöglich zu einem Flug zwingen! Wie sie den Flug von London nach Ancona überstanden hatte, war ihr kaum erklärlich. Schon der Gedanke daran ließ in der Magengrube einen Eisblock entstehen. Sie faltete die Reisebroschüre auf und beschloss, sich den Muggelbus zumindest einmal anzuschauen.

Eine halbe Stunde später kehrte sie resigniert in die Vierzig Räuber zurück. Der albanische Überlandbus hatte sich als rollender Schrotthaufen entpuppt, dessen wilde Sammlung beliebiger Ersatzteile nur noch von Rost zusammengehalten zu sein schien. Unzählige Einschusslöcher in den ohnehin halb zerfallenen Seitenwänden, die fehlenden Scheiben der Fenster und die pannenträchtig profillosen Uraltreifen der wahllos zusammengestellten Räder hatten Snapes Bedenken eindrucksvoll bestätigt. Auch hatte ein vorsichtiges Gespräch mit einem des Englischen mächtigen Händler ergeben, dass sie mit einer mindestens eintägigen Reisedauer zu rechnen habe.

Noch einmal rekapitulierte sie die ihr offenstehenden magischen Möglichkeiten. Apparieren fiel aus. Bei einer Strecke mit ihr unbekanntem Ziel war die Gefahr zu groß, dass sie zersplinterte. Und dass Snape sich wegen ihres Zusammenbruchs am Vortag weigerte, sie Seit-an-Seit zu Apparieren hatte er ja überdeutlich gemacht. Ein Flohnetzwerk gab es hier nicht und Besen… nein, kein zehn Hippogreife würden sie hier auf einen Besen bringen. Den Thestralritt von Hogwarts nach London hatte sie damals nur überstanden, weil die Situation keine andere Option geboten hatte. Hier war es ähnlich: Ihre Lage bot tatsächlich keine andere Möglichkeit als den… wie hatte Snape es genannt?... Öffentlichen Teppich.

So kramte sie sowohl ihren Gryffindormut als auch ihre Tasche zusammen, schaffte darin für Tiziana einen kleinen gut gepolsterten Hohlraum, den die kleine Eule begeistert bezog, und fand sich zehn Minuten vor der angegebenen Zeit am Großen Platz ein.

Am Vortag war der Platz fast menschenleer gewesen, heute jedoch herrschte das auf jedem orientalischen Basar übliche Gedränge vor. Die Magier der Region unterschieden sich nur wenig von den Muggeln. Hier führte ein Karawanenherr mit scharfgeschnittenen Zügen einen kleinen Zug Trampeltiere vorbei, ein anderer kleinwüchsiger und lederhäutiger Zauberer trieb eine kleine Ziegenherde vor sich her, überall herrschte ein lebhaftes Gedränge und die Stimmen der Menschen mischten sich mit den vielstimmigen Lauten der anwesenden Tiere. Um die Mitte des Platzes herum waren verschieden große Teppiche ausgebreitet, jeder für sich von beeindruckendem Ausmaß. Die Menschen eilten umher, stapelten ihre mitgeführte Habe auf den magischen Transportern, riefen, lachten, fluchten... kurz gesagt, breitete sich ein großartiges Spektakel vor Hermines Augen aus.

Suchend glitt ihr Blick umher, doch noch hatte sie die markante schwarz gewandete Gestalt ihres Professors nicht ausmachen können. Eines fiel ihr jedoch auf: Ausnahmslos alle der wenigen anwesenden Frauen waren mehr oder weniger verschleiert, sie stach mit ihrem buschigen Haarschopf auffällig hervor. Hastig schlang sie das Umschlagtuch über ihren Kopf und steckte es fest. Da sie des raschen Arabischen, das um sie herum gesprochen wurde, nicht mächtig war und sie tatsächlich keinen Übersetzungszauber für gehörte und gesprochene Sprache kannte, machte sie sich auf die Suche nach dem Produkt orientalischer Webkunst, das als Öffentlicher Teppich nach Shëngjin abgehen sollte. Endlich vernahmen ihre angestrengt lauschenden Ohren die gesuchte Ortsbezeichnung, wenn auch mit unvertraut singender Aussprache.

Vor einem bestimmt fünfzehn auf zwanzig Meter messendem Teppich stand der Karawanenherr mit einem einzelnen Kamel am Führseil. Das Tier wirkte erschöpft, es stand mit hängender Unterlippe und halbgeschlossenen Augen hinter seinem Besitzer. Dieser verhandelte mit Händen und Füßen mit einem Orientalen, der einen smaragdgrünen Turban mit einem bernsteinfarbenen Mittelteil trug. An der Turban-Vorderseite war ein silberner Schriftzug eingestickt, leider in arabischen Schriftzeichen. Hermine vermutete ganz richtig den Teppichpiloten in der Person des Turbanträgers und lauschte. Wieder fiel der Name Shëngjin und nach weiterem Gestikulieren wurden sich beiden Männer anscheinend einig. Der Kamelbesitzer führte das Tier in die Mitte des Teppichs und veranlasste es dort mit leisen „Hat-Hat“-Rufen, verbunden mit nachdrücklichem Zupfen am Leitseil, dazu, sich hinzulegen.

Mit einem fast menschlichen tiefen Seufzer knickte das Kamel erst vorne ein, dann hinten, und lag schließlich widerkäuend genau in der Mitte des Teppichs. Der Teppichführer nahm an einer Schmalseiten des Teppichs im Schneidersitz Platz. Gerade als Hermine sich mit aufkeimender Panik fragte, wo denn der Tränkemeister abbleiben mochte, griff dieser von hinten ihre Schulter, bugsierte sie durch die bereits sitzenden Passagiere neben die Hinterhand des Kamels und drückte sie dort mit sanftem Nachdruck zu Boden. Selbst ließ er sich neben dem Kamelhals herabsinken, mit dem Blick der Hexe zugewandt.

Severus sorgte sich ein wenig, auch wenn er das weder sich selbst geschweige denn Dritten gegenüber zugegeben hätte. Miss Granger hatte schon wieder beginnende Panik in den Augen und rang mühsam um ihre Beherrschung. Während der arabische Teppichführer begann, die vorbereitenden Zauber zu legen, zog er die Aufmerksamkeit der Junghexe mit altbewährter Weise auf sich: Er begann mit bester Lehrerstimme zu dozieren. Und mit der Macht der Gewohnheit richtete sich die Konzentration Hermines fort von den Vorgängen um sich herum auf die in fast hypnotischer Weise dozierende Stimme ihres Professors.

„Wie Sie ja bereits bemerkt haben dürften, sind die Reisegepflogenheiten der verschiedenen Nationen recht unterschiedlich. Da wir weitere dieser Reisemöglichkeiten nutzen werden, sollten Sie zumindest grob darüber informiert sein, was Sie wo erwarten mag. Dass in Europa das Flohnetzwerk, die Apparition, die Portschlüssel und der Besen üblich sind, kennen Sie von unserer Heimat her. Das öffentliche Verkehrsmittel von Großbritannien ist der Fahrende Ritter. Auf dem europäischen Kontinent bis an die ehemalige Ostgrenze des Deutschen Reiches, wie es etwa vor 200 Jahren bestand, verkehrt die magische Postkutsche, sie wird von Pferden gezogen, wie Sie sie von der Beauxbaton-Kutsche her kennen. Im Einzugsbereich des Orients vom nördlichen Afrika bis hinauf zur Südküste des Schwarzen Meeres reisen die Magier bevorzugt mit dem fliegenden Teppich, sowohl privat als auch mit dem Öffentlichen Teppich. Ein Teppichführer benötigt übrigens mindestens ein Erwartungen übertroffen im UTZ für Zauberkunst. Zwischen Europa, Russland und dem Orient, genauer Marienbad im Westen, Shëngjin im Süden, Minsk im Osten und der baltischen Ostseeküste im Norden verkehrt der Rasende Strigoi. Es handelt sich dabei um eine etwas eigenwillige Kutsche, gezogen von sechs Nachtmahren. In Russland hingegen nutzen die Zauberer bei privaten Reisen, die außerhalb einer Apparitionsgrenze liegen, fast ausschließlich die Dienste der Waldhexen, der öffentliche Reiseverkehr liegt vollständig in deren Hand.“

Snapes Absicht war ein voller Erfolg. Aus Gewohnheit gebannt an den Lippen ihres Lehrers hängend, hatte Hermine völlig den Zeitpunkt verpasst, an dem der Teppich abhob. Da dieser wie ein Brett in der Luft lag und der Windabweisungszauber seine Pflicht tat, war von dem Flug nichts zu bemerken gewesen. Um den Teppich hatte sich eine halbkugelige Blase gebildet, die von innen her an undurchsichtiges Milchglas erinnerte. Der verwunderte Rundblick Hermines veranlasste Severus, erneut zu dozieren. Nur so konnte er die Hexe von ihrer Angst ablenken.

„Sie haben sicher soeben bemerkt, dass sich der Teppich in einen Schutzschirm gehüllt hat. Dabei handelt es sich um die Kombination mehrerer Zauber. Ein Unsichtbarkeitszauber, um dem Geheimhaltungsstatut zu entsprechen, ein Windabweisungszauber und dann ein Zauber, wie Sie ihn vom fahrenden Ritter her kennen. Er verhindert, dass der Teppich mit einem Hindernis zusammenstößt. Gemeinsam interagieren diese Zauber allerdings dergestalt, dass die Passagiere eines Teppichs keine klare Sicht nach außen haben. Der Teppichführer zaubert sich jedoch das Äquivalent einer Windschutzscheibe an das vordere Ende. Die Interaktion der Zauber hat noch einen anderen Effekt und ich bin gespannt, ob und wann Sie mir diesen nennen können.“

Wieder zeigte die Belehrung deutlich Wirkung. Hermine war derart auf das Zuhören und nun auf die Lösung der Frage fixiert, dass ihre Flugangst im Unterbewusstsein verborgen blieb und keine Chance zum Ausbrechen erhielt. Das wiederkäuende Kamel neben ihr produzierte jäh die Antwort auf Severus Frage. Ein übel riechender methanhaltiger Darmwind entwich geräuschvoll dem Hinterkörper des tierischen Passagiers. Die Schutzblase verhinderte, dass der Gestank entwich und brachte Hermine zum angewiderten Husten. Severus kommentierte das stoßweise Luftholen mit einem zynischen Laut: „Das, Miss Granger, ist der Duft des Orients.“

Gerade als dem gelangweilt schauenden Höckerträger eine weitere Flatulenz entkam, rief der Teppichführer etwas in singendem Arabisch, ein leichter Ruck ging durch den Teppich und die Schutzblase öffnete sich. Sie waren am Außenbezirk Shëngjins gelandet.


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