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Fanfiction

Nur drei Wochen... - Tag 1 - Montag

von wandbreaker

Scheiße, dachte er und zog seinen schwarzen, schweren Stiefel wieder an. Er würde zu ihr müssen… nach einer Woche war das Teufelszeug immer noch da… und er verabscheute die Begegnung mit ihr jetzt schon: Ihre mütterliche Art, der besorgte Ausdruck in ihren Augen, der Vorwurf, den sie ihm machen würde, weil er sie erst jetzt um ihren Rat bat… Verfluchte Scheiße! Severus Snape trat mit seinem rechten Fuß auf und ein Stechen breitete sich vom Knöchel bis in die Kniescheibe aus. Er atmete tief ein und ging schnurstracks aus seinen Räumen die Kerkertreppe hinauf in Richtung Krankensaal. Er lief ohne das geringste Anzeichen eines Humpelns, das Stechen in seinem rechten Bein einfach ignorierend.

Als er um die Ecke in den Korridor zum Krankensaal bog, sah der ganz in schwarz gekleidete Zaubertranklehrer, wie ein Schüler den Saal verließ. Hoffentlich der letzte Patient, schoss es ihm grimmig durch den Kopf – einen anderen ‚Bedürftigen’ würde er nicht dulden, wenn er mit Poppy seine Vergiftung durchsprach.
In seiner gewohnt forschen Manier stieß Severus Snape die Tür zum Krankensaal auf. Kein Bett war belegt – gut. Der Raum war leer.
„Poppy?“, rief er, als er auf die Tür, hinter der die Räume der Heilerin lagen, zuschritt.
„Kann ich Ihnen helfen?“, anstatt Poppy trat eine junge Frau aus der Tür in der Robe, wie sie die Heiler im St. Mungo trugen.
Snape blieb erstaunt stehen und musterte sie kühl. Sie hatte blonde, knapp schulterlange, wild angestufte Haare und sah aus, als ob sie gerade die siebte Klasse hinter sich gebracht hätte. Wer sollte das sein? Eine Praktikantin? Eine Schülerin, die ihrer Mutter den Arbeitsumhang stibitzt hatte?
„Bestimmt nicht.“, schnaubte er und ging an ihr vorbei, um in das Heilerinnenzimmer zu schauen. Niemand war dort. Snape runzelte die Stirn und drehte sich zu der jungen Frau um, die ihn arrogant und mit verschränkten Armen vor der Brust musterte.
„Benötigen Sie vielleicht doch meine Hilfe?“, fragte sie bissig.
„Wo ist Madam Pomfrey?“, stellte er nicht minder schlecht gelaunt seine Gegenfrage.
Sie antwortete nicht sofort, sondern funkelte ihn aus grünen Augen böse an.
„In Frankreich bei ihren Verwandten. Es gab einen Vorfall – sie ist für drei Wochen beurlaubt.“, antwortete die junge Frau, drehte sich von Snape weg und schwang ihren Zauberstab. Die aufgewühlten Laken eines Krankenbettes zur ihrer linken richteten sich von selbst. Die junge Frau nahm einen Wasserkrug und ein Glas vom Nachtschrank des Bettes.
„Und Sie sind ihre Vertretung?“, fragte Snape ungläubig. Das konnte nicht der Fall sein – Dumbledore ließ nur die besten, die absolut besten Heiler an seine geliebten Schüler. Aber dieses junge Gör …? Nein! Beim besten Willen, das konnte nicht sein.
Mit Krug und Glas in der Hand drehte sich die junge Frau langsam zu ihm um, ihr Mund war zu einem dĂĽnnen Strich verkniffen.

„Und? Haben Sie damit ein Problem?“, sie sprach langsam und ihr Zorn war unüberhörbar. Was bildete sich dieser Möchte-gern-Macho eigentlich ein? Er musste der Lehrer für Zaubertränke sein - man hatte sie gestern auf der Lehrerversammlung vorgewarnt: Düstere Kleidung, düsteres Gemüt – aber musste er unbedingt so hereinplatzen? Sie hasste es, auf den ersten Blick jung und inkompetent zu wirken – und dieser trolligste aller Trolle ließ es sie so unverhohlen wie selten jemand zuvor spüren. Und das gerade nach ihrem ersten Arbeitsnachmittag in dieser Schule – ein halber Arbeitstag, der mit dem im St. Mungo kaum vergleichbar war. Er war absolut eintönig gewesen. Fünf leichte Brüche, weil die Erstklässler gerade das Fliegen lernten… sie fühlte sich völlig unterfordert.
Der schwarze Mann ihr gegenüber schnaubte nur noch einmal und lief dann zum Krankensaal hinaus. Als die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, konnte sich Melinda Madson nicht mehr beherrschen. Sie schleuderte mit voller Wucht das Glas an die Tür, durch die der Tränkemeister gerade gegangen war. Es zersplitterte mit lautem Geklirr in tausend Teile. Mit bösem Blick starrte sie auf den Wasserfleck an der Tür. Sie war versucht auch den Krug zu werfen – zwang sich aber sich damit zu begnügen, weiterhin böse zu gucken.

Severus Snape hielt kurz inne. Hatte sie etwas nach ihm geworfen? Er wandte sich zur Krankentür, doch dahinter herrschte Stille. Kindisch, dachte er abschätzig und lief sofort zu den steinernen Wasserspeiern.


***


„Nein, Severus, es stimmt. Poppy hat drei Wochen Sonderurlaub und Miss Madson wird sie vertreten. Ich habe gleich gestern Abend, als Poppy sich nach Frankreich aufmachte, das St. Mungo kontaktiert. Nicht mal zwei Stunden später war Miss Madson hier und konnte den Lehrern vorgestellt werden. Eine wirklich reizende, aufstrebende, junge Heilerin“, schwärmte Dumbledore.
„Sie hat wohl kaum genügend Erfahrung als Medihexe, so jung wie sie ist“, zweifelte Snape, der hinter dem Besuchersessel im Schulleiterbüro stand. Dumbledore aber schmunzelte nur hinter seinem Schreibtisch.
„So? Wie jung schätzt du sie denn, Severus?“, lächelte der alte Mann und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Höchstens 21“, antwortete Snape knapp. Doch in dem belustigten Ausdruck in Dumbledores Augen las er, dass er völlig falsch lag.
„Ja, ja, wie das Aussehen uns manchmal irreführen kann, nicht wahr, Severus?“, lächelte der Schulleiter immer noch und steckte sich ein Zitronenbonbon in den Mund, „sie wurde drei Jahre lang im St. Mungo ausgebildet und arbeitete seitdem mindestens ein Jahr auf jeder Station. Aber ihre Spezialgebiete sind Fluchschäden und Vergiftungen“, Dumbledore trug immer noch dieses Lächeln, das Snape ihm so gern von seinen alten Lippen gehext hätte.
„Sie forscht auf diesen Gebieten, musst du wissen“, ergänzte der Schulleiter, „Eine wirklich viel versprechende, junge Heilerin. Wir können froh sein, dass das Hospital sie verpflichtet hat. Sie war meine Wunschkandidatin.“
Snape blickte Dumbledore immer noch ungläubig an. Wunschkandidatin? Er zweifelte immer noch an der Kompetenz der jungen Miss Midson… oder wie war ihr Name noch gleich?
„Da du ja gestern auf der außerordentlichen Lehrerversammlung … verhindert warst, kann ich euch jetzt bekannt machen, wenn du möchtest. Denn ich nehme an, dass dein Weg dich hierher führte, weil du Miss Madson bereits – verzeih, wenn ich falsch liege, ich spekuliere nur – auf eher unglücklichere Weise kennengelernt hast.“
„Nein, danke. Das schaffe ich gerade noch selbst“, antwortete Snape kühl. „Aber mich würde interessieren, warum Poppy mitten im Schuljahr verreisen musste?“
Dumbledores Augen verloren ihr Lächeln. „Es gab ein tragisches Unglück in dem Zaubererviertel in Paris, zur selben Zeit als du dich gestern nach London zu Avery aufgemacht hast. Bislang vermutet das französische Ministerium, dass die Explosion, die mehrere Wohnblöcke vollkommen zerstört hat, aus einem privaten Giftlabor in einer der Wohnungen herrührte … doch ein Anschlag kann nicht ausgeschlossen werden. Poppys Familie lebte in einem der Wohnhäuser. Sie ist verständlicherweise sofort dorthin appariert.“
Dumbledore und Snape schwiegen kurz andächtig.
„Wie viele?“, fragte Snape in seinem emotionslosen Tonfall.
„13 Tote, 53 Verletzte. Poppy sandte heute Mittag eine Eule; ihr Cousin ist ums Leben gekommen, ihr Onkel und ihr Vater sind schwer verletzt, der Rest der Familie ist nur leicht verletzt. Sie wollte bleiben, um zu helfen.“
Snape nickte.
„Ich werde heute Abend wieder eine Lehrerversammlung einberufen, um diese schrecklichen Nachrichten auch den anderen Kollegen mitzuteilen.“, kündigte Dumbledore an.
Snape nickte wieder und ging zur TĂĽr. Dort wandte er sich noch einmal zum Schulleiter:
„Wie alt, sagtest du, ist Miss Mid...“
„Miss Madson ist 29 Jahre jung, Severus.“, lächelte der Schulleiter.

***

Melinda atmete tief durch. Sie schwang dreimal ihren Stab und das Glas setzte sich zusammen, sauste in ihre Hand und die Tür sowie der Fußboden waren wieder trocken. Sie atmete tief durch. Melinda, reiß dich zusammen! Es war doch eigentlich wie immer, wenn die internationalen Heilerinnern und Heiler, die gelegentlich ins St. Mungo kamen, bei ihr einen Kaffee bestellten, nur um dann festzustellen, dass sie Mitglied im Forscherteam war… Es war ihr Schicksal – oder mit den Worten ihrer Mutter: In zwanzig Jahren würde sie sich freuen, so jung geschätzt zu werden… sie hasste diesen Spruch!
Die blonde Medihexe seufzte und ging in das Heilerinnen-Zimmer. In diesem Vorraum, hinter dem die Privaträume der eigentlichen Hogwarts-Heilerin lagen, gab es eine gemütliche Sitzgarnitur und einen Kamin. Auf dem Tisch stand ihr Becher Kaffee, den sie sich über den Kamin bestellt hatte. Sie nahm ihn und nippte daran. Er war nur noch lauwarm. Ihre eigenen Räume für die nächsten Wochen hatte sie im Stockwerk über diesem Krankensaal.
Dann fiel ihr ein, was sie schon den ganzen Nachmittag hatte machen wollen. Sie zog einen goldenen, feinen Ring aus der Tasche – den hatte sie noch einstecken können, als sie heute Mittag in Hogwarts ankam und nur noch Zeit hatte, ihren Koffer in ihre Räume zu stellen, weil zu dem Zeitpunkt bereits der erste Erstklässler vom Besen gestürzt war. Sie hielt den Ring ins Licht – es war ein Geschenk ihrer Mutter. Nicht hübsch, aber schlicht und in diesem Fall nützlich. Sie lies den Kaffeebecher auf dem Tisch zurück und ging in den Krankensaal. Dort belegte sie den Ring mit dem Proteus Zauber. Sobald nun die Tür zum Krankensaal geöffnet werden würde, würde der Ring zu glühen beginnen. So war sie immer im Bilde, wenn jemand die Station betrat und Hilfe benötigte. Lächelnd steckte sie den Ring über ihren rechten Ringfinger und streckte die Hand von sich, um den Ring daran zu begutachten. … Als ob ich verheiratet wäre, dachte sie und grinste. Dann steckte sie den Ring auf den linken Ringfinger – verlobt gefiel sie sich besser…


Als Severus Snape in den kleinen Raum hinter dem Großen Saal trat, in den Dumbledore alle Lehrer nach dem Abendessen gebeten hatte, fiel ihm sofort die blonde, jung-aussehende Heilerin auf. Sie lehnte neben dem Kamin an der Wand, einen Becher in ihren Händen haltend. Er bahnte sich einen Weg durch die sich unterhaltenden Lehrergrüppchen zu ihr. Snape sah, dass ihr Blick durch den Raum schweifte, während sie immer wieder aus dem Becher trank. Da entdeckte sie ihn. Ihre Augen verengten sich, als sie ihn über den Rand ihres Bechers fixierte. Sie trank seelenruhig weiter und ließ ihn nicht aus den Augen. Es wunderte ihn, dass sie seinem Blick standhielt. Tapfer, die Kleine, schoss es ihm durch den Kopf und ein leichtes, herablassendes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich wortlos neben sie stellte.

***


Aas, dachte Melinda Madson neben ihm. Eigentlich kam jetzt die demütige Entschuldigung sie falsch eingeschätzt zu haben, doch die Fledermaus neben ihr sagte nichts. Sie warf ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu. Dass er sich so dunkel kleidete schmeichelte nicht gerade seiner blassen Haut… ihr Blick fuhr von seinem schulterlangen, rabenschwarzen Haar auf seine Schultern und sank an der doch eher eng an seinem Oberköper anliegenden schwarzen Robe mit den unendlich vielen Knöpfen entlang bis zu seinen schweren, schwarzen Stiefeln. Unwillkürlich zuckte ihre Augenbraue kurz nach oben. Rein objektiv betrachtet, war er doch, bis auf die Nase im blassen Gesicht, eigentlich keine schlechte Partie. … Als ihr Blick wieder nach oben wanderte, sah sie, dass er ihre Begutachtung bemerkt hatte. Er sah ihr direkt in die Augen, doch merkwürdigerweise konnte sie weder Ärger noch Interesse noch irgendetwas darin lesen. Sie sah in ausdruckslose Schwärze und schenkte ihm unverfroren ihren arrogantesten Blick. Dann wandte sie sich zu Dumbledore und trank den letzten Rest ihres Kaffees.
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Miss Madson“, begann Dumbledore und als er sie kurz so direkt grüßte, nickte sie ihm leicht lächelnd zu, „wie ich Sie gestern unterrichtete ist unsere Heilerin Madam Pomfrey am gestrigen Abend…“

Alle Augen waren auf Dumbledore gerichtet, als er von den Neuigkeiten der Explosion im französischen Zaubererviertel berichtete. Snape sah aus den Augenwinkeln, wie die unverschämte Göre, die ihn noch zuvor mutig von oben bis unten gemustert hatte, bei der Erwähnung von 53 Verletzten, unruhig wurde. Es war ihm, als machte sie einen Schritt von der Wand weg nach vorn. Snape wandte den Kopf ganz zu ihr und sah, dass sie auf ihrer Unterlippe kaute. Als Dumbledore nach einer Gedenkminute für Madam Pomfreys Verwandte die Lehrerversammlung aufhob, ging sie sofort zielstrebig auf den Schulleiter zu. Snape ging ihr langsam nach.
„…das ist ehrenhaft, Miss Madson, doch wir benötigen eine Heilerin in unmittelbarer Nähe“, hörte er Dumbledore sanft sagen. Madson wollte etwas erwidern, doch Dumbledore hob die Hand.
„Ich weiß, dass sie beiden Anforderungen gleichzeitig gewachsen sind – ich weiß auch, dass sie gerade für solche Notfälle ausgebildet worden sind – doch ich muss darauf bestehen, dass Sie nicht nach Paris apparieren. Die Versorgung meiner Schüler liegt mir sehr am Herzen.“, Dumbledore legte ihr die Hand besänftigend auf die Schulter, dann zwinkerte er und fügte hinzu:
„ich verspreche Ihnen, ab morgen werden auch weitaus interessantere Fälle in Ihrem Krankenflügel eintreffen. Heute hatten die höheren Klassen einen schonenden Tag.“
Mit diesen Worten wandte er sich von ihr und ging aus dem Zimmer. Snape sah, wie die blonde Heilerin ihm mit hängendem Becher in der Hand nachschaute. Er trat hinter sie und räusperte sich – es musste sein… er sprach sie in seinem kühlen Snape-Ton an:
„Miss Madson?“
Die blonde Frau drehte sich um und er meinte, dass sie von nahem doch älter wirkte. Diese Lachfältchen um ihre grünen Augen ließen darauf schließen - wobei der Gedanke, dass die jetzt wieder böse blickende, junge Frau herzhaft lachen konnte, für ihn doch schwer vorstellbar war.
„Ich habe heute Nachmittag vergessen zu erwähnen, dass ich der Lehrer für Zaubertränke bin. Falls Ihnen also ein Heiltrank zur Neige gehen sollte, können Sie mir bescheid geben.“, erklärte Snape ohne Umschweife kühl.

Melindas Kinn sank einige Millimeter nach unten, ihre Augenbrauen schossen ungläubig nach oben. Frechheit! Bodenlose Frechheit!, schoss es ihr durch den Kopf, vergessen zu erwähnen?!?! Er hatte sie wie etwas Nutzloses und Wertloses behandelt … hatte nicht einmal nach ihrem Namen gefragt… Das war eindeutig nicht die Entschuldigung, die ihrem Namen eigentlich hätte folgen sollen! So ein arroganter … na warte - der konnte was erleben…
Melinda setzte ein gespieltes Lächeln auf:
„Wie schön zu hören, dass Sie vollständige Haupt- und Nebensätze bilden können, Professor.“
Ihr Lächeln wurde breiter, als seine Augen böse zu funkeln begangen.
„Leider sehe ich mich nicht im Stande bei Ihnen Tränke zu bestellen – Sie haben nämlich ebenso vergessen mir Ihren Namen mitzuteilen.“
In Snapes kühle Augen schlich sich Zorn. Er trat bedrohlich einen Schritt näher auf sie zu.
„Sie sollten Ihr vorlautes Mundwerk zügeln“, fauchte er.
„Und Sie sollten mich wie ein vollwertiges Mitglied des Kollegiums behandeln.“, erwiderte die Heilerin ohne zurückzuweichen und nicht minder feindselig.
„Na, na, na…“, eine Hand legte sich auf Snapes Schulter und drückte ihn einen Schritt zurück. Es war Prof. McGonagall, die die Auseinandersetzung beobachtet hatte.
„Wieso fangen Sie beide nicht mit einem einfachen Händedruck an?“, fragte sie, bemüht um etwas friedvolle Zuversicht in ihrer Stimme.
Melinda starrte noch einen Augenblick in die schwarzen, bösen Augen – doch dann besann sie sich. Drei Wochen konnten eine lange Zeit werden… Sie räusperte sich, trat einen Schritt zurück und streckte ihm die Hand entgegen.
„Melinda Madson, Heilerin im St. Mungo“, sagte sie ohne Lächeln.
Snape zögerte kurz, ergriff dann aber ihre Hand ohne den Blickkontakt zu brechen.
„Severus Snape, Lehrer für Zaubertränke.“, erwiderte er kühl.
Als seine warme Hand sich um ihre schloss, erinnerte sich Melinda, ohne dass sie sich dagegen hätte wehren können, an seine schwarze, über die Brust gespannte Robe und seine irgendwie schlanken, aber dennoch breiten Schultern... Ihr fiel auf, dass er so ziemlich genau einen Kopf größer war als sie… sie räusperte sich erneut, dachte schade, dass du schon den Mund aufgemacht hast, Macho-Arsch und zog ihre Hand zurück.
„Schönen Abend noch“, sagte sie kühl zu dem dunklen Professor, dann wandte sie sich freundlich nickend an die Streitschlichterin, sagte: „Prof. McGonagall“ und ging zur Tür.

Snape sah ihr hinterher. Ihr Händedruck war unerwartet fest gewesen… dann spürte er den Blick seiner Kollegin auf sich ruhen. Eine Falte hatte sich quer über ihre Stirn gezogen. „Minerva“, nickte er, sich ebenfalls verabschiedend, „ich habe noch viel zu tun.“
Mit diesen Worten drehte er sich von ihr weg und ging ebenfalls zügig aus dem Raum. Eine Benimm-Predigt war das letzte, was er jetzt hören wollte. Als er über die Schwelle in die Große Halle trat, spürte er wieder das Zwicken, das sich von seinem Knöchel bis in sein Knie bohrte. Drei Wochen, dachte er, das konnte eine lange Zeit werden… Er sollte die Tagesdosis seines selbstgebrauten Trankes erhöhen…


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Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
Daniel Radcliffe