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Fanfiction

Wo niemand deine Schreie hört - Drohendes Unwetter

von Eponine

hey leute!
tut mir total leid, dass es so lange gedauert hat mit dem neuen chap, aber die letzten wochen eines semesters sind immer stressig. und wenn man dann auch noch, wie ich, auf eine premiere hinarbeitet, stehen natĂĽrlich jede menge theaterproben an...
aber nun ist es geschafft und das neue chap fĂĽr euch da! :D

Re-Kommis findet ihr hier

ich freue mich, wie immer, über eure meinungen, die ihr gerne auch in meinen Thread schreiben könnt, der sich immer über besuch freut! ;)

besonderer dank geht an AshLee, die mir - wieder mal - geholfen hat, meine wirren gedanken zu ordnen und an ihr monsterli *gggg*

btw: wir kommen den ausschnitten im prolog immer näher... *harharhar* ;)

und nun wĂĽnsch ich euch viel spaĂź beim lesen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


Drohendes Unwetter


Ein letztes Mal in diesem Schuljahr saßen Phoebe und Esmeralda im Gemeinschaftsraum in den gemütlichen Stühlen und blickten ins knisternde Feuer, das trotz der Wärme draußen brannte. Im Schloss war es nämlich meistens sehr kühl. Außer ihnen beiden war niemand mehr wach und so hatten sie den ganzen Gemeinschaftsraum für sich.
Gerade eben hatte Phoebe ihrer Freundin vom geplanten Urlaub mit ihren Eltern in Island erzählt, wo die jüngste Schwester ihrer Mutter mit ihrer Familie lebte. Jetzt schwiegen beide Mädchen und hingen ihren Gedanken nach.
Esmeralda dachte an die bevorstehenden Sommerferien. Zwei lange Monate würde sie wahrscheinlich keinen Kontakt zu ihren Freunden aufnehmen dürfen, da dies zu gefährlich war. Zwei lange Monate würde sie von Severus getrennt sein… Halt! Stopp! So darfst du nicht denken, das bringt doch nichts. Nur weil du einmal mit ihm Sex hattest, bedeutet das nicht, dass er dich auch … liebt… Verwirrt über ihre Gedanken richtete sich Esmeralda im Lehnstuhl auf. Seit wann dachte sie im Zusammenhang mit Professor Snape an Liebe?
„Du und Snape, oder?“, durchbrach Phoebe plötzlich die Stille, so als hätte sie die Gedanken ihrer Freundin gelesen.
„W-was?“ Vollkommen überrumpelt wandte Esmeralda ihr so schnell den Kopf zu, dass sie sich den Hals verriss. Sie und Snape? Sie und Snape? SIE UND SNAPE??? Woher wusste Phoebe das…?
„Ich meine, du hast dich in Professor Snape verliebt… stimmt doch, oder?“ Sanft lächelte Phoebe die Spanierin an, die dreinblickte, als hätte sie einen Schockzauber abbekommen.
„Ich … aber … wir nicht … woher…?“, stammelte Esmeralda unzusammenhängend herum.
„Woher ich das weiß? Nun, inzwischen kenne ich dich einigermaßen, Esma… und bei den Blicken, die zwischen dir und Snape hin und her gingen… bei der Art, wie ihr euch angesehen habt, wie ihr euch behandelt habt… da hatte ich diesen Verdacht. Und als du neulich so spät und komplett durch den Wind von der Strafarbeit mit ihm in den Gemeinschaftsraum kamst, da wurde es zur Gewissheit.“ Aufmerksam betrachtete Phoebe die Freundin.
Langsam kroch die Röte Esmeraldas Wangen empor, sie spielte verlegen mit einer Haarsträhne. „Ich… damals hat er mich vom Bahnhof abgeholt und da fand ich ihn schon toll… und mit den Monaten … ähm … ich… ich hab mich verliebt…“ Hilflos brach sie ab.
„Und er sich in dich.“
„WAS?“
„Und er hat sich auch in dich verliebt“, wiederholte Phoebe ihre Worte.
„Was? Aber ich … nein, du musst dich irren!“
„Esma, wenn ich eine Stimmung immer erkenne, dann ist das die Liebe! Du musst nur Cecilia fragen, die war monatelang in Federico verknallt, bis sie sich endlich getraut hat, ihn anzusprechen. Sie hat es niemandem gesagt, aber ich hab es bereits nach der ersten Woche erraten. Snape ist auch in dich verliebt!“ Phoebe verstand nicht, was ihre Freundin an dem mürrischen Tränkemeister fand. Für sie war der Mann kalt, unnahbar, ungerecht und er hatte etwas … ja, Undurchdringliches, Schwarzes an sich, das sie nicht deuten konnte. Kurz: er war ihr unheimlich.
Doch bei diesen Worten strahlten Esmeraldas Augen vor Freude so hell, dass sich das Smaragdgrün in ein Lindgrün wandelte und ihre Wangen wurden tiefrot. „Er … mag mich auch? Und ich dachte…“ Doch was sie dachte, sprach sie nicht laut aus.

„Du hast mit ihm geschlafen, oder? An jenem Abend…“, dachte Phoebe ihren nächsten Gedanken laut zu Ende.
Das Lindgrün ihrer Augen wechselte schlagartig in ein sehr dunkles Smaragdgrün zurück und sofern das möglich war, vertiefte sich die Röte in ihrem Gesicht um weitere Nuancen. Esmeralda öffnete den Mund um zu antworten, doch es kam kein Ton heraus.
„Denk dir nichts, auch sowas sehe ich. Aber keine Sorge: es steht dir nicht auf der Stirn geschrieben oder so. Ich hab es nur … gefühlt… Nenn es eine sehr ausgeprägte weibliche Intuition, wenn du möchtest. Ich hab doch Recht, oder?“
„Ähm… ich… wir…“ Verlegen stotterte Esmeralda herum, kämpfte darum, einen anständigen Satz herauszubekommen und presste schließlich ein „Ja, haben wir“ hervor, wobei sie aussah, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen.
„War es denn … schön?“, wollte Phoebe wissen. Mit Snape???, klang der unausgesprochene Teil der Frage lautlos nach.
„Ähm…“ Esmeraldas Gesichtsfarbe konnte nicht noch röter werden. „Ja, das war es…“
„Merlin, Esma, es sind ja nur wir beide hier. Mir kannst du es doch sagen! Du musst dich deswegen nicht genieren oder so! Aber du weißt schon, dass ihr eine Straftat begangen habt?“ Unwillkürlich hatte Phoebe ihre Stimme gesenkt.
„Ja, verdammt, das wissen wir beide. Wir haben nie mehr davon gesprochen, uns nie mehr getroffen…“ Sie verschwieg absichtlich den Zusammenstoß im fünften Stock. „Es war ja auch nicht geplant, sondern ist einfach … passiert…“
„Ihr müsst extrem vorsichtig sein, Esma!“
„Wir müssen gar nix, weil gar nix zwischen uns läuft, außer dass wir ein Mal Sex hatten!“ Erschrocken über ihren plötzlichen Ausbruch hielt sich Esmeralda schnell den Mund zu.
„Aber … wie geht es denn nun weiter mit euch?“
„Ich hab keine Ahnung…“ Esmeralda sah so unglücklich aus, dass Phoebe sie fest in den Arm nahm. In was für eine vertrackte Situation hatte sich ihre Freundin da hineinmanövriert! Ein Verhältnis mit einem Professor anzufangen… und noch dazu mit Snape! Das konnte ja nur böse enden!

~~~~~~~


Nach dem Frühstück wurden alle Schüler in Kutschen zum Bahnhof in Hogsmeade gekarrt. Esmeralda saß zusammen mit Phoebe, Cecilia und Federico in einer. Aus einem dem Fenster nach draußen blickend, konnte sie beobachten, wie Hogwarts immer kleiner wurde. Und es kam ihr so vor, als ob eine einsame, schwarze Gestalt auf einem der Türme stehen und ihr nachblicken würde. Aber da war sie nicht so ganz sicher, es war zu weit weg…
Der Hogwarts-Express brachte die Schüler nach Kings Cross. Auf der Fahrt schwieg Esmeralda die meiste Zeit, sie sah aus dem Fenster und war ganz in ihre Gedanken versunken. Sie versuchte, möglichst nicht an die zwei Monate zu denken, die vor ihr lagen, die sie ohne Kontakt zu anderen würde verbringen müssen. Vor allem einen bestimmten Professor hielt sie krampfhaft von ihren Gedanken fern. Nein, sie war doch nicht verliebt in ihn! Er würde er ihr auch sicherlich nicht fehlen. Aber die Leere, die sie verspürte, wenn sie an die Monate der Trennung dachte, sprach eine andere Sprache.
Phoebe beobachtete ihre Freundin von der Seite, während sie sich nebenbei mit Cecilia, Valérie, Matt und Federico unterhielt und versuchte, deren Aufmerksamkeit von Esmeralda abzulenken. Sie konnte sich denken, in welche Richtung deren Gedanken gingen.
„…und am Montag werde ich mit meinen Eltern in die Karibik fliegen, sie sind ja Muggel, und dort werden wir eine meiner Tanten besuchen und fast den ganzen Sommer verbringen“, plapperte Valérie fröhlich vor sich hin und spielte dabei mit ihren goldblonden Locken herum. „Ich werde dich ja sooo vermissen, Matt!“ Sie hauchte ihrem Freund einen Kuss auf den Mund. „Aber vielleicht schaffst du es ja, mich dort besuchen zu kommen!“
„Wenn ich das Geld dazu aufbringe“, brummte Matt. „Man soll ja nicht über Kontinente hinweg apparieren, das ist viel zu gefährlich und teilweise sogar unmöglich. Ich werde sehen, was sich machen lässt! Mal schauen, ob mein Vater sich dazu überreden lässt, mir einen Portschlüssel dorthin auszustellen.“ (Matts Vater arbeitete im Ministerium als Abteilungsleiter für Magische Fortbewegungsmittel.)
Cecilia und Federico hingegen hätten einen Campingurlaub – ganz nach Muggelart – in Finnland geplant gehabt. Aber da nun die Gefahr durch schwarze Magier in den letzten Monaten gewaltig gestiegen war, hatten Federicos Eltern ihm die Reise verboten. Nun würden die beiden gemeinsam zu Federicos Hexen-Oma fahren, die mit ihrem zweiten Ehemann in Wien lebte. Nicht gerade ihr Traumurlaub, aber immer noch eine deutlich bessere Alternative, als Zuhause zu bleiben.
Am Bahnhof verabschiedete Esmeralda sich mit einer Umarmung von ihrer Freundin. „Ich werde versuchen, dir zu schreiben“, flüsterte sie Phoebe ins Ohr. „Aber ich kann nichts versprechen. Schönen Urlaub!“
„Dir auch schöne Ferien, Esma. Ich melde mich auf jeden Fall!“ Phoebe küsste ihre Freundin auf die Wange und ging dann auf ihre Eltern zu.
Die Spanierin schaute sich suchend um. Ihre Mutter hatte ihr geschrieben, dass sie sie vom Bahnhof abholen wĂĽrde. Aber sie konnte Brenda Clark nirgendwo entdecken. Da legte sich von hinten eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken fuhr Esmeralda herum.

~~~~~~~


Unter einem wolkenverhangenen Himmel stand Severus auf einem der Türme und blickte den davonfahrenden Kutschen nach, die immer mehr Abstand zwischen ihn und Esmeralda brachten. Halt! Moment! Seit wann dachte er so über eine Schülerin und sprach sie in Gedanken mit Vornamen an? Das war doch nicht normal! Sein Gehirn hatte wohl von jenen verheerenden Dämpfen doch mehr Schaden davongetragen, als er zunächst vermutet hatte.
„Es scheint fast so, als seist du verliebt, Severus!“, hatte der Schulleiter erst vorgestern fröhlich festgestellt und seinem Tränkemeister schelmisch zugezwinkert.
Jedem anderen wäre Severus für solche Worte an die die Gurgel gesprungen. Aber da es Dumbledore gewesen war, der sie ausgesprochen hatte, hatte der Meister der Zaubertränke nur säuerlich gelächelt, jedoch nicht geantwortet.
Woraufhin Dumbledore ihm ein Stück picksüßer Siruptorte auf den Teller geklatscht hatte mit den Worten: „Kein Wunder, dass du in letzter Zeit so wenig isst, mein Junge! Liebe geht bekanntlich durch den Magen! Aber du musst mehr essen, deine Angebetete will sicherlich nicht deine Rippen zählen können!“
Bei dem mörderischen Blick, den Severus dem Schulleiter daraufhin zugeworfen hatte, hätte jeder andere Reißaus genommen, doch Dumbledore hatte seinem Lehrer für Zaubertränke nur fröhlich mit einem Gläschen Kirschlikör zugeprostet und trompetet: „Auf die Liebe!“
Severus hatte die Siruptorte einsam auf seinem Teller zurückgelassen und war aus der Großen Halle geflohen, wobei sich sein Umhang hinter ihm aufgebauscht hatte. Aus den Augen hatte er sehen können, wie Dumbledore das Stück Siruptorte selbst verdrückte.
An all das musste er jetzt denken, als er auf der Spitze eines der Türme stand und den Kutschen nachsah. Der Himmel verdüsterte sich immer mehr. Eine einsame Eule flatterte über seinen Kopf hinweg, sie schien es eilig zu haben, in die Eulerei zu kommen, bevor das Unwetter losbrach. Severus blieb jedoch beharrlich oben stehen, bis die ersten Tropfen in immer schnellerer Reihenfolge vom Himmel fielen und seinen Umhang durchnässten.

~~~~~~~


Esmeralda wirbelte herum und wollte schon losschreien, als sich eine schmale, behandschuhte Hand über ihren Mund legte und eine ihr wohlbekannte Stimme ihr ins Ohr flüsterte: „Shshsh, oder willst du die Muggel auf uns aufmerksam machen?“
Langsam wandte Esmeralda den Kopf. Beinahe hätte sie sie nicht erkannt: Brenda Clark trug eine dunkle Sonnenbrille, ihre sonst offenen, roten Locken waren in einen strengen Zopf zurückgebunden und blond gefärbt, sie trug einen riesigen Sonnenhut, eine grässliche Jeans und eine fürchterliche, blümchenbedruckte Bluse darüber. Während das Mädchens eine Mutter noch mit offenem Mund betrachtete und sich von ihrem Schrecken erholte, murmelte Brenda: „Entschuldige, dass ich dich erschreckt habe. Aber das Risiko, dass mich jemand erkennt, ist zu hoch! Er ist hier, das weißt du oder?“
Esmeralda nickte langsam. Angst stieg in ihr hoch. Wie nahe konnte El Gato wohl sein, wenn ihre Mutter es für nötig hielt, sich so zu verkleiden?
Brenda hielt ihrer Tochter nun eine Sonnenbrille und ein Kopftuch hin. „Geh auf die Toilette. Dort setzt du die Sonnenbrille auf und versteckst deine Haare unter dem Tuch. Nur zur Sicherheit“, fügte sie beruhigend hinzu, als Esmeraldas Augen sich vor Schreck weiteten.
Kaum fünf Minuten später kam Esmeralda wieder aus der Toilette zurück, nun mit Sonnenbrille und Kopftuch notdürftig getarnt. Brenda wollte ihren Zauberstab nicht einsetzen, auch wenn das vielleicht effektiver gewesen wäre – El Gato könnte sie dadurch eventuell leichter finden. Brenda wollte nichts riskieren.

In einem Muggelauto fuhren Mutter und Tochter in die Siedlung, wo sie lebten. Nach dem Abendessen saßen sie noch eine Weile vor dem Fernseher. „Dir ist klar, dass du diese Ferien vor allem hier im Haus wirst verbringen müssen, Esma, oder?“, fragte Brenda. „Es ist zu gefährlich, nach draußen zu gehen. Ich hab schon meine Haare blond gefärbt, weil ich durch meine Arbeit zwangsläufig außer Haus und ins Büro muss. Aber du…“
Sie wurde durch ein Läuten an der Haustüre unterbrochen. Stumm blickten sich Mutter und Tochter an, dann stand Brenda auf, zückte ihren Zauberstab und schickte einen ungesagten Zauber los. Fünf Sekunden später lächelte sie erleichtert und ging in den Flur. „Hallo Marlene, schön dass du kommst!“, hörte Esmeralda ihre Mutter sagen. Marlene? Wer war denn das, eine Muggel-Nachbarin?
Kurze Zeit später kam Brenda zusammen mit einer schwarzhaarigen Frau Mitte dreißig ins Wohnzimmer. „Das ist meine Tochter Esmeralda“, erklärte sie der Besucherin. „Esma, das ist Marlene McKinnon, eine unserer Nachbarinnen. Stell dir vor, sie ist auch eine Hexe. Und das sind ihre Söhne David und Jasper.“ Brenda deutete auf zwei zirka fünf und sieben Jahre alte Jungen, die sogleich anfingen, durchs Wohnzimmer zu toben.
Esmeralda und Marlene gaben sich die Hand. Dann setzten sich die drei Hexen auf die Couch im Wohnzimmer. Während sie der Unterhaltung der beiden Frauen lauschte, ließ Esmeralda ihre Gedanken schweifen. Was für ein lustiger Zufall es doch war, dass genau in ihrer Reihenhaussiedlung eine Hexe wohnte!
Später erfuhr Esmeralda von ihrer Mutter, dass sowohl Marlene McKinnon als auch ihr Mann Robert im hiesigen Widerstand tätig waren, einer Gruppe namens „Orden des Phönix“, bei dem nun auch ihre Mutter Mitglied war – sozusagen als Verbindungsfrau zum Widerstand in Spanien. Die beiden Frauen hatten sich durch Zufall kennen gelernt: Marlene hatten ihren Söhnen gerade erklärt, dass sie in einer Muggelsiedlung nicht mit einem Besen durch die Gegen fliegen konnten, Brenda war in diesem Moment an deren offenem Wohnzimmerfenster vorbeigegangen, hatte die Worte „Muggel“ und „Besen“ gehört und kurzerhand angeläutet. Das war kurz nach Esmeraldas Abreise gewesen.
Vielleicht wĂĽrde der Sommer doch nicht so langweilig werden, wie sie befĂĽrchtet hatte, dachte sich Esmeralda, bevor sie in einen unruhigen Schlaf hinĂĽberglitt.

~~~~~~~


Nervös klopfte Severus an der Tür zu Dumbledores Büro. „Herein!“, ertönte dessen fröhliche Stimme. Der Tränkemeister trat ein. „Ah, Severus, was für eine angenehme Überraschung! Möchtest du auch eine Tasse heiße Schokolade trinken?“
„Nein, danke Direktor. Ich muss mit Ihnen sprechen.“ Unaufgefordert nahm Severus auf einem der Chintzlehnstühle Platz.
Dumbledore nahm einen tiefen Schluck aus seiner Tasse und wischte sich über den Schnurrbart. Aufmerksam beobachtete er seinen ehemaligen Schüler. „Was bedrückt dich, mein Junge?“, wollte er schließlich wissen.
Severus unterdrückte ein wütendes Knurren – er war doch kein Junge mehr, bei Merlins Bart! – und räusperte sich. Wie um alles in der Welt sollte er es Dumbledore sagen? Wie sollte er ihm beichten, dass er vor kurzen mit einer Schülerin geschlafen hatte, die noch dazu minderjährig war? Am liebsten hätte er sich in einem Mauseloch verkrochen, aber er setzte sich aufrecht hin und blickte Dumbledore direkt in dessen hellblaue Augen. Er räusperte sich, doch leider kam kein Wort aus seinem Mund.
Innerlich schmunzelnd lehnte der Schulleiter sich zurück. Er konnte sich denken, was Severus Snape ihm berichten wollte. Aber er würde ihm nicht dabei helfen, es zu sagen. „Was ist passiert?“, bohrte er noch einmal nach.
Severus räusperte sich noch einmal. „Direktor… erinnern Sie sich an Esmeralda Valdez Clark?“, fing er schließlich an.
„Sicherlich“, schmunzelte Dumbledore verhalten. „Hast du Probleme mit ihr?“
„Ja… nein… ich meine…“ Zum Erstaunen des Schulleiters lief Severus leicht rot an. „Es war nicht geplant, sondern ist einfach passiert… also, ich meine, ich wollte es nicht… aber eigentlich… Ich habe mit ihr geschlafen!“, platzte Severus dann plötzlich ohne Vorwarnung heraus.
Perplex starrte Dumbledore ihn an. Er hatte zwar vieles erwartet, aber nicht, dass Severus mit seiner Schülerin in die Kiste gesprungen war! „Du hast WAS?????????“
„Ich habe mit Esmeralda Valdez Clark geschlafen“, wiederholte Severus sehr leise.
Daraufhin trat ein sehr langes Schweigen ein, in dem Dumbledore aus dem Fenster blickte und Severus seine Knie betrachtete und verzweifelt auf eine Reaktion des Ă„lteren wartete.
Nach ungefähr einer Stunde – zumindest kam Severus das so vor – brach der Schulleiter das Schweigen. „Nun… dass du verantwortungslos gehandelt hast, weißt du selbst. Ich kann es nicht für gutheißen, dass du dich ganz deinen Gefühlen hingegeben und mit einer Schülerin geschlafen hast, Severus. Es könnte dich in große Schwierigkeiten bringen. Aber die Liebe ist ein starkes Gefühl, wahrscheinlich das mächtigste auf dieser Welt, und dieser kann ich nichts entgegensetzen, ebenso wenig wie der menschlichen Schwäche, wenn es um solch starke Gefühle wie Liebe und Verlangen geht.“ Dumbledore hielt kurz inne und betrachtete das Gesicht seiner Tränkemeisters voller Verständnis. „Dennoch muss ich dich bitten, nicht mehr mit dem Mädchen zu schlafen oder in irgendeiner anderen Weise mit ihr intim zu werden, solange sie deine Schülerin ist. Wenn irgendjemand davon erfährt, würdest du in sehr großen Schwierigkeiten sein, Severus!“ Der Schulleiter blickte ihn eindringlich ein.
Severus senkte den Kopf und dachte an Esmeraldas smaragdgrüne Augen, ihren zarten Körper, der sich so wunderbar anfühlte, und musste schlucken. „Ja, Direktor.“ Seine Stimme klang kratzig und rau.
„Vielen Dank, dass du es mir gesagt hast, Severus. Die Liebe … geht manchmal andere Wege, als die von uns bevorzugten…“ Als sich ihre Blicke kreuzten, bemerkte Severus in den Augen des Direktors eine tiefe Trauer. Verlegen wandte er den Blick wieder ab.
„Ich… Gute Nacht, Direktor!“ Severus verließ rasch das Büro des Schulleiters.
Dieser blickte seinem Tränkemeister noch lange nach. Es war eine Tatsache, dass sich der unnahbare und ewig schlecht gelaunte Severus Snape in eine seiner Schülerinnen verliebt hatte und dass diese seine Gefühle erwiderte. Insgeheim war Dumbledore gespannt auf das nächste Schuljahr – und musste sich ein Schmunzeln verkneifen bei dem Gedanken, was Minerva wohl sagen würde, wenn sie erführe, dass der Hauslehrer der Slytherins mit einer ihrer Schützlinge im Bett gewesen war.

~~~~~~~


Die ersten Ferienwochen vergingen ziemlich ereignislos. Esmeralda war entgegen ihrer Befürchtungen nicht oft alleine. Wenn ihre Mutter im Büro war, dann hielt sich Esmeralda meistens bei Marlene McKinnon auf, half ihr im Haushalt und mit ihren Söhnen oder unterhielt sich mit ihr. Obwohl die gebürtige Londonerin doppelt so alt wie das Mädchen war, so verstanden sich die beiden dennoch gut.
Von Marlene erfuhr sie viel über die Todesser und deren Vorgehensweise. Durch die Todesser hatte Marlene ihre Eltern sowie ihre beiden älteren Brüder verloren. Esmeralda erzählte ihr ihrerseits von den Portamortes und ihrem Erlebnis in Toledo, denn sie hatte Vertrauen zu der älteren Freundin gefasst. Aber sie brachte es nicht über sich, von El Gato zu sprechen, dessen Name alleine ausreichte, dass es ihr kalt den Rücken runterlief.
Als die letzte Juliwoche anbrach, ging Esmeralda spätabends von Marlene nach Hause. Über ihr leuchtete der Himmel blutrot, die Sonne hing so tief über dem Horizont, als würde sie jeden Moment runterfallen. Es herrschte eine seltsame Atmosphäre, die Luft war schwül und feucht-heiß, kein Vogelgezwitscher war zu hören. Hin und wieder zuckten Blitze über den immer röter werdenden Himmel, aber kein Donner folgte, im Osten zogen pechschwarze Wolken auf. Ohne ersichtlichen Grund bekam Esmeralda eine Gänsehaut, sie beeilte sich, das Haus zu erreichen.
Später, viel später dachte sie sich, dass sie die drohenden Vorzeichen eigentlich hätte sehen müssen…


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck