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Fanfiction

Im Mondlicht - Im Mondlicht

von Cute_Lily

Dieser Oneshot ist fĂĽr alle meine treuen Leser. Vielen Dank.

Und los:

Eine Weile saĂź er schon da und beobachtete sie.
Es waren immer wieder die gleichen Bewegungen, die er verschlang. Immer wieder die gleichen Signale, die sie aussandte.

Seit Beginn des Krieges war Not und Elend in Hogwarts’ Mauern eingekehrt.
Tod und Tränen begleiteten den Alltag und jeden Tag wurde es schwerer, noch zu hoffen.
Harry hatte alle Horcruxe zerstört. Selbst Nagini in einem Selbstmordakt, der Dank Hermine doch noch gut ausgegangen war.
Es hatte sie dem Ende einen Schritt näher gebracht. Es hatte Voldemort gezwungen, zu handeln.

Sie saß in sich zusammengesunken auf dem Sofa vor dem Kamin. In ein Buch vergraben. Nichts Ungewöhnliches für Hermine Jane Granger, Jahrgangsbeste und Schulsprecherin. Doch er wusste es besser.
Sie las nicht zur Belustigung oder um vom Schulstress abzuschalten. Sie las, weil sie lesen musste.
Weil sie so viele Zaubersprüche wie möglich zu seiner Verteidigung wissen musste.
Es schmerzte ihn, sie so zu sehen.
Hermine war keine Frau, die in solch armselige Zeiten gehörte. Sie war eine Frau, die die Welt in Zeiten des Friedens und Wohlstands einen Funken glücklicher gemacht hätte.
Der Schein des Feuer spiegelte sich in ihrem Antlitz.
LieĂź ihr Haar wie zart schmelzende Schokolade erscheinen und verwandelte ihre Augen in flĂĽssiges Bronze.
Ihre Hände zitterten ab und an und man sah, dass sie unheimlich fror.

Wärme war rar geworden, seit der Krieg Einzug gehalten hatte. Jeder war sich selbst der Nächste, immer darauf bedacht, den bestmöglichen Vorteil auszuschöpfen.

Hogwarts war ein Ort, zu dem die Menschen noch aufsahen. Eine uneinnehmbare Festung.
Doch die Menschen dachten das nur.
Niemand wusste, wie es wirklich im Schloss aussah.
Jede Nacht lagen mehr SchĂĽler im KrankenflĂĽgel. Slytherins verschwanden. Lehrer unterrichteten mit immer schlimmeren Verletzungen.
Und Harry, Hermine und Ron waren so etwas wie Erlöser geworden, an denen man ein Exempel statuiert hatte.
Sie waren die Hoffnung. Sie waren die Zukunft.
Deshalb war es so schwer. Deshalb war es von Mal zu Mal erschreckender, wenn ein Freund verschwand oder angegriffen wurde.
Die Hoffnungen und den Glauben von Hunderten von Menschen auf sechs Schultern abzuwälzen, war eine mittelprächtige Katastrophe.
Es war nur logisch, dass sie an dieser BĂĽrde irgendwann zerbrechen mussten.

“Nicht mehr lange”, dachte er, “und sie ist die Nächste, die zusammenbricht.”
Die Schatten unter ihren Augen wurden immer länger. Die Kraft verließ sie schon bei kleinsten Aufgaben. Sie aß nicht. Sie schlief nicht.
“Hermine”, dachte er entschlossen, als sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn strich, “heute werde ich dir etwas Frieden schenken.”
Er wollte schon aufstehen, als sich Ron zu ihm gesellte.
“Harry, hast du Hermine gesehen? Ginny sucht sie.”
Er deutete auf die mickrige Gestalt im Sofa, die immer tiefer in sich zusammensackte.
“Sie sieht nicht gut aus, Harry”, wisperte Ron und es war nicht zu leugnen, dass es alle sehen mussten, wenn selbst Ron dies erkannte.
“Ich weiß.”
Ron legte seine Hand auf Harrys Schulter.
“Tu etwas, mein Freund, nur du kannst sie erreichen. Nur du kannst das.”
Sie tauschten einen langen Blick, bevor Harry antwortete:
“Ich weiß.”
Ron entfernte sich ein paar Schritte von ihm.
“Ich werde Ginny sagen, dass Hermine nicht da ist. Beeil dich, bevor jemand anderes auf sie zugeht und sie um Hilfe bittet.”
Ron hatte Recht. Geschähe dies, wäre sie den ganzen Abend wieder beschäftigt.

Wann nahm das ganze Kämpfen und Töten ein Ende?
Vorsichtig blätterte sie die vergilbte Seite um. Dieses Buch war kostbar. Ganz alte Magie. Das letzte Exemplar in einer Reihe von wissenschaftlichen Texten der Rowena Ravenclaw.
Sie betete zu Gott, dass dieses Buch die Antwort preisgeben würde, mit der sie Harry vor der Erfüllung der Prophezeiung bewahren könnte.
Optimismus war nicht immer ihre Stärke gewesen. Aber nun hing Harrys Leben und das der anderen von ihrem Gelingen ab.
Irgendwie schürte das ihre Angst. Was, wenn sie scheiterte? Was, wenn es keinen Ausweg, keine Möglichkeit gab, ihm die Freiheit zu schenken?
Sie wĂĽnschte es ihm so sehr.
So sehr.

“Hermine?”
Erschrocken drehte sie sich um.
“Ach, Harry, du bist es.”
Sie wirkte angespannter als noch vor drei Sekunden.
War er der Grund dafĂĽr?
“Was willst du?”, fragte sie leise, als er sich zu ihr setzte und ihr eine Hand auf den Oberschenkel legte.
“Dich glücklich machen”, aber das würde er niemals sagen.
“Nichts, ich wollte einfach nur zu dir herüberkommen und…”, antwortete er.
“Und?”
“Dich ablenken…”, doch auch das sprach er nicht aus.
Sie sah ihn aus ihren groĂźen, hĂĽbschen Augen an und er bemerkte die Mattheit in ihnen.
“Und dich fragen, ob du mich begleiten möchtest.”
Sie runzelte die Stirn.
“Wohin?”, fragte sie vorsichtig und schob seine Hand von ihrem Oberschenkel.
Unbehaglich rutschte sie hin und her.
Glaubte sie, auch er wolle irgendwelche Hilfe wegen irgendwelcher banalen Dinge von ihr?
“Ich muss hier raus und da ich dich die letzte halbe Stunde beobachtet habe und es den Anschein hat, dass dir das auch gut tun würde, wollte ich dich mitnehmen.”
Jetzt bebten ihre Nasenflügel. Sie war argwöhnisch geworden.
“Harry, wir dürfen den Gemeinschaftsraum abends nicht mehr verlassen, das weißt du doch.”
“Sicher aber das ist mir gleichgültig. Wie lange waren wir jetzt schon nicht mehr draußen? Ich möchte mal wieder an die frische Luft.”
Er kratzte sich an einer Schorfwunde am Hals. Irgendein Tier hatte ihn dort gebissen und die Wunde war nur schwer verheilt.
“Hast du auf die Uhr geschaut? Es ist weit nach Mitternacht.”
“Na und? Macht das einen Unterschied? Die anderen können auch nicht schlafen und tun irgendwelche anderen Sachen. Neville und Dean zum Beispiel sitzen oben im Schlafsaal und spielen Snape explodiert.”
“Sie tun aber nichts Verbotenes.”
“Ach, nun komm schon, Hermine. Als hätten wir noch nie etwas Verbotenes getan!”

Das konnte sie nicht leugnen. Er hatte wohl Recht.
Und tief in ihrem Innern wollte sie mit ihm gehen. Sie wollte einmal wieder hinaus und die kĂĽhle Nachtluft auf der nackten Haut spĂĽren. Vermutlich wĂĽrde sie sich dann auch wieder lebendiger fĂĽhlen.
Sie neigte ihren Kopf zur Seite und starrte ins Feuer.
Fröhlich prasselte es vor sich hin, als gäbe es keinen Krieg. Sie wäre auch gern so unbeschwert und leicht und frei und ungebunden.
Aber es war ihr nicht möglich.
Oder?

“Bitte, Hermine”, flüsterte er sanft, als er seine Felle davonschwimmen sah, “nur mit mir. Wir zwei alleine. Es wird schon keiner merken.”
“Und McGonagall?”
“Der können wir durch meinen Tarnumhang aus dem Weg gehen.”
Und mit diesem Satz legte sich Stille ĂĽber ihr GemĂĽt.
Er sah, dass die Verlockung groß war aber ihr Bewusstsein und ihr Verstand waren es ebenso, wenn nicht sogar noch größer.
“Komm schon”, dachte er, “lass einmal zu, dass dein Wille gebrochen wird.”
Weitere Minuten vergingen stumm.
Mehr und mehr schwitzte er, aus Angst, sie wĂĽrde absagen.
Schließlich senkte sich ihr Kopf und er glaubte, er hätte verloren.
“Na fein, aber wir gehen nur mit Tarnumhang und Karte der Rumtreiber.”
“Yes”, triumphierte er und ein kleines Schmunzeln schlich sich in ihr Gesicht.
Das Erste seit einer halben Ewigkeit.
“Geh du dir noch einen Mantel holen, ich besorge den Rest.”

Als Harry zurĂĽckkehrte, saĂź sie immer noch auf dem Sofa, mit denselben Sachen, ihrer Schuluniform.
“Es wird kalt draußen, Hermine”, flüsterte er ihr zu, doch sie zuckte nur mit den Schultern.
“Das macht nichts.”
Okay, wenn es fĂĽr sie in Ordnung war, wollte er sie nicht zwingen.
“Komm.”
Er zog sie hoch aus dem Sofa und drĂĽckte sie kurz an sich.
Dann warf er ihnen beiden den Umhang ĂĽber.
Der Gemeinschaftsraum blieb verlassen. Und nur das Feuer im Kamin wĂĽrde von ihrer Abwesenheit wissen.

Das Schlossportal war tatsächlich unbewacht und als Hermine den Schließmechanismus geknackt und das Tor hinter ihnen wieder versperrt hatte, war es die glorreiche Tat, einer freiheitsliebenden Frau gewesen.
Gemächlich wanderten sie über das satte, grüne Gras, das in der Dunkelheit bläulich schimmerte.
Es war so still um sie herum, dass man sein eigenes Herz schlagen hören konnte.
Als Harry zu Hermine herĂĽbersah, versetzte es ihm einen Schlag in die Magengrube.
Sie strahlte eine solche Zufriedenheit aus, dass es ihm kalt den RĂĽcken herunter jagte.
“Fantastisch”, murmelte sie und streckte die Arme weit von sich ab, um jede noch so kleine Briese aufzufangen.
Es war beinahe so, als schließe sie die Dunkelheit in ihren Armen ein. Und zurück blieb das reinste und schönste Licht, das er je zu Gesicht bekommen hatte.

Sie verlieĂźen die vom Schloss ĂĽbersehbare Ebene und lenkten ihre Schritte Richtung See.
“Hier, Hermine”, flüsterte Harry und zog eine Schachtel mit Mrs. Weasleys Keksen aus seiner Tasche, um sie Hermine zu reichen.
Als sie das sah, begann sie zu kichern. So erfrischend wie schon lange nicht mehr.
Ihr fröhliches Kichern ging in ein lautes Lachen über und bezauberte ihn in einer Weise, von der er überzeugt gewesen war, dass es nicht ginge.
“Was?”, fragte er und erwiderte ihr Lächeln.
“Kekse?”, erwiderte sie fragend und sah zu ihm empor.
“Yeah, du hast heute Abend nichts gegessen und da ich auch Hunger hatte, nahm ich sie spontan mit. Greif zu. Sie schmecken köstlich!”

Sie konnte es nicht fassen.
Hier in der stillen Dunkelheit mit Harry spazieren zu gehen, war schon beruhigend und trotzdem aufregend.
Aber mit ihm spazieren zu gehen und dabei Kekse zu essen, war irgendwie bizarr.
Andererseits war es aber auch genau das, was sie gebraucht hatte, um sich normal zu fĂĽhlen.
“Wenn der Krieg vorbei ist, dann fahre ich mit dir aufs Land, Hermine und dann klauen wir Mais von einem Feld und schlafen unter freiem Himmel.”
Oh ja, das wollte sie tun.
Sie spürte, wie sich während des Gehens ihre Handrücken immer wieder berührten. Ganz zufällig.
Irgendwann war sie es überdrüssig und griff einfach zu, sodass sich ihre Finger miteinander verschränkten.
Sie hatte das Gefühl, ihre Hände würden perfekt ineinander passen. Und Harrys Wärme löste in ihr ein vertrautes Sehnen nach Nähe und Geborgenheit aus.
“Wenn wir beide unter freiem Himmel schlafen, dann werde ich dir endlich einmal die ganzen Muggelsternbilder zeigen”, lächelte sie, während sein Daumen ihren Handrücken zärtlich streichelte.
“Selbstverständlich. Ich hätte dich auch dazu genötigt.”
Wieder musste sie grinsen.
Es war so leicht. So leicht mit ihm unbeschwert zu sein. An seiner Seite konnte sie fĂĽr einen Moment vergessen, dass da drauĂźen, in der Welt der Zauberer und Hexen, ein gewaltiger Krieg tobte. Dass Menschen am laufenden Band starben und verschwanden.
Es war so leicht, dass sie ihm dafĂĽr dankbar war.
Er hatte es gespürt. Ihre Schwäche und ihre Angst.
Und er hatte ihr geholfen, wieder die frische, klare Nachtluft zu fĂĽhlen und zu genieĂźen.
Eine so starke Verbundenheit wie noch nie zuvor erfĂĽllte sie.

Sie hatte die Augen geschlossen. Atmete tief ein und wieder aus.
Er beobachtete ihren Hals, der im fahlen Mondlicht elfenbeinfarben erschien. Der Puls an ihrer Schläfe wurde gemächlicher.
“Hermine”, flüsterte er sanft.
Sie sah zu ihm auf.
“Lass uns hier eine Rast einlegen.”
Gemeinsam setzten sie sich unter eine riesige, alte Eiche, die zusammen keine neun Mann umfassen konnte.
Harry lehnte seinen Rücken an den mächtigen Stamm und sie tat es ihm gleich.
“Harry?”, durchbrach sie die Stille.
“Hm?”
“Weißt du, ich möchte, wenn all das vollbracht ist, meine Eltern aus Australien zurückholen. Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen.”
Noch immer hielten sich ihre Hände.
“Ich kann mir vorstellen, wie einsam du dich fühlen musst ohne sie. Wenn es dir nichts ausmacht, dann möchte ich dich gerne begleiten.”
Sie blickte in den Sternenhimmel, doch er erkannte ihre Ăśberraschung.
“Das würdest du wirklich tun?”
Die Worte kamen wie ein Schmetterlingshauch ĂĽber ihre Lippen.
Er schluckte hart.
“Für dich würde ich alles tun.”
Sie glaubte ihm das.
Bisher hatte er alles, worum sie gebeten hatte, getan, wenn es ihm möglich gewesen war.
“Ich will ihnen die Wahrheit erzählen, nachdem ich ihre Gedächtnisse wieder geändert habe.”
Er schwieg, weil er wusste, dass sie etwas erzählte, was sie lange Zeit in sich verschlossen hatte.
“Und ich habe schreckliche Angst, dass sie mich dann nicht mehr lieben, weil ich etwas so furchtbares getan habe…”
Sie schluchzte auf und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
“So schreckliche Angst…”
“Hermine, sieh mich bitte an.”
Er musste nachhelfen, damit sie es tat.
Vorsichtig hob er ihr Kinn mit einer Hand an und drehte es so, dass sie ihn ansehen musste.
“Warum sollten sie dich nicht mehr lieben?”, fragte er warm.
“Weil ich diese schreckliche Sache getan habe.”
Sie wollte ihr Gesicht wieder vor ihm verbergen, damit er ihre Verletzlichkeit und ihren Schmerz nicht sah, doch er lieĂź es nicht zu.
“Das zu verstecken, ist bereits zu spät, Hermine. Ich kenne alles an dir. Auch deinen Schmerz. Auch wenn du denkst, dass ihn niemand sieht. Ich sehe ihn.”
Ihre Tränen trafen auf seine Haut.
“Wie könnte man dich nicht lieben, Hermine!? Das ist unmöglich.”
Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen und nicht das erste Mal sah er auf diese herab und wünschte sich, sie zu küssen.
Wäre es verkehrt, wenn er es einfach tat?
Ein freundschaftlicher Kuss, um ihr zu zeigen, dass er fĂĽr sie da war und alles mit ihr gemeinsam durchstehen wĂĽrde!
Wäre es wirklich so falsch, sie zu küssen, weil er ihr Hoffnung schenken wollte?
Er wusste es nicht.
Er wusste nur, dass die Sehnsucht, es zu tun, übermächtig war.
“Es gibt sicher viele Menschen, die mich nicht lie…”
“Schh, diese Menschen kennen dich nicht und außerdem sind sie nicht hier. Nur ich, der dich…”, er brach ab.
Hatte er das wirklich beinahe sagen wollen?
Seine Sinne spielten zurĂĽck.
Schwammen ihre Augen wirklich so sehr in Tränen, dass das Glänzen in ihnen nur ein Spiegelbild des Mondes war oder glänzten sie so, weil sie diese Worte hatte hören wollen?
“Harry, bitte…”
Wäre es so falsch, sich herabzubeugen und ihren Geschmack mit seinen Lippen zu empfangen?
Würde sie sehnsuchtsvoll aufseufzen? Sich an ihn drängen und ihre zarten, weichen Finger in seinem Haarschopf versenken?
Gott, schon wieder prickelte es in seinem Inneren.

“Tu es”, dachte sie, “bitte tu es. Ich will es so sehr.”
Er zögerte noch immer und sie war nahe dran, ihn einfach zu sich heranzuziehen und es selbst zu tun. Aber sie konnte nicht. Er hielt ihr Kinn weiterhin fest und starrte auf ihre Lippen.

“Hermine…”
Er konnte es tun, das wusste er.
Und er wollte es auch aber war er dazu in der Lage?

Warum versuchte er es nicht einfach?
Warum senkte er nicht einfach den Kopf, um sie zu berĂĽhren.
“Harry”, flüsterte sie.

“Tu es”, dachte er. Und das kleine Stimmchen in seinem Herzen feuerte ihn an, sich das zu nehmen, was er besitzen wollte.
Vorsichtig neigte er den Kopf und sah ihr in die Augen.
Er spĂĽrte, dass sie aufgewĂĽhlt war. Aber auch, dass hinter dieser Maske ein wahnsinniges GefĂĽhl darauf wartete, auszubrechen.
“Ich werde dich…”, wisperte er und seine Stimme versagte, als er sich herablehnte.

“Ja”, schrie ihr Herz, “ja, ja, ja!”
Und sie kam ihm entgegen, immer darauf bedacht, seinen Blick gefesselt zu halten.

Die Luft um sie herum flimmerte und knisterte.
Eine solche Anspannung wie diese, hatten sie noch nie erlebt.
Während er ihr immer näher kam, verdeckte eine Wolke den Mond und sie wurden in dämmriges Licht gehüllt.
Auf einmal war es ihm, als erstrahle sie die Nacht.
“Ich…”, setzte sie an, doch er stoppte sie.
“Schh, still jetzt.”
Kurz bevor sich ihre Lippen trafen, hielt er inne.
So leicht war es also, eine BrĂĽcke ĂĽber Mauern zu schlagen, die sie in ihren sieben Jahren Freundschaft nicht gewagt hatten, zu ĂĽberwinden.
Ihre groĂźen, runden Augen ruhten auf ihm und er spĂĽrte ihren Atem im Gesicht.
Jetzt war der Augenblick gekommen.
Alles in ihm jubilierte und er konnte nicht anders, als zu lächeln, während er seine Lippen auf ihre drückte und ihr den ersten, süßen Kuss raubte.

Hermine glaubte zu vergehen.
Er kĂĽsste sie. Er kĂĽsste sie. Er kĂĽsste sie!
Und er war so warm und zart und… Es war nicht in Worte zu fassen, was sie gerade fühlte.
Nur, dass sie ihm dankbar war, dass er sie die heutige Nacht aus dem Schloss gefĂĽhrt und ihr diese Sekunden des GlĂĽcks und der Unbeschwertheit gegeben hatte.

Als sie sich wieder voneinander lösten, waren beide völlig außer Atem.
“Das wollte ich schon so lange”, wisperte er.
Und sie zog ihn an seinem Hemdkragen zurĂĽck zu sich und kĂĽsste ihn erneut.
Und dieser Kuss war voller Liebe und Hoffnung und Zuneigung und Vertrauen. Und, in gewisser Weise, auch voller Freundschaft, denn das war es ja, was sie all die Zeit ĂĽber fĂĽreinander empfunden hatten.
Bis, ja, bis sich das verändert hatte.
Bis heute. Bis heute Nacht.

“Hermine, lass uns gemeinsam die Zeit überstehen, die wir in Hogwarts gefangen sind.”
“Gerne, Harry. Solange du mich so küsst, wie gerade eben, will ich ewig bei dir bleiben.”
Und sie lachten, während der Mond hinter der Wolke hervortrat und die Welt erneut in sein mattes, silbernes Licht tauchte.

***

Danke.
hel
eure Lily


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck