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Fanfiction

One Year in Ginny's Life - Im Geiste des Unnennbaren

von Tonks21

Danke für die vielen Kommis. Und weiter geht's:

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Harry blieb die nächsten Tage noch im Bett. Er zeterte herum, beschwerte sich und wollte aufstehen. Nur dank Lupin ruhte sich Harry noch aus. Ginny fand die Beziehung zwischen ihrem Freund und den Dursleys sehr komisch. Sie hatte gewusst, dass die Beziehung alles andere als gut war, aber so schlecht hätte sie sie nicht erwartet. Als Harry endlich wieder aufgewacht war, stürmten die Dursleys nicht zu ihm hin, wie die anderen in ihrem Versteck es taten. Nein! Sie verzogen keine Miene, sprachen nicht mit Harry oder machten auf irgendeine andere Art und Weise deutlich, dass sie ihn vermisst hatten.
Ginny fand es schwer, den Abstand zu halten, den sie Harry versprochen hatte. Sie wollte am liebsten die ganze Zeit bei ihm sein, ihn umarmen und seine Nähe spüren, doch sie wusste, dass das nicht möglich war. Sie war eifersüchtig auf Ron und Hermine, die kaum von Harrys Bett wichen und mit ihm planten. Doch obwohl die Hütte nicht gerade sehr groß war, wusste keiner genau, wie ihre Planung aussah. Sie schafften es irgendwie zu reden, ohne das Umstehende mithören konnten.
Nach fünf Tagen stand Harry wieder auf eigenen Beinen, ohne das Lupin es verhindern konnte.
„Du bist ein sturer Bock“, grummelte Lupin ihn an, als Harry aus dem Bett kletterte.
„Du auch. Ich hätte schon längst wieder aufstehen können und das weißt du auch! Du kannst nicht verhindern, dass wir wieder aufbrechen, Moony.“
Ginny sah die beiden an, wie die meisten in der Hütte. Sie wusste nicht, warum Harry Lupin Moony genannt hatte. Normalerweise nannte er ihn doch Remus!
Aber irgendwie schien dieser Kosename Lupin zu besänftigen. Er sah Harry plötzlich mit einem ganz anderen Gesichtsausdruck an.
„Ich weiß ja, dass du die Gefahr liebst, aber sei vorsichtig. Es wäre mir lieber, du würdest hier bleiben.“
„Wir werden noch eine Woche bleiben, dann bin ich ausgeruht genug und wir können wieder losgehen.“
Ginnys Herz hüpfte los. Eine Woche? Sie hatte gedacht, dass Harry spätestens übermorgen wieder aufbrechen würde. Sie glaubte nicht eine Sekunde daran, dass Harry dies nur machte, um sich zu erholen. Sie hatten irgendetwas vor, mussten noch irgendetwas erledigen oder so. Die Ausruhnummer nahm sie den Dreien nicht ab.
Die nächsten Tage vergingen und Ginny verbrachte viel Zeit mit Tonks, die sich kaum noch bewegen konnte, so dick war ihr Bauch. Ginny war sich sicher, dass sie in den nächsten Tagen ihr Kind bekommen würde. Wartete Harry deswegen noch? Aber was, wenn es länger dauerte als eine Woche? Harry würde doch nicht seine Zeit verschwenden, nur um Lupins Kind zu sehen?
Es wurde kalt in der Hütte. Abwechselnd gingen sie Holz von draußen holen. Ginny war heute an der Reihe. Ron und Hermine waren nicht da, sie waren irgendwo draußen, Lupin und Tonks saßen in einer Ecke und bewunderten Tonks mächtigen Bauch. Auch die Dursleys hockten zusammen. Hestia und Dädalus spielten Schach. Nur Harry saß alleine in einer Ecke und las. Seine freie, rechte Hand strich über seine Narbe. Seine Stirn lag in kleinen Falten.
Jetzt, wo Ron und Hermine nicht da waren, würde es ungefährlich sein, zu Harry zu gehen. Er sah von einem dicken Buch mit dem Namen: „Schwarze Magie – wie rette ich mich?“ auf, als sie näher kam.
„Ginny!“ Er klappte das Buch zu und durchsuchte hektisch mit den Augen den Raum nach Ron und Hermine. Seine Angst machte Ginny traurig. Sie wollte ihn nicht so sehen. Sie wollte ihren Harry aus Hogwarts wiederhaben. Als er sie nicht fand, entspannte er sich.
Sie setzte sich zu ihm und kuschelte sich an ihn. Lupin, Tonks, Hestia, Dädalus und die Dursleys sahen herüber. Ginny war es etwas peinlich, doch Harry schien diese Tatsache nicht zu stören. Er strich mit seiner Hand durch ihr Haar und küsste sie dann. Als sie sich aus dem Kuss lösten, sah Ginny die erstaunten Gesichter der Dursleys. Wie konnte Harry so etwas ignorieren? Lupin grinste verhalten und Tonks zwinkerte ihr zu.
Als könnte Harry Ginnys Gedanken lesen, sagte er: „Die wenigen Momente, die ich mit dir habe, lasse ich mir nicht durch andere vermiesen.“ Sie fand es absurd. Normalerweise war Harry immer der Schüchternere gewesen.
„Was macht deine Verletzung?“ fragte Ginny und strich über sein T-Shirt. Sie spürte kaum die dünnen Narben, die dank Snapes Hilfe nur zurückbleiben würden.
„Gut, gut“, sagte er schnell und küsste sie erneut. Ginny freute sich, dass er so stürmisch war. Wenn Ron und Hermine da waren, versuchte er sogar den Augenkontakt mit ihr zu vermeiden.
Als er Luft holte, flüsterte Ginny: „Was, wenn sie reinkommen?“ Jetzt, wo er seine Angst vor Entdeckung über Bord schmiss, hatte Ginny ein mulmiges Gefühl. Irgendjemand musste doch Verantwortung übernehmen!
„Die sind in letzter Zeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt“, hauchte Harry zurück, küsste sie erneut und flüsterte, „außerdem bin ich weg, wenn sie kommen.“ Ginny war sich nicht sicher, was er mit diesen beiden Aussagen meinte, doch es interessierte sie auch gar nicht mehr, als er anfing ihr Gesicht, ihr Ohr und ihren Hals zu küssen. Er zog sie noch enger an sich. Ginny war sich sicher, wenn sie alleine wären, dann würden sie noch mehr tun, als sich nur zu küssen.
Nach viel zu kurzer Zeit hörte Ginny die Tür knarren und Ron und Hermine kamen lachend herein. Alle sahen erschrocken auf. Harry, der immer noch Ginny küsste, ließ schnell von ihr ab. Doch die Tatsache, dass sie so nah beieinander saßen, würde Ron und Hermine alles sagen. Ginny spürte einen Windhauch an ihrem Gesicht.
Ron und Hermine sahen sich skeptisch im Raum um.
„Was ist los?“ fragte Ron. Ginny wurde rot. Jetzt war doch alles aufgeflogen. Das, was Harry unbedingt hatte verhindern wollen. Er würde sich jetzt wieder lautstark von ihr trennen und sie musste mitspielen, damit sein Plan gegenüber Voldemort aufging.
Doch Ron und Hermine standen immer noch an der Tür und musterten die Zauberer misstrauisch.
„Nichts, nichts“, sagte Lupin schnell und begann ein Gespräch mit Tonks. Auch Dädalus und Hestia spielten schnell weiter. „Wir haben uns nur gewundert, was ihr so lange da draußen gemacht habt?“
Die Wangen von Ron und Hermine, durch den Wind eh schon gerötet, wurden jetzt noch eine Spur dunkler. „Äh, nichts. Nur mal die Gegend angeschaut“, erwiderte Ron und Hermine nickte bestätigend. „Ähm, ja, wo ist Harry?“
Stutzig sah Ginny von ihrem Bruder zu Harry neben sich. Konnte er denn nicht sehen, dass ...? Aber da war gar kein Harry mehr...
Suchend sah sie sich im Raum um. Nirgendwo war eine Spur von Harry zu sehen.
„Sucht ihr mich?“ fragte eine Stimme. Ginny drehte sich um und sah Harry aus dem Badezimmer kommen. Er wischte sich seine nassen Hände an der Hose ab. „Wusste nicht, dass ihr mich vermisst...“
Ohne Ginny eines Blickes zu würdigen, ging er auf Ron und Hermine zu, die schon wieder peinlich berührt wirkten.
„Harry, du weißt, wir ... du ...“, sagte Hermine schnell und fasste ihn an die Schulter.
„Das war ein Scherz, Hermine. Mach dir keine Gedanken.“
Ginny verstand diese ganze Szene nicht. Doch das war nicht verwunderlich. Sie verstand kaum ein Gespräch zwischen den dreien. Wie auch? Bei vielen Gesprächen fehlte ihr nötiges Hintergrundwissen und bei wieder anderen Gesprächen konnte die Drei sich unterhalten, auch wenn sie einiges nur zu denken schienen... Wer sollte da schon mitkommen?
Die drei setzten sich zusammen auf Rons Bett, während Ginny sich das Buch genauer ansah, dass Harry gelesen hatte. Konnte man sich überhaupt vor schwarzer Magie retten? Sie schlug die erste Seite auf und begann das Vorwort zu lesen.
„Die schwarze Magie – Magie der Bösen. Ja, das assoziiert der Zauberer mit diesem Zweig der Magie. Die meisten schwarzmagischen Praktiken werden jedoch erst durch ihre Anwendung schwarzmagisch. Sehe man sich den Avada-Cedavra-Fluch an: Giftgrün – der Fluch der Bösen? Kann ein Fluch Böse sein, wenn er von Auroren angewendet werden darf? Außerdem sorgt er dafür, dass wir unser Fleisch bekommen ohne das die Tiere wie bei Muggelschlachtmethoden zu leiden hätten. Ist das böse? Wohl kaum. So auch der Crucia-“
„Ginny!“ Ginny schrak zusammen. „Warum liest du das? So was ist nichts für Mädchen!“
Ron, der zu ihr herüber gekommen war, schnappte ihr das Buch aus der Hand. Ginny streckte ihm die Zunge heraus. Als sie gerade zu einer Bemerkung ansetzen wollte, hörte sie Harry, der kurz aufstöhnte. Seine Hände waren auf seine Narbe gepresst. Er lag auf dem Bett. Oh nein! Hatte er einen Rückfall? In Sekundenschnelle war Ron wieder bei seinem besten Freund und hielt Hermine zurück, die Harry anfassen wollte.
„Er hat gesagt, wir sollen ihm Zeit geben. Wir brauchen die Infos, Hermine!“
Hermines Hände verharrten unschlüssig in der Luft und Ron drückte sie vorsichtig wieder in ihren Schoss zurück.
„Ihm wird es gleich wieder schlecht gehen und außerdem wird Er es irgendwann bemerken!“
„Das Risiko müssen wir eingehen.“
„Er ist noch zu schwach, Ron.“ Hermine zog die Augenbrauen zusammen.
„Quatsch. Es geht ihm soweit ganz gut, Hermine!“
Lupin eilte auf das Bett zu. „Was ist los?“ und auch Ginny löste sich aus ihrer Starre und wollte zu Harry eilen, der sich in wilden Krämpfen über das Bett rollte, doch Hestia fasste sie an der Schulter.
„Lass es nicht wegen so was auffliegen. Ron und Hermine scheinen zu wissen, was mit ihm los ist. Warte ab.“
Sie führte Ginny zu einem Stuhl neben Tonks.
„Was hat er nur?“ Ginnys rechtes Bein zitterte nervös.
„Was hat er?“ fragte nun auch Lupin die Beiden, während Harry sich weiter auf dem Bett wild stöhnend hin und her rollte.
„Lass uns ihn wecken, Ron. Los.“ Hermine ignorierte Lupin und raunte nur Ron wütend zu.
„Noch zwei Minuten.“
„Ron“, Hermines Stimme wurde nach kurzem Warten noch dringlicher. „Lass uns ihn wieder zu uns holen.“
„Was ist mit ihm los?“ fragte Lupin wieder.
„Bestimmt ist alles okay“, sagte Tonks und drückte Ginnys Bein, das immer schneller zu zittern begann, sanft auf den Boden.
Harry schrie auf. Ein Schmerzensschrei, der Ginny ins Mark fuhr. Noch nie hatte sie Harry so schreien gehört. Sie hatte ihn schon fröhlich, überglücklich, traurig, niedergeschlagen, verzweifelt, sauer, rasend, müde, verschlagen... gesehen, doch noch nie so schreiend.
„Ron“, rief Hermine. Ron konnte gerade noch Harrys Arm packen, bevor dieser in seiner wilden Wälzerei vom Bett gerutscht und auf dem Boden aufgeschlagen wäre.
Ron schien endlich einzusehen, dass es an der Zeit war, die Sache zu beenden. Harry schrie erneut und Ginnys Herz schien zu bersten. Hestia hielt ihren Arm fest, weil Ginny gar nicht merkte, dass sie sich erhoben hatte.
Ron begann ihn zu schütteln. „Harry, Harry.“ Dann schlug er Harry ins Gesicht. Ginny zuckte erschrocken zusammen. Doch Harrys Körper erschlaffte für einen Moment, dann riss er die Augen auf. Als wüssten Beide – Ron und Hermine – genau, was passiert, sprangen sie zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn Harry lehnte sich zur Seite und erbrach sich auf den Fußboden. Schwer atmend, schweißüberströmt (sein T-Shirt klebte am Oberkörper) und die Hände auf seine Narbe gedrückt, krümmte er sich japsend zusammen.
Hermine legte ihm die Arme auf den gewölbten, nassen Rücken und klopfte ihn leicht.
„Atmen, Harry. Atmen.“
Ron schwang seinen Zauberstab und mit einem Wisch war das Erbrochene verschwunden.
Harry japste. Sein Rücken hob und senkte sich schnell, als hätte er gerade einen Marathon hinter sich gebracht und wäre diesen im schnellsten Tempo gelaufen.
„Harry, beruhige dich. Es ist vorbei.“ Über seinen Rücken hinweg, sagte Hermine zu Ron: „Wir haben zu lange gewartet, Ronald. Er ist völlig fertig.“
„Er wollte, dass wir sogar so lange warten, bis er selbst aufwacht“, verteidigte sich Ron.
Harry hob eine Hand, um seine Freunde zum Schweigen zu bringen. Die Hand zitterte wie verrückt in der Luft. Hestia packte Ginny fester und drückte sie zurück auf ihren Stuhl. Hermine ging ins Badezimmer und kam mit einem feuchten Waschlappen zurück. Sie wischte Harry über den Nacken. Dankbar ergriff er das feuchte Tuch und wischte sich auch das Gesicht ab.
„Geht es wieder?“ erkundigte sich Ron vorsichtig.
Harry nickte kurz. „Was hast du gesehen?“
Lupin stand immer noch unschlüssig vor Rons Bett.
„Ich ... ich habe Menschen umgebracht. Ein kleines Mädchen. Es hat mich angebettelt, weiterzuleben, doch ihre Mutter, sie hat mich verraten. Sie wollte keine Todesserin mehr sein, nur wegen ihres Kindes, und ist ausgestiegen. Doch als Todesser kann man nicht aussteigen. Todesser – ein Leben lang. Ich habe die Kleine gefoltert, vor den Augen ihrer Mutter und sie dann getötet. Der Sohn lebt noch. Er ist schon älter und magisch ziemlich clever. Er ist das Druckmittel, damit die Mutter weiter Gefolgschaft schwört. Bellatrix passt auf ihn auf. Sie mag ihn. Sie hat Langeweile. Ich hab ihn ihr gegeben. Soll sie doch auf ihn aufpassen. Ich werde eh Beide umbringen, doch erst brauch ich die Mutter noch.“
„Was redet er?“ unterbrach Lupin. Ron und Hermine hoben die Hand und zischten „Shh!“
„Was noch, Harry?“ fragte Hermine sanft.
Harrys Hände waren immer noch auf seine Stirn gepresst und in dieser monotonen Stimme, in der er gerade schon über Folter und Mord gesprochen hatte, fuhr er fort: „Bellatrix zweifelt weiterhin an Snape. Ich sage, sie soll nicht zweifeln. Er ist der Treueste meiner Todesser, doch Bellatrix zweifelt weiter. Sie sagt, sie zweifle nicht mehr, doch ich seh es in ihren Augen. Ja, Bella kann lügen. Immerhin hat sie von mir gelernt, aber Bella kann nicht mich, ihren Herren, anlügen. Sie darf nicht an mir zweifeln! Wenn das so weitergeht, werde ich ihr eine Lektion erteilen müssen. Doch wenn sie sich bewährt, darf sie beim Endspiel dabei sein. Ich nehme Potter. Wir haben noch Rechnungen offen, doch sie könnte einen seiner kleinen Freunde haben. Doch sie will Potter. Will ihn Foltern. Mürbe machen, bevor ich ihn erledige. Doch den Spaß gönne ich ihr nicht. Er gehört mir. Nagini wird sich danach um ihn kümmern, aber davon wird er nichts mehr mitbekommen. Dann ist er schon tot.“
Hermine und Ron tauschten rasche Blicke. „Noch etwas, Harry?“ fragte Hermine leise.
„Ja“, nuschelte Harry. „Werde Snape besuchen. In zwei Wochen. Vielleicht hat er schon wieder neue Informationen in den Gedanken der Schüler gelesen. Muss mit ihm über diesen Longbottom sprechen. Er wird zu aufmüpfig. Vielleicht sollte er beseitigt werden. Ach und“, Harry rieb sich mit der linken flachen Hand über die Narbe, „Draco. Ich muss Draco eine Lektion erteilen. Er schwankt in seiner Treue. Schwankt zu sehr. Vielleicht wird er überlaufen. Das muss ich verhindern und wenn ich ihn töte.“
Ginny hatte, wie auch alle anderen im Raum, die Hände vor den Mund geschlagen und starrte einfach nur entsetzt. Harry sah auf. Seine Augen wirkten leer und erschöpft, doch seine Stimme eine Spur stärker. Nur einen kurzen Moment flackerte sein Blick zu ihr hinüber, dann murmelte er: „Ich muss mich hinlegen. Nur kurz ausruhen.“ Er sah Ron und Hermine an. „Er hat nicht DARÜBER nachgedacht. Kein einziges Mal.“
Beide nickten. Harry stellte vorsichtig die Beine auf den Boden. Ron packte Harry unter die Achsel und auch Lupin fasste zu, als Harrys Beine durch den Bodenkontakt drohten, nachzugeben. Sie bugsierten ihn zu seinem Bett. Harry, der immer noch keuchte, drückte sich die Hände auf den Kopf und drehte sich weg von den Beobachtern. Es war ihm peinlich. Seine Schwäche. Er wollte nicht, dass alle es sahen. Ron entfernte sich und auch Lupin folgte. Alle gingen zum Tisch und setzten sich.
„Was war los?“ wiederholte Lupin, leiser jetzt, als wolle er nicht, dass Harry gestört würde. Ginny kam es vor, als sagte er es schon zum einhundertsten Mal. Doch diesmal bekam er endlich eine Antwort.
„Harry ist in den Geist von Du-weißt-schon-wen eingedrungen“, erklärte Ron leise.
„Wie das?“ fragte Dädalus.
„Wenn die Gedanken des Unnennbaren aufgewühlt sind, wird Harry manchmal in sein Bewusstsein mit hineingezogen“, versuchte Hermine zu veranschaulichen.
„Und dann gerade Harrys Bericht“, meinte Lupin entsetzt, „es hörte sich an, als sei Harry immer noch Ihr-wisst-schon-wer.“
Hermine drehte sich kurz zu Harry um, der ihnen immer noch den Rücken zugekehrt hatte, dann senkte sie die Stimme noch mehr und flüsterte: „Er schreit immer so, weil er es nicht mit ansehen kann. Bei diesen Sachen steckt er immer in dem Körper des Unnennbaren und führt seine Handlungen aus. Er und der Unnennbare sind ein und dieselbe Person. Harry kommt nicht damit klar, dass er die Taten, wie zum Beispiel das Foltern des kleinen Mädchens, nicht verhindern kann. Wenn er wach wird, ist er noch so tief in dem Geschehen drin und fühlt sich dafür verantwortlich, dass er in der Ich-Form redet. Außerdem muss er so nicht so stark über die Sachen nachdenken, sondern gibt sie einfach wieder. Das fällt ihm leichter.“
Alle schwiegen. Es war nur noch Harrys rasselndes Atmen zu hören.


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Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
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