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Fanfiction

Nebel über Nurmengard - Des Adlers letzter Flug

von halbblutprinzessin137

Des Adlers letzter Flug


Nachdem der grelle, grüne Lichtblitz den ausgezehrten Körper des Gefangenen erfasst und sein Leben ausgelöscht hatte, wurde für einen kurzen Moment alles um ihn herum schwarz. Ein schwerer Mantel, gewoben aus dichter, undurchdringlicher Dunkelheit, hatte sich über ihn gebreitet, und er spürte, wie eine seltsame Taubheit, eine bedrückende Starre, von ihm Besitz ergriff und sein Innerstes schmerzhaft zusammenpresste. Klirrende Kälte fuhr durch seinen kraftlosen Leib und schnitt scharf und eisig in sein Fleisch. Wieder war es Winter in Nurmengard. Dieses Mal für immer.

Winter … Zeit des Absterbens … des Todes und des Verfalls … Zeit, zu gehen …

Doch unter der Starre des eisigen, ewigen Frostes schlummerte noch etwas anderes … etwas beinahe Vergessenes … etwas, das ganz allmählich wieder erwachte …

Die Blumen in Dir,
die der Frost getötet hat,
sie schlafen nur.
Das Grün in Dir,
das der Schnee begraben hat,
es sammelt neue Kraft.
Unter dem Eis
wächst das Brot
des kommenden Jahres.
Im Mantel der Kälte
wirkt schon der Frühling
an neuem Grün,
neuen Blumen,
neuem Glück.

Und dann spürte er seinen Körper überhaupt nicht mehr. Es war vorbei. Endgültig und unwiderruflich vorbei. Und doch … irgendetwas von ihm musste unerklärlicherweise noch sein. War es seine Seele? Sein Geist?

Denn obwohl er eindeutig nicht mehr war, hatte er plötzlich das wundersame Gefühl, überall und in allem zu sein, sich sachte aufzulösen und doch zu bleiben, leise davon zu schweben ins Nichts und dennoch allgegenwärtig zu sein, wie die in alle Richtungen emporfliegenden Samen einer sterbenden Pusteblume.

Die sterbende Pusteblume,
durch die der Wind geht,
wird ihrer Schönheit beraubt.
Aber was ihr genommen wird,
geht nicht verloren.
Der Samen der Pusteblume
fliegt in die Welt hinaus
und wird an hundert Orten
neue Blumen hervorbringen
durch das Verschenken seiner selbst.

Davon fliegen … Empor fliegen wie die Samen einer sterbenden Pusteblume … Fliegen … Das war der Gedanke, der noch einmal ein letztes Feuer entfachte, der weckte, was so lange schlummern und ruhen musste … Der Adler, welcher so lange eingesperrt gewesen war, durfte endlich, endlich seine Flügel wieder ausbreiten und fliegen … Abheben und fliegen … Sich emporschwingen in die Lüfte wie einst in einer beinahe vergessenen Zeit … Einfach nur fliegen … Endlich wieder den Duft der Freiheit einatmen, welcher ihm so lange verwehrt gewesen war … Abheben und fliegen … nach all dieser Zeit … Es war das wunderbarste Geschenk … der beste Lohn für die Tapferkeit und den Mut in jenen letzten Minuten … Endlich wieder die Flügel ausbreiten und fliegen zu dürfen …

Abheben und Fliegen.
Für einen Augenblick
zwischen Himmel und Erde sein.
So viel Ahnung
von Freiheit und „Darüberhinaus“.
Träumen. Träumen. Träumen.
Abheben und Fliegen.
Das ist das Glück,
dass wir hoffen dürfen,
über alle Hoffnung hinaus.

Und während er sich an der wiedergewonnenen Freiheit seiner Adlerschwingen labte, verwandelte sich allmählich auch die dichte Schwärze, durch die er flog … Es war Nacht, ja, und es war für immer Nacht geworden, aber überall um ihn herum erblühten nun kleine, tröstende Lichter … Freundlich zwinkernde Sterne von hellstem Silberweiß wiesen ihm still und sanft den Weg … Seine majestätischen, bronzefarbenen Flügel trugen ihm immer weiter sicher durch die Nacht …

Längst hatte er seinen leblosen Körper in der kargen Zelle im höchsten Turm von Nurmengard weit, weit hinter sich gelassen … Er blickte nicht zurück … Es gab nichts zu bedauern … Es war gut so, wie es war … Endlich durfte er wieder fliegen …

Du und die Nacht
und kein bisschen Einsamkeit.
Sterne wie Juwelen,
eingelassen in einen blauen Mantel,
über Dich gebreitet
vom einen Ende der Welt
zum anderen hin.
Funkelnde Lichtzeichen,
zärtliche Aufmerksamkeiten
der Ewigkeit,
Blinkzeichen der Liebe.
Was für ein Glück,
im Dunkeln geborgen zu sein.

Und während er so sicher und schwerelos durch die Lüfte glitt, hinweg über die endlosen Weiten der Anderswelt, hinweg über die dunklen Abgründe des Jenseits, da erschien am fernen Horizont ein goldener Lichtstreifen … Endlich, endlich neigte sich die ewige Nacht dem Ende zu und die Dunkelheit wurde verscheucht vom Licht, von der Wärme und der Helligkeit eines neuen Morgens, von den milden Strahlen der Sommersonne, die nach all dieser Zeit endlich wieder für ihn schien …

Er flog geradewegs in das warme, goldene Licht, und obwohl er wusste, dass sein Leben ausgehaucht war, dass seine Zeit nun endgültig der Vergangenheit angehörte, fühlte er sich in diesem Moment, hier auf seinem letzten Flug, lebendiger als noch zu Lebzeiten, lebendiger als in den tristen Jahrzehnten der Einsamkeit und der Gefangenschaft … Ihm war als würde er nach langer, langer Zeit endlich wieder erwachen … Erwachen und triumphierend den neuen Morgen begrüßen, nun da er endlich seine Flügel ausbreiten und wieder fliegen durfte … Sein einziger verzweifelter Wunsch … Im Tode war er ihm erfüllt worden … Noch einmal fliegen zu dürfen … nur ein einziges Mal … ganz gleich, wohin dieser letzte Flug ihn führen würde …

Du wachst auf und Du lebst noch.
Die Vögel singen Dir ein jubelndes Morgenlied.
Die Sonne lacht Dir ins Gesicht.
Du atmest die Frische der Welt in Dich ein.
Nichts ist müde, nichts verbraucht
von den Verheißungen dieses Tages.
Neu anfangen dürfen - Was für ein Glück!

Und während er sich immer weiter der Sonne, jener goldenen Quelle von Wärme und Licht, näherte, wich die Nacht endgültig vor der Ankunft eines neuen Tages … eines neuen Lebens … wenngleich er doch eigentlich gar nicht mehr lebte … Doch das war nicht von Bedeutung … Er fühlte sich ungeheuer lebendig … trunken ob des schmerzlich vermissten, beinahe vergessenen und doch so köstlichen Gefühls der Freiheit … weil er endlich wieder fliegen durfte … noch einmal fliegen … nur ein einziges Mal …

Und nun führte des Adlers Flug ihn über tiefes, saphirblaues Wasser, über sachte wogende Wellen, über die dunklen Tiefen des bewegten Ozeans der Zeit, über den reißenden, wilden Fluss seines Lebens, über das trübe, stehende Wasser der letzten Jahrzehnte … Ruhig blickten die bernsteinfarbenen Adleraugen auf das tiefe, saphirblaue Wasser, auf das Spiegelbild seines Lebens, ruhig und in sich ruhend … Er hatte seinen Frieden mit all dem gemacht … Es war vorbei …

Sicher und gleichmäßig trugen die königlichen, bronzefarbenen Schwingen ihn immer weiter … folgten bereitwillig dem Lauf des Flusses … segelten furchtlos den versiegenden Lebensstrom entlang ins Ungewisse … vollkommen furchtlos …

Schlussendlich doch … Gebieter des Todes … hier auf seinem letzten Flug … auf dem Flug ins Ungewisse … keine Furcht … Denn ein Versprechen lebte tief in seiner Seele … Er wusste, dass er am Ende jenes letzten Fluges gehalten werden würde … Die Erinnerung an jenes teure, einst beinahe vergessene Versprechen begleitete nun jeden einzelnen Flügelschlag …

Du gleitest dahin und wirst gehalten
von unsichtbaren Händen.
Du in der Mitte, Du im Flug,
schaukelnd zwischen Himmel und Erde.
Wolken über Dir, Untiefen unter Dir.
So milde vom Himmel angeschaut,
so leicht hinweg getragen
über die Abgründe des Lebens:
Was für ein Glück!

Und je näher er dem goldenen, gleißenden Licht mit jedem Flügelschlag kam, desto deutlicher und detaillierter bildete sich die Landschaft heraus, durch die des Adlers letzter Flug führte, formte sich vor seinen bernsteinfarbenen Augen und erfand sich alle paar Flügelschläge neu … ein ständiges Werden und Vergehen … Finden und Verlieren … Leben und Tod … Berggipfel der Freude und des Triumphes, Täler der Traurigkeit und des Scheiterns …

Ruhig schlängelte sich der Fluss dahin zwischen den steil aufragenden Klippen des Erfolges und den tief abfallenden Niederungen des Misserfolges … Träume und zerbrochene Träume begleiteten jeden einzelnen Flügelschlag … Ruhig blickten die bernsteinfarbenen Adleraugen auf die Landschaft seines Lebens, auf die Höhen und die Tiefen, ruhig und in sich ruhend … Er hatte seinen Frieden mit all dem gemacht … Es war vorbei … Und doch war des Adlers letzter Flug noch nicht zu Ende …

Nur wer den Traum der Berge in sich träumt,
hat die Kraft, sich von den Tälern zu verabschieden.
Nur wer die Lust der Freiheit gekostet hat,
wird sich aus Fesseln befreien.
Nur wer den Himmel sucht,
wird in den Steilwänden des Lebens
den Mut nicht verlieren.
Mach Dich auf den Weg -
Das Glück wohnt da, wo das Licht ist.

Sicher und gleichmäßig trugen die königlichen, bronzefarbenen Schwingen ihn immer weiter … folgten bereitwillig dem Lauf des Flusses … immer weiter der Sonne entgegen … bis das Licht und die Wärme sein ganzes Sein erfassten und durchströmten … sanftes, goldenes Licht, das alles Schlechte von ihm nahm, ihn wohlig warm durchflutete, jede Faser seines Herzens durchdrang und seine Seele in allen Farben des Regenbogens erstrahlen ließ â€¦ die Sonne seines Lebens, die hier im Tode nach der langen Dunkelheit der ewigen Nacht endlich wieder hell und gütig auf ihn herablächelte …

Die Sonne Deines Lebens
teilt Dir das Glück in Stunden auf.
Verschenke keinen Deiner Tage an die Verzweiflung.
Keine Deiner Sekunden vergib an die Angst.
Fülle die Stunden mit Mut,
befrage sie nach ihren verborgenen Freuden,
schmücke sie mit Träumen und mit Begeisterung,
durchwirke sie mit dem Stoff der Liebe.
Glaube an Dein Glück!

Und nun verlor sich der Fluss seines Lebens in den endlosen Weiten des tiefen und bewegten Ozeans der Zeit … ein einzelner kleiner Tropfen in jenem großen Meer … winzige, vereinzelte Juwelen trieben auf dem wogenden, saphirblauen Samt … einsame Inseln voll ungelüfteter Geheimnisse … verlockend und verheißungsvoll … voller Träume vom Finden und Entdecken …

Sicher und gleichmäßig trugen die königlichen, bronzefarbenen Schwingen ihn immer weiter … Er hatte gelernt, Verlockungen zu widerstehen … Er hatte gelernt, dass manche Geheimnisse besser Geheimnisse bleiben sollten, bis sie sich ganz von selbst offenbarten und freiwillig in all ihrer Verletzbarkeit darboten … Er hatte gelernt, dass nur dieser Moment wirklich kostbar und einzigartig war … Er hatte mit all dem seinen Frieden gemacht … Es war vorbei …

Was für ein Glück,
dass es noch einsame Inseln gibt,
wo ich nicht hinkomme
und Du nicht hinkommst
und keiner hinkommt.

Was für ein Glück,
dass es noch Orte gibt,
wo die Bäume wachsen,
weil sie wachsen,
die Vögel nisten,
weil sie nisten,
und Geheimnisse sind,
weil sie sind.

Was für ein Glück:
Das unberührte Schöne!

Und dann verschwamm die Landschaft unter ihm und um ihn herum vor seinen bernsteinfarbenen Adleraugen … nur noch gleißendes weißes Licht und eine wohlige Wärme … Er war ganz ruhig … Ein kleines Licht am Ende des Tunnels … ein wenig Wärme … Lange Zeit war dies das einzige gewesen, was er sich verzweifelt gewünscht hatte … Wovor also sollte er Angst haben, gehüllt in Licht und Wärme?

Eine tiefe, nie gekannte Ruhe hatte von ihm Besitz ergriffen … Von fern hörte er das leise Rauschen des Wassers und das sanfte Wispern des Windes … Sicher und gleichmäßig trugen die königlichen, bronzefarbenen Schwingen ihn auch blind immer weiter … Er hatte seinen Frieden gefunden … Es war vorbei …

Unerschöpflich sind die Tiefen in Dir.
In den verborgenen Kammern Deiner Seele
ruht ein Meer aus Glück.
Du bist der Brunnen,
der fließen kann ohne Ende.
In der Hektik bist Du verschlossen.
In der Stille ist alles da.

Des Adlers letzter Flug neigte sich dem Ende zu … Die Landschaft seines Lebens versank in wirbelnd weißem Nebel … Die Konturen der Gipfel und Täler verblassten … ihre Silhouetten verwehten leise im Nichts … wurden überflutet von diesem silbrig weiß wogenden Meer … verhüllt von jenem dichten, farb- und formlosen Schleier …

Ganz langsam und allmählich gewöhnten sich seine bernsteinfarbenen Augen an das gleißende weiße Licht und erkannten, dass sein letzter Flug ihn unter ein funkelndes, gläsernes Kuppeldach geführt hatte … weit, weit weg … hoch über ihm … schemenhaft durch den dichten weißen Nebel hindurch auszumachen an seinem kristallenen Glitzern und Funkeln …

Des Adlers letzter Flug hatte sein Ziel gefunden.





Tja, und damit hat das vorletzte Kapitel ebenfalls sein Ende gefunden und ich hoffe sehr, dass es, obwohl es natürlich gänzlich anders als die übrigen Kapitel war, halbwegs Anklang bei euch gefunden und euch ein wenig berührt hat.

Mir war es einfach ein Anliegen, Gellert diesen einen verzweifelten Herzenswunsch wenigstens im Tode zu erfüllen und ihn noch einmal fliegen zu lassen …

Was das abschließende Kapitel der FF betrifft, so ist es bereits in Arbeit und eines meiner liebsten in der ganzen Geschichte, und ich schätze, es überrascht euch nicht sonderlich, wenn ich euch sage, dass es den Titel „Wiedersehen jenseits der Wirklichkeit“ tragen wird.

Natürlich hoffe ich, dass ihr noch ein letztes Mal mitkommt, und freue mich schon auf euch

Eure halbblutprinzessin137


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