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Fanfiction

Zwei Pfade - zwei Schicksale - Zwei Pfade - zwei Schicksale

von Cute_Lily

Bedächtig schritt er den schmalen, von Licht durchfluteten Pfad entlang. Links und rechts gesäumt von Waldkräutern, Beeren und Moos. Über ihm ragten die Kronen der Birken Meterhoch auf. Wie starke, stämmige Kolosse, die keine Gewalt der Natur in die Knie zwingen konnte.
Vor ihm huschte ein rostrotes Eichhörnchen über den Weg. Mit flinken, sicheren Bewegungen kletterte es über die Wurzeln, den mächtigen Stamm hinauf, um auf einem dickeren Ast sitzen zu bleiben.
Der Schwarzhaarige bemerkte, wie das Tier die Ohren aufstellte und lauschte.
Alles an diesem Ort schrie nach Leben.
Tausende Vögel, die in den unterschiedlichsten Melodien das Lied des Waldes sangen. Ein leichter Wind, der zärtliche Kühlung brachte. Raschelndes, buntes Laub. Gräser und Moose. Summende Flieger.
Ein Sinnbild der Harmonie.
Für jenen, der in der Lage war, genauer hinzusehen, war es das Schönste auf der Welt.
Seufzend setzte der Junge seinen Weg fort.
Es war kein gewöhnlicher Spaziergang. Kein gewöhnliches Gefühl, das ihn vorwärtstrieb.
Die Sonne strahlte unerbittlich durch das dünne Blattwerk der Bäume und knallte gnadenlos auf seine Haut.
Vier endlose Wochen hatte er bei den Dursleys ausharren mĂĽssen, bevor man ihn fortgeholt hatte.
Vier Wochen DemĂĽtigung, Erniedrigung und Hass.
Erst seit ein paar Tagen war er wieder bei den Weasleys. Eine warmherzige Familie, empfand er. Mehr Familie, als er je gehofft hatte, besitzen zu dĂĽrfen.
Fast zeitgleich mit ihm war Hermine im Fuchsbau angekommen. Auch sie hatte man eingeladen.
Eine schöne Zeit, wenn man mal von dem großen Streit absah, den er mit ihr hatte. Den ersten Streit seit einer halben Ewigkeit.
Irgendetwas Belangloses. Kleinkramerei. Er wusste nicht einmal mehr genau, um was es ging.
Und nun mied sie ihn. Sah ihn nicht einmal an.
Diese Stille zwischen ihnen war grausam. Ihr Schweigen war wie das Verstummen einer Fanfare beim Einzug eines Kronprinzen bei seiner Krönung.
UnnatĂĽrlich. Belastend. ErdrĂĽckend.
Deshalb ging er allein spazieren. Genoss den Moment Ruhe, die ihm nur die freie, ungezähmte Natur spenden konnte.
Der Weasley-Clan veranstaltete eine Quidditch-Orgie. Molly kochte. Arthur war bei seinem alten Käfer, Ölwechsel.
Und Hermine?
Er hatte keine Ahnung, wo sie war oder was sie tat.
Ungern gestand er sich ein, dass er nicht wirklich glĂĽcklich sein konnte, wenn etwas zwischen ihr und ihm stand.
Vor ihm gabelte sich ein Weg auf. Der linke Pfad fĂĽhrte zum schilfbeuferten Weiher, indem sie immer badeten. Den rechten Pfad kannte er nicht. Er fĂĽhrte ins Ungewisse.
Was sollte er tun?
Alten Pfaden folgen? Neue bestreiten?
Sollte er dem Drängen im Inneren nachgeben? Das heiße Pochen seines Herzens nicht mehr länger ignorieren?
Es war so verdammt schwer, sich einzugestehen, dass er das erste Mal in seinem Leben wirklich verliebt war.
So richtig verliebt. Mit Schmetterlingen im Bauch. Mit Schwitzattacken. Und stottern.
Megapeinlich.
Und das ausgerechnet bei ihr.
Schlimm genug, dass er sich mit ihr gestritten hatte. Jetzt existierte auch noch mehr GefĂĽhl fĂĽr sie in seiner Brust.
Warm und sehnsĂĽchtig. Wie ein rauschender Wasserfall floss sein Blut durch die Adern ins Gehirn. Ins Herz. Und bei Merlins Unterhose, auch in seine Lenden.
Noch nie war ihm ein Mädchen so zu Kopf gestiegen.
Schon gar nicht eines, das er seit Ewigkeiten kannte. Nein, nicht Hermine. Nicht nach allem, was sie miteinander erlebt hatten.
Und doch war es so.
Seine Gefühle waren leise und schleichend gekommen. Fast kaum spürbar. Über die Zeit hinweg waren sie stärker gewesen und er hatte sich vor der Möglichkeit verschlossen.
Irgendwann, er wusste nicht, wie es geschehen war, war die Empfindung eingekehrt in die Mauern seines beschränkten Bewusstseins.
Unwiederbringlich. Bis er schlieĂźlich akzeptieren musste, dass nichts und niemand ihn von diesen GefĂĽhlen abbringen konnte.
Hermine hatte sich in ihm verwoben. Fast jeder Gedanke galt ihr. Jedes Körnchen Hoffnung. Jeder Pulsschlag.
Flüchtig streckte er seine Fingerspitzen einer am Wegesrand lagernden Blume entgegen. Er berührte sie vorsichtig. Strich über jedes einzelne Blütenblatt. Erfühlte die Wärme der Sonne. Roch den Lockduft.
Noch immer stand er unentschlossen vor der Weggabelung.
Es war, wie es immer gewesen war.
Er hatte nichts. Er wollte nichts.
Tief in seinem Inneren gab es nur den Wunsch, friedlich leben zu dĂĽrfen. In Sicherheit und geborgen.
Ein kurzer Schmerz durchzog ihn. Schicksalhaftes Empfinden.
Er wĂĽrde nie das bekommen, was er ersehnte.
“Welchen Weg wirst du einschlagen, wenn die Entscheidung alles zerstören kann, was du je für dich gewollt hast!?”
Erschrocken drehte er sich um.
Sein Magen krampfte sich zusammen. Ihm wurde ĂĽbel, als er in Augen voller Mut und GlĂĽckseligkeit sah.
Ein Brennen glitt über seine Haut. Tränkte jeden Winkel seines Geistes. Fürwahr, sie stand da wie eine lebende Göttin. Die Arme in die Hüften gestemmt. Ein zorniges Funkeln in den so tiefen Augen.
“Warum willst du wählen zwischen deinem Leid und deinem Tod? Warum willst du das, wenn du doch die Liebe annehmen und vertiefen kannst!?”
Mit leisen Schritten kam sie auf ihn zu. Zögerte nur Sekunden.
Sie lehnte sich vorwärts, wich dann doch wieder zurück.
Sie streckte die Hand aus. Deutete mit dem Finger auf beide Wege.
“Nun, Auserwählter, wie entscheidest du am Ende des Pfades? Bleibst du stehen oder wagst du es?”
“Aber, was…!?”, fragte er überrascht und trat rückwärts auf einen der Pfade zu.
“Ich weiß, wie du fühlst, Harry James Potter, ich kann es sehen.”
“Aber… aber…”
“Sch…”
Sie legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen.
“Sei ein einziges Mal still. Ich bitte dich…”
Und er hielt es.
Ihr Daumen spielte mit dem scharfen Schwung seines Kinnes. Seine Bartstoppeln kratzten. Sie genoss sein Aftershave.
Mild. Würzig. Irgendwie… exotisch.
“Dreh dich um”, verlangte sie.
Er tat es. Gehorchte ihr willenlos. Schon vermisste er die BerĂĽhrung ihrer Finger an seinem Mund.
Nach nur wenigen Sekunden, in denen ihre Haut seine verlassen hatte.
Ihre Stimme ganz nah an seinem Ohr ließ ihn erröten.
Die Haare im Nacken stellten sich auf. Alles kribbelte.
“Siehst du die Möglichkeit, die sich dir bietet?”
“Welche…?”
“Sieh hin, Harry James Potter”, unterbrach sie ihn wirsch, “lass dich von deinen Gefühlen leiten. Nicht von deinem Verstand.”
Die hatte gut reden, das war gar nicht so einfach!
Zeit verstrich. Die Sonne wanderte in ihrem Zenit. Wolken zogen auf, weiĂź wie Watte.
Sie räusperte sich und wieder war ihr Atem heiß an seinem Ohr.
“Nun, was siehst du?”
Er schluckte. Was wollte sie von ihm?
Hinsehen. Hinsehen. Du musst hinsehen…
Vorsichtig hob er den Blick. Löschte die Scheuklappen. Erkannte die ganze Bandbreite des vor ihm Liegenden.
Die Uhr raste. Tick-Tack, Tick-Tack.
“Wie entscheidest du, wenn du alles zerstören könntest, an dem dir gelegen ist? Wählst du deine Verdammnis oder dein Glück? Wählst du Liebe oder ziehst du die Einsamkeit vor?”
Seine Augen wanderten zu dem Pfad, der zum Weiher führte. Ein schöner, einsehbarer Weg. Mit kaum Unkraut.
Leicht zu begehen. Nur ab und zu mit Wurzeln und Gestrüpp übersät.
Dann glitt sein Blick zu dem Unbekannten. Ein WaldstĂĽck, das ebenso Gutes wie auch Schlechtes verbergen konnte.
Doch was wusste er schon?
Er wusste, dass sein Weg vorherbestimmt war. Er musste leiden und kämpfen, leiden, kämpfen und seine Freunde verletzen, wenn er zum Ziel gelangen wollte.
Nicht einfach.
“Wer sagt dir, dass unbekannte Wege auch ans Ziel führen können, wenn nicht ich!? Wer hält dich auf Kurs, wenn nicht ich?”
“Aber, Hermine…”
“Vertrau auf das hier.” Sie schlang die Arme von hinten um seinen Oberkörper und legte eine schlanke Hand auf seine Brust.
“Wenn du nicht deiner besten Freundin vertraust, vertrau hierauf!”
Ihre Finger drĂĽckten in seine Haut.
Eine Träne prallte in seinen Nacken. Es war, als wasche sie ihn rein von allen Zweifeln.
“Du meinst, ich könnte…”
“Ja… das könntest du.”
“Wirklich?”
“Nur zu, versuch es. Lass die Liebe in dein Herz. Lass zu, dass sich ein Mensch an dich bindet. Und falle, hier und jetzt, verliere dich in Armen, denen du alles anvertraust.”
“Ich kann doch nicht…”
“Doch, du kannst. Genau jetzt…”
Und er sank zurĂĽck. Sein RĂĽcken lehnte an ihrer Brust. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter. Ihr Haar wehte seidig duftend an seiner Wange und fing die verirrten Strahlen der Sonne ein.
Gerade in diesem Augenblick wirkten ihre Haare wie ein goldener Banner.
“Nimm mich mit, wenn du gehst. Wie weit es auch kommen mag, du darfst niemals zulassen, dass du Voldemort deine verletzlichste Seite zeigst: Deine Einsamkeit.”
“Aber Hermine… ich bin einsam.”
“Nein”, erwiderte sie fest, “jetzt nicht mehr.”
Sie beugte sich vor und ihre Lippen streiften seinen Hals.
“Nun nicht mehr!”, flüsterte sie zart.
“Niemals mehr?”, fragte er hoffnungsvoll gegen den Wind und drückte ihre Hände, die noch immer an seiner Brust lagen.
“Niemals wieder”, versprach sie.
Er seufzte befreit auf. Ließ die Tränen zu und drehte sich in ihren Armen um.
“Danke”, keuchte er ergriffen.

Nach etlichen Minuten, in denen sie sich einfach nur gehalten hatten, hatte er sich aus ihrer Umarmung befreit.
Ohne zu zögern griff er nach ihren Fingern.
“Wollen wir?”, fragte er und wandte sich dem unbekannten Pfad zu.
Sie lächelte.
“Nur mit dir, Harry.”
Gemeinsam betraten sie eine völlig neue Welt. Sie verschwanden in Lichtstrahlen. Wie Silhouetten einer Fatahmorgana in der Hitze der Wüstensonne.
Erlebten eine völlig neue Zeit. Erprobten, wie weit sie das Band des Schicksals dehnen konnten und siegten.

“Nun, Auserwählter, wie entscheidest du am Ende des Pfades? Bleibst du stehen oder wagst du es?”

“Ich habe es gewagt, liebste Hermine, mit dir an meiner Seite war mein Leben stets erfüllt mit Glück und Zufriedenheit. Du hast mich gelehrt, immer die Rückseite einer Medaille zu betrachten. Auf mein Herz zu hören. Und du hast mich gelehrt, dass Liebe obsiegt. Immer obsiegen wird. Dank dir durfte ich leben, wie der Wald und seine Bewohner es über die Jahrhunderte tun werden.”
Er legte ein Gänseblümchen auf das frische Grab seiner Ehefrau. Sie war gegangen. Und bald schon, nicht mehr lange, dann würde er ihr folgen. Seine Zeit war abgelaufen. Er hatte ein langes, gutes Leben, mit Höhen und Tiefen, Schicksalsschlägen und all dem drum herum aber wollte keine Sekunde missen.
Ihretwegen hatte er erfahren dĂĽrfen, wie es war, zu fliegen.
Und dafĂĽr wĂĽrde er sie ewig lieben.

“Danke, Hermine Jane Potter. Ich lasse dich gehen. Nur für einen kurzen Moment. Bis wir wieder vereint sind.”
Er wandte sich von der alten Birke ab, unter der Hermines Asche Frieden finden wĂĽrde.
Gemäßigten Schrittes, auf seinen Gehstock gestützt, lief er einen moosbewachsenen Pfad entlang. An einer Weggabelung hielt er inne und drehte sich ein letztes Mal um.
Zwei Wege.
Der Eine fĂĽhrte zum Weiher. Der Andere ins Unbekannte.
Und er hatte sich fĂĽr den helleren Pfad entschieden.

***

Das wars. Hat es euch gefallen? Habt ihr Fragen, Anmerkungen, Lob oder Kritik?
Dann schreibt mir. Ich erwarte eure Kommentare sehnsĂĽchtig^^

Hel
eure Lily


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