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Fanfiction

Nebel über Nurmengard - Die Zeichen der Zeit - Teil 1

von halbblutprinzessin137

Die Zeichen der Zeit - Teil 1

Jahre zogen vorüber, dehnten sich endlos aus und wurden zu Jahrzehnten. Doch die mächtige Festung in der kahlen Einöde zeigte sich unbeeindruckt vom Lauf der Zeit. Schwarz und bedrohlich ragte sie gen Himmel wie eh und je. Die kalten steinernen Mauern von Nurmengard trotzten Gewittern und Sturm gleichermaßen und auch die Inschrift über dem Tor wollte einfach nicht verblassen, egal wie unbarmherzig die Glut der Sonne auf die gemeißelten Worte nieder brannte und wie heftig der Regen auf sie nieder prasselte.

Nurmengard zeigte sich der Zeit gegenüber unbeeindruckt, nicht jedoch der Gefangene in seiner kargen Zelle im höchsten Turm der unbarmherzigen Festung.

Die langen und harten Jahre der Gefangenschaft hatten Gellert Grindelwald gezeichnet. Sein einst so jugendlich schönes, strahlendes Antlitz war zerfurcht und eingefallen. Tiefe Falten hatten sich in die Haut gegraben, welche sich über die Knochen spannte. Sein fröhliches Lachen war, wie es den Anschein hatte, auf ewig erloschen. Ein düsterer Schatten hatte sich auf sein Antlitz gelegt. Das lebendige Leuchten war aus den braunen Augen gewichen und ihr Blick war starr und stumpfsinnig geworden.

Oft wurde sein einst so gesunder, vitaler Körper, der nunmehr gefährlich abgemagert und ausgezehrt wirkte, von schrecklichem Schüttelfrost und wiederkehrenden Schwächeanfällen heimgesucht. Dann wankte Grindelwald zittrig und hilflos zu der harten Holzpritsche in der Ecke, ließ sich kraftlos darauf niedersinken und wickelte sich, so fest er konnte, in die dünne, schäbige Wolldecke ein, die man ihm zu Beginn seiner Haft zur Verfügung gestellt hatte und die nun schon ganz abgewetzt und durchgelegen und kratzhart war. Doch diese dünne Wolldecke war der einzige Schutz, den der Gefangene hatte, und so wickelte er sich darin ein und lag zusammengekauert auf der Holzpritsche wie ein eingerollter Igel. Das einst so strahlende Gold seiner Haare war über die Jahrzehnte hinweg ergraut und hatte all seinen Glanz eingebüßt.

Die äußere Erscheinung Gellert Grindelwalds war die eines verhärmten alten Mannes geworden, der von Tag zu Tag immer mehr in sich zusammensank. Niemand hätte in dem ausgezehrten Gefangenen den strahlend schönen und stets so lebendigen Jungen von einst wiedererkannt. Niemand hätte in dem zusammengekauerten Lumpenbündel auf der kargen Holzpritsche den stolzen, mächtigen Herrscher von einst wiedererkannt. Er war nun ein verhärmter alter Mann, dessen Taten man verachtete und von dem man doch zu vergessen begann, dass er überhaupt noch existierte. Ein in Vergessenheit geratener und in der Dunkelheit kauernder verhärmter alter Mann, nichts weiter...

Und während die Jahre ins Land zogen und aus Gellert Grindelwald unaufhaltsam einen geschlagenen alten Mann machten, konnte dieser nichts anderes tun als durch den winzigen fensterartigen Schlitz im Mauerwerk seiner Zelle den Wandel der Jahreszeiten zu beobachten und es resignierend zur Kenntnis zu nehmen, wann immer sich seine Niederlage aufs Neue jährte.

Wann immer der Herbst ins Land zog und heftige Stürme das in allen Feuerfarben gewandete Laub von den Bäumen fegte, musste der Gefangene unwillkürlich an jenen verhängnisvollen Tag zurückdenken, der seine Herrschaft beendet und ihn seiner Freiheit beraubt hatte. Oft meinte er dann im Brausen der Herbststürme jene Flüche durch die Luft sausen zu hören, welche damals kreuz und quer über das Schlachtfeld geflogen waren und die Menge in Angst und Schrecken, doch zugleich auch in ehrfurchtsvolle Bewunderung versetzt hatten. Oft hob der Gefangene dann eines der feuerfarbenen Blätter, die der Wind in seine karge Zelle geweht hatte, gedankenverloren vom steinernen Boden des Verließes auf und fühlte sich noch im selben Atemzug schmerzlich an den Moment erinnert, als Albus Dumbledore sich gebückt und den Elderstab vom Boden aufgelesen hatte. Oft verfolgte Gellert Grindelwald durch den winzigen Schlitz im Mauerwerk die tosenden Herbststürme und Unwetter und jeder Gewitterblitz, der hell und verzweigt über den schwarzen Himmel zuckte, erinnerte ihn an den gezackten, blendend weißen Lichtblitz, der ihn unsanft in die Knie gezwungen und ihm den unbesiegbaren Zauberstab aus der Hand gerissen hatte.

Jedes Jahr erinnerte der Herbstwind, der das alte Laub von den Bäumen wehte und zu Boden fallen ließ, um Platz für etwas Neues zu schaffen, den Gefangenen daran, wie er selbst gefallen war.

Die eisige Kälte und das unwirtliche Schneetreiben im Winter kamen dem am nächsten, was aus Gellert Grindelwald geworden war. Allein und einsam kauerte er in seiner kargen Zelle im höchsten Turm von Nurmengard wie die kahlen Bäume, die einsam in der Landschaft standen und vom eisigen Wind gebeugt und geschüttelt wurden. So wie die Bäume und Sträucher all ihre leuchtende Blätterpracht verloren hatten, so hatte auch Gellert Grindelwald all seine jugendliche Kraft und Schönheit verloren. So wie die kahlen Bäume hilflos von Stürmen gebeutelt wurden, so war der Gefangene der Gewalt der Wächter und Aufseher hilflos ausgeliefert. Kalter Wind peitschte in seine Zelle und fegte über das Land. Und so wenig sich der Gefangene unter der armseligen dünnen Wolldecke vor Wind, Schnee und Eis schützen konnte, so wenig konnte er sich vor den anhaltenden Alpträumen und Schuldgefühlen, die ihn plagten, schützen - vor dem schrecklichen Grauen in seinem Inneren, welches kälter und eisiger war als der schlimmste Schneesturm es je zu sein vermochte.

Dieses Grauen ließ Gellert Grindelwald auch dann nicht los, wenn die blassen, kraftlosen Strahlen der kalten Wintersonne allmählich heller und wärmer wurden und die Eiskristalle in den Ritzen des Mauerwerks langsam zum Schmelzen brachten.

Kaltes Grauen, Demütigung und Erniedrigung, bittere Einsamkeit, wachsender Hass auf sich selbst und auf das, was er getan hatte - das waren die ständigen Begleiter des Gefangenen und sie wollten ihre eisigen Klauen um die kläglichen Reste von Gellert Grindelwalds Selbst einfach nicht lockern.

Längst vergrub der Gefangene immer öfter das Gesicht schluchzend in den Händen, wenn die Geister seiner Vergangenheit ihn heimsuchten. Längst wünschte sich der Gefangene nichts sehnlicher als alles ungeschehen zu machen, was er getan hatte, wenn er aus Träumen voller anklagender Blicke und gequälter Schreie aufschreckte. Längst hatte der Gefangene vage begriffen, was Albus Dumbledore gemeint hatte, als er bei seinem letzten Besuch gesagt hatte, jedes einzelne Menschenleben sei kostbarer und einzigartiger als der mächtigste Zauberstab der Welt es je zu sein vermöge - selbst wenn er sich noch immer nicht so ganz sicher war, ob er dem tatsächlich zustimmte. Längst fiel es dem Gefangenen nicht mehr so leicht, seinen Peinigern überzeugend ins Gesicht zu lachen. Längst hatte er den Wächtern schon die Genugtuung geben müssen, vor Schmerz heiser aufzuschreien und sich hilflos zusammenzukrümmen. Längst bereute der Gefangene den Tag, an dem er den Worten „Ich versichere dir, dass es keineswegs in meiner Absicht liegt, dir meine Gesellschaft öfter als nötig aufzuzwingen, zumal du ja bei unserem letzten Zusammentreffen unmissverständlich deutlich gemacht hast, dass du sie nicht wünscht“ nichts entgegengesetzt hatte, weil er damals noch nicht geahnt hatte, dass er an der Einsamkeit in Nurmengard beinahe zerbrechen würde.

Längst hatte sich eine kleine Änderung in den am häufigsten wiederkehrenden Alptraum des Gefangenen geschlichen.

Wieder irrte er durch die weite Landschaft, die sich vor ihm erstreckte ... doch sobald er einen Schritt in irgendeine Richtung tat, wurde jenes Stück vormals belebter Landschaft tot und kahl ... Flüsse und Bäche wurden zu kalten Abgründen und bedrohlichen Schluchten, bereit ihn zu verschlingen ... Bäume und Sträucher erstarrten zu grauem Stein, wurden zu hohen Mauern links und rechts von ihm ... die Sonne gefror, alles wurde kalt, auch der Himmel war nichts weiter als eine kalte, graue Decke aus Eis und Stein ... er war gefangen ... niedergeschlagen blieb er stehen und starrte auf den unbarmherzigen Stein ... er war gefangen und er wusste, dass es zwecklos war zu laufen ... er konnte nicht fliehen ... er würde für immer gefangen bleiben ... und jetzt verwandelte sich der leblose Stein ... er war umzingelt ... umzingelt von blassen Wesen, die ihn aus ihren leeren Augen vorwurfsvoll anstarrten ... sie kamen näher, immer näher, und er erkannte, dass es Tote waren ... er blickte in ihre gequälten, bleichen Gesichter und erkannte in ihnen seine Opfer ... der gebrechliche alte Muggel mit seinem Gehstock ... die junge Hexe und ihr tapferer Mann, der sich ihm entgegengestellt hatte ... das kleine Mädchen in dem geblümten Schlafanzug und der winzige Säugling ... unzählige andere, die dem Größeren Wohl zum Opfer gefallen waren ... unbarmherzig stierten sie ihn aus ihren leeren, tiefliegenden Augen an ... stumme Drohung ... sie kamen unaufhaltsam näher ... „Bitte ... Wann hört das endlich auf? Warum tut ihr das?“ ... seine Stimme war kaum mehr als ein kraftloses, flehentliches Flüstern ... „Wir tun gar nichts. Du hast es getan. Wir sind nicht mehr als das, was du getan hast.“ ... er sank erschöpft auf die Knie ... Tränen tropften auf den kalten steinernen Boden ... „Ich weiß ... Ich weiß es ja! ... Und es ... es tut mir doch leid ... ich würde es rückgängig machen, wenn ich nur könnte ... Es tut mir leid!“ ... eine Weile starrten sie ihn noch aus ihren leeren Augen an, wie er so schluchzend am Boden kauerte und darauf wartete, dass sich dieser wieder öffnen und er in bodenlose Schwärze fallen würde wie jedes Mal ... doch der Boden öffnete sich nicht ... er fiel nicht ... die Toten verschmolzen wieder mit dem leblosen grauen Stein ... er schluchzte noch immer ... doch zum ersten Mal konnte er wieder frei atmen ... gierig sog er die Luft ein und zitterte am ganzen Leib ...

Dieser Alptraum plagte ihn oft des Nachts und zuweilen erwachte der Gefangene nicht nur zitternd und tränenüberströmt, sondern auch mit ausgestreckten Armen, die von dem verzweifelten und aussichtslosen Versuch zeugten, den gebrechlichen alten Muggel oder die junge Hexe oder das kleine Mädchen oder irgendein anderes seiner ungezählten Opfer zurück ins Leben zu ziehen, bevor er erwachte.



So, an dieser Stelle beende ich dieses Kapitel und warte gespannt auf eure Meinungen dazu - ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat... ;)

Nächstes Mal geht es weiter mit Teil 2 von „Die Zeichen der Zeit“ und darin werden wir mal wieder auf einige aus den Büchern bekannte Namen und Gestalten treffen - seid also gespannt!

Ganz liebe Grüße und bis demnächst,
eure halbblutprinzessin137


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