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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Enchantment under the sea

von *Dea1963*

Schon am frühen Sonntagmorgen füllte sich die Große Halle mit aufgeregt schwatzenden Schülern. Heute war der Tag, an dem in Hogsmeade die viel diskutierte Modenshow stattfinden würde. Der Jahrgang der Siebtklässler hatte lang und hart dafür gearbeitet, wobei die Rollenverteilung vom ersten Nachmittag beibehalten worden war. Die ursprünglich als einfaches Schülerprojekt geplante Aufführung war zu einem großen Event herangewachsen. Dank der Indiskretion von Professor Savage war daraus ein Medienspektakel geworden.

Das bewiesen die Schlagzeilen der Sonntagsausgaben diverser Zeitungen. Auch Bubo hatte eine ungewöhnlich dicke Postrolle abgeliefert. Seit Harry seinem Uhu lebende Nager anstelle von Eulenkeksen reichte und sich jedes Mal mit ausgesuchter Freundlichkeit und Höflichkeit bedankte, war der Vogel um einiges zugänglicher geworden. Immer noch war er groß, schwarz, zerzaust und griesgrämig, aber in den goldenen Lichtern stand nun Akzeptanz und distanzierte Freundlichkeit.

Der gefiederte Bote machte sich einen diebischen Spaß daraus, seine Beute direkt neben Hermines Frühstück zu töten, allerdings hob er dann jedes Mal ab, um in der Eulerei in Ruhe zu fressen. Die halblauten Schimpftiraden der Hexe beeindruckten ihn nicht im Geringsten, sondern stachelten ihn scheinbar sogar an. Die anderen Eulen hatten gelernt, den riesigen Artgenossen in Ruhe zu lassen.

Harry bekam noch immer Gratisexemplare des Tagespropheten und so entrollte er die dicke Sonntagsausgabe. Wie zu erwarten war die heutige Modenshow das Tagesthema schlechthin. Allerdings hatte der Heuler der Schuldirektorin dafür gesorgt, dass Harrys Name nicht mehr praktisch jede Zeile der Artikel zierte. Auch die Vermutungen und die völlig überzogenen Unterstellungen hatten aufgehört. Dann jedoch blieb der Blick des Gryffindors auf der vierten Seite an einer Randmeldung hängen.

„Rita Kimmkorn aus Askaban entlassen. Die nun frei schaffende Journalistin kündigt für kommenden Montag das Erscheinen ihrer Potter-Biographie an.“ Daneben war ein Archivbild der süßlich grinsenden Reporterin abgebildet sowie eine Aufnahme Harrys, die während der Ordensverleihung geschossen worden sein musste. Dem so titulierten Helden stieg die Zornesröte vom Nacken her hoch. Die besorgten Blicke seiner Freunde bemerkte er ebenso wenig wie das Aufmerken des Tränkemeisters. Dieser legte seine Serviette zur Seite, führte mit McGonagall ein kurzes Gespräch und glitt im nächsten Moment auf den zornbebenden Gryffindor zu.

„Mitkommen, Potter!“

Der leise, aber scharfe Tonfall durchdrang den feurig wabernden Nebel in Harrys Hirn und er folgte eher aus einem Reflex heraus als dem Befehl des Professors. Dieser führte ihn in das Kerkerbüro und drückte dem verdutzten Schüler dort eine Phiole in die Hand.

„Austrinken!“

„Nein!“

Die direkte Weigerung verschlug dem Tränkemeister kurz die Sprache. Noch bevor er mit einer seiner verletzenden Bemerkungen kontern konnte, fuhr Harry leise fort:

„Sie haben mich immer wieder aufgefordert, auf Verdächtiges zu achten und vorsichtig zu sein. Ich werde nichts trinken, von dem ich nicht weiß, was es ist.“

Etwas ungläubig musterte der Professor den widerspenstigen Jungen.

„Misstrauen sie mir?“

Harry zögerte. Das sich offenbarende snapesche Minenfeld war mehr als kompliziert. Bejahte er die Frage, beleidigte er den Professor. Verneinte er die Frage, log er. Mit sich ringend hob er den Blick und versuchte, dem stechenden Blick Snapes standzuhalten. Aus einer Erinnerung heraus zitierte Harry einige der ersten Worte, die Severus Snape ihm gegenüber gesprochen hatte.

„Wer sich für die schwierige Wissenschaft der Zaubertrankbrauerei interessiert, den lehren Sie, wie man den Kopf verhext, die Sinne betört, Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen braut und sogar den Tod verkorkt. Professor, Sie haben mir mehr als einmal geholfen und auch das Leben gerettet. Trotzdem werde ich einen unbekannten Trank nicht annehmen, auch und vor allem nicht von Ihnen!“

Der ehemalige Spion sah ungewollt beeindruckt in das entschlossene Gesicht Harrys.

„Mr. Potter, bei dieser Phiole handelt es sich um einen leichten Beruhigungstrank. Er soll verhindern, dass sie einen erneuten emotionalen Zusammenbruch erleiden. Er stammt von Ihren Freunden. Ich habe ihn überprüft, er entspricht in allen Parametern den Anforderungen. Außerdem werden sie nach meinen Informationen heute über diesen Laufsteg stolzieren und dabei im Brennpunkt der anwesenden Presse stehen. Wie belastend allein schon die Anwesenheit dieser Kimmkorn für sie sein wird, war schwerlich zu übersehen. Also trinken sie JETZT!“

Die seltene Offenheit in den leisen Worten des Professors überzeugte den jungen Zauberer von dessen ehrlichen Absichten und er schluckte das leicht nach Veilchen duftende Gebräu hinunter. Der im Hinterkopf lauernde Jähzorn verflüchtigte sich und Harry atmete tief durch. Ihm war gar nicht bewusst geworden, wie sehr ihn der Artikel innerlich erregt hatte. Dann blitzte Dracos Gesicht in seinen Gedanken auf und er murmelte grinsend „Um Draco im Muggeloutfit auf dem Catwalk zu sehen, würde ich sogar zehn Kimmkorns ertragen“. Die für diesen Vormittag anberaumte letzte Probe würde bald beginnen, fiel ihm dabei ein. Da der Professor noch immer schweigend vor ihm stand, verabschiedete er sich hastig und rannte hinauf zum Muggelkunde-Klassenraum.
Draco saß mit einem der Muggel-Modemagazine im Sly Gemeinschaftsraum und las, während er darauf wartete, dass es Zeit wurde, sich mit der Arbeitsgruppe Muggelmode zu treffen. Plötzlich spürte Draco zwei schmale Hände auf den Schultern. Der erste Schreck wich einem angenehmen Kribbeln, als die Hände sanft in Richtung seiner Brust glitten. Plötzlich nahm er einen schweren süßen Duft war, wie ihn sonst nur die Durmstrang Mädchen trugen.
„Pansy, was willst du? Ich hatte dich doch gebeten den gebotenen Abstand zu wahren. Du weißt unsere gemeinsame Zeit ist vorbei! Bitte halte dich daran.“
„Aber Draco, ich dachte wir könnten etwas Spaß haben, ich hab so eine Lust darauf. Biiitteeeee!“
„Zisch ab Pansy, ich bitte dich ein letztes Mal!“
„Nein Draco, lass doch diese Greengrass samt dieser idiotischen Modenshow…“
Das war der Punkt auf dem I, Draco sprang mit wütendem Gesicht und erhobenem Zauberstab auf:  „Furuncu…“
„Nein, bitte nicht“ Pansy riss die Augen auf und die Hände vors Gesicht, nur um auf dem Absatz kehrt zu machen und aus dem Raum zu rennen.
Draco ließ sich wieder in den Sessel fallen, nahm seine Lektüre wieder auf und murmelte vor sich hin „Geht doch!“
Nach dem Mittagessen begannen die Schüler und Lehrer, hinunter nach Hogsmeade zu strömen. Mit Hilfe Professor Flitwicks war zwischen Madam Rosmertas Pub und dem Schwarzen See der Veranstaltungsort hergerichtet worden. Auf der sanft zum See abfallenden Wiese war mit der Rückseite zum Wasser hin eine Bühne errichtet worden, der davor befindliche Catwalk führte weit in die Stuhlreihen hinein. Hinter der Bühne schloss sich das Zelt an, das während des Trimagischen Turniers den Champions als Warteraum gedient hatte.
Das Bühnengerüst selber war mit schillernden Stoffbahnen verhüllt, dessen silbrig-grüne Farben wunderbar mit dem glitzernden See als Hintergrund harmonierten. Passend zum Ambiente klangen leise die Melodien der Wassermusik von Händel durch die Luft. Am Ende der Seewiese hatte Madam Rosmerta ein üppiges Buffet hergerichtet, passend zum Thema Muggelmode bot sie neben den üblichen magischen Getränken auch die typischen Getränke der Muggelwelt an. Neben Champagner und diversen Likören fand sich auch Nichtalkoholisches, Coca Cola war mittlerweile selbst in der magischen Welt ein Begriff.
Die ersten Stuhlreihen am Catwalk waren reserviert für den Lehrkörper und die anwesenden Pressevertreter. Drei der Stühle waren bereits besetzt von den Creevey-Brüdern mit ihren Fotoapparaten und von Luna Lovegood, welche einen Bericht für die Zeitung ihres Vaters, den Klitterer, schreiben wollte.
Etliche Erstklässler hatten sich bereit erklärt, als Platzanweiser zu fungieren. Mit eifrig geröteten Gesichtern wiesen sie den eintreffenden Hexen und Zauberern die nummerierten Plätze an. Wer über keinen reservierten Sitzplatz verfügte, suchte sich am Wiesenrand einen Stehplatz, eine fröhliche Volksfestartige Stimmung lag in der Luft.
Im Zelt wirbelten die Akteure nervös durcheinander. Mit Erlaubnis der Schuldirektorin war Deans Mutter angereist und fungierte hinter den Kulissen als Direktrice. Ihre Erfahrung in der Modewelt der Muggel zahlte sich aus, die vorzuführenden Modelle hingen geordnet auf Ständern, für jedes der Models war ein extra Tisch vorbereitet, an dem es hergerichtet und geschminkt wurde. Mrs. Thomas, privat ein eher gemütlicher Mensch, scheuchte die Helfer in bester Feldwebelmanier umher, um einen reibungslosen Ablauf der Show zu gewährleisten. Zwischen den Jungs und dem Bereich für die Mädchen, war ein stoffbespannter Paravent als Schamwand errichtet worden.
„Miss Parkinson, sofort Outfit Nr. 17 an Tisch 4 zu Greengrass! Aber pronto!” Wie eine Peitsche durchschnitt der Ruf der Direktrice das Zelt. Die Angesprochene verzog den Mund, antwortete aber fügsam: „Ja, Mrs. Thomas.“
In ihrem Kopf aber brodelte es. „PRONTO! Wenn ICH mich heute nicht um das Elfchen kümmern müsste, würde ich dir Muggeltante zeigen, WIE pronto du auf deiner großen Klappe liegen würdest. Aber sei's drum, wenn ich heute durchhalte, dann ist Dracos Möchtegern-Freundin ein für allemal außer Gefecht!“
An der Seitenwand waren Tabletts mit Häppchen und eine ganze Kollektion an Getränken hergerichtet worden. Die Slytherinmädchen der Projektgruppe, die nicht selber über den Laufsteg gehen würden, sollten die Beteiligten versorgen. Als erstes wollten die Schüler junge Muggelmode vorführen.
„Potter, das kann nicht dein Ernst sein! Mit den Fetzen mache ich mich doch zum Affen!“ Der blonde Aristokrat fühlte sich in den überdimensional großen Hosen und dem schlabbernden Shirt sichtlich unwohl, aber er stand für das Hip-Hop-Outfit auf der Liste.
„Hast du es vergessen, Draco? Ich nehme es mit der Kimmkorn auf, also gehst du im Hip-Hop-Look über den Laufsteg. Und wenn es dich beruhigt: Snoop Doggy Dogg, DER Hip-Hopper überhaupt, ist in Muggelkreisen immerhin eine Berühmtheit.“ Harry grinste breit, denn er hatte in bester Rumtreibermanier die Finger mit im Spiel gehabt.
“Wenn sie ihren angewiderten Gesichtsausdruck weglassen, sind sie in dieser Kleidung der Inbegriff von Coolness“ sekundierte Dracos Schminkspiegel. Schnaufend ergab sich der junge Aristokrat in sein Schicksal.
Einige Tischchen weiter kamen die nebeneinander platzierten Mädchen Astoria und Ginny ins Gespräch.
„Zu den roten Haaren solltest du Erdtöne wählen“ empfahl Astoria halblaut. Die sportliche Ginny dankte ihr leise für den Tipp, denn abgesehen von dem einmaligen Ausrutscher mit Lavenders Styling benutzte sie sonst keine Schminke.
„Soll ich dir die Haare bürsten?“ bot sie Astoria leise ihre Hilfe an. Diese war vor Lampenfieber zu zitterig, um einen Frisierzauber zu benutzen. So kamen sich die beiden Mädchen geeint durch das ungewöhnliche Ereignis näher und fanden sich überraschend sympathisch.
Im Zuschauerbereich strömten die Magier immer noch herein, die Stuhlreihen füllten sich. Am Eingangsbereich rannte eine bekannte puppenlockige Reporterin unvermittelt in die wie immer schwarz gewandete Gestalt des Tränkemeisters. Sein drohender Blick erstickte jeden ihrer Proteste im Keim und nur ein erschrockenes Quietschen kam über ihre Lippen.
„Wenn Sie ihre Blicke auf das Wesentliche konzentrieren, könnte ihr Artikel deutlich an Realität gewinnen!“ Scheinbar gedankenlos zerbröselten die langen Finger einen getrockneten Käfer. Die leisen öligen Worte und die beiläufige Geste beinhalteten eine unausgesprochene Drohung und die Reporterin kochte innerlich über die Impertinenz des ehemaligen Todessers, ihr eine Zensur auferlegen zu wollen.
In einer der hintersten Stuhlreihen ließen sich zwei Besucher nieder, die von den anderen sichtlich gemieden wurden. Nervös rückte Narzissa sich auf dem harten Klappstuhl zurecht, sie hatte Lucius dazu überredet, Dracos Auftritt mit zu verfolgen. Die spürbare Ächtung ließ sie für den Auftritt ihres geliebten Sohnes Schlimmes befürchten, die Erinnerung an die Geschehnisse im Tropfenden Kessel war noch nicht verblasst.
Dann ertönte eine helle Fanfare und Schweigen senkte sich über die dicht bevölkerte Wiese. Professor McGonagall betrat die Bühne und hob die Arme.
„Willkommen! Meine Damen und Herren, Herr Minister, liebe Schüler und Kollegen, willkommen zur Modenshow „Enchantment under the sea“! Ich begrüße Sie alle an diesem herrlichen Ort, um gemeinsam das neue Projekt aus dem Fach Muggelkunde zu bewundern. Wie Sie alle wissen, kleiden sich die Muggel anders als wir, und wenn wir ihrer Welt einen Besuch abstatten, müssen wir uns entsprechend kleiden. Unsere Schüler haben uns einige Kollektionen aus der aktuellen Mode der Muggel zusammengestellt und werden diese nun nach Muggelart vorführen. Nach der Vorführung haben Sie Gelegenheit, die Köstlichkeiten Madam Rosmertas zu genießen. Die Herren Weasley und Weasley von Weasleys zauberhaften Zauberscherzen werden uns zum Abschluss des heutigen Tages mit einem Feuerwerk erfreuen. Die Damen und Herren der anwesenden Presse werden nach der Show Gelegenheit erhalten, sich mit den Akteuren zu unterhalten. Und nun wünsche ich Ihnen allen viel Spaß am Programm dieser Veranstaltung und übergebe das Wort an Mr. Dean Thomas und Ms. Tracey Davis.“
Erster Beifall rauschte auf, als der Gryffindor und die Slytherin links und rechts neben der Bühne Aufstellung nahmen. Die dahinperlenden Töne der klassischen Musik verklangen und die beiden Conferenciers begannen, von der Mode der Muggeljugend zu erzählen. Dann erklangen die rhythmischen Klänge von ?No Limit Top Dogg' und das erste Mädchen trat durch den Vorhang. Gespannte Stille verfolgte ihren schwingenden Gang zum Kopf des Catwalk, das Posing entlockte vielen ein leises Raunen. Dann kam ein zweites Mädchen heraus, gefolgt vom Eisprinzen. Sich hinter seiner Arroganz verschanzend schritt Draco im Hip-Hop-Style gekleidet über den Laufsteg. Ihm war nicht bewusst, dass eben diese präsentierte Coolness seinen Auftritt hundertprozentig authentisch wirken ließ. Herumwirbelnd nahm er zwischen den Mädchen an den Seiten des Laufstegs Aufstellung. Die Musik wechselte fließend zu den fetzigen Rhythmen des Mambo Nr. 5 und zwei weitere Mädchen kamen heraus, mit Harry in der Mitte. Danach kamen weitere Models, in legere Citymode für Erwachsene gekleidet,
Nachdem auch sie zuerst einzeln bis an das Kopfende des Ganges geschritten waren, nahmen sie an den Seiten des Laufstegs Aufstellung. Wie eingeübt wechselte die Musik und die Schüler kamen paarweise nochmals nach vorne, um dann wieder hinter den Vorhängen zu verschwinden. Draco und Harry waren das letzte Paar, die gespielte Konkurrenzsituation zwischen Harry und Draco ließ beide ihre anfänglichen Hemmungen völlig vergessen und beide steigerten sich selbstvergessen in ihren Auftritt hinein. Obwohl alle Teilnehmer vor ihrem Auftritt unter großem Lampenfieber gelitten hatten, spornten sie die Musik, die Atmosphäre und der Adrenalinrausch zu Höchstleistungen an und ihre Performance riss das Publikum mit. Beifall brandete auf, als sie aufgeregt atmend ihren Auftritt beendeten und vom Laufsteg abgingen. Die beiden Conferenciers kamen minutenlang nicht zu Wort, was jedoch den Akteuren im Zelt genügend Zeit verschaffte, sich von fetzigen Jugendlichen in seriöse Geschäftsleute zu verwandeln.
Nun erklang eine ältere Melodie, eingespielt von einer Bigband. Dean Thomas Mutter hatte ihren Plattenschrank geplündert und so schwang nun die unvergessene Stimme von Frank Sinatra mit seinem Lied ?New York, New York' über die Seewiese. Aus dem Vorhang kamen die Models, gekleidet wie für eine wichtige Konferenz, mit Aktentaschen in der Hand. Draco und Harry bildeten ein ausgesprochen beeindruckendes Gespann, während Astoria und Ginny es sich nicht hatten nehmen lassen, den Dutt von Professor McGonagall und ihre Brille zu kopieren. Erneut begannen die Zuschauer begeistert zu applaudieren, das Auftreten der Schüler war schlicht beeindruckend.
Die beiden Moderatoren grinsten sich an, und bereiteten sich auf den letzten Teil der Show vor. Hier hatten sich Neville und Kevin zur Teilnahme breitschlagen lassen. Als Musik erklangen verschiedene Teile aus dem Muggel-Musical „My Fair Lady“. Als erstes wirbelten zwei der Mädchen zur Melodie von ?I feel pretty' in eleganter Abendkleidung über die Bühne. Dann legten Neville und Kevin eine etwas komisch angehauchte Nummer hin, die Anspielungen des Songs ?Get me to the church in time' sorgten in Verbindung zu Nevilles übertriebener Tollpatschigkeit zu Lachsalven im Publikum. Der silbergraue Cut, den er trug, war für jede Festlichkeit geeignet und unterstrich die Komik des Auftritts. Die Musik wurde von den Eröffnungsklängen des ?Embassy Ball' überlagert und die beiden Jungs holten die an Bühnenrand wartenden Mädchen ab und stellten sich als Spalier links und rechts am Laufsteg auf.
Hinter der Bühne war während des Auftritts der ersten vier Models eine kurze heiße Diskussion entbrannt. Draco war nicht entgangen, mit welch gierigem Blick die Kimmkorn auf jeden Schritt Harrys lauerte. Und dieser war trotz des Emotio-Tranks in ziemlich aufgelöstem Zustand. Nur seinen im Quidditch-Spiel gestählten Nerven verdankte es der Gryffindor, dass es ihn noch aufrecht hielt. Eigentlich war geplant gewesen, dass Harry und Ginny als letztes Paar im Hochzeitsdress auftraten, aber der Slytherin hatte etwas anderes vor.
„Ey Potter! Du bist mir was schuldig!“
„Dir, Draco? Was denn und vor allem wieso?“
„Ich hab mich vorhin zum Affen gemacht, und das habe ich wohl dir zu verdanken! Jetzt wirst du etwas für mich tun.“
„Was denn, bei Merlins Unterhosen?“
Draco zögerte etwas. Er hatte sich unsterblich in Astoria Greengrass verliebt und diese erwiderte seine Gefühle, die letzten Nächte hatten sie sich immer wieder heimlich auf dem Astronomieturm oder in leeren Klassenzimmern getroffen. Er wollte sie zu der Seinen machen und hier bot sich ihm eine einmalige Gelegenheit… wenn Potter mitzog.
„Lass mich mit Astoria als Brautpaar laufen… Harry!“ würgte er hervor. Dieser schaute überrascht herüber. Die Benutzung seines Vornamens und das erregte Gesicht des Slys überzeugten ihn davon, dass diesem sehr, sehr viel an der Angelegenheit lag.
„Außerdem ziehst du der Kimmkorn den Giftzahn, dich und Ginny als Traumpaar zur Schlagzeile der nächsten Woche zu machen“ ergänzte der Blonde seine Rede.
Harry, dem genau dieser Umstand schwer im Magen gelegen hatte, ging bereitwillig auf die slytherinsche Verhandlungstaktik ein. Eine rasche Information an Mrs Thomas, die Direktrice, genügte, und die Helfer hängten die Garderoben entsprechend um und halfen den Akteuren in die jeweiligen Modelle.
Auch die Mädels beeilten sich, in jeweils andere Kleider zu schlüpfen, während Draco Harry in die Smokingjacke half und den Sitz des Krawattenknotens überprüfte. Neville beendete gerade seinen Auftritt und die Zeit reichte gerade noch, Dean und Tracey durch den Vorhang etwas zuzuzischen, dann wechselte die Musik zum ?Embassy Ball' und Harry reichte mit plötzlich etwas schwitzig werdender Stirn Ginny seinen Arm. Elegant schritten sie in Abendkleidung hinaus in die Scheinwerferlichter, Ginnys Ballkleid bauschte sich weit auf. Sich an ihrem Lächeln festhaltend gelang ihm der Auftritt ohne Patzer. Sie schwebten den Laufsteg hinunter bis an das vordere Ende des Spaliers und trennten sich dort. Harry vollführte eine von Draco eingedrillte Verbeugung aus der Hüfte heraus gegenüber der in einen Knicks versinkenden Ginny. Dann ergänzten sie das wartende Spalier und der auch in der magischen Welt bekannte Hochzeitsmarsch erklang.
Aller Augen richteten sich auf das nun erscheinende Paar. Beide waren in ausgesucht elegante Hochzeitskleidung gehüllt, Astorias Robe war überraschend schlicht und unterstrich die elfenzarte Figur des weißblonden Mädchens. Dracos Smoking wurde von dem Gehstock seines Vaters stilvoll unterstrichen und die geschliffenen Umgangsformen, die im Hause Malfoy für unerlässlich galten, kamen seinem Auftritt zu Gute. Das englische Königspaar hätte nicht hoheitsvoller und eleganter wirken können wie die beiden Slytherins. Sie schritten durch das Spalier hindurch, hinter ihnen schlossen sich die Paare an, und sie nahmen am Kopfende des Laufstegs gemeinsam Aufstellung. Dann wandte sich Draco plötzlich seiner Partnerin zu und sank formvollendet auf ein Knie nieder. Die Musik verklang und langsam und bedächtig erklang Dracos weit tragende Stimme.
„Astoria! Ich traf dich in einer für mich schweren Zeit, du nahmst mich ohne Vorbehalte an. Mehr noch, du öffnetest dein Herz für mich. Ich möchte keine Sekunde mehr ohne deine Schönheit, deinen Geist, deinen Witz, kurz, ohne dich sein. Ich bitte dich hiermit in aller Form, meine Frau zu werden!“ Er senkte demütig den Kopf und bot ihr in einem geöffneten Samtschächtelchen einen herrlichen Verlobungsring dar.
Fast im Sprung stürzte Astoria die kurze Distanz auf Draco zu, fiel ihm, laut „JA! Ja, ja!“ rufend um den Hals. Erst jetzt verstanden die meisten Zuschauer, dass dies keine Inszenierung war, und tosender Applaus begleitete den Liebesbeweis des jungen Paares. Nach dem sie sich schwer atmend voneinander trennten, strahlte Astoria ihren Prinzen an. Draco erwiderte nun ihr strahlendes Lächeln, nahm den Ring und steckte ihn ihr an den Ringfinger ihrer zarten Hand, wofür sie sich mit noch einem Kuss bedankte. Unter anhaltendem Beifall erhob sich Draco wieder, hauchte seiner nun Verlobten einen galanten Kuss auf die Hand, und führte mit ihr die restlichen Models zurück zum Vorhang.
Hinter der Bühne rauchte Pansy vor Eifersucht. Das Gespräch zwischen Harry, Draco und den beiden Mädchen hatte sie nur aus der Entfernung gesehen und daher gründlich missverstanden. Als nun der Eisprinz mit seinem blonden Elfchen als Hochzeitspaar paradierte, schäumte in ihr der pure Hass und sie wischte sämtliche Skrupel beiseite. Weil alle hinter der Bühne befindlichen Helfer durch die Vorhänge lugten, nutzte sie den Augenblick. Für die Teilnehmer waren frische Getränke auf die Schminktische gestellt worden, damit sie zwischen den Auftritten schnell etwas trinken konnten.
Immer schneller rasten die Gedanken in Pansy Kopf.
„Blondes Mistvieh! Schlampe! Dich werde ich lehren, mir den Freund auszuspannen. Du kriegst eine extra große Portion Squib-Trank! Squib? Neeeeein, DU wirst die Super-Muggel! Nie wieder wirst du auch nur ein Fünkchen Magie haben, nie wieder wird Draco dich auch nur ansehen!“
So versetzte sie mit vor Wut zitternden Händen das auf Astorias Tischchen stehende Glas mit ihrem Trank. Dabei war sie zu genauem Dosieren gar nicht mehr fähig, dann entglitt ihr auch noch die nun leere Phiole und rollte seitlich von der Tischplatte.
Auf der Bühne verneigten sich die Akteure ein letztes Mal und verschwanden hinter den Vorhängen. Im Zelt fielen sie sich jubelnd in die Arme um sich gegenseitig zu gratulieren. Draco und Harry grinsten sich an, die wechselseitige Aktion vor und hinter der Bühne hatte aus gegenseitiger Akzeptanz den Beginn einer zaghaften Freundschaft werden lassen.
„Gar nicht mal schlecht, Potter, aus dir wird doch noch ein Gentleman!“
„Und aus dir ein erstklassiger Bräutigam, Malfoy. Kann es sein, dass du deine Braut gefunden hast, als du sie in der letzten Zeit am Schachbrett umgarnt hast?“ flachste der Gryffindor launig zurück. Draco lachte leise.
„Vielleicht. Meinen Vater trifft jedenfalls der Schlag, wenn er davon hört. Der wird schon toben, weil ich ihm seinen Stock entführt habe.“
„Ähm… also vorhin beim Abgang habe ich deine Eltern ganz hinten gesehen. Ich glaube nicht, dass ich sie verkannt habe.“
Astoria und Ginny griffen inzwischen gleichzeitig nach ihren Gläsern, um sich zu erfrischen.
„Brr, Goldlackwasser! Wer hat mein Glas nur mit dem Zeug aufgefüllt?“ schimpfte Astoria mit einem Blick in ihr Glas halblaut. Ginny, auf deren Tisch ein Butterbier gestanden hatte, sah mit einem Blick, dass in dem Trubel kein Durchkommen zum Getränkeausschank war und bot spontan Astoria einen Tausch an.
„Hier, nimm mein Butterbier, mir ist Goldlackwasser lieber! Übrigens, dein Brautkleid sieht atemberaubend aus und dein Auftritt war phantastisch! Und Dracos Antrag… das war ja sooo romantisch!“
„Oh, danke! Du und Harry, ihr passt aber auch hervorragend zusammen.“ Gab Astoria erfreut das Kompliment zurück. Dann hob sie das Glas.
„Auf eine gelungene Show!“
„Auf das frisch gebackene Brautpaar!“ konterte Ginny.
Der Trinkspruch machte die Runde, alle prosteten sich zu und leerten die Gläser.
Direktorin McGonagall hielt eine kurze Abschlußrede. Anschließend ergriff Minister Shaklebolt das Wort und würdigte den Auftritt der Schüler mit einigen launigen Worten. Er war noch bei den Dankesworten an die Lehrerschaft, als aus dem Zelt hinter ihm ein gurgelnder Schmerzensschrei die Luft durchschnitt. Dann war Harrys Stimme zu hören, ein grauenerfüllter panischer Schrei: „GINNY, NEEEEEIN!“


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis