von reewa
Sie schlug die Augen auf und blinzelte in das Licht der Kristallsphären an der Decke, die dort zusammengedrängt ein leuchtendes Bündel bildeten. Ihr Kopf dröhnte. Offensichtlich lebte sie noch. Am besten die Augen gleich wieder schließen, den Schmerz ausblenden. Schlafen.
Doch ein Rascheln von Stoff, der sich an Stoff rieb, ließ sie die Augen abrupt wieder aufschlagen. Jemand saß an ihrem Bett. Ein Heiler aus dieser Abteilung? Sie drehte den Kopf etwas, um die schemenhafte Figur im Halbdunkel besser auszumachen. Nein, kein Limonengrün. Der Umhang des Mannes, der sich auf der Kante des Metallbettes niedergelassen hatte, war dunkel. Ein Mann von mittlerer Größe, sein Gesicht im Gegenlicht schwer auszumachen, wenn die Augen so schwer waren und der Körper zerschunden und wund. Sie schloss die Lider erneut. ‚Lass es ihn sein‘, schoss es ihr durch den schmerzenden Kopf. ‚Lass ihn bei mir sein.“ Doch wagte sie es nicht, den Mann an ihrer Seite anzusprechen. Lieber noch ein wenig weiter hoffen. Sich vorstellen, dass er es wirklich war. Dass er verstanden hatte, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Es raschelte wieder. Der Besucher musste wohl bemerkt haben, dass sie bei Bewusstsein war und beugte sich etwas vor, um ihr ins Gesicht zu sehen.
Es war Moody. Wer sonst?! Wie hatte sie nur ernsthaft einen anderen erwarten können? Sie versuchte, ihrem alten Mentor zuzulächeln. Es hatte es nicht verdient, in ihren Zügen den Ausdruck von Enttäuschung zu finden.
Aber der Schmerz, der für einen Herzschlag ausgesetzt hatte, setzte umso heftiger wieder ein.
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