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Fanfiction

Jahrmarkt - Jahrmarkt

von Cute_Lily

Diese Geschichte ist fĂĽr dich, blutroterose. Ich danke dir fĂĽr jede einzelne Zeile, die du mir je mit deinen Kommis hinterlassen hast.
Danke.

Viel VergnĂĽgen:

“Komm schon, Hermine. Beeil dich.”
Er stand nervös am Fuß der Treppe, eine Jacke in seiner Armbeuge haltend.
Was machte dieses Mädchen solange?
“Schon gut, ich bin ja schon da”, rief sie und endlich begannen die ersten Stufen unter ihren Schritten zu knarren.
Unwillkürlich glitt sein Blick am edlen Geländer hinauf zu seiner besten Freundin.
Er grinste dieses typisch breite Lächeln, das immer den ganzen Raum erstrahlte.
“Hübsch”, neckte er mit süffisantem Unterton, während sie sich vor ihm im Kreis drehte.
Sie trug ein blaues Hemd mit sĂĽĂźem Ausschnitt und ihrem Namenszug auf der Brust. Eine dazu passende ausgefranste Jeans, die nach unten hin enger wurde und ihre schmalen Fesseln betonte.
Ihr widerspenstiges Haar hielt ein Haarband an der richtigen Stelle und an ihren Ohren baumelten kleine Ohrringe.
Sie griff sich nervös an die Kette an ihrem Hals, als sie sich seiner intensiven Musterung bewusst wurde.
Ob es nun geplant war oder nicht, sein Blick folgte automatisch ihren Fingern zu dem elfenbeinfarbenen Stück Haut, in den er nur zu gerne einmal gebissen hätte.
Seufzend richtete er sein T-Shirt, das ungewöhnlich heiß an seinem Oberkörper zu kleben schien.
“Das du immer solange brauchst”, kicherte er, um die Stille zu durchdringen und bot ihr seinen Arm an.
“Na, entschuldige bitte, Mister Potter, du hast es ja nicht für nötig gehalten, mir zu sagen, wohin es gehen soll!”
Sie funkelte ihn aus wissbegierigen, sexy Augen an.
“Überraschung”, stammelte er, öffnete die Tür und geleitete sie hinaus aus dem Haus.
Als sie sich ein letztes Mal umdrehten, verschwand der Grimmauld-Place in der Häuserreihe und niemand erahnte, dass soeben ein Stück Zauberei vonstatten gegangen war.
“Schließ die Augen”, flüsterte er ihr warm zu, sodass sein Atem ihr Gesicht streifte.
Süße Röte stieg in ihr auf, als sie tat, worum er bat.
Er trat einen Schritt näher auf sie zu, legte lässig einen Arm um ihre Hüfte und apparierte.

Als sie Sekunden später die Augen wieder öffnete, wimmelte es um sie herum nur so von Leuten. Der Geräuschpegel war rasend angewachsen und dröhnte förmlich.
Tausend verschiedene Lichter durchbrachen die Nacht und erhellten den Ort.
“Ein Jahrmarkt”, rief sie fröhlich und blickte nach allen Seiten.
Karusselle, Essensstände, eine Geisterbahn, Schießbuden, und überall standen Menschen.
Sie hakte sich bei ihm ein.
“Schöner Einfall, Harry. Ich liebe Jahrmärkte.”
Schüchtern strich er ihr eine Strähne fort, die sich aus dem Band gelöst hatte.
“Es ist mein erstes Mal. Ich wollte schon immer einen besuchen.”
Sie erkannte die Traurigkeit hinter seinen Worten. Er hatte wahrlich eine finstere Jugend gehabt.
“Oh Harry”, hauchte sie und senkte den Blick, “es tut mir Leid.”
“Nein, das muss es nicht. Das mit den Dursleys ist Geschichte. In ein paar Wochen werde ich 17, dann ist der Schutzbann gebrochen und ich werde für immer im Grimmauld-Place leben.”
“Trotzdem, es ist nicht fair…”
“Hermine”, die Art, wie er ihren Namen aussprach, ließ sie erschauern, “glaub mir, ich werde die Zeit auf dem Jahrmarkt genießen.”
Sie drĂĽckte seinen Arm.
“Zumal”, sagte er, “habe ich eine nette Begleitung, mit der es gleich doppelt so schön wird.”
Diesmal schlug sie ihm spielerisch in die Seite.
“Charmeur”, lachte sie.
Er rieb sich stöhnend die Rippen und schüttelte ihren Arm ab.
“Ach komm schon, Harry, du kannst nicht so albern sein und das tun. Ich will jetzt etwas unternehmen.”
Sein entrĂĽsteter Gesichtsausdruck lieĂź sie schmunzeln.
“Was willst du als Erstes tun?”, fragte er also.
“Da”, sie deutete mit dem Zeigefinger voraus, “die Achterbahn sieht lustig aus.”

Wurde er gerade grĂĽn um die Nase herum?
Sie beugte sich vor.
“Alles in Ordnung, Harry?”, fragte sie besorgt und blieb stehen.
“Ja, das war nur ganz schön schnell…”
Er wandte sein Gesicht ab, als er ihre Hand nahm und sie weiter zog.
“Von wegen lustig”, brubbelte er, “mordsgefährlich hätte es besser getroffen. Ich hab geschrien wie am Spieß.”
Wieder lächelte sie.
“Sag doch gleich, dass du auf Hardcore-Sachen stehst. Zu deinem nächsten Geburtstag schenke ich dir Konzertkarten für eine Heavy-Metall-Band.”
Sie wusste, er spielte nur theatralisch.
“Sehr gerne. Du musst dann aber mitkommen und mich beschützen. Schließlich rennen dort jede Menge hungrige Typen rum, die gerne mal eine Brünette vernaschen würden.”
Sofort erstarb seine Mimik.
“Wa-as? Du warst schon auf solch einem Konzert?”
Sie küsste ihn schnell auf die Wange, wobei sie beide recht hübsch erröteten.
“Nein, das war ein Scherz.”
Er schüttelte den Kopf, knurrte sie böse an und packte ihre Handgelenke.
Kreischend versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien.
Ganz Harrylike drĂĽckte er sie an sich und umarmte sie fest. So, wie es sich in ihr Gehirn eingebrannt hatte.
Ein paar Besoffene torkelten an ihnen vorbei, pfiffen anzĂĽglich und machten sich auf die Suche, nach neuer Verpflegung.
“Männer”, witzelte sie und rieb ihre Hand zwischen seinen Schulterblättern.
“Meinst du, wir können diese Autos dort drüben fahren?”
Sie sah sein Strahlen und fĂĽhlte sich dabei ertappt, wie sie mit ihrem Herzen darauf antwortete.
“Klar, los geht’s. Und, Harry, das Ding heißt Auto-Scooter.”

“Das war echt fies von dir, Harry. Ich musste gerade diesem Mädchen ausweichen und du rammst mich einfach von der Seite! Benimmt sich so ein Gentleman?”
Der Puls an seiner Schläfe pochte energisch.
Das Glänzen in seinen Augen konnte man nicht ignorieren.
Er hatte ein neues Lieblingsspiel gefunden.
“Ich bitte dich, Hermine, du bist so lahm gefahren wie eine Schnecke. Du warst das perfekte Ziel.”
“Was soll das denn jetzt heißen? Willst du etwa sagen, ich könne nicht Autofahren?”
“Das hab ich nicht gesagt. Ich meinte nur, dass du nicht aus der Hufe gekommen bist. Es gab in dem Teil schließlich nur ein Gaspedal und sonst nichts.”
“Ah ja, dann sind Frauen am Steuer also ein Abenteuer oder was!?”
Sie versuchte ihn, mit ihrem Blick einzufangen, doch er ließ sich nicht bändigen.
“Sieh mal, dort drüben gibt es Zuckerwatte!”
Er lugte zu ihr herüber und griff ohne zu zögern nach ihrer Hand.
Ihre Finger verschränkten sich angenehm miteinander. Das Gefühl war auf seltsame Weise richtig. Ihre Hände passten sich so perfekt aneinander an, als wären sie nur für den jeweils anderen gemacht.
“Zwei bitte”, sagte er dem Händler und reichte ihm eine Dollarnote.
“Wo hast du eigentlich das ganze Geld her?”, fragte sie und spähte über seine Schulter in sein schwarzes Portmonee.
“Marke Eigenbau…, au!”
Ein Schlag ließ ihn in schallendes Gelächter ausbrechen.
“Du willst mich verulken!”
“Natürlich, was glaubst du denn!?”
“Scherzkeks”, sagte sie und nahm dankend die rosa Zuckerwatte an.
“Wenn Sie den loswerden wollen, Miss, ich kann da behilflich sein!”, liebäugelte der Händler mit ihr.
Er war ein hochgewachsener Mann mit imposantem Ziegenbärtchen und intelligenten Augen. Ein Zigeuner erster Klasse. Mit schütterem mausgrauem Haar und abgearbeiteten Händen.
Harry versteifte sich kaum merklich, doch Hermine lachte.
“Wenn Bedarf besteht, lasse ich es Sie wissen, Mister.” Sie nahm auch die zweite Zuckerwatte entgegen, während Harry das Wechselgeld erhielt.
“Komm, Harry.”
Zum Abschied zwinkerte sie dem Mann zu, der galant einen nicht vorhandenen Hut lĂĽpfte.
Eine Weile herrschte Stille, während sie durch die Reihen der Buden gingen und einfach nur zusahen, wie die Menschen feilschten und Achterbahn fuhren.
“Ist das auf einem Jahrmarkt eigentlich normal?”
“Hm?” Sie sah ihn fragend an.
“Ich meine”, stotterte er, “ist es normal, als Mädchen mit Begleitung angemacht zu werden?”
“Oh”, hauchte sie und steckte sich verlegen ein Stück der Süßigkeit in den Mund.
“Nun…, jein. Die meisten Männer hier sind auf einem angetrunkenen Status und da sinkt ja für gewöhnlich die Hemmschwelle, sodass sie schon mal Frauen ansprechen oder andere Männer anpöbeln.”
“Der Typ sah mir aber sehr nüchtern aus.”
Darauf sagte sie nichts.
Einerseits war es ja sĂĽĂź, dass er eifersĂĽchtig war aber musste das sein? Jetzt? Wo sie sich so wunderbar amĂĽsierte?
“Ach Harry…”
Sie blickte ihn an und musste sofort kichern.
Seine Augenbraue hob sich, was noch witziger aussah.
“Was ist denn?”, fragte er und klang nur halb so belustigt wie sie.
“Du hast da…”
Sie brach ab, legte ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn näher.
Ihr Finger strich über seinen Mundwinkel. Er schloss überwältigt von dieser kleinen Geste die Augen.
Das Sehnen in seiner Brust war übermächtig. Die ganze Zeit über hatte er befürchten müssen, dass das Monster in seinem Herzen ausbrach und er sie mit seinen Gefühlen verschreckte. Gar erstickte.
Als er die Augen wieder öffnete, hielt sie ihm den ausgestreckten Finger hin, an dem noch etwas Zuckerwatte hing.
Als er das sah, schmunzelte er.
Er packte, in heiĂźer Liebe, nach ihrem Handgelenk, zog es zu sich heran und nahm den Finger in seinen feuchten Mund, um den Rest der SĂĽĂźigkeit zu verschlingen.
Sie stöhnte kurz überrascht, atmete dann aber wieder normal.
“Mhm”, flüsterte er und genau in diesem Moment verstummte die Musik einer Achterbahn, sodass sie diese Silbe klar und deutlich vernehmen konnte.
Ein Kribbeln überlief ihren ganzen Körper, als sie sich bewusst wurde, wie dicht sie beieinander standen. Ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe.
Sekunden lang rührte sich keiner. Eine sanfte Brise kitzelte sie, löste weitere Locken aus Hermines Frisur, die geschmeidig Harrys Wange streiften.
“Hermine, ich…”
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen.
“Shh…”
Bedächtig trat sie einen Schritt zurück. Brach somit den Zauber.
“Lass uns weitergehen, Harry.”
Er schĂĽttelte leicht den Kopf, wunderte sich ĂĽber sich selbst und folgte ihr wie ein treudoofer Hund, der den Duft seines Herrchens aufgenommen hatte.

Nachdem sie einmal im Kreis gegangen waren, wobei Hermine nicht drum herum gekommen war, das Gruselkabinett zu besuchen, machten sie eine Pause, um etwas zu trinken. Vor einem Imbissstand setzten sie sich auf eine Bank, dicht gedrängt an andere Besucher.
“Was darf’s denn sein, gnädige Frau?”
“Spinner”, flüsterte sie.
“Ah, oui, c’est perfectement. Du vin”, säuselte Harry auf französisch.
“Willst du mich abfüllen?”, fragte sie neckisch, wobei ihr Kehlkopf leicht hüpfte.
“Ach komm schon, an einem Glas Wein ist doch nichts verkehrt. Ich trink auch eins.”
Sie winkte ihm zu, er solle sich beeilen.
“Ach, doch so gierig aufs Saufen, oder was!?”
“Wenn du nicht sofort bestellen gehst, werfe ich den Pfefferstreuer nach dir!”, drohte sie, die Hand fest um besagten Gegenstand geschlossen.
“Das will ich sehen!” Er stemmte seine Arme provozierend in die Hüften und stellte sich breitbeinig vor ihr auf.
Sie schluckte bei dem Anblick.
“Nun geh schon”, hauchte sie kleinlaut.
Er konnte sich ein dämliches Grinsen nicht verkneifen, als er sich abwandte und ihre Blicke in seinem Rücken spürte.

“Kommen Sie näher, kommen Sie näher!”
Eine alte Frau mit Kopftuch und einer noch älteren, goldenem Kamee winkte ihnen zu.
Hinter ihr thronte ein schwarzes Zelt, ähnlich einem Tippi, auf.
“Willst du?”
Hermine nickte.
“Das sieht mystisch aus. Lass uns mal gucken gehen.”
Dieser Stand befand sich etwas Abseits des Hauptgewimmels. Hier waren weniger Menschen. Weniger laute Musik und weniger Gehetze und Gedrängel.
“Soll ich Ihnen die Zukunft legen? Suchen Sie Antworten?”, sprach die Alte in perfekt tiefer, sinnlicher Stimme, die einem das Nackenfell zu Berge trieb.
“Wollen Sie Gewissheit? Soll ich Ihnen Ihre geheimsten Wünsche offenbaren? Oder brauchen Sie einfach nur Rat?”
Harry musterte die Frau. Er hatte nie viel von Wahrsagern gehalten. Nicht, nachdem er Trelawney kennengelernt hatte.
Aber diese Alte wirkte mit undefinierbarer Gewissheit weise und wissend.
Ihre Augen waren genauso dunkel wie ihre Stimme. Und ihre weiten Gewänder verbargen den gebrechlichen Körper, den die Frau besitzen musste.
Ihr Gehstock pockte, als sie auf die beiden zulief und mit einem Arm auf ihr Zelt zeigte.
“Danke, aber ich denke…”, setzte er an, doch Hermine unterbrach ihn.
“Warum eigentlich nicht?”
Sie sah ihn ernst an und folgte der Frau, die auf dem Absatz kehrt machte.
Wenn er den Unsinn schon mitmachen musste, wollte er wenigstens höflich sein.
“Darf ich Ihnen helfen?”, fragte er, lief den Frauen schnell hinterher und hakte sich bei der Alten unter, um sie zu stützen.
“Sehr charmant, Mister, auch wenn Sie lieber Meilen weit weg wären.”
Erstaunt blickter er herab. Die Alte war anderthalb Köpfe kleiner als er.
Woher wusste sie…?
Dass Hermine auf diesen Humbug Lust hatte, war ihm sowieso schleierhaft. Gerade sie hatte doch im dritten Jahr das Fach geschmissen…
“Setzen Sie sich, bitte sehr.”
Hermine nahm Platz und Harry lieĂź sich neben ihr nieder.
“Also, was wollen Sie wissen? Ich könnte für Sie in meiner Kugel lesen.”
Unsinn, alles Unsinn…
“Die Sache mit den Wünschen klingt interessant”, murmelte Hermine leise.
“Ah, nun, das habe ich mir schon gedacht, Missy. Sie sehen so aus, als bräuchten Sie Bestätigung, ob es das Richtige ist, was sie wollen.”
Hermine keuchte erschrocken auf, entspannte dann jedoch wieder.
“Ich muss Sie warnen, Missy, viele Menschen, die mich nach ihren Begierden und deren Erfüllung befragt haben, sind an dem Wissen zugrunde gegangen. Sind Sie sicher, dass sie das möchten?”
Nicken. Jetzt war Harry aber auch neugierig.
Was das Ganze wohl bringen wĂĽrde?
Die Alte lĂĽpfte ihr Gewand und zog einen sandfarbenen Beutel aus einer Tasche hervor.
“Was…?”
“Diese Art der Weissagung erfordert mehr Geschick als das schlichte Kugelsehen”, erwiderte sie und ihre Stimme wurde mit jeder Silbe tiefer.
Sie zog sechs verschiedene Steine hervor. Auf allen waren irgendwelche Runen und Symbole.
Harry sah nur halb interessiert hin und musterte lieber das innere des Zeltes. Überall Kristallkugeln, Federschmuck, Teeblätter und anderes Zeug.
Ein dumpfes Geräusch erklang und Harry wandte sich wieder dem Geschehen zu.
Alle sechs Steine rollten ĂĽber den Tisch und ordneten sich in einem Oval an. Die Linien der Symbole deuteten nach innen und schienen auf einen bestimmten Punkt zu zeigen. Nur war da nichts.
“Nun”, flüsterte die Alte in einem erzitternden Timbre, “was Sie sich wünschen, wird in Erfüllung gehen. Ich sehe schöne aber auch ebenso schwere Zeiten auf Sie zu kommen. Der Pfad der Entscheidung wird sich schon bald vor Ihnen auftun und Sie werden wählen müssen, zwischen dem richtigen und dem leichten Weg. Wählen Sie mit Bedacht, es wird alles verändern.”
Hermine schien angespannt. Glaubte sie diesen Quatsch?
“Alles, was Sie je geschätzt haben, werden Sie Infrage stellen müssen, um das Unabwendbare abzuwenden. Ja, Sie werden häufig anecken und kollidieren aber Sie werden die Lösung finden für Ihr Problem.”
Hermine sah zu Harry. Er bemerkte die Angst in ihrem Blick und griff nach ihrer Hand, um sie zu halten.
“Was das angeht, Missy, kann ich nicht viel sagen. Ich sehe ein loderndes Feuer, größer und gewaltiger, als ich es je gesehen habe. Vielleicht sogar das größte überhaupt. Das Herzbegehren ist seit jeher die schlimmste aller Wahrheiten gewesen, Missy. Sie müssen diese Antwort alleine finden. Gehen Sie in sich und folgen sie dem Ruf. Er wird Sie leiten, wenn der Verstand zu rational denkt. Gehen Sie in sich und vertrauen Sie der inneren Stimme…”
Hermine drĂĽckte Harrys Hand zurĂĽck und er verlor den Faden. Von was sprach die bitte?
Bahnhof?

“Mister, warten Sie”, rief die Alte.
Harry drehte sich ĂĽberrascht um und sah zurĂĽck.
“Kommen Sie einen Augenblick. Auf ein Wort.”
“Aber…”
“Geh schon, Harry, ich warte hier.”
Hermine schien noch immer so ergriffen, dass er sie nur ungern alleine lieĂź.
“Na los…”
“Okay, ich bin aber in einer Minute wieder da.”
Sie lächelte befreit und er konnte sie beruhigt dort stehen lassen.
“Was wollen Sie, werte Frau?”, fragte er und versuchte erst gar nicht seine Ungeduld zu verbergen.
“Nette Missy ist das”, erwiderte sie.
“Ja, tatsächlich, das ist sie.”
“Sie liegt Ihrer Seele am nächsten, habe ich Recht?”
“Aber, was…”, er bekam große Augen, “…, woher wissen…, wissen Sie das?”
“Ihre Hand ergriff die der Missy, sodass sich die Aussage der Steine wandelte. Es ist ein immerwährender Sog der Macht, der den Lauf der Dinge verändert. Vergessen Sie nicht, dass jede Ihrer Entscheidungen nicht ohne Konsequenz bleibt. Vergessen Sie niemals, Mister, dass allein das Ergreifen dieser einen Hand, eine ganze Welt retten könnte.”
Die Frau griff erneut in ihr Gewand und zog ein Armband aus ineinander verflochtenen Rosmarinzweigchen heraus.
“Wenn Sie die Stimme in Ihrem Kopf…”, Harry wich erschrocken zurück. Konnte diese Frau von Voldemort und dessen Legilimentik wissen? Von seinen plagenden Träumen?
“… zum Verstummen bringen wollen, legen Sie Ihrer Miss diesen Armreif an…”
“Bitte!?”, schnaubte er, “Und das soll Voldemorts Stimme auslöschen?”
Er fuhr sich ĂĽber den Mund. Verdammt, zu impulsiv.
“Vertrauen Sie einer alten Frau. Sie werden Dinge erst dann wertschätzen können, wenn Sie es erleben. Auf ein Wort. Und nun, hinaus!”
Harry griff nach dem Reif, steckte ihn in die Jackentasche und machte sich auf den Weg zurĂĽck.

“Und, was wollte sie?”
“I… Ich weiß es ehrlich gesagt nicht…”
“Hm, das ist alles sehr verwirrend.”
“O ja, das ist wahr…”
Stille senkte sich zwischen sie, wie eine erblĂĽhende Wand aus dornenbesetzten Rosen. Und in der Mitte wurzelte der Rosmarinarmreif.
“Naja, egal, lass uns diesen Abend noch ein wenig auskosten. Komm, wir fahren noch einmal Achterbahn”, lachte sie und sein Gemüt hellte sich beim tönenden Klang ihrer Stimme auf.

“Das war ein fantastischer Abend, Harry. Vielen Dank.”
Er nahm ihr seine Jacke ab, die sie auf dem RĂĽckweg getragen hatte. Sie waren nach eine Weile mit Bus gefahren und den Rest gelaufen.
“Ich habe zu danken, Hermine. Mit niemand anderem hätte ich so viel Spaß haben können wie mit dir.”
Sie schlĂĽpfte aus ihren Schuhen und sah ihn unverwandt an.
“Meinst du, wir könnten uns noch ein wenig vor den Kamin setzen?”, fragte sie leise.
Seine Hand wanderte in ihr Haar und löste das Band. In geschmeidigen Wellen floss es herab.
Ja, so mochte er das. Wuschelig und offen. Perfekt.
“Sehr gern. Möchtest du noch ein Glas Wein?”
Ihre Wangen waren durch die Kälte der Nacht gerötet.
“Hm”, überlegte sie, “na gut, ein Glas mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht mehr fett.”
“Mit Schuss?”, grinste er.
“Sag mal, du willst mich wohl wirklich noch abfüllen!”
“Sicher und dann tue ich viele unanständige Sachen mit dir.”
“Grrr…”
Er sprang nach hinten, als sie sich auf ihn stĂĽrzen wollte.
“Da musst du schon schneller aufstehen, Miss Granger.”
“Na warte…”
Und sie jagte ihm hinterher. Eine eifrige Hetzjagd eröffnete jede Menge Lacher, einen umgekippten Stuhl und atemloses Gekeuche.
SchlieĂźlich lieĂź sich Harry im Wohnzimmer fangen.
“Dobby hat das Feuer angefacht”, stellte Hermine fest.
“Ich bezahle ihn, das weißt du und er bekommt Urlaub, wann immer er will.”
“Ich weiß, ich war nur überrascht, dass er an uns gedacht hat.”
“Okay, pass auf, du setzt dich jetzt erstmal auf das Sofa und ich hole uns Wein.”
Er wollte gerade gehen, als sie ihn am Ellbogen festhielt.
“Können wir nicht den Sessel an den Kamin schieben? Ich säße lieber ein bisschen näher am Feuer.”
“Und wohl soll ich dann sitzen, wenn du im Sessel sitzt?”
“Na auch dort.”
Seine NasenflĂĽgel bebten vorwitzig.
Es war Monate her, dass sie gemeinsam in einem Sessel gesessen hatten.
“Früher hat dir das nichts ausgemacht.”
“Oh, nein, versteh das nicht falsch, es macht mir jetzt auch nichts aus. Ich war nur überrascht, das ist alles. Ich wusste nicht, dass du kuscheln willst.”
“Keine gute Idee?”, fragte sie und presste die Lippen fest aufeinander.
Er dachte an den Rosmarinarmreif.
“Doch, doch, das ist perfekt. Warte, ich mach das.”
Sie ließ ihn los und er schob besagtes Möbelstück vor den Kamin.

“Herrlich. Der Abend war einfach zu schön, um wahr zu sein.”
Er nickte zustimmend.
“Ich meine, was du willst mehr: Einen heißen Kerl an deiner Seite, Spaß, Wein und kuscheln!? Ich hätte gern mit dir getauscht.”
“Was?”, rief sie empört, “du willst auch einen heißen Kerl an deiner Seite? Also Harry, das hätte ich nicht von dir gedacht!”
Sein Lachen kam aus tiefster Seele.
“Hermine, wenn du nur wüsstest…”
Sein frohlockender Ton erfüllte den Raum, während der Schein des Feuers gruselige Gestalten an die Wand malte.
“Was wissen?”
“Wie leicht es ist, in deiner Gegenwart. Wie einfach und frei und unbeschwert ich mich mit dir fühlen kann. Du nimmst mir jegliche Last.”
Ob er sich wohl selbst reden hörte?
“Wusstest du, dass Mum’s Eltern sich auf einem Jahrmarkt kennengelernt haben?”, fragte er und drückte sie näher an sich.
Seine Arme lagen sanft an ihren Seiten. Mit dem Finger strich er ihr zärtlich über den Bauch.
“Ja.”
“Du wusstest es?”
“Dumbledore hat es mir verraten, Harry. Wie so viele andere Dinge auch.”
Eigentlich hätte er sauer sein müssen, weil sie so viel mehr über ihn wusste, als er selbst, aber er war es nicht.
Es war schlicht dieses Geborgensein, das ihn umhĂĽllte.
“Du bist wunderbar, Hermine. Und kein Mensch auf Erden wird je in der Lage sein, mich von dir zu trennen. Außer dir selbst, versteht sich.”
“Warum sollte ich das wollen?”
“Vielleicht streiten wir uns irgendwann so sehr, dass du nicht mehr meine Freundin sein willst.”
Sie lächelte offen und es traf ihn tiefer als je eines ihrer Lächeln zuvor.
“Nicht in diesem Leben. Also, ich meine, natürlich werden wir auch einmal streiten aber nichts wird je zwischen uns stehen. Das verspreche ich.”
Tränen stiegen in ihm auf, so intensiv war das Gefühl.
Das einzige Mal, dass er vor ihr geweint hatte, war im fĂĽnften Jahr, als Sirius im Torbogen verschwand und starb.
“Ich kann nicht glauben, dass du wirklich bist. Du musst ein Engel sein!”, flüsterte er und ließ zu, dass die Tränen über seine Wangen kullerten.
Sie drehte sich in seinen Armen um und beobachtete den Widerschein des Feuers in seinen Augen.
“Ich bin…”
Sie beugte sich herab. Platzierte eine Hand unter seinem Kinn.
“…nein, ich will…”
“Shh”, flüsterte er und legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, wie einst sie an diesem Abend.
“Sag nichts. Ich habe es begriffen. Und ich will nicht länger ohne dich sein…”
Er entfernte den Finger, kam ihr entgegen und presste seine Lippen auf ihren Mund zu einem zarten, inbrĂĽnstigen Kuss.

“Ich wusste gar nicht, dass du den immer noch hast, Liebling”, flüsterte der bereits ergraute Auserwählte zu seiner Angebeteten.
“Nach über 30 Jahren Ehe besitzt du ihn immer noch.”
Ihre Mundwinkel zuckten.
“Er war stets das Wahrzeichen deiner Liebe und die Alte doch schließlich Recht.”
“Ich hätte nie gedacht, das mal zu sagen, aber diese Frau war der Segen Gottes.”
“Ja, Harry, aber nun komm und küss deine Ehefrau…”
Harrys Finger verschlangen sich mit Hermines, sodass er den Rosmarinarmreif an ihrem Handgelenk spĂĽren konnte.
Ja, er hatte an jenem Abend ihre Hand ergriffen und es hatte diese, ihre, Welt gerettet.

***

Ich hoffe, es hat euch allen gefallen und ihr hinterlasst mir einen Kommi.
Lob, Kritik, Fragen, WĂĽnsche, Anmerkungen, ihr wisst, wie das geht. Ran an die Federn.


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