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Fanfiction

Stehen gelassen - Allein in der Kälte

von kaherashico

19. Februar 1977
Sonnabend


Fassungslos sah sie zu, wie die dicken Flocken langsam zu Boden fielen. Mit leerem Blick starrte sie auf die weiße Schneelandschaft vor ihr und fragte sich still, wie es dazu kommen konnte. Fast vier Jahre lang hatte er sie umworben und nun das. Die junge Frau verfluchte den Tag.
In einem schwachen Moment hatte er sie wieder einmal gebeten, ja förmlich angefleht, mit ihm auszugehen. Sie hatte gehofft, er hätte sich verändert, wäre reifer geworden. Schließlich gab sie nach. Wie gesagt, ein schwacher Moment.
War es der hoffnungsvolle Glanz seiner Augen, der sie erweicht hatte? Oder die Neugier bezüglich seiner Reaktion? Sie wusste es nicht genau.

Er hatte sich diesen Treffpunkt ausgesucht. Sie hierher bestellt, nach draußen, zu dieser eisigen Jahreszeit. Erneut fühlte sie, wie die Kälte ihr erbarmungslos ins Gesicht schlug. Sie fror, ihre Füße spürte sie kaum mehr. Warum stand sie hier eigentlich noch?

Weil du dir deine Niederlage nicht eingestehen willst, antwortete eine leise Stimme in ihrem Kopf. Ärgerlich versuchte sie, solche Gedanken zu verscheuchen. Was denn für eine Niederlage? Er würde nie wissen, dass sie sich hier die Beine in den Bauch gestanden hatte. Eigentlich hatte sie es doch auch schon Sekunden später bereut, überhaupt eingewilligt zu haben sich mit ihm zu treffen. Dieses selbstgefällige Grinsen gefiel ihr nicht. Bekam er doch immer alles, was er wollte. Und nun wollte er anscheinend doch nicht. Oder er wollte sie von Anfang an bloßstellen, sie demütigen. Genau, das wird es gewesen sein. Jetzt lachte bald die ganze Schule über sie. Nicht, dass es sie kümmerte, was andere dachten. Nein, einzig und allein die Tatsache, dass er ein weiteres Mal gewinnen würde, frustrierte sie ungeheuerlich. Warum stand sie hier denn noch?

Um seinen Triumph zu vergrößern? Wer weiß, vielleicht beobachtete er sie in diesem Augenblick von irgendwo. Machte sich über ihre Naivität lustig. Sollte er doch. Ihm würde das Lachen noch früh genug vergehen, dafür sorgte sie schon. Ein Zittern ging durch ihren schmalen Körper. Es war wirklich bitterkalt. Warum zum Teufel stand sie dann immer noch hier?

Hoffte sie ernsthaft, dass er noch kommen würde? Um ehrlich zu sein hatte sie mit allem gerechnet. Dass er ungeduldig und überpünktlich auf sie wartete. Dass er sich noch schlimmer als sonst benahm, nur um sie zu beeindrucken. Dass er sie selbstgefällig jedem als seine neuste Eroberung präsentierte. Dass er am Boden zerstört wäre, wenn sie ihm schließlich mitteilte, dass es eine einmalige Sache war, ein Versehen. Mit allem hatte sie gerechnet, nur damit nicht. Sie, hier draußen in der Kälte, stehen gelassen. Von ihm. Ausgerechnet von ihm. Von demjenigen, der sich jahrelang lächerlich gemacht hatte, nur um diese Verabredung zu ergattern. Und jetzt hielt er es nicht für nötig zu erscheinen.
Gedankenverloren betrachtete sie wieder die weißen Flocken, die um sie herumtanzten. Sie sollte gehen. Vergessen, dass sie überhaupt gekommen war. Seufzend schloss sie ihre Augen. Nahm nichts wahr außer dem Schnee, der sich sanft auf ihrem Gesicht absetzte. Sie verlor sich völlig in dem Moment. Die Zeit, das Warten, die Kälte; alles wurde zweitrangig. Dann spürte sie auf einmal eine Hand, die ihr schon fast zärtlich über die Wange fuhr. Überrascht öffnete sie ihre Augen – und traf auf ein paar haselnussbraune hinter einer leicht beschlagenen Brille.
Verstört wich sie ein paar Schritte zurück, entzog sich der warmen Hand. Mandelförmige Augen funkelten ihn vorwurfsvoll an.

„Evans, ich…es tut mir leid“, murmelte er undeutlich.

Entschuldigungen jeglicher Art gehörten nicht unbedingt zu seinen Stärken.

„So, es tut dir also leid“, fauchte sie böse. „Mehr fällt dir nicht ein?“

Er seufzte resigniert. Da hatte er einmal die Chance mit ihr auszugehen und er musste alles vermasseln. Ihre Lippen liefen ja schon blau an. Schuldgefühle überkamen ihn.

„Unvorhergesehenes, unverdientes Nachsitzen“, war seine zerknirschte Erklärung.

Die junge Hexe musste ein Grinsen unterdrücken. Erweckte er doch wieder einmal den Anschein eines trotzigen kleinen Jungen.

„Unverdient sicher nicht“, bemerkte sie spitz.

Wieso fühlte sie sich nur so unglaublich erleichtert? Weil sie sich nicht geirrt hatte? Weil er sie wirklich nicht versetzen wollte? Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, bahnten sich einzelne Tränen ihren Weg über ihre Wange. Er sah das Glitzern und wischte sie vorsichtig weg.
Die friedliche Stille schien eine beruhigende Wirkung zu haben. Außer ihnen war weit und breit kein Mensch zu sehen. Sie fröstelte erneut. Ihm entging das nicht und so zog er sie in seine Arme. Ungeachtet ihrer Proteste hüllte er seinen Umhang um sie, wärmte sie beide. So eng umschlungen war es kaum möglich zu sagen, wer wo anfing und wer wo aufhörte. Anfangs wehrte sich die Rothaarige noch, wurde schließlich aber von der wärmenden Geborgenheit übermannt. Nach einer Weile brach er das Schweigen, indem er sich zu ihr herabbeugte und ihr fragend ins Ohr flüsterte:

„Warum hast du gewartet?“

Sicher nicht, weil er es verdient hatte. Und auch nicht, weil sie es wollte. Sondern eher, weil ihr etwas in dieser Kälte klar geworden war; nämlich wie sehr man auf die Wärme eines anderen angewiesen ist. Sie liebte ihn. Nahezu bedingungslos. Diese Einsicht kam fast zu spät, als er für immer verloren geglaubt schien. Und sie brauchte ihn. Ihn, den arroganten, selbstsicheren, waghalsigen Rumtreiber. So sehr sie es auch abstritt, so wenig kam sie doch dagegen an.

„Darum.“

Die Antwort genügte ihm. Dankbar küsste er ihr schneebedecktes Haar.

„Aber wehe dir Potter, wenn du mich noch einmal so in der Kälte stehen lässt…“, wisperte sie drohend.

Er grinste. „Keine Sorge, Evans.“


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