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Fanfiction

Solange es regnet - Angebote und Entscheidungen

von AshLee

Hallo, meine Lieben! so, nun endlich auch hier ein neues Kapitel. Ich möchte noch Kiko willkommen heißen=) Die Kommi-Antworten bekommt ihr im Thread. Ich hatte viel Spaß mit diesem Kapitel und ich hoffe, dass auch ihr Spaß habt. Allerdings ist meine Beta wieder verschwunden *sniff* und daher könnte dieses Kapitelchen Tippfehlern Asyl bieten *g*
Sorry dafür. Viel Spaß!

oooooooOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOoooooooooo

"Wo ist das, Mommy?"
"Das kann man nie vorher wissen. Manchmal kommt man einfach so hin. Ehe man sich versieht. Manche müssen dafür kämpfen, um an den Ort zu kommen, an dem sie zu Hause sind. Überdenke jede Entscheidung, betrachte jedes Angebot, denn gewiss zeigt dir eins von beiden den Weg."


Charme ist ein Mittel,
ein "JA" zu erhalten,
ohne präzise eine Frage danach gestellt zu haben.

Albert Camus




Stille trat ein, nachdem Luna und Rolf ihren Wunsch geäußert hatten. Einzig und allein die Geräusche der ehemaligen Schulleiter waren zu hören. Das Ticken einer großen, schottengemusterten Uhr an der Wand gegenüber von McGonagalls Schreibtisch pochte merkwürdig laut an ihrem Standort. Professor McGonagall starrte mit erhobenen Augenbrauen die beiden jungen Menschen vor sich an.
Luna hatte einen abwesenden Gesichtsausdruck aufgesetzt, der ihr so eigen war, dass ihre ehemalige Lehrerin sich nicht im Mindesten darüber wunderte. Dann, zögernd, drehte sie ihren Kopf zu ihrem Nachbarn, auf dessen Antlitz sich eine seltsame Ausdruckslosigkeit breit gemacht hatte. Doch seine hellbraunen Augen funkelten Lunas Profil an. Er sah aus irgendeinem Grund enttäuscht aus. Luna sah zurück. "Sie auch, Rolf?", fragte sie dann perplex und erwachte scheinbar auch so gleich aus ihrer Abwesenheit. "Es scheint so", antwortete Scamander sehr leise und ernst. "Das hätten wir uns denken können", stellte Luna in der gleichen Lautstärke fest. Diesmal nickte Scamander nur vage mit dem Kopf. Schließlich nahm er seinen Blick von ihr und richtete ihn auf seine Knie.
Professor McGonagall, die vergessen schien, räusperte sich vernehmlich. Zwei Augenpaare sahen rasch auf, in beiden war Hoffnung zu lesen.
"Nun, unmöglich kann ich Sie beide aufnehmen."

Ein simpler Satz nur. Auch stellte es für ihn keine Überraschung dar. Natürlich konnte sie das nicht. Aber dennoch war gerade etwas in ihm dabei, zu zerbrechen. Waren er und Luna die einzigen Bewerber für diesen Posten?
"Nun", sprach McGonagall weiter und er ballte die Hände zu Fäusten, "ehrlich gesagt bin ich überrascht. Der Posten ist noch nicht zu vergeben. Professor Hagrid hat ihn inne." Ein Stromschlag fuhr durch seinen Körper. Bevor er allerdings etwas sagen konnte, hatte Luna das Sprechen in die Hand genommen.
"Professor, wie Sie vielleicht wissen, stand vor einigen Wochen im Tagespropheten, dass Sie in ein paar Jahren gedenken, dieses Fach zu teilen - "
"Ja, das ist richtig, Luna. Allerdings, erst in einem Jahr. Die Thestralherde ist gewachsen, auch haben einige von Hagrids Tieren sich vermehrt, der Riese Grawp", hier schloss sie kurz entnervt die Augen, "braucht ebenfalls Beachtung. Außerdem wurde Professor Hagrid angeboten, zweimal im Monat für drei Tage nach Rumänien zu reisen, um mehr über Drachen zu lernen und vielleicht seinen eigenen zu züchten. Da Drachen jedoch dieses Jahr keinen Nachwuchs gezeugt haben, Charlie Weasley sich aber sicher ist, dass sie es nächstes Jahr tun, bleibt unser Lehrer für Pflege Magischer Geschöpfe vorerst das Jahr über hier."
Sie sah von einem zum anderen.

Luna seufzte unmerkbar. Sie hatte gedacht, dass sie zwei oder mehr Jahre für ihre Forschungsreise zur Verfügung hätte. Aber McGonagall bezog sich nur auf das nächste Jahr im kommenden Sommer. Sie hatte zwar eine umfangreiche Ausbildung im Ministerium genossen, jedoch war ihr diese Reise wichtig gewesen. Ein Jahr hatte sie also Zeit. Doch zuerst musste sich dieses Dilemma klären.
Ein kurzer Blick auf Rolf reichte, um zu sehen, dass seine Fäuse geballt waren.
Dass sie nicht bemerkt hatte, auf was er aus war...Wieso sonst sollte der Enkel von Newt Scamander nach Hogwarts wollen?
Als niemand antwortete, sah McGonagall sich dazu genötigt, die Stille noch einmal zu durchbrechen.
"Nun, zufällig weiß ich, dass Sie beide für diesen Job sehr qualifiziert sind." Ihr Blick galt Luna, ein gewisser Stolz umspielte ihre Falten und ließ sie aufrechter werden. "Professor Hagrid hat mir von ihren Fortschritten erzählt."
Luna bestätigte es. Professor McGonagall nickte wissend, nachdem Luna ihr berichtete, dass sie in ihrer Ausbildungszeit in regelmäßiger Korrespondenz mit Hagrid stand.
Dann wandte sich McGonagall an Rolf. "Natürlich weiß ich, dass auch Sie auf diesem Gebiet bewandert sind. Wie denn auch nicht, schließlich sind viele in Ihrer Familie seit Generationen mit der Forschung beschäftigt."
Stolz reckte Rolf sein Kinn vor, um die Anerkennung anzunehmen. Er lächelte der alten Lehrerin zu.
Sein Blick schwirte zu Dumbledore, der ihn aus seinem Portrait aus gütig anlächelte.
"Luna", sagte McGonagall, als wäre ihr etwas eingefallen, "hatten Sie nicht den Ehrgeiz, eine Studienreise zu unternehmen?"
"Oh ja, Professor, ich habe dafür eigens einen Portschlüssel beantragt. Er wird morgen Nachmittag um vier Uhr zwei nach Hogsmeade geschickt.
Damit gelange ich geradewegs nach Rumänien-" Ein komisches Geräusch an ihrer Seite ließ sie aufsehen.
Scamander sah aus, als hielte er sich mit Müh und Not davon ab, in Gelächter auszubrechen.

Nach Lunas letzten Worten beschlich ihn ein eigenartiges Gefühl. Der Drang, laut loszulachen und gleichzeitig den Kopf auf den Tisch zu knallen und laut loszujammern, flammte in ihm auf. "Was ist los?" Luna legte ihm besorgt die Hand auf den Rücken. "Haben Sie einen Schlickschlupf abgekriegt?", fügte sie mitleidig hinzu.
"Nein", antwortete er ihr stockend. "Aber der Portschlüssel, von dem Sie reden, wird auch mich nach Rumänien bringen. Ich habe den selben beantragt."
Luna machte ein überraschtes Gesicht. Entnervt aber gleichzeitig belustigt kicherte sie. Aber noch bevor sie irgendetwas sagen konnte, begann Dumbledore zu lachen.
"So weit ich das mitgekriegt habe, ihr beiden, klebt ihr nun aneinander wie Elladora Purplemouse und ihr Mann, die die Wirkung des Muggel-Sekundenklebers unterschätzten."
Sogar Professor McGonagall schmunzelte. Dann wurde sie jedoch ernst.
"Nun, wie ich bereits sagte, der neue Lehrer, der das Lehramt mit Hagrid teilen wird, wird nächstes Schuljahr gebraucht und -"
"Professor, meine Reise kann ich auch auf ein Jahr verkürzen, und dafür in den Schulferien reisen. Ich - "
"Auch ich würde das selbe tun -"
"Und -"
Doch sie verstummten, als McGonagall die Hand hob. Sie schien eine Weile nachzudenken, blickte dabei auf Dumbledore, als würde allein sein Anblick ihr die Weisheit für eine Entscheidung bescheren.
"Luna, Mr Scamander, ich kann mich gegenwärtig für keinen von Ihnen beiden entscheiden. Und es wäre auch nicht klug, es jetzt zu tun. Luna, Sie kenne ich, Sie waren meine Schülerin und liegen mir am Herzen -" Luna weitete erstaunt die Augen. "Mr Scamander, von Ihnen haben ich viel gehört in letzter Zeit, aber auch davor. Wie ich bereits sagte, bin ich mir sicher, dass Sie beide ausreichend qualifiziert sind. Zu urteilen, wer von Ihnen das größere Wissen hat, vermag ich nicht. Ebenso wenig kann Ihren Unterrichtsstil beurteilen und - ehrlich gesagt - bezweifle ich, dass zumindest Luna Erfahrungen darin hat?" Die Blondhaarige schüttelte den Kopf. Auch Rolf verneinte. McGonagall nickte wissend. Sie stand auf und drehte sich zum Portrait ihres Vorgängers. Für einen langen Augenblick starrten sie sich in die Augen, sie und Dumbledore. Rolf spürte eine Bindung zwischen ihnen. Es war, als holte sich Minerva McGonagall stillschweigend Rat von dem weißbärtigen Alten.
Dann drehte sie sich um. Sie lächelte, griff nach einer schönen Dose auf ihrem Schreibtisch und bot Rolf und Luna Ingwerkekse an. Rolf, dessen Magen knurrte, nahm sich einen und biss rein. Luna schien den Keks zu untersuchen, steckte ihn sich aber nach einer Weile in den Mund. "Jedoch", begann McGonagall, "kann ich mich wohl glücklich schätzen, dass gleich zwei so talentierte junge Menschen in meiner Schule unterrichten wollen. Wenn Sie Ihre Reise hinter sich haben", sie blickte wieder endringlich erst Luna, dann Rolf an, "wäre ich sehr erfreut, wenn Sie sich noch einmal bewerben. Wenn Sie im Sommer zurückkehren und sich einem zweiwöchen Test im Ministerium unterziehen, werden Sie sicherlich die Lizenz zum Unterrichten bekommen. Und dann möchte ich Ihre Bewerbungen auf meinem Schreibtisch sehen." Ein wohlwollendes Lächeln umspielte den harten Zug um ihren Mund.
"Und nun möchte ich Sie in die Große Halle bitten", fügte sie hinzu und deutete auf die Tür. Luna und Rolf erhoben sich. Rolf bückte sich nach seiner Tasche und schlenderte nach Luna hinaus. Bevor er die Tür hinter sich zuzog, hörte er noch einmal Dumbledores Stimme: "Ich hätte nicht anders entschieden, Minerva."
"Das dachte ich mir, Albus", antwortete die strenge Hexe belustigt. Dann klickte die Tür ins Schloss.

Er folgte seiner unfreiwilligen Begleiterin durch alte Gänge und Korridore, stieg mit ihr Treppen hinunter und war vom Schloss so fasziniert, dass er nicht das Wort an sie richtete, oder irgendeinen klaren Gedanken fassen konnte. Das Geflüster und die Bewegungen in den Portraits fesselten ihn, die Treppen, die fröhlich ihre Richtungen änderten, belustigten ihn. Die dunklen, von Fackeln beleuchteten Gänge flüsterten ihm förmlich ihre Geheimnisse zu, und weil er ein hellhöriger Mensch war, hörte er genau hin. Ein entzücktes Glucksen konnte er kaum zurückkalten, als Luna die riesige Doppeltür zur Großen Halle öffnete.

Alles war unverändert. Die vier Tische standen genauso da, wie immer. Mit ihrem Eintritt entfachten sich die hundert Kerzen, die in der Luft schwebten, von selbst. Luna war in Versuchung, zum Ravenclaw-Tisch zu rennen und sich an ihren alten Platz niederzulassen. Sehnsüchtig beäugte sie alles.
"War das der Tisch, an dem Ihr Haus gespeist hat?", hörte sie Rolf fragen.
"Ja, das ist der Ravenclaw-Tisch", informierte sie ihn leise. "Sie waren also in Ravenclaw?"

Rolf hatte sich oft überlegt, in welches Haus er wohl gekommen wäre. Er hatte Bücher studiert, hatte Hüte verzaubert und sie sich dann als Kind aufgesetzt. Doch niemals hatten sie etwas Sinnvolles zu sagen gehabt. Ihm kam eine Idee, die er jedoch gleich verwarf. Er wäre sich lächerlich vorgekommen, wenn er der Professorin seinen Wunsch erleutert hätte. Die Große Halle war wunderschön. Er blickte hoch zur verzauberten Decke. Silbrig blaue Sterne funkelten auf sie hinab. Langsam steuerte er den schmalen Gang zwischen den zwei langen Tischen in der Mitte zu. Sich langsam nach rechts und links blickend schlenderte er nach vorne, und jedes seiner Schritte war in dieser Stille viel zu deutlich zu vernehmen.

Luna sah ihm nach, als er langsam nach vorne lief. Er kam ihr vor wie ein Erstklässler, der zum allerersten Mal in seinem Leben die Große Halle betrat. Das war er im Grunde genommen auch. Seine Begeisterung steckte sie plötzlich an. Sie erinnerte sich an ihren ersten Aufenthalt hier in diesem riesigen Raum, der damals voller Geräusche und Gerüche war. Die alte Ehrfurcht angesichts der verzauberten Decke und der Lichter stieg in ihr auf. Federnden Schrittes lief sie auf Scamander zu und als sie bei ihm angelangt war, drehte sie sich einmal um die eigene Achse. "Wissen Sie, wie diese verzauberte Decke entstand? Godric Gryffindor musste hier sitzen und eine Konfrezen abhalten, obwohl draußen schönes Wetter war. Er war so angesäuert und streckte sich und gähnte demonstrativ. Dabei hatte er vergessen, dass er immer noch seinen Zauberstab in der Hand hielt und aufeinmal schien die Sonne in die Große Halle." Scamander sah sie perplex an. "Aber es heißt doch, dass Ravenclaw -"
"Nein, nein, es war Gryffindor!"
"Aber-"
"Es ist nicht effektiv, Luna Tatsachen auf den Tisch zu legen", flüsterte hinter ihm eine leise Stimme. Als Rolf sich umdrehte, stand McGonagall hinter ihm. Beide blickten sie in Lunas Richtung, die den Weg hinauf zum Podium in Angriff genommen hatte. Rolf grinste.

Zehn Minuten später hatte Professor McGonagall den Lehrertisch in einen kleineren Tisch verwandelt, so dass sie sich beim Sprechen gegenüber saßen und in die Augen schauen konnten. Rolf trank bedächtig seine zweite Tasse Kaffee, während Luna einen Himbeerpudding verspeiste. Seine Augen huschten über seinem Tassenrand zwischen ihr und ihrem Pudding hin und her. Unterdessen fragte er sich, wie viel von dieser Süßspeise wohl noch in ihrem Magen Platz finden konnte, den zwei Teller türmten sich bereits neben ihrem Ellenbogen.
"Was genau möchten Sie in Rumänien erforschen, Mr Scamander?", richtete McGonagall das Wort an Rolf, der geruhsam seinen Kaffee auf die Untertasse legte, ehe er antwortete.
"Dieses Land hat mich schon immer fasziniert. Ich möchte die Wälder und die Berge nach magischen Tieren erforschen. Dort sollen noch immer Arten leben, die wir nicht kennen. Allerdings interessiert mich die Türkei gleichsam, wenn nicht noch mehr. Es kam vor ein paar Monaten das Gerücht auf, dass dort ein wildes Tier schon seit vielen Jahren sein Unwesen treibt und die Muggel in Angst und Schrecken versetzt. Ich gehe jede Wette ein, dass es magischen Ursprungs ist -" Das Klirren eines Löffels, welches auf einen Teller fällt, ertönte. Luna hatte ihre Augen auf Rolf gerichtet und starrte ihn unablässig an. Sie blinzelte nicht. Das hatte ihn schon im Zug irritiert. Er bemühte sich, nur McGonagall anzuschauen, die sichtlich aufgeschlossen wirkte.
"Da möchte ich auch hin. Ich habe das selbe Gerücht gehört", gab Luna bekannt, "allerdings denke ich eher, dass es dort einen neuen Zentaurenaufstand geben wird. Einige von ihnen sind dem dortigen Ministerium zum Opfer gefallen, die -"
"So viele Zufälle", untebrach Rolf sie, "kann es doch wohl nicht geben?"
"Sie sind es, der mir folgt!", hielt Luna dagegen.
"Keinesfalls", antwortete Rolf stoisch.
"Ich glaube", warf McGonagall schnell dazwischen, "dass Sie beide einfach die gleichen Interessen hegen."
Luna schaute ihn berechnend an, doch Rolf würdigte sie keines Blickes.
"Nun - wir müssen ja nicht zusammenbleiben dort."
"Ich glaube kaum, dass wir uns aus dem Weg gehen können, wenn sie dauernd dort sind, wo ich mich aufhalten werde."
Jetzt sah er sie an.
"Ich werde", sagte Luna empört, "ganz sicher nicht immer dort sein, wo Sie sind!"
"Das wird sich wohl nicht vermeiden lassen, meine Liebe. Sicherlich möchten Sie nicht, dass ich alles vor Ihnen entdecke. Sie werden mir wohl oder übel folgen müssen. Oder ich Ihnen. Das liegt ganz in Ihrer Hand."
Luna öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, schloss ihn aber gleich wieder. McGonagall blickte belustigt von einem zum anderen.
"Nun?" Rolf lehnte sich zu ihr rüber. Das Grinsen auf seinem Gesicht wirkte diabolisch und lausbubenhaft, einnehmend und erobernd. Sein paar schwarze Haarsträhnen fielen ihm in die Augen.
"Ich denke", sagte McGonagall wieder, "Ihr Weg wird der Selbe sein. Da wird keiner von Ihnen dem anderen nachlaufen."
Sie wechselte daraufhin das Thema. Rolf beobachtete Luna noch lange, sie jedoch schaute ihn absichtlich nicht an.
"....wollen Sie in Hogwarts übernachten, oder doch lieber unten in Hogsmeade?", riss McGonagalls Stimme ihn aus seinen Gedanken.
"Ist das möglich?", fragte er rasch, "Hier in Hogwarts die Nacht zu verbringen?" Er war sich seiner aufgeregten Stimme bewusst, konnte sie aber nicht abschnüren. Die Lehrerin nickte. "Gewiss. Wir haben einige Gemächer, in denen noch niemand wohnt. Sie können morgen hier mit mir Ihr Frühstück einnehmen, sowie das Mittagessen. Ich habe bis zum Mittag Zeit für Sie, danach muss ich ins Zaubereiministerium und die Liste für die Muggelstämmigen Kinder abholen und einen vertrauenswürdigen Beamten raussuchen, mit dem ich dann die Eltern besuchen werde, um sie von der Begabung ihrer Kinder zu unterrichten. Immer wieder anstrengend, jedoch meistens eine nette Aufgabe."
Rolf strahlte.

"Und hier können Sie sich für die Nacht einrichten, Mr Scamander. Peeves, verschwinden Sie", rief sie einem Poltergeist zu, der Rolf neugierig und gehässig anstarrte. "Looooooony ist verlobt, Looooooony hat geheiratet", rief er aufeinmal, deutete auf Luna und schlug Rolf die Mütze vom Kopf, so dass seine Haare durcheinander wirbelten. Rolf hob sie grinsend auf. "Beides wird geschehen, aber wozu die Eile, Geist?" Peeves fing an zu gackern, als Rolf Luna kavalierhaft eine Kusshand zuwarf. "Oh - wen heiraten Sie denn, Rolf?", fragte Luna und ignorierte die ihr zugedachte Geste, trat zu Seite, so dass Rolfs nach oben gerichtete Handfläche auf Peeves zeigte, "Peeves ist aber schwierig im Umgang. Keine gute Partie."
"Das kriegen wir schon hin", erklärte Rolf und fing wieder an zu lachen. Sein ansteckendes, wohlklingendes Lachen animierte sogar McGonagall zum Schmunzeln. "Gute Nacht, Mr Scamander", sagte sie und zog Luna mit sich, die ihn böse anfunkelte.
Rolf sah den beiden Frauen hinterher, die ein Stockwerk höher stiegen. Er drehte sich zu Peeves um.
"Nun, Peeves, ich denke, wir verschieben unsere Hochzeit. Gute Nacht." Lächelnd schlug er die Eisentür hinter sich zu.
Das Zimmer war bis auf ein Bett und einen Stuhl, sowie einem alten Schrank leer. Das Bettzeug war sauber und ordetlich. Vom Fenster aus hatte er eine schöne Aussicht auf den Verbotenen Wald und die Berge weit draußen. Seufzend ließ er sich auf das Bett fallen.
"Willkommen in Hogwarts."

"Luna, hier können Sie die Nacht verbringen. Das war Professor Kesselbrands altes Zimmer." Sie wies auf eine Tür unmittelbar über dem Zimmer von Rolf.
"Möchten Sie noch für einen Augenblick reinkommen, Professor?", bot Luna an. Zuerst sah es so aus, als wollte die alte Lehrerin ablehnen, doch dann nahm sie das Angebot an.
Vor dem Fenster war ein Tisch mit zwei Stühlen platziert, an den sich die beiden setzten.
Sie verfingen sich in ein Gespräch, in dessen Ablauf Luna auch McGonagall die Bilder zeigte. Verstohlen trocknete McGonagall sich mit ihrem schottengemusterten Tuch die Augen hinter der viereckigen Brille, nachdem sie einen Blick auf das Bild warf, das Harry und Neville Longbottom zeigte. "Ich freue mich schon auf James Potter", sagte sie leise und strich über ein Foto, auf dem Harrys ältester Sohn breit in die Kamera grinste. "Er sieht aus wie sein Großvater. Spielt auch er Quidditch?"
"Oh ja, er ist sehr gut für seine jungen Jahre. Aber besonders versessen ist er nicht gerade. Albus ist der Quidditch-Champ."
"Ich hoffe nur, er wird nicht so einen Ärger machen wie sein Großvater", sagte McGonagall und pustete die Wangen auf. Doch ihr Blick blieb weiterhin auf James haften.
"Da muss ich Sie enttäuschen, Professor. Ginny kriegt jeden Tag mehrere Wutanfälle."
Sie lachten gemeinsam über Ginny.
"Sie haben sich sehr verändert, Luna", meinte McGonagall irgendwann wieder ernster.
"In wie fern, Professor?"
"Früher waren Sie das sonderbare Mädchen, dass immer und überall diese komischen Ansichten vertrat. Und jetzt, sehen Sie sich an. Sie sind eine junge Frau geworden."
"Man nennt mich immer noch sonderbar, Professor. Aber inzwischen werde ich nicht mehr schief angeguckt."
"Mr Scamander scheint Sie zu mögen", warf McGonagall ein.
"Denken Sie ....", fing Luna mit ernstem Gesicht an. "Ja, es sieht so aus", lächelte McGonagall.
"Sie haben Recht, Professor. Der Typ ist hinter all dem Ruhm her, deshalb möchte er mit mir reisen." McGonagall machte ein erstauntes Gesicht.
"Nein, ich meinte, er könnte vielleicht Gefallen an Ihnen finden."
Luna wandte ihr den Kopf zu. Professor McGonagall erhob sich. "So, nun lasse ich Sie etwas allein, Sie sind sicher müde von der Reise. Angenehme Nacht, wünsche ich Ihnen." Vor der Tür drehte sie sich noch einmal um. "Denken Sie darüber nach, mit ihm zu gehen, Luna. Das wird Ihnen sicherlich nicht schaden", riet sie leise.
"Nacht, Professor."

Rolf lag noch immer auf dem Bett, hatte den Kopf zur Seite gewandt und starrte aus dem Fenster. Seine Idee kam ihm blödsinnig vor und peinlich, doch sie ließ ihm keine Ruhe. Schließlich stand er auf. Er musste es versuchen, noch heute, sonst würde er diese Frage nie loswerden. Leise öffnete er die Tür und huschte hinaus. Er hatte keine Ahnung mehr, wo sich McGonagalls Büro befand. Bevor er sich entscheiden konnte, ob er nach links oder rechts gehen sollte, ertönte eine Stimme. "Kann ich dem jungen Herren helfen?"
Rolf blickte sich um, doch er konnte niemanden ausmachen. "Hier oben, Sie Blindgänger." Ein dicker Mann saß in einem Portrait an der Wand. Er war auf einen indigoblauen Hinterhrund gemalt, hatte eine schwarze Robe, eine Glatze und einen roten Bart.
"Hallo. Ich armer Blindgänger brauche Hilfe. Können Sie mir sagen, wo das Büro der Schulleiterin ist?" Rolf trat näher an das Bild.
"Natürlich. Folgen Sie mir." Der Mann hüpfte von Bild zu Bild und Rolf beeilte sich, ihm nachzurennen.
"Etwas schneller, junger Mann! Herrjee, die Jugend von Heutzutage", rief er tadelnd und schubste einen Mann in Ritterrüstung aus dem Weg. "Nicht so schnell ... Bilder!", fluchte Rolf in dem Ton, in dem frustrierte Männer "Frauen!", seufzten. Außer Atem schlitterte Rolf vor die Wasserspeier. "Danke, Sir", rief er dem Mann zu, der in einem Bild rechts zur Ruhe gekommen war. "Ich warte hier und begleite Sie wieder zurück. Blindgänger darf man nicht unbeaufsichtigt lassen", meinte er und reckte das Kinn.
"Vielen Dank, sehr freundlich", knurrte Rolf. Dann wandte er sich an die Speier. "Schottenliebe."
Diesmal sprang er schneller auf die sich bewegende Wendeltreppe, die ihn hinauf ins Schulleiterbüro trug. Er klopfte an und wartete. Sein Herz raste. Ob vor Aufregung, oder durch die körperliche Ertüchtigung, konnte er nicht sagen.


Luna drehte sich im Bett herum. McGonagalls Worte kamen ihr in den Sinn. Ob es wohl wirklich sinnvoll wäre, mit Scamander zusammen zu bleiben während ihrer Reise? Er hatte die selben Ziele wie sie und gemeinsam könnten sie vielleicht mehr entdecken und sehen. Sich vielleicht gegenseitig helfen. Zugegeben, vielleicht steckte er mit den Rotfang-Verschwörern unter einer Decke, aber das glaubte sie am Ende selbst nicht. Er war Scamander. Das reichte. Sie stand auf.

"Ich kann Ihren Wunsch nachvollziehen, Mr Scamander", meinte McGonagall, die hinter ihrem Schreibtisch saß.
Rolf atmete auf. Sie hatte ihn viel gefragt, und auch Dumbledore hatte sich an dem Gespräch beteiligt.
"Oh, ich habe lange versucht, Newton umzustimmen. Das ist jetzt viele Jahre her. Doch er wollte nicht nachgeben", hatte Dumbledore bedauernd gesagt.
Rolf hatte unwillkürlich seinen Großvater in Schutz genommen. "Das ... ist schon in Ordnung, Sir", hatte er dem Portrait zugewandt geantwortet. Dumbledore hatte ihn nur eindringlich und freundlich gemustert. Doch McGonagall war aufgestanden und zu einem Schrank gelaufen. Sie kam zurück, in der Hand etwas, was Rolf freudig als den alten Sprechenden Hut erkannte.
"Wenn Sie bereit sind, Mr Scamander?" Er nickte nur. Dann wurde ihm der Hut aufgesetzt. Stille umgab ihn.
"Ein Spätzünder",schrillte es in seinen Ohren. "Ja", flüsterte er im Geiste.
"Du möchtest wissen, in welches Haus du gekommen wärst."
"Ja."
"Das kann ich, und nur ich dir sagen."
"Ich weiß."
"Du hast viel Schabernack im Kopf."
"Bitte?"
"Du bist ein Genießer. Du liebst die Versuchung. Du liebst das Abenteuer. Du bist ein Charmeur, der vieles von dem bekommt, was er will. Und du hast so viel Sehnsucht im Herzen. Du bist ehrgeizig und kämpferisch. Aber treu und sanft, oh ja. Streite das nicht ab. Ich sehe in dein Herz. Du wirst kämpfen müssen. Und du wirst dich nicht drücken. Dein Kampf steht bevor, das sehe ich. Aber du musst aufpassen, dass deine Bitterkeit dich nicht umspült. Du musst versuchen, dich von der Bequemlichkeit nicht hinreißen zu lassen. Stell keine Fallen, das liegt dir nicht. Du musst dich beweisen und für das einstehen, was dir am Herzen liegt. Und ich weiß, dass dein hitziger Kopf dich nur mäßig davon abhalten wird. Denn dein Herz gleicht dem von GRYFFINDOR!"

Als Rolf einige Minuten später wieder runter in sein Zimmer lief, gingen ihm die Worte des Sprechenden Hutes im Kopf herum. McGonagall hatte ihn angelächelt. Die Entscheidung freute sie offenbar. Und auch er war stolz. Gryffindor.
Der Mann, der seinen Weg wies, lief nun langsam von Bild zu Bild, als verstünde er, dass Rolf nachdenken musste.
Rolf näherte sich dem Korridor, in dem sein Gemach war. Er sah eine Gestalt im Nachthemd vor seiner Tür stehen. Die blonden Haare glänzten im Fackellicht. "Nein... Nein, ich kaufe nichts an der Tür", sagte er abweisend und wedelte mit der Hand.
Luna wandte sich um, doch Rolf hielt sie lachend am Arm fest. "War doch nur ein Scherz", sagte er beschwichtigend.
"Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Ihr Angebot annehmen, Rolf", sagte Luna mit ernster Stimme.
"Oh... Wunderbar. Kommen Sie doch ins Zimmer, hier auf dem Korridor in aller Öffentlichkeit wäre das wohl ein wenig schamlos."
"Das meinte ich nicht! Ich meinte Ihr Angebot, gemeinsam zu reisen!"
"Achso. Ich habe Ihnen doch nie das Angebot gemacht. Aber das ist auch gut. Das freut mich auch. Das andere Angebot steht natürlich noch." Er hob anzüglich die Augenbrauen.
"So, jetzt geh ich."
Er hielt sie jedoch wieder am Oberarm fest.
"Nein, war doch bloß ein Scherz." Seine braunen Augen blitzen vergnügt und er lachte.


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