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Fanfiction

Wo niemand deine Schreie hört - Donnerwetter

von Eponine

hey ihrs!

voilà ein neues chap für euch!!!!!!

über kommis - kritzelt meinen Thread voll, bitte!!! der verstaubt sonst... - freu ich mich immer! :D

re-kommis findet ihr ganz unten


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


Donnerwetter

Obwohl ihr Instinkt ihr sagte, dass sie jetzt besser zurückweichen, den Kopf einziehen und schuldbewusst dreinblicken sollte, richtete sich Esmeralda hoheitsvoll auf ihrem Sessel auf und sah ihrem Lehrer geradewegs in die pechschwarzen Augen. Darin bemerkte sie etwas… einen Schimmer … der sie seltsamerweise erregte… Nein, sie würde jetzt nicht klein beigeben! Ungerechtigkeiten konnte sie auf den Tod nicht ausstehen.
„Sie meinen also, meinen Unterrichtsstil kritisieren zu können?“ Snapes Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und doch konnte man sie bis in den letzten Winkel des Kerkers hören. „Haben Sie etwa Pädagogik studiert? Sind Sie zur Professorin ausgebildet worden?“
„Nein, Sir.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Phoebe hektisch und zugleich unauffällig versuchte, ihr Zeichen zu geben. Fast hätte sie gelächelt – sie würde jetzt nicht die Klappe halten sondern ihm widersprechen!
„Ganz genau. Sie sind nicht mehr und nicht weniger als meine Schülerin. Und als solche werden Sie zukünftig Ihr vorlautes Mundwerk zügeln und sich Ihren, wie ich leider sagen muss, eher dürftigen Tränken widmen, anstatt mich und meinen Unterricht in welcher Form auch immer zu kritisieren.“ Der Klang seiner Stimme ließ Esmeralda heiße und kalte Schauer über den Rücken laufen. Doch dies ignorierte sie gekonnt.
„Ist das eine weitere Ihrer tollen Taktiken? Wenn Sie mit logischen Argumenten nicht weiterkommen, beleidigen Sie Ihre Mitmenschen?“, fragte Esmeralda spöttisch, während der Rest ihrer Mitschüler sie zum Teil abgrundtief entsetzt, zum Teil ängstlich und zum Teil regelrecht entrüstet musterte. „Damit können Sie aber keine intelligenten Diskussionen führen!“
Snape brachte sein Gesicht noch näher an das ihre. Sie konnte das Aftershave riechen, das er benutzte. Und das verwunderte sie etwas – hätte sie doch nicht gedacht, dass er bei seiner offensichtlichen Abneigung gegen Körperpflege ein Aftershave benutzen würde. „Miss Valdez, ich dulde es in keinster Weise, dass Schüler sich so respektlos verhalten, wie Sie das eben tun. Nachsitzen, morgen Abend, mein Büro. Und wagen Sie es ja nicht, je wieder ungefragt in meinem Unterricht zu sprechen!“ Und mit diesen Worten drehte er ihr den Rücken zu, um wieder nach vorne zu gehen.

Esmeralda jedoch stand auf und schüttelte Phoebes Hand ab, die sie dazu bringen wollte, sich wieder hinzusetzen und doch endlich leise zu sein. „Professor, wenn Sie in Ihrem Unterricht wieder einen Schüler unfair behandeln oder ihn wegen eines misslungenen Tranks ungerechterweise zur Schnecke machen, dann werde ich sehr wohl etwas dazu zu sagen haben! Das nennt man Missbrauch einer Machtposition. Nur weil Sie der Professor und die betreffende Person Ihr Schüler ist, heißt das noch lange nicht, dass Sie Ihre Schüler – vor allem jene, die nicht aus Slytherin kommen – wie den letzten Dreck behandeln dürfen! Jeder Mensch hat es verdient, dass man ihm mit Respekt begegnet – Sie ebenso sehr wie Ihre Schüler!“
Im Kerker herrschte nun eine solch unnatürliche Stille, dass man fast hätte hören können, wenn ein Staubkorn zu Boden fiel. Dann drehte sich der Zaubertrankmeister so langsam um, dass Esmeralda mit einem Mal wusste, dass sie eine wichtige Grenze überschritten hatte. Dennoch wich sie keinen Zentimeter zurück, als Snape bedrohlich immer näher kam. Sie würde für das gerade stehen, was sie gerade – zu Recht, wie sie fand – gesagt hatte. Trotzig hob sie ihren Kopf – und blickte ihm ein weiteres Mal genau in seine Augen, die jetzt die Farbe von Onyx angenommen hatten und vor Wut beinahe Funken sprühten. Erneut dieses Kribbeln tief in ihrem Innersten…
„Ich glaube, ich habe mich vorhin nicht klar genug ausgedrückt, Miss Valdez.“ Snape erhob seine Stimme nicht einmal um eine Oktave, doch er sprach so eisig kalt, dass sich Esmeraldas Härchen im Nacken unwillkürlich aufstellten und alle im Raum anwesenden Schüler versuchten, möglichst unsichtbar zu werden, damit sich der Zorn des Lehrers nicht auf sie richten konnte.
„Doch, das haben Sie, Sir. Aber leider kann ich mich nicht an Ihre Vorschriften halten, falls Sie weiterhin ungerecht und unfair sein sollten. Ich…“ Doch etwas in Snapes Blick ließ sie urplötzlich verstummen. Wenn sie jetzt weitersprechen würde, würde sie die nächsten Minuten nicht mehr überleben, wurde ihr plötzlich klar.
Und dennoch – Ungerechtigkeiten und Erniedrigung von Wehrlosen konnte sie nicht mit ansehen. Nicht seit dem Massaker von Toledo… nicht seit der Kapuzenmann sie gezwungen hatte… Mit aller Gewalt riss sie sich von dieser Erinnerung los. Da wurde sie noch lieber von Snape zusammengestaucht, als dass sie diese Bilder wieder sehen wollte…
„Strafarbeit. Von morgen Abend, 20 Uhr, zwei Wochen lang.“ Snapes Stimme hätte glühend heiße Kohlen innerhalb von Sekunden zu Eis erstarren lassen. Und dennoch ging von ihm eine Hitze aus, die Esmeralda beinahe verbrannte. Die Gryffindor musste unwillkürlich schlucken. Jetzt war er wirklich wütend – so wütend, dass er sie, wenn sie auch nur ein Wort zu ihm sagen würde, in der Luft zerreißen würde. „Und nun raus hier, verschwinden Sie aus meinen Augen. Raus! RAUS!“
Esmeralda packte hastig ihr Schulzeug und floh aus den Kerkern, dicht gefolgt von Phoebe, Cecilia und den anderen Schülern, die Snape durch seine unbändige Wut in die Flucht geschlagen hatte. Hinter sich hörte sie, wie die Kerkertür mit einem explosionsartigen Knall ins Schloss fiel.

~~~~~~~

Schwer atmend lehnte sich Severus gegen das Lehrerpult und schloss die Augen. Solch eine Konfrontation mit einem Schüler war ihm noch nie untergekommen. Normalerweise zitterten alle aus Angst vor ihm und niemand würde sich freiwillig mit ihm anlegen, der gefürchteten, schwarzen Fledermaus!
Doch diese kleine Göre…
Sie hatte ihn mit ihrem Verhalten zu etwas gebracht, was er immer tunlichst vermeiden wollte: dass er die Beherrschung verlor. Was musste sie auch so verdammt starrköpfig sein! Schüler hatten zu gehorchen und nicht zu widersprechen!
Aufseufzend stieß sich Severus von seinem Pult ab und begab sich in seine Privaträume, die sich gleich neben den Kerkern befanden. Dort schnappte er sich erst mal eine Flasche Feuerwhiskey, um sich zu beruhigen. Doch leider erinnerte ihn der Geruch des Whiskeys an einen ganz bestimmten Traum…
Fluchend stellte er die Flasche auf einem Regal ab – allerdings etwas zu heftig, denn sie kippte und ihr Inhalt ergoss sich – ein zweites Mal innerhalb weniger Tage – auf seinen schönen Teppich. Bei Merlins Eiern, heute hatte sich doch wirklich die ganze Welt gegen ihn verschworen!
Wutschnaubend riss Severus seinen Zauberstab hervor und beseitigte die Sauerei. Der Geruch blieb aber, stach ihn unbarmherzig in der Nase und hielt die Erinnerungen an besagten Traum wach…
Schluss! Aus! Diese Gedanken mussten aufhören, auf der Stelle!
Um sich abzulenken, zog Severus wahllos eines der Bücher aus seiner kleinen Privatbibliothek heraus, schlug es auf und versuchte, einen Absatz über die Wirkung von Belladonna zu lesen. Aber er konnte sich einfach nicht auf seine Lektüre konzentrieren, die Buchstaben tanzten vor seinen Augen.
Diese … Ihm wollte kein passendes Schimpfwort für Esmeralda Valdez Clark einfallen. Und jetzt hatte er sie auch noch zwei Wochen lang jeden Abend auf den Hals wegen dieser bescheuerten Strafarbeit, die er ihr aufgebrummt hatte!
Und dennoch – auch wenn er es niemals zugeben sondern eher einen Kessel Bubotubler-Eiter schlürfen würde: er bewunderte Esmeralda Valdez für ihren Mut, ihm die Stirn zu bieten. Zudem war sie in seinem Respekt gestiegen. Was er von keinem anderen Schüler vor ihr behaupten könnte.
Ruhelos stand er auf und tigerte in seinem Wohnzimmer auf und ab.
Grüne Funken, die mit einem Mal aus seinem Kamin hochstiegen, zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Stück Pergament war im Feuer erschienen und tanzte auf den Flammen. Die hohe, enge Schrift erkannte er auf den ersten Blick – Dumbledore. Was der wieder von ihm wollte? Stirnrunzelnd klaubte er das Pergament aus dem Kamin und las, was der Schulleiter schrieb:

Severus,
ich würde dich gerne am späten Abend sprechen.
Es ist wichtig, da es unter anderem um die Sicherheit der Schüler in Hogwarts geht.
Und auch um die deine.
Bitte um eine kurze Mitteilung, ob du kommen kannst.
Albus


Dumbledore sorgte sich um die Sicherheit seiner Schüler? Um seine, Severus Snapes, Sicherheit? Was in Merlins Namen war nur passiert, dass der Schulleiter sich solche Sorgen machte?
Mit einem bangen Gefühl im Magen, setzte Severus eine Antwort auf.

~~~~~~~

„Ich kann immer noch nicht glauben, was du gerade gemacht hast!“ Phoebe betrachtete ihre Freundin immer noch fassungslos. „Das hat sich, soweit ich weiß, bisher niemand getraut! Aber jetzt wirst du gewaltigen Ärger bekommen!“
„Hab ich den nicht sowieso schon?“ Esmeralda ließ sich auf den Rücken fallen und blickte ins strahlende Blau des Frühsommerhimmels. Das weiche, warme Gras streichelte sanft ihre Wange und sie fühlte sich irgendwie … seltsam… Als wäre dieses Ereignis ein großer Schritt in … ja, in was? Ihrer Beziehung zu Snape? Innerlich lachte sie höhnisch auf. Was denn für eine Beziehung, du dumme Gans? Das ist doch nur ein Wunschdenken! Also halt einfach die Klappe und deine Gedanken im Griff, okay?!?
„Doch, den hast du.“ Cecilia zerpflückte einen Grashalm. „Bisher hat es noch jeder Schüler bereut, der sich mit Snape angelegt hat. Er wird dich in der Luft zerreißen und dich als Zutat für seine Zaubertränke benutzen.“
„Na, danke dass du mir Mut zusprichst!“ Doch irgendwie fand Esmeralda diese Vorstellung lustig, dass sie, in zerstückelter Form, als Zaubertrankzutat verwendet werden sollte.
Eine Weile hing jedes Mädchen seinen eigenen Gedanken nach und genoss einfach die Wärme der Sonne. Die Ruhe wurde durch Jonas Green gestört, der sich schüchtern der Mädchengruppe näherte. „H-hi Esma. Darf ich kurz mit dir sprechen … ähm, alleine?“ Er wurde rot.
„Sicher doch. Hey, ihr zwei, bin gleich wieder da!“ Und mit diesen Worten nahm Esmeralda Jonas‘ Hand und zog ihn ein Stückchen weg von ihren beiden Freundinnen. „Also, was gibt’s?“
„Ich… also… ich wollte mich dafür bedanken, dass mich du … heute in Snapes Stunde verteidigt hast. Ich … das war einfach… danke!“ Jonas‘ Gesicht war nun endgültig knallrot.
„Kein Problem. Das hätte ich für jeden gemacht, der so ungerechterweise zur Schnecke gemacht werden würde, wie du heute… aber für meine Freunde tu ich das doppelt so gerne!“ Esmeralda lächelte Jonas freundlich an, der daraufhin beinahe seine Zunge verschluckte.
„Also… ich… ja, danke nochmal. Auch dafür, dass du mich zu deinen Freunde zählst…“ Jonas wischte unauffällig seine schweißnasse Hand an seinem Umhang ab und strich sich erneut eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Warum auch nicht? Du bist nett und ich mag dich – und das nicht nur deswegen, weil du mir beim Lernen hilfst!“ Esmeralda ließ ihren Blick kurz über die Schlossgründe schweifen. Irgendwie kam sie sich beobachtet vor – aber sie konnte nichts erkennen. War sie paranoid? „Tja, also… gehen wir zu den anderen zurück?“
„O-okay.“ Hastig stolperte Jonas hinter Esmeralda her. Dort angekommen, von wo aus er sie sozusagen entführt hatte, sah er, dass inzwischen auch Matt, Federico und Valérie zur Gruppe gestoßen waren. Da er nicht mehr der einzige Junge war, beschloss er, bei ihnen zu bleiben.

„Und, was wollte er?“, zischte Phoebe Esmeralda aus den Mundwinkeln zu. „Hat er dich geküsst?“
„Nein, wo denkst du hin! Er hat sich dafür bedankt, dass ich ihn in Snapes Unterricht sozusagen verteidigt habe.“
„Das war alles?“ Diese Frage kam von Cecilia, die anscheinend zuhörte.
„Ja, das war alles. Mann, könnt ihr an nichts anderes denken, als an Küssen und Sex?“
„Esma, du bist wirklich blind!“ Phoebe verdrehte die Augen und tauschte einen Blick mit Cecilia aus. „Der Ärmste ist doch über beide Ohren in dich verliebt! Das sieht sogar ein Blinder mit Krückstock! Und indem du ihn anlächelst und das alles, gibst du ihm doch nur Hoffnung, dass das was werden könnte mit euch!“
„Was? Aber ich…“ Verstohlen linste Esmeralda zu Jonas hinüber, der sie verträumt anstarrte. „Aber … ich hab ihm doch nie irgendwelche Hoffnungen gemacht. Außerdem ist er nicht mein Typ…“
„Ach nein?“ Grinsend rückte Cecilia näher an Esmeralda heran. „Wie muss denn dann dein Traumtyp aussehen?“ Auch Phoebe beugte sich neugierig zu den beiden heran.
„Mein Traumtyp… ist eher einer der dunklen Sorte, wenn ihr versteht, was ich meine. Dunkles Haar, dunkle Augen… aber keine dunkle Hautfarbe, sondern eher schneeweiße Haut – wobei ich auch Dunkelhäutige durchaus anziehend finde, manchmal jedenfalls… Und mit einer geheimnisvollen Ausstrahlung, leicht gefährlich, schwer zu durchschauen…“ Esmeralda hielt erschrocken inne, als sie bemerkte, dass ihre Beschreibung fast genau auf Severus Snape zutreffen würde.
Doch ihre Freundinnen, die sich angrinsten, schienen das zum Glück nicht zu bemerken.
„Du stehst also auf gefährliche Typen von der dunklen Seite? Auf böse Buben sozusagen?“ Cecilia lächelte verschmitzt. „Dann sieh dich doch mal in Slytherin um, da wimmelt es nur so von solchen Kerlen!“
Dort hab ich doch schon jemanden entdeckt, wäre der Spanierin beinahe herausgerutscht. Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig auf die Zunge beißen. Das würde ihr gerade noch fehlen, dass ihre Freundinnen ihre geheimsten Träume erführen! „Idiotin!“, schimpfte sie stattdessen spaßhaft und boxte Cecilia leicht in die Seite.

~~~~~~~

Severus stand in einem der Türme – er sollte von dort aus einen komplizierten Schutzzauber über das Schlossgelände legen, worum ihn Dumbledore schon im Voraus gebeten hatte – als sein Blick, warum auch immer, auf das Stück Wiese zwischen den Trauerweiden am linken Seeufer fiel.
Dort lag, zusammen mit ihren nervigen Freundinnen, der Gegenstand seiner Grübeleien in der Sonne, ihr Haar leuchtete rostrot. Unwillkürlich und ohne dass er etwas dagegen tun konnte, beschleunigte sich Severus‘ Atmung und er trat näher ans Fenster heran.
Doch da kam dieses Ravenclaw-Bürschchen daher, sprach kurz mit Esmeralda und sie zog ihn hinter die Bäume. Severus Hand schloss sich fester um die Phiole mit dem Zaubertrank, was er erst bemerkte, als das Fläschchen unter dem Druck seiner Finger zerbarst und sich die Splitter in seinen Handballen bohrten. Das sich darin befindende Gebräu verätzte zischend seine Finger. Fluchend warf er es von sich und sprach einen lindernden Spruch.
Als er wieder aus dem Fenster blickte, saß Esmeralda wieder mitten unter ihren Freunden und steckte den Kopf mit zwei von den Mädchen zusammen. Was hatten sie und dieses Milchbubi unter den Bäumen getrieben?
Bei der Vorstellung, dass Jonas Green Esmeralda geküsst haben könnte, regte sich Severus’ Zorn erneut. Beruhige dich, Severus, redete er sich selbst gut zu. Was ist denn nur los mit dir? Du willst nichts von ihr, sie ist deine Schülerin, du bist nur um ihre Sicherheit bemüht. Sie ist dir absolut egal…
Doch irgendwie konnten ihn seine eigenen Worte nicht überzeugen…

~~~~~~~

Als der Himmel über dem See sich bedrohlich verdunkelte und immer mehr schwarze Wolkenberge auftauchten, verzogen sich alle Schüler nach drinnen. Doch selbst in den sonst so kühlen Gängen des Schlosses war man nicht vor der drückenden, schwülen Luft sicher, die ein nahendes Gewitter ankündigte.
Da Esmeralda von den Strapazen des Tages sehr müde war, beschloss sie, sich schlafen zu legen. Sobald ihr Kopf den Polster berührt hatte, war sie auch schon eingeschlafen.
Sie hörte nicht mehr, wie die anderen Mädchen schwatzend hereinkamen und sich über dies und jenes unterhielten, sich kichernd über einen gewissen Jungen unterhielten und über die Luft abschnürende Hitze jammerten. Ebenso wenig hörte sie das dumpfe Grollen in der Ferne, das mit dem Gewitter immer näher kam.

Esmeralda kämpfte sich durch dichtes Gewühl. Heiße Menschenleiber wogten hin und her, Blitzen in der verschiedensten Farben zuckten durch die riesige Empfangshalle des Krankenhauses, Schreie und Stöhnen erfüllten die Luft. Sie bekam einen Ellbogen in die linke Seite gerammt und fast wäre ihr schwarz vor den Augen geworden.
Papá! Sie musste ihn finden. Er war hier drinnen, irgendwo… und kämpfte gegen die Portamortes, die Mitglieder der schwarzmagischen Bewegung hier in Spanien, die um einige Ecken mit den Todessern in Großbritannien und dessen Todessern verknüpft waren, sowie mit den Morituri in Frankreich. Eine Welle der schwarzen Magie schien Europa zu überrollen.
Der Boden war glitschig von Blut, überall lagen Tote oder Verletzte herum. Die Portamortes trieben Muggel-Patienten in Scharen vor sich her, befahlen ihnen, sich an der großen Wand gegenüber dem Eingang aufzustellen und töteten sie dann im Akkord mit den verschiedensten, mehr oder weniger grausamen Flüchen.
„Papá!“ Sie hatte ihn hoch über sich entdeckt, im fünften Stock, wo er gleich gegen drei vermummte Gestalten kämpfte, die ihn immer näher an den Abgrund drängten. „Papá, mírame, por favor!“ Doch er hörte sich nicht.
Tränen rannen in Strömen über ihr Gesicht, doch das bemerkte sie nicht. Sie musste zu ihm – sofort! Hastig begann sie, die Treppen hochzulaufen. Immer wieder rutschte sie auf Blut aus oder stolperte über einen bewegungslosen Körper. Hin und wieder musste sie Flüchen ausweichen. Dann war sie oben angekommen. Gerade in dem Moment, als ihr Vater sie erblickte und seine Augen sich vor Schreck weiteten, traf ihn einer der Zauber direkt in die Brust und er stürzte mit ausgebreiteten Armen in die Tiefe.
„NO! PAPÁ!“
Esmeralda stolperte und stürzte, kullerte drei Treppen hinunter und war nach einer Ewigkeit, wie ihr schien, unten angekommen. „Papá…“ Auf allen vieren kroch sie zu ihm, heftige Schluchzer schüttelten ihren zarten Körper. „Papá…“
Mühsam hob er den Kopf und sah sie an. „Esma… qué haces por aquí? Dónde está tu madre?”
„En casa. Papá, no debes morir!”
Doch in diesem Moment ertönte ein gewaltiger Donnerschlag, der die Halle erzittern ließ und tief in Esmeraldas Brust nachhallte. Irgendetwas zog sie von ihrem Vater weg, sie verlor ihn aus den Augen, jemand packte sie an den Schultern, hielt sie fest, während sie verzweifelt um sich schlug und wie von Sinnen schrie.
Als der zweite Donnerschlag die Welt aus den Fugen zu kippen schien, deutete Esmeralda mit ihrem Zauberstab hinter sich und brüllte: „STUPOR!“

„Aua!“, rief eine ihr nur zu bekannte Stimme. „Esma! Wach auf, du träumst doch nur! ESMA!“
„NO! No me toques, cabrón, o vas a desear que nunca hubieras sido nacido!”
Das Mädchen schlug weiterhin mit der Kraft der Verzweiflung um sich und schoss wahllos Flüche in alle Richtungen ab. Es gab ein Krachen, als etwas umzufallen schien, dann brüllte erneut der Donner. Der nur wenig später folgende Blitz beleuchtete die gesamte Szenerie und schien durch Esmeraldas geschlossene Augenlider.
Erneut packte Phoebe entschlossen die Schultern der Spanierin und schüttelte sie grob. „Esmeralda! Komm zu dir! Du träumst!“ Als das nichts half, schlug sie ihr mit aller Macht flach ins Gesicht.
Esmeralda schrie ein weiteres Mal gellend auf, dann brach sie mit einem Mal schluchzend zusammen, während sie vor sich hinmurmelte: „No… por favor… no me haces daño… haré todo para ti… por favor… no me haces daño… por favor…“
„Esma?!?“ Phoebe wusste nicht mehr, was sie tun sollte und blickte hilflos zu ihren Klassenkameradinnen. Vor der Türe des Schlafsaals wurde Gemurmel lauter, das mit einem Mal verstummte und ebendiese Türe mit einem Ruck aufgerissen wurde.

papá, mírame, por favor = Papa, sieh mich an, bitte
qué haces por aquí = was machst du hier
dónde está tu madre = wo ist deine mutter
en casa = zu hause
no debes morir = du darfst nicht sterben
No me toques, cabrón, o vas a desear que nunca hubieras sido nacido = fass mich nicht an, arschloch, oder du wirst dir wünschen, nie geboren worden zu sein
por favor = bitte
no me haces daño = tu mir nicht weh
haré todo para ti = ich tu alles für dich



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Re-Kommis:

@lily-luna: ich helf dir doch gerne! :) in diesem chap findest du u.a. ein wunderbares schimpfwort... *gg* naja, schon ein bisschen. armer severus... *hehe* sicher kannst du jonas haben! wenn ich ihn nicht mehr brauche, schick ich ihn dir in geschenkspapier gewickelt, okay? xDDD (das war auch gemein... *höhö*)

@Marry63: oh, ein neues gesicht! willkommen bei meiner FF! :) ja, ich denke, dass du recht hast: esma muss darüber reden, erst dann wird es besser werden. hehe, dein wort für diese konfrontation hat mich für den titel des kapitels inspiriert!!! :)


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz