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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - CSI Hogwarts

von *Dea1963*

Nachdem die Bürotür hinter ihm ins Schloss gefallen war, dirigierte Snape den schwebenden Körper seines Schülers in einen Stuhl und löste dann wortlos den Lähmfluch. Harry holte tief Luft und hechtete in Richtung Tür. Noch immer tobte in ihm der Zorn wie ein brüllender Orkan und die Sorge um Ginny spülte gleich einer Flutwelle alle anderen Gedanken hinweg. Doch er erreichte die Tür nicht, etwas Schwarzes stellte sich ihm in den Weg.

„Halt, Potter!“

Im Bann des Gefühlsstrudels riss Harry den Stab heraus, um das Hindernis aus dem Weg zu fluchen. Vor seinen Augen wogte es, seine Umwelt nahm er nur wie durch eine wirbelnde Wasserwand wahr. Ohne zu realisieren, wo er überhaupt war und wer da vor ihm stand, verließ ein Stupor mit der Kraft einer Flutwelle das Stechpalmenholz.

Nur seinen herausragend trainierten Reflexen verdankte es Severus, dass er rechtzeitig einen Protego-Schild hochreißen konnte. Die extreme Wucht des Stupors ließ ihn trotzdem mehrere Schritte zurücktaumeln, bis er mit dem Rücken an der Tür Halt fand. Das wutverzerrte Gesicht Harrys glich so sehr dem seines alten Quälgeistes James, dass sich in Snape eine Woge heißer Wut ihren Weg bahnte.

Als sein Fluch nicht den gewünschten Zweck erfüllte, brachen sich Harrys Gefühle unkontrollierbar ihre Bahn. Ohne sein bewusstes Zutun rollte eine Welle reiner Magie auf den Tränkemeister zu, traf jedoch kurz vor diesem auf den sich manifestierenden, kochenden Zorn des Herrn der Kerker. Blitzartig sprang die Temperatur im Raum auf einen neuen Rekord und in den vielen Gläsern mit all ihren schleimigen Wesen und Pflanzen darin begannen die Flüssigkeiten zu brodeln, das Büro füllte sich im Handumdrehen mit widerlichen Dämpfen.

Beide Zauberer mussten geschockt zur Kenntnis nehmen, dass sie plötzlich nicht mehr allein in ihrem Geist waren. Von den emotionsgeladenen Magiewellen in das Ich des jeweils anderen geschleudert, war es, als stünden sich ihre Seelen in jenem grau wabernden Raum gegenüber, den beide aus den letzten Legilimens-Anwendungen her kannten.

Snape sah in Harry den hilflosen Zorn, der zusammenbrechenden Freundin nicht helfen zu können, die zerstörende Angst, sie unwiderruflich zu verlieren. Hinzu kam die flammende Wut auf die Giftmischerin und jene Entschlossenheit, sich durch nichts auf der Welt aufhalten zu lassen, die für den Jungen so typisch war.

Harry erkannte in Snape die ehrliche Sorge um ihn und um seine Freundin, die Erinnerung an die Zuneigung für die tote Lily, die Scham, versagt zu haben und die Entschlossenheit, dem Sohn Lilys einen solchen Verlust um jeden Preis zu ersparen.

Für einen Augenblick zeitloser Ewigkeit starrten sich beide Zauberer in die Augen, bevor sie sich mit einem Ruck voneinander lösten. In den Regalen beruhigten sich die Glasinhalte wieder, Harry sackte kraftlos auf einem Stuhl zusammen, während Severus, den Kopf nach hinten lehnend und die Augen schließend, mit seinem Rücken Halt am Türblatt suchte. Der Tränkemeister fasste sich als Erster. Die für die Tätigkeit als Doppelspion erforderliche Selbstkontrolle setzte automatisch wieder ein.

„Zweifelsfrei lieben sie Miss Weasley, aber sie helfen ihr nicht, wenn sie wie ein Tornado hier herausstürmen, Harry.“ sagte er leise.

„Ich bringe sie um!“ kam es tonlos von Harrys Lippen, sein abwesender Blick verriet, dass er damit gewiss nicht sein Gegenüber meinte.

„Wenn ich mich richtig entsinne, steckt in Ihnen etwas Slytherin. Befragen Sie diesen Teil ihrer selbst. In Askaban können sie ihrer Freundin nicht helfen. Überlassen Sie Miss Parkinson den Auroren und helfen Sie mir, das Gift zu analysieren. Sollten die Medimagier wider Erwarten dieses verunglückten Gebräus nicht Herr werden…“ Er verstummte und zog auf unnachahmliche Weise eine Augenbraue hoch.

Völlig perplex richtete der Gryffindor seinen Blick auf den Tränkelehrer.

„Sir?“

Der Meister aller Tränke konnte doch wohl nicht im Ernst erwarten, dass er, dessen Leistungen von eben diesem Lehrer immer abgewertet worden waren, ihm bei solch einer komplexen Aufgabe eine Hilfe sein konnte.

„Starren Sie nicht so, Potter.“ Der Professor hatte sich vollständig wieder gefangen und sein Tonfall klang kühl. „Wie man die Zusammensetzung eines Trankes analysiert, war Thema des sechsten Jahrgangs. Und ihr Labor am Grimauldplatz 12 ist nach Aussagen Mr. Malfoys bestens dafür geeignet. Er wird ihnen sicherlich dabei zur Hand gehen und Miss Granger wird sich helfend in die Trankbücher vertiefen. Hier…“ Snape ließ seinen Blick über das Trümmerfeld schweifen, „ hat es sich in den nächsten tagen mit ordentlicher Arbeit.“

„Und SIE?“

Der ehemalige Todesser erlaubte sich ein leises Aufseufzen. „Um ein Voranschreiten der Symptome, welche gewiss den Tod zur Folge gehabt hätten, zu verhindern, habe ich an Miss Weasley einen schwarzmagischen Fluch angewandt. Dieser ist ebenso illegal wie die Unverzeihlichen und es ist bei meiner Vergangenheit nur eine Frage der Zeit, wann mich die Auroren des Ministeriums dafür abführen werden.“

„Das werden sie nicht!“ Wieder blitzte jene für Harry typische Entschlossenheit auf.

„Sie werden sie kaum daran hindern können“

„Nicht?“ In Harrys Augen begann es zu funkeln, als er seinen Professor fixierte. „Ich werde genau das tun, was Sie mir immer vorgeworfen haben.“

Snape stutzte und hob dieses Mal fragend die Augenbraue.

„Ich bin der Junge-der-Voldemort-vernichtete“ erklärte Harry und versuchte dabei, so blasiert zu klingen wie es typisch für den eingebildeten Lockhart war. „SIE retteten Ginnys Leben. ICH, strahlender Held der Zaubererwelt, werde das bezeugen. Wer dies in Abrede stellt, greift nicht nur Sie, sondern auch MICH an. Slytherin genug?“ Harry fixierte die Augen seines Professors und legt seinen Kopf leicht schräg.

In dem angeschmolzenen Silberrahmen Salazar Slytherins erschien plötzlich eine vertraute blauäugige Gestalt. „Minerva bittet euch beide, sofort ins Schulleiterbüro zu kommen!“ erklang Albus Stimme.

„Felsgesicht!“

Der Gargoyle beeilte sich, aus dem Weg zu springen, denn in der Stimme der Direktorin schwang völlig untypisch der peitschende Ton einer neunschwänzigen Katze mit. Minerva McGonagall betrat das Büro, Familie Malfoy und Astoria hinter sich her winkend, und wandte sich zuerst an die Porträts.

„Dilys, sehen Sie im Mungos nach, ob Sie etwas über den Zustand von Miss Ginevra Weasley herausbekommen können. Phineas, informieren sie unauffällig den Minister und alarmieren Sie Gawain Robards und Auror Dawlish, ich brauche sie sofort hier in Hogwarts. Albus, sobald es den beiden möglich ist, sollen Severus und Mr. Potter hierher kommen.“

Tief durchatmend drehte sie sich zu ihren Besuchern um, entschuldigte sich für ihre Unaufmerksamkeit und rief eine Gruppe bequemer Polsterstühle herbei. Außerdem bestellte sie bei einer Hauselfe Tee und Gebäck. Dann richtete sich der bebrillte Blick auf Draco und Astoria.

„Verzeihen Sie meine Manieren. Mr. Malfoy, Miss Greengrass, meinen herzlichen Glückwunsch zu ihrer Verlobung! Möge ihre Verbindung unter einem besseren Stern stehen als der heutige Tag.“

„Alles Gute, mein Liebling! Und, Miss Greengrass, willkommen in unserer Familie. Nennen sie mich doch Narzissa!“ Die Adlige strahlte, ihre Freude über das Glück ihres Sohnes ließ sie ungewohnt emotional reagieren. Das Mädchen bedankte sich, etwas eingeschüchtert und mit geröteten Wangen reichte sie ihrer zukünftigen Schwiegermutter die Hand und hauchte: „Danke Narzissa. Ich bin Astoria…“

Mit der üblichen kühlen Zurückhaltung sekundierte der blonde Aristokrat seine Frau, reichte der Verlobten seines Sohnes kurz die Hand und bot ihr ebenfalls die persönliche Anrede an. Doch dann schnellte sein Kopf zur Schottin herum und der Tonfall der folgenden Worte hätte nicht eisiger sein können.

„Soeben wurde versucht, meine Schwiegertochter in spe zu vergiften. Was gedenken Sie zu unternehmen, Schulleiterin?“ Das letzte Wort zog er süffisant in die Länge.

„Nun, fürs Erste will ich mir ein vollständiges Bild der Geschehnisse machen, Mr. Malfoy. Miss Greengrass, bitte schildern sie mir so chronologisch wie möglich das Vorgefallene. Lassen sie dabei kein Detail aus.“

Zögernd, immer wieder nachdenkend, erzählte Astoria, wie Draco und Harry aus dem spontanen Entschluss des Blonden heraus ihre geplanten Rollen im Finalauftritt getauscht hatten. Sie sprach von Ginnys herzlicher Freundlichkeit, mit der diese ihr geholfen hatte, die recht aufwändige Hochzeitsrobe anzulegen, und nannte die jüngste Weasley dabei eine Freundin. Die hochschnellenden Augenbrauen Lucius' ignorierend fuhr sie mit einer Kurzbeschreibung des Auftritts und dem Antrag fort.

„Und dann wollten wir in der Garderobe alle anstoßen. Irgendjemand hat mein Glas mit Goldlackwasser gefüllt…“ der Gedanke an das ungeliebte Getränk ließ sie die Nase vor Abscheu kräuseln. „Ginny hatte auf ihrem Tisch ein Butterbier stehen und hat mir angeboten zu tauschen. Dann hat sie mir zugeprostet, getrunken und ist….ist…“ aufschluchzend brach sie ab, die Erkenntnis, dass das Gift ihr gegolten hatte, würgte ihr die Worte ab. Draco nahm sie beruhigend kurz in den Arm, hielt sie auch danach sanft um ihre Taille und wandte sich seinerseits an die Direktorin.

„Ich hatte schon länger die Absicht, Astoria um ihre Hand zu bitten. Und Po…Harry war mir noch einen Gefallen schuldig. Deswegen habe ich ihn gefragt, ob er mit mir tauscht… er hat sofort zugestimmt und mir noch Mut gemacht. Ich war dann draußen, Astoria hat Ja gesagt…“ ein verliebter Blick glitt zur Seite in Richtung seiner Herzallerliebsten, „und dann haben wir alle unsere Gläser genommen, um anzustoßen. Die wurden während der Show von den Helfern immer wieder nachgeschenkt. Nach dem Zusammenbruch von Weasel… äh, von Ginny Weasley hat Professor Snape sofort eingegriffen. Mrs Thomas hat dann neben Astorias Tisch eine leere Phiole gefunden, die noch ganz scharf und beißend nach Schierling und Beifuss roch.“

Die kühle Stimme von Lucius führte die Erzählung fort.

„Narzissa und ich saßen in den hinteren Zuschauerreihen, als unser Sohn sich seiner Braut erklärte. Wir sind dann über den Hintereingang am Seeufer in das Zelt, um unseren Sohn zu gratulieren. Als wir eintraten, wurden gerade die Gläser zum Umtrunk gehoben. Nach dem Zusammenbruch von Miss Weasley und dem Fund der leeren Phiole war nicht nur Severus klar, was vorgefallen war. Ich habe die Phiole mit einem Spruch belegt, der anzeigte, wer diese befüllt hatte. Der Zauber wies auf Miss Parkinson. Mein Sohn verlor die Kontrolle und versuchte, auf Pansy loszugehen. Das hat Severus mit einem Einfrierzauber verhindert.“

Narzissas Stimme ergänzte leise: „Es war auch Severus Geistesgegenwart, die mit einem Stasiszauber für Miss Weasley die Zeit anhielt. Er hat das einzig Vernünftige getan und das geschluckte Gift auf schnellstmöglichem Weg aus dem Körper entfernt.“

Die blonde Aristokratin zögerte kurz, sprach dann aber entschlossen weiter.

„Ich verstehe eine ganze Menge von Zaubertränken und auch ein wenig von Medimagie. Bei einem in Stase gehaltenen Körper ist es nicht möglich, die üblichen Behandlungen zum spontanen Entleeren des Magens anzuwenden.“

Draco murmelte halblaut: „Nicht mal die Kotzpastillen aus dem Zauberscherzladen hätten geholfen.“

Narzissa nickte. „Genau. Da Miss Weasley zu diesem Zeitpunkt bereits bewusstlos war, hat Severus auf den einzig wirksamen Fluch zurückgegriffen, der auch an einem erstarrten Körper wirkt. Es ist mir bewusst, dass dieser Fluch schwarzmagisch ist, aber ich bin mir sicher, dass Miss Weasley ohne das sofortige Entfernen des Giftes aus ihrem Körper trotz der Stase noch dort am Seeufer gestorben wäre. Schierling, Sie verstehen?“

Minerva murmelte: „Ich möchte wissen, was Miss Parkinson da zusammengebraut hat und woher sie überhaupt das Rezept hatte! Dawlish muss nachher ihr Zimmer durchsuchen, vielleicht erhalten wir Aufschluss darüber.“

Ein leises Rascheln erklang von einem der Porträtrahmen. Dilys Derwent war zurückgekehrt, ihr Gesicht war ernst.

„Miss Weasley lebt, liegt aber in tiefem Koma. Der ihr verabreichte Trank war verunreinigt, die Nebenwirkungen können noch nicht abgesehen werden.“ Das Porträt zögerte. Dann verkündete es mit tiefster Abscheu in der Stimme: „Dieser Trank… es ist der Magum disturbare. Und er ist erheblich verunreinigt und außerdem überdosiert gewesen. Niemand weiß, ob die Patientin jemals wieder genesen kann.“

Die verstörten Gesichter der Frauen ließen die beiden männlichen Malfoys stutzen, auch Astoria beschlich eine üble Vorahnung, die ihren Magen zu einen eisigen Klumpen zusammenzog.

„Dieser Trank zerstört die Magie eines Menschen, indem er die Magiekorpuskel für immer lähmt. Überdosiert wirkt er sich außerdem auch auf die Gehirnfunktionen aus.“ Minervas Stimme klang vor Entsetzen kraftlos.

Astoria stammelte: „Wenn ich dieses Gebräu getrunken hätte…“

„Dann wären Sie für immer zu einer Squib geworden.“ Die kratzige Männerstimme Robards durchschnitt den Raum. Der Chef-Auror war zusammen mit seinem Kollegen unbemerkt durch den von Minerva freigegebenen Kamin erschienen und hatte sich im Hintergrund gehalten. Nun war er umfassend informiert und traf rasch seine Entscheidungen.

„Dawlish, lassen Sie sich von Mr. Malfoy Junior den Schlafraum dieser Parkinson zeigen. Durchsuchen Sie ihn gründlich nach allem, was nach Zaubertränken ausschaut und nicht zum Schulalltag gehört. Behalten Sie Mr. Zabini dabei im Raum und Miss Parkinson im Auge.

Ich will Severus Snape hier haben, und zwar sofort!“

„Robards, sie verdächtigen den Falschen!“ Minerva kannte die Abneigung des Chef-Aurors, der seinem Mentor Mad-Eye Moody so glich, gegenüber ihrem Tränkemeister nur zu gut.

Der Auror musterte sie und blaffte: „DAS ist keine Schulangelegenheit mehr, Direktorin! Für mich ist das versuchter Mord und damit eine Angelegenheit für den Gamot. Wer war noch alles beteiligt?“

Narzissa Malfoy zog ein Programmblatt aus der Umhangtasche und reichte es Robards. „Alle hier aufgelisteten Schüler waren im Zelt, außerdem auch deren Freunde. Ich habe auch einige Lehrkräfte gesehen und für einen kurzen Moment auch eine Reporterin am vorderen Zelteingang.“

Während ihres letzten Satzes öffnete sich die Bürotür und Severus Snape betrat den Raum, gefolgt vom leichenblassen Harry.

In den nächsten Minuten führte der Leiter des Aurorenbüros ein hochnotpeinliches Verhör an Snape durch. Genauer gesagt, er versuchte es, aber der Tränkemeister ließ all die gehässig hingespuckten Fragen schweigend mit zusammengekniffenen Lippen und vor der Brust verschränkten Armen an sich abprallen.

Als der Kriminalist erbost seinen verbalen Beschuss für einen Moment einstellte, um tief Luft zu holen, funkte Narzissa dazwischen. „Mr. Robards, bevor sie weiter blind im Dunklen umherstochern, beantworten sie mir bitte eine Frage. Wie würden sie bereits geschlucktes Gift aus einem bewusstlosen und unter Stasiszauber stehendem Menschen herausholen?“

Harrys Kopf zuckte herum und er schaute die Fragerin mit groß werdenden Augen an. Auf Mrs. Malfoys provokante Frage schien es nur eine mögliche Antwort zu geben, das verriet das sich missmutig verdüsternde Gesicht des Aurors nur zu gut. Es war offensichtlich, dass diesem der Umstand, dass die einzige Möglichkeit ein schwarzmagischer Fluch war, nicht zu gefallen schien.

Minerva kannte ihren Kollegen gut genug, um durch seine abweisende Miene zu schauen. Er hielt offensichtlich das Vorgehen des Chef-Aurors für pure Zeitverschwendung, war aber zu klug, um diesen mit entsprechendem Sarkasmus zu reizen. Sie versuchte ein Ablenkungsmanöver.

„Severus, das Porträt von Dilys berichtete, dass man im Mungos das Gift als den Magum-disturbare-Trank identifiziert hat, allerdings in verunreinigter Ausführung. Kennst du irgendein Gegenmittel?“

Die dunklen Augen verengten sich zu Schlitzen. Nach einem langen Augenblick der Stille erklang die leise Stimme.

„Nach den elementaren Gesetzen der Magie nach Gamp gibt es für jeden Zauber einen Gegenzauber und für jedes Gift ein Gegengift. Lediglich der dritte Unverzeihliche ist davon ausgenommen. Mir ist im Augenblick kein Gegengift zu diesem Trank geläufig, wohl aber kenne ich mich mit der Entwicklung von neutralisierenden Tränken aus. Sobald ich die Zusammensetzung der Trankprobe ermittelt habe, werde ich versuchen, einen solchen neutralisierenden Trank zu brauen.“

Dann wurde seine Stimme fast unhörbar, als er düster hinzufügte: „Ob aber die bereits eingetretene Schädigung der Magiekorpuskel behoben werden kann, vermag ich nicht zu sagen.“

„Rede Klartext, Giftpanscher!“ fuhr Chefauror Robards ihn an. „Kannst du Ginevra Weasley helfen?“

„Wie ich schon sagte, werde ich einen Gegentrank ermitteln und brauen. Damit wird Miss Weasleys Überleben gesichert sein. Aber kein Trank dieser Welt wird den bereits angerichteten Schaden an ihrer Magie beheben können.“

Harry, der noch nie vom angesprochenen Trank gehört hatte, fragte zögernd, was denn dieses Gift für eine Wirkung habe… denn als die Anwesenden darüber gesprochen hatten, war er noch mit Professor Snape auf dem Weg ins Direktorenbüro gewesen. Der Professor antwortete ihm leise und emotionslos: „Dieser Trank vernichtet die Magie im Körper des Trinkenden, Mr. Potter. Wenn der Schaden an Miss Weasleys Magiekorpuskeln bereits zu groß war, als sie in Stase sank, dann wird sie ihr Leben als eine Squib weiterführen und beenden müssen.“

Inzwischen war Dawlish aus den Schlafräumen der Slytherin zurückgekehrt. Er warf das gefundene Buch „Höchst potente Zaubertränke“ und einige Holzdöschen auf den Tisch.

„Das Buch war auf den Namen Neville Longbottom in der Bücherei ausgeliehen worden. Die Bibliothekarin hat bestätigt, dass Mr. Longbottom dieses Buch für sein Projekt „Emotio-Trank“ auslieh. Der Spurenzauber hat gezeigt, dass Miss Parkinson dieses Buch nach Mr. Longbottom als letzte in Händen hielt. In den Döschen sind verschiedene Zutaten enthalten, die für das Brauen des Giftes nötig sind. Im Zimmer steht ein nur flüchtig gereinigter Kessel, der Restspuren von Schierlingsextrakt aufweist. Meiner Meinung nach genügen diese Beweise für den Gamot.“

Gawain Robards grunzte unverständlich und missmutig, nickte kurz in die Runde und kündigte an, nun ins Ministerium zurückzukehren und Miss Parkinson dabei als Gefangene mit zu nehmen.

Die lange schmale Hand des Herrn der Tränke langte derweil an Dawlish vorbei und griff sich die drei Döschen. Er öffnete sie einzeln, begutachtete und beroch jede Zutat gründlich. Endlich hoben sich die dunklen Augen und er gab seine Meinung preis.

„Die Verunreinigung des Trankes dürfte an der mangelnden Qualität dieser Zutaten liegen. Die gemahlene Tollkirschenrinde ist eindeutig mit Spuren vom Schwefelporling versetzt. Und der Beifuss… ich gehe davon aus, dass diese Zutat eine selbst gesammelte ist. Statt des bitteren Beifusses, der im Trankrezept steht, handelt es sich hier eindeutig um das beifußblättrige Traubenkraut. Außerdem ist diese Zutat hier nicht vom Wasserschierling, sondern vom gefleckten Schierling.“

Angewidert verzog Snape das Gesicht. Seiner pedantischen Natur war eine derartig schlampige Vorbereitung von Trankzutaten, noch dazu mit solchen Irrtümern, nicht nachvollziehbar. Eines war sicher: Sollte Miss Parkinson trotz des Schulverweises ein Abgangszeugnis erhalten, würde sie im Fach Zaubertränke für diese zweifelhafte Leistung ein „Troll“ erhalten.

Einen Funken Hoffnung konnte der Herr der Gifte den Lauschenden aber geben.

„Bei einer derartig veränderten Rezeptur ist es sogar möglich, dass der Trank zwar hochgiftig ist, aber nicht die beabsichtigte Wirkung, die Zerstörung der Magie, hat. Um dazu Genaueres sagen zu können, muss ich ins Labor. Und ich benötige Hilfe. Mr. Potter, folgen sie mir.“


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