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Fanfiction

Der Sonne entgegen - Der Sonne entgegen

von Cute_Lily

Diese Geschichte widme ich blutroterose und angelfly04! Danke für eure treuen und beherzten Kommentare. Ihr seid wahrlich die Besten!
;-*

Ps: @angelfly04: Für dein leckeres Eis kann ich dich nicht entschädigen, obwohl ich dich auch einladen würde. Hoffe, die Widmung ist Entschädigung genug^^


Los:

Was tat man, wenn die eigene Welt in Tausende Teile zerbrach?

Mit leisen, ungesehenen Schritten verließ er das stille Schloss.
Die Nacht war tieffinster, feucht und kalt.
Wohin er sah, war Dunkelheit. Schreckliche, Angsteinflößende Dunkelheit.
Er konnte nur atmen und das Ziepen in der Brust ignorieren.
Das Bewusstsein war groß und weit und er glaubte nicht, dass sich das noch ändern würde bis…, bis zum Ende.
Seine Hände krampften sich um das Buch, dass er ihr entwendet hatte, als sie nicht darauf geachtet hatte.
Es war sein einziger Begleiter in dieser trostlosen Nacht.
Seine einzige Chance, das Wissen um sein Befinden zu zerstreuen. Wie Sandkörner im Wind.
Mechanisch setzte sein Körper den Weg fort. Seine Gedanken indes verweilten an einem anderen Ort. An jenem, an dem sie gerade seelenruhig schlief und nichts von dem ahnte, was außerhalb der breiten, sicheren Schlossmauern geschah.
Er sah sie so deutlich vor sich, wie die Maserung des Mondes.
Ihre rechte Hand lag auf ihrem Brustkorb, fast so, als wolle sie ihr Herz schützen.
Manchmal, wenn sie auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum einschlief, setzte er sich ihr gegenüber und beobachtete sie.
Sorgte dafür, dass sie niemand störte.
Sie war ein Engel, wenn sie schlief. Ihre Gesichtszüge wirkten so entspannt wie sonst nie.
Manchmal liebte er es, den sanften Schwung ihrer Wimpern zu betrachten, der ihre Augen verbarg. Augen voller Weisheit und einem Ausdruck, bei dem er sich sicher und geborgen fühlte.

Was tat man, wenn die einzige Sache, die man liebte, niemals zu einem gehören konnte?

Sie war etwas Außergewöhnliches. Ein Rohdiamant unter all dem unnützen Eisen.
Oh ja, sie war wie ein Rohdiamant. Ungeschliffen und dennoch… irgendwie brillant. Nein, mehr fesselnd. Schöner als er es je für möglich gehalten hatte.
Unerschrocken im Angesicht von Not und Elend.
Bereit, mehr zu geben, als sie konnte. Sie verlangte sich alles ab, um den Menschen ihr Licht zu schenken.
Dasselbe Licht, das in seinem Herzen eine warme Liebe entfacht hatte.
Dieselbe Wärme, die ihn in einsamen Nächten wie diesen verbrannte.
Genauso leise, wie er das Schloss verlassen hatte, wandelte er nun auf dem dunklen Pfad.
Wohin er ging? Das wusste niemand. Nicht einmal er selbst. Es zog ihn immerzu woanders hin. Nie setzte er sich an einem Ort zweimal zur Ruhe, um zu lesen.
Die weite, hügelige Wiese lag im schwachen Nebeldunst da, wie ein Jungfrau, die die erste Berührung des Mannes ersehnte, der ihr Herz erobert hatte.
Ob sie wohl auch einmal die Kälte und Stille einer solchen Herbstnacht aufsuchte, sich selbst zu finden?
So wie er es jeden Abend seit Beginn des Herbstes getan hatte?
Vor ihm erstreckte sich der an das Schloss grenzende Wald. Fünfmann hohe Bäume, deren Stämme nicht von derselben Anzahl an Männern zusammen umfasst werden konnte.
Die Äste in den Wipfeln waren dicker als ein Bein und boten viel Platz für Laub und Getier, weshalb der Wald im Sommer so undurchdringlich erschien.
Jetzt, da die erkahlenden Bäume lichter waren, drang das kalte Licht des Mondes auf den Boden und erhellte seinen Weg.

Was tat man, wenn die eigene Seele immerzu rastlos umherirrte, auf der Suche nach…, keine Ahnung was?

Als er die erste Front Bäume erreichte, pfiff ihm ein harter, unbarmherziger Wind entgegen, der ihm das Blut in den Adern zu Eis erstarren ließ.
Seine Gedanken wanderten erneut zu ihr.
Ob sie wohl träumte und dabei dieses angenehme Lächeln lächelte, das ihn immer an heißen Honig auf Toasts denken ließ?
Vermutlich tat sie das, träumen, von herrlichen Sonnentagen ohne Blutvergießen. An einen Ort, an dem aus den Springbrunnen Blumen auf glückliche Menschen herabrieselten. Wo es bedingungslose, unendliche Liebe gab.
Prickelnde Haut erinnerte ihn daran, dass es bitterkalt war und dass er absichtlich keinen Mantel mitgenommen hatte, um die Kälte zu fühlen.
Er musste wissen, dass er noch fühlen konnte. Er musste wissen, ob es immer noch etwas gab, das seinen Schmerz eindämmte.
Es war nicht unbedingt körperlicher Schmerz. Mehr… geistig. Herzlich bedingt.
Irgendwann gab er es auf, sich durch den Wind zu kämpfen.
Er setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm.
Für eine Weile blieb er einfach ruhig sitzen, obwohl in ihm ein ähnlicher Sturm kämpfte, wie der draußen.
Aus dem Dickicht eines Busches erhaschte er rote, glühende Augen, die ihn anstarrten. Es gab also auch Geschöpfe, die wie er nachts heraus mussten, weil es die einzige, wahre Zeit war.
Auch hier, inmitten von Wald, herrschte ein Nebel, der sich auf Gemüt und Sinne legte, sie betäubte und gähnende Leere hinterließ.

Was tat man, wenn die Zeit des Lebens in Stein gemeißelt? Wenn sie vorherbestimmt war und dir das Einzige verwehrte, was dein befristetes Leben hoffnungsvoll gemacht hätte?

Sie konnte nicht ahnen, was er fühlte. Sie durfte es nicht.
Es würde alles ruinieren, was er aufgebaut hatte. Seine Gefühle für sie spielten keine Rolle.
Er hatte von Anfang an gewusst, bis wohin sein Leben fortgesetzt werden konnte und deshalb sorgfältig dafür gesorgt, dass sie sich nicht in ihn verliebte.
Es bräche ihr das Herz, von seinem Schicksal zu erfahren.
Sie würde alles tun, um ihm beizustehen und das konnte er nicht zulassen.
Er würde sterben. Sein Licht würde verwelken wie eine Blume. Unweigerlich.
Dies zu akzeptieren war wahrlich nicht einfach gewesen und es hatte ihn viele Tränen und Flüche gekostet, bevor er sich den Ernst der Lage eingestehen konnte.
Nun wusste er um die Notwendigkeit seines Kampfes. Er musste sterben, um ihr, um allen Frieden zu schenken.
Allein deshalb vergaß er, dass er das Leben liebte und nicht in so jungen Jahren ableben wollte.
Gewiss, den Tod richtig zu handhaben, fiel jedem schwer und doch musste man sich irgendwann fügen.
Er wusste es. Wie sonst niemand.
Seine innere Stimme flüsterte zu ihm. Jede Nacht ein wenig lauter, sodass er die Rufe nicht ignorieren konnte.
Bald würde das Schicksal zuschlagen.
Und er wollte die restliche Zeit, die ihm noch blieb, damit verbringen, sich an ihren Worten zu ergötzen.
Sachte strich er über den ledernen Einband.
Sein ganzes Herz hing an diesem Buch. Diese Tatsache entlockte ihm ein kleines, längst verlorenes Lächeln.
Ihm war an einem Buch gelegen. An einem Buch! Ihm, wo sie es doch für gewöhnlich war, die dies zu tun pflegte.
Vorsichtig, als öffne er einen Schatz, klappte er den Deckel auf.
Der Titel und deren Widmung sprang ihm ins Auge. Es war immer das Erste, was er las, wenn er das Buch aufschlug.
“Des Herzen Begehren - für all jene, die mir ihr Licht anvertrauten. Ich gewähre euch einen Einblick in das meine.”
Ihm wurde schwarz vor Augen, als er zur Seite blickte, um nicht weiterlesen zu müssen.
“In stillem Gedenken an die Freundschaft eines Jungen, der mein Leben bereicherte. Des Lichtes Leuchtkraft hängt immer von dem Herzen ab, das ohne Zögern Liebe und Hoffnung in die Welt entsendet. Danke, Harry.”
Er wimmerte ergreifend.
Wie konnte sie ihm das nur antun?
Es sollte sein Weihnachtsgeschenk werden. Zu diesem Weihnachten, das er wahrscheinlich gar nicht mehr erleben würde.
Als er mitbekommen hatte, dass sie für ihn schrieb, hatte er keinen Augenblick mehr warten können.
Die erste Möglichkeit nutzend, hatte er es ihr stibitzt, um die Worte zu erhaschen, die für ihn bestimmt waren.
Zwar war das Einband noch nicht fertig, die letzten Seiten waren noch unausgefüllt, aber darum scherte er sich nicht.
Die Hauptsache war, dass er lesen konnte, was ihrem Herzen entsprang.
Vorsichtig blätterte er weiter.
Er stoppte auf Seite 63. Letzte Nacht hatte er bei dieser Seite geendet.
Nun las er es noch einmal, um sich die einzelnen Zeilen ein weiteres Mal ins Gedächtnis zu rufen.

“Es ist Zeit hinauszugehen -
um sich auf dem kühlen Gras zu rekeln.
Das angenehme Quell der Lebenslust aufzuspüren
und sich an ihr zu erquicken.

Es ist Zeit hinauszugehen -
um den Duft der schönen Blumen zu atmen.
Dem Wohlklang der Drosseln andächtig zu lauschen
und sich am Himmel zu ergötzen.

Es ist Zeit hinauszugehen -
um die warme Sonne auf der Haut zu spüren.
Die leichte Briese der Glückseligkeit zu erhaschen
und in ihr aufzugehen.

Es ist Zeit hinauszugehen.
Unsere Zeit.
Nutze sie, solange der Tag noch währt.”

Erneut kehrten die Tränen zurück. Flossen ungehindert über sein Gesicht.
Unzählige Male hatte er bereits in Einsamkeit geweint. Unzählige Male und doch gewöhnte er sich nicht ans Alleinsein.
Er würde es nie.

Was tat man, wenn man nachts nicht schlafen konnte, aus Angst, ein geliebtes Gesicht nicht mehr sehen zu können, wenn man aufwachte?

“Ich wünschte, ich könnte dir all das sagen, was mein Herz seit unserer ersten Begegnung empfindet!”
Zärtlich strich er über die mit Tinte geschriebenen Worte.
Ob sie beim Verfassen dieses Gedichtes wohl etwas von seinem Schicksal geahnt hatte? Wusste sie etwas?
Er schreckte zusammen, als über ihm eine Eule laut aufschrie.
Die Nacht verblasste am Horizont. Das Pechschwarz wich einem satten Blau, das bald in ein dunkles Rot überging.
Die Sonne ging freudestrahlend auf und erhellte die Umgebung.
Aus den Erdlöchern krochen Mäuse und anderes Kleingetier. Die ersten Vögel, die, die der Heimat treu blieben, begannen zu zwitschern.
Die Natur erwachte aus dem dunklen Schlaf und waffnete sich für einen weiteren, langen Tag, der genutzt werden konnte.
“Da bist du ja endlich.”
Der Klang ihrer Stimme, gepaart mit keuchendem Atmen schlug ihm entgegen. Noch bevor sie ihn gänzlich erreicht hatte, roch er ihren unverwechselbaren Duft. So echt. Und frisch. Er war einzigartig, wie die Frau, die eine warme Hand auf seine Schulter legte.
“Ich habe mir Sorgen gemacht”, murmelte sie, drehte ihn um und zog ihn in eine Umarmung.
Er verbarg sein Gesicht in ihrem Haar. Ließ seine Hände über ihren Rücken wandern.
Sie erwiderte seine Zärtlichkeiten. Hielt ihn.
In ihren Armen sah er dem Licht der Sonne zu, wie es klarer und stärker wurde, alles verzehrte, das nicht in die Helligkeit gehörte. Und er spürte das eigene, innere Licht, das erst durch ihre Anwesenheit erwachte.
“Wir schaffen das, Harry. Vertrau mir.” Und er wusste, dass sie es wusste.

Was tat man, wenn die eigene Welt in Tausende Teile zerbrach?

Man baute Brücken.


“Danke”, flüsterte er und gemeinsam gingen sie der Sonne entgegen.

***

So, fertig. Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Lob, Kritik, Anmerkungen, Wünsche, Fragen, ich bin für alles offen. Schreibt mit bitte.
Und das Gedicht heißt übrigens: "Carpe diem". ^^


@ Forrest: Ich habe deine Nachricht erhalten und wollte dir eigentlich zurückschreiben aber dein Posteingang ist voll. Deshalb kann ich nichts zurückschicken.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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