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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Quid est veritas

von *Dea1963*

Es reichte! Definitiv! Von dem Duell im Raum der Wünsche schmerzte ihm jeder Quadratzentimeter seines Körpers, die von der Erschöpfung ausgelösten Kopfschmerzen waren rekordverdächtig. Die letzten Sätze von Harry und Hermine sowie die höhnisch klingende Bemerkung Salazars bewirkten, dass sich die dunklen Augen sichtbar verengten, in den Pupillen begann es unheilvoll zu glühen. Snape war bestimmt nicht jemand, der sich von anderen Fehler, welcher Art auch immer, vorhalten ließ.

ER, der so viele Jahre nur dank seiner perfekt ausgefeilten Selbstkontrolle in Voldemorts Kreisen überlebt hatte, sollte sich nicht unter Kontrolle haben? Noch während dieser Gedanke durch seinen Kopf geisterte, kochten eben jene Gefühle gefährlich in ihm hoch. Die Schüler, die an den sich verengenden Augen erkannten, dass die Stimmung ihres Professors zu hochexplosiv umschlug, flüchteten regelrecht aus den Kerkerräumen. Harry zerrte dabei Hermine hinter sich her, bevor diese eine Entschuldigung zusammen stottern konnte.

Der zornbebende Professor starrte auf das Porträt und kämpfte mit der Versuchung, die in Öl verewigte Gestalt des Gründers ins Nirwana zu hexen. Dann meldete sich ein Stimmchen im Hinterkopf: War das, was gerade mit ihm geschah, wirklich noch mit dem vereinbar, was er unter Selbstkontrolle verstand? Oder hatte das Bild vielleicht doch in gewisser Weise Recht?

Severus wirbelte herum, stürmte aus dem Büro hinüber in sein Wohnzimmer und ließ sich auf das Ledersofa fallen. Hier, ohne die unterkühlten und doch provozierenden Blicke Salazars, beruhigte er sich wieder halbwegs und begann nachzudenken. In der letzten Zeit hatte er tatsächlich immer wieder jene emotionale Distanz verloren, die er nach Lilys Tod kultiviert hatte. Zu groß war der Schmerz, das Gefühl von Versagen und Schuld gewesen, deswegen hatte er damals begonnen, seine Gefühle zu ignorieren. Innerlich war er dabei fast völlig erkaltet, Spott ersetzte Mitgefühl und Freundlichkeit war bei ihm nur durch Abwesenheit vorsätzlicher Bosheit definiert.

Seit Potters Eindringen in seinen Geist im Mungos hatte sich das geändert. Severus hasste nichts mehr als die Kontrolle zu verlieren, gleich ob nun über seine Gefühle oder die Situationen seines alltäglichen Lebens. Er würde die inneren Mauern wieder aufbauen müssen, dann wäre die Kontrolle seiner arkanen Kraft sicherlich kein Problem mehr. Nachdenklich drehte er seinen neuen Stab zwischen den langen Fingern. Hatte er erst wieder die emotionale Kontrolle, würde ihm der Stab ohne jene rätselhaften Ausbrüche an Magie dienen, da war er sich sicher.

Nachdem er sich bis zu diesen Gedanken durchgerungen hatte, meldete sich knurrend sein Magen und verlangte nach Beachtung. Da Severus keinerlei Bedürfnis nach den Appetithäppchen dieser aufdringlichen Hauselfe hatte und seine Kopfschmerzen sich schon immer einer größeren Menge schwarzen Kaffees geschlagen gegeben hatten, machte er sich auf den Weg in die Große Halle zu einem verspäteten Abendessen.

Diese stand bereits fast leer, nur am Lehrertisch saß noch der kleine Zauberkunst-Kollege. Professor Flitwick war in einen Stapel Notenpapier vertieft, offensichtlich stellte er die Lieder für seinen Chor neu zusammen. Severus war das nur recht, ihm war nicht nach Small Talk. Er füllte sich den Teller mit warmen Porridge, schenkte sich einen Becher heißen Kaffee ein und versank wieder ins Grübeln. Als er, noch immer in Gedanken versunken, den letzten Tropfen getrunken hatte, wollte er sich den Haferbrei zu Gemüte führen. Nur hatte der sich inzwischen völlig abgekühlt. Es war ihm völlig entfallen, dass er momentan beide Stäbe mit sich führte und seine Finger holten den neuen Stab heraus.

Severus führte einen wortlosen Wärmzauber aus, der im wahrsten Sinn des Wortes ein explosives Ergebnis zeitigte. Der Tisch, er selber, sein Kollege und auch dessen Notenblätter… alles war mit klebrigem Haferbrei bedeckt! Der Slytherin saß wie eingefroren und starrte ungläubig seinen neuen Stab an. Gehetzt huschten seine Augen durch die Halle… bestimmt würden sich die Schüler eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich über ihn lustig zu machen. Aber in dem großen Raum herrschte gähnende Leere.

Ein leises Kribbeln huschte über seinen Körper und er fuhr zusammenzuckend herum. Filius ließ seinen Zauberstab sinken, mit dem er gerade Tisch, Notenblätter, sich selbst und auch den Tränkemeister von den schleimigen Spuren des missglückten Wärmezaubers befreit hatte. Interessiert musste er den fast honigfarbenen Holzstab in Severus Hand.

„Oh, ist das etwa Pyramideneiche? Welch außergewöhnliche Wahl! Was für einen Kern hat dein neuer Stab denn?“ Der Koboldnachkomme schien das Malheur völlig aus seinem Gedächtnis gestrichen zu haben, nur reges Interesse an Snapes neuem Zauberstab stand in den lebhaften Augen.

„Rabenfeder und das Schwanzhaar eines echten Greifen“ antwortete der Slytherin. Der Kollege wusste ja um sein Problem mit den Stäben, vielleicht konnte er ihm helfen, dieses vermaledeite Stück Holz unter Kontrolle zu bekommen. Und so bat der sonst abweisende Tränkemeister seinen Kollegen um Rat.

Wenn Filius das Unbehagen seines Kollegen spürte, so überspielte er dies geschickt. Zu gut kannte er die Empfindlichkeit und Dünnhäutigkeit des Slytherin, deswegen plauderte er gar nicht erst, sondern fragte scheinbar völlig beiläufig nach den beiden Zauberstäben.

Von der sachlichen Freundlichkeit des Halbkobolds eingenommen reichte ihm Severus erst den alten, später dann den neuen Stab. Filius bat mit kurzem Blick um Erlaubnis und sprach mit jedem Stab einen kurzen Zauber. Mit anerkennendem Nicken reichte er dem Tränkemeister die Stäbe zurück und hörte sich dessen Schilderung an. Nachdenklich wiegte Filius den Kopf.

„Solche Kontrollprobleme sind mir nur von sehr jungen Zauberern bekannt.„ meinte er dann. Severus, der sich nun mal nicht für Kinder interessierte, hob fragend beide Augenbrauen.

„Nun, wie du sicher weißt, erwacht die magische Kraft bei Kindern in unterschiedlichem Alter und mit verschiedener Stärke. Mein erster Spontanzauber war mit sieben Jahren“ verschmitzt lächelnd erinnerte sich Professor Flitwick an den Bart seines Vaters, der sich in wallendes saftiges Moos verwandelt hatte.

„In dem Alter hat mir auch meine Mutter die ersten Zauber beigebracht“ Severus war von sich selber überrascht, dass er aus freien stücken derart Privates preisgab. Aber der Kollege nickte nur.

„Wegen der Kontrolle: Manche Kinder vermögen ihre Magie nicht zu kontrollieren, weil diese nicht stark genug ist.“

„Squibbs wie unser Hausmeister“

„Genau. Aber manchmal, wenn auch sehr selten, ist die fehlende Kontrolle durch viel zu starke Magie verursacht. Es soll da böse Unfälle gegeben haben.“

„Davon habe ich noch nie gehört!“

„Ich weiß auch nur von zwei oder drei Fälle in all den Jahren. Aber im Ministerium müssten diese Fälle vermerkt sein.“

Das Ministerium… innerlich seufzte Severus auf. Im Augenblick war ihm dieser Weg der Recherche bestimmt versperrt. Grollend bedachte er den Kimmkorn-Käfer in Gedanken mit einem Fluch und konzentrierte sich dann wieder auf das Gesprächsthema.

„Wissen Sie, wie es zu solchen Kontrollverlusten kommt?“ hakte er nach.

„Nun, die angeregten Magiekorpuskel werden durch Emotionen verstärkt oder gebremst. Es gibt da Theorien, dass viele Squibs psychisch oder emotional nicht stabil genug sind, um den Belastungen der Magie gewachsen zu sein. Wenn man so will, ein Schutzmechanismus. Bei zuviel Magie wird meines Wissens frühzeitig ein zeitlich begrenzter Bann gelegt, damit das Kind psychisch gesund aufwachsen kann. Mit Einschulung auf eine Zaubererschule wird der Bann dann gelöst und das Kind lernt, die Magie zu beherrschen. Das hat sich als bester Weg erwiesen, weil sonst die Magie den Magier beherrscht und nicht umgekehrt.“

„Wie bekomme ich die Magie mit dem neuen Stab unter Kontrolle?“

Bedauernd hob Filius die schmalen Schultern.

„Offensichtlich verfügst du über ein erhebliches Potential, das du wegen deines alten Stabes nie ausgeschöpft hast, Severus. Ich denke, dass es Übungssache ist. Sieh dir Mr. Potter an. Seine Magie wird durch seine starken Gefühle extrem verstärkt. Wenn es ihm gelingt, seine Gefühle mit seinem Willen in Einklang zu halten, ist ein gewaltiges Potential spürbar. Man darf nicht vergessen, dass er bereits in seinem dritten Jahr einen gestaltlichen Patronus rufen konnte. Und sein Phönixstab steht für große magische Macht.

Dein neuer Stab ist beeindruckend, Severus. Kernholz einer Pyramideneiche steht für tiefgehende Gefühle, stark genug, vorhandene Magie zu potenzieren. Rabenfedern stehen für einen scharfen Intellekt und der Greif steht für ein feuriges Temperament.“ Der Zauberkunstlehrer blinzelte belustigt.

„Wenn man es so betrachtet, eint dein Stab die Eigenschaften dreier Häuser. Du selbst stehst für das vierte Haus. Ich glaube, dass du mit dem neuen Stab ein sehr viel mächtigerer Zauberer werden wirst. Lies mal die Bücher von Gamp. Sie behandeln zwar die Theorie der Zauberkunst, aber die Abhandlungen über die Kontrolle der magischen Kräfte könnte dir vielleicht helfen. Ich denke, du musst akzeptieren, dass auch Eigenschaften anderer Häuser in dir stecken, damit dir die emotionelle Kontrolle deiner Magie gelingt. Am Stab liegt es gewiss nicht.“

In Severus stieg die Erinnerung an eine Aussage Potters auf. Hatte der nicht erwähnt, dass er beinahe ein Slytherin geworden wäre? Er würde einmal den Sprechenden Hut befragen müssen, ob dieser die von Flitwick erwähnten Eigenschaften in ihm gesehen hatte und warum er ihn nach Slytherin sortiert hatte. Er dankte dem Kollegen mit knappen Worten und erhob sich, um in seine Kerker zurück zu kehren.

Auf den Weg nach unten grübelte er über das Gehörte nach. In einem Punkt hatte der Zauberkunstkollege Recht: Seine feurigen Missgeschicke waren immer geschehen, wenn er sich über irgend etwas aufregte. Bisher war er der Auffassung gewesen, auch diese Emotionen unter Kontrolle zu haben. Aber er musste sich eingestehen, dass sich irgendetwas seit seinem Wiedererwachen nach der Schlacht verändert hatte. Und diese Veränderung beunruhigte ihn mehr als er sich bis dahin eingestanden hatte.

Diesmal war es Miss Granger, in die er hineinrannte. Dabei rutschte ihr ein ganzer Bücherstapel aus der Hand. Eine hastige Entschuldigung murmelnd klaubte sie die Bücher wieder auf und verschwand eilig aus seinem Blickfeld. Dabei übersah sie das halb hinter eine Rüstung gerutschte Bändchen, Severus hob es auf.
?Die Stimmen von Marrakesch' von Elias Canetti, ein Muggelautor, stellt er fest. Der Einband war schon lose und so rutschte das Buch ihm fast wieder aus der hand. Als er rasch zufasste, schlug der Buchdeckel auf und er las die darin notierte Widmung.

„Feig, wirklich feig ist nur, wer sich vor seinen Erinnerungen fürchtet.“

Der Satz begann tief in seinem Inneren eine beängstigende Resonanz auszulösen. Und es tat weh, mehr als früher die Cruciatus-Flüche des dunklen Lords. Mehrmals schnappte der Professor tief nach Luft und lief mit immer schnellerem Tempo zu seinen Räumen. Als er diese endlich erreichte, drehte sich in seinem Inneren schmerzhaft ein Wirbel, wie er ihn schon aus Harrys Geist kannte. Aber ihm war keine erlösende Ohnmacht gegönnt. So ließ er das Buch und die Stäbe auf den Couchtisch fallen, warf Robe und Gehrock über die Sofalehne, griff sich einen Schlaftrunk und floh vor den beängstigenden Empfindungen förmlich in sein Schlafzimmer. Hastig kippte er den Inhalt der Phiole herunter, um dem eigenartigen Rumoren tief in seiner wunden Seele durch Schlaf zu entkommen.

Der Trank wirkte rasch, Severus blieb nicht einmal Zeit, sich zu entkleiden. Aber obwohl der Körper von dem Trank in den Schlafzustand gezwungen wurde, fand seine Seele keine Ruhe. Unter den Lidern rollten die Augen hin und her, immer wieder schlug er um sich und halberstickte Rufe klangen durch den Raum. Endlich kam der Körper zur Ruhe, aber das Gesicht glänzte nass von Tränen, der Mund war schmerzverzerrt. Tief in der geschlagenen Seele hallte immer noch das Zitat und die selbst errichteten Mauern brachen unter dem Druck längst unterdrückt geglaubter Emotionen.

All die in der Vergangenheit unterdrückten und nie verarbeiteten Erinnerungen und Gefühle befreiten sich endgültig aus den eisigen Ketten der Selbstkasteiung. Selbsthass, Schuldgefühle, tiefe Trauer, Verbitterung, seelischer Schmerz und Einsamkeit überfluteten den im Schlaf schutzlosen Geist. Eine unkontrollierte Magiewelle nach der nächsten strahlte von dem Schlafenden aus und entfesselte einen kochend heißen Wirbelwind im Raum.


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