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Fanfiction

Nebel ĂŒber Nurmengard - ... und Grauen

von halbblutprinzessin137

Hallo, meine Lieben!
PĂŒnktlich zum Jahreswechsel habe ich mir noch ein wenig Zeit geklaut, um euch mal wieder ein neues Kapitel prĂ€sentieren zu können und obwohl es sehr dĂŒster ist, hoffe ich, dass es trotzdem gefallen wird.

Ich wĂŒnsche euch allen, die ihr die Geschichte so treu mitverfolgt und mir zum Teil als echte Freundinnen ans Herz gewachsen seid, alles Gute im neuen Jahr!

Dann muss ich an dieser Stelle noch eine Entschuldigung aussprechen an all die, deren FFs ich im Moment leider etwas vernachlĂ€ssige, was Lesen und Kommentieren anbelangt: Tut mir leid, dass ich euch so lange warten lasse, aber im Moment laugt mich die Lernerei fĂŒr die Schule echt ziemlich aus ... :( Ich hole es aber nach, so bald ich kann, versprochen!

Und jetzt halte ich die Klappe und lasse das neue Kapitel zu Wort kommen ;)



... und Grauen

WĂ€hrend das Lachen des Gefangenen allmĂ€hlich in rasselnden Husten ĂŒberging, wĂ€hrend Blut aus seiner Kehle und aus all seinen Wunden rann, wĂ€hrend das Zucken und Zittern sich nach und nach legte, wĂ€hrend die vielen Schnitte und Verletzungen, von denen der Körper des Gefangenen ĂŒbersĂ€t war, langsam wieder verheilten, verstrichen mehrere Tage und Wochen. Einzelne kraftlose Sonnenstrahlen und der fahle Schein des Mondes fielen abwechselnd durch den winzigen fensterartigen Schlitz in die Zelle. Klare Herbsttage trockener KĂ€lte wechselten sich ab mit jenen feuchten, klammen Abschnitten, in denen dichter silbriger Nebel den höchsten Turm von Nurmengard umfing und sich wie ein undurchdringlicher Schleier auf die Mauern und Zinnen der mĂ€chtigen Festung legte.

Die endlosen, unfassbar langsam verstreichenden Tage voll trister Einöde wurden nur gelegentlich durchbrochen von weiteren Besuchen der WÀchter und von all dem Hass und der Gewalt, mit der sie dem Gefangenen begegneten. Und so berechtigt ihr Hass und ihre Wut auf Grindelwald auch sein mochten, so wenig vermochten sie dem Gefangenen etwas anderes als sein verÀchtliches Lachen zu entlocken.

Je mehr Zeit verstrich, desto weniger konnte der Gefangene sich all der Spielformen von Gewalt und Vergeltung entsinnen, welche die Aufseher bereits ausprobiert hatten. Die unterschiedlichsten FlĂŒche und Hexereien grĂ¶ĂŸter Grausamkeit waren bereits auf ihn niedergeprasselt und auch mit bloßen FĂ€usten hatte er bereits mehrmals Bekanntschaft gemacht. Blutige Wunden waren aufgerissen worden und wieder verheilt. Knochen waren zersplittert und mehr schlecht als recht im Laufe der Zeit wieder irgendwie zusammengewachsen. Die einst ebenmĂ€ĂŸig schöne Haut war ĂŒbersĂ€t von BlutergĂŒssen sĂ€mtlicher FĂ€rbungen und Schattierungen. Das Gewand war zerfetzt, blutgetrĂ€nkt und schmutzig.

Und dennoch schaffte es Gellert Grindelwald in jenen ersten Wochen immer, der unermesslichen Gewalt der WĂ€chter mit einem verĂ€chtlichen Lachen zu begegnen. Die Abscheu gegenĂŒber der Feigheit der WĂ€chter war stĂ€rker als die Wahrnehmung des Schmerzes. Die rohe Gewalt der WĂ€chter Ă€hnelte viel zu sehr den Verbrechen, die sie ihm vorwarfen, als dass sie ihn Reue und Demut lehren konnten. Nein, die WĂ€chter mit ihrer Gewalt und Grausamkeit konnten keine Rechenschaft von ihm verlangen und auch keinen noch so winzigen Funken von Einsicht und Reue in ihm wecken.

Aber die Toten konnten es. Und sie taten es auch. Sie verlangten Rechenschaft von ihm. Sie zwangen ihn, sich damit auseinanderzusetzen, was er getan hatte. Sie fĂŒhrten ihm unaufhörlich seine Verbrechen vor Augen. Am Tag. In der Nacht. Immer wieder. Gellert Grindelwald fĂŒhlte das Grauen und das Schandhafte dessen, was er getan hatte, und es gab kein Entrinnen.

Albus mochte ihm die Dementoren und die kalte Verzweiflung, welche diese grauenhaften seelenlosen Wesen verbreiteten, erspart haben. Doch die kalte Verzweiflung und das Grauen in seinem Inneren konnte ihm niemand ersparen. Und auch die Schreie nicht ... Schreie in seinen TrĂ€umen ... Schreie, wenn er dumpf vor sich hin starrte ... Schreie, nichts als Schreie ... eine unerbittliche Melodie des Grauens in ihm und um ihn herum ... Schreie ... Panische, grauenerfĂŒllte Schreie voller Angst und Entsetzen ... Schreie von Muggeln bei der Zwangsarbeit ... Schreie von Kindern, Frauen und MĂ€nnern, die aus den Armen ihrer Familien gerissen und ins GefĂ€ngnis geworfen werden ... Schreie von Insassen Nurmengards, die dem Verhungern und auch dem Wahnsinn nahe sind ... Schreie von Muggeln und Zauberern, gefoltert, dem Cruciatus-Fluch unterworfen ... Schreie von Menschen, deren Leben kaum eine Sekunde spĂ€ter in einem blendenden grĂŒnen Lichtblitz ein jĂ€hes Ende findet ... Schreie von Eltern, die ihre Kinder sterben sehen ... Schreie von Kindern, die ihre Eltern sterben sehen ... Schreie, wann immer der Elderstab mit einem einzigen Herabpeitschen Familien zerreißt und Leben zerstört ...

Ein alter zittriger Muggel, der, auf einen Gehstock gestĂŒtzt, fassungslos zusieht, wie alles, wofĂŒr er sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat, mit einem einzigen Fingerschnipsen seines GegenĂŒbers lichterloh in Flammen aufgeht ... Er wimmert und schluchzt ... Er fleht um Gnade ... Doch sein Flehen wird nicht erhört ... Als all sein Hab und Gut zu Asche verbrannt ist, rast ein grĂŒner Lichtblitz auf ihn zu ... Doch sein Wimmern und Schluchzen will einfach nicht verstummen ... Es hallt in den Ohren und im Herzen des Gefangenen nach ... Der alte Muggel ist seit Jahren tot, doch er hört nicht auf zu wimmern und zu schluchzen.

Eine junge Hexe starrt entsetzt auf den Leichnam ihres jungen Mannes ... Sie kann es gar nicht richtig begreifen ... Ihre Augen weiten sich immer mehr in fassungslosem Entsetzen ... Dann scheint etwas in ihrem Inneren zu zerbrechen ... Sie stĂ¶ĂŸt einen schrillen, hysterischen Schrei aus ... Sie wiegt sich in hastigen Bewegungen hin und her ... Sie schluchzt und schreit ... Bis das blendende grĂŒne Licht auch ihr Leben auslöscht und sie neben ihren Mann auf die Erde befördert ... Doch ihr Schluchzen und Schreien will einfach nicht verstummen ... Es hallt in den Ohren und im Herzen des Gefangenen nach ... Die junge Hexe ist seit Jahren tot, doch sie hört nicht auf zu schluchzen und zu schreien.

Ein kleines MĂ€dchen in einem rosafarbenen, geblĂŒmten Schlafanzug stĂŒrzt aus seinem Zimmer in den Flur ... Der Rest ihrer Familie liegt am Boden ... getötet ... Das kleine MĂ€dchen im geblĂŒmten Schlafanzug ist von einer Minute auf die andere ein Waisenkind geworden ... Aber sie wird nicht lange eines bleiben ... Sie wird bald bei ihnen sein ... Er hebt seinen Zauberstab ... Das MĂ€dchen flĂŒstert: „ Mama ... Papa ... Baby ...“ Es tapst auf seinen nackten FĂŒĂŸen zu dem kleinen SĂ€ugling, der aus den Armen der Mutter gerollt ist, und sieht den fremden Mann aus großen blauen Augen vorwurfsvoll an ... „Du darfst Baby nicht weh tun ... Es ist doch noch so klein ... Es hat noch nicht mal einen Namen ...“ Kalt blickt er auf sie hinab ... Sie ist nur ein wertloser Muggel ... „Es braucht auch keinen Namen mehr. Es ist tot. Sie sind alle tot.“ ... „Nein! Nein! Nein!“, fiept sie immer wieder und ihre zarte Kinderstimme schwillt zu einem verzweifelten Schrei an: „NEIN!“ ... TrĂ€nen quellen aus ihren aufgerissenen Augen und spritzen ĂŒberallhin, weil sie so heftig den Kopf schĂŒttelt ... Sie kann und will es nicht glauben ... „NEIN!NEIN!NEIN! ... Nein ...“ Sie schreit und weint ... Dann zuckt ein weiterer grĂŒner Lichtblitz durch den kleinen Flur und sie sinkt getroffen in die leblosen Arme ihres Vaters ... Doch ihr Schreien und Weinen will einfach nicht verstummen ... Es hallt in den Ohren und im Herzen des Gefangenen nach ... Das kleine MĂ€dchen in dem rosafarbenen, geblĂŒmten Schlafanzug ist seit Jahren tot, doch sie hört nicht auf zu schreien und zu weinen.

Verzweifelt vergrub der Gefangene sein Gesicht in den bebenden HĂ€nden. Doch es gab kein Entkommen. Die grauenhaften Bilder und die Schreie ließen sich nicht verdrĂ€ngen. Er konnte ihnen nicht entfliehen. Konnte vor dem, was er getan hatte, nicht davon laufen. Denn dieses Grauen war in ihm selbst.

Er hatte anderen das angetan. Nun musste er am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfĂŒhlte. Er hatte die anderen verfolgt. Nun verfolgten sie ihn. Und sie wĂŒrden nicht ruhen. Niemand wĂŒrde ihn von den Geistern seiner Vergangenheit befreien, so wie die Welt von ihm befreit worden war.

Mit einem zutiefst gequĂ€lten Stöhnen presste der Gefangene sein erbleichtes, doch zugleich fiebriges Antlitz noch fester in seine zitternden HĂ€nde. Einzelne TrĂ€nen rannen durch die bebenden Finger und tropften auf den steinernen Boden der Zelle. Grindelwald schluchzte leise und stimmlos auf. Seine Schultern zuckten. Es war zu viel. Jahrzehnte lang hatte er sich mit den schrecklichen Konsequenzen seiner Herrschaft nicht auseinandergesetzt. Hatte das Grauen und das Schandhafte dessen, was er getan hatte, gekonnt ignoriert und verdrĂ€ngt. Jetzt so plötzlich und ohne Unterlass, ohne Entrinnen, ohne Gnade, mit diesem Grauen konfrontiert zu werden, war zu viel fĂŒr Gellert Grindelwald.

Fast wĂŒnschte er, es wĂ€ren Dementoren hier und wĂŒrden ihm die Seele aussaugen, damit er nichts mehr denken und nichts mehr fĂŒhlen mĂŒsste und von diesen Höllenqualen befreit wĂ€re.

So ging es Tage und Wochen lang. Die Toten hörten nicht auf, Rechenschaft von ihm zu verlangen. Die Geister seiner Vergangenheit suchten ihn weiterhin heim. Am Tag wie in der Nacht.

Wieder irrte er verzweifelt durch die weite Landschaft, die sich vor ihm erstreckte ... doch sobald er auch nur einen Schritt in irgendeine Richtung tat, wurde jenes StĂŒck vormals belebter Landschaft tot und kahl ... FlĂŒsse und BĂ€che wurden zu kalten AbgrĂŒnden und bedrohlichen Schluchten, bereit ihn zu verschlingen ... BĂ€ume und StrĂ€ucher erstarrten zu grauem Stein, wurden zu hohen Mauern links und rechts von ihm ... die Sonne gefror, alles wurde kalt, auch der Himmel war nichts weiter als eine kalte, graue Decke aus Eis und Stein ... er war gefangen ... doch er rannte weiter, verzweifelt, sein Atem brannte ihm schon in der Kehle, seine Beine wurden schwer wie Blei und wollten ihn nicht mehr tragen ... doch er musste weiter ... fliehen ... er wollte nicht gefangen sein ... doch kaum hatte sich dieser Gedanke in seinem Kopf verfestigt, als er sich auch schon einer weiteren Mauer gegenĂŒbersah ... kalt und unnachgiebig ... Sackgasse ... und jetzt verwandelte sich der leblose Stein ... er war umzingelt ... umzingelt von blassen Wesen, die ihn aus ihren leeren Augen vorwurfsvoll anstarrten ... sie rĂŒckten nĂ€her, immer nĂ€her, und er erkannte, dass es Tote waren ... er blickte in ihre gequĂ€lten bleichen Gesichter und erkannte in ihnen einige seiner Opfer, an die er sich noch genau erinnerte ... der gebrechliche alte Muggel mit seinem Gehstock ... die junge Hexe und ihr tapferer Mann, der sich ihm entgegengestellt hatte ... das kleine MĂ€dchen in dem geblĂŒmten Schlafanzug und der winzige SĂ€ugling ... unbarmherzig stierten sie ihn aus ihren leeren, tiefliegenden Augen an ... stumme Drohung ... sie kamen unaufhaltsam nĂ€her ... „Warum könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen? Warum tut ihr das?“, krĂ€chzte er heiser ... „Wir tun gar nichts. Du hast es getan. Wir sind nicht mehr als das, was du getan hast.“ ... „Ja ... ja, aber ... aber es ... es war doch fĂŒr das GrĂ¶ĂŸere Wohl ...“, flĂŒsterte er flehentlich ... doch seine Stimme brach und löste sich auf ... denn er selbst wusste, wie leer diese Worte waren ... Nach all dieser zeit begann Gellert Grindelwald allmĂ€hlich zu begreifen, wie leer die Worte waren, die einst die Welt fĂŒr ihn bedeutet hatten und fĂŒr die so viele Menschen gestorben waren ... Und das war das einzige, woran er dachte, wĂ€hrend er abermals durch bodenlose SchwĂ€rze fiel ... Er dachte daran, wie leer diese Worte doch eigentlich waren.


So, damit hat auch das bisher wohl bedrĂŒckendste Kapitel der ganzen Geschichte ein Ende gefunden und wie immer bin ich sehr, sehr gespannt auf eure Meinung. Es wĂŒrde mich auch interessieren, wie ihr Gellert jetzt nach diesem Kapitel seht - bei mir hat es beim Schreiben ja von Absatz zu Absatz gewechselt: Erst hatte ich Mitleid mit ihm, dann habe ich gezittert und ihn gehasst (als er all diese Leute tötet) und das Ende hab ich so geschrieben, dass es zumindest mich wieder halbwegs mit ihm versöhnt, weil er endlich Einsicht zeigt oder zumindest einen großen Schritt in diese Richtung tut. Und wie ging es euch beim Lesen - Ă€hnlich oder ganz anders?
Wie auch immer, das nĂ€chste Kapitel wird hoffentlich auch in absehbarer Zeit kommen und es wird einen ziemlich langen Zeitabschnitt umfassen - schließlich mĂŒssen wir mal ein wenig vorwĂ€rts kommen (noch sind wir im Jahre 1945)... ;)
Alles Liebe und bis dann,
eure halbblutprinzessin137


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