Das fanatische Feuer von frĂŒher
Ein fiebriger Glanz, ein manisches Glimmen, ein deutliches Aufflackern des fanatischen Feuers von frĂŒher schlich sich in die braunen, bernsteinfarbenen Augen des Gefangenen in dem Moment, da sein Blick auf den Ring fiel, den Albus Dumbledore an seiner unverletzten Hand trug.
Es handelte sich um einen massiven, grob gearbeiteten goldenen Ring, in dessen Mitte ein schwerer schwarzer Stein eingelassen war. Es war dieser pechschwarze Stein, den etwas zierte, das auf den ersten Blick nur wie ein paar Kratzer wirkte, der das fanatische Feuer von frĂŒher, das so lange geschlafen und geruht hatte, erneut aufflackern und weiĂ glĂŒhen lieĂ.
Dass jener Stein in der Mitte durchgebrochen war, nahm der Gefangene nur am Rande wahr. Sein fiebriger, hungriger Blick galt einzig dem Zeichen, das in die glatte OberflĂ€che des schweren schwarzen Steins eingraviert war. Eine senkrechte Linie entlang der Stelle, an welcher der Stein entzwei gebrochen war, und ein Kreis, eingeschlossen in einem Dreieck. Das Zeichen der HeiligtĂŒmer des Todes. Das Zeichen ihres groĂen Traums von einst. Das Zeichen des Traums, dessen Feuer noch immer in Gellert Grindelwalds Innerem brannte. Die HeiligtĂŒmer. Unbesiegbarer Gebieter des Todes.
Schon seit einigen Minuten wagte der Gefangene kaum mehr zu atmen. Das Feuer in seinem Inneren loderte von Sekunde zu Sekunde heller und heiĂer, schien ihn von innen heraus verzehren und verbrennen zu wollen in seiner unbĂ€ndigen Kraft und Sehnsucht. Die entscheidende Gewissheit sickerte immer tiefer und weiter zu ihm durch, erfĂŒllte jede Faser seines Körpers, seines FĂŒhlens und Denkens.
Der Stein der Auferstehung. Der von Cadmus Peverell geschaffene Stein mit der Macht, die Toten zurĂŒckzubringen. Eines der ersehnten HeiligtĂŒmer. Nur wenige Meter von ihm entfernt. So nah.
Ohne recht zu wissen, was er da tat, streckte Gellert Grindelwald verlangend die Hand nach dem Stein aus, etwas Forderndes, geradezu Befehlendes in Geste und Blick, beseelt, wenn nicht besessen, von dem Wunsch, das Heiligtum in HĂ€nden zu halten.
Ein leiser, kaum merklicher, kaum spĂŒrbarer und dennoch vorhandener Anflug etwas GefĂ€hrlichen, ein Hauch von bitterer EnttĂ€uschung, eine Spur von VerĂ€rgerung hatte sich in Albus Dumbledores blaue Augen und auf sein Antlitz geschlichen. Etwas von der WĂ€rme in seinem Blick war gewichen.
Nach einiger Zeit lieĂ der Gefangene seine fordernd ausgestreckte Hand zwar sinken, seinen Fehler hatte er jedoch nicht bemerkt. Er hatte nicht bemerkt, wie die Stimmung in der Zelle sich verĂ€ndert hatte, kĂŒhler geworden war. Zu sehr war er geblendet von dem Schein des fanatischen Feuers, das nach so langer Zeit wieder zu brennen begonnen hatte.
Und so gab er sich gar keine MĂŒhe, die Gier und das Verlangen in seiner Stimme zu zĂŒgeln, zu unterdrĂŒcken, als er mit flammendem Blick murmelte: âDer Stein ... der Stein der Auferstehung ... du hast ihn also tatsĂ€chlich gefunden ...â
Lauter und eindringlicher sprach er einen Bruchteil all der Gedanken und Fragen, die ihm ob des Anblicks des Steins auf der Seele brannten, aus.
âWo war er? Wie hast du ihn gefunden? Funktioniert er wirklich so, wie es beschrieben ist? Hast du es denn schon versucht?â
Atemlos und lauernd, mit brennendem Interesse an den Antworten auf die Fragen, die in atemberaubender Geschwindigkeit aus ihm herausgesprudelt waren, blickte Gellert Grindelwald sein GegenĂŒber an. Dieser schwieg eine ganze Weile. Ein dunkler Schatten hatte sich auf sein Gesicht gelegt, lieĂ es betrĂŒbt und enttĂ€uscht wirken, verdĂŒsterte das sonst strahlende Blau seiner Augen.
Wiederum schien der Gefangene nichts davon wahrzunehmen, noch immer gefangen in den lodernden Flammen jenes fanatischen Feuers.
Und so ĂŒberging er Dumbledores Schweigen und drĂ€ngte weiter: âWillst du die Macht des Elderstabs jetzt etwa noch immer brechen? Bedeutet dir all das, wovon wir so lange getrĂ€umt haben, denn gar nichts mehr? ... Unbesiegbare Gebieter des Todes ... Ich wĂŒnschte, ich wĂ€re so nahe am Ziel wie du es jetzt bist ... Du hast den Stab, den Stein ... jetzt brauchst du nur noch den Umhang und dann -"
âGenug.â
Albus Dumbledores Stimme war ruhig, aber entschieden und gebieterisch gleichermaĂen. Er blickte den Gefangenen mit einer solch eindringlichen EnttĂ€uschung an, dass es diesem unter anderen UmstĂ€nden fast körperlich weh getan hĂ€tte.
âGellert, es reicht. HĂ€tte ich gewusst, dass der bloĂe Anblick dieses unheilvollen Steins dich augenblicklich fĂŒr alles andere blind und taub, gefĂŒhllos und unempfĂ€nglich macht, so hĂ€tte ich diesen Ring gewiss nicht getragen. Aber ich dachte, Gellert, ich dachte wirklich, inzwischen hĂ€ttest du dich geĂ€ndert. Ich wollte es von dir glauben. Habe ich mich wirklich schon wieder in dir geirrt? Bitte, Gellert, sag mir, dass es noch etwas anderes als diese blinde Besessenheit von den HeiligtĂŒmern gibt, worĂŒber du mit mir, wie ich jetzt vor dir stehe, sprechen möchtest.â
Bei diesen Worten spreizte Dumbledore vielsagend die geschwĂ€rzten Finger seiner rechten Hand. Augenblicklich schoss ein heiĂer Schmerz durch das schwarze, verbrannte Fleisch. Diesen Schmerz nahm Dumbledore jedoch nur am Rande wahr. Der eindringliche, röntgende Blick seiner stechend blauen Augen galt einzig und allein dem Gefangenen. Hoffnung lag in Albus Dumbledores Blick, begleitet von einem stummen Flehen.
Die Hoffnung und die stumme Bitte wichen jedoch endgĂŒltig aus seinem Blick, als Gellert Grindelwald zu sprechen begann, und machten einer kalten, vernichtenden EnttĂ€uschung Platz.
âEtwas anderes? ... Du stehst mit einem der HeiligtĂŒmer nur wenige Meter von mir entfernt und erwartest tatsĂ€chlich, dass mir das gleichgĂŒltig ist, dass ich in diesem Moment ĂŒber irgendetwas anderes sprechen kann, dass ich unseren groĂen Traum von einst genauso schmĂ€hlich aufgegeben und vergessen habe wie du es scheinbar getan hast, Albus? ... Das habe ich nicht und das werde ich auch nicht! Es gab eine Zeit, da hat dieser Traum uns alles bedeutet, alles, auch dir, Albus! Wirklich, ich verstehe dich nicht ... Wann hast du dich nur so verĂ€ndert? Und ... warum?â
Der Gefangene runzelte die Stirn und bedachte seinen Besucher mit einem unglĂ€ubigen sowie leicht enttĂ€uschten Blick. Doch seine EnttĂ€uschung war nichts, nichts, im Vergleich zu der EnttĂ€uschung und dem Zorn in Albus Dumbledores blauen Augen und seiner sonst so ruhigen Stimme. Als er dem Gefangenen antwortete, schien auch in seinen Augen ein Feuer zu brennen, ein zorniges Feuer, und es war das erste Mal, dass Grindelwald ihn mit einer solch wĂŒtenden, donnernden Stimme sprechen hörte. UnwillkĂŒrlich zuckte er zusammen und musste hart schlucken, als die Worte seines GegenĂŒbers, erstmals scharf und schneidend wie Peitschenhiebe, ihn trafen.
âWann und warum ich mich derart verĂ€ndert habe? Das fragst du nach all dieser Zeit tatsĂ€chlich, hast es tatsĂ€chlich noch immer nicht verstanden? Wirklich, Gellert, ich bin zutiefst enttĂ€uscht von dir. Ich dachte wirklich die langen, harten Jahre der Einsamkeit und des in sich Hineinhorchens hĂ€tten dich wenigstens ein bisschen Reue und Einsicht gelehrt, doch wie es scheint, habe ich mich erneut in dir getĂ€uscht. Du hast nichts dazugelernt, nichts verstanden, seit dem Tag, an dem du aus Godric's Hollow fortgelaufen bist. Und dennoch ... Ich werde es ein letztes Mal versuchen - Ich werde dir erklĂ€ren, wann und warum ich mich derart verĂ€ndert habe, wenngleich ich mittlerweile fĂŒrchte, dass du es nie begreifen, dass du diesen letzten Schritt nie gehen wirst.â
Gellert biss die ZĂ€hne zusammen und presste sie so fest aufeinander, dass sein Kiefer zu schmerzen begann. Die kalte, zornige EnttĂ€uschung in Albus' Stimme tat fast körperlich weh. Und doch wirkte der andere dabei so autoritĂ€r, beinahe furchteinflöĂend in seiner Wut, dass der Gefangene es nicht wagte, ihn zu unterbrechen.
âBittere Verzweiflung und Reue. Die Tatsache, dass ich nie mehr in einen Spiegel blicken kann, ohne tiefste Verachtung vor mir selber zu empfinden. Der Anblick von Ariana, wie sie leblos am Boden liegt, sinnlos gestorben fĂŒr einen Kampf um Macht, fĂŒr das Streben nach Herrschaft und nach Unsterblichkeit, vielleicht von meinem eigenen Fluch getötet, vielleicht von dem ihres Bruders, der sie abgöttisch geliebt hat, vielleicht von dem Fluch des Menschen, der mir in diesen Tagen mehr bedeutet hat als jeder andere und dem ich mein Vertrauen geschenkt habe. Zu Unrecht.â
Gellert Grindelwald zuckte zusammen, als hÀtte man ihm ins Gesicht geschlagen. Zu Unrecht ... Diese einfachen zwei Worte schnitten tief in sein Herz ... tiefer als er es sich erklÀren konnte ...
âDas BegrĂ€bnis meiner eigenen Schwester, nur zwei Monate, nachdem unsere Mutter gestorben war. Der Hass und die bitteren, berechtigten VorwĂŒrfe in den Augen meines Bruders, des einzigen Menschen, der mir noch geblieben ist und der mir doch nie verzeihen wird. Zu Recht. Die unzĂ€hligen Zeitungsartikel ĂŒber die GrĂ€ueltaten, die du unter dem Deckmantel meiner eigenen Worte verĂŒbt hast und aus denen du offensichtlich noch immer nichts gelernt hast. Die vielen unschuldigen Menschen, die ihr Leben fĂŒr deine PlĂ€ne, fĂŒr unsere TrĂ€ume von einst, lassen mussten, das viele Blut, das an unseren HĂ€nden klebt ... Das hat mich verĂ€ndert, Gellert, das hat mich Einsicht und Reue gelehrt, hat mich erkennen lassen, wie viel wichtiger und wertvoller ein Menschenleben ist, verglichen mit Macht und Herrschaft und Unsterblichkeit. Wichtiger und wertvoller als der Unbesiegbare Zauberstab, wichtiger und wertvoller als dieser Stein, wichtiger und wertvoller als der Umhang der Unsichtbarkeit, wichtiger und wertvoller als alle drei HeiligtĂŒmer zusammen. Diese Lektion habe ich gelernt und ich hatte gehofft, du hĂ€ttest sie inzwischen ebenfalls verstanden. Aber da habe ich wohl zu viel von dir erwartet, Gellert. Ich lasse mich wieder und wieder von meiner Zuneigung zu dir blenden und du bringst mich wieder und wieder dazu, mich fĂŒr diese Zuneigung zutiefst zu schĂ€men. Es hat sich nichts verĂ€ndert, seit du mich in Godric's Hollow neben dem Leichnam meiner Schwester zurĂŒckgelassen hast, ohne dich noch einmal nach mir umzudrehen. Gar nichts. Und ich weiĂ nicht, ob ich dich unter diesen UmstĂ€nden ĂŒberhaupt noch einmal wiedersehen möchte.â
Mit diesen bitteren Worten des Zorns und der EnttĂ€uschung wandte Albus Dumbledore sich ab, ohne den Gefangenen eines weiteren Blickes zu wĂŒrdigen, und wenige Sekunden spĂ€ter fiel die eiserne TĂŒr des VerlieĂes mit einem kalten Zuschnappen ins Schloss und Gellert Grindelwald war allein.
Allein mit Albus' bitteren Worten, die mit einer vernichtenden IntensitÀt in seinem Inneren nachhallten.
âWirklich, Gellert, ich bin zutiefst enttĂ€uscht von dir ... Du hast nichts dazugelernt, nichts verstanden, seit dem Tag, an dem du aus Godric's Hollow fortgelaufen bist ... Ich lasse mich wieder und wieder von meiner Zuneigung zu dir blenden und du bringst mich wieder und wieder dazu, mich fĂŒr diese Zuneigung zutiefst zu schĂ€men ... Es hat sich nichts verĂ€ndert, seit du mich in Godric's Hollow neben dem Leichnam meiner Schwester zurĂŒckgelassen hast, ohne dich noch einmal nach mir umzudrehen ... Gar nichts ... Ich weiĂ nicht, ob ich dich unter diesen UmstĂ€nden ĂŒberhaupt noch einmal wiedersehen möchte.â
Erst nach einer ganzen Weile bemerkte der Gefangene in seiner einsamen Zelle im höchsten Turm von Nurmengard, dass heiĂe TrĂ€nen in seinen Augen brannten. Die Worte seines einstigen und einzigen Freundes hatten weh getan. Unheimlich weh.
Verzweifelt vergrub Gellert Grindelwald sein von Kummer und Einsamkeit gezeichnetes Gesicht in den HĂ€nden.
War es wirklich wahr? Hatte er sich wirklich nicht verĂ€ndert, seit er Albus allein in Godric's Hollow zurĂŒckgelassen und ihrer Freundschaft den RĂŒcken gekehrt hatte?
Ein leises FĂŒnkchen trotzigen Stolzes begann sich in Gellerts Innerem zu regen.
Nein, es war nicht wahr! Er hatte sich doch verĂ€ndert! Er - er bereute doch! Wie oft hatten seine Opfer ihn schon in quĂ€lenden AlptrĂ€umen verfolgt und wie oft hatte er sich schon gewĂŒnscht, all seine Verbrechen rĂŒckgĂ€ngig machen und seine furchtbare Schuld tilgen zu können ...
Gewiss, dachte der Gefangene mit einem reumĂŒtigen Seufzen, es war hĂ€sslich von ihm gewesen, sich nicht einmal nach Albus' Wohlbefinden zu erkundigen, kein einziges Wort ĂŒber dessen schreckliche Verletzung zu verlieren und nur noch Augen fĂŒr den Stein gehabt zu haben ... Aber - war es nicht auch irgendwo verstĂ€ndlich? Ihr groĂer gemeinsamer Traum von einst ... Es war doch ihr Traum gewesen, nicht nur Gellerts Traum ... Wieso konnte der andere nur gar kein VerstĂ€ndnis mehr dafĂŒr aufbringen, nicht im Geringsten nachvollziehen, welch helles, mĂ€chtiges Feuer beim Anblick des ersehnten Heiligtums in Gellerts Brust aufgelodert war und ihn in diesem Moment fĂŒr alles andere blind und taub gemacht hatte? Warum nur? Und ... war das denn wirklich so schlimm gewesen?
In dieser Nacht wĂ€lzte sich der Gefangene lange Zeit aufgewĂŒhlt auf seiner harten, hölzernen Pritsche hin und her, wickelte die dĂŒnne, schĂ€bige Wolldecke mal enger um seinen ausgezehrten Körper und befreite sich dann im nĂ€chsten Augenblick wieder aus der engen Umklammerung des abgewetzten Stoffes. Es war schon weit nach Mitternacht, als Gellert Grindelwald endlich in einen leichten, unruhigen DĂ€mmerschlaf verfiel.
Wieder plagten ihn AlptrÀume, doch in dieser Nacht waren sie anders als sonst. Schlimmer und grausiger als jemals zuvor.
Verzweifelt irrte er durch die weite Landschaft, die sich vor ihm erstreckte ... doch sobald er einen Schritt in irgendeine Richtung tat, wurde jenes StĂŒck vormals belebter Landschaft tot und kahl ... FlĂŒsse und BĂ€che wurden zu kalten AbgrĂŒnden und bedrohlichen Schluchten, bereit ihn zu verschlingen ... BĂ€ume und StrĂ€ucher erstarrten zu grauem Stein, wurden zu hohen Mauern links und rechts von ihm ... die Sonne gefror, alles wurde kalt, auch der Himmel war nichts weiter als eine kalte, graue Decke aus Eis und Stein ... dröhnende Stille verschluckte jedes noch so kleine FĂŒnkchen Leben in dieser kahlen Einöde ... eine eiskalte Einsamkeit ging von den kahlen, kalten Mauern aus ... so eiskalt, dass sie ihm fast körperlich weh tat und an jedem einzelnen seiner Nerven zu zerren schien ... er war gefangen ... doch er rannte weiter, verzweifelt, sein Atem brannte ihm schon in der Kehle, seine Beine wurden schwer wie Blei und wollten ihn nicht mehr tragen ... doch er musste weiter ... fliehen ... er wollte nicht gefangen sein ... doch kaum hatte sich dieser Gedanke in seinem Kopf verfestigt, als er sich auch schon einer weiteren Mauer gegenĂŒbersah ... kalt und unnachgiebig ... Sackgasse ... und jetzt verwandelte sich der leblose Stein ... der Gefangene war umzingelt ... umzingelt von blassen Wesen, die ihn aus ihren leeren Augen vorwurfsvoll anstarrten ... sie rĂŒckten nĂ€her, immer nĂ€her, und er erkannte, dass es wieder die Toten waren ... unbarmherzig stierten sie ihn aus ihren leeren, tiefliegenden Augen an und ihre lautlose Anklage hallte tausendfach in seinem Inneren nach ... stumme Drohung ... sie kamen unaufhaltsam nĂ€her ... doch sie waren nicht das einzige ... geschwĂ€rzte, abgestorbene HĂ€nde brachen aus dem leblosen grauen Stein hervor und reckten ihre verbrannten Finger drohend in Gellerts Richtung ... verzweifelt wandte der Gefangene sich um, er wollte nur noch fliehen, fliehen, fliehen ... um jeden Preis ... die Angst und das Grauen drĂŒckten ihm die Luft zum Atmen ab ... doch plötzlich spĂŒrte er, wie sich seine Lungen wieder mit Luft fĂŒllten, und er atmete erleichtert auf ... denn dort in der Ferne, weit hinter sich, hatte er die Umrisse einer wohlbekannten Gestalt ausgemacht ... in dem Moment jedoch, in dem die FĂŒĂe des Gefangenen ihn wie von selbst in diese Richtung trugen - löste sich die Gestalt Albus Dumbledores im Nichts auf und lieĂ den Gefangenen allein zurĂŒck ... allein mit seiner Angst und seinem Grauen ... nur der leblose goldene Ring mit dem pechschwarzen Stein blieb zurĂŒck und schien Gellert Grindelwald zu verhöhnen ... denn trösten konnte das Heiligtum ihn nicht in seinem Grauen und seiner Verzweiflung ...
Tja, das war nun leider ein Kapitel voller Bitterkeit und EnttÀuschung und Verzweiflung, aber dennoch hoffe ich, dass es euch wenigstens ein kleines bisschen gefallen hat und dass alles realistisch und nachvollziehbar dargestellt war.
Wie immer freue ich mich sehr ĂŒber eure Meinungen und Kommentare!
Wie Gellert diese Konfrontation nun aufarbeitet, ob er auch die letzten nötigen Schritte in Richtung Reue und Einsicht doch noch tun wird und ob dies tatsÀchlich Albus' letzter Besuch war - das werden die nÀchsten Kapitel bringen ... ;)
Bis dahin alles Liebe und viele GrĂŒĂe,
eure halbblutprinzessin137
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel