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Fanfiction

Rusted from the rain - Rusted from the rain

von ~cloverleaf~

Schon seit Stunden, so fühlte es sich zumindest an, prasselte der sintflutartige Regen erbarmungslos auf ihn hernieder. Die Tatsache, dass das Wasser jeden Zentimeter seines Körpers durchnässte und herunterkühlte, während er auf dem Boden, das Gesicht in den Händen, vor Weasley's Zauberhafte Zauberscherze kauerte, kümmerte George Weasley kein bisschen.

Lange verdrängte und unbeschreiblich schmerzliche Erinnerungen hatten es am Ende doch geschafft, ihn mit voller Wucht einzuholen. Und das, obwohl er den ganzen Tag versucht hatte dagegen anzukämpfen. Hoffnungslos.

Es war ihm schon seit diesem Ereignis am Tag zuvor klar gewesen. Die Erinnerungen würden wieder zurückkommen und er konnte nichts dagegen tun.

~*~


„Treten sie näher meine Damen und Herren“, sagte der elfjährige Fred Weasley in geschäftsmäßigem Ton. „Und Bestaunen sie die neuste Weasley-Erfindung: der Rasende Riddle!“

Das erstaunliche Selbstbewusstsein und den unbestreitbaren Charme hatte Fred zweifellos von seinem Vater geerbt. Ebenso wie das Aussehen. Mit seinem flammend roten Haar und einem stets schelmischen Grinsen auf dem Gesicht glich er George wie ein Ei dem Anderen.
„Fred, es ist nicht nötig, dass du hier den Handelsvertreter spielst“, sagte George leicht schmunzelnd.

„Aber Hallo!“, entrüstete sich sein Sohn. „Das hier steigert den Umsatz ungemein, Dad“, fügte er flüsternd hinzu.
George grinste.
„So jung, und schon so auf Gewinnmaximierung aus.“ Er machte eine dramatische Geste gen Himmel.
Freds grinste verschwörerisch.
„Jetzt mach aber mal halblang mein einohriger Vater, mein neuer Besen geht schließlich auf dein Konto“, sagte er augenzwinkernd.
George lachte, verwuschelte seinem Sohn das Haar und machte sich wieder daran, zwei Kundinnen über die neuen Minimuffs aufzuklären.

Fred verfiel währenddessen wieder in seinen kaufmännischen Ton.
„Der Rasende Riddle sieht nicht nur sehr interessant aus, er hat sogar eine äußerst nützliche Funktion“, erklärte Fred, während er mit einer kleinen Voodoopuppen ähnlichen Figur, mit roten Schlitzaugen und schwarzem Umhang, in der Hand vor seinen begeisterten Kunden herumwedelte.

„Geben Sie ihm einen wertvollen Gegenstand und er rennt mit Lichtgeschwindigkeit los und Versteckt ihn an Orten, wo er für andere kaum zu finden ist. Das Aufrufen des Gegenstandes mit dem Aufrufezauber ist selbstverständlich nicht möglich. Falls sie Ihren Gegenstand wieder brauchen, holt der Rasende Riddle ihn für Sie wieder zurück.“

Zufrieden grinsend nahm Fred zahlreiche Bestellungen von den Kunden entgegen, die die neue Weasley-Erfindung mit bewundernden Blicken begutachteten.

Dank Freds großartigem Verkaufstalent hat der Laden an diesem Tag wieder einen besonders hohen Gewinn erzielt.
George schob gerade die letzten Kunden mit sanfter Gewalt unter vielen „Dankeschön's“ und „Beehren-Sie-uns-bald-wieder's“ in die Dämmerung hinaus.
„Das wars“, sagte George und strich sich mit einer Hand über sein fehlendes Ohr durch seine roten Haare.
„Ich bring das Gold jetzt schnell zu Gringott's. Fred, räumst du solange hier auf?“
Er nickte.
Schon halb in der Tür stehend, drehte sich George noch einmal um.
„Und keine Experimente während ich weg bin, klar?“, mahnte er seinen Sohn. Fred setzte sein unschuldigstes Grinsen auf. Er hoffte doch jedesmal, dass sein Vater einmal vergessen würde ihn daran zu erinnern.
„Ja, Sir!“, salutierte Fred und verschwand aus dem Verkaufsraum.


Diese hinterhältigen, kleinen Kobolde machten einem das Einzahlen von Gold nur unnötig schwer, dachte George, als er im Laufschritt zurück zum Laden hastete. Das Ganze hatte viel länger gedauert, als er gedacht hatte und das, obwohl er Fred doch so ungern allein im Laden ließ.
Denn es war noch nie eine gute Idee, einen Fred Weasley allein in einem Scherzartikelladen voller so vieler Möglichkeiten etwas anzustellen, zu lassen.

Die Winkelgasse war schon in völlige Dunkelheit getaucht, weshalb George sich mithilfe seines Zauberstabes den Weg zu Nummer 93 bahnen musste.
Immernoch schimpfend über die Kobolde von Gringott's betrat er schließlich den Laden. Er staunte nicht schlecht, als er ihn in absolut vorschriftsmäßigem Zustand wiederfand. Fred beherrschte diese kleinen Aufräumzauber eindeutig besser als er.

„Fred komm lass uns gehen, deine Mutter macht sich sonst nur sorgen“, rief George in Erwartung einer neckischen vielleicht sogar genervten Reaktion seines Sohnes.
Zumindest irgendeine Reaktion.

„Fred?“, rief George jetzt lauter und ging mit großen Schritten auf das Experimentierzimmer hinter der Theke zu. Was hatte dieser Junge jetzt schon wieder vor? Das konnte doch nur ein weiterer Scherz sein. George seufzte innerlich. Angelina hatte recht, sein Sohn war ihm einfach viel zu ähnlich.

„Fred komm schon - Wa-?“ Das Bild, das sich George bot nahm ihm jegliche Luft zum Atmen. Das Regal auf der gegenüberliegenden Seite war heruntergefallen. Sämtliche Gegenstände lagen verstreut auf dem Boden und waren offensichtlich mit schwarzem Pulver, das wie Ruß aussah, bedeckt.
So auch der kleine Rotschopf, der unter all diesen Gegenständen begraben lag. Fred lag am Boden, vollkommen reglos.
Das Blut in Georges Adern gefror, furchtbare Bilder machten sich in seinem Kopf breit. Bilder, die er seit so langer Zeit versucht hatte zu vergessen.

Ein Gesicht, das seinem so sehr ähnelte, begraben unter Trümmern - Blut, zuviel Blut, das an seinem Kopf hinabläuft - leblose Augen - ein bleiches Gesicht - ein gespenstisches Lächeln das sich darauf abzeichnet.

Nein. George schüttelte den Kopf, er wollte das nicht wieder sehen. Er rannte zu seinem Sohn und stieß die Gegenstände und das Regal zur Seite und nahm Fred in seine Arme.
Er schüttelte ihn verzweifelt, doch er regte sich immer noch nicht. Die Verzweiflung nahm wieder überhand und die schrecklichen Bilder drängten sich abermals in Georges Bewusstsein.
Er schloss die Augen in der Hoffnung sie würden verschwinden.
„Dad?“
George fuhr zusammen und riss die Augen auf. Große blaue Augen starrten ihn von unten herauf an und durchströmten ihn mit einem unglaublichen Glücksgefühl. Er drückte Fred in eine heftige Umarmung, sodass dieser nach Luft schnappte.

„Dad, du bringst mich noch um“, sagte Fred.

„FRED!“, brüllte George, der gerade wieder zur Besinnung gekommen war. Er hielt seinen Sohn einen Meter auf abstand, ließ ihn jedoch nicht los.
„Was zum Teufel hast du hier angestellt?“

„Ich-...Sag mal geht's dir gut?“, sagte Fred sichtlich erschrocken angesichts des Gesichts-ausdruckes seines Vaters, der irgendwo zwischen glücklich, fuchsteufelswild und völlig verzweifelt lag.

„Bestens“, sagte George deutlich sarkastisch. „Verdammt, ich will sofort eine Erklärung für das hier! Ich komm in den Laden und finde meinen Sohn scheinbar Tot unter einem Trümmerhaufen liegen!“

„Okay, schon gut“, sagte Fred in besänftigendem Ton. Er hoffte seinen Vater irgendwie beruhigen zu können, tatsächlich sah er so aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
„Also als ich hier aufgeräumt habe, hab ich auf dem Regal hier dieses Pulver gefunden. Ich bin nicht rangekommen, also hab ich mich auf ein paar Kisten gestellt. Weil das offensichtlich nicht sehr gut funktioniert hat, bin ich mitsamt dem Regal gestürzt und hab dabei dieses Pulver ins Gesicht bekommen. Das Zeug hat mich total benommen gemacht und dann bin ich wohl eingeschlafen. Das muss wohl Schlafpuder sein oder?“

„Du hast-...Schlafpuder?“, presste George hervor. Diese Geschichte ergab Sinn und dennoch war George noch zu benommen um sie zu begreifen.

„Du kippst doch jetzt nicht um Dad, oder?“, fragte Fred verwirrt.

„Nein“, sagte George schlicht und zog Fred mit sich auf die Beine. „Unglaublich, ich kann dich auch keine einzige Minute allein lassen.“

~*~


Es war nicht einmal ein großartig bedeutendes, geschweige den einschneidendes Erlebnis. Tatsächlich war es einfach nur ein dämliches Missverständnis. Und doch hatte das gereicht, um George daran zu erinnern, welches fürchterliche Loch in seine Seele gerissen wurde, an dem Tag, an dem er seinen Bruder Fred verloren hatte.

Der Regen strömte unaufhörlich und überflutete beinahe die Winkelgasse. Das Geräusch des Regens war so laut, es erinnerte George an die Trümmer die während der Schlacht von Hogwarts von der Decke absplitterten.

I stumble through the wreckage,
Rusted from the rain


Das Schloss war ein einziges Schlachtfeld. Überall zerstörte Rüstungen, zersplitterte Glasscherben, abgesprengte Teile von Wänden und Blut.
Die Große Halle war nicht mehr wiederzuerkennen. Das war der Ort, an dem er ihn fand.

There's nothing left to salvage,
No one left to blame


Seine Familie stand um ihn herum. Ungläubigkeit und Schmerz zeichnete sich in ihren Gesichtern ab.
Freds Gesicht war weiß und doch sah es wie immer unbeschwert aus, wie er da am Boden lag. Seine Haare zerzaust und voller Schmutz, und doch waren sie an einer Stelle erschreckend scharlachrot. Ein Grinsen zeichnete sich immer noch auf seinem Gesicht, doch es war anders. Merkwürdig gespenstisch.

Among the broken mirrors,
I don't look the same
I'm rusted from the rain
I'm rusted from the rain

Es war nicht real, es konnte nicht echt sein. Wieso lief die Zeit immer noch weiter, während Fred dort lag, wieso war sie nicht stehen geblieben, wieso war die Welt nicht stehen geblieben?
Er sah Freds Gesicht vor sich, sein Spiegelbild und doch war es nicht mehr das Gesicht, das er kannte.

Dissect me 'til me blood runs
Down into the drain

My bitter heart is pumping
Oil into my veins


Die Gefühle, die Freds Anblick in George auslöste, waren zu stark, zu viel, zu unterschiedlich und so unfassbar, das es unmöglich wäre sie in Wort zu fassen, geschweige denn sie alle gleichzeitig auszuhalten.

I'm nothing but a tin man,
Don't feel any pain
I don't feel any pain
I don't feel any pain
I'm rusted from the rain

Tatsächlich hatte er damals nichts fühlen können. George fühlte auch jetzt nicht, zumindest nichts äußerliches. Weder den Regen, der sich weiterhin unerbittlich über ihn ergoss, noch die klirrende Kälte, in die sein nasser Umhang ihn hüllte.

Go on, crush me like a flower
Rusted from the rain


Was tat er überhaupt hier? Er hatte all die Jahre gelebt. Warum? Die Welt war zu Ende gegangen, in dem Moment, als Fred starb. Es gab kein Licht mehr in ihr, nur noch die Dunkelheit.
Fred hat einen Teil von Georges Seele mit sich genommen. Wieso sollte er weitermachen, unvollständig? Es hatte keinen Sinn.

C'mon strip me of my power
Beat me with your chains

And if I'm the King of cowards,
You're the Queen of pain
I'm rusted from the rain
I'm rusted from the rain


Er hatte keine Kraft mehr. Nach diesem Tag war es ihm klar geworden und nach diesem Erlebnis. Er würde so etwas nicht noch einmal durchmachen können. Allein der Gedanke daran, dass sein Sohn... sein Sohn.

„Hey, wartest du darauf, dass du die Winkelgasse mit einem Boot durchsegeln kannst oder was?“

George blickte erschrocken auf. Vor ihm stand sein elfjähriger Sohn mit grimmigem Gesichtsausdruck. Von seinem Umhang und dem rot-goldene Schal mit einem Löwenwappen tropfte das Wasser. Sein flammend rotes Haar, vom Regen plattgedrückt, fiel ihm ins Gesicht. Er sah aus, als käme er gerade von einem Bad mit dem Riesenkraken im See von Hogwarts.

„Fred!“
Der Junge seufzte. „Wie schön, dass du mich noch erkennst“, sagte er betont genervt.

„Was tust du hier?“
„Was tust du hier?“
Fred trat näher an seinen Vater heran und ging in die Knie, so dass er auf Augenhöhe war.
„Oder besser gesagt, was bei Merlins Unterhose tust du hier? Du siehst aus, als hätte man dir einen Schwarm Dementoren auf den Hals gehetzt.“
„Geht's dir gut?“, fügte er leise hinzu, wobei George seine ehrliche Besorgnis deutlich heraushören konnte.

„Ich-...“
Einen kurzen Moment lang fragte sich George, woher sein Sohn wusste, was Dementoren waren. Er schüttelte benommen den Kopf und blickte Fred in die Augen.

Da war es. Ein Licht, in der endlosen Dunkelheit, die sein Bruder in ihm hinterlassen hatte. Wie konnte er das vergessen? Er hatte eine Aufgabe, einen Sohn, eine Familie, die er über alles auf der Welt liebte.

Oh, the sun will shine again.
I'm rusted from the rain
I'm rusted from the rain


George würde nicht zulassen, dass ihnen etwas passiert. Sie waren der Grund, warum er immer noch lebte, warum er die Kraft hatte weiterzumachen.

„Zu zitterst. Wir gehen nach Hause, Fred“, sagte George und zog seinen pitschnassen Sohn mit sich auf die Beine und drückte ihn an seine Seite.
Fred schüttelte den Kopf, als wäre er sich der geistigen Gesundheit seines Vaters immer noch nicht ganz sicher.

Oh, the sun will shine again
I'm rusted from the rain


„Es ist alles in Ordnung”, sagte George auf Freds fragenden Blick hin. Er schenkte seinem Sohn ein ehrliches, strahlendes lächeln.

Und obwohl Fred seinen Vater als einen sehr fröhlichen und humorvollen Mann, der viel lachte, kannte, war dieses Lächeln anders.

Noch nie hatte Fred seinen Vater auf diese Weise lächeln sehen.


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
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