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Fanfiction

Nebel über Nurmengard - Lord Voldemorts Zorn

von halbblutprinzessin137

Lord Voldemorts Zorn


In jener Nacht Anfang März war die Luft in der kargen Zelle im höchsten Turm von Nurmengard schwer. Schwerer als sonst. Ungewöhnlich schwer. Und der Traum des Gefangenen war klarer und deutlicher als jemals zuvor. Das Ticken der Uhr seines Lebens war unregelmäßig und schleppend geworden.

Ein schwarzer Schatten, der in stiller Euphorie und Entschlossenheit auf die düstere Festung zuglitt … so nah … ein schwarzer Schatten, beherrscht von jenem kalten Gefühl der Entschlossenheit, das dem Morden vorausging … so nah … ein bedrohlicher schwarzer Schatten … er glitt um die hohen Mauern der schwarzen Festung herum … ein bedrohlicher schwarzer Schatten … er blickte auf, zum obersten Fenster, zum höchsten Turm … es ist Zeit, zu fliegen … ein bedrohlicher schwarzer Schatten … und er stieg in die Nacht hinauf, flog geradewegs zu dem Fenster an der Spitze des Turms … ein bedrohlicher schwarzer Schatten … näher als jemals zuvor … und er zwängte sich durch den Fensterspalt wie eine Schlange und landete leicht wie Nebel in diesem zellenartigen Raum … und … War das wirklich nur ein Traum?

Es fühlte sich so wahrhaftig an in jener kühlen Nacht Anfang März. Zu wahrhaftig für einen Traum. Viel zu wahrhaftig.

Schlagartig war Gellert Grindelwald wach und bemerkte die Veränderung in der kargen Zelle im höchsten Turm von Nurmengard sofort instinktiv. Er war nicht allein. Er spürte die Präsenz eines Anderen und eine unheimliche Kälte ging von ihr aus. Nun war es also so weit. Der Tag der Entscheidung war gekommen.

Der ausgemergelte Gefangene regte sich unter seiner dünnen Decke und drehte sich zu dem Eindringling herum, und in dem von Leid und Gefangenschaft gezeichneten Gesicht, das wie von einem Totenschädel war, öffneten sich die bernsteinfarbenen Augen, in denen ein trotziges Feuer der Entschlossenheit brannte, in denen ein letztes Fünkchen Stolz glomm.

Grindelwald setzte sich mühsam auf, die großen eingesunkenen Augen auf den Eindringling, auf Voldemort, gerichtet, und dann lächelte er. Ruhig blickte er in die unbarmherzigen scharlachroten Augen und in die marmorweiße, mutwillig verstümmelte, schlangenähnliche Fratze, in diese ausdruckslose wächserne Maske bar jeder menschlichen Gefühlsregung. Und obwohl er nach den langen Jahrzehnten der Gefangenschaft und der Vernachlässigung kaum noch Zähne im Mund hatte, wurde sein grimmiges, verächtliches Lächeln noch eine Spur breiter.

Er verspürte keinerlei Furcht, obgleich er wusste, wie diese Nacht enden würde. Gellert Grindelwald wusste, dass das Ende dieser Nacht auch sein Ende sein würde, und trotzdem war er vollkommen ruhig. Er hatte keine Angst mehr vor dem Tod. Denn ein Versprechen lebte tief in seinem Herzen.

„Falls es doch so sein sollte und wir irgendwann alle gehen müssen, dann möchte ich dir etwas versprechen, Gellert: Sollte ich diese Reise irgendwann in ferner Zukunft vor dir antreten müssen, so werde ich auf dich warten und dir die Hand reichen, wenn es auch für dich so weit ist - damit du nicht alleine bist, damit wir diesen allerletzten Weg gemeinsam beschreiten können. Versprochen.“

Dieses Versprechen begleitete jeden einzelnen der letzten Atemzüge des zerlumpten Gefangenen im höchsten Turm von Nurmengard, begleitete jeden einzelnen Herzschlag, spendete Kraft und Trost wie das Lied des Phönix.

Der ausgezehrte Mann auf seiner harten hölzernen Pritsche blickte ruhig und gelassen auf in die kalten scharlachroten Augen mit den schlitzartigen Pupillen, in denen die Mordlust geschrieben stand, und verspürte nicht einmal den leisesten Anflug von Angst. Denn er fürchtete den Tod nicht mehr. Jene letzte Reise, die ihn vielleicht sogar zurück ans andere Ufer bringen würde. Zurück ans andere Ufer des dunklen Ozeans der Zeit. Zurück ans andere Ufer des Sonnenuntergangs. Zurück ans andere Ufer der ewigen Nacht. Zurück zu dem Einzigen, den er je Freund geheißen hatte. Zurück zu dem Einzigen, der bis auf den Grund von Gellerts Seele geblickt und ihn nie gänzlich aufgegeben hatte. Zurück zu Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore.

Ruhig und furchtlos blickte Gellert Grindelwald in das schlangenähnliche, marmorweiße Antlitz des Dunklen Lords und sprach das aus, was zu sagen er sich vorgenommen hatte.

„Du bist also gekommen. Ich wusste, dass du kommen würdest … eines Tages. Aber deine Reise war sinnlos. Er war nie in meinem Besitz.“

Wut loderte in diesen eiskalten, grellen roten Augen auf und die hohe, kalte Stimme formte sich zu einem verärgerten Zischen, während Voldemorts spinnenähnliche, langfingrige Hand zu seinem Zauberstab flog.

„Du lügst!“

Und dann …

„Crucio!“

… Dann schoss ein heißer, alles verzehrender Schmerz durch den Leib Grindelwalds. Jeder einzelne Nerv in seinem Körper schien lichterloh zu brennen vor lauter Schmerz. Glühende, alles verschlingende Lava schien anstelle von Blut durch seine Adern zu strömen, während Lord Voldemort ihn seinen Zorn spüren ließ. Und Lord Voldemorts Zorn war groß.

Der Schmerz war so stark … so allgegenwärtig … Es war eine körperliche Qual jenseits aller Vorstellungskraft … Es waren höllische, unmenschliche, beinahe unerträgliche Schmerzen …

Und doch waren die Schmerzen nicht stark genug, um das letzte bisschen von Gellert Grindelwalds Widerstandskraft zu brechen, es zu zerstören und zu verzehren in diesem zornigen, tobenden Flammenmeer des Schmerzes. Ein heiserer Schrei formte sich in der Kehle des Gefangenen, doch sein Wille war stärker als der Schmerz, stärker als Lord Voldemorts Zorn.

Der zerlumpte, ausgezehrte Mann biss sich so fest auf die Lippen, um den Schrei zurückzuhalten, dass er das empfindliche Fleisch gänzlich aufriss. Blut quoll aus der Wunde und rann ihm übers Kinn, tropfte auf sein schäbiges, zerfetztes Gewand und auf den kalten steinernen Boden. Die scharlachroten Blutstropfen benetzten auch seine zu Fäusten geballten Hände, die ob des pochenden Schmerzes krampfhaft zuckten und zitterten, und hinterließen dicke, blutrote Spuren auf der bleichen, faltigen Haut des Gefangenen.

Auch als sein Peiniger den Zauberstab schließlich hob, sandten die Nachwirkungen des Schmerzes noch immer heiße Schauer sowie ein unkontrollierbares Zittern durch seinen entkräfteten, geschundenen Körper. Sein Kopf schmerzte und glühte schlimmer als im höchsten Fieber. Doch Lord Voldemorts Zorn hatte nicht ausgereicht, um Gellert Grindelwalds Willen zu brechen. Während er zitternd Blut spuckte, hörte er wie aus weiter Ferne die hohe, klare, kalte Stimme.

„Nun? Dies war nur eine Kostprobe meines Zorns … Beim nächsten Mal werde ich weitaus weniger Gnade zeigen …“

Mit diesen Worten richtete Voldemort den Zauberstab direkt zwischen die großen eingesunkenen Augen im abgemagerten Antlitz des Gefangenen. Dieser jedoch hob mit letzter Kraft mühsam den Kopf, zitternd und zuckend und zusammengekrümmt und blutüberströmt, und … lachte verächtlich.

„Töte mich doch, Voldemort, ich heiße den Tod willkommen! Aber mein Tod wird dir nicht bringen, was du suchst … es gibt so viel, was du nicht verstehst…“

Herausfordernd blickte der zerlumpte alte Mann auf seiner schäbigen hölzernen Pritsche in das bleiche, wutverzerrte Antlitz dieser erbärmlichen, bemitleidenswerten Kreatur, die tatsächlich nichts verstand.

Nichts von Kindermärchen und Träumen, von Liebe, Treue und Unschuld. Nichts. Nichts von dem Wert und der Kostbarkeit einer Freundschaft im Sturm der Zeit, nichts von dem Wert und der Kostbarkeit jener zerbrechlichen Blume mit dem Namen „Trotzdem“. Nichts. Nichts von geröteten Wangen, von scheinbar zufälligen Berührungen voller Zärtlichkeit und von rätselhaft funkelnden Augen. Nichts. Nichts von stumm aufseufzenden Seelen und einsam auf Kerkerböden tropfenden Tränen. Nichts. Nichts von golden glitzernden Zeitumkehrern und Erfahrungen für die Ewigkeit. Nichts. Nichts vom Glück einer Rosenblüte, von der unvergleichlichen Magie jener Worte:

„Ich liebe dich.“

Nichts. Gar nichts. Lord Voldemort verstand nichts von all dem und verstand auch nicht, dass all dies eine Macht hatte, die seine eigene übertraf, eine Macht, die weiter reichte als jede Magie, weiter als alles, was Lord Voldemort dem Gefangenen in seinem Zorn und seinem Unverständnis anzutun vermochte.

Gestärkt von diesem Wissen fiel es Gellert Grindelwald erstaunlich leicht, seinem Peiniger verächtlich ins Gesicht zu lachen, auch dann noch, als zornige Funken aus der Spitze des auf ihn gerichteten Zauberstabs stoben.

Ein letztes Mal formte die heisere, krächzende Stimme des Gefangenen im höchsten Turm von Nurmengard Worte. Worte der Überzeugung und der Stärke inmitten von Schmerz und Ohnmacht. Worte eines stillen Triumphes. Die letzten Worte eines Mannes, der an seinem Leid nicht zerbrochen war und der den richtigen Weg schlussendlich doch noch gefunden hatte.

„Dann töte mich doch! Du wirst nicht gewinnen, du kannst nicht gewinnen! Dieser Zauberstab wird nie und nimmer dir gehören -“

Und Voldemorts Zorn entlud sich: Ein grüner Lichtblitz erfüllte das Gefängnis, und es hob den gebrechlichen alten Körper von seiner Pritsche, dann fiel er leblos wieder hinab, und Voldemort kehrte zum Fenster zurück, mit kaum zu bändigender Wut. Ohne einen letzten Blick zurück auf den Leichnam rauschte er hinaus in die Schwärze der Nacht und verschmolz schlangengleich mit dem silbernen Nebel über Nurmengard, der still und kühl in die karge Zelle im höchsten Turm waberte und den leblosen Körper umfing und umschmeichelte.

Gellert Grindelwald war tot. Es war vorbei.



Damit sind wir nun also an dem traurigen Punkt angelangt, von dem wir alle wussten, dass er irgendwann kommen würde, da JKR es nun einmal so vorgegeben hat … Q.Q

Ich muss sagen, dass mir das Kapitel unheimlich schwer zu schreiben gefallen ist, obwohl ich ja nie vorgehabt hatte, ein alternatives Ende oder so etwas für unseren Gefangenen zu erfinden und ihn glücklich bis in alle Ewigkeit leben zu lassen, das wäre Schwachsinn gewesen. Trotzdem hat es weh getan, diese letzten Momente zu Papier zu bringen und jemanden umzubringen (sozusagen), der einen jetzt 4 Jahre lang begleitet hat.

Andererseits war es genau diese Szene in Band 7, die ihn für mich zu einer so interessanten, faszinierenden Figur gemacht hat, über die eine ganze Geschichte zu schreiben es mich in den Fingern gejuckt hat ^^

Insofern bin ich sehr gespannt, wie ihr dieses traurige, aber doch unheimlich wichtige Kapitel und auch den ganzen Handlungsbogen bis hierhin empfandet, und würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr es mir in einem kleinen Kommi mitteilen würdet ;)

Und dann noch eine letzte Info: Es mag zwar vielleicht etwas komisch oder gar unangebracht wirken, aber trotz meiner abschließenden Worte in diesem Kapitel „Es war vorbei“ ist die FF noch nicht vorbei! Zwei letzte Kapitel kommen noch …

Bis dahin liebe Grüße,
eure trauernde halbblutprinzessin137


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