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Harry Potter und die Zeitenwende - Der Gamot

von *Dea1963*

Mit einem entrüsteten Krächzen gelang es dem grauen Raufusskauz gerade noch, dem Schockzauber auszuweichen. Empört schüttelte sich der Vogel. Wie konnte es dieser Zauberer nur wagen, einen Kollegen derart anzugreifen? Der im Ministeriumsdienst stehende Kauz empfand sich selbst als Beamten dieser Institution und alles, was er getan hatte, war sein Job. Er hatte dem Handelsattaché ein Schreiben zugestellt. Immer noch erbost mit dem Schnabel klackend strich der gefiederte Bote durch das Fenster ab, fest entschlossen, seine Artgenossen von diesem empörenden Vorfall zu unterrichten. Parkinson Senior würde danach von keinem Ministeriumsvogel mehr angeflogen werden. Und wenn der Eulenpfleger in der Postabteilung Wind von dem Vorfall bekam, würde ihm eine Verwarnung wegen vorsätzlicher Belästigung und Angriffs einer ministerialen Posteule ins Haus stehen!

Der ältere Zauberer hatte von der Reaktion des Vogels nichts mitbekommen. Er hatte diesen ohnehin nur als Blitzableiter benutzt. Außerdem waren magische Tierwesen, zu denen schließlich auch die Posteulen zählten, für ihn ohnehin nur minderwertige und notfalls ersetzbare Kreaturen. In der wutbebenden Hand flatterte das Anschreiben hin und her. Seine missratene Tochter hatte es doch tatsächlich gewagt, ihn über die Gefängnisverwaltung zu kontaktieren und um Unterstützung zu bitten. Einen Lidschlag später ging das Pergament in Flammen auf.

Er würde einen Teufel tun und sich für das tumbe Geschöpf einsetzen, das so leichtfertig alles aufs Spiel gesetzt hatte! Im Ministerium wurde er von Kollegen geschnitten, hinter seinem Rücken wurde getuschelt und die Handelspartner aus dem Ausland behandelten ihn seit dem Vorfall in Hogsmeade mit eisiger Distanziertheit. Zudem saß er auf einer größeren Anzahl ersteigerter Anwesen fest, die seine Strohmänner auftragsgemäß erstanden hatten. Aber da sich seine Geldgeber wegen Pansys Giftmischerei ebenfalls schlagartig zurück gezogen hatten, waren seine Gringotts-Verliese leer. Die Kobolde weigerten sich, ihm Kredit einzuräumen. Auch wenn sie es nie offiziell bestätigen würden… dieses halbwüchsige Pack stand loyal zum Retter der magischen Welt und der Anschlag auf dessen Freundin hatte die Koboldbankiers nicht unberührt gelassen.

Griphook, der mittlerweile zum stellvertretenden Leiter der Bank aufgestiegen war und als Nachfolger des altersschwachen Gringott-Chefs Eargit angesehen wurde, hatte ihm persönlich kalt lächelnd mitgeteilt, dass es keine Kredite geben würde. Natürlich hatte dieses minderwertige Geschöpf ihm nicht einmal einen Grund genannt. Nun, dieses Problem würde sich lösen lassen. Nicht umsonst ruhte ein Gutteil seines Vermögens im Ausland, wo die gierigen Finger dieses Koboldpacks keinen Zugriff darauf hatten. Und diese missratene Weib… er schnaubte, sein Blutdruck stieg wieder. Enterben und aus der Familie ausstoßen würde er sie. Dann könnten ihm die Kollegen nicht mehr vorwerfen, dass die Giftmischerin seine Tochter war. Er rieb sich jäh die Hände. Ja, so könnte er halbwegs unbeschadet aus dem Schlamassel hervorgehen. Und seine Intrige gegen Greengrass würde bei dem zu erwartenden Tumult um Pansys Prozess völlig unbeachtet bleiben… und er könnte sich auf dessen Posten manövrieren. Und dann könnte er all die ersteigerten Grundwerte aus dem konfiszierten Malfoyvermögen doch noch gewinnbringend verwerten und ein gut Stück reicher aus der Sache hervorgehen.

Er kritzelte hastig einen entsprechenden Brief an die entsprechende Ministeriumsabteilung und zwängte diesen seinem merkwürdig widerstrebendem Bartkauz in den Schnabel. Der musterte ihn kurz mit einem durchbohrenden Blick, denn wegen dem im Schnabel steckenden Brief konnte er sich nicht laut äußern. Er hatte den Angriff auf den Ministeriumsvogel mitbekommen und seinen Entschluss gefasst. Gekonnt im Abflug das edle Schreibset des Zauberers mit Mist bekleckernd verschwand der Vogel, um diesen letzten Brief zuzustellen und nie wieder zu kehren.

Eine Stunde später brach in Askaban eine junge Hexe am schmutzigen Boden ihrer Zelle mit einem Heulkrampf zusammen. Pansy war zwar klar gewesen, dass ihr Vater nicht erfreut sein würde, hielt er doch sehr viel auf einen makellosen Ruf. Aber dass er sie aus der Familie ausstieß und offiziell enterbte, war zu viel für ihre angeschlagene Psyche. Ihr verzweifeltes Weinen ging der Zellennachbarin gegenüber gewaltig auf die Nerven.

“Schnauze, Schlampe, ich habe dir schon letzte Nacht gesteckt, dass dein Gejaule hier nicht angesagt ist. Ich zerr dich durchs Gitter und prügel' dir auch ohne Zauberstab dein bisschen Leben aus dem Leib.
Wie konntest du eigentlich annehmen die nächste Mrs. Malfoy zu werden? Du kannst Narzissa nicht mal das Wasser reichen. Dir fehlen zuerst einmal Schönheit, ein Minimum an Format und Geist sowie die nötige Härte. Elender Jammerlappen, der dunkle Lord hätte dir gezeigt, was Schmerz ist, was Angst ist, bevor er dich unwertes Dreckstück entsorgt hätte. Du hasst Deine Widersacherin, hast du sie getötet? Nein! Hast Du ihr geschadet? Nein! In Deiner grenzenlosen Dummheit hast du sogar das Ziel verfehlt. Und, was tust du jetzt? Du jammerst über die böse Welt und deinen ach so bösen Vater? Im Gegensatz zu dir jämmerlichem Abschaum hat Bellatrix hunderte Male den Crucio ertragen, ohne einen Mucks von sich zu geben. Mehr noch, oft hat sie den Lord noch mit einem frechen Grinsen provoziert, Könntest du das oder würde dir die Hand schon beim Erlegen einer Ratte zittern? Schätzchen. Bist du überhaupt in der Lage selbst zu tun, wonach dein kleines Hirn in seiner Gier nach Rache schreit? Raffst du es endlich, du bist nicht mal eine Giftmischerin, du bist ein Nichts. Ein letzter Rat dir elendem Haufen, geh in dich, überwinde jedes Gefühl, wenn du das hier überstehen willst.“

Pansy ließ den Kopf tief hängen und zog sich in die hinterste Ecke ihrer feuchtdreckigen Zelle zurück. Wenn selbst eine verurteilte Todesserin ihr so deutlich sagte, dass sie nie eine Malfoy geworden wäre… die seit Kindertagen sorgfältig gehegte Seifenblase platzte. Fieberhaft grübelte das Mädchen nach, wie es möglichst glimpflich aus der Sache herauskommen konnte. Nicht umsonst war sie eine Slytherin, es würde sich ein Weg finden. Langsam fasste sie neuen Mut und setzte sich dreckig grinsend zurecht.

Die kleine Weasley lag im Koma, das hatte im Propheten gestanden, den die Gefangenen als Ersatz für Toilettenpapier blattweise in die Zellen zugesteckt bekamen. Ihr Erzeuger würde mit seiner Intrige, über die Pansy durchaus Bescheid wusste, schon dafür sorgen, dass diese blonde Schlampe, die ihr Draco abspenstig gemacht hatte, nicht glücklich werden würde. Und ihr Vater… sie stülpte verächtlich die Lippen, als sie an den Mann dachte, der sie eben offiziell und endgültig verleugnet hatte… nun, sie wusste zuviel von seinen Geschäften und er würde bereuen, sich die Tochter zum Feind gemacht zu haben!

Im Ministerium wälzte Kingsley Shacklebolt die Akten. In einer Stunde begann die Verhandlung vor dem kompletten Zaubergamot wegen Pansy Parkinson und auf seinem Schreibtisch lag noch immer unerledigt der Vorgang wegen Greengrass Senior. Der Minister war davon überzeugt, dass die Korruptionsvorwürfe, die Parkinson Senior angezeigt hatte, nur verdrehte Tatsachen waren. Aber bisher war es nicht gelungen, Parkinson Senior unlautere Absichten nachzuweisen. Dabei waren sich die Ordensmitglieder ziemlich sicher, in Parkinson sogar einen der Hauptfinanziers Voldemorts vor sich zu haben.

Kingsley hatte am frühen Vormittag die Longbottoms im Mungos besucht. Frank Longbottoms Aufgabe als Auror hatte auch darin bestanden, die heimlichen Unterstützer Voldemorts aufzudecken. Der ehemalige Auror hatte müde gelächelt.

„Kingsley, viel kann ich dir nicht sagen. Du weißt sicher, dass Alice und ich nie wieder völlig genesen werden. Aber wenn du die Hintermänner Voldemorts suchst, solltest du nach Muggelart vorgehen. Die Macht ist da, wo das Geld ist. Denn dieser Riddle wäre nie so groß geworden, wenn er nicht auch finanzielle Unterstützung gehabt hätte. Was ich weiß: Gringotts hat ihn nicht unterstützt. Aber in der magischen Welt gibt es auch andere Geldhäuser, auch wenn sich diese im Ausland befinden. Und nicht alle davon befinden sich in Koboldhänden. Wenn du Voldemorts Finanziers suchst, solltest du dort ansetzen.“

„Wie soll ich das machen, Frank? Eine offizielle Anfrage vom Zaubereiministerium Großbritanniens wäre kontraproduktiv. Und die Auroren sind noch immer mit den Aufräumaktionen beschäftigt, ich kann niemanden entbehren.“

Frank Longbottom ließ den Kopf zurück in die Kissen sinken. Schweiß begann von der Stirn zu perlen, das Gespräch strengte ihn sichtlich an. Leise sagte er schließlich: „Frag Severus. Neville hat mir erzählt, dass er überlebt hat. Und wenn einer unentdeckt und subtil nachforschen kann ohne die Hippogreife scheu zu machen, dann er.“

Kingsley seufzte, dankte dem blassen ehemaligen Auroren und verabschiedete sich.

Nun saß er in seinem Büro und rang mit sich. Nach all dem, was Severus Snape für den Sieg hatte erleiden müssen, wollte er ihn nicht mit nur wagen Vermutungen um eine Spionagetätigkeit, noch dazu im Ausland, bitten. So blieb dem Minister nur die Hoffnung, dass sich Parkinson Senior während des Prozesses gegen seine Tochter ungewollt eine Blöße gab. Wie schon am Morgen im Mungos entrang sich seiner Brust ein von Herzen kommendes Seufzen. Er schälte sich aus seinem Umhang, zog die violette Robe des Gamot-Vorsitzenden an und machte sich auf den Weg zum Verhandlungsraum.

In dem düster wirkenden Gang vor dem Saal war die Hölle los. Von sämtlichen Zeitungen und Magazinen waren Reporter vor Ort, unter ihnen stachen die blondierten Puppenlocken der Kimmkorn unangenehm in Harrys Augen. Er war zusammen mit einigen anderen als Zeuge geladen und musste sich nun gezwungenermaßen der Presse stellen. Nach dem Rat McGonagalls setzte er eine fast ebenso undurchdringliche Miene auf wie Severus Snape und wiederholte stereotyp nur zwei Worte: „Kein Kommentar!“. Der Tränkemeister kultivierte einen derart bösartigen und eisigen Blick, dass nur Rita Kimmkorn ihn mit ihrer so typischen Impertinenz ansprach.

Harry hatte keine Ahnung, WIE Snape das machte, aber als der Blick aus den dunklen Augen mit dem sensationsgierigen Ausdruck der bebrillten Augen kollidierte, erblasste die Reporterin sichtlich und schimpfte halblaut: „DAS werden Sie noch bereuen, ich kriege Sie schon noch!“. Sie wandte sich den gerade erscheinenden Malfoys zu, aber auch Lucius' Reaktion war sehenswert. In dem aristokratischen Gesicht hoben sich beide Augenbrauen und die unterkühlten Augen erweckten unwillkürlich den Eindruck, als habe ihr Inhaber etwas ekliges, vielfüßig Krabbelndes entdeckt, was sich sonst unter Steinen verbergen mochte. Erbost wich Rita Kimmkorn zurück, bislang war ihr nicht ein Interview gelungen und ihre Flotte-Schreibe-Feder wedelte gelangweilt hinter ihr her.

Im fast kreisrunden Verhandlungssaal hatten sich mittlerweile auch die letzten Gamot-Mitglieder eingefunden. 45 violette Roben dominierten die Stirnwand des Raumes. Die Zuschauerränge waren bis auf den letzten Sitz besetzt und wo immer zwei Füße nebeneinander Platz fanden, standen dicht gedrängt Zauberer und Hexen. Innerhalb der runden Schranken standen sechs Auroren in ihren mitternachtsblauen Umhängen mit gezückten Stäben Wache. Als Protokollant diente Percy Weasley. Stille senkte sich über die tuschelnde Menge, als sich der Vernehmungsstuhl durch den Boden nach oben schob. Auf ihm saß blass und verängstigt Pansy Parkinson, die Hände und Füße an den Stuhl gekettet. Der Minister erhob sich und entrollte eine von vielen Pergamentrollen.

„Hiermit eröffne ich die Sitzung des Zaubergamots. Angeklagte, ihr Name ist Pansy Parkinson, geboren am 30.05.1980, Tochter des Magnus Parkinson und der verstorbenen Mafalda Parkinson, geborene Shunpike, zuletzt Schülerin der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei?“

Mit zitternder Stimme hauchte das Mädchen eine bestätigende Antwort.

„Pansy Parkinson, sie werden angeklagt, am 22. September diesen Jahres an ihrer Mitschülerin Ginevra Molly Weasley einen Giftanschlag verübt zu haben. Wir werfen ihnen folgendes vor: versuchte schwere Körperverletzung an Miss Astoria Greengrass, schwere Körperverletzung an Miss Ginevra Molly Weasley, grob fahrlässige Gefährdung der im Festzelt Anwesenden durch in Verkehr bringen eines potentiell tödlichen Giftes sowie die Absicht, eine vollwertige Hexe vorsätzlich ihrer Zauberkräfte berauben zu wollen. Wie plädieren Sie?“

Pansy hat den Kopf gesenkt, es war ihr nicht möglich, den Gamot-Mitgliedern in die Augen zu schauen. Tränen liefen über das runde Gesicht, sie blieb stumm. Nach einigen quälend langen Augenblicken räusperte sich der Minister und fuhr fort:

„Miss Parkinson, ich werte ihr Schweigen als Schuldeingeständnis. Außerdem weise ich nachdrücklich darauf hin, dass die Verwendung von Veritaserum angeordnet wird, wenn Sie die Fragen des Gamots nicht freiwillig beantworten.“

Erschrocken ruckte Pansys Gesicht hoch, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie schluckte noch einmal schwer, dann sagte sie leise: „Ich werde antworten.“

Ein Gamotmitglied erhob sich.

„Damocles Belby, Zaubertrankmeister. Sagen sie mir noch einmal den genauen Namen des Tranks, seine Zutaten und woher sie um den Trank und seine Zubereitung wussten.“

Stockend berichtete Pansy vom Fund des Buches in der großen Halle, von der gefundenen Abhandlung für den „Magum Disturbare“ und zählte dann halblaut die ihr im Gedächtnis gebliebenen Zutaten auf. Wie Snape bereits anhand der in ihrem Zimmer gefundenen Zutatenreste festgestellt hatte, war Pansy nicht bewusst, dass sie durch Verwechslung der Pflanzen beim Sammeln die Wirkung des Trankes verändert hatte.

„Sie werden von einer Koryphäe seines Fachs unterrichtet, Miss Parkinson. Wie kann es sein, dass Ihnen ein derartig schwerwiegender Fehler beim Brauen unterlaufen ist?“ Belbys Frage war eher rhetorischer Natur, denn er griff sich ein Pergament. „Ihren Schulunterlagen zu Folge sind ihre Leistungen alles andere als beachtlich im Tränkebrauen. Woher waren sie sich sicher, dass Ihnen dieser Trank gelingen würde?“

Der abschätzige Tonfall des Fragers erregte Pansys Widerspruchsgeist und sie fauchte:
„Ich habe ihn getestet! Und alle Niffler dieses verblödeten Halbriesen haben danach nicht mehr gekonnt wie ein gewöhnlicher Maulwurf!“

„Rosalinda Spore, Kräuterkundlerin. Ihren Schilderungen entnehme ich, dass ihnen der Unterschied der verschiedenen Schierlingsarten nicht bekannt ist.“ Die zierliche Gestalt der erdfarben gekleideten Dame schielte auf die selben Unterlagen, die auch Damocles Belby in Händen gehalten hatte „Dabei ist dies laut Curriculum Stoff der dritten Klasse in Kräuterkunde gewesen. In den ZAGs haben sie hier mit M nicht bestanden.“

Pansy reagierte zunehmend gereizt, ohne zu merken, dass dies durchaus gewollt war von den Fragern.

„Schierling ist doch Schierling, bei Merlin! Solange diese Schlampe zur Squib wurde war, mir das so egal wie Trollrotz!“

„Wie auch immer sonst ihre Umgangsformen sein mögen, Miss Parkinson, hier vor dem Gamot werden sie sich korrekter Wortwahl befleißigen“ wurde sie vom Protokollanten, Percy Weasley, zur Ordnung gerufen.

Nun erhob sich eine weitere Gestalt, auf der dunkelvioletten Robe glitzerte das golden gestickte Abzeichen des St. Mungos auf dem Revers.

„Filonia Derwent, stellvertretende Chefheilerin des St.Mungos. Miss Parkinson, ist Ihnen überhaupt die ursprüngliche Anwendung des Magum Disturbare Tranks bekannt?“

„Nein“

Pansy fauchte gereizt, die abschätzig klingenden Fragen zerstörten ihren letzten Rest an Selbstkontrolle und ihre Antworten wurden immer impulsiver, aber auch wahrheitsgetreuer.

„Dieser Trank war vor Jahrhunderten die einzige Möglichkeit, außer Kontrolle geratene Magie zu lähmen. Wie Ihnen die Drachenzüchter bestätigen werden, ist ein in Musth befindlicher Drachenbulle extrem aggressiv sogar den paarungswilligen Weibchen gegenüber. Dieser Trank wird den älteren Drachenbullen bei Beginn der Brunftperiode verabreicht, damit die Musth deutlich gemäßigter verläuft. Der Organismus der Drachen kompensiert die lähmenden Eigenschaften des Trankes in etwa 3 Monaten. So kann die Fortpflanzung der selten gewordenen Drachenarten in den Reservaten gezielt gesteuert werden ohne Gefährdung der Weibchen und der Wärter.

Sie, Miss Parkinson, haben Miss Weasley nach den Ermittlungen unserer Heiler eine Dosis verabreicht, die gereicht hätte, einen ausgewachsenen männlichen Hornschwanz für Monate in ein fast handzahmes schläfriges Lamm zu verwandeln! Zudem war ihr Gebräu durch falsche und verunreinigte Zutaten derart verändert, dass es uns nicht gelungen ist, die anhaltende Wirkung aufzuheben!“

Eine ältliche vertrocknet wirkende Hexe erhob sich nun.

„Mafalda Hopfkirch, Leiterin des Büros gegen den Missbrauch der Magie. Erläutern Sie bitte, aus welchem Grund sie ihre Zielperson in eine Squib zu verwandeln wünschten.“

Durch die Erregung platzte aus Pansy alles heraus. Die versprochene Verbindung, die Entfremdung Dracos, die Eifersucht auf Astoria… all ihre Beweggründe wurden den entsetzt lauschenden Gamot-Mitgliedern offen gelegt. Es war ein Unterschied, diese Motive im Vernehmungsprotokoll der Auroren zu lesen oder sie durch Pansys hasserfüllte Stimme zu hören.

Die Gamothexe räusperte sich und begann, das wirre Bündel an Aussagen zu entwirren.

„Also Sie sind durch ihre Eltern kurz nach ihrer Geburt Mister Draco Malfoy versprochen worden.“

Pansy nickte. „Mein Vater hat diese Verbindung auf der Tauffeier von Dray arrangiert“

„Mister Draco Malfoy, Miss Parkinson.“ rügte Percy Weasley halblaut, oblag ihm doch nicht nur die Verfassung des Protokolls, sondern auch die Überwachung der Einhaltung der Regeln.

Mrs. Hopfkirch fuhr fort.

„Wie hat sich ihre Beziehung zu Mr. Draco Malfoy im Laufe der Jahre entwickelt?“

Pansy begann zu erzählen. Vor der Einschulung nach Hogwarts war sie zusammen mit wenigen ausgesuchten, reinblütigen Zaubererkindern auf Malfoy Manor von Privatlehrern unterrichtet worden. Damals war sie das einzige Mädchen in Dracos Umfeld gewesen und dieser hatte stets versucht, den Wünschen seiner Eltern gerecht zu werden. Dann wurde die Erzählung etwas stockend, aber es war offensichtlich, dass die beiden Schüler erste intime Erfahrungen miteinander geteilt hatten.

„Nach dem Fall Voldemorts wurde auch Familie Malfoy verhaftet. Wie haben Sie sich damals verhalten, haben sie an dem Eheversprechen festgehalten?“

Was nun kam, war an Eindeutigkeit nicht zu übertreffen. Pansys Stolz lag in Scherben am Boden und so erzählte sie von der Abweisung durch den französischen Jungzauberer auf der Siegesfeier. Dann war durch den Freispruch der Malfoys unter Auflagen wieder Hoffnung auf das Versprechen vorhanden gewesen.

„Die Malfoys würden niemals ein gegebenes Wort brechen. Und mein Vater hätte mit meiner Morgengabe schon dafür gesorgt, dass sie zugestimmt hätten. Schließlich wären sie damit saniert worden“ plapperte Pansy. Kingsley hakte sofort halblaut ein und fragte, scheinbar harmlos, nach der Natur der Morgengabe. Die in Fahrt geratene Hexe achtete nicht darauf, dass dies eigentlich ein Geheimnis zwischen ihrem Vater und ihr war und erzählte von den Transaktionen mit den Grundstücken und Anwesen.

Etwas fassungslos fasste der Minister das Gehörte zusammen. „Ich höre sie die ganze Zeit von den Malfoys, dem Familienruf und dem Vermögen reden. Sagen Sie, Miss Parkinson, lieben Sie Draco Malfoy?“

Kuhäugig sah Pansy zu ihm auf. „Diese Ehe war das Beste, was mein Vater für mich arrangieren konnte. Die Malfoys waren reich, hatten politischen Einfluss und sind eine der ältesten reinblütigen Familien. Draco sieht toll aus, benimmt sich wie ein wahrer Aristokrat und ist toll im….“ Sie schlug sich die Hand vor den Mund und hatte den Anstand, leicht zu erröten.

Nicht nur Kingsley schüttelte innerlich den Kopf über das Mädchen. Dann fuhr er mit der Verhandlung fort.

„Nun, als erste Zeugin wird stets das Opfer gehört. Miss Ginevra Weasley verharrt jedoch in tiefem Koma, daher rufen wir ihre Mutter in den Zeugenstand.“

Molly wurde von einem Auroren herein gebeten, er zauberte ihr einen gepolsterten Stuhl und sie nahm Platz. Nachdem auch sie für das Protokoll ihre persönlichen Angaben gemacht hatte, berichtete sie, was sie mitbekommen hatte. Und sie erzählte mit Bitternis und Kummer in der Stimme, dass ihre Tochter am Vortag als unheilbar auf die Thickey-Station verlegt worden war. Ihr Auftreten war gefasst, aber still und in sich gekehrt. Es hinterließ einen starken Eindruck auf alle Anwesenden. Erst als sie aus der Vernehmung entlassen wurde, schluchzte sie erstickt auf und flüchtete sich in Arthurs Arme, der im reservierten Bereich der ersten Sitzreihe auf sie gewartet hatte.

Nun kamen die an der Moden-Show beteiligten Schüler der Reihe nach dran. Alle wurden intensiv befragt und es kristallisierte sich deutlich heraus, dass niemand auch nur eine Ahnung von Pansys Vorhaben gehabt hatte. Tracey Davis ergänzte die gewonnen Erkenntnisse um die Aussage, dass Pansy erst am Tag der Show selber zum Helfer-Team dazu gestoßen war. „Ich habe geglaubt, sie mache das wegen ihrer Note“ murmelte die Vertrauensschülerin bedrückt. Millicent Bullstrode, Pansys Zimmergenossin, erinnerte sich an den angeblichen Diät-Trank, der längere Zeit in dem Zimmer geköchelt hatte.

„Und ihnen ist der Schierlingsgeruch nicht aufgefallen?“ hakte Susan Bones, Leiterin der magischen Strafverfolgungsbehörde, nach. Millicent wand sich unbehaglich, doch dann schluckte sie entschlossen.
„Ich kann nicht besonders gut Riechen, Madam, deswegen habe ich Probleme damit, Zutaten am Geruch zu unterscheiden. Außerdem will ich später mal Sicherheitstrolle ausbilden, dafür brauche ich Zaubertränke nicht. Ich habe das Fach nach den ZAGs nicht weiter belegt. Und Pansy hätte einen Diättrank durchaus brauchen können.“

„Nun gut, das genügt. Kommen wir nun zu den Vorgängen nach Miss Weasleys Zusammenbruch. Führen sie den nächsten Zeugen, Professor Snape, herein.“

Als die dunkle Gestalt des Lehrers sich drohend neben ihr aufbaute, rutschte Pansy in sich zusammen, offensichtlich fürchtete sie sich immer mehr. Snape blieb mit verschränkten Armen und verschlossener Miene stehen, den Stuhl verschmähend. Die Abfrage der Personalien bestätigte er mit einem mehr als knappen bestätigendem Schnarren. Aufgefordert, das Geschehen aus seiner Sicht zu schildern, bellte er:

„Ich sah Miss Weasley nach dem Genuss eines Getränks bewusstlos zusammenbrechen. Um Zeit zu gewinnen, belegte ich sie mit einem Stasiszauber. Die Krämpfe und der bittere Schierlingsgeruch ließen nur den Schluss zu, dass sie Gift geschluckt hatte. Dieses musste auf schnellstem Wege aus dem Körper entfernt werden. Mir ist dazu nur ein einziger Fluch bekannt, den ich anwenden musste, damit mir das Mädchen nicht unter den Händen starb.“ Der Leiter des Aurorenbüros äußerte sich hämisch.

„Ein schwarzmagischer illegaler Fluch, wie Mr. Snape vergaß, zu erwähnen. Ich habe ihn dafür bereits verwarnt…“

Susan Bones unterbrach Robards, sie mochte den fanatischen Zauberer nicht sonderlich. „Was geschah danach, Professor?“ Dabei betonte sie den Titel, um deutlich zu machen, dass sie sich um Neutralität bemühte.

Snape berichtete mit dürren Sätzen vom Fund der Phiole, vom Angriff der drei Jungs und der von ihm, Hermine und Luna gesprochenen Gegenzauber. „Dann haben die Medimagier Miss Weasley ins Mungos abtransportiert.“ Der Mund schloss sich zu einer dünnen Linie, es war überdeutlich, dass der Tränkemeister keine weitere Frage zu beantworten bereit war.

„Als nächsten Zeugen rufen wir Asklepios Salvare, Direktor des St.Mungos, in den Zeugenstand.“ Der hagere Medimagier war bedeutend auskunftsfreudiger als der Herr der Gifte. Er versäumte es auch nicht, dessen Rolle in den bisherigen Behandlungsversuchen hervor zu heben.

„Ohne Professor Snapes Arbeit wäre Miss Weasley vermutlich noch in der ersten Nacht verstorben. Er hat aus den verfügbaren Trankresten das Gift analysiert und einen ersten Gegentrank gebraut. Dieser hat die im Körper kreisenden Giftreste neutralisiert. Seitdem arbeitet er ohne Pause an einem Gegentrank, der Miss Weasley aus dem Koma holen, vielleicht sogar heilen kann.“

Professor Tofty, nicht nur Mitglied der Prüfungskommission, sondern auch des Gamots, stellte eine weitere Frage.

„Wieso konnten die Heiler des Mungos diese Analyse nicht vornehmen?“

„Nun, seit dem Krieg ist das St. Mungos deutlich überbelegt. Es fehlt uns an allen Ecken und Enden an ausgebildetem Personal, an Material und leider inzwischen auch an den finanziellen Mitteln für die selteneren Zutaten. Professor Snape hat uns schon öfters als Tränkebrauer ausgeholfen und diese Analyse hat er mit eigenen Mitteln durchgeführt.“

„Sie meinen, mit den Mitteln der Schule. Immerhin werden die Zutaten des Labors von der Schule finanziert und gestellt“ warf der Chef-Auror ein.

Der Tränkemeister richtete sich sichtlich gekränkt auf. „Sie irren sich. Die Analyse habe ich mit Zutaten aus meinen persönlichen Beständen durchgeführt.“

„Können sie das beweisen?“ stichelte Gawain Robards.

„ICH kann das bezeugen!“ Harry, der seine Vernehmung bereits hinter sich hatte und in der ersten Sitzreihe Platz genommen hatte, sprang auf. „Ich habe bis kurz vor Mitternacht Professor Snape geholfen bei der Gift-Analyse.“

Der Chef-Auror ließ nicht locker. „Ihr gespanntes Verhältnis zu Professor Snape ist bekannt, Mr. Potter. Was sollte sie dazu bewegt haben, ihm zu helfen?“

„Das Leben meiner zukünftigen Frau!“ explodierte Harry, den noch nicht erfolgten Heiratsantrag kurzerhand vorweg nehmend. Dann wiederholte er den Satz, den er so ähnlich damals schon Hermine gegenüber benutzt hatte: „Ich habe an dem Abend mehr Zutaten hin- und hergeschleppt, gehackt, zerdrückt und gemahlen als in den ganzen letzten Schuljahren. Da standen zeitweise sechs Kessel gleichzeitig über den Feuern. Und alle Zutaten stammten aus Professor Snapes persönlichem Vorrat… bis auf das Wasser.“ Die Gamot-Mitglieder lachten leise bei diesem Seitenhieb Harrys in Richtung des Chef-Aurors.

„Dann ist Professor Snape für das Überleben des Opfers verantwortlich?“

„Wenn sie damit meinen, dass sie nicht am See oder später gestorben ist, dann ja. Er forscht noch immer an einem Gegentrank, wir versuchen ihm nach Kräften dabei zu helfen.“

„Wer ist „wir“, Mr. Potter?“

Harry zuckte kurz die Schultern. „Ron, Hermine, Neville, Draco und ich.“ Er zögerte kurz, denn über die Truhe wollte er nichts erzählen. Dann hatte er eine Idee. „Wie sie sicherlich wissen, hat mir mein Pate Sirius Black seinen gesamten Nachlass vermacht. In der Bibliothek der Blacks sind auch Aufzeichnungen von Phineas Nigellus Black und anderer an Zaubertränken interessierten Blacks vorhanden. Professor Black war ja nicht nur Direktor von Hogwarts, sondern selber ein Tränkemeister. Wir helfen Professor Snape beim Sichten der umfangreichen Bibliothek, beim Sammeln von frischen Zutaten und beim Ansetzen verschiedener Forschungsreihen.“

Fassungslos registrierte der Tränkemeister, dass Harry damals mit seiner Aussage recht gehabt hatte. Der Gamot glaubte dem Retter der magischen Welt unbesehen jedes Wort und sein Widersacher, Gawain Robards, war auf geschickte Art und Weise mundtot gemacht worden. Die ihn streifenden Blicke waren nicht länger abweisend und misstrauisch, sondern anerkennend und respektvoll, als er den Zeugenstand verliess. Da die Gamot-Mitglieder sich kurz berieten und Harry sich wieder gesetzt hatte, beugte er sich zu ihm herüber und säuselte leise: „Ich wusste nicht, dass Gryffindors so routiniert lügen können“

„Oh, ich habe meine slytherinsche Seite genutzt, Sir. Und ich habe nur die Tatsachen etwas vorweg genommen, nicht wahr?“ Die hochschnellende Augenbraue verriet Harry, dass er seinen Lehrer überrascht hatte. So ergänzte er ruhig: „Das ist mein voller Ernst, Professor. Ich mag keine Leuchte in ihrem Fach sein, aber ich kann und will helfen, so viel es nur irgend geht. Das Selbe gilt für meine Freunde.“ Severus nickte nachdenklich und konzentrierte sich wieder auf den Prozess.


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