von Fawkes x3
Defodio
âWie fĂŒhlst du dich?â, fragte der Vampir, wĂ€hrend er die letzten Knöpfe seines Hemdes schloss. Laurent kauerte am Rande des Bettes, die Decke ĂŒber die Schultern und dessen BlöĂe verdeckend. Er schaute mit seinen haselnussbraunen Augen zu dem Vampiren auf: âDieses GefĂŒhl...es verschwindet.â
âJaâ, nickte Lavell und nĂ€herte sich dem zitternden Franzosen. DrauĂen war es bereits dĂ€mmrig, so lange befanden sie sich schon in dem Zimmer. âSobald ich den Raum verlassen habe, wird es ganz verschwunden sein.â
âWas...werde isch dann spĂŒren?â, Laurents Gesicht war blass, seine Lippe bebte und er schlang die Arme schĂŒtzend um sich selbst, als Lavell sich zu ihm hinunterbeugte: âWenn deine Magie weg ist, was passiert dann mit mir?â
âDas weiĂ ich nichtâ, sagte Lavell knapp und richtete sich auf. âIch habe euch Menschen noch nie richtig verstanden.â
âDu wusstest es. Du wusstest, dass isch-â, der Lockenkopf brach ab und atmete tief durch. Lavells Duft war immer noch da, schien seine Nerven zu beruhigen und die fiesen Gedanken aufzuhalten: âDu wusstest, dass isch keine Chance âatte dir su widersteâen.â
âJa, das wusste ich. Niemand hat eine Chance, wenn ich es wirklich will, Laurent. Aber ich muss jetzt gehenâ, Laurent wollte schreien und ihn aufhalten, aber der Vampir hatte schon das Fenster geöffnet und war durch dieses entschwunden. Der Franzose hickste auf und wirbelte mit dem Kopf herum. Eine warme Brise durchfuhr den Raum und lieĂ die VorhĂ€nge vor und zurĂŒck schaukeln. Lavells Duft verschwand und mit ihm seine wunderbar berauschende Wirkung. Es war, als tauchte man ihn in eisiges Wasser, er schnappte unwillkĂŒrlich nach Luft. Dann schlug die TĂŒr des Schlafzimmers auf.
Laurent schrie erschrocken auf, jede Phase in seinem Körper hatte geglaubt, dass Draco ihm gegenĂŒber stehen wĂŒrde, aber es war Zacharias. Und als Durchzug aufgrund der geöffneten TĂŒr entstand, wurde es unertrĂ€glich: âDraco ist zu Hauseâ, flĂŒsterte Zacharias vollkommen geschockt. Laurent schĂŒttelte den Kopf und vergrub die grazilen HĂ€nde in seinen Locken: âBitte nischt, Sacharias.â
âOkay...â, der Blonde nickte, dann deutete er auf eine weitere TĂŒr im Raum: âGeh am besten erst mal duschen, ich rĂ€um das Chaos hier aufâ, Zacharias wandte sich taktvoll ab und tat so, als wĂŒrde er Laurents Hose am Boden betrachten, als der Franzose sich der Decke entledigte und ins Bad lief. Als die TĂŒr zuknallte, zĂŒckte Zachy den Zauberstab und bezog das Bett neu, ehe er auch Laurents Kleidung sĂ€uberlich auf einem Stuhl stapelte.
So etwas hatte er dem Franzosen eigentlich nie zugetraut. Er wirkte immer so glĂŒcklich an Dracos Seite, er hatte ihn dauernd angestrahlt und schien nur wirklich aus sich rauszukommen, wenn Draco bei ihm war. Aber Zacharias kannte ihn nicht sonderlich gut und vielleicht hatte es zwischen den beiden gekriselt oder sie waren gar nicht mehr zusammen - aber Laurents Reaktion gerade hatte ihm etwas anderes gezeigt. Das konnte es doch nicht etwa gewesen sein? Er hatte die beiden auf dem Gang gesehen und glaubte einen wahnwitzigen Moment lang, er hĂ€tte genauso gehandelt. Denn als er sie gesehen hatte, war ihm dieser unbeschreibliche Duft des Vampirs entgegengekommen und er hatte fĂŒr einige Sekunden seine Vernunft verloren. Aber er liebte doch Blaise - und Zacharias glaubte fest daran, dass Laurent Draco liebte. Immerhin waren die beiden...naja, sie gehörten einfach zusammen.
âIst er da?â, Zacharias war so in Gedanken vertieft gewesen, dass er fast aufgeschrieen hĂ€tte, als er Dracos Stimme hinter sich hörte. Mit hĂ€mmerndem Herzen wirbelte er herum. Draco stand vor ihm, das Gesicht erwartungsvoll und Ă€ngstlich zugleich, immer noch in seinem ordentlichen Arbeitsumhang. Der frĂŒhere Hufflepuff nickte zögernd: âJa, aber er duscht gerade.â
âLaurent?â, rief Draco und stĂŒrmte zur BadezimmertĂŒr an. âLaurent, bitte, lass uns reden! Es tut mir so Leid! Bitte, ich weiĂ, ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht! Aber lass mich es wieder gut machen! Laurent!â, Zacharias kam sich vor wie ein Eindringling in einer Welt, die nur den beiden gehörte und doch fĂŒhlte er gleichzeitig mit beiden mit. Die Lippen des Werwolfs bebten, wĂ€hrend er erst zaghaft, dann energischer an die TĂŒr trommelte. Zacharias beschloss, Laurent noch etwas Zeit zu geben und zog Draco zaghaft zurĂŒck: âLass ihn doch erst einmal zuende duschen. Komm, wir gehen runter, ja?â
Graue Augen starrten ihn an, als realisierten sie jetzt erst, dass er ĂŒberhaupt da war, wie es schien. Vollkommen verwirrt suchten sie seine und weil Draco sich nicht wehrte, schleifte Zacharias ihn kurzerhand mit sich aus dem Schlafzimmer.
Unterdessen saĂ Laurent auf dem Boden der Dusche, wĂ€hrend ihm das Wasser hart in den Nacken prasselte. Ob der Franzose weinte, konnte man nicht sagen, weil sein gesamte Gesicht ĂŒberströmt war mit dampfenden Tropfen. Man hörte nur ein Schluchzen, das ab und an das Rauschen des Wassers ĂŒbertönte. Und als der SiebzehnjĂ€hrige, nun gĂ€nzlich befreit von den Zaubern des wundervollen Wesens, das ihn so betört hatte, sich ĂŒber die Bisswunden seiner Schulter fuhr, schien ihm ein grauenvoller Gedanke zu kommen.
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Askaban. Die Wellen schienen ĂŒberraschend ruhig, aber es war ja auch ein dĂ€mmrigen Herbsttag - zumindest hinter den dĂŒsteren Wolken. Zwei Wachen standen am Eingang der niederschmetternden Mauern, doch sie bemerkten nicht einmal den Schatten, der die Wand hoch schwebte wie eine Spinne. Nur ein eisiger Windzug lieĂ spĂŒren, dass er jemals da gewesen war.
Lavell legte die bleichen, langen Finger um eines der Gitter, mit denen die Fenster hier versehen waren und stemmte sich mit den FĂŒĂen an der AuĂenwand ab. Er grinste triumphierend, die spitzen ZĂ€hne blitzten auf, obwohl weit und breit kein Licht zu sehen war. Mit einem gemurmelten Wort löste sich das Gitter auf und er zwĂ€ngte sich durch die kleine Ăffnung. Es war die falsche Zelle, der, den er begehrte, war nicht hier. Aber so sollte es sein. Lavell nahm den Gefangenen, der ihn aus groĂen Augen anstarrte, am Nacken und zerrte ihn unsanft hinter sich her, wĂ€hrend er mit einem weiteren Murmeln auch die TĂŒr verschwinden lieĂ. Kaum waren sie hindurch gegangen, tauchte sie wieder hinter ihnen auf.
Die Dementoren auf dem Gang spĂŒrten, dass etwas nicht stimmte. Der Mann an seiner Hand wimmerte - er war unbedeutend, Lavell kannte ihn nicht und zĂŒckte zum ersten Mal seinen Zauberstab. Er schloss die Augen und dachte an den schönen Jungen, den er heute besessen hatte und daran, wie es sich anfĂŒhlte, durch seine Locken zu streicheln: âExpecto Patronum!â, ein gleiĂender Blitz und ein Schwan schoss aus der Spitze seines Stabes hervor, wedelte mit den gigantischen FlĂŒgeln, sodass die Dementoren zurĂŒckwichen.
Der Schwan fĂŒhrte Lavell, der den Mann immer noch hinter sich herzog, oder vielleicht wusste der Vampir auch wo es lang ging. Denn plötzlich hielten sie vor einer weiteren TĂŒr.
Auch diese lieĂ Lavell verschwinden, ehe er hindurch schlĂŒpfte.
âNa endlich!â, knurrte der Insasse dieser Zelle und erhob sich wankend. Lavell riss ihm ungerĂŒhrt an den Haaren, sodass der andere Mann schmerzerfĂŒllt aufschrie und ihm einen beleidigten Blick schenkte. Doch Lavell fĂŒllte die Haare nur in den Vielsafttrank, der sich in einer Phiole in seiner Tasche befand, dann zwang er den Mann es zu trinken, sodass er die Gestalt des anderen annahm. âKommâ, sagte er dann zu dem Zelleninsassen und packte ihn bei der Hand: âSind die Dementoren schlimm fĂŒr dich?â
Der junge Mann an seiner Hand antwortete nicht, also nahm Lavell ihn kurzerhand auf den RĂŒcken und jagte in bahnbrechender Geschwindigkeit den Gang zurĂŒck, bis sie in der alten Zellen angekommen waren: âHalt dir die Ohren zuâ, sagte er, richtete den Zauberstab auf die Mauer vor ihnen und flĂŒsterte: âDefodio.â Mit einem gewaltigen Krachen sprengte er die Wand, sie konnten ringsherum Schreie hören, doch er achtete nicht darauf. Lavell schloss die HĂ€nde um die des Gefangenen n seinem Hals und sprang.
âAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!â, brĂŒllte der Mann auf seinem RĂŒcken und dessen Beine bohrten sich beinahe schmerzhaft in seine Seiten. Sie kamen auf dem Boden auf, Lavell war galant auf seinen FĂŒĂen gelandet, wo sich ein sterblicher sĂ€mtliche Knochen gebrochen hĂ€tte. Sie hörte die Wachen, die jetzt alle aufgeregt zu der Stelle liefen, woher die Explosion gekommen war.
âHast du ihn gekannt?â, fragte Lavell, als er sich sicher war, dass alle Wachen sich im GebĂ€ude befanden und lieĂ den Mann herunter.
âNein.â
âNun ja, ich denke er wird Morgen im Tagespropheten stehen - als FlĂŒchtlingâ, Lavell kicherte und flocht sich das lange neu zusammen. Dabei musterte er den Mann vor sich abwartend und die Reaktion, die er erwartet hatte, kam.
âEndlich freiâ, brummte Ray und strahlte dann den verregneten Himmel an, bevor er seinem Begleiter einen Blick zuwarf: âWir mĂŒssen uns beeilen, ich kann es kaum erwarten, ihn wieder in meine Arme zu schlieĂen - meinen SĂŒĂen.â
âNun mach mal halblang, Ray!â, lachte Lavell und legte ihm eine Hand auf die Schulter. âDu kommst erst mal mit zu mir nach Hause und dann pĂ€pple ich dich ein bisschen auf. Du bist ja ganz schön mager gewordenâ, er zwickte Ray neckisch in die Seite, sodass der sich losmachte: âKein Wunderâ, erwiderte er schnippisch. âDu hast dir ganz schön Zeit gelassen mit deiner Rettung, Bruder!â
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Leute, ich weiĂ, ich hab eure Kommis nicht beantwortet!
Ich weiĂ, das Chap, ist unverschĂ€mt kurz!
Aber ich hab es eben noch geschrieben,
und ich muss jetzt los zum Flughafen!
10 Tage Mallorca :)
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