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Fanfiction

Wo sich Wahrheit und Fantasie begegnen - Die Hoffnung des Hundesterns (Vöna)

von AshLee

"Zan, er sieht dich wieder an!"
Ich weiss es, er sieht mich dauernd an! Mögen ihm doch die Augen rausfallen!
Wieder eine Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunde. Ich liebe dieses Fach, bin auch eine der Besten darin, doch neuerdings hat ein gewisser Mitschüler sich in den Kopf gesetzt, mir diese zur Hölle zu machen. Nicht, dass er mir nicht auch die anderen Stunden vermiest, nein, das tut er natürlich auch - wenn schon, denn schon- aber muss das wirklich in meinem Lieblingsfach sein? In letzter Zeit habe ich eine sehr stark ausgeprägte Feinfühligkeit gegenüber meinen paranoiden Mitmenschen, die meinen, dauernd beobachtet zu werden. Dieses Gefühl ist mehr als unangenehm - nein, ich bin nicht paranoid! Aber seit neustem kann ich nicht einmal mehr zum Papierkorb laufen, ohne dass mir ein sturmgraues Augenpaar folgt. Wenn ich mich in den Pausen umdrehe, steht mir ein schwarzhaariger Trottel gegenüber.
Und wenn ich mich im Gemeinschaftsraum in lessigen Jogginghosen und schlabberigen Pullis auf einen der bequemen Sessel breit mache, muss er sich unbedingt irgendwo in mein Blickfeld setzen. Dabei hat er dann die engsten Muskelshirts an, damit ich auch jeden einzelnen seiner - ich gebe zu - gut entwickelten Muskeln sehen kann! Natürlich darf auch die ausgefranste und eng am Hintern anliegende Jeans nicht fehlen, lebensnotwendig! Ich weiß nicht, warum er das in letzter Zeit tut. Ich verstehe einfach nicht, wieso es ihm so einen großen Spaß macht mich zu nerven. Von wem ich da um Himmels Willen rede? Er. Der mieseste Rumtreiber den es gibt, der schrecklichste Macho der Hogwartsschule, der doofe, unter chronischem Nachsitzedrang leidende Köter. Wenn es einen Preis für den am meisten rumhurenden Mann geben würde, würde ich nicht zögern und diesen verdammten Bock nominieren. Natürlich verstehe ich es, wenn fast alle Mädchen auf ihn abfahren. Er ist schließlich der bestaussehenste Typ der Schule. Der Welt. Des Universums. Und natürlich musste ich mich, dumm wie ich bin, auf den ersten Blick in ihn verlieben. Und durch all die Jahre, die wir uns jetzt kennen, ist diese Liebe immer mehr gewachsen. Ja, ich liebe ihn. Mehr als mein Leben. Ihn ... Sirius Orion Black.
Und deswegen verletzt es mich so sehr, dass er sich plötzlich, wie aus heiterem Himmel, für mich interessiert.
Ich kriege Tränen in die Augen.

~~~~*~~~~

Verteidigung gegen die dunklen Künste. Mein Lieblingsfach. Zwar mag ich alle Fächer - mit Ausnahme von Geschichte der Zauberei- aber das hier, das ist was Besonderes. Natürlich bin ich auch in all den anderen Fächern sehr gut, doch - wie ich bereits erwähnte - ist Verteidigung gegen die dunklen Künste einfach nicht zu toppen. Zusammen mit Krone und Moony natürlich, meine besten Freunde. Doch schon lange bin ich einfach nicht mehr konzentrationsfähig. Mein Blick schwirrt, wie so oft in der letzten Zeit, zu ihr rüber. Sie, die anständigste Schülerin von Hogwarts, das "reinste" Mädchen von allen, die liebste, verständnisvollste Zicke, die es gibt. Wenn das Leben eine Keksdose wäre, würde ich sie zu meinem Lieblingskeks wählen. Von wem um Himmels Willen ich da rede? Sie. Das schönste Frau auf der Welt. Zaniah Hope Rain, die ich immerzu "My Hope" nenne. Und das schon seit unserer ersten Begegnung in der Winkelgasse. Vielleicht spricht sich mein Name ja manchmal ganz leise rum, doch ich möchte noch einmal erwähnen, dass ich ein ziemlicher Frauenheld bin. Ich kann nichts dafür, dass ich so gut aussehe, aber die Mädchen laufen mir schaarenweise hinterher. Das klingt vielleicht eine Spur eingebildet, doch ich bin siebzehn, ich bin jung, ich habe Feuer im Blut, und da kann es doch wohl sein, dass ich mir ein - zweimal ein kleines Schäferstündchen genehmige. Jedoch in letzter Zeit... Meine Augen finden ganz von alleine zu ihr. Ich sehe sie an, als wäre sie von einem anderen Planeten. Wie kann ein Mädchen so schön sein? Lange, gewellte braune Haare, die ihr bis hinunter auf die Taille fallen, und ihre Hüften umspielen. Warme braune Augen, aus denen beinahe ihre Intelligenz sprüht. Ihr rosiger Teint und die süßen Lippen, die so unglaublich wunderschön lächeln können. Sie umgibt sich mit einer Aura von Wärme und Geborgenheit ... mit Hoffnung. Ich bin verliebt. Ich bin wirklich, wahrhaftig, offensichtlich, unheilbar verliebt. Wieso ich einen so großen Wind darum mache? Naja, das ist ganz einfach: Ich, Sirius Black, war noch nie verliebt. Jedenfalls nicht bis jetzt. Jede Minute muss ich an sie denken, jede Sekunde verspüre ich Sehnsucht nach ihr, nach ihrer Nähe. Ich denke an sie, verfolge sie, versuche, sie auf mich aufmerksam zu machen. Ich -
"Tatze, du siehst sie schon wieder an!"
Ich weiss, ich sehe sie dauernd an. Bald kullern mir die Augen raus.
"Man, Krone, lass mich", sage ich jedoch. Verdammt, der braucht sich nicht so aufzuführen, wenn Evans mal in der Nähe ist, tickt er völlig aus. Er benimmt sich dann wie ein besoffener Hirsch, versucht, bei ihr Eindruck zu schinden, und blamiert sich dabei jedes Mal!
Das letzte Mal ist er auf die Nase geflogen, nachdem wir ein Spiel gewonnen hatten. Aber wenigstens nahm er es mit Humor. Höchst wahrscheinlich würde ich vor Scham sterben. Natürlich nur, wenn es Hope wäre, vor der ich mich auf meinen tollen Körper lege.
"Tatze, vielleicht solltest du mal zu Madam Pomfrey, ich meine, es könnte doch sein, dass sie dir einen Liebes-"
"Nein, Moony! Du kommst aber auch auf die bescheuertsten Ideen! Hope würde das niemals machen! Ich verfluche den Tag, an dem ich euch mein Herz ausgeschüttet habe!", zische ich. Moony schlägt beschämt die Augen nieder. Das kann er gut. Er sieht dabei so herrlich filmreif aus - das hat Evans gesagt - dass ich meinen Ärger auf ihn herunter schlucke. Wieder flattert mein Blick zu ihr. Und dann merke ich es: Ihre wunderschönen Augen füllen sich mit Tränen. Und es passiert etwas, wo von ich nie gedacht hätte, dass es passieren könnte: Bei diesem Anblick zieht sich mein ganzes Organ in der linken Brust - ich glaube, man nennt es "Herz" - zusammen, ich fühle mich so elend. Das letzte Mal habe ich mich so gefühlt, als mein kleiner Bruder zornig weinte, weil ich ihn zurückgelassen hatte, als ich zu James zog. Ich hätte ihn ja mitgenommen, wenn er nicht so bescheuert stolz wäre auf unser reines Blut.
Ich wende meinen Kopf zu Remus. "Was ist los?", formen meine Lippen. Er zuckt mit den Schultern, ebenso ratlos wie ich. Na wunderbar, Moony weiß doch zu sonst allem eine Antwort. Als sich unser Professor wieder der Tafel zuwendet, reiße ich ein Stück Pergament ab.

Hallo, my Hope.
Wer hat dir was getan?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!
Sirius.



~~~~*~~~~

Ich kann die Tränen nicht zurückhalten, sie kullern mir über die Wangen. Ich weiß, ich sitze in einem vollen Klassenraum, und ich weiß, dass mich meine Freundinnen - inklusive der Rumtreiber - ansehen. Doch ich kann einfach nicht aufhören. Unwirsch wische ich mir mit dem Handrücken über die Wangenknochen, da flattert ein verzaubertes Stück Pergament auf mein Pult.
Widerwillig falte ich es auf - natürlich beobachtet von Black - und lese die Zeilen, die er mir mit seiner großen, schönen Schrift geschrieben hat. Ich schnaube unwirsch. Wer mir etwas getan hat? Das ist nicht sein Ernst! Andererseits ... er hat keine Ahnung, dass ich ihn ... liebe. Ich zücke meine Feder, drehe das Pergament um und schreibe:

1) Nenne mich nicht "my Hope".
2) Satzzeichen sind keine Rudeltiere, wie Hagrids Testrale.
3) Schick mir nie wieder einen solchen Fresszettel.
4) Lass mich in Ruhe!


Ich verzaubere das Pergament, so dass es nun zu Sirius rüberschwebt und wende mich ab. Ich habe genug...
Als es schellt jubeln meine Mitschüler auf. Der Unterricht heute ist beendet, gleich gibt es Abendessen. Doch irgendwie - vielleicht könnte man sich vorstellen warum - habe ich keinen Hunger. Ich packe meine Bücher, pfeffer sie in meine Tasche und erhebe mich so würdevoll wie nur möglich. Heute hast du dich schon genug zum Vollpfosten gemacht, Zan!
Meine Freundinnen schauen mir nach, doch ich bin so wütend und schlecht gelaunt, dass sie sich nicht trauen, länger als nötig bei mir zu stehen. Wäre Lily da, wäre das was Anderes. Denn Lily lassen meine giftspritzenden Blicke kalt. Doch sie ist nicht hier, erkältet liegt sie im Bett. Ich muss lachen, wenn ich daran denke, wie sie ihre Krankheit nennt: Potterphobie.
Sirius´ aller-aller-aller-aller-bester Freund forever and forlife - das steht auf der Tür des Jungsklo schon seit Jahren - ist niemand geringerer als James Potter selbst. Der zweite Idiot von Hogwarts. Doch er hat sich gebessert, ist kein Schürzenjager mehr. Er hat, so wie es aussieht, die alten Geschäfte aufgegeben. Stattdessen hat er sich um hunderachtzig Grad gewandelt. Ist lieb und fürsorglich ... naja, wie man sich einen Traumtypen eben vorstellt. Ich weiss, Lily sträubt sich noch, doch allmählich bröckelt ihre Mauer. Vielleicht sollte ich sie besuchen? Doch eigentlich möchte ich ganz gerne allein sein. Ich fühle mich so endlos traurig.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, steuer ich instinktiv die breite und große Nische an, die von einem Gryffindorbanner vollständig bedeckt wird. Immer wenn ich traurig war, oder mich sonst irgendwie nicht gut gefühlt habe, habe ich mich hierhin verkrochen. Ein kleiner Zauber, und schon merkt niemand, dass ich hier drinnen bin. Als ich den Banner - der groß wie ein überdimensionaler Vorhang ist - wieder zurechtgerückt habe, lasse ich mich auf den Boden gleiten, lehne mich an die kühle Mauer und heule los. Lautlos, damit mich keiner hört. Das wäre nicht nötig, denn im Gemeinschaftsraum ist keiner mehr. Und Lily liegt wahrscheinlich immer noch in ihrem Bett oben. Ich weine, schluchze, schniefe, putze mir die Nase und zaus durch meine Haare. Natürlich in abwechselnder Reihenfolge, sonst wäre sogar das Weinen langweilig. Ha, ha, ha, Zan, versuche gar nicht, lustig zu sein.
Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich Sirius zum ersten Mal traf.

Ich war elf Jahre alt, furchtbar aufgeregt und in der Winkelgasse. Ich kannte sie natürlich in- und auswendig, denn ich wohne dort. Doch die ersten Besorgungen machen ist doch immer super spannend. Ich lief also, übrigens alleine, da meine Eltern arbeiteten, durch die Gassen. Und da rumtrödeln meine Hobby ist, waren sicher schon Stunden vergangen. Ab und zu ging ich heim, aß und trank eine Kleinigkeit, und ging wieder hinaus. Man solle sich mal vorstellen: Dutzende von Erstklässlern! Ich mag es, Leute zu beobachten. Man kann dadurch so viel lernen. Ich rätselte, wer in welches Haus kommt, mit wem ich mich verstehen würde, wer meine Freundin wird. Ich schlenderte hinter Florean´ Eissalon, nachdem ich mir ein Bananen-Himbeer-Schocko-Zitronen-Eis gekauft hatte. Es war ziemlich heiß, und ich wollte einfach ein wenig Kühle. Und hinter Floreans Eisdiele ist eine total schattenreiche, enge Gasse. Schleckend setzte ich mich hin, als plötzlich ein großer, hellhaariger Hund kam. Er bellte laut, wedelte mit dem Schwanz und sprang auf mich zu. Es gleicht einem Wunder, dass ich nicht sofort in Ohnmacht fiel. Ich schrie, kreischte, wedelte mit den Armen und schrie und schrie und schrie, um das "Monster" in die Flucht zu schlagen. Dieser jedoch betrachtete mich skeptisch, warf dann anscheinend all seine Bedenken über Bord und sprang an mir hoch. Und während ich immer lauter schrie, hörte ich eine Jungenstimme, die mir mitteilte: "Du darfst nicht schreien und deine Hände hochziehen. Das sieht er nämlich als Spiel und ausserdem interessiert es ihn, was du in deinen Händen hast", meinte er. Und weil ich nicht aufhörte zu kreischen, erbarmte er sich meiner. Er zerrte den Hund weg. Ich bibberte und ließ mein Eis fallen. Der Hund sprang sofort unter den Händen des Jungen weg und schlang mein Eis mitsamt dem Waffel hinunter. Das Gesicht des Jungen erhellte sich. "Hab' ich es doch gewusst! Er wollte nur dein Eis!" Zum ersten Mal sah ich ihn an. Lange schwarze Haare hatte er. Doch diese Augen. Ich habe sie nie wieder vergessen nach diesem Tag. Sturmgrau und leuchtend. In diesem Moment war er mein Retter, mein Helfer und mein Held in der Not.
Er steckte die Hände in die Hosentaschen und betrachtete mich neckisch. "Ich bin Sirius", stellte er sich vor.
"Z-zaniah Hope Rain."
"So genau wollte ich es nicht wissen", antwortete er. Die Angst steckte mir noch immer in den Knochen, kein Wunder, dass ich nicht wütend wurde. "Hope klingt schön", murmelte er nach einer Weile. Als der Hund meine ganze Waffel aufgefutter hatte, kam er schwanzwedelnd auf mich zu. Ich quitschte wieder, drückte mich an die Mauer hinter mir.
"Er tut dir doch nichts", sagte Sirius milde erstaunt. "Nimm ihn weg!", wimmerte ich, die Hände über meinem Kopf. Zum zweiten Mal zerrte Sirius den Hund weg, hockte sich vor ihm hin und kraulte ihn hinter den Ohren. Das Vieh ließ sich willig streicheln und kraulen. Sie sahen sich in die Augen, das Tier und der Junge, und in diesem Moment wurde mir bewusst, dass sie sich kannten. Dass sie sich schon immer gekannt hatten.
"I-ist das d-dein Hund?", fragte ich ihn. Er machte eine zerknirschte Miene und schüttelte den Kopf.
"Meine Eltern erlauben keinen", sagte er bitter. Ich bemerkte die Betonung auf das Wort "Eltern". Doch trotzdem, er musste den Hund gekannt haben.
"Aber .. aber ... ihr kennt euch doch ... ", meinte ich. Gott, wie dämlich muss ich geklungen haben, denn Sirius lachte. Ein unvergleichliches Lachen. So sympathisch und ... und .... Zuneigung erregend. Es klang wie das Bellen eines jungen Hundes.
"Kennen? Ich sehe den Hund hier zum ersten Mal. Mich hat dein Gekreische hierher gelockt."
Ich lief rot an. Ich spürte es genau. "Es sieht so aus, als hättest du eine .. eine Bindung zu ihm", sagte ich kleinlaut. Er lachte noch einmal. In diesem Moment fing der Hund an zu bellen. Die Laute vermischten sich, klangen in meinen Ohren nach.


Ich schniefte noch einmal. Dreckiger Köter, der er ist!

~~~~*~~~~

Ich saß am Gryffindor-Tisch beim Abendessen. Krone mampfte sich voll, bis zum Geht-nicht-mehr, Moony aß vornehm seinen Teller leer, und Wurmi stand nicht hinter Krones Manieren nach. Ich stocherte in meinem Essen herum. Wirklichen Hunger hatte ich nicht. Was - ich schwöre es - noch nie vorgekommen ist. "Tatsche, wenn du nischt ischt, dann esche isch deinen Teller", sagte Wurmi mit vollem Mund. Ich schob ihm mein Essen vor die Nase, ohne einen einzigen geekelten Blick. Moony betrachtete mich mit gerunzelter Stirn nachdenklich. Ich erhob mich. Krone hörte für einen Moment auf, so schweinisch zu essen und schenkte mir einen herrlich verwirrten Blick. "Ich habe keinen Hunger, Jungs." Und bevor sie irgendetwas fragen konnten hetzte ich aus der Großen Halle. Sie war nicht hier.
Ich rannte die Stufen hinauf, übersprang Trickstufen, rannte wie um mein Leben. Vor der fetten Dame schrie ich beinahe. "Kakaduzehe!" Der Gemeinschaftsraum war wie ausgestorben. Vielleicht sollte ich verlauten lassen, dass ich unseren Turm liebe. Es war immer mein Zuhause, ich fand hier Wärme am Kamin, Wärme, wenn ich die Banner und den satten Rotton an den Wänden betrachtete, Wärme, wenn ich mit meinen Jungs zusammensaß. Wärme, wenn wir herumalberten, wenn wir Streiche ausheckten. Irgendwie kam mir eine verrückte Idee, die so gar nicht zu mir passte. Allerdings war das seit neustem nicht verwunderlich. Mir kam es in den Sinn, den dreien doch mal zu sagen, wie lieb ich sie eigentlich habe. Moony, mit seiner Therapeutennummer, Krone, mit seiner Verrücktheit und Wurmi, weil er einfach ein tolles kleines Kerlchen ist.
Hope scheint nicht hier zu sein, und als ich mich enttäuscht abwenden will, höre ich ein helles Schluchzen, das mir bekannt vorkommt. Ich weiß genau, wo sie ist. Nicht selten saß ich nach meinen ersten Sommerferien dort. Damals, als ich zurück nach Hogwarts kam, weg von meinen irren Eltern. Damals, als ich jeden Tag gehässige und drohende Briefe von meinen Erzeugern bekam. Vor James und den anderen wollte ich damals keine Schwäche zeigen. Und der einzige Mensch, der mich damals getröstet hat, war Hope. My Hope.
Energisch schiebe ich den Vorhang zur Seite.

~~~~*~~~~

Ich hatte meinen Kopf auf meine Arme gelegt, die Knie waren angezogen, und ich hatte meinen Umhang um mich gewickelt, als auf einmal der Vorhang zur Seite geschoben wurde, und meine Haare durch den Wind, der aufkam, noch mehr zerzausten. Vor mir stand schwer atmend Sirius. Sofort verwandelte sich vor meinen Augen die Szene, und ich war es, der den Vorhang zur Seite schob

Die erste Nacht in meinem neuen Schuljahr. Wahnsinn, ich war Zweitklässlerin! Der Sommer war wunderschön, auch das Festessen an diesem Abend. Ich glaube, deswegen konnte ich nicht schlafen. Es konnte aber auch sein, dass ich einfach den großen Drang spürte, nach unten zu gehen. Die Glut im Kamin war beinahe erloschen und der Gemeinschaftsraum leer. Da hörte ein Schluchzen. Ich sah mich im Raum um, drehte mich um dreihundertsechzig Grad, doch es war niemand zu sehen. Ich habe gute Ohren, sehr gute Ohren, und so nahm ich die Verfolgung auf. Das Wimmern kam eindeutig hinter diesem großen Vorhang-Banner. Und in dem Moment, in dem ich den Vorhang beiseite schieben wollte, schwebte der Fast Kopflose Nick durch das Portrait der fetten Dame und jagte mir einen Heidenschreck ein. Ich zog reflexartig an dem Vorhang und stand schwer atmend vor einem Bündel, das, wie ich dann erkannte, mein Retter in der Not war. Sirius.
"Hey!", entfuhr es mir überrascht. Was sollte man denn auch anderes sagen, wenn der gute Freund in einer großen, breiten Nische kauert und heult? Er hob wie von einem Willybyfrosch gestochen den Kopf. Als er mich erkannte, weinte er noch herzzereißender. Ich hatte damals das Gefühl, dass er mich brauchte, ja, vor mir sogar riskierte zu weinen. Und ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich in meiner Pyjamahose auf den kalten Boden neben ihn, zog ihn in meine Arme und legte meinen Kopf auf seinen. Ich spürte seine Traurigkeit genau, es zog mir das Herz zusammen. Und er weinte in meinen Armen und ich mit ihm. Diese Nacht hatte uns Knirpse auf Dauer geschäd - äh, ich meine geprägt. Von da an waren wir Vertraute, Freunde. Und ich war verliebt. Und er war es nicht. Ich weinte ihm nach, im Stillen, im Verborgenen. Er wuchs, ging mit Mädchen aus, verbrachte die Nächte mit ihnen, hatte jedes Wochenende eine Neue. Ich war erfüllt von Traurigkeit. Ich konnte es nicht mehr ertragen, in seiner Nähe zu sein. Und so entfremdeten wir uns. Doch ich liebte ihn .. liebte ihn von Tag zu Tag mehr.
Ist es jetzt einleuchtend, warum es mich verletzt, warum es mich schmerzt, wenn er sich plötzlich, aus heiterem Himmel, für mich interessiert? Ich bin die Trophähe, die ihm noch fehlt!


Und jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr aufhalten. Ich sehe ihm in die Augen, erinnere mich an all die Abende, an denen ich mich so schrecklich krank fühlte, wenn er aus war, und schluchzte noch mehr. Er schaut mich bestürzt an. Dann kommt er langsam auf mich zu, setzt sich neben mich, und macht Anstalten, mich in seine Arme zu ziehen. Ich streube mich jedoch wie eine wütende Katze, er gibt es bald auf. Er krempelt die Ärmel hoch und zieht die Beine an, stützt seine Unterarme auf seine Knie. Lässig wie immer. Am liebten würde ich mich in seine Arme werfen, den vertrauten Duft einatmen. Afershave, Wald und aus unerfindlichen Gründen Zigarren.
"Hope", sagt er mit brüchiger Stimme. Er ist der Einzige, der mich Hope nennt. Und ich könnte dem Klang seiner Stimme, wenn er meinen Namen nennt, dauernd lauschen. "Was ist los? Sag mir bitte was los ist...", flüstert er. Er streicht mir durch Haare. Eine Gänsehaut überfällt mich.

~~~~*~~~~

Ich sehe sie an, sie weint, ihre Schultern beben. Sie hat ihren wunderschönen Kopf wieder auf ihre Knie gelegt. Ich streiche ihr durch das Haar und sie erschaudert. Ich bin ein verdammter Idiot. Die ganzen Jahre über habe ich mich mit den billigen Flitchen vergnügt, habe nach gemeinsam verbrachten Nächten eine Abfuhr erteilt, habe mich amüsiert. Immer auf der Suche nach der Lily Evans. So nennt es jedenfalls Krone. Und natürlich bringt er alles wieder einmal mit seiner Evans in Verbindung. Doch ich habe nie, auch nicht für einen Augenblick, dieses wunderschöne Mädchen gesehen, das ich schon immer geliebt habe, der ich schon seit jeher vertraue. Der ich ohne weiteres mein Leben anvertrauen würde, ohne mir die geringsten Sorgen zu machen. Wieso nur?
Sie hebt langsam den Kopf. Und ich folge instinktiv einem plötzlichen Impuls

~~~~*~~~~

Und nun möchte ich ihm sagen, was ich für ihn empfinde. Was ich immer für ihn empfand, und wie sehr ich ihn liebe.
Doch er kommt mir zuvor.
"Hope. My Hope. Ich liebe dich!" Seine Stimme klingt brüchig, gehetzt. Er schließt in komischer Verzweiflung die sturmgrauen Augen. Eine Strähe fällt ihm Keck in die Stirn bis hinunter zu seiner Nase. Meine Hand hebt sich ohne mein Zutun und schiebt sie weg. Sanft. Er öffnet seine Lider. Seine Wimpern sind lang und schwarz, wie die eines Mädchens. Doch sie passen so gut zu ihm, zu diesen Augen. Als er mich ansieht, zärtlich und liebevoll, bricht es aus mir heraus:

"Was soll das, Sirius?", schreie ich beinahe. Erschrocken hebt Sirius seinen Zauberstab und spricht ein Muffliato aus.
"Was?", fragt er.
"Wie was? Was soll ... das in letzter Zeit. Warum ... warum stalkst du mich an? ... Sind.... dir die Mädchen ausgegangen?"
"Hast du nicht gehört was ich gesagt habe? Ich liebe dich!", schreit er zurück. Ich schüttle den Kopf, als müsste ich Wasser aus meinen Ohren schütten.
"Du lügst!", gifte ich ihn an. "Du lügst, verdammt!" Ich werde immer leise, schließlich hört man von mir nur noch ein "lügst", dann verstumme ich. Er wirbelt im Sitzen herum und ergreift mit eisernem Griff meine Handgelenke.
"Ich habe dich noch nie angelogen! Wieso glaubst du mir nicht? Ich liebe dich!"
"Warum auf einmal!" Meine Stimme ist so eisig, ich habe noch nie mit solch einer Stimme gesprochen. Auch Sirius blinzelt verwirrt, ehe er sich offenbar zur Ordnung ruft.
"Ich ... habe dich immer geliebt... ", krächzt er. Ein kaltes, höhnisches Lachen, das ich so gar nicht kenne, entweicht mir.
"Du bist vollkommen verrückt! Lass mich in Ruhe, ich will das nicht hören! Was habe ich dir getan, warum willst du mich verarschen?"
"Das will ich nicht! Das würde ich nie-"
"Hör auf!" Schneidend fall ich ihm ins Wort.

~~~~*~~~~

Wie soll ich ihr bloß klarmachen, dass ich schon immer verliebt war in sie? Dass ich einfach nur zu dumm war, um es zu merken?
Sie sieht mich an, versucht einen kalten Blick, doch ihre braunen Augen sind immer noch warm. Immer noch finde ich Geborgenheit in ihnen, wenn ich sie ansehe. Wieso war ich so blöd? Wieso habe ich erst in der letzten Zeit gemerkt, wie sehr ich sie liebe? Ich wusste, dass sie mir viel bedeutet, wusste, dass ich für sie alles geben würde. Doch ich wusste nicht, dass es Liebe war. Seit wann weiß ich es? Ihre Schminke ist verschmiert, ihre Augen gerötet und geschwollen. Und immer noch ist sie das schönste Mädchen der Welt. Verzweifelt fahre ich mit beiden Händen durch mein Haar, ich merke, wie mir selber die Tränen kommen.
Da spricht sie weiter.
"Du kannst doch jede haben. Einfach jede", sagt sie mit leiser, tonloser Stimme.
"Ich will nicht jede, ich will dich!", höre ich mich selbst rufen. Es ist wahr. Ich will sie. Und nur sie. My Hope.
"Hier wimmelt es nur von schönen Mädchen, mit Topfiguren und -"
"Es ist mir egal, welche Figur welches Mädchen hat!"
"Aufeinmal!!"
"Nein! Ich -" Ich breche ab, weil mir selber nichts einfällt. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber wie soll ich ihr nur sagen, dass ich alles an ihr mag? Die schönen Wangen, den kleinen Babyspeck an ihren Hüften, ihr Grübchen, den sie bekommt, wenn sie so umwerfend lächelt. Sie ist so unschuldig und schön. Einer Perle gleich, die ich einfach in meinen Händen halten will. Bereit, sie für immer zu beschützen.
Und ohne zu überlegen fange ich an zu reden.
"Hope. My Hope - ich weiß, du hasst es, wenn ich dich so anrede, aber ... Ich liebe dich. Ich liebe alles an dir. Deine .... Wangen ... und deinen Speck an deinen Lüften ... äh Hüften ... ich liebe deine Grube - quatsch, dein Grübchen, wenn du .. lachst. Und du bist so umwerfend wie eine Perle .... ähm ... " Hilflos sehe ich sie an. Dann öffnet sie ihren schönen Mund.
"Meinen Speck?!" Ich Depp. Am liebsten würde ich mir selber einen Cruciatus auf den Hals jagen. Verzweifelt verziehe ich mein Gesicht. Es muss komisch aussehen, denn sie bricht in Gelächter aus. Ihr übliches Lachen, das ich so liebe, und immer so gerne gehört habe, wenn ich mit meinen Jungs am Feuer saß und sie hinter mir mit ihren Freundinnen gelacht hat. Und dann reiße ich Volldepp meine Klappe auf und in atemberaubender Geschwindigkeit schütte ich ihr mein Herz aus. Als ich ende, sieht sie mich an

~~~~*~~~~

Ich höre seine Worte, als seien sie in Watte verpackt. Nur allmählich findet sich alles in meinen Kopf hinein und rast auf mein Hirn zu.
Er liebt mich. Er sagt, er liebt mich. Und ich kann ihm nicht misstrauen. Weil ich es noch nie gekonnt habe. Weil ich ihm immer vertraut habe. Eine winzige Träne bahnt sich seinen Weg aus seinem Augenwinkel. Er fängt sie auf, wischt sie weg. Er sieht so zerzaust aus, so süß. Mit einem Mal kommt mir der Gedanke, dass auch ich nicht besonders adrett aussehe im Moment. Meine Haare sind ebenfalls zerwuschelt, die Augen rot und geschwollen, die Nase macht der Farbe meiner Augen mit Sicherheit Konkurenz. Und ich will nicht nicht wissen, wie mein Make-up aussieht. Mein Herz schlägt einen gewaltig schnellen Rythmus. Er muss es hören, da bin ich mir sicher.
Ich sehe einfach so ... zermatscht aus. So ... pfui.
Doch dann sieht er mich an, breitet die Arme aus und zieht mich an sich. Diesmal lasse ich es geschehen. Mein Ohr ist an seine Brust gepresst, sein Herz schlägt doppelt so schnell. Er streicht mir durch die Haare, bevor er sagt: "My Hope. Du bist so wunderschön."
Dieser Satz erinnert mich an die Worte meiner Mutter:

Finde einen Jungen, zu dem du gehen kannst, in deinen schlabberigen Klamotten, mit verweintem und fleckigem Gesicht.
Einen Jungen, der dich dann in den Arm nimmt und sagt: Du bist wunderschön.


Ich hebe meinen Kopf und tue das, wovon ich schon seit Ewigkeiten träume. Ich küsse den Köter auf die Lippen, und während wir uns küssen, schlagen unsere Herzen ihen neu gefundenen gemeinsamen Rythmus.


___________________
So, Leuts, danke für die Kommis!
Ach ja, lest doch auch mal die Momente von Vöna;)
Weitere Chaps folgen! :*


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