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Fanfiction

Nebel über Nurmengard - Eine Erfahrung für die Ewigkeit

von halbblutprinzessin137

Eine Erfahrung für die Ewigkeit



Ein weiteres unendlich langes Jahr verstrich, ehe die stumme Bitte des Gefangenen endlich erfüllt wurde.

Wie immer in den letzten Monaten, so schreckte Gellert Grindelwald auch an diesem warmen Sommermorgen von seiner hölzernen Pritsche hoch und blickte erwartungsvoll auf, als die eiserne Tür des Verließes mit einem lauten Quietschen geöffnet wurde. Und obgleich es diesmal tatsächlich der ersehnte Besucher war, der die karge Zelle betrat und die Tür hinter sich schloss, musterte der Gefangene den Neuankömmling recht beklommen. Seine braunen Augen huschten über Albus Dumbledores Antlitz auf der Suche nach einem Anflug von Verärgerung, nach einer Spur von Schmerz oder Kränkung.

Doch sie wurden nicht fündig.

Erleichtert atmete Grindelwald auf.

Albus Dumbledores blaue Augen blitzten vergnügt und die vertraute Andeutung eines Zwinkerns lag darin. Wie ein warmer Sonnenstrahl, der sich in einem Bergsee spiegelt, dachte Gellert und wunderte sich im selben Augenblick über seine eigenen Gedanken.

Albus Dumbledores Stimme klang wieder ruhig und sanft wie eh und je, als er Gellert anlächelte und sagte: „Sei gegrüßt, Gellert. Ich war gerade unterwegs und da dachte ich mir, ich statte dir an diesem herrlichen Tag einmal wieder einen Besuch ab. Es wäre doch ein Jammer, wenn ich mich an so einem schönen Sommertag nur im Ministerium aufhielte und wir beide uns stets nur bei Schnee und Eis sehen würden ...“

Ein kleines Lächeln fand den Weg auf die Lippen des Gefangenen, als er meinte: „Nicht auszudenken, was die Leute im Ministerium sagen würden, wenn sie wüssten, dass du die Gesellschaft eines verurteilten schwarzen Magiers ihnen vorziehst ...“

Er bemühte sich, den lockeren, kecken Tonfall von einst zu treffen, doch unverkennbare Rührung und Dankbarkeit, durchwirkt von der Einsamkeit der letzten Jahre, lagen in seiner Stimme.

Dumbledore schmunzelte leicht.

„Nun, man muss den Leuten ja nicht alles auf die Nase binden ... Schließlich“, er seufzte leise, „würden sie es ohnehin nicht verstehen.“

Eine ganze Weile lang lächelten die beiden Männer einander einfach nur an und es war fast so wie damals in jenem Sommer, als sie noch Jungen gewesen waren. Froh, dass sie endlich einmal wieder eine ganz und gar normale Unterhaltung führten, fragte Gellert interessiert: „Und weswegen bist du auf dem Weg ins Ministerium, Albus? Wo du doch keine Ambitionen auf das Ministeramt hegst? Oder“, fügte er halb neckend, halb im Ernst hinzu, „hat sich das etwa geändert?“

Albus Dumbledore gluckste leise.

„Merlin bewahre, nein, sicherlich nicht. Ich bin ganz und gar zufrieden in meinem Büro in Hogwarts. Eigentlich ist es nicht mehr und nicht weniger als ein kleiner, jedoch machtvoller Gegenstand, der mich ins Zaubereiministerium führt, da er wieder dorthin zurückgebracht werden muss. Und zwar ...“, er griff in eine Innentasche seines Umhangs und Gellert beugte sich neugierig nach vorne, um zu sehen, was sein alter Freund aus den Tiefen seiner prächtigen Robe hervorzog, „ ... dieser.“

Mit diesen Worten hielt Dumbledore etwas empor, das wie ein filigranes kleines Stundenglas wirkte, eingefasst in ebenso filigranen, drehbar gelagerten Ringen aus purem Gold und versehen mit einer ungewöhnlich langen, sehr feingliedrigen Goldkette.

Die Augen des Gefangenen weiteten sich vor Erstaunen und offenkundigem Interesse. Sein Besucher lächelte.

„Ich denke, ich werde davon absehen, dich zu beleidigen, indem ich dich belehre, worum es sich hierbei handelt, da du es selbst ebenso gut weißt wie ich.“

Gellert Grindelwald nickte langsam, bevor er erwiderte: „Ein Zeitumkehrer. Ich habe natürlich schon öfter von ihnen gehört und gelesen -", er lachte leise, als Albus einwarf: „Nichts anderes hätte ich von dir erwartet, Gellert, das wäre, wie schon gesagt, einer Beleidigung gleichgekommen ...“, „ - aber ich habe noch nie einen in natura gesehen oder in der Hand gehalten.“

Albus Dumbledore bemerkte den Blick, den der Gefangene ihm zuwarf. Der Mann, den er persönlich zu einem Gefangenen gemacht hatte, korrigierte er sich in Gedanken selbst. Vieles lag in diesem Blick, aber vor allem eine unbestimmte Sehnsucht und der gleiche sprudelnde Wissensdurst wie vor all den Jahren. Ein Durst, der in der Einsamkeit und Einöde des Verließes kaum gestillt werden konnte. Albus Dumbledore musste unwillkürlich denken, wie traurig es doch war, dass von all den Vögeln auf der Welt gerade der eine eingesperrt sein musste, der höher fliegen konnte und wollte als all die anderen ... traurig, aber unabänderlich.

Der silberhaarige Zauberer bemühte sich, diese bedrückenden Gedanken zu verscheuchen. Stattdessen beugte er sich zu dem Gefangenen hinüber und legte den goldenen Zeitumkehrer behutsam in dessen Hände.

Grindelwald senkte den Blick auf das kleine, aber faszinierende Objekt in seinen Händen. Doch aus irgendeinem Grund stimmte ihn der Anblick traurig.

Es hatte eine Zeit gegeben, da er mit dem glänzend polierten Glas und dem glitzernden Gold des Anhängers um die Wette gestrahlt hätte. Doch war jene Zeit längst Vergangenheit. Jetzt schien das Funkeln des Zeitumkehrers seine eigene verhärmte Gestalt noch zu betonen und in all ihrer Armseligkeit zu zeigen: sein graues, glanzloses, verfilztes Haar ... sein ausgezehrtes, eingefallenes Gesicht, welches langsam begann, einem Totenschädel zu ähneln ... sein schmutziges, zerfetztes Gewand ... die rauen, mit Schwielen bedeckten, knochigen Hände, welche gar nicht würdig schienen, etwas so Schönes überhaupt zu berühren ...

Traurig drehte der Gefangene den zerbrechlichen Zeitumkehrer in seinen Händen hin und her.

Feine, verschlungene Runen zierten die drehbaren goldenen Ringe. Es hatte eine Zeit gegeben, da er die Inschrift flüchtig gelesen und noch im selben Moment mühelos entziffert und ihren Sinn begriffen hätte. Doch war jene Zeit längst Vergangenheit. Jetzt rauschten die Worte an seinem träge gewordenen Geist vorbei, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, ohne ihre Bedeutung zu offenbaren. Trotzdem starrte er die hauchzarten Schriftzeichen sehnsüchtig an.

My use and value unto you
Are gauged by what you have to do
I mark the hours every one
Nor have I yet outrun the sun

Eigentlich war es gleichgültig, was genau diese Worte bedeuteten ... Nur eines war wichtig ... Er selbst wünschte sich nichts sehnlicher als die Zeit zurückdrehen zu können.

Mit einem traurigen Seufzen gab der Gefangene seinem Besucher das wertvolle Objekt, welches dieser wieder ins Zaubereiministerium bringen wollte, zurück. Seine Stimme klang schwer und schwach, als er das, was ihn umtrieb, leise aussprach.

„Ich dachte früher nie, dass ich jemals so etwas sagen würde, aber ich würde die Zeit gerne zurückdrehen ... so gerne ... Der Gedanke“, seine Stimme drohte zu brechen, „dass es in ... in einem Gefängnis enden wird ...“

Traurig erwiderte Dumbledore den Blick seines einstigen Freundes und sagte mit ebenso schwerer Stimme: „Glaube mir, Gellert, da bist du nicht der einzige, dem es so ergeht. Sei versichert, dass auch ich einiges dafür geben würde, an bestimmten Stellen in meinem Leben einfach die Zeit zurückdrehen und alles anders machen zu können. Aber dafür ist es leider zu spät - viel zu spät ...“

Der Gefangene spürte, wie sich ein dicker Kloß in seiner Kehle bildete, und schluckte schwer. Er glaubte zu wissen, was es war, das Albus Dumbledore gerne rückgängig machen würde, wenn er nur könnte. Er glaubte zu wissen, welches der eine Makel in diesem perfekten Leben war, der, wäre es nur irgend möglich, getilgt werden würde.

Die annähernd normale, vertrauliche Atmosphäre, welche eben noch zwischen ihnen geherrscht hatte, war mit einem Schlag dahin. Ein bitteres Lachen entrang sich der Kehle des Gefangenen. Auch die Worte, die über seine Lippen kamen, schmeckten bitter. Unendlich bitter.

„Lass mich raten, welchen Schandfleck du aus diesem makellosen Leben entfernen würdest, ausradieren, als hätte es ihn nie gegeben - vielleicht ... mich? Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, dann würdest du dafür sorgen, dass wir einander nie begegnen, dass du mich nie kennen lernst. Ist es nicht so?“

Albus Dumbledore war, während Grindelwald gesprochen hatte, immer bleicher geworden. Es schien, als hätte jedes einzelne Wort ihm bittere Schmerzen zugefügt. Sein Mienenspiel verriet, dass er zutiefst getroffen und schockiert war.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Dumbledore seine Stimme wiederfand. Als er schließlich zu sprechen ansetzte, tat er es so heftig und aufgewühlt, wie es aus seinem Munde gewiss noch nie jemand gehört hatte. Seine sonst so ruhige und gefasste Stimme zitterte. Doch zugleich sprach er jedes einzelne Wort so ernst und eindringlich, dass man nicht anders konnte als zu glauben, was er sagte.

„Gellert, wie kannst du das nur sagen? Wie kannst du nach all diesen Jahren immer noch so von mir denken? Ich hätte wirklich geglaubt, inzwischen wüsstest du es besser, würdest mich besser kennen ...
Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde ich in deiner Gegenwart wohl anders handeln, ja. Ich würde das, was wir angerichtet haben, nie geschehen lassen, würde dafür sorgen, dass es nicht mit ... mit dem Tod meiner Schwester endet und damit, dass ich fortan nie mehr in den Spiegel blicken kann, ohne schreckliche Schuldgefühle zu empfinden, dass ich fortan nicht anders kann, als mich selbst zu verachten - und glaube mir, es gibt niemanden, Gellert, nicht einmal dich, der mich so sehr verachten kann wie ich mich selbst verachte für all das, was ich damals getan und zu tun versäumt habe. Das würde ich verhindern. Und ich würde versuchen, die vielen anderen unschuldigen Menschen vor einem sinnlosen Tod zu bewahren, würde versuchen, dich von deinen ... unseren ... Plänen abzubringen, ehe es zu spät ist. Merlin allein weiß, ob es mir gelingen würde, aber zumindest würde ich es versuchen. Nicht einmal das habe ich damals getan.
Und deshalb, Gellert, lautet meine Antwort: Ja, ich würde das rückgängig machen, was wir damals verbrochen haben, aber, nein, ich würde nie auch nur auf den Gedanken kommen, dafür zu sorgen, dass wir einander niemals kennen lernen. Das würde ich niemals tun, Gellert, niemals. Ich könnte es nicht und ich möchte es auch nicht. Ich könnte es nicht, da diese Erfahrung mich so sehr geprägt und geformt und beeinflusst hat wie kaum eine andere. Mich, so wie ich jetzt hier sitze, gäbe es nicht ohne diese ganz besondere Erfahrung.
Vieles, wenn nicht sogar alles, woran ich glaube und woran ich nicht mehr glaube, steht und fällt mit dieser einen Erfahrung. Diese Erfahrung ist ein Teil von mir. Du bist ein Teil von mir, Gellert, ganz gleich, ob du das hören willst oder nicht, ganz gleich, ob du das verstehst oder nicht - wobei ich wünschte, du würdest es verstehen ...
Diese eine Erfahrung kann durch die Zeit allein gar nicht berührt oder gar ausgelöscht werden. Weil sie ... anders ist als viele Erfahrungen. Diese Erfahrung hat einen Platz in meinem Herzen, dem die Zeit oder das Zurückdrehen der Zeit rein gar nichts anhaben kann. Einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen - wie besonders, das ahnst du wahrscheinlich gar nicht, Gellert ...
Aber es ist so. Und deswegen könnte ich die Erfahrung, dich kennen gelernt zu haben, gar nicht rückgängig machen, selbst wenn ich es wollte. Ich will es jedoch auch gar nicht. Weil es trotz allem eine Erfahrung ist, die ich nicht missen möchte.“

Auf Albus Dumbledores Worte folgte eine lange, bedeutungsschwere Stille. Der Gefangene wagte kaum zu atmen. Jedes von Albus Dumbledores Worten hatte ihn direkt ins Herz getroffen.

Unsicher und aufgewühlt blickte Gellert Grindelwald in die rätselhaft funkelnden blauen Augen seines Gegenübers. Doch Albus' Blick war so eindringlich, dass er ihm nicht lange standhielt und bald betreten zu Boden blickte. Schon schämte er sich seiner verletzenden, bitteren Worte, die, als er sie ausgesprochen hatte, noch wie die reine, logische Wahrheit geklungen hatten, und die nun angesichts Dumbledores Antwort so furchtbar hohl und unangebracht wirkten.

„Entschuldige bitte, dass ... dass ich so von dir gedacht habe.“

Albus Dumbledore schüttelte den Kopf und blickte Gellert Grindelwald ernst über die Gläser seiner goldenen Halbmondbrille hinweg an.

„Es gibt nichts zu entschuldigen, Gellert. Deine Gedanken sind ganz allein dein und du musst dich für sie nicht rechtfertigen. Vor niemandem.“

Er lächelte den Gefangenen an. Überhaupt war er nun wieder viel mehr der gewohnte ruhige Albus Dumbledore, den man kannte.

„Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu tadeln oder zu maßregeln. Ich wollte lediglich, dass du weißt, wie ich darüber denke. Über uns. Über diese Erfahrung. Und noch viel wichtiger ist mir, dass du es glaubst.“

Albus Dumbledore hielt kurz inne. Dann sagte er mit jener eindringlichen Stimme: „Die Erfahrung, dich kennen gelernt zu haben, ist eine Erfahrung für die Ewigkeit ... oder zumindest“, er lächelte leise, „für den winzigen Bruchteil der Ewigkeit, den ein Menschenleben ausmacht.“

Diese Worte hallten noch lange im Inneren des Gefangenen nach. Er lauschte ihnen auch dann noch nach, als die eiserne Tür der kargen Zelle im höchsten Turm von Nurmengard längst hinter Albus Dumbledore ins Schloss gefallen war.


„ ... eine Erfahrung für die Ewigkeit ...“




So, damit hat auch mein bisher allerliebstes Kapitel der ganzen Geschichte sein Ende gefunden - ich hoffe sehr, dass es euch gut gefallen hat und dass es euch beim Lesen wenigstens annähernd so stark berührt und gerührt hat wie mich beim Schreiben.

Soll heißen: Ich bin sogar noch gespannter auf eure Kommentare und Meinungen als sonst! ;) Und deshalb würde es mich natürlich auch wahnsinnig freuen, wenn sich nicht nur meine treue Stammleserin käfer die Finger wund tippt (Vielen lieben Dank an dich!!), sondern sich auch mal andere von den mittlerweile über 25 Abonnenten melden würden - damit würdet ihr mir gerade bei diesem besonderen Kapitel eine große Freude machen!

Im nächsten Kapitel werden wir Gellert wieder durch eine schwierige Zeit allein in seiner Zelle begleiten und ihn beobachten, wie er an Neuigkeiten von der Außenwelt gelangt, die ihn ziemlich aufwühlen ... Neugierig? Dann freut euch schon aufs nächste Kapitel! :p

Bis dann und ganz liebe Grüße,
eure halbblutprinzessin137


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