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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Griechische Legenden

von *Dea1963*

Himmel, wie sein Kopf puckerte! Ron stöhnte leise, als er mit Harry am Montagmorgen wieder in Richtung der Ministeriumsaußenstelle lief.

Nachdem sie am Vortag zu ihrem Zelt zurückgekehrt waren, hatten sie ihre Zeltnachbarn, die Iren, ganz spontan zu einer Lagerfeuerfete eingeladen. Dabei hatten die Iren jede Menge Bier und eigentümlich prickelnde Getränke aufgefahren. Cola nannten sie das schwarze Gesöff… extrem süß und nach dem Trinken musste man ständig rülpsen, um die Kohlensäure wieder loszuwerden.

Ron hatte sich mangels anderer Getränke an dieser schwarzen Limonade festgehalten… die Erfahrung mit dem Brown Ale hatte ihm vorerst gereicht. Aber dann hatte ihm einer der Iren, Patrick O'Connor, lachend ein Glas in die Hand gedrückt.

„Da, probier mal… das ist Diesel. Schmeckt besser als Cola pur und zieht nicht so rein wie Bier.“

Das Getränk hatte schlammbraun ausgesehen, war aber überraschend süffig und kam dem Geschmack von Butterbier so nahe wie es kein Zauberer bei diesem Muggelgetränk für möglich gehalten hatte. Jedenfalls hatte Ron den Mix aus Bier und Cola in einem Zug heruntergekippt und den Rest des Abends nicht gerade wenig davon konsumiert. Nun rächte sich dies mit einem barbarischen Kater, einem üblen und pelzigem Nachgeschmack im Mund und dann fehlte ihm irgendwie ein wenig die Erinnerung an den späteren Abend.

Harry, der sich beharrlich nur an der Cola festgehalten hatte, grinste ebenso verhalten wie schadenfroh. Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Freundschaft hatte Ron offen zugegeben, dass er gerne etwas mehr über Zaubertränke gewusst hätte. Der Ausnüchterungstrank war zwar nicht Lehrstoff in Snapes Unterricht, stand aber auch in einem ihrer Bücher unter dem Abschnitt leichter Heiltränke.

Die beiden Freunde erreichten den Hinterhof und diesmal gelangten sie problemlos hinein. Sie fanden sich in einem Raum wieder, der Harry an eine rustikale Polizeidienststelle erinnerte. Ein fast brusthoher Tresen trennte die Besucher von zwei Schreibtischen und einer Wand, die hinter mit Schriftrollen, Büchern und Bergen von Zetteln voll gestopften Regalen verschwand. Die Papierflut trotzte scheinbar allen Gesetzen der Schwerkraft, die Stapel neigten sich bedenklich in alle möglichen und unmöglichen Richtungen.

Einer der Schreibtische war besetzt. Dahinter saß ein uraltes verhutzeltes Männchen mit kleinen, listig funkelnden Augen. Das restliche Gesicht bestand aus unzähligen Falten und Fältchen, soweit es nicht von einem üppigen langen Bart zugewachsen war, der Harry urigerweise an den Weihnachtsmann erinnerte. Das Schild an dem Schreitisch verkündete: „T. Clearwater, Leiter der Außenstelle Nordschottland des Zaubereiministeriums“.

Der andere Schreibtisch verschwand halb unter weiteren Papierbergen. Die noch sichtbaren Teile der Schreibplatte wiesen frisch aussehende Brandflecken auf, das dortige Namensschild war zu einer bizarren Form zerschmolzen, die ehemalige Inschrift unleserlich zerlaufen. An der Seitenwand befand sich ein kleiner Kamin, der aussah, als wäre er mindestens seit Rons Geburt nicht mehr gereinigt worden. Die Flammen um die wenigen Holzscheite kämpften mühsam darum, in dem Aschehaufen nicht zu erlöschen.

Höflich warteten die beiden Jungs, dass der Ministeriumszauberer sie zur Kenntnis nahm, doch dieser wühlte weiter in seinen Papieren, sich immer wieder Notizen machend und leise in seinen Bart schimpfend. Schließlich wurde es Ron zu bunt und er wurde laut.

„Guten Morgen. Ich bin Ronald Bilius Weasley und ihr Praktikant für…“

„Und Sie sind zwei Tage zu spät dran!“ unterbrach ihn die heiser raspelnde Altmännerstimme des Männchens resolut.

„Sie haben seit vorgestern Herbstferien und ich hatte erwartet, sie pünktlich zu Dienstbeginn am Samstag hier eintreffen zu sehen.“ Dann folgten einige halblaut gemurmelte unfreundliche Bemerkungen über die Unzuverlässigkeit der Jugend allgemein und die Disziplinlosigkeit des ministerialen Nachwuchses insbesondere.

Ron schnappte nach Luft. Dann platzte er heraus:

„WIR waren gestern schon einmal hier… aber da war geschlossen! Und ich hätte gar nicht Samstag früh hier sein können, wir sind erst nach dem Mittagessen aufgebrochen.“

Clearwater hatte sich erhoben, aber deswegen war er nicht sehr viel größer geworden. Er kam um den Schreibtisch herum, sein Kopf ragte gerade so eben über den Tresen hinaus. Angriffslustig schnappte er:

„Nun, dann sind sie wohl einen Kamin zu weit geflogen oder falsch appariert. Und man kann riechen, wo sie gelandet sind… sie stinken wie eine ganze Brauerei! Die sie scheinbar seit Vorgestern Nachmittag ausgetrunken haben!“

Harry sah, wie sein Freund vor Zorn dunkelrot anlief. Aus Erfahrung wusste er, dass es sinnlos war, mit Ministeriumszauberern streiten zu wollen und versuchte schlichtend einzugreifen.

„Wir sind im Rahmen eines Schulprojektes in Muggelkunde auf Muggelart mit Fahrrädern gereist, Sir. Deswegen haben wir solange für die Anreise gebraucht. Und als wir hier gestern niemanden angetroffen haben, haben wir auf einem Campingplatz übernachtet und sind dort abends zu einem kleinen Fest eingeladen worden.“

Die unter buschigen silbrigweißen Brauen liegenden Augen ruckten zu ihm herum und er wurde eingehend gemustert… von Kopf bis Fuß und wieder zurück, wobei der durchbohrende Blick zuletzt an der verblassten Stirnnarbe hängen blieb. Ein verschmitztes Lächeln legte das Gesicht in noch mehr Falten und der alte Zauberer wurde plötzlich recht umgänglich.

„Ach, Sie sind doch Harry Potter? Dann muss der zornige Rotschopf der zweite Teil des Trios sein. Nehmen sie mir meine Vorwürfe nicht so übel, aber die letzte Aushilfe, die man mir geschickt hat, war so ein widerlicher Schlangenkopf.“

Die Jungs sahen sich etwas ratlos an, mit dem Begriff ?Schlangenkopf' konnten sie nix anfangen. Der alte Clearwater fegte inzwischen mit einer ausholenden Armbewegung den Papierberg vom unbesetzten Schreibtisch, verdoppelte mit einem Stabschlenker den dazugehörigen Stuhl und einen Augenblick später hatte er einen dampfenden Samowar, Teeservices für drei Personen sowie eine Platte Gebäck herbeigehext. Dann klappte er einen Teil der Tresenplatte hoch und öffnete den Jungs den Durchgang, bat sie Platz zu nehmen.

Nachdem er ihnen Tee eingeschenkt hatte und sie sich jeder einige Gebäckstücke von der Platte gewählt hatten, hielt es Harry nicht mehr aus.

„Was beim Merlins Bart ist denn ein Schlangenkopf, Sir?“

Clearwater kicherte.

„Ich mag alt sein, aber bestimmt nicht von gestern. Er hat zwar immer langärmelige Roben getragen, aber das Mal vom Oberschlangenkopf habe ich trotzdem auf dem linken Arm gesehen. Und als Archie dieses Frühjahr versuchte, mich zu verhexen, hat er sich buchstäblich die Finger verbrannt.

Mein Hobby ist nämlich das magische Jonglieren mit Feuerbällen… nun ja, manchmal verfehle ich mein Ziel aber. Und als Archie einen Unverzeihlichen an mir probieren wollte, ist mir eben so ein dummer Fehler passiert…“

„Und?“ hakte Ron nach.

„Ach, die Grindelohs im Loch haben an dem Tag gegrillte Schlange statt Kaulquappen gespeist. Leider hat auch der schöne Schreibtisch etwas abbekommen…“

Trotzdem er ihnen gerade mitteilte, dass er einen Todesser getötet und an die Wasserwesen verfüttert hatte, kam Clearwaters Geschichte so treuherzig rüber, dass die Gryffindors loslachten.

Ron und Harry tauschten einen kurzen Blick und dann erzählten sie die abgesprochene Geschichte. Ron solle zusammen mit Harry Erfahrungen im Handeln sammeln wegen der Geschäftsübernahme. Außerdem gaben sie an, sich für das Muggelmonster Nessie zu interessieren und gaben vor, herausfinden zu wollen, ob es sich um ein magisches Geschöpf handele. Zu guter Letzt erzählte Ron von der Drachenkraut-Wiese, die sie entdeckt hatten.

Der Alte blinzelte belustigt mit den Augen.

„Du bist doch einer der Prewetts, nicht wahr?“

Ron hob überrascht den Kopf wieder von der Teetasse, denn er hatte gerade einen Schluck trinken wollen.

„Ich bin Ron Weasley, Sir…“

„Jaja, weiß ich doch. Deine Mutter ist doch eine geborene Prewett und eine Großnichte von Muriel Prewett. Also bist du für mich auch ein Prewett… ich finde, du hast mit den vielen Sommersprossen eine gewisse Ähnlichkeit mit Mollys Bruder Gideon Prewett, Merlin hab ihn selig.“

Der Rotschopf schluckte. Es war für ihn völlig ungewohnt, auf die mütterliche Verwandtschaft angesprochen zu werden. Und dann fiel ihm etwas ein.

„Großtantchen Muriel… wo ist sie eigentlich? Sie war gestern auch nicht zu Hause!“

Leichte Betrübnis huschte über den Blick Clearwaters.

„Hör zu: Ich bin hier allein, bin also Vergiss-Mich, Unsäglicher, Auror, Handelsattache und noch einen Sack voller Berufsbezeichnungen in einer Person.

Nicht weit von hier sind in einem Muggelkornfeld merkwürdige Kreise aufgetaucht. Um sicher zu gehen, dass diese Kornkreise nicht von irgendwelchen Unsinn hexenden Magiern stammen, sind Muriel und ich gestern hin appariert. Naja, deine Großtante hat eine Vorliebe für Goldschmuck und gestern trug sie so goldene Fußkettchen, als sie mitten im Kornkreis mit einem Fuß durch die Oberfläche in einen Nifflerbau durchbrach. Da saßen einige Jungtiere drin, die haben sich sofort auf das Fusskettchen gestürzt und haben dabei deiner Großtante den Knöchel ziemlich übel zugerichtet. Ich habe sie zum Mungos appariert, da ist sie noch.“

Rons Besorgnis wich einer leisen Beunruhigung.

„Ich sollte meine Mutter davon informieren.“

„Flohpulver hab ich irgendwo dahinten neben dem Kamin…“

Doch der aschegefüllte Kamin regte nicht gerade die Lust auf ein Flohgespräch an, so murmelte Ron: „Ich glaube, ich eule ihr lieber.“

„Ich sehe, du hast keine Eule bei dir. Wenn du willst, kannst du Ikarus nehmen“ die altersfleckige Hand wies auf einen braunen Haufen auf der Regalwand. Dieser regte sich bei Nennung des Namens träge und entpuppte sich als schläfriger Steinkauz.

Harry musterte ihr Gegenüber seinerseits forschend. Der lange Kampf gegen Voldemort und sein Gefolge hatte ihn gelehrt, misstrauisch zu sein. Über diesen alten Zauberer wussten sie gar nichts. Er fragte knapp:

„Clearwater?“

„Jein. Ich wurde in Griechenland geboren als Telemachos Katharós Ýdor. Meine Eltern übersiedelten nach Britannien, als ich noch ein kleiner Junge war und wir änderten den Namen in die englische Schreibweise Clearwater.“

Ron runzelte nachdenklich die Stirn.

„Eines der Bücher über Drachenbrutpflege von meinem Bruder Charly wurde von einem Nestor Katharós geschrieben.“

„Ja, das war mein Großvater“ nickte Clearwater. „Der berühmte Drachenbändiger Weasley ist also dein Bruder. Kein Wunder, dass du das Drachenkraut als solches erkannt hast.“

„Was ist an dem Drachenkraut eigentlich so wichtig, Sir?“ fragte Harry, der schon aus Rons Reaktion am Vortag entnommen hatte, das diese Pflanze eine wichtige Bedeutung haben musste.

„Nun, ohne Drachenkraut keine lebenden Drachenjungen, junger Potter. Wenn Drachen ihre Eier legen, tun sie es immer in der Nähe von Drachenkraut. Dieses gibt seine Magie an die direkte Umwelt ab und hilft so den Eiern beim Heranreifen. Außerdem ist es ein wichtiger Nahrungsbestandteil für die Drachen. Aber es ist wegen der Muggel selten geworden… deren Weidetiere fressen es bevorzugt ab. Es sind schon einige Drachenarten wegen der Muggel ausgestorben, andere stehen vorm Verhungern oder bekommen ihre Brut nicht zum Schlüpfen.“

„Aber ich dachte, mit Zitronengras…“

„Papperlapp! Das mag für die Feuer spuckenden Landdrachen angehen, aber die Wasserdrachen rühren Zitronengras nicht an.“

„Sind die Caledonier deswegen ausgestorben?“ platzte Ron heraus.

Ein forschender Blick huschte herüber.

„Was weißt du über die flügellosen schottischen Wasserdrachen, Junge?“

Der Rotschopf begann zu stottern, denn er wollte nicht zu viel erzählen. Harry übernahm die Antwort.

„Wir haben in der Bücherei von Hogwarts einen Hinweis gefunden, dass im Loch Ness vor langer Zeit ein Caledonier gehaust haben soll. Und wir dachten, dass diese Nessie vielleicht…“

Wieder unterbrach ihn der Alte.

„Irrtum, Junge. Mag sein, dass hier mal Caledonier gelebt haben. Aber schon als ich vor 80 Jahren hier her kam, hätte das noch vorhanden Drachenkraut nicht einmal für einen einzelnen Drachen gereicht, geschweige denn für ein volles Gelege. Die Wiese, die ihr entdeckt habt, ist das letzte Vorkommen am Loch, ich habe mit viel Mühe Muggelabwehrzauber darüber gelegt. Die Caledonier werden ausgewandert sein… und es ist bestimmt nicht die letzte Drachenart, die von den unwissenden Muggeln ausgerottet wird.“

Dieser letzte Satz kam in verbittertem Tonfall heraus. Offensichtlich wusste der Alte etwas dazu… die Jungs warteten und dann begann Clearwater zu erzählen.

„Habt ihr schon einmal vom Minotaurus auf Kreta gehört? Der Muggel Homer hat daraus ein ganzes Epos gemacht, danach soll der Minotaurus ein Wesen mit menschlichem Körper und einem Stierkopf gewesen sein.

In Wahrheit handelte es sich um einen minoischen Zwergdrachen, auch kretischer Bullendrache genannt. Eine verletzte Drachin wurde von einer Muggelfrau am Strand gefunden und gepflegt. Sie konnte noch ihre Eier legen, bevor sie verstarb.

Die kretische Königin, denn um diese hat es sich gehandelt, nahm die fünf Eier mit sich in den Palast von Knossos. In ihrem Lustgarten stand auch ein Beet voller Drachenkraut. So gelangte eines der Eier zur Reife und ein junger Bullendrache schlüpfte. Der König Minos fürchtete das Tier und ließ ein großes Gehege mit vielen verwinkelten Gängen bauen… das so genannte Labyrinth. Das Tier nannte er den Minotaurus und nutzte es, um seine Gegner einzuschüchtern. Obwohl Wasserdrachen Fisch- und Pflanzenfresser sind, warf er ihm immer wieder Fleisch vor. Deswegen ist der Minotaurus nach einigen Jahren elend eingegangen.

Die Königin hatte Angst um die verbleibenden Eier. Um diese zu tarnen, hüllte sie sie in eine dünne Keramikschicht und ließ diese bemalen wie die unzähligen Vasen im Palast.

Nicht lange danach ist der Santorin-Vulkan explodiert. Die Flutwelle zerstörte die Brutplätze der minoischen Zwergdrachen und der Ascheregen ließ das Drachenkraut eingehen. Die Zwergdrachen haben die Katastrophe nur um wenige Jahre überlebt, dann verharrten nur noch die verbliebenen noch lebensfähigen vier Eier in Unreife.

Ihr müsst wissen, solange ein Drachenei warm und trocken liegt und seine magische Aura unzerstört bleibt, bleibt es lebensfähig… auch noch nach Hunderten von Jahren kann bei entsprechender Pflege durch ein Drachenweibchen noch ein lebendes Drachenjunge daraus schlüpfen. Nun, auch die minoische Muggelkultur versank im Nebel der Geschichte und mit ihnen der Palast von Knossos und mit ihm die Vaseneier.

Und dann geschah das Unglück! Ein britischer Muggel, Sir Arthur Evans, entdeckte die Überreste des Palastes und begann mit Ausgrabungen. Dabei fand er auch die vier Vaseneier, die er für riesige Amphoren hielt. Weil er bei den Grabungsarbeiten ziemlich rabiat mit Spitzhacken vorging, wurden alle vier Eier beschädigt und die möglicherweise noch lebensfähigen Jungen starben in ihren Schalen ab. Die Vasen stehen übrigens heute im Nationalmuseum der Muggel in London.

Mein Großvater war ein Drachenforscher, wie ihr von seinem Buch her wisst. Er kam um nur wenige Tage zu spät und konnte die letzten Exemplare dieser Drachenrasse nicht bergen. Das Ministerium in Athen hat ihn deswegen damals sogar vor den Gamot zitiert. Weil er in Griechenland nirgends mehr Fuß fassen konnte, wanderte er nach Britannien aus in der Hoffnung, das vielleicht doch noch eines der Jungen überlebt haben könne. Vergeblich übrigens. Er änderte den Familiennamen von Katharós Ýdor, was klares Wasser bedeutet, in Clearwater.“

Die Jungen schwiegen lange, die Geschichte hatte sie ziemlich beeindruckt. Und in keinem der Bücher über Drachen hatten sie davon gelesen… Hermine hatte wohl recht mit dem in ihrem Aufsatz erhobenen Vorwurf, dass das Wissen der Zauberer nicht sorgfältig und systematisch genug archiviert wurde. Schließlich räusperte sich Harry.

„Glauben Sie, dass die Caledonier ebenso ausgestorben sind, Sir?“

„Das weiß ich nicht, Junge. Aber ich kenne da vielleicht jemanden der euch die Frage über den Verbleib der schottischen Wasserdrachen beantworten kann.

Ronald, Sie sollen ja bei mir ihr Praktikum in Handelsbeziehungen machen, richtig?“

Der Angesprochene nickte.

„Beherrschen Sie denn Meerisch? Nein? Hmm…. Nun gut, Uisge clachan iasg spricht unsere Sprache gut genug um eine Verständigung möglich zu machen.

Folgendes: Er ist der Häuptling der Wassermenschen im Loch. Und ich habe ihn schon seit Wochen nicht mehr gesehen, obwohl er mir einiges an Fischschuppen und magischen Algen liefern wollte.

Ihr beide werdet von der Drachenkrautwiese aus in Richtung Nordosten in den Loch Ness tauchen. Folgt dem Streifen Braunalgen, dann findet ihr sein Dorf. Lasst die Seebewohner den ersten Schritt tun und hütet euch, die Stäbe zu zücken… dann findet sich der Rest schon. Dieser Stamm ist verhältnismäßig zahm, sie handeln regelmäßig mit mir.

Versucht herauszufinden, warum der Uisge nicht zum Handeln erschien, wie abgesprochen. Und denkt daran: Uisge ist ein Ehrentitel für Wasserwesen, sprecht ihn damit an. Vielleicht ist er bereit, euch etwas über den Verbleib der Caledonier zu erzählen.

Ich empfehle die Verwendung des Kopfblasenzaubers.

So, genug geplaudert. Ab mit euch ins Loch. Nehmt Ikarus mit, er wird euren Brief befördern. Und nun lasst mich weiterarbeiten.“

Der alte Zauberer ließ mit einem Stabschwenk das Teegedeck verschwinden, die Papiere stapelten sich wie von Zauberhand wieder auf dem angesengten Schreibtisch. Dann hatte sich Telemachos Clearwater wieder hinter seinen eigenen Tisch gequetscht und seine Feder glitt erneut kratzend über die Pergamentunterlagen, während er murmelnd und unverständlich sein Tun kommentierte.

Von dem abrupten Rauswurf etwas perplex standen die Jungs etwas ratlos in der schmalen Gasse. Über ihn flatterte der sichtlich schläfrige Steinkauz Ikarus und krächzte protestierend. Als keiner der beiden auf diesen Protest reagierte, landete er kurzerhand auf dem roten Haarschopf, tretelte ein wenig hin und her und kauerte sich wieder zu einem unscheinbaren braunen Federhaufen zusammen, kurz darauf leise schnorchelnd.

Harry verkniff sich ein Grinsen, belegte den verpennten Vogel mit einem Ignorier-mich-Zauber und kehrte dann mit Ron zum Zeltplatz zurück. Dort angekommen stellten sie fest, dass die trinkfesten und feierfreudigen Nachbarn mittlerweile abgereist waren. Ron warf einige kurze Zeilen über Tantchens Unfall auf Pergament, während Harry ebenfalls einen Brief schrieb.

Er hatte sich erinnert, dass Draco ja im Ministerium anzutreten hatte und verfasste einige Zeilen an den Slytherin. Darin bat er ihn, ihm doch soweit machbar Informationen über den kauzigen alten Zauberer mit Namen Telemachos Clearwater zukommen zu lassen. Ikarus ließ sich beide Briefe in das Ledertäschchen stecken, gähnte lang und ausgiebig und startete dann mit trägen Flügelschlägen in die mittägliche Herbstluft.


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