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Fanfiction

Nebel über Nurmengard - Der Hochmut der Herrschenden

von halbblutprinzessin137

Der Hochmut der Herrschenden

Gellert Grindelwald fühlte sich noch immer benommen und erschöpft, als er nach Ewigkeiten endlich aus seinem bleiernen Dämmerschlaf erwachte, der ihm keineswegs Ruhe und Erholung geschenkt, sondern ihm vielmehr verworrene Träume voller verschwommener Schatten und verstörender Schreie beschert hatte.

Gellert Grindelwald lehnte kraftlos an der steinernen Mauer seiner Zelle, als die Tür zum zweiten Mal seit seiner Inhaftierung quietschend aufschwang. Er sah auf und blickte in ein wettergegerbtes, grobschlächtiges Gesicht, welches ihm gänzlich unbekannt war und welches von bitterer Häme und spottender Grausamkeit in all seinen Zügen und Falten noch mehr verunstaltet wurde. Er schloss seufzend, dass es sich hierbei wohl um einen der Wächter handeln musste, die gelegentlich nachschauen sollten, wie der Gefangene sich so führte, und die ihn gerade so weit mit dem Nötigsten versorgen würden, dass er in seiner Zelle nicht verhungerte oder verdurstete, wie die Auroren ihm genüsslich mitgeteilt hatten. Die Schadenfreude in ihren Augen war dieselbe gewesen wie sie nun auf dem abstoßenden Gesicht vor ihm lag.

Feige, widerwärtige Biester allesamt!
Als ob es ihnen darum ginge, wer er war und was er getan hatte. Nein, das hier war jener Schlag von Leuten, denen es ein grausames Vergnügen bereitete, andere am Boden zu sehen, vor ihren Füßen, um dann noch einmal kräftig drauf zu treten. Es war der Hochmut der Herrschenden und die Verachtung den Beherrschten gegenüber, wie es sie immer und überall gegeben hatte, gab und auch immer geben würde - ganz gleich, in wessen Namen und auf welcher Seite!

Gellert Grindelwald schnaubte verächtlich und erwiderte den hämischen Blick des Wächters mit der größten Gehässigkeit, derer er fähig war. Den anderen schien dies nicht sonderlich zu stören. Mit unüberhörbarem Triumph in der Stimme höhnte er: „Sieh an, der große Grindelwald, der vorhatte, die gesamte Ordnung unserer Welt umzukrempeln - am Boden wie ein dreckiges Häufchen Elend! Und lass dir gesagt sein: Das ist erst der Anfang ... Einige meiner Kollegen sind Leute, deren Familien du auf dem Gewissen hast - ich denke, sie werden die Gelegenheit bald nutzen, ein paar alte Rechnungen zu begleichen, Grindelwald!“
Er spie den Namen richtiggehend aus und in Gellerts Innerem brodelte es bedrohlich.

Dass so eine dahergelaufene Kreatur es tatsächlich wagen konnte, ihm zu drohen! Ihm, vor dem die halbe Welt gezittert hatte, der mit einem einzigen Herabpeitschen des Elderstabs gleich Dutzende ins Jenseits befördert hatte! Aber das war vorbei. Er war tatsächlich machtlos. Vollkommen machtlos. Und ausgeliefert. Gnadenlos ausgeliefert.

Die Stimme des Wächters riss ihn aus seinen Gedanken und sie triefte geradezu vor Sarkasmus: „Das hier sollte dich aufmuntern...“
Ein letztes grölendes Lachen, das kalte Zuschnappen der eisernen Tür, und der Gefangene war wieder allein.
Mit zusammengebissenen Zähnen und mahlendem Kiefer richtete Gellert Grindelwald sich mühsam auf, um nachzusehen, was der Wächter dagelassen hatte, das ihn angeblich aufmuntern sollte oder auch nicht. Und dann kochte augenblicklich heißer Zorn in ihm hoch wie glühende Lava.
Auf einer kleinen schmutzigen Platte lag sein Essen und Gellert war überzeugt, dass kein noch so hungriges Tier auf der Straße es angerührt hätte, nach dem widerlichen Anblick und Geruch der Mahlzeit zu urteilen.
Gellert atmete tief ein und aus in einem verzweifelten Versuch, sich zu beruhigen. Doch es gelang nicht. Die Gesichter der Auroren und des Wächters tauchten abermals vor seinen Augen auf, verspotteten ihn gemeinsam, wirbelten so schnell durcheinander, dass sie verschwammen und einzig die Schadenfreude blieb. Die Schadenfreude derer, denen er nun hilflos ausgeliefert war. Die ihm deutlich zu verstehen gaben, dass er weniger wert war das kleinste noch so erbärmliche Tier, und ihn auch entsprechend behandelten.

Da waren sie also wieder, die Gefühle der ersten Minuten und Stunden nach dem verlorenen Kampf. Hier in Nurmengard würden sie wohl nicht mehr von seiner Seite weichen. Diese quälenden Schatten, welche die steinernen Mauern auf seine Seele warfen. Demütigung. Erniedrigung. Und Zorn. Maßloser Zorn.

Im nächsten Moment ertönte ein lautes Klirren, als Porzellan auf Stein traf und die kleine schmutzige Platte in tausend Splitter und Scherben zerbrach, die den Boden der kargen Zelle bedeckten. Tausend Splitter und Scherben. Mehr war von der Platte aus Porzellan nicht übrig. Und von Gellert Grindelwalds altem Selbst auch nicht. Es versetzte dem Gefangenen einen Stich, als er auf die Scherben zu seinen Füßen blickte und daran dachte, dass seine Pläne und Träume, seine Lebensfreude und Fröhlichkeit, seine Stärke und Macht genauso zerbrochen waren wie das Porzellan. Dass nur noch einzelne Splitter übrig waren.
Gedankenverloren hob Gellert Grindelwald eine einzelne Scherbe vom Boden auf und drehte sie zwischen den Fingern. Durch den kleinen Schlitz im Mauerwerk drang ein einzelner Sonnenstrahl durch den anhaltenden Nebel in die Zelle. Der Gefangene bemerkte kaum, dass der scharfkantige Splitter in sein Fleisch schnitt. Er betrachtete ihn eingehend und dachte, dass unter all dem Schmutz auf dieser winzigen Scherbe noch immer das eigentlich schöne Muster zu erkennen war, welches einst die ganze Platte geziert hatte. Es war nicht vollkommen zerstört. Etwas war übrig geblieben, obgleich er die Platte mit derartiger Wucht an die Wand geschmettert hatte.
Und in diesem Augenblick schwor der Gefangene sich, dass auch von ihm etwas übrig bleiben würde. Über die langen Jahre der Gefangenschaft hinweg würde er es nicht zulassen, dass man ihn restlos zerstörte. Nurmengard würde ihn nicht brechen. Ein Fünkchen seines Stolzes und seines alten Selbst würde er sich bewahren.

Gestärkt von diesem Vorsatz durchschritt Gellert Grindelwald die Zelle, um auch die übrigen Dinge, die der Wächter gebracht hatte, in Augenschein zu nehmen - wohl wissend, dass er sich damit wahrscheinlich wieder Spott und Erniedrigung stellen musste. Und er behielt Recht.
Vor ihm lag eine druckfrische Ausgabe des Tagespropheten, auf deren Titelseite ihm ein wohlbekanntes Gesicht entgegenblickte. Das Gesicht der Person, über die er in den vergangenen Stunden und Tagen so ausgiebig nachgesonnen hatte. Direkt über dem Foto prangten die Worte „Albus Dumbledore inoffiziell bereits neuer Zaubereiminister“ und etwas kleiner darunter hieß es:

„Nach seinem spektakulären Sieg über den schwarzen Magier Grindelwald ist Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore der unumstrittene Nachfolger von Millicent Bagnold. Dumbledores Sieg über Grindelwald, der für die magische Gemeinschaft von ähnlich großer Bedeutung ist wie die Unterzeichnung des Internationalen Geheimhaltungsabkommens im Jahre 1689 und der als enorme Wende in der Geschichte gilt, hat auch die letzten Zweifler überzeugt, dass der derzeitige Verwandlungslehrer und stellvertretende Schulleiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei der mit Abstand geeignetste Kandidat für das frei werdende Ministeramt ist. Albus Dumbledore gilt spätestens jetzt als der größte Zauberer seiner Zeit. Für seinen Triumph über Grindelwald wurde ihm am gestrigen Tage der Orden des Merlin erster Klasse zuerkannt.“

Neben besagter Zeitung lag eine Schokofroschkarte berühmter Hexen und Zauberer. Die Aufschrift auf der Rückseite verkündete:

„Albus Dumbledore, gegenwärtig stellvertretender Schulleiter von Hogwarts. Gilt bei vielen als der größte Zauberer der jüngeren Geschichte. Dumbledores Ruhm beruht vor allem auf seinem Sieg über den schwarzen Magier Grindelwald im Jahre 1945, auf der Entdeckung der zwölf Anwendungen für Drachenblut und auf seinem Werk über Alchemie, verfasst zusammen mit seinem Partner Nicolas Flamel. In seiner Freizeit hört Professor Dumbledore mit Vorliebe Kammermusik und spielt Bowling.“

Der Gefangene spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Immer wieder huschten seine Augen über diese eine Zeile: „Dumbledores Ruhm beruht vor allem auf seinem Sieg über den schwarzen Magier Grindelwald im Jahre 1945 ...“ In seiner Magengrube brodelte es. Das Duell lag kaum ein paar Tage zurück und diese Idioten hatten doch tatsächlich nichts Besseres zu tun, als eine Schokofroschkarte auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen! Das war tatsächlich der Hochmut der Herrschenden ... Hochmut und der Wunsch, den Verlierer zu demütigen. Und obwohl Gellert Grindelwald sich dessen bewusst und innerlich darauf vorbereitet gewesen war, hatte der Spott sein Ziel nicht verfehlt. Er hatte ihn vielleicht sogar noch härter und tiefer getroffen als beabsichtigt. Die Finger des Gefangenen verkrampften sich, während blitzartig eine Szene aus längst vergangenen Zeiten vor ihm auftauchte.

~*~*~*~

„Eines Tages, Albus, eines Tages werden wir auch auf diesen Karten sein, du wirst sehen! Wir beide werden unter den berühmtesten Hexen und Zauberern aller Zeiten sein und jedes Kind wird unsere Namen kennen. Eines Tages ... Eines Tages wird es eine Schokofroschkarte von Gellert Grindelwald und Albus Dumbledore geben ... Ganz bestimmt!“

~*~*~*~

Zurück in der Gegenwart hallte ein bitteres, freudloses Lachen durch die Zelle. Gellert Grindelwald hatte Recht behalten. Er hielt jene Bildkarte berühmter Hexen und Zauberer, auf welcher ihrer beider Namen verewigt waren, in eben diesem Moment in Händen. Und doch war alles so ganz anders als erträumt.

„ ... auf seinem Sieg über den schwarzen Magier Grindelwald im Jahre 1945 ...“

Auf ewig als ein geschlagener und gescheiterter schwarzer Magier in die Geschichte eingegangen. Als ein Verlierer. Das war alles, was er erreicht hatte. Er hielt den Beweis in Händen. Und es war viel schmerzhafter als er jemals gedacht hatte. Denn er hatte nie an eine Niederlage gedacht. Gekommen war sie dennoch.

In einer einzigen ruckartigen Bewegung riss Gellert Grindelwald die Karte entzwei. Zorn und Trauer brannten gleichermaßen in ihm. Bald waren von dem schmählichen Beweis seines Versagens nur noch unzählige klitzekleine Fetzchen übrig, die in der Zelle verstreut lagen und sich zu den Porzellanscherben auf dem kalten steinernen Boden gesellten.

Erschöpft lehnte sich der Gefangene an die Mauer und schloss die Augen. Er wünschte, er könnte schlafen. Einfach schlafen, um all diesen quälenden Gedanken und Eindrücken zu entgehen.
Wenigstens, so dachte der Gefangene betrübt, konnte der Tag nun kaum noch schlechter werden.
In eben jenem Moment, da ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, schwang die eiserne Tür seiner Zelle erneut auf.



Wer da wohl kommt? Kommt vielleicht der Wächter noch mal zurück? Oder wagt sich Dumbledore trotz des vernichtenden Wutausbruchs von Gellert noch mal nach Nurmengard? Oder ist es jemand ganz anderer?
Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel... :p
Ich hoffe, dieses Kapitel war zufriedenstellend und ihr empfandet Gellerts Gedanken und Reaktionen als passend.
Bis bald und alles Liebe,
eure halbblutprinzessin137


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