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Fanfiction

Solange es regnet - Schicksal

von AshLee

Hey :) Eure Review-Antworten findet ihr in meinem Thread.
Einfach auf die letzte Seiten gehen. Und jetzt viel Spaß mit dem neuem Kap:




Das Schicksal ändert die Wege nicht, die es für dich auserkoren hat. Doch du kannst sie dir erleichtern






Die Sonne schien und tauchte die fremde Landschaft in ein goldenes Licht. Die etwas alt aussehenden Häuser und das Dach der Kirche des Dorfes glänzten kupferfarbig. Luna und Rolf standen eine Weile da und beobachteten die satten grünen Wälder um die Berge; die Sonne schien angenehm mild auf sie herab. Luna drehte sich um, als sie eine tiefe, männliche Stimme hinter sich rufen hörte.

Ein kleiner untersetzter Mann mittleren Alters stakste mit breitem Lächeln und offenen Händen auf sie zu. Er trug einen braunen, etwas schief sitzenden Umhang, hatte gebräunte Haut und stoppelkurze Haare.

„Ahh - Willkommen in Adreal, willkommen“, rief er ihnen schon von Weitem zu und schüttelte erst Luna und dann Rolf stürmisch die Hand.
„Ich bin Cosmin Felcino, Ihr Reiseleiter wie man so schön sagt.“
Er sprach fließendes Englisch, jedoch mit einem unverkennbaren rumänischen Akzent.

„Rolf Scamander“, stellte sich Rolf mit einem knappen Rucken seines Kopfes vor. „Und das ist -“
„- Luna Lovegood“, ergriff Luna das Wort. „Ich freue mich hier zu sein, Mr Felcino.“

Felcino winkte übertrieben warmherzig ab. „Nennen Sie mich Cosmin“, sagte er, „das tun alle. Von Ihnen, Mr Scamander habe ich gehört. Ihr Großvater natürlich - “

Rolf setzte zu einem selbstgefälligen Grinsen an.

„Wie ich hörte, spricht er in höchsten Tönen von seinem jungen Enkel - “

„Sind Sie deswegen so eingebildet, Rolf?“, fragte Luna verträumt und pflückte eine Butterblume von der Wiese, auf der sie standen.

Rolf runzelte die Stirn. Cosmin schien nicht zu wissen, was er darauf entgegnen sollte.

„Sie finden mich also eingebildet, ja?“, brauste Rolf auf.

„Das sind Sie doch“, antwortete Luna ruhig und roch an der Blume.

„Darf ich Sie zu Ihrem Hotel begleiten?“, fragte Cosmin laut. „Wenn Sie wollen, können wir apparieren, aber ich würde Ihnen nur ungern die schöne Landschaft dadurch vorenthalten.“

„Laufen klingt gut“, entschied sich Luna. Rolf warf ihr immer noch griesgrämige Blicke zu.

Ohne auf ihn zu achten folgte Luna dem Zauberer, der ihr - und auch Rolf offensichtlich - zugeteilt worden war.

„Sehen Sie“, sagte Cosmin, als sie den Hügel runter stiegen. „Dort hinten sind die Karpaten, die Berge.“
Ein andermal sagte er, nachdem sie einen langen Fußmarsch hinter sich hatten und auf einem großen Feld waren: „Und da ist die orthodoxe Straßenkapelle von Siebenbürgen.“

Das Hotel, in das Cosmin sie bringen wollte, schien ziemlich weit entfernt von ihrem Ankunftsort zu sein, doch die Landschaft war so wunderschön, dass Luna noch gerne viel länger gelaufen wäre.

„Wo ist die Bleibe, Mr Felcino?“, fragte Rolf irgendwann. Er nahm sich die Baskenmütze vom Kopf und strich seine schwarzen Haare nach hinten. Ein leichter Schweißfilm überzog sein Gesicht.

„Oh, nicht mehr weit“, antwortete Cosmin. „Es ist im Wald.“
„Wieso ist das Hotel denn im Wald?“, fragte Rolf, als sie sich durch das kurze Dickicht kämpften. Luna sprang leichtfüßig über Wurzel und Steine, Cosmin zauberte sie sich aus dem Weg und Rolf trat auf sie. Er mochte es, wenn die Zweige unter seinen Füßen knacksten.
„Die Muggel sollen so wenig wie möglich von uns mitkriegen“, informierte Cosmin sie, als wären Rolf und Luna über dieses Gesetz nicht bereits im Bilde.
„Die Bleibe ist also nur für Magier?“
„Das will ich meinen.“ Cosmin kratzte sich am Kinn. „Die meisten Gäste sind Abenteurer, Entdecker oder einfache Zauberer, die es nicht gewohnt sind, wie Muggel zu leben. Wir können sie kaum in ein Muggelhotel stecken und dabei zusehen, wie sie versuchen müssen, klar zu kommen.“
Luna hatte unterwegs von einem Baum einen Marienkäfer aufgelesen und lief nun mit erhobenem Zeigefinger vor Rolf her. „Das wäre komisch“, meinte sie.
„Nicht komischer als Sie, Luna“, warf Rolf bissig ein.

Doch Luna nahm seinen Tonfall gar nicht wahr - oder ignorierte ihn einfach. Rolf war immer noch sauer, dass sie ihn als eingebildet bezeichnet hatte, sah er doch selbst keinen Anlass dazu. Sicher, er achtete auf sein Aussehen, im Gegensatz zu Luna, deren Haar ungekämmt aussah wie eine wilde Mähne, doch war das Grund genug, um etwas auf sich einzubilden. Nein, so entschied er, er hörte nicht auf jemanden, der wieder einmal barfuß lief - und das auch noch im Wald.
„Luna, wollen Sie nicht einmal Ihre Schuhe anziehen?“, fragte er sie neckend. „Ich kann mir vorstellen, dass hier viel Ungeziefer ist, ganz zu schweigen von Schlangen.“
Wenn er gehofft hatte, sie damit zu erschrecken, wurde er enttäuscht, denn Luna zuckte nur mit den Achseln.
„Daddy sagt, Schlangengift ist nur halb so schlimm, solange es kein Basilik ist.“
Cosmin schnaubte. „Die Schlangen hier sind auch gefährlich, Miss“, belehrte er Luna. „Man sollte nicht leichtfertig mit ihnen umgehen.“
„Och“, meinte Luna. „Die tun mir schon nichts.“
Rolf kräuselte die Lippen. „Und wer von uns beiden ist nun eingebildet?“
„Sie.“


Immer tiefer führte Cosmin sie in den Wald, die Bäume standen nun näher beieinander und erschienen Luna viel grüner. Ab und zu huschten kleine Tiere im hohen Gras umher, doch so sehr Luna die Augen auch aufhielt, sie sah kein einziges, das magischen Ursprungs war. Schließlich blieb Cosmin stehen. Die beiden jungen Reisenden starrten ihn an, denn vor ihnen waren nur zwei Bäume, die bizarrer weise ineinander verschlungen waren. Cosmin hob den Zauberstab und fuhr mit der Spitze vorsichtig über die Linie, an der sie sich zusammenfanden. Die beiden Stämme erwachten sofort zum Leben und trennten sich auf eine elegante Art.

„Willkommen im Casa Adreal.“

Das Hotel, wie Cosmin es genannt hatte, glich mehr einer Hütte, deren Wände mit Moos bewachsen waren und aus deren Schornstein schwacher Rauch in den Himmel hochstieg; als sie eintraten sahen sie aber, dass die Hütte von Innen vergrößert worden war, einem Herrenhaus gleich. Es hatte drei Stockwerke und einen riesigen Salon, wo sich eine Rezeption befand, hinter der eine pummelige, ältere Frau saß. Ein junges Ehepaar checkte gerade ein. Cosmin führte Luna und Rolf zum Empfangstresen, wo sie sich dann hinter das Pärchen einreihten.
Als die beiden ihre Schlüssel bekamen und zu den Kaminen gegenüber dem Empfangstresen liefen, erblickte die Angestellte Cosmin und fing mit ihm ein Gespräch auf Rumänisch an; beide lachten herzhaft und schienen sich schon lange zu kennen.
Dann deutete Cosmin auf Luna und Rolf und übergab ihr ein Blatt Pergament.
„Ihre Papiere, die mir das Englische Zaubereiministerium gesandt hat“, erklärte er auf Rolfs fragendem Blick.
„Das sind Rolf Scamander und Luna Lovegood“, stellte Cosmin sie dann der Frau vor. „Und das ist Rebecca, sie leitet das Hotel. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an sie.“
Rebecca lächelte sie freundlich an und übergab Rolf und Luna je einen Schlüssel.
„Ihr Zimmer 7“, sagte sie mit einem starken Dialekt zu Rolf und hängte noch etwas dran, das sich wie „schapte“ anhörte. Dann wandte sie sich an Luna: „Und Ihr Zimmer 8. Opt.“

„Was hat sie gesagt?“, wandte sich Rolf an Cosmin. Luna ließ den Marienkäfer über ihren Schlüssel wandern.
„Sie hat die rumänischen Ziffern für ihre Zimmer genannt“, erklärte Cosmin.


Einen Kofferträger gab es nicht und so trugen Rolf und Luna ihr Gepäck in Begleitung von Cosmin alleine hinauf in den ersten Stock. Manchmal lief ihnen einer der Gäste über den Weg. Zum Beispiel ein Zauberer mit langen, blonden Rastalocken, die er sich mit Gel kunstvoll nach hinten gestylt hatte. Er trug kein Hemd und offenbarte seinen etwas schmächtigen Oberkörper. Mit einer komischen Angelrute bewaffnet rannte er stürmisch die Treppen runter und rempelte Rolf an. Mit einem unflätigen Fluch auf den Lippen hob Rolf seinen Rucksack wieder auf.

Luna gefiel es in dem Hotel, das mit Gelbtönen gestrichen war. Es erweckte den Eindruck eines großen Familienhauses, in dem alle verwandt waren.
„Frühstück gibt es hier um sechs, das Mittagessen um elf und das Abendessen nimmt man hier um sechszehn Uhr ein, dann gibt es um sieben Uhr noch einen kleinen Snack, den sollten Sie nicht verpassen“, plapperte Cosmin vor sich hin. „Man kann morgens durch den Kamin kommunizieren und einmal abends. Laute Geräusche werden nicht geduldet, da in Zimmer 15 seit ein paar Monaten ein alter Ghul lebt, der Lärm nicht ausstehen kann und seinerseits dann einen Höllenspektakel veranstaltet.“
Rolf lachte. „Sehr widersprüchlich“, meinte er, doch Luna dachte anders. Wenn der Ghul den Lärm machte, dann doch nur, um zu zeigen, wie sich das anfühlte, wenn man damit konfrontiert wurde. Sie selbst mochte es auch gern ruhiger.

Sie liefen einen langen Flur entlang. Luna zählte die Türen. An der siebten Tür blieben sie stehen.
„Brauchen Sie noch etwas?“, fragte Cosmin. „Wir sehen uns erst morgen wieder, wenn ich Sie abholen, um die naheliegenden Wälder zu besichtigen.“
Rolf verneinte. Man sah ihm an, dass er nur schnellstmöglich in sein Zimmer gehen wollte. Um duschen zu können, wie Luna vermutete. Sie selber wollte noch unbedingt an ihren Vater schreiben, dann die Erde, die sie unterwegs in ihre Jackentasche gestopft hatte in ein Glas füllen und dann ihre Füße waschen. Da fiel ihr etwas ein: „Ich brauche neue Schuhe.“

Rolf prustete los. „Sie haben Ihre Schuhe verloren?“
Cosmin lächelte nachsichtig.
„Nein, ich glaube, sie wurden mir von den Katshiran-Geistern gestohlen“, überlegte Luna.
Rolf lachte heftiger.
„Ich bringe Sie morgen noch vor unserem Trip in die Stadt, dort können Sie sich ein neues Paar kaufen. So, nun muss ich gehen.“
Cosmin verabschiedete sich eilig und lief davon. Rolf lehnte sich mit einer Hand an den Rahmen seiner Tür und kicherte noch immer.
„Ich würde gerne mitlachen“, meinte Luna, „aber ich sehe nicht, was so lustig ist.“
„Na“, sagte Rolf atemlos, „welcher Mensch verliert schon seine Schuhe?“
Luna pustete die Wangen auf.
„Wie schon gesagt, ich habe sie nicht verloren.“
Sie schloss das ihr zugeteilte Zimmer auf und schlug die Tür hinter sich zu.
„Mit Leuten, die einfach nicht sehen wollen, musst du dich gar nicht erst abgeben, Liebling“, hatte ihr Dad immer gesagt. Und, so entschied Luna, als sie ihr Strickjäckchen auszog und nach der Erde tastete, hatte ihr Dad wie immer Recht.

Luna war eine komische Person. Das stand für Rolf fest, als er in die seltsam bestückte Dusche stieg und sich den Schweiß vom Körper wusch.
Zuerst hielt sie ihn für eingebildet, dann sprach sie auf dem ganzen Weg mit einem Käfer und um dem die Krone aufzusetzen, verlor sie ihre Schuhe und behauptete, Geister hätten sie ihr gestohlen.
Doch irgendwie mussten sie ja miteinander auskommen, denn ihre Reise würde sie unweigerlich an die selben Orte führen. Wie seltsam, dass ausgerechnet zwei so verschiedene Menschen förmlich dazu gezwungen wurden, beieinander zu sein. Vielleicht sollte er ihr ein Friedensangebot machen und ihr ein Paar seiner Schuhe schenken. Sie würde damit zwar reichlich bedeppert aussehen - Rolf grinste - aber immerhin würde sie nicht barfuß laufen müssen.

Pünktlich um sieben standen beide wieder in dem Flur.
„Ich habe Hunger bekommen“, sagte Rolf lächeln, doch das war nicht nötig, denn sein knurrender Magen gab bereits Auskunft. In seiner Hand hielt er seine alten Sportschuhe.
„Was haben Sie denn da?“, fragte Luna und schielte auf sie.
„Die möchte ich Ihnen geben“, erklärte Rolf und drückte ihr seine Schuhe in die Hände. „Damit Sie nicht mit nackten Füßen laufen müssen.“
Luna betrachtete die Schuhe. „Oh, ich laufe gerne mit nackten Füßen“, meinte sie, doch er konnte sehen, dass sie sich freute. „Danke, Rolf“, trällerte sie gutgelaunt.
Rolf zog einen Mundwinkel in die Höhe. Man konnte eine Frau, selbst so eine wie Luna, also doch mit Schuhen glücklich machen.

Gemeinsam liefen sie runter in den Salon.
„Die Kuschen sind dort drüben“, sagte bedienstete Hexe und wies auf eine Tür, die vom Salon abging. Auch dieser Raum war anscheinend vergrößert worden, denn dort standen mehrere Tische wie in einem Restaurant. Sobald sich Luna und Rolf setzten, erschienen vor ihnen Teller mit Essen genauso wie in Hogwarts. Zuerst erschienen zwei riesige Schalen mit Kräutersuppe, mit sehr viel Fleisch, die außergewöhnlich scharf war. Dann tauchten Teller mit eingelegten roten Paprikaschoten auf. Rolfs Lippen waren rot, wie die eines Vampirs, was Luna zum Kichern brachte. Ehe Rolf wieder anfangen konnte, sich aufzuregen, wurde ein Stuhl an ihrem Tisch gerückt und ein schwarzhaariger, schlanker Zauberer setzte sich ihnen gegenüber.
Er murmelte wütend eine Worte in einer fremden Sprache und knallte eine Zeitung auf den Tisch, ehe auch vor ihm eine Schale mit Suppe auftauchte.
Luna versuchte die Zeitung über Kopf zu lesen, doch weder den Namen der Zeitung, noch die Titelüberschrift konnte sie entziffern.
„Entschuldigen Sie, Mr“, sagte sie behutsam, „reden Sie Englisch?“
Der Mann blickte auf, seine braunen Augen sahen immer noch wütend aus.
„Ein bisschen“, sagte er. Er war eindeutig kein Rumäne.
„Kann ich mir die Zeitung ansehen?“, fragte Luna. Wortlos schob der Zauberer ihr die Zeitung hin.

Sihirli Sayfa hieß die Zeitung anscheinend. Unten drunter auf der ersten Seite war ein riesengroßer Bericht mit einem Foto einer Frau aufgedruckt, auf deren Hals Bissspuren zu sehen waren.

Acimasiz vampiri yine saldirdi
Fotografta gördügünüz Nilüfer Ayhoroz bu ayin otuzdokuzuncu kurbani oldu.
Akdeniz bolgesinde, Köyceiz Köyünde yasayan ve taninmayan vampir yine bir kizin kanini emdi. Zor kurtulan Ayhoroz [...]


Luna hatte nicht viel verstanden, doch ein Wort kannte sie: Vampir.
Rolf hatte über ihre Schulter gebeugt mitgelesen.
„Entschuldigen Sie bitte”, sagte er zu dem schmächtigen Zauberer, “aber was bedeutet das?” Er deutete auf den Artikel.
„Aus meine Heimat”, antwortete der Mann. Und als Luna und Rolf ratlos blickten, fügte er noch „Türkei” hinzu.
Er löffelte die Suppe, die ihm allerdings nicht zu schmecken schien.
„Diese Vampir ... niemand kennt. Lebt in mein Dorf. Köyceyiz. Hat schon fast vierzig Frauen gebissen, eine Mann getötet. Niemand kennt. Niemand fangt.”

Rolf und Luna sahen sich an. Das musste das Monster gewesen sein, von dem beide gehört hatten. In Rolfs Augen blitze die Abenteuerlust.

Rolf hatte Abenteuer gewittert. Was hatte sein Großvater ihm gesagt?
„Mein Sohn, es gibt viele Arten von Vampiren. Die einen tragen Blut in sich, die anderen keinen Tropfen. Manche verbrennen in der Sonne, andere werden sie hässlichen Bestien. Freilich, es gibt viele Arten …“
Und Rolf war erpicht darauf, einen zu treffen, ihn zu erforschen. Hatte er doch seinen Vater durch die Hand eines dieser Unmenschen verloren. Er ballte die Hand zu Fäusten.

Luna hatte bemerkt, dass es in Rolfs Kopf arbeitete. Auch sie wusste, dass manche Vampirarten noch gar nicht erforscht waren. Neugier war in ihr entflammt.

Rolf wusste, auch ohne dass er in Lunas saphierblaue Augen geschaut hatte, dass sie denselben Entschluss gefasst hatte wie er. Doch das kam nicht in Frage. Er wollte dieses Monster alleine erforschen, er wollte die Stelle für Pflege Magischer Geschöpfe, er. Es war sein Traum. Und er würde alles dafür tun. Er hatte nichts gegen Luna. Er fand sie hübsch, bisweilen war sie ganz nett, abgesehen von ihren Anschuldigungen. Doch das hier war sein Ding.

Luna spürte, dass Rolf in eine abwehrende Haltung ging. Sie würde es nicht zulassen, dass er vor ihr in die Türkei kam. Wenn schon, wollte sie einen gewaltigen Vorsprung, sonst würde er mit seiner Art wohl noch alles in den Wäldern der Türkei aufscheuchen und sie würde gar nichts finden. Außerdem glaubte er nicht einmal an die Dinge, die es gab und die sie erforschen wollte. Nein, sie musste alleine los. Was hatte Cosim gesagt? In den Morgenstunden kann man über den Kamin kommunizieren.

An diesem Abend gingen die beiden mit der festen Absicht ins Bett, am morgigen Tag getrennte Wege zu gehen. Rolf stellte extra seinen Wecker, Luna schrieb nicht einmal Briefe nach Hause.

Sobald sein Wecker klingelte, schlug Rolf auf ihn drauf und stand ruckartig auf. Jetzt.
Er gab sich keine Mühe mit seiner Morgentoilette, sondern zog sich nur schnell was über. Dann rannte er auf leisen Sohlen, um Luna nicht zu wecken die Treppen hoch.

An der Rezeption stand wieder die alte Dame und unterhielt sich mit dem jungen Mann, der Rolf Vortags angerempelt hatte. Rolf übte Rache, in dem er ihn unsanft beiseite schubste.
„Ich muss nach England flohen. Ich muss mit dem Zaubereiministerium sprechen.“

Luna schlug die Augen auf, als die Sonne in ihr Zimmer schien. Sofort sprang sie aus dem Bett und lief im Nachthemd in den Salon. Nur die alte Frau stand an dem Empfangsschalter und blätterte in einem Magazin.
„Zaubereiministerium?“, fragte sie, als Luna atemlos vor ihr hielt. Luna nickte heftig, in Gedanken ganz erstaunt, hatte die Frau doch sofort gewusst, was sie wollte.

„Ich brauche einen Portschlüssel so schnell wie möglich in die Türkei. Nach .. wie hieß das Dorf nochmal?“ Sie überlegte summend. Der Ministeriumszauberer, der für die Portschlüssel zuständig war, seufzte.
„Köyceyiz?“, fragte er gelangweilt.
„Jaaa!“, rief Luna begeistert. „Heute versteht mich jeder!“
„Ich schicke ihnen in einer Stunde einen. An den größten Hügel von Siebenbürgen.“
Luna stand rasch auf und lief auf die alte Frau zu.
„Sagen Sie Cosim, dass ich dringend abreisen musste“, erklärte sie ihr und wunderte sich nicht, dass die Frau überhaupt nicht überrascht aussah.
Dann lief sie hoch, schlich an Rolfs Zimmer vorbei und packte ihre Sachen. Diesmal apparierte sie an den Ort, zu dem der Portschlüssel aus Hogwarts sie gebracht hatte - doch sie landete nicht auf festem Boden.
Sie war auf etwas Lebendigem gelandet, das unter ihrem Gewicht zu Boden gestürzt war. Luna rollte sich auf den Boden und erblickte das lebendige Etwas. Dem Schicksal konnte man wohl nicht entkommen. Rolf starrte sie vorwurfsvoll an.


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