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Fanfiction

Harry Potter und die Zeitenwende - Sonntagabends in Hogwarts - Teil 2

von *Dea1963*

Als er von der Kerkertreppe kommend in Richtung Große Halle abbog, rannte ein Schüler mit Wucht in ihn hinein und stürzte Hals über Kopf zu Boden. Snape stützte sich kurz mit der Hand an einer Säule ab, um nicht selbst das Gleichgewicht vollends zu verlieren. Dann raunzte er den Unglücksraben an: „20 Punkte von Gryffindor, Potter! In der Luft mögen sie ja ein Ausbund an Sportlichkeit sein, aber die Tollpatschigkeit ihrer Füße kann sich mit der von Longbottom messen. Müssen Sie mir derart in die Quere kommen?“

Der konterte atemlos: „Dito, Professor“ und war in Gedanken immer noch auf seinem Feuerblitz. Das Dahinrasen in immer gewagteren Flugmanövern hatte seinen Kopf von allen belastenden Gedanken frei gepustet und der Adrenalinstoß des letzten Wronskibluffs ließ ihn immer noch traumselig grinsen. Die noch durch seine Adern tobenden Endorphine verhinderten, dass er überhaupt wahrnahm, wem er da gerade so respektlos geantwortet hatte und so rannte er weiter, um die völlig verschwitzte Kleidung zu wechseln. Perplex starrte ihm der Slytherin nach… Potter schien ja völlig abgehoben zu sein und das debile Grinsen des Schülers ließ ihn den Kopf schütteln. Er selber konnte zwar durchaus gekonnt mit einem Besen umgehen, aber er konnte der allgemeinen Quidditchbegeisterung nichts abgewinnen.

Immer noch in Gedanken durchquerte der Professor die Halle. Seine stetig arbeitende Beobachtungsgabe aus Spionagezeiten registrierte beiläufig, dass Longbottom fasziniert ein komplexes Buch über Zaubertränke studierte, die junge Weasley sich völlig untypisch für sie ziemlich aufgebrezelt hatte und dass sich der Eisprinz und der Feuerkopf ausnahmsweise einmal nicht mit roher Gewalt, sondern auf geistiger Ebene ein schweres Gefecht lieferten. Gerade rochierte Draco und lockte Ron dabei in eine hinterhältige Falle, die diesen im nächsten Zug seine Dame kosten würde. Die Muggelhexe war wieder einmal in irgendein Buch vertieft. Den Lehrertisch erreichend griff sich Snape etwas Schokoladenkuchen, schenkte sich einen brühheißen Kaffee ein und nahm sich sein mitgebrachtes Buch vor.

Da er es geschafft hatte, völlig unauffällig durch die Halle zu gleiten, bemerkten ihn die Schüler kaum. Und das Buch in seinen Händen lockte ihn rasch in andere Sphären, sein Intellekt begann zu arbeiten. Nur wenige Minuten Ruhe waren ihm vergönnt, als ein fast schon heulendes Aufstöhnen vom Gryffindortisch erklang. Ron war seinem Spielpartner tatsächlich in die listige Falle gegangen. Die Rochade Dracos hatte ihn in der falschen Sicherheit gewogen, dass dessen König quasi eingekesselt war und nun hatte er seine Dame verloren und eine Spielfigur der Schlange setzte ihn gerade matt. Die zuschauende Schülerschaft war ebenfalls völlig baff, niemand hatte Dracos Kriegslist durchschaut.

Ron sah auf. Er mochte den Malfoy-Erben immer noch nicht, doch er war als Löwe fair genug um dessen verdienten Sieg anzuerkennen. So hielt er ihm mit einem etwas gezwungenen Lächeln die Hand zur Gratulation hin. Etwas zögernd wurde der Handschlag erwidert und nun konnte der Gryffindor nicht mehr an sich halten und platzte heraus: „Wo bei Merlins Boxershorts hast du denn den Spielzug her?“

Der Sly zog das Buch über die Partien der Schachgroßmeister aus der Umhangtasche und legte es dem Rotschopf vor die Nase. „Ich kann lesen, weißt du“ dehnte er in altgewohnt arrogantem Ton. „Und diese List findest du nicht in magischer Unterwäsche, sondern bei echten Könnern“

„DU liest Bücher über und von Muggeln?“ Gryffindors Schachstratege war zu verblüfft um auf die Provokation einzugehen. „Das ist ja mal ganz was Neues. Zeig doch mal her“

Draco zögerte kurz. Aber obwohl es ihm in der Vergangenheit diebischen Spaß machte, den Fuchs zu provozieren, versuchte er sich mittlerweile so zu verhalten wie ein erwachsener Zauberer und die verbalen Spitzen nicht in eine handfeste Auseinandersetzung gipfeln zu lassen. Vom Kämpfen hatte Draco seit der Schlacht um Hogwarts die Nase gestrichen voll. Und so gab er seinem Gegner das Buch, zeigte auf den Bericht einer Partie und binnen kurzer Zeit waren die beiden in ein lebhaftes Wortgefecht über diesen raffinierten Spielzug verstrickt.

„Irgendwie echt Slytherin, der Zug!“ merkte Ron schließlich an.

„Wie meinst du das?“ argwöhnte Draco.

„Naja, euer Credo ist doch die Selbsterhaltung obenan zu stellen. Überleben und dabei daraus Vorteile zu ziehen, wenn möglich“ formulierte Ron sein Empfinden, um Sachlichkeit bemüht. Auch er war im Moment viel mehr an diesem verbalen Schlagabtausch denn an einer der früheren Prügeleien interessiert.

„Und was ist bei euch Löwen da so anders? Versucht ihr nicht zu überleben?“ konterte der Slytherin. „Oder ist es euer viel gerühmter Gryffindormut, der euch blind für die Gefahren agieren lässt?“

„Nein, Draco“ erklang Harrys Stimme vom Gang her. „Wir stellen uns den Gefahren und unserer Angst und versuchen trotzdem am Leben zu bleiben.“ Dozierte er, Professor McGonagall nachahmend. Er legte nachdenklich den Kopf schief. „Im Prinzip versuchen wir dasselbe wie ihr, aber aus einer anderen Sichtweise heraus. Geniale Partie übrigens, obwohl ich nur die letzten paar Züge mitbekommen habe.“

Leises Murmeln erhob sich um die Jungen herum. Derweil packte Draco sein Schachbrett ein und wollte gerade gehen, als er aus dem Augenwinkel den Titel von Nevilles Buch las. Er ließ sich neben dem Gryffindor auf die Sitzbank sinken und befragte diesen leise zu dem plötzlichen Interesse an Zaubertränken.

Severus hatte mit wachsendem Interesse die Diskussion zwischen den Jungen beobachtet. Gerne hätte er gewusst, worüber diese sprachen… die Erinnerung an fleischfarbene Etwasse an langen Schnüren geisterte durch seinen Kopf. Nun, bei seiner Abneigung gegen Scherzartikel aller Art, speziell jenen der Weasley-Zwillinge, wäre er der letzte, der diese Langziehohren verwenden würde… und öffentlich in der Halle wäre das ohnehin nicht möglich. Doch das alte Buch in seinen Händen, mit dessen Hilfe er schon seinerzeit den Sectumsempra erfunden hatte, inspirierte ihn, die Langziehohren durch einen Zauber zu kopieren. Heimlich den Zauberstab schwenkend versuchte er einen weiteren selbst entwickelten Zauberspruch aus seiner Schülerzeit: Auditio longinquintas.

Er bekam noch den letzten Wortwechsel zwischen Ron, Harry und Draco über die Maximen der Häuser mit und dann das Gespräch zwischen Draco und Longbottom. Seine Beobachtung fiel ihm ein. Diese Katastrophe am Kessel versuchte tatsächlich, einen komplexen Trank zu erlernen, noch dazu einen, der nicht auf dem Lehrplan stand, weil die Hauptzutat zu selten und zu teuer war. Leicht erschüttert war er dann, als Neville seinem Nachbarn freimütig offenbarte, dass er die möglichen Nebenwirkungen des Friedenstrunks fürchtete, mit dem seine Eltern neuerdings behandelt wurden. Als der Tränkemeister dann noch von dem Labor am Grimauldplatz hörte und von Nevilles Ansicht, ohne die einschüchternde Anwesenheit des Tränkelehrers den Emotio-Trank als notenverbesserndes Projekt brauen zu können, begannen seine Augenbrauen wieder einmal auf unnachahmliche Weise den Kontakt zum Haaransatz zu suchen.

Die durch den Krieg ausgelösten Veränderungen im Verhalten der Schüler waren unübersehbar. Die Häuser gifteten sich nicht mehr bis hin zu ernsthaften Fehden an, die Vernunft gewann die Oberhand über hormongesteuerte pubertäre Auseinandersetzungen, die Poppy soviel Arbeit bescherten. Und manch ein Schüler des letzten Jahrgangs offenbarte interessante persönliche Entwicklungen. Er beschloss, Longbottom in der nächsten Doppelstunde völlig in Ruhe zu lassen und so zu ergründen, ob dessen Brauleistung tatsächlich für den nicht ganz einfachen Heiltrank ausreichen könnte. Und er würde Potter zu diesem Labor befragen.

Dieser saß nichts ahnend über seinem Kürbissaft und kämpfte gegen die Eifersucht. Diese Leidenschaft erhob brüllend ihre Stimme in seinem Herzen, als er die völlig verändert erscheinende Ginny erblickte. Diese hatte mittlerweile die Quidditchmagazine zur Seite gelegt. Seit sie Harry bemerkt hatte, verwickelte sie Ernie Macmillan in ein Gespräch. Sie hatte gesehen, dass sich dieser für den Tanzclub eingetragen hatte, aber noch keine Partnerin gewählt hatte. Und so flirtete sie ungeniert mit dem Hufflepuff und brachte damit die Bestie in Harry zur Weißglut. Vergessen waren die gelungenen Flugmanöver und statt der Endorphine peitschte nun Testosteron durch sein Blut und sein Blick verfinsterte sich immer mehr.

Ein leises Flimmern zog sich über die Haustische und die leer gegessenen Kuchenplatten wurden von einem üppigen Abendessen ersetzt. Langsam füllte sich die Halle und leerte sich wieder, nachdem sich alle gesättigt hatten. Hermine war durch das Auftauchen der Gedecke aus ihrer Lektüre hoch geschreckt worden. Sie registrierte sehr wohl Harrys extrem schlechte Laune, brachte sie aber noch nicht mit Ginny in Verbindung, Ihr war, gefesselt von den alten Abhandlungen, deren Veränderung entgangen. Selbst war sie ohnehin nicht so sehr auf Kleidung und Schminke versessen. Als Harry außer einigen Schlucken Saft nichts zu sich nahm, packte sie einige Sandwiches für später ein. Dann griff sie den vor sich hin Brütenden am Ellenbogen und zog ihn hinter sich her zum Schulsprecherbüro, um Licht in die Angelegenheit zu bringen.

Mehrmals setzte Hermine an, stellte Fragen und begann zu mutmaßen. Hatte ihr Freund wieder Visionen? Waren die nächtlichen Albträume vom Endkampf, die sie im Fuchsbau sehr wohl mitbekommen hatte, wieder präsent? Sie sprach diese Gedanken laut aus in der Hoffnung, dass ihr Gegenüber sein Schweigen brechen würde. Doch Harry schaltete komplett auf stur, schwieg sich aus und sie biss auf Granit.

„Was ist los mit dir Harry? Du benimmst dich merkwürdig, isst nichts und starrst nur vor dich hin. Lass dir doch helfen!“ versuchte sie es ein letztes Mal. Vergeblich, denn Harrys Gedanken kreisten immer noch um die beschwingt mit anderen Jungs flirtende Ginny. Er hatte schon immer Probleme damit gehabt, seine innersten Gefühle in Worte zu fassen. Diese jemand anderem zu offenbaren, brachte er nicht einmal bei den Flachsereien mit Ron fertig. Niemals würde er darüber mit einem Mädchen reden… auch wenn dieses Hermine hieß und seine beste Freundin war.

Achselzuckend ließ sie ihn schließlich gehen, folgte ihm in den Gemeinschaftsraum und las bis zum Schlafengehen weiter in der fesselnden Abhandlung. Der Kamin war schon bis auf wenige noch rotglühende Scheite erloschen, als sie endlich schlafen ging. Ron und Ginny waren beide nicht mehr im Raum. Ihr schwarzhaariger Freund starrte, auf dem Sofa sitzend, immer noch brütend vor sich hin. Endlich reagierte er auf ihre rüttelnde Hand an seiner Schulter und verschwand knurrend im Schlafsaal. Kopfschüttelnd murmelte Hermine „Jungs!“, verstaute das Buch sorgfältig in ihrer Büchertasche und verschwand dann auch ins Bett.


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