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Der erste Kontakt - Familienfeiern

von Kalliope

An diesem Samstag kam ich leider nicht dazu, das herauszufinden. Ich hatte nur kurz Zeit, mich zu duschen und dann musste ich mich auch schon auf den Weg machen. Heute feierte Onkel Harry seinen vierzigsten Geburtstag und um nichts in der Welt würde ich den verpassen.

Zwar würde die Feier nicht vor heute Nachmittag beginnen, aber ein Großteil meiner Verwandten war sicherlich auch schon auf dem Weg und ich wollte soviel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen. Weil ich in den Schulferien so viel arbeiten musste, sah ich die meisten meiner Cousins und Cousinen recht selten und sie fehlten mir.

Als Älteste hatte ich ziemlich viel Zeit damit verbracht, auf die ganze Rasselbande aufzupassen. Das war ein Vollzeitjob gewesen, besonders was Fred und James anging.
Kaum zu glauben, dass ich mittlerweile alt genug war, um mein eigenes Geld zu verdienen und fast alle von uns nach Hogwarts gingen. Oder nach Beauxbatons, wie mein Bruder.
Mit der U-Bahn fuhr ich in das Viertel, in dem Onkel Harry und Tante Ginny wohnten. Von der Station waren es nur noch fünf Minuten bis zu ihrem Haus, dem Grimmauldplatz 12.

Es dauerte nicht lange, bis mein Klopfen bemerkt wurde. Lautes Trampeln kündigte James, Al und Lily an, die alle drei zur Tür gelaufen kamen.
„Ha!“, rief James zur Begrüßung und blickte seinen jüngeren Bruder triumphierend an. „Ich wusste, dass es Vic ist! Niemand sonst kommt zur Tür herein. Du schuldest mir fünf Sickel!“
„Doch, Hagrid. Weil er weder durch den Kamin passt noch apparieren kann“, entgegnete Al. „Hallo, Vic!“
„Pff, wenn Hagrid an der Tür klopft, wackelt das Haus! Es konnte nur Vic sein!“
Lily drängte sich zwischen ihren streitenden Brüdern hindurch und umarmte mich stürmisch. Grinsend drückte ich sie an mich und bahnte mir dann meinen Weg nach drinnen.

Nachdem ich Ginny Hallo gesagt und Harry gratuliert hatte, zerrte mich Lily nach oben in ihr Zimmer. Es dauerte nicht lange, bis sich Al und James zu uns gesellten. Familientreffen setzten für gewöhnlich Geschwisterrivalitäten außer Kraft – man war plötzlich Teil einer so großen Gruppe, dass die üblichen Streitigkeiten in den Hintergrund traten.

Und so ließ ich die drei von ihren neuesten Abenteuern in Hogwarts erzählen. Al war endlich nicht länger Ersatzsucher, sondern in die Stammmannschaft von Gryffindor aufgestiegen. Auch wenn sie den Quidditchpokal nicht gewonnen hatten, war es nach den erfolglosen Vorjahren doch eine gute Saison gewesen.
James, der sehr zu seiner eigenen Überraschung keinerlei Talent für Quidditch zeigte, berichtete stattdessen von einem Geheimgang, den er und Fred kurz nach Ostern entdeckt hatten (Hazel und ich kannten ihn bereits seit der dritten Klasse). Doch Lilys Augen leuchteten am meisten, als sie mir von ihrem ersten Jahr in Hogwarts erzählte.

Sie war nicht wie ihre Geschwister nach Gryffindor gekommen, sondern zu einer Hufflepuff geworden, doch das schien sie nicht weiter zu stören. Der sprechende Hut hatte bereits bei Dominique beschlossen, nicht alle Weasleys nach Gryffindor zu schicken, und daran hatte er sich gehalten. Rose und Roxanne kamen zu Dominique nach Ravenclaw und Molly machte er zu einer Hufflepuff.

„Ich bin so gespannt, in welches Haus Hugo im September kommt“, meinte Lily und streichelte gedankenverloren ihre Katze, die auf ihrem Schoß Platz genommen hatte.
„Egal, wohin er kommt, mittlerweile wird er überall auf Weasleys treffen“, bemerkte Al. „Wir haben uns ganz schön breit gemacht.“
„Außer in Slytherin!“ James grinste. „Das würde Onkel Ron ziemlich fertig machen. Wo doch schon Rosie nicht nach Gryffindor gekommen ist.“

Als Seufzen ließ vermuten, dass er häufig ähnliche Diskussionen mit seinem Bruder führte. „Ron ist es egal, dass Rosie in Ravenclaw ist, das hat er selbst gesagt. Er würde auch nicht aufhören, Hugo zu lieben nur weil er nach Slytherin eingeteilt werden würde!“
James verdrehte die Augen um mir zu zeigen, dass er ohnehin nur scherzte, doch Al blieb hartnäckig. „Es hilft ihm überhaupt nicht, wenn du ihm ständig damit Angst machst, er könnte in Slytherin landen!“
Wie immer war es Lily, die die beiden Streithähne zur Ruhe brachte.
„Hugo kommt sowieso nach Hufflepuff, egal was ihr behauptet“, sagte sie mit einer Überzeugung, der ihre Brüder nicht widersprechen wollten. „Dann wird mein zweites Jahr noch besser, als das erste war!“

Es dauerte nicht lange, bis die nächsten Verwandten eintrudelten. Kurz vor Mittag erschienen Oma und Opa, denn natürlich wollte sich meine Großmutter es nicht nehmen lassen, mindestens die Hälfte der Gerichte zu kochen. Nicht lange danach stürmte Fred zum Kamin herein, atemlos.
„Ich glaube, Roxanne ist falsch ausgestiegen“, verkündete er und drehte sich zum Kamin um. Ein paar Sekunden nach ihm erschienen seine Eltern, doch Roxanne blieb verschwunden.
„Ich gehe sie suchen“, beschloss George und zückte seinen Zauberstab. Er hatte schon nach dem Flohpulver gegriffen, als seine Tochter in den Flammen erschien, etwas zerzaust, aber gesund.

„Roxy! Wo bist du gewesen?“ Angelina rannte auf sie zu um sich zu vergewissern, dass ihr nichts passiert war.
Roxanne reagierte mit Unwillen auf die plötzliche Aufmerksamkeit. Sie hatte sich beim Aussteigen vertan, war aber bei einer netten, wenn auch überraschten alten Dame gelandet, die ihr ohne groß nachzufragen den Topf mit ihrem Flohpulver gereicht hatte. Beim zweiten Mal war sie aufmerksamer gewesen und im richtigen Kamin gelandet.

„Das nächste Mal apparieren wir, damit das nicht wieder passiert“, beschloss Angelina und beendete die Inspektion ihrer Tochter.
Roxy bedachte ihre Mutter mit einem wütenden Blick. „Ich bin kein Baby mehr!“, stellte sie fest und stapfte mit verschränkten Armen aus dem Zimmer.

Ich musste grinsen. Roxys aufbrausende Art war legendär; sie war extrem schnell beleidigt, nahm einem vieles übel und konnte nicht verlieren. Keine Eigenschaften, die einem das Leben einfacher machen, besonders nicht mit einem Bruder wie Fred, der sich gern über alles und jeden lustig machte. Zum Glück hielten ihre Launen meistens nicht lange an, und wir waren nicht nachtragend.

Nach und nach trafen alle meine Tanten und Onkels ein. Onkel Percy erschien samt Familie mit noch bedeutungsschwangerer Miene als sonst. Vermutlich hatte er wieder einmal eine neue Kesselbodenstandartdicke durchgesetzt oder ähnliches – er würde uns ganz sicher noch davon berichten.
Ron kam mit seinem Kindern, aber ohne Tante Hermine, die eine außerplanmäßige Verhandlung hatte und nachkommen wollte. Charlie würde nicht extra aus Rumänien anreisen – fehlten nur noch meine Eltern. Pünktlichkeit hatte nie zu den Eigenschaften meiner Mutter gehört.

Kurz bevor das Essen fertig war, verkündete ein grünes Flammenmeer im Kamin Neuankömmlinge. Ein paar Sekunden später stand meine Familie im Wohnzimmer. Ich umarmte meine Mom und meinen Dad, klopfte Louis auf die Schulter und landete schließlich bei Dominique, die als letzte mit saurer Miene aus dem Kamin gestiegen kam.

„Ich hasse das Flohnetzwerk“, grummelte sie und suchte pikiert ihre Kleidung nach Spuren von Asche ab.
Sie sah wie immer absolut faszinierend aus. In uns beiden fließt Veelablut, doch Dominique scheint den größeren Anteil davon abbekommen zu haben. Ihr hüftlanges Haar schimmert silberblond und fällt in langen Wellen ihren Rücken hinab, ganz im Gegensatz zu meinem rotblonden Haarschopf, der nie über Schulterlänge hinaus kommt. Eigentlich wäre es völlig egal, was Dominique anzieht, sie sieht immer anmutig und elegant aus. Trotzdem verbringt sie einen Großteil ihrer Zeit damit, sich über ihre Kleidung und ihr Aussehen Gedanken zu machen, ein Thema, dem ich meistens nicht mehr als fünf Minuten widme.
Doch das ist nicht der einzige Unterschied zwischen meiner Schwester und mir.

Ich begrüßte sie und erkundigte mich nach ihrem Befinden.
Dominique verzog die Lippen zu einem Schmollmund. „Es ist lachhaft, dass ich Daniel nicht mitbringen durfte. Als ob es nicht reicht, dass wir uns den ganzen August nicht sehen können.“
„Daniel? Hieß dein letzter Freund nicht Alexander?“
Sie verdrehte die Augen und warf mir einen Blick zu, mit dem sie mir meine Hoffnungslosigkeit zu verstehen gab. „Alexander ist ein Langweiler und wir sind schon ewig nicht mehr zusammen!“

„Und warum kannst du Daniel im August nicht sehen?“
„Weil er den bei seinen Verwandten in Irland verbringt, und Dad hat mir praktisch verboten, ihn zu besuchen! Lachhaft!“
Dominique besaß eine sehr spezielle Art zu sprechen, die bei längerem Zuhören Migräneanfälle hervorrief, zumindest bei mir. Sie zog bestimmte Wörter in die Länge und sprach mit einer derart affektierten Stimme, dass mein Trommelfell mit Streik drohte.
„Das tut mir leid für dich“, sagte ich obwohl ich wusste, dass sie mir nicht glauben würde.
Und wirklich, ihr Blick sprach Bände. „Natürlich. Du darfst Teddy ja sehen, wann immer du willst – als ob dich das interessiert!“

Ich unterließ es, sie daran zu erinnern, dass Teddy und ich uns zwei Jahre lang kaum gesehen hatten, weil ich noch in Hogwarts war und er die Schule schon beendet hatte. Das war nicht die schönste Zeit meines Lebens gewesen, doch Dominique interessierte sich schon lange nicht mehr so sehr für andere wie für sich selbst. Meine Schwester war über die Jahre zu einem Menschen herangewachsen, den ich weder verstand noch besonders mochte.
„Ich muss meine Haare kämmen“, sagte sie und verschwand Richtung Badezimmer.

Nicht lange danach rief uns meine Oma zum Essen. Sie hatte sich mal wieder selbst übertroffen: Die Torte bestand aus drei Stockwerken, Unmengen an Sahne und einer Harry-Potter-Spielzeugfigur, die rote Funken versprühte.
„Die Figur war nicht meine Idee“, entschuldigte sie sich bei ihrem Schwiegersohn. „James hat darauf bestanden. Es soll wohl dein Geburtstagsgeschenk sein. Alles Gute, mein Junge!“

Ich konnte sehen, dass Al die Augen verdrehte während James und Fred sich mit den Ellenbogen in die Seiten stießen und wie Schulmädchen kicherten. Wie in den meisten anderen Dingen auch waren beide völlig unterschiedlicher Meinung, was den Ruhm ihres Vaters anging. James fand ihn und die meisten damit verbundenen Dinge lustig – die meist spekulativen bis erfundenen Zeitungsberichte mit seinem Vater und seiner Familie als Hauptgegenstand amüsierten ihn, sinnloser Kram wie die Spielzeugfigur sowieso. Al dagegen wollte damit nichts zu tun haben und entging am liebsten jeglichem Rummel.

Als wir alle langsam mit dem Essen fertig waren, schlug Onkel Percy mit dem Löffel gegen sein Glas, stand auf und räusperte sich. Ich sank in meinen Stuhl zurück und wappnete mich für eine längere Ansprache. Eigentlich hielten wir alle nicht viel von großen Reden – was wir Onkel Harry an seinem Geburtstag sagen wollten, konnten wir auch ohne derartige Theatralik über die Bühne bringen. Aber Percy liebte solche Auftritte.

„Zu diesem besonderen Tag möchte ich dir, Harry, noch einmal im Namen der ganzen Familie gratulieren. Vierzig Jahre bist du nun geworden und sieh, was du in dieser Zeit erreicht hast! Du hast nicht nur den dunkelsten Magier unserer Zeit besiegt, sondern bist auch der jüngste Chef der Aurorenzentrale seit ihrer Existenz. Nicht zu vergessen deine wundervolle und vielversprechende Familie!“

Die wundervolle und vielversprechende Familie war anstrengend damit beschäftigt, nicht loszulachen, soweit ich das beurteilen konnte.

„Doch das ist nicht alles!“, fuhr Percy fort. „Ich möchte dir zu Ehren das Glas erheben – doch heute möchte ich außerdem auf den Erfolg meiner Tochter Molly anstoßen. Heute erreichte uns eine Eule mit der Nachricht, dass sie in die Fußstapfen so vieler dieser Familie treten wird – Molly wird Vertrauensschülerin!“

Während Percy sein Glas erhob, stieß Grandma einen begeisterten Schrei aus, sprang auf und rannte zu ihrer Enkelin um sie zu umarmen. Der Rest von uns klatschte mit mehr oder weniger Begeisterung. Ich freute mich für Molly, denn es war sicherlich eine Aufgabe, die ihr Spaß machen würde, doch besonders der Teil meiner Cousins, der noch nach Hogwarts ging, zog lange Gesichter.

James warf einen mitleidigen Blick auf seine Schwester. „Wärst du mal in Gryffindor“, flüsterte er ihr zu. „Von jetzt an wird sie unausstehlich sein!“

Nicht lange danach erklärten wir das Essen für beendet. Wie gewöhnlich bestand Grandma darauf, den Abwasch zu erledigen und verbot allen, ihr zu helfen. Meine Oma neigt dazu, die Tatsache zu ignorieren, dass sie sieben Kinder und zwölf Enkel hat, noch dazu die jeweiligen Partner. Sie empfindet es immer noch als ihre Aufgabe, für die ganze Familie zu kochen und lässt sich davon auch nicht abbringen, egal wie sehr wir auf sie einreden.

Immerhin hatte Tante Ginny sie heute davon überzeugen können, ihr die Planung der Party zu überlassen. In wenigen Stunden würden nämlich sämtliche Freunde der Potters zum Feiern eintreffen – und das waren nicht gerade wenige. Ginny hatte einen Cateringservice beauftragt, weil sie selbst wenig Lust hatte, für solche Mengen an Menschen zu kochen. Ich hatte die vielen Platten und Schüsseln schon gesehen und konnte den Abend kaum erwarten, obwohl ich mich gerade erst satt gegessen hatte.

Doch bis dahin würde es noch eine Weile dauern. Die Zeit verbrachte ich mit meinen Cousins und Cousinen, spielte mal Zauberschach mit Roxanne und ließ sie um des Friedens Willen gewinnen (zumindest redete ich mir das gerne ein), beriet Hugo bei der Frage, welches Haus das beste für ihn wäre und hörte Louis zu, als er von Beauxbatons erzählte.

Das waren die seltenen Momente, in denen wirklich alle still waren und niemand dazwischenredete. Normalerweise war der Geräuschpegel enorm, doch wenn Louis erzählte, hörten alle gebannt zu. Niemand von uns war je in Beauxbatons gewesen; es war eine Welt, die nur Louis gehörte und von der er uns in den Ferien mit einer Mischung aus Stolz und Bewunderung erzählte. Wir alle waren in Hogwarts glücklich gewesen, doch ich glaube, dass wir ihn insgeheim alle ein bisschen beneideten. Er konnte als einziger etwas völlig Neues entdecken.

Bald trudelten die ersten Gäste ein.
Ich liebte Harrys Parties, weil sie von einer ganz eigenen Mischung an Menschen besucht wurden. Darunter waren einige der wichtigsten Mitglieder der Zauberergemeinschaft wie der Schulleiter von Hogwarts und zwei Ex-Zaubereiminister, viele Veteranen der Großen Schlacht, aber auch einfache Zauberer, mit denen er befreundet war. Harry besaß die Eigenschaft, sie alle gleich zu behandeln, weswegen diese Feiern meistens ein Erfolg waren.
Ich traf mehrere meiner Lehrer wieder mit denen ich mich über meine Arbeit unterhielt, doch mein Blick wanderte immer öfter zum Kamin. Die wichtigste Person war immer noch nicht aufgetaucht.

Teddy hatte mich vorgewarnt, dass er es vielleicht nicht rechtzeitig schaffen würde. Er konnte nicht vorhersagen, wie lange sein Einsatz dauern würde, deswegen sollte ich mir keine allzu großen Hoffnungen machen. Doch wir hatten uns seit zwei Wochen nicht gesehen und er fehlte mir.
Ich rechnete fast schon nicht mehr mit seiner Ankunft und beschloss, das Beste daraus zu machen. Um meine Enttäuschung zu kompensieren, stürzte ich mich auf das Buffet und füllte mein Weinglas aufs Neue. Der Cateringservice hatte großartige Arbeit geleistet, es schmeckte hervorragend – doch es reichte nicht, um meine Stimmung zu heben.

Ich wusste, wie wichtig Harry für Ted war und hatte so gehofft, dass er es zu seinem Geburtstag schaffen würde. Doch die Flammen im Kamin weigerten sich standhaft, sich grün zu färben. Ich beschloss, dass ich ein paar Minuten für mich selbst brauchte und dem ganzen Trubel eine Weile entfliehen wollte. Meine Stimmung war nicht mehr ganz so großartig; vielleicht würde ich heute früh nach Hause gehen.
Ich hatte gerade den Fuß der Treppe erreicht, als mich jemand ansprach.

„Was machen Sie denn hier, Miss Weasley? Und was haben Sie da in der Hand? Ist das etwa Alkohol? Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor!“

Alte Reflexe ließen mich zusammen zucken. Ich drehte mich herum und versuchte schuldbewusst, das Glas hinter meinem Rücken zu verstecken. In der Tür stand meine alte Hauslehrerin, Aurora Sinistra, mit der ich mehr als einmal aneinander geraten war. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie auch eingeladen war.
Professor Sinistra versuchte, mich mit einem ihrer strengen Blicke zu durchbohren und reduzierte mich innerhalb von Sekunden auf eine ertappte Drittklässlerin. Doch dann geschah etwas merkwürdiges mit ihrem Gesicht, als ob sie Mühe hatte ernst zu bleiben.
Dann dämmerte es mir.

„Teddy! Du bist ja so ein Idiot!“
Vor mir verwandelte sich Professor Sinistra in das bekannte Gesicht meines Freundes zurück. Schallend lachend stand er in einem abgetragenen Reiseumhang da und kriegte sich kaum mehr ein.

„Du hättest dein Gesicht sehen sollen“, keuchte er und wurde von einem neuen Lachanfall geschüttelt.
Ich stemmte die Arme in die Seiten. „Dafür wirst du bezahlen, Ted Lupin, da kannst du dir sicher sein!“
Ted grinste. „Entschuldige, aber es war zu verlockend. Bitte verwandle mich nicht in einen Frosch – Verwandlung war nie deine Stärke!“
Jetzt lachte ich auch. Ich war ihm nicht wirklich böse und freute mich endlos, ihn endlich wieder zu sehen. Mit ein paar Schritten war ich bei ihm und umarmte ihn so heftig, dass ich Wein auf den Boden verschüttete.
„Hast mir gefehlt“, murmelte ich in seine türkisfarbenen Haare.
„Du mir auch, Vic.“

Wir hielten uns eine Weile fest, dann löste ich mich langsam von ihm und wir versanken in einem langen Kuss.
Ein Räuspern unterbrach uns. James stand in der Tür, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Ihr legt es wohl darauf an, von mir beim Knutschen erwischt zu werden, oder?“
„Verschwinde, James!“, knurrte ich. „Oder ich verrate deinem Vater, dass du mit Fred eine gewisse Wette am Laufen hast!“
Das schien zu wirken, jedenfalls verzog sich James wieder.

„Was für eine Wette?“, fragte Ted.
Ich verzog den Mund. „Wer als erstes ein Mädchen ins Bett kriegt.“
Ted riss die Augen auf. „Die Beiden sind fünfzehn! Das kann nicht dein Ernst sein!“
„Meine Idee war es nicht. Du kennst sie doch, wundert dich das wirklich?“
„Nicht direkt. Aber wieso haben sie dir davon erzählt?“
„Haben sie nicht. Aber James ist nicht der einzige, der gelegentlich Dinge mitbekommt, die ihn nichts angehen.“

Ted konnte nur den Kopf schütteln, doch im Prinzip wunderte es keinen von uns. James und Fred suchten ständig nach neuen Grenzen und Regeln, die sie überschreiten konnten und wurden meistens fündig. Außerdem sahen sie beide nicht schlecht aus, objektiv betrachtet. Es würde ihnen vermutlich nicht allzu schwer fallen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.

„Ich will mir das gar nicht weiter vorstellen. Lass uns zu den anderen gehen, ich habe Harry noch gar nicht gratuliert. Dann brauche ich unbedingt etwas zu essen – und dann könnten wir uns auf den Weg nach Hause machen, was meinst du?“
Ich nickte und ergriff Teddys Hand. Ich konnte es nicht erwarten, meinen Freund endlich wieder für mich alleine zu haben.
Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer und suchten nach seinem Paten.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung