Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Nebel über Nurmengard - Ungeliebt und unverstanden

von halbblutprinzessin137

Hallo, meine Lieben!
Heute möchte ich euch allen, die ihr bis hierher so treu gelesen und kommentiert habt, mal von Herzen DANKE sagen. Ich freue mich sehr darüber! Deswegen gibt es heute auch ein extra langes Kapitel - für euch, meine treue Seelen: AshLee, Schwesterherz, Godess_Artemis, käfer, SchokoBienchen, lily-luna und meine neue Leserin Elbe.
Viel Spaß mit dem Kapitel!

Ungeliebt und unverstanden

Denn es hatte sonst niemanden gegeben, dem Gellert Grindelwald vertrauen konnte. Dem er tatsächlich etwas bedeutet hatte. Gellert Grindelwald hatte sich nie allzu viel daraus gemacht. Hatte Schmähungen und Ablehnung mit einem übermütigen Lachen beiseite gewischt und später mit einem gut platzierten Fluch ausgelöscht. Aber an der Tatsache, dass ihn vor jenem schicksalhaften Sommer noch nie jemand gemocht oder verstanden hatte, änderte das rein gar nichts. Seit seiner Kindheit war er stets ungeliebt und unverstanden gewesen.

Die Hände des Mannes krallten sich in einer seltsam verzweifelten Geste irgendwo zwischen Hilflosigkeit und Aggression in den kalten harten Stein. Suchten Halt und wehrten sich gegen die lang verdrängten Erinnerungen und Gefühle, welche diese einfache Erkenntnis, diese schlichten Worte in ihm heraufbeschworen. Ungeliebt. Unverstanden. Schon in seiner Kindheit...
Gellert Grindelwald erschauderte, als er an seine frühe Kindheit zurückdachte. Zitterte, als Bilder aus längst vergangenen Tagen an seinem geistigen Auge vorbeizogen.

~*~*~*~

Traurig blickte der kleine Bub von kaum drei Jahren aus seinen babyblauen, aber schon erstaunlich wachen und aufgeweckten Augen in das strenge, unerbittliche Gesicht seines Vaters, dessen Stirn in Falten lag. Bereits an diesem Gesichtsausdruck wusste das Kind die Antwort auf seine ungestellte Frage abzulesen.
Die Antwort, die ohnehin immer gleich lautete: „Nein.“ Die Antwort, die immer in dem gleichen Tonfall geäußert wurde: barsch und ungehalten. Die Antwort, die auf all seine Fragen und Bitten so sicher folgte wie das Amen in der Kirche. Die Antwort, die alle kindlichen Hoffnungen mit einem Schlag zunichte machte - kurz und hart wie ein Peitschenhieb.

„Spielst du mit mir?“
„Nein.“
„Wollen wir spazieren gehen?“
„Nein.“
„Liest du mir etwas vor?“
„Nein.“
„Darf ich auf deinen Schoß?“
„Nein.“

Ganz gleich welche Frage - die Antwort lautete immer „Nein.“
So lange bis der kleine Junge, klug wie er war, eines Tages entdeckte, dass es verschiedene Arten von Fragen gab - mitunter auch solche, auf die man nicht einfach mit „Nein“ antworten konnte. Das waren diejenigen, die mit „Wie“ oder „Was“ oder „Warum“ anfingen. Und so beschloss das Kind, es einmal damit zu probieren. Es hätte es besser nicht getan...

„Warum bist du immer so zu mir? Hast du mich denn gar nicht lieb?“
„Nein.“
In diesem Moment lernte der kleine Gellert zum ersten Mal, wie schmerzhaft die Wahrheit sein konnte. Spürte, dass es manchmal sehr weh tat, wenn aus einer vagen Ahnung plötzlich Gewissheit wurde. Die Gewissheit, nicht geliebt zu werden. Und obwohl es sehr weh tat und seine Augen feucht schimmerten, bohrte der kleine Junge nach.
„Aber warum nicht?“

~*~*~*~

An dieser Stelle riss sich der Gefangene mit einem unvermittelten Ruck vehement von der Vergangenheit los. Diese Erinnerung wollte, konnte er nicht noch einmal durchleben. Sie war zu schmerzhaft.
Doch es half alles nichts. Der Satz, den er damals zur Antwort bekommen hatte, hatte ihn ohnehin nie mehr richtig losgelassen. Verfolgte ihn sogar bis in sein Gefängnis. Durch die dichten Nebelschwaden hindurch bis in die oberste Zelle von Nurmengard. Hallte schroff und grausam in seinem Inneren nach.

„Du hast deine Mutter auf dem Gewissen.“

Mit einer schmerzerfüllten Grimasse schüttelte Gellert Grindelwald den Kopf und schloss die Augen, als wolle er sich so vor der Last dieser Anklage schützen und abschirmen.
Ja, es war tatsächlich so. Seine Mutter war bei seiner Geburt gestorben. Er hatte sie nie kennen gelernt. Ein altes Bild war alles, was ihm über die Jahrzehnte hinweg von ihr geblieben war. Ein einziges Bild...
Ein Bild, das sie als lachende, bildschöne junge Frau mit weich fallenden goldenen Locken zeigte. Ein Bild, auf dem ihr Strahlen und ihre Wärme fast greifbar waren. Ein einziges Bild, welches eine der größten Kostbarkeiten darstellte, die Gellert Grindelwald je besessen hatte. Und welches das einzige war, was er noch immer besaß.
Dieses eine Bild hatte Gellert Grindelwald vor den Auroren retten können, als sie ihm alles bis auf die Kleider, die er am Leib trug, genommen und ihn anschließend in seine Zelle geworfen hatten.

Mit zitternden Fingern griff der Gefangene in eine verborgene Innentasche seiner Gewänder und zog jenen letzten Schatz behutsam heraus. Und während er das Bild so eingehend betrachtete wie selten zuvor und es beinahe liebevoll in seinen bebenden Händen hielt, spürte er, wie zum ersten Mal an diesem verhängnisvollen Tag heiße Tränen in seinen Augen brannten und stachen.
Wie anders sein Leben vielleicht verlaufen wäre, wenn dieser kleine aufgeweckte Junge eine Mutter gehabt hätte! Wenn es jemanden gegeben hätte, der sich um ihn sorgte und liebevoll kümmerte... Wenn er diesen Satz nie hätte hören müssen: „Du hast sie auf dem Gewissen!“
Als ob er es gewollt hatte! Mit einem bitteren Lachen, das schaurig von den klammen Mauern widerhallte und die drückende Stille für wenige Sekunden durchbrach, schüttelte der Gefangene den Kopf.
Ja, so war sein Vater gewesen... Aber auch als der Tag des Abschieds von seinem Vater nahte und seine neue Schule auf Gellert Grindelwald wartete, war es keinesfalls besser geworden. „Vom Regen in die Traufe“, schoss es ihm durch den Kopf, als er an seine glorreiche Schulzeit zurückdenken musste...

~*~*~*~

Mit missmutiger Miene und einer schmollenden Schnute begrüßte der kleine Gellert den einfahrenden Zug, der sich über die Gleise schlängelte wie ein Reptil und ihn in seine neue Schule bringen würde. Diese Schule war selbstverständlich von seinem Vater ausgewählt worden. Und ebenso selbstverständlich war es, dass der Herr des Hauses sich dabei nicht nach den Interessen und Wünschen seines Sohnes gerichtet, sondern seine Entscheidung davon abhängig gemacht hatte, wie angesehen besagte Schule in den zweifelhaften Kreisen war, in denen die Familie Grindelwald verkehrte. Und so kam es, dass Gellert Grindelwald das Zauberinstitut Durmstrang besuchen würde. Weit weg von zu Hause. Irgendwo in den eisigen Tiefen Russlands. Ohne ein einziges Wort Russisch zu beherrschen.

Mit einem mulmigen Gefühl rutschte Gellert unruhig auf seinem Sitz hin und her, während er immer wieder nervöse Blicke auf die massive Tür des Zugabteils warf und dabei das dicke, schwere Wörterbuch mit den für ihn unentschlüsselbaren Hieroglyphen fest umklammert hielt.
Nach einigen Minuten, die der kleine Blondschopf allein in seinem Abteil zugebracht hatte, wurde die Tür aufgeschoben und Gellert, der seinen neuen Zauberstab hervorgeholt hatte und ihn stolz betrachtete, hob den Blick. Vor ihm stand ein fremder Junge, der um einiges größer und viel kräftiger gebaut war als der kleine Deutsche. Der Andere richtete das Wort an Gellert und dieser musste sich arg zusammennehmen, um nicht unwillkürlich zusammenzuzucken bei dem harten, fremden Klang der abgehackten Silben und Laute, die aus dem Mund seines Gegenübers sprudelten.
Gellert schluckte schwer und senkte den Blick ratlos auf das Buch in seinen Armen. Nutzlos. Genauso nutzlos wie all die Ermahnungen und Ratschläge, die sein Vater ihm mit auf den Weg gegeben hatte. Er, Gellert Grindelwald, ganz allein war es, der sich jetzt auf dem Weg in ein völlig unbekanntes Land befand und mit Leuten zusammen sein würde, die er noch nicht einmal verstand. Er war gänzlich auf sich allein gestellt.
Und als Gellert gezwungen war, hilflos die Schultern zu zucken und dabei mit einem entschuldigenden, peinlich berührten Lächeln auf sein Wörterbuch zu deuten - als er gezwungen war, dem verächtlichen und abschätzigen Blick des anderen Jungen Stand zu halten, da spürte er Hass in sich hochkochen. Sein Vater wusste, wie sehr Gellert es verabscheute, etwas nicht zu können, nicht zu wissen, nicht zu schaffen. Und zwang ihn dennoch dazu, dieses demütigende Gefühl zu durchleben und auszuhalten. In diesem Moment begann Gellert Grindelwald, mit seinem Vater abzuschließen. Er tat im Alter von zehn Jahren auf einer widrigen Zugfahrt den ersten Schritt in Richtung eines rigorosen Einzelkämpfers, der sich damit abfand, alles allein durchziehen zu müssen und sich an niemanden wenden zu können.

Dieser Weg zeichnete sich in den folgenden Wochen und Monaten und Jahren immer deutlicher ab.
Als er bei der ersten Prüfung ein leeres Blatt abgeben musste, weil er die komplizierten russischen Schriftzeichen einfach nicht meisterte ... Als er bei den anderen Schülern bald als „der dumme Deutsche“ verschrieen war, der kein Wort von dem verstand, was man zu ihm sagte ... Als das Verhalten seiner Mitschüler ihn daran zweifeln ließ, dass es auch noch etwas anderes gab außer Hohn und Spott, Zurückweisung und Ablehnung ... Als er sich in den Nächten unter der Bettdecke beim schwachen Licht seines Zauberstabs verzweifelt mit „Russisch für Anfänger“, „Russisch lernen leicht gemacht“ und ähnlich erhebender Lektüre herumschlug ... Als er durch harte Arbeit und eiserne Disziplin endlich sein Ziel erreicht und nicht nur die Tücken der fremden Sprache erfolgreich bezwungen, sondern sich obendrein zum begabtesten Schüler von ganz Durmstrang gemausert hatte und dafür nichts als Neid und Missgunst und weiter andauernde Ausgrenzung erntete ... Als er es allmählich Leid war, um die Gunst seiner Mitschüler zu kämpfen, und stattdessen dazu überging, sie als Gegner anzusehen und in heimlichen Duellen zu besiegen - sie in die Knie zu zwingen und sich Respekt zu verschaffen ...
Dieser Weg mündete nicht nur in jenen grauenhaften Vorfall, für den man Gellert Grindelwald der Schule verwies und über den in den Zeitungen zu lesen war, Grindelwald habe schwarzmagische, beinahe tödliche Experimente an seinen Mitschülern durchgeführt, und der sich doch so ganz anders ereignet hatte als man dachte. Dieser Weg veränderte auch Gellert Grindelwald selbst. Der Junge, der jahrelang erfahren hatte, dass er ungeliebt und unverstanden war, reagierte auf seine ganz eigene Art und Weise. Und vertraute niemandem...

~*~*~*~

An dieser Stelle wurden Gellert Grindelwalds triste und trübsinnige Gedanken jäh unterbrochen. Der Gefangene schreckte aus seiner Apathie auf, als das Quietschen einer Tür die bleierne Stille in Nurmengard zerriss.



So, das war's auch schon wieder für heute...
Wenn ihr wissen wollt, wer in diesem Moment Nurmengard betreten hat, und wenn ihr diese Begegnung miterleben wollt, dann könnt ihr schon gespannt sein aufs nächste Kapitel!
Bis dahin bin ich wie immer überglücklich über jeden Kommi, den ihr mir schreibt. Also seid fleißig - dann bin ich es auch! ;)
Alles Liebe,
eure halbblutprinzessin137


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg